Die Zunahme krankheitsbedingter Fehltage hat eine Debatte über vermehrtes „Blaumachen“ losgetreten. Ein Treiber des Anstiegs der Fehltage ist die Zunahme psychischer Erkrankungen. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie die psychische Gesundheit in Deutschland nach Altersgruppen und geht der Frage nach, ob die Entwicklung der psychischen Gesundheit in der Corona-Pandemie anders war als in vorherigen Krisen. Auf Basis der SOEP-Daten zeigt sich zum einen, dass die psychische Gesundheit der erwachsenen Bevölkerung unter 50 Jahren in den vergangenen Jahren besonders gelitten hat. Während sich die psychische Gesundheit der mindestens 50-Jährigen nach der Pandemie schnell erholt hat, fiel sie bei den Jüngeren unter den Wert von 2002. Die Analyse deutet darauf hin, dass eine fehlerhafte Erfassung oder zunehmendes „Blaumachen“ nicht die Treiber für den Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen sind. Die psychische Gesundheit jüngerer Menschen im Erwerbsalter verschlechtert sich in der Tat dramatisch – anders beispielsweise als in der globalen Finanzkrise. Gerade der jüngeren Arbeitnehmerschaft kommt aber angesichts der demografischen Entwicklung und des Fachkräftemangels eine große Bedeutung zu, so dass insbesondere Unternehmen Prävention und Therapie von psychischen Erkrankungen mehr Priorität einräumen sollten.
President Biden’s term is coming to an end. Turkish-American relations have reached a low, with Erdoğan noting that Biden is the first US president with whom he has had no meaningful dialogue. The Erdoğan government believes this is due to the Biden administration’s “overemphasis” on democracy and human rights, and hopes that election of Donald Trump will open a new page. However, the bilateral problems are deeper than Erdoğan realises and relations will remain at a low level for the foreseeable future. Turkey’s strategic importance to the United States is in decline not only because of Washington’s “pivot to Asia”, but also due to Erdoğan’s considerable liabilities, his waning political credibility, and diverging interests between Ankara and Washington in the region. This steady downturn has direct implications for the European Union, which does not have the luxury of downgrading its engagement and will have to take the lead.
In October 2023, the UN Security Council authorized the Multinational Security Support (MSS) mission in Haiti, led by Kenya, to address escalating gang violence and reestablish security. With initial deployments underway and the mandate extended through 2025, the mission aims to stabilize the country amid a deteriorating humanitarian crisis. However, funding and resource shortages have delayed progress, reflecting broader challenges in supporting non–UN-led missions.
In this context, the International Peace Institute, Stimson Center, and Security Council Report convened a workshop to assess the MSS mission’s progress and future. Participants analyzed operational challenges, funding gaps, and strategies for improving mission effectiveness. The event aimed to provide insights for the Security Council and stakeholders to refine the MSS mission model and explore other models such as a UN-led mission to address Haiti’s urgent security needs.
Key takeaways included the need for sustainable funding and clearer communication with Haitian communities, authorities, and international partners to foster public trust. Participants also highlighted the importance of addressing systemic issues like poverty and inequality to achieve long-term stability while evaluating a potential transition to a UN peacekeeping operation.
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Die Zahl der Menschen, die infolge von Umweltveränderungen ihre Heimat über Grenzen hinweg verlassen müssen, nimmt mit dem fortschreitenden Klimawandel zu. Gleichzeitig mangelt es ihnen an sicheren, geordneten und regulären Migrationswegen. Regionale Personenfreizügigkeit kann die Handlungsspielräume der vom Klimawandel besonders Betroffenen erweitern. Die afrikanischen Regionalorganisationen ECOWAS und IGAD haben jeweils Abkommen geschlossen, die eine solche Freizügigkeit gewährleisten könnten. An ihrem Beispiel zeigen sich die Potentiale, aber auch die Hürden in der Umsetzung entsprechender Regelungen. Um die Vorteile dieser Abkommen im Sinne der Klimamobilität zu nutzen, sollte sich die deutsche und europäische Entwicklungs- und Migrationspolitik stärker für die Implementierung regionaler Personenfreizügigkeit engagieren. Ebenso gilt es, die Verankerung von Klimaaspekten in den Abkommen zu unterstützen. Kooperationen der EU mit einzelnen afrikanischen Staaten sind zu hinterfragen, sofern sie die Personenfreizügigkeit in Afrika durch Migrationsmanagement und Grenzsicherung zu behindern drohen.
In Zentralasien verfolgen insbesondere Kasachstan und Usbekistan immer ambitioniertere Ziele mit Blick auf erneuerbare Energien. Neben China als etabliertem Akteur sind es vor allem einzelne Golfstaaten, insbesondere Saudi-Arabien, teils auch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die zunehmend entsprechende Projekte umsetzen. Die bisher kooperativ angelegte Präsenz von Golfstaaten und Chinas in Zentralasien, basierend auf Marktteilung entlang der Wertschöpfungskette, könnte eine Blaupause für die global immer wichtiger werdenden Golf-China-Beziehungen sein – aber auch ein Beispiel für neue energie- und geopolitische Verflechtungen, die Europas Einfluss entzogen sind. Für die EU und Deutschland sollte dies eine doppelte Warnung sein: Während intra-asiatische Dynamiken an Bedeutung gewinnen, laufen Deutschland und die EU Gefahr, energie-, klima- und geopolitisch marginalisiert zu werden – nicht nur in Zentralasiens erneuerbarem Energiesektor. Um dem entgegenzuwirken, braucht es neben einer konsistenteren Zentralasienstrategie auch einen konstruktiven und von Ideologie unbelasteten Ansatz für die Beziehungen gegenüber den arabischen Golfstaaten.
Kernziele der neuen EU-Kommission sind es, die geoökonomische Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, die Dekarbonisierung voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Dafür ist die EU auf Schwellenländer wie Brasilien angewiesen. Doch während China sein Engagement in Brasilien ausgeweitet hat, verliert die EU an Einfluss, weil sie keine langfristige Strategie besitzt und nicht in der Lage ist, der selbstbewussten Position Brasiliens in einer zunehmend multipolaren Welt angemessen zu begegnen. Ihre strategische Agenda gerät dadurch immer mehr in Gefahr.
Die Koordination hat Daniel Voelsen übernommen.