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Diplomacy & Defense Think Tank News

FfD4 outcome document: what should we make of the Compromiso de Sevilla?

On Tuesday, June 17, the FfD4 Preparatory Committee approved the Compromiso de Sevilla as outcome document of the FfD4 conference. The agreement came surprisingly early, arriving almost two weeks before the start of the conference in Seville. The document itself is lacking in many respects. However, achieving an agreement supported by all countries except the U.S. is, in the current situation, already an achievement.

FfD4 outcome document: what should we make of the Compromiso de Sevilla?

On Tuesday, June 17, the FfD4 Preparatory Committee approved the Compromiso de Sevilla as outcome document of the FfD4 conference. The agreement came surprisingly early, arriving almost two weeks before the start of the conference in Seville. The document itself is lacking in many respects. However, achieving an agreement supported by all countries except the U.S. is, in the current situation, already an achievement.

FfD4 outcome document: what should we make of the Compromiso de Sevilla?

On Tuesday, June 17, the FfD4 Preparatory Committee approved the Compromiso de Sevilla as outcome document of the FfD4 conference. The agreement came surprisingly early, arriving almost two weeks before the start of the conference in Seville. The document itself is lacking in many respects. However, achieving an agreement supported by all countries except the U.S. is, in the current situation, already an achievement.

Claudia Kemfert: „Meerenge von Hormus zeigt: Nur mit der Energiewende lässt sich die Importabhängigkeit überwinden“

Nach der Bombardierung iranischer Atomanlagen hat sich das iranische Parlament für eine Schließung der Schifffahrtsstraße von Hormus ausgesprochen. Viele Öl- und Gasexporte mehrerer Länder werden durch die Meerenge verschifft. Über die Folgen einer möglichen Sperrung äußert sich Energieexpertin Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt im DIW Berlin:

Die Straße von Hormus verkörpert die Verwundbarkeit unserer globalisierten Energieversorgung. Diese nur 50 Kilometer breite Meerenge zwischen Iran und Oman fungiert als neuralgischer Punkt des Welthandels, durch die täglich 21 Millionen Barrel Öl und ein Viertel des global gehandelten Flüssigerdgases fließen. Die Konzentration dieser Energieströme auf einen einzigen Durchgang macht deutlich, wie fragil die Fundamente unserer Energiesicherheit sind. 

Die Flüssigerdgasexporte, darunter kritische Exporte aus Katar, sind für Europas Energieversorgung unverzichtbar geworden. Diese Abhängigkeit zeigt, wie die Diversifizierung weg von russischem Gas neue Verwundbarkeiten geschaffen hat. Beim Öl sieht es etwas anders aus: Obwohl deutsche Ölimporte nicht direkt über die Straße von Hormus kommen, wäre eine Blockade über den Weltmarktmechanismus spürbar. Steigende Energiepreise würden vor allem die chemische Industrie, den Transportsektor und die Verbraucher*innen treffen.

Die Lehre aus der Hormus-Analyse ist eindeutig und sollte ein Weckruf sein: Echte Energiesicherheit liegt nicht in der Diversifizierung von Importen, sondern in der Überwindung der Importabhängigkeit. Eine resiliente Energieversorgung erfordert nicht nur geografische Diversifizierung, sondern auch fundamentale strukturelle Veränderungen. Deutschland muss die Energie- und Wärmewende nicht nur aus klimapolitischen Gründen vorantreiben, sondern auch als Strategie der nationalen Sicherheit. Deutschland hat die Chance, die Hormus-Verwundbarkeit als Katalysator für eine beschleunigte Energietransformation zu nutzen und sich international als Vorreiter echter Energiesouveränität zu positionieren.


Die Aktivrente löst das Problem nicht

Die Koalition will Rentner per steuerfreiem Zuverdienst zum Arbeiten bewegen. Klingt gut, doch es dürfte die Altersungleichheit verschärfen. Es gibt bessere Alternativen. , Der Fachkräftemangel bedroht zunehmend die Existenz vieler Unternehmen und belastet die deutsche Wirtschaft. Ein enormes Potenzial, um dem entgegenzuwirken, liegt in der Erwerbstätigkeit nach dem Renteneintritt. Die Bundesregierung hat dies erkannt und will mit der Aktivrente Anreize schaffen: Wer ...

From mines to markets: gravity model insights on critical raw material trade

Access to critical raw materials (CRMs) is increasingly being shaped by geopolitical dynamics, fuelling a global competition for supply security. This paper applies the gravity model of trade to examine how OECD countries leverage Aid for Trade (AfT), Bilateral Investment Treaties (BITs), and Preferential Trade Agreements (PTAs) to influence CRM imports from developing countries. Using extensive bilateral panel data from 1995 to 2023, we find that PTAs are particularly effective, affecting both the intensive and extensive margins of trade. These findings highlight the strategic role of formal trade agreements and suggest that a coordinated policy mix of trade diplomacy, investment, and aid is essential for resilient and diversified CRM supplies.

