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Diplomacy & Defense Think Tank News

Der neue Nahe Osten

SWP - Mon, 18/08/2025 - 10:11
Auch wenn Israel als Sieger aus der jüng­sten Auseinandersetzung mit dem Iran hervorgegangen ist, herrscht langfristig ein Patt im Kräftemessen der vier großen Regionalmächte. Das ist gefährlich.

Der Flüchtlingsbegriff in Afrika: Ein Fall von politischer Auslegung - Aufnahme Geflüchteter und fließende kategoriale Übergänge im Kontext der Dekolonisierung

Die Organisation fur Afrikanische Einheit (OAU), heute Afrikanische Union (AU), schloss 1969 eine Fluchtlingskonvention, deren Regelungen zum Teil von jenen der Genfer Fluchtlingskonvention von 1951 abweichen. In der Fluchtlingskonvention der AU wird explizit die politische Natur Gefluchteter anerkannt und eine Begriffsbestimmung vorgenommen, die in den politischen Umwalzungen im Kontext von Kolonialisierung und antikolonialer Kampfe verankert ist. Sie definiert Gefluchtete als Menschen, die vor Ereignissen fliehen, die ihren Ursprung in ≫externer Aggression, Besetzung, [und] auslandischer Beherrschung≪ haben (Artikel 1. 2). Der damalige politische Zeitgeist basierte auf Antikolonialismus, Panafrikanismus und afrikanischer Solidaritat. Er pragte einen entsprechenden Humanitarismus und wirkte sich unmittelbar auf die offenen Fluchtlingspolitiken auf dem Kontinent aus. Dementsprechend nahmen die damals gerade unabhangig gewordenen afrikanischen Staaten Menschen aus den noch nicht befreiten Kolonien des Kontinents auf. Sie forderten und unterstutzten den Widerstand gegenuber der kolonialen Besetzung, indem sie sowohl materielle als auch moralische, militarische, ideologische und politische Unterstutzung boten. Insbesondere nahmen sie Afrikaner:innen auf, die vor den durch diesen Widerstand erzeugten gewaltsamen Gegenreaktionen flohen. Diese Unterstutzung machte eine Unterscheidung zwischen Gefluchteten auf der einen und politischen Aktivist:innen und Kampfer:innen auf der anderen Seite fragwurdig. Den unabhangig gewordenen Landern erschien es deshalb politisch inkoharent und unlogisch, antikoloniale Kampfe zu unterstutzen und zugleich Afrikaner:innen, die vor ebendiesen Kampfen aus ihren Landern flohen, das Asyl zu verweigern.

Der Flüchtlingsbegriff in Afrika: Ein Fall von politischer Auslegung - Aufnahme Geflüchteter und fließende kategoriale Übergänge im Kontext der Dekolonisierung

Die Organisation fur Afrikanische Einheit (OAU), heute Afrikanische Union (AU), schloss 1969 eine Fluchtlingskonvention, deren Regelungen zum Teil von jenen der Genfer Fluchtlingskonvention von 1951 abweichen. In der Fluchtlingskonvention der AU wird explizit die politische Natur Gefluchteter anerkannt und eine Begriffsbestimmung vorgenommen, die in den politischen Umwalzungen im Kontext von Kolonialisierung und antikolonialer Kampfe verankert ist. Sie definiert Gefluchtete als Menschen, die vor Ereignissen fliehen, die ihren Ursprung in ≫externer Aggression, Besetzung, [und] auslandischer Beherrschung≪ haben (Artikel 1. 2). Der damalige politische Zeitgeist basierte auf Antikolonialismus, Panafrikanismus und afrikanischer Solidaritat. Er pragte einen entsprechenden Humanitarismus und wirkte sich unmittelbar auf die offenen Fluchtlingspolitiken auf dem Kontinent aus. Dementsprechend nahmen die damals gerade unabhangig gewordenen afrikanischen Staaten Menschen aus den noch nicht befreiten Kolonien des Kontinents auf. Sie forderten und unterstutzten den Widerstand gegenuber der kolonialen Besetzung, indem sie sowohl materielle als auch moralische, militarische, ideologische und politische Unterstutzung boten. Insbesondere nahmen sie Afrikaner:innen auf, die vor den durch diesen Widerstand erzeugten gewaltsamen Gegenreaktionen flohen. Diese Unterstutzung machte eine Unterscheidung zwischen Gefluchteten auf der einen und politischen Aktivist:innen und Kampfer:innen auf der anderen Seite fragwurdig. Den unabhangig gewordenen Landern erschien es deshalb politisch inkoharent und unlogisch, antikoloniale Kampfe zu unterstutzen und zugleich Afrikaner:innen, die vor ebendiesen Kampfen aus ihren Landern flohen, das Asyl zu verweigern.