From mines to markets: gravity model insights on critical raw material trade

Access to critical raw materials (CRMs) is increasingly being shaped by geopolitical dynamics, fuelling a global competition for supply security. This paper applies the gravity model of trade to examine how OECD countries leverage Aid for Trade (AfT), Bilateral Investment Treaties (BITs), and Preferential Trade Agreements (PTAs) to influence CRM imports from developing countries. Using extensive bilateral panel data from 1995 to 2023, we find that PTAs are particularly effective, affecting both the intensive and extensive margins of trade. These findings highlight the strategic role of formal trade agreements and suggest that a coordinated policy mix of trade diplomacy, investment, and aid is essential for resilient and diversified CRM supplies.

From mines to markets: gravity model insights on critical raw material trade

Access to critical raw materials (CRMs) is increasingly being shaped by geopolitical dynamics, fuelling a global competition for supply security. This paper applies the gravity model of trade to examine how OECD countries leverage Aid for Trade (AfT), Bilateral Investment Treaties (BITs), and Preferential Trade Agreements (PTAs) to influence CRM imports from developing countries. Using extensive bilateral panel data from 1995 to 2023, we find that PTAs are particularly effective, affecting both the intensive and extensive margins of trade. These findings highlight the strategic role of formal trade agreements and suggest that a coordinated policy mix of trade diplomacy, investment, and aid is essential for resilient and diversified CRM supplies.

Was der Tod der Zweistaatenlösung für Europa bedeutet

Bonn, 23. Juni 2025. Die ursprünglich für den 17. bis 20. Juni geplante UN-Konferenz zu Palästina wurde nach dem israelischen Angriff auf den Iran am 13. Juni aus „logistischen und sicherheitstechnischen Gründen“ verschoben. Dass die Zweistaatenlösung für einen Frieden zwischen Israel und Palästina damit vorerst gestorben ist, wollen die meisten Europäer*innen nicht wahrhaben. Es gibt keine realistische Aussicht auf die Gründung eines palästinensischen Staates gemäß dem seit Langem bestehenden Friedensplan auf Grundlage der Grenzen von 1967 (der „grünen Linie“). Es wird nach dem Krieg keinen Wiederaufbau Palästinas geben, keine internationale Unterstützung bei der Entwicklung staatlicher Strukturen und kein ehrgeiziges Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Palästina zur Stärkung der palästinensischen Wirtschaft. Angesichts dieser Realität sind die europäischen Länder dazu gezwungen, ihre Beziehungen zu Israel und ihre Verantwortung für die palästinensische Bevölkerung neu zu bewerten.

Die Konferenz geht auf die von der UN-Vollversammlung verabschiedete Resolution ES 10-24 zurück und sollte gemeinsam von Frankreich und Saudi-Arabien geleitet werden. Bei runden Tischen über Schlüsselfragen wie Sicherheit, Wiederaufbau und die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung Palästinas sollte auf der Konferenz ein Weg zum Frieden mittels einer Zweistaatenlösung erarbeitet werden. Proisraelische Stimmen verurteilten die Konferenz als „Belohnung für die Gräueltaten vom 7. Oktober“. Die USA warnten ihre Verbündeten in einer diplomatischen Demarche davor, Palästina als Staat anzuerkennen, da dies ihren außenpolitischen Interessen entgegenstünde.

Der französische Staatspräsident Macron hat betont, dass er sich weiterhin entschlossen für eine Zweistaatenlösung einsetzen werde. Allerdings ist diese seit den Oslo-Abkommen und dem Optimismus der 1990er Jahre in immer weitere Ferne gerückt. Israels Siedlungspolitik im Westjordanland hat einen palästinensischen Staat unmöglich gemacht. Auf die Räumung der israelischen Siedlungen im Gazastreifen im Jahr 2005 folgten die Wahl der Hamas, die israelische Blockade des Gazastreifens und der Kreislauf der Gewalt, der in den Terroranschlägen vom 7. Oktober 2023 auf Israel gipfelte. Die Reaktion Israels auf die Angriffe der Hamas wurde von vielen Expert*innen als Kriegsverbrechen verurteilt, die einem Völkermord gleichkommen. Unter dem Deckmantel seines Krieges gegen die Hamas hat Israel auch seine Politik der Enteignung der Palästinenser*innen im Westjordanland vorangetrieben.

Die USA, das einzige Land mit echtem Einfluss auf die israelische Regierung, haben die Zweistaatenlösung in der Vergangenheit zwar diplomatisch unterstützt, aber wiederholt Veto gegen UN-Resolutionen eingelegt, die echte Fortschritte in diese Richtung hätten ermöglichen können. Damit ist jetzt Schluss. Den USA schwebt eine „Riviera des Nahen Ostens“ vor – mit Eigentumswohnungen und Kasinos statt Wohnraum für die Palästinenser*innen. Huckabee, der US-Botschafter in Israel, hat sich in mehreren Interviews deutlich gegen einen palästinensischen Staat ausgesprochen, es sei denn, einer der arabischen Nachbarn Israels wäre bereit, dafür Territorium abzutreten.

Welche Alternativen gibt es also zu einer Zweistaatenlösung, und welche wäre für Europa am verträglichsten? UN-Generalsekretär Guterres beharrt auf einer Zweistaatenlösung, da die Alternative entweder die Vertreibung der Palästinenser*innen oder deren Rechtlosigkeit in Israel sei. Der israelische Journalist Gideon Levy hat eine weitere Alternative aufgezeigt: eine säkulare Demokratie, in der alle Bürger*innen die gleichen Rechte haben.

Gegen eine Massenvertreibung würden sich die Palästinenser*innen selbst und die Nachbarländer zweifellos wehren. Lassen die Europäer zu, dass es dazu kommt, müssen sie auch die damit verbundene Gewalt, Zwangsumsiedlungen und Massenlager akzeptieren. Erhielten Palästinenser*innen einen Status innerhalb Israels als Staatsbürger*innen zweiter Klasse, würde sich die derzeitige Situation noch verschärfen. Israel wäre keine Demokratie mehr, weil es Menschen, über die es souveräne Kontrolle ausübt, Rechte verweigert. Da Israel die Aussicht auf einen palästinensischen Staat abgelehnt hat, kann es nicht mehr glaubhaft machen, dass die Rechte der Palästinenser*innen allein in der Verantwortung der palästinensischen Behörden liegen. Bei der Alternative, der von Levy und anderen progressiven Stimmen in Israel und anderswo vorgeschlagenen Einstaatenlösung, gäbe es keinen jüdischen und keinen palästinensischen Staat mehr. Ein solcher Kompromiss ist allerdings kaum möglich. Viel wahrscheinlicher ist eine Enteignung und Entrechtung der Palästinenser*innen und/oder eine Apartheid in Israel.

Angesichts der Schwere des aktuellen Konflikts ist die Zweistaatenlösung zum diplomatischen Feigenblatt geworden. Mit dem Beharren auf dieser Lösung kann Europa harte Entscheidungen in Bezug auf seine Beziehungen zu Israel und zu den Palästinenser*innen umgehen. Von einigen Ausnahmen abgesehen, haben sich die europäischen Regierungen darauf beschränkt, den humanitären Zugang zum Gazastreifen und die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu fordern, während sie weiterhin Waffen an Israel liefern. Damit haben sie sich davor gedrückt, für ihre Grundwerte einzutreten. Der Tod der Zweistaatenlösung erfordert nun alternative Szenarien – und Europa muss sich entscheiden, mit welchem es leben kann.

Was der Tod der Zweistaatenlösung für Europa bedeutet

Bonn, 23. Juni 2025. Die ursprünglich für den 17. bis 20. Juni geplante UN-Konferenz zu Palästina wurde nach dem israelischen Angriff auf den Iran am 13. Juni aus „logistischen und sicherheitstechnischen Gründen“ verschoben. Dass die Zweistaatenlösung für einen Frieden zwischen Israel und Palästina damit vorerst gestorben ist, wollen die meisten Europäer*innen nicht wahrhaben. Es gibt keine realistische Aussicht auf die Gründung eines palästinensischen Staates gemäß dem seit Langem bestehenden Friedensplan auf Grundlage der Grenzen von 1967 (der „grünen Linie“). Es wird nach dem Krieg keinen Wiederaufbau Palästinas geben, keine internationale Unterstützung bei der Entwicklung staatlicher Strukturen und kein ehrgeiziges Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Palästina zur Stärkung der palästinensischen Wirtschaft. Angesichts dieser Realität sind die europäischen Länder dazu gezwungen, ihre Beziehungen zu Israel und ihre Verantwortung für die palästinensische Bevölkerung neu zu bewerten.

Die Konferenz geht auf die von der UN-Vollversammlung verabschiedete Resolution ES 10-24 zurück und sollte gemeinsam von Frankreich und Saudi-Arabien geleitet werden. Bei runden Tischen über Schlüsselfragen wie Sicherheit, Wiederaufbau und die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung Palästinas sollte auf der Konferenz ein Weg zum Frieden mittels einer Zweistaatenlösung erarbeitet werden. Proisraelische Stimmen verurteilten die Konferenz als „Belohnung für die Gräueltaten vom 7. Oktober“. Die USA warnten ihre Verbündeten in einer diplomatischen Demarche davor, Palästina als Staat anzuerkennen, da dies ihren außenpolitischen Interessen entgegenstünde.

Der französische Staatspräsident Macron hat betont, dass er sich weiterhin entschlossen für eine Zweistaatenlösung einsetzen werde. Allerdings ist diese seit den Oslo-Abkommen und dem Optimismus der 1990er Jahre in immer weitere Ferne gerückt. Israels Siedlungspolitik im Westjordanland hat einen palästinensischen Staat unmöglich gemacht. Auf die Räumung der israelischen Siedlungen im Gazastreifen im Jahr 2005 folgten die Wahl der Hamas, die israelische Blockade des Gazastreifens und der Kreislauf der Gewalt, der in den Terroranschlägen vom 7. Oktober 2023 auf Israel gipfelte. Die Reaktion Israels auf die Angriffe der Hamas wurde von vielen Expert*innen als Kriegsverbrechen verurteilt, die einem Völkermord gleichkommen. Unter dem Deckmantel seines Krieges gegen die Hamas hat Israel auch seine Politik der Enteignung der Palästinenser*innen im Westjordanland vorangetrieben.