Der Flüchtlingsbegriff in Afrika: Ein Fall von politischer Auslegung - Aufnahme Geflüchteter und fließende kategoriale Übergänge im Kontext der Dekolonisierung

Die Organisation fur Afrikanische Einheit (OAU), heute Afrikanische Union (AU), schloss 1969 eine Fluchtlingskonvention, deren Regelungen zum Teil von jenen der Genfer Fluchtlingskonvention von 1951 abweichen. In der Fluchtlingskonvention der AU wird explizit die politische Natur Gefluchteter anerkannt und eine Begriffsbestimmung vorgenommen, die in den politischen Umwalzungen im Kontext von Kolonialisierung und antikolonialer Kampfe verankert ist. Sie definiert Gefluchtete als Menschen, die vor Ereignissen fliehen, die ihren Ursprung in ≫externer Aggression, Besetzung, [und] auslandischer Beherrschung≪ haben (Artikel 1. 2). Der damalige politische Zeitgeist basierte auf Antikolonialismus, Panafrikanismus und afrikanischer Solidaritat. Er pragte einen entsprechenden Humanitarismus und wirkte sich unmittelbar auf die offenen Fluchtlingspolitiken auf dem Kontinent aus. Dementsprechend nahmen die damals gerade unabhangig gewordenen afrikanischen Staaten Menschen aus den noch nicht befreiten Kolonien des Kontinents auf. Sie forderten und unterstutzten den Widerstand gegenuber der kolonialen Besetzung, indem sie sowohl materielle als auch moralische, militarische, ideologische und politische Unterstutzung boten. Insbesondere nahmen sie Afrikaner:innen auf, die vor den durch diesen Widerstand erzeugten gewaltsamen Gegenreaktionen flohen. Diese Unterstutzung machte eine Unterscheidung zwischen Gefluchteten auf der einen und politischen Aktivist:innen und Kampfer:innen auf der anderen Seite fragwurdig. Den unabhangig gewordenen Landern erschien es deshalb politisch inkoharent und unlogisch, antikoloniale Kampfe zu unterstutzen und zugleich Afrikaner:innen, die vor ebendiesen Kampfen aus ihren Landern flohen, das Asyl zu verweigern.

Development policy: don't overpromise and underdeliver

The global crisis in development cooperation will not be resolved by making exaggerated promises about what it is capable of achieving. Instead, the focus should be on improving people’s living conditions tangibly. Adding all kinds of secondary objectives often means that none of the goals can realistically be reached. Tightening resources are forcing projects to focus on more specific and narrow objectives.

Development policy: don't overpromise and underdeliver

The global crisis in development cooperation will not be resolved by making exaggerated promises about what it is capable of achieving. Instead, the focus should be on improving people’s living conditions tangibly. Adding all kinds of secondary objectives often means that none of the goals can realistically be reached. Tightening resources are forcing projects to focus on more specific and narrow objectives.

Development policy: don't overpromise and underdeliver

The global crisis in development cooperation will not be resolved by making exaggerated promises about what it is capable of achieving. Instead, the focus should be on improving people’s living conditions tangibly. Adding all kinds of secondary objectives often means that none of the goals can realistically be reached. Tightening resources are forcing projects to focus on more specific and narrow objectives.