Die USA, das einzige Land mit echtem Einfluss auf die israelische Regierung, haben die Zweistaatenlösung in der Vergangenheit zwar diplomatisch unterstützt, aber wiederholt Veto gegen UN-Resolutionen eingelegt, die echte Fortschritte in diese Richtung hätten ermöglichen können. Damit ist jetzt Schluss. Den USA schwebt eine „Riviera des Nahen Ostens“ vor – mit Eigentumswohnungen und Kasinos statt Wohnraum für die Palästinenser*innen. Huckabee, der US-Botschafter in Israel, hat sich in mehreren Interviews deutlich gegen einen palästinensischen Staat ausgesprochen, es sei denn, einer der arabischen Nachbarn Israels wäre bereit, dafür Territorium abzutreten.

Welche Alternativen gibt es also zu einer Zweistaatenlösung, und welche wäre für Europa am verträglichsten? UN-Generalsekretär Guterres beharrt auf einer Zweistaatenlösung, da die Alternative entweder die Vertreibung der Palästinenser*innen oder deren Rechtlosigkeit in Israel sei. Der israelische Journalist Gideon Levy hat eine weitere Alternative aufgezeigt: eine säkulare Demokratie, in der alle Bürger*innen die gleichen Rechte haben.

Gegen eine Massenvertreibung würden sich die Palästinenser*innen selbst und die Nachbarländer zweifellos wehren. Lassen die Europäer zu, dass es dazu kommt, müssen sie auch die damit verbundene Gewalt, Zwangsumsiedlungen und Massenlager akzeptieren. Erhielten Palästinenser*innen einen Status innerhalb Israels als Staatsbürger*innen zweiter Klasse, würde sich die derzeitige Situation noch verschärfen. Israel wäre keine Demokratie mehr, weil es Menschen, über die es souveräne Kontrolle ausübt, Rechte verweigert. Da Israel die Aussicht auf einen palästinensischen Staat abgelehnt hat, kann es nicht mehr glaubhaft machen, dass die Rechte der Palästinenser*innen allein in der Verantwortung der palästinensischen Behörden liegen. Bei der Alternative, der von Levy und anderen progressiven Stimmen in Israel und anderswo vorgeschlagenen Einstaatenlösung, gäbe es keinen jüdischen und keinen palästinensischen Staat mehr. Ein solcher Kompromiss ist allerdings kaum möglich. Viel wahrscheinlicher ist eine Enteignung und Entrechtung der Palästinenser*innen und/oder eine Apartheid in Israel.

Angesichts der Schwere des aktuellen Konflikts ist die Zweistaatenlösung zum diplomatischen Feigenblatt geworden. Mit dem Beharren auf dieser Lösung kann Europa harte Entscheidungen in Bezug auf seine Beziehungen zu Israel und zu den Palästinenser*innen umgehen. Von einigen Ausnahmen abgesehen, haben sich die europäischen Regierungen darauf beschränkt, den humanitären Zugang zum Gazastreifen und die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu fordern, während sie weiterhin Waffen an Israel liefern. Damit haben sie sich davor gedrückt, für ihre Grundwerte einzutreten. Der Tod der Zweistaatenlösung erfordert nun alternative Szenarien – und Europa muss sich entscheiden, mit welchem es leben kann.

Was der Tod der Zweistaatenlösung für Europa bedeutet

Bonn, 23. Juni 2025. Die ursprünglich für den 17. bis 20. Juni geplante UN-Konferenz zu Palästina wurde nach dem israelischen Angriff auf den Iran am 13. Juni aus „logistischen und sicherheitstechnischen Gründen“ verschoben. Dass die Zweistaatenlösung für einen Frieden zwischen Israel und Palästina damit vorerst gestorben ist, wollen die meisten Europäer*innen nicht wahrhaben. Es gibt keine realistische Aussicht auf die Gründung eines palästinensischen Staates gemäß dem seit Langem bestehenden Friedensplan auf Grundlage der Grenzen von 1967 (der „grünen Linie“). Es wird nach dem Krieg keinen Wiederaufbau Palästinas geben, keine internationale Unterstützung bei der Entwicklung staatlicher Strukturen und kein ehrgeiziges Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Palästina zur Stärkung der palästinensischen Wirtschaft. Angesichts dieser Realität sind die europäischen Länder dazu gezwungen, ihre Beziehungen zu Israel und ihre Verantwortung für die palästinensische Bevölkerung neu zu bewerten.

Die Konferenz geht auf die von der UN-Vollversammlung verabschiedete Resolution ES 10-24 zurück und sollte gemeinsam von Frankreich und Saudi-Arabien geleitet werden. Bei runden Tischen über Schlüsselfragen wie Sicherheit, Wiederaufbau und die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung Palästinas sollte auf der Konferenz ein Weg zum Frieden mittels einer Zweistaatenlösung erarbeitet werden. Proisraelische Stimmen verurteilten die Konferenz als „Belohnung für die Gräueltaten vom 7. Oktober“. Die USA warnten ihre Verbündeten in einer diplomatischen Demarche davor, Palästina als Staat anzuerkennen, da dies ihren außenpolitischen Interessen entgegenstünde.

Der französische Staatspräsident Macron hat betont, dass er sich weiterhin entschlossen für eine Zweistaatenlösung einsetzen werde. Allerdings ist diese seit den Oslo-Abkommen und dem Optimismus der 1990er Jahre in immer weitere Ferne gerückt. Israels Siedlungspolitik im Westjordanland hat einen palästinensischen Staat unmöglich gemacht. Auf die Räumung der israelischen Siedlungen im Gazastreifen im Jahr 2005 folgten die Wahl der Hamas, die israelische Blockade des Gazastreifens und der Kreislauf der Gewalt, der in den Terroranschlägen vom 7. Oktober 2023 auf Israel gipfelte. Die Reaktion Israels auf die Angriffe der Hamas wurde von vielen Expert*innen als Kriegsverbrechen verurteilt, die einem Völkermord gleichkommen. Unter dem Deckmantel seines Krieges gegen die Hamas hat Israel auch seine Politik der Enteignung der Palästinenser*innen im Westjordanland vorangetrieben.

Die USA, das einzige Land mit echtem Einfluss auf die israelische Regierung, haben die Zweistaatenlösung in der Vergangenheit zwar diplomatisch unterstützt, aber wiederholt Veto gegen UN-Resolutionen eingelegt, die echte Fortschritte in diese Richtung hätten ermöglichen können. Damit ist jetzt Schluss. Den USA schwebt eine „Riviera des Nahen Ostens“ vor – mit Eigentumswohnungen und Kasinos statt Wohnraum für die Palästinenser*innen. Huckabee, der US-Botschafter in Israel, hat sich in mehreren Interviews deutlich gegen einen palästinensischen Staat ausgesprochen, es sei denn, einer der arabischen Nachbarn Israels wäre bereit, dafür Territorium abzutreten.

Welche Alternativen gibt es also zu einer Zweistaatenlösung, und welche wäre für Europa am verträglichsten? UN-Generalsekretär Guterres beharrt auf einer Zweistaatenlösung, da die Alternative entweder die Vertreibung der Palästinenser*innen oder deren Rechtlosigkeit in Israel sei. Der israelische Journalist Gideon Levy hat eine weitere Alternative aufgezeigt: eine säkulare Demokratie, in der alle Bürger*innen die gleichen Rechte haben.

Gegen eine Massenvertreibung würden sich die Palästinenser*innen selbst und die Nachbarländer zweifellos wehren. Lassen die Europäer zu, dass es dazu kommt, müssen sie auch die damit verbundene Gewalt, Zwangsumsiedlungen und Massenlager akzeptieren. Erhielten Palästinenser*innen einen Status innerhalb Israels als Staatsbürger*innen zweiter Klasse, würde sich die derzeitige Situation noch verschärfen. Israel wäre keine Demokratie mehr, weil es Menschen, über die es souveräne Kontrolle ausübt, Rechte verweigert. Da Israel die Aussicht auf einen palästinensischen Staat abgelehnt hat, kann es nicht mehr glaubhaft machen, dass die Rechte der Palästinenser*innen allein in der Verantwortung der palästinensischen Behörden liegen. Bei der Alternative, der von Levy und anderen progressiven Stimmen in Israel und anderswo vorgeschlagenen Einstaatenlösung, gäbe es keinen jüdischen und keinen palästinensischen Staat mehr. Ein solcher Kompromiss ist allerdings kaum möglich. Viel wahrscheinlicher ist eine Enteignung und Entrechtung der Palästinenser*innen und/oder eine Apartheid in Israel.

Angesichts der Schwere des aktuellen Konflikts ist die Zweistaatenlösung zum diplomatischen Feigenblatt geworden. Mit dem Beharren auf dieser Lösung kann Europa harte Entscheidungen in Bezug auf seine Beziehungen zu Israel und zu den Palästinenser*innen umgehen. Von einigen Ausnahmen abgesehen, haben sich die europäischen Regierungen darauf beschränkt, den humanitären Zugang zum Gazastreifen und die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu fordern, während sie weiterhin Waffen an Israel liefern. Damit haben sie sich davor gedrückt, für ihre Grundwerte einzutreten. Der Tod der Zweistaatenlösung erfordert nun alternative Szenarien – und Europa muss sich entscheiden, mit welchem es leben kann.

How to make mobile money and digital financial services work for consumers: lessons from Kenya

Over the past two decades, mobile money has evolved into a broader suite of Digital Financial Solutions (DFS) that have transformed the financial landscape of Sub-Saharan Africa. In Kenya, over 86 per cent of adults use mobile money for everyday transactions (FinAccess Household Survey 2024), and, by 2023, over 97 per cent of loans were disbursed digitally (Creditinfo Kenya). Early evidence showed that mobile money lifted an estimated 2 per cent of Kenyans out of poverty (Suri & Jack, 2016). Yet, financial health deteriorated while DFS spread (FinAccess Household Survey 2024), which raises important questions about consumer protection. This Policy Brief outlines how inclusive DFS markets can be established to benefit all consumers without causing negative unintended consequences. The Policy Brief is built on the Kenyan example due to its pioneering role in mobile money adoption since the 2000s.