Entwicklungspolitik: Nicht zu viel versprechen

Die weltweite Krise der Entwicklungszusammenarbeit lässt sich nicht durch Maximalversprechen im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit dieses Politikfelds lösen. Hauptziel muss die Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort bleiben – eine Überfrachtung mit Nebenzielen führt oft nur dazu, dass kein Ziel mehr realistisch erreicht werden kann. Immer knappere Ressourcen zwingen Projekte ohnehin, sich thematisch zu fokussieren.

Entwicklungspolitik: Nicht zu viel versprechen

Die weltweite Krise der Entwicklungszusammenarbeit lässt sich nicht durch Maximalversprechen im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit dieses Politikfelds lösen. Hauptziel muss die Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort bleiben – eine Überfrachtung mit Nebenzielen führt oft nur dazu, dass kein Ziel mehr realistisch erreicht werden kann. Immer knappere Ressourcen zwingen Projekte ohnehin, sich thematisch zu fokussieren.

Entwicklungspolitik: Nicht zu viel versprechen

Die weltweite Krise der Entwicklungszusammenarbeit lässt sich nicht durch Maximalversprechen im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit dieses Politikfelds lösen. Hauptziel muss die Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort bleiben – eine Überfrachtung mit Nebenzielen führt oft nur dazu, dass kein Ziel mehr realistisch erreicht werden kann. Immer knappere Ressourcen zwingen Projekte ohnehin, sich thematisch zu fokussieren.

Modis Trump-Traum ist zerplatzt

SWP - Thu, 14/08/2025 - 06:53
Donald Trump ist es gelungen, Indiens Vertrauen in die USA im Eiltempo zu zerstören. Ein Vasall Washingtons will Neu Delhi nicht werden, analysiert ein Südasienwissenschaftler.

Wasserbedarf für grüne Wasserstoffproduktion: Kein Engpass, aber ein Standortfaktor

DIW-Studie untersucht Faktoren für Elektrolyse, bei der aus Wasser und Strom Wasserstoff entsteht – Wasserbedarf kann in der Regel gestillt werden – Zügiger Ausbau des Wasserstoffkernnetzes ermöglicht wasser- und stromsystemdienliche Elektrolysestandorte Trotz steigendem Wasserbedarf durch den ...

Political connections and participation in global value chains: evidence from MENA firms

We use new data on political connections from the World Bank Enterprise Surveys to examine the impact of connections on firms' participation in international trade through global value chains (GVCs) for six lower middle income MENA countries and territories (Morocco, Tunisia, Egypt, the West Bank and Gaza, Jordan, and Lebanon). Our findings add to the literature on “hidden protection” and corruption in the region: trade- and investment policies and regulations are tailored to benefit or protect politically connected firms. Our findings suggest that politically connected firms are more likely to participate in GVCs by 9.8 percentage points and that the intensity of their participation in GVCs increases by 4.1 percentage points. Combining political connections and grand corruption increases firms' participation in GVCs by 13.6 percentage points.

Political connections and participation in global value chains: evidence from MENA firms

We use new data on political connections from the World Bank Enterprise Surveys to examine the impact of connections on firms' participation in international trade through global value chains (GVCs) for six lower middle income MENA countries and territories (Morocco, Tunisia, Egypt, the West Bank and Gaza, Jordan, and Lebanon). Our findings add to the literature on “hidden protection” and corruption in the region: trade- and investment policies and regulations are tailored to benefit or protect politically connected firms. Our findings suggest that politically connected firms are more likely to participate in GVCs by 9.8 percentage points and that the intensity of their participation in GVCs increases by 4.1 percentage points. Combining political connections and grand corruption increases firms' participation in GVCs by 13.6 percentage points.