Despite the high overall figures for financial inclusion through DFS in Kenya, disparities across groups persist, with women, youth, and rural communities being relatively less included. Furthermore, with only 42.1 per cent financially literate adults (basic under­standing of key financial concepts), large segments of the Kenyan population remain vulnerable to the risks posed by DFS. Consequently, many users have faced adverse outcomes, including predatory lending with hidden or excessive costs; over-indebt­edness; negative listing by credit bureaus; data privacy violations; and exposure to fraud and scams. In addition, systemic issues have arisen due to network effects and informational advantages, that led to high market concentration with negative effects on competition, pricing and innovations. To harness DFS for improving livelihoods, policy­makers, as well as regulatory and supervisory authori­ties, should consider the following – based on existing evidence, especially lessons from Kenya:

• Use existing platforms to foster knowledge exchange on best practices with regard to DFS both within and across countries.
• Focus on designing tailored financial products that meet the needs of disadvantaged groups such as women, youth, and rural communities. 
• Ban predatory lending and aggressive debt collection practices through comprehensive licensing, regulation and supervision of all DFS providers. Importantly, the respective authorities need to have sufficient capacities to enforce such regulations.
• Address issues around increased defaults and negative listings through measures both on the supply side (regulations around credit information sharing) and on the demand side (financial and digital literacy campaigns).
• Guarantee consumers’ data privacy and protection – following the principles of data minimisation, data security, and informed consent. 
• Oblige DFS providers to install robust fraud detection and prevention mechanisms and hold DFS providers liable for the financial losses of consumers caused by providers’ negligence.
• Level the playing field – for instance, through agent interoperability and separation of mobile money platforms from mobile network operators – to avoid concentration and ensure continued innovation and healthy competition for the benefit of the consumers.

 

How to make mobile money and digital financial services work for consumers: lessons from Kenya

Over the past two decades, mobile money has evolved into a broader suite of Digital Financial Solutions (DFS) that have transformed the financial landscape of Sub-Saharan Africa. In Kenya, over 86 per cent of adults use mobile money for everyday transactions (FinAccess Household Survey 2024), and, by 2023, over 97 per cent of loans were disbursed digitally (Creditinfo Kenya). Early evidence showed that mobile money lifted an estimated 2 per cent of Kenyans out of poverty (Suri & Jack, 2016). Yet, financial health deteriorated while DFS spread (FinAccess Household Survey 2024), which raises important questions about consumer protection. This Policy Brief outlines how inclusive DFS markets can be established to benefit all consumers without causing negative unintended consequences. The Policy Brief is built on the Kenyan example due to its pioneering role in mobile money adoption since the 2000s.

Despite the high overall figures for financial inclusion through DFS in Kenya, disparities across groups persist, with women, youth, and rural communities being relatively less included. Furthermore, with only 42.1 per cent financially literate adults (basic under­standing of key financial concepts), large segments of the Kenyan population remain vulnerable to the risks posed by DFS. Consequently, many users have faced adverse outcomes, including predatory lending with hidden or excessive costs; over-indebt­edness; negative listing by credit bureaus; data privacy violations; and exposure to fraud and scams. In addition, systemic issues have arisen due to network effects and informational advantages, that led to high market concentration with negative effects on competition, pricing and innovations. To harness DFS for improving livelihoods, policy­makers, as well as regulatory and supervisory authori­ties, should consider the following – based on existing evidence, especially lessons from Kenya:

• Use existing platforms to foster knowledge exchange on best practices with regard to DFS both within and across countries.
• Focus on designing tailored financial products that meet the needs of disadvantaged groups such as women, youth, and rural communities. 
• Ban predatory lending and aggressive debt collection practices through comprehensive licensing, regulation and supervision of all DFS providers. Importantly, the respective authorities need to have sufficient capacities to enforce such regulations.
• Address issues around increased defaults and negative listings through measures both on the supply side (regulations around credit information sharing) and on the demand side (financial and digital literacy campaigns).
• Guarantee consumers’ data privacy and protection – following the principles of data minimisation, data security, and informed consent. 
• Oblige DFS providers to install robust fraud detection and prevention mechanisms and hold DFS providers liable for the financial losses of consumers caused by providers’ negligence.
• Level the playing field – for instance, through agent interoperability and separation of mobile money platforms from mobile network operators – to avoid concentration and ensure continued innovation and healthy competition for the benefit of the consumers.

 

How to make mobile money and digital financial services work for consumers: lessons from Kenya

Over the past two decades, mobile money has evolved into a broader suite of Digital Financial Solutions (DFS) that have transformed the financial landscape of Sub-Saharan Africa. In Kenya, over 86 per cent of adults use mobile money for everyday transactions (FinAccess Household Survey 2024), and, by 2023, over 97 per cent of loans were disbursed digitally (Creditinfo Kenya). Early evidence showed that mobile money lifted an estimated 2 per cent of Kenyans out of poverty (Suri & Jack, 2016). Yet, financial health deteriorated while DFS spread (FinAccess Household Survey 2024), which raises important questions about consumer protection. This Policy Brief outlines how inclusive DFS markets can be established to benefit all consumers without causing negative unintended consequences. The Policy Brief is built on the Kenyan example due to its pioneering role in mobile money adoption since the 2000s.

Despite the high overall figures for financial inclusion through DFS in Kenya, disparities across groups persist, with women, youth, and rural communities being relatively less included. Furthermore, with only 42.1 per cent financially literate adults (basic under­standing of key financial concepts), large segments of the Kenyan population remain vulnerable to the risks posed by DFS. Consequently, many users have faced adverse outcomes, including predatory lending with hidden or excessive costs; over-indebt­edness; negative listing by credit bureaus; data privacy violations; and exposure to fraud and scams. In addition, systemic issues have arisen due to network effects and informational advantages, that led to high market concentration with negative effects on competition, pricing and innovations. To harness DFS for improving livelihoods, policy­makers, as well as regulatory and supervisory authori­ties, should consider the following – based on existing evidence, especially lessons from Kenya:

• Use existing platforms to foster knowledge exchange on best practices with regard to DFS both within and across countries.
• Focus on designing tailored financial products that meet the needs of disadvantaged groups such as women, youth, and rural communities. 
• Ban predatory lending and aggressive debt collection practices through comprehensive licensing, regulation and supervision of all DFS providers. Importantly, the respective authorities need to have sufficient capacities to enforce such regulations.
• Address issues around increased defaults and negative listings through measures both on the supply side (regulations around credit information sharing) and on the demand side (financial and digital literacy campaigns).
• Guarantee consumers’ data privacy and protection – following the principles of data minimisation, data security, and informed consent. 
• Oblige DFS providers to install robust fraud detection and prevention mechanisms and hold DFS providers liable for the financial losses of consumers caused by providers’ negligence.
• Level the playing field – for instance, through agent interoperability and separation of mobile money platforms from mobile network operators – to avoid concentration and ensure continued innovation and healthy competition for the benefit of the consumers.

 

Rebuilding legitimacy for Global Governance: the case for a new independent commission

The global landscape of development cooperation is fracturing. The promise of the 2030 Agenda and the pursuit of the Sustainable Development Goals is giving way to geopolitical tensions. The international order is no longer merely under strain; it is in disarray. Amid this uncertainty, the idea of convening a new Independent North–South Commission (INSC) has re-emerged in the German government’s coalition agreement and potentially in the UK’s proposal for a ‘global conference’. We argue that the time has come to imagine a new independent commission. A new INSC could offer a credible response to today’s fragmentation by providing a structured space for international dialogue grounded in fairness, feasibility, and forward-thinking. But such a commission must be different in tone, structure, and ambition from the high-level panels of the past.

Rebuilding legitimacy for Global Governance: the case for a new independent commission

The global landscape of development cooperation is fracturing. The promise of the 2030 Agenda and the pursuit of the Sustainable Development Goals is giving way to geopolitical tensions. The international order is no longer merely under strain; it is in disarray. Amid this uncertainty, the idea of convening a new Independent North–South Commission (INSC) has re-emerged in the German government’s coalition agreement and potentially in the UK’s proposal for a ‘global conference’. We argue that the time has come to imagine a new independent commission. A new INSC could offer a credible response to today’s fragmentation by providing a structured space for international dialogue grounded in fairness, feasibility, and forward-thinking. But such a commission must be different in tone, structure, and ambition from the high-level panels of the past.

Rebuilding legitimacy for Global Governance: the case for a new independent commission

The global landscape of development cooperation is fracturing. The promise of the 2030 Agenda and the pursuit of the Sustainable Development Goals is giving way to geopolitical tensions. The international order is no longer merely under strain; it is in disarray. Amid this uncertainty, the idea of convening a new Independent North–South Commission (INSC) has re-emerged in the German government’s coalition agreement and potentially in the UK’s proposal for a ‘global conference’. We argue that the time has come to imagine a new independent commission. A new INSC could offer a credible response to today’s fragmentation by providing a structured space for international dialogue grounded in fairness, feasibility, and forward-thinking. But such a commission must be different in tone, structure, and ambition from the high-level panels of the past.

Dreizehn Erkenntnisse zum Kapazitätsaufbau für die Nachhaltigkeitstransformation: Bedarfe, Herausforderungen und Lösungsansätze in Deutschland und im internationalen Kontext

Um Nachhaltigkeitstransformationen gesamtgesellschaftlich zu gestalten und die Umsetzung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu beschleunigen, müssen vielfältige Kapazitäten von Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft auf- und ausgebaut werden. Diese Kapazitäten umfassen insb. Kompetenzen, um kontextspezifische transformative Veränderungen entlang der drei Phasen der Transformation zu verstehen, zu ermöglichen und zu gestalten. Ausgehend vom Weltnachhaltigkeitsbericht 2023 sowie weiterer wissenschaftlicher Literatur zeigt das Impulspapier der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030) dreizehn übergreifende Erkenntnisse zu Bedarfen, Herausforderungen und möglichen Lösungsansätzen in Bezug auf Kapazitäten für Nachhaltigkeitstransformationen in Deutschland und im internationalen Kontext auf: 1. Kapazitäten als Transformationskompetenzen und dafür notwendige finanzielle, zeitliche und personelle Ressourcen sowie Strukturen 2. Ausbildung, Fortbildung & Umschulung 3. Kommunikation & gemeinsame zukunftspositive Narrative 4. Fehlerkultur statt Perfektionismus 5. Wissenschaftliche Begleitforschung am Science-Policy-Society-Interface 6. Bedarfsanalyse 7. Langfristige Ziele, Visionen & Kontinuität 8. Geschützte Räume für Innovationen 9. Zusammenarbeit, Partizipation & Dialog 10. Umgang mit Widerständen, Konflikten & mangelndem politischen Willen 11. (Internationales) Peer-Learning 12. Strukturelle Verankerung 13. Etablierung des “neuen Normals” Das unter Mitwirkung der Teilnehmenden erarbeitete Impulspapier "Dreizehn Erkenntnisse zum Kapazitätsaufbau für die Nachhaltigkeitstransformation: Bedarfe, Herausforderungen und Lösungsansätze in Deutschland und im internationalen Kontext" basiert auf einem Expert*innen-Workshop (DNS-Lab) der wpn2030. Dieser wurde am 10. Dezember 2024 in Kooperation mit der TU Berlin mit 25 Vertreter*innen aus Politik/Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft durchgeführt (Visual Summary).