Political connections and participation in global value chains: evidence from MENA firms

We use new data on political connections from the World Bank Enterprise Surveys to examine the impact of connections on firms' participation in international trade through global value chains (GVCs) for six lower middle income MENA countries and territories (Morocco, Tunisia, Egypt, the West Bank and Gaza, Jordan, and Lebanon). Our findings add to the literature on “hidden protection” and corruption in the region: trade- and investment policies and regulations are tailored to benefit or protect politically connected firms. Our findings suggest that politically connected firms are more likely to participate in GVCs by 9.8 percentage points and that the intensity of their participation in GVCs increases by 4.1 percentage points. Combining political connections and grand corruption increases firms' participation in GVCs by 13.6 percentage points.

Navigating the tides of conservation and conflict: The political ecology of Mangrove Ecosystem Sustainable Use and Custody Agreements in the Gulf of Guayaquil, Ecuador

Territorial Use Rights for Fisheries (TURFs) are a rights-based management strategy that grants area-based fishing rights to specific community groups. In Ecuador, following immense mangrove deforestation caused by industrial shrimp farming, TURFs have been implemented through Mangrove Sustainable Use and Custody Agreements (AUSCEMs, for its Spanish acronym), driven by grassroots demands to conserve remaining mangroves and recognize ancestral territorial rights. This article examines the power-laden dynamics of these agreements in the Gulf of Guayaquil, Ecuador through ethnographic research in two fishing communities. We analyze historical and ongoing conflicts and reveal how multi-scalar power—across visible, hidden, and invisible forms—shapes access to and control over mangrove resources, often reinforcing inequalities and epistemic injustices. Our findings highlight how funding inequities, limited tenure security, and rising threats from organized crime compromise community-led conservation. For this management approach to succeed, it is essential to close funding gaps for stewardship and innovation, address security and service disparities, recognize local ecological knowledge, and fully honor ancestral territorial rights to promote equitable, sustainable governance.

Navigating the tides of conservation and conflict: The political ecology of Mangrove Ecosystem Sustainable Use and Custody Agreements in the Gulf of Guayaquil, Ecuador

Territorial Use Rights for Fisheries (TURFs) are a rights-based management strategy that grants area-based fishing rights to specific community groups. In Ecuador, following immense mangrove deforestation caused by industrial shrimp farming, TURFs have been implemented through Mangrove Sustainable Use and Custody Agreements (AUSCEMs, for its Spanish acronym), driven by grassroots demands to conserve remaining mangroves and recognize ancestral territorial rights. This article examines the power-laden dynamics of these agreements in the Gulf of Guayaquil, Ecuador through ethnographic research in two fishing communities. We analyze historical and ongoing conflicts and reveal how multi-scalar power—across visible, hidden, and invisible forms—shapes access to and control over mangrove resources, often reinforcing inequalities and epistemic injustices. Our findings highlight how funding inequities, limited tenure security, and rising threats from organized crime compromise community-led conservation. For this management approach to succeed, it is essential to close funding gaps for stewardship and innovation, address security and service disparities, recognize local ecological knowledge, and fully honor ancestral territorial rights to promote equitable, sustainable governance.

Navigating the tides of conservation and conflict: The political ecology of Mangrove Ecosystem Sustainable Use and Custody Agreements in the Gulf of Guayaquil, Ecuador

Territorial Use Rights for Fisheries (TURFs) are a rights-based management strategy that grants area-based fishing rights to specific community groups. In Ecuador, following immense mangrove deforestation caused by industrial shrimp farming, TURFs have been implemented through Mangrove Sustainable Use and Custody Agreements (AUSCEMs, for its Spanish acronym), driven by grassroots demands to conserve remaining mangroves and recognize ancestral territorial rights. This article examines the power-laden dynamics of these agreements in the Gulf of Guayaquil, Ecuador through ethnographic research in two fishing communities. We analyze historical and ongoing conflicts and reveal how multi-scalar power—across visible, hidden, and invisible forms—shapes access to and control over mangrove resources, often reinforcing inequalities and epistemic injustices. Our findings highlight how funding inequities, limited tenure security, and rising threats from organized crime compromise community-led conservation. For this management approach to succeed, it is essential to close funding gaps for stewardship and innovation, address security and service disparities, recognize local ecological knowledge, and fully honor ancestral territorial rights to promote equitable, sustainable governance.

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