Dreizehn Erkenntnisse zum Kapazitätsaufbau für die Nachhaltigkeitstransformation: Bedarfe, Herausforderungen und Lösungsansätze in Deutschland und im internationalen Kontext

Um Nachhaltigkeitstransformationen gesamtgesellschaftlich zu gestalten und die Umsetzung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu beschleunigen, müssen vielfältige Kapazitäten von Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft auf- und ausgebaut werden. Diese Kapazitäten umfassen insb. Kompetenzen, um kontextspezifische transformative Veränderungen entlang der drei Phasen der Transformation zu verstehen, zu ermöglichen und zu gestalten. Ausgehend vom Weltnachhaltigkeitsbericht 2023 sowie weiterer wissenschaftlicher Literatur zeigt das Impulspapier der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030) dreizehn übergreifende Erkenntnisse zu Bedarfen, Herausforderungen und möglichen Lösungsansätzen in Bezug auf Kapazitäten für Nachhaltigkeitstransformationen in Deutschland und im internationalen Kontext auf: 1. Kapazitäten als Transformationskompetenzen und dafür notwendige finanzielle, zeitliche und personelle Ressourcen sowie Strukturen 2. Ausbildung, Fortbildung & Umschulung 3. Kommunikation & gemeinsame zukunftspositive Narrative 4. Fehlerkultur statt Perfektionismus 5. Wissenschaftliche Begleitforschung am Science-Policy-Society-Interface 6. Bedarfsanalyse 7. Langfristige Ziele, Visionen & Kontinuität 8. Geschützte Räume für Innovationen 9. Zusammenarbeit, Partizipation & Dialog 10. Umgang mit Widerständen, Konflikten & mangelndem politischen Willen 11. (Internationales) Peer-Learning 12. Strukturelle Verankerung 13. Etablierung des “neuen Normals” Das unter Mitwirkung der Teilnehmenden erarbeitete Impulspapier "Dreizehn Erkenntnisse zum Kapazitätsaufbau für die Nachhaltigkeitstransformation: Bedarfe, Herausforderungen und Lösungsansätze in Deutschland und im internationalen Kontext" basiert auf einem Expert*innen-Workshop (DNS-Lab) der wpn2030. Dieser wurde am 10. Dezember 2024 in Kooperation mit der TU Berlin mit 25 Vertreter*innen aus Politik/Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft durchgeführt (Visual Summary).

Dreizehn Erkenntnisse zum Kapazitätsaufbau für die Nachhaltigkeitstransformation: Bedarfe, Herausforderungen und Lösungsansätze in Deutschland und im internationalen Kontext

Um Nachhaltigkeitstransformationen gesamtgesellschaftlich zu gestalten und die Umsetzung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu beschleunigen, müssen vielfältige Kapazitäten von Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft auf- und ausgebaut werden. Diese Kapazitäten umfassen insb. Kompetenzen, um kontextspezifische transformative Veränderungen entlang der drei Phasen der Transformation zu verstehen, zu ermöglichen und zu gestalten. Ausgehend vom Weltnachhaltigkeitsbericht 2023 sowie weiterer wissenschaftlicher Literatur zeigt das Impulspapier der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030) dreizehn übergreifende Erkenntnisse zu Bedarfen, Herausforderungen und möglichen Lösungsansätzen in Bezug auf Kapazitäten für Nachhaltigkeitstransformationen in Deutschland und im internationalen Kontext auf: 1. Kapazitäten als Transformationskompetenzen und dafür notwendige finanzielle, zeitliche und personelle Ressourcen sowie Strukturen 2. Ausbildung, Fortbildung & Umschulung 3. Kommunikation & gemeinsame zukunftspositive Narrative 4. Fehlerkultur statt Perfektionismus 5. Wissenschaftliche Begleitforschung am Science-Policy-Society-Interface 6. Bedarfsanalyse 7. Langfristige Ziele, Visionen & Kontinuität 8. Geschützte Räume für Innovationen 9. Zusammenarbeit, Partizipation & Dialog 10. Umgang mit Widerständen, Konflikten & mangelndem politischen Willen 11. (Internationales) Peer-Learning 12. Strukturelle Verankerung 13. Etablierung des “neuen Normals” Das unter Mitwirkung der Teilnehmenden erarbeitete Impulspapier "Dreizehn Erkenntnisse zum Kapazitätsaufbau für die Nachhaltigkeitstransformation: Bedarfe, Herausforderungen und Lösungsansätze in Deutschland und im internationalen Kontext" basiert auf einem Expert*innen-Workshop (DNS-Lab) der wpn2030. Dieser wurde am 10. Dezember 2024 in Kooperation mit der TU Berlin mit 25 Vertreter*innen aus Politik/Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft durchgeführt (Visual Summary).

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