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Updated: 3 days 16 hours ago

Der Millionenzirkus: Im Herzen des Cirque

Sun, 06/24/2018 - 22:07

Der Cirque du Soleil ist der grösste Zirkus der Welt und ein Milliardenunternehmen. Im Hauptquartier in Montreal arbeiten 1500 Menschen am Spektakel – dem Besucher wird schon mal schlecht.

Ich muss meine Schwindelfreiheit unter Beweis stellen. Ein Lift hat mich unters Dach der grössten Halle im Hauptquartier des Cirque du Soleil in Montreal gebracht. Sie ist genauso hoch wie die Kuppel des Zelts, in dem der kanadische Zirkus ab September mit der Show «Totem» in der Schweiz gastiert.

23 Meter. Sie stellen sich das nicht besonders hoch vor? Dann müssten Sie jetzt mit mir auf dem Netz aus dünnen Eisendrähten ­stehen, das in dieser Höhe aufgespannt ist. Das Handy musste ich abgeben. Würde es durch eine ­Masche nach unten fallen auf einen der von hier aus klitzekleinen ­Köpfe, wäre das lebensgefährlich.

Die Artisten, die unten gerade am Reck trainieren, mussten an ihrem Bewerbungstag alle auf dieses Netz. Um zu beweisen, dass sie ­keine Höhenangst haben. Ich spüre das wohlige Gefühl des Adrenalinkicks in der Magengrube. Es ist der Vorteil, beruflich bei solchen Ak­tionen mitzumachen: Rückzieher kommen nicht in Frage. Das heisst aber nicht, dass sich der Journalist nie fragt, was er da eigentlich alles mitmacht.

«Le Cirque», wie die Kanadier ihn nennen, hat mich nach Montreal eingeladen und ein Programm zusam­mengestellt mit Workshops und Besichtigung des internatio­nalen Hauptquartiers mit seinen Trainingshallen und Ateliers.

Märchenästhetik trifft auf Industriechic

Das Gebäude aus den 90er-Jahren ist von aussen genauso schmucklos wie das Quartier Saint-­Michel, in dem es liegt. Es ist das ärmste der französisch- und englischsprachigen Vier-Millionen-Stadt in der Provinz Quebec. 1500 der insgesamt 4000 Angestellten des Cirque arbeiten hier. Das Areal umfasst die Fläche von rund fünf Fussballfeldern. Im Innern trifft die oft als pseu­do­poetisch belächelte Märchen­ästhe­tik des Zirkus, der keine Tiernummern zeigt, auf die unterkühlte ­Architektur moderner Industriehallen.

Auf einem Stock entwerfen und produzieren 150 Mitarbeiterinnen mit Vornamen wie Lise, Martine oder Emmanuelle die aufwendigen Kostüme für die Shows. Es gibt Räume mit Kopfscannern, eine Leder­färberei, einen Hutmacher, ein Accessoire-Department. Und ein Archiv mit Stoffmustern aus ­Lycra in Farben wie Neongrün, Perlmutt oder in 50 verschiedenen Hauttönen.

An den grauen Betonwänden in den Gängen hängen Plakate der 23 Produktionen, die gerade irgendwo auf der Welt am Laufen sind, und jede Menge Pinnwände. An ihnen Selfies von Artisten vor Sehenswürdigkeiten in Städten wie Peking, Mexico City oder Vilnius.

50 Nationalitäten mit 25 Sprachen vereint dieses Unternehmen. Die Regeln fürs Fitnesscenter neben der Kantine sind in Französisch, Englisch, Russisch, Chinesisch und Spanisch verfasst. Administrative Mitarbeiterinnen mit Lockenwicklerfrisuren strampeln hier über ­Mittag mit muskelbepackten Zir­kus­athleten um die Wette.

Vom Disney-Maskottchen zur Muskelmaschine

Mit Mei Bouchard, der ich beim Training zuschaue, möchte man keinen Streit haben. Die 26-jährige Amerikanerin mit chinesischen Wurzeln und violett gefärbtem Haar hat die Oberarme einer Hammerwerferin. Ihre Disziplin: Aerial Straps, auf Deutsch Strapaten, zwei an der Decke befestigte Bänder, an denen sich Bouchard mit den ­Armen in die Luft wickelt und sich wieder fallen lässt wie ein Jojo am Faden. «Und noch mal», sagt die Trainerin, als ihre Schülerin schwer schnaufend wieder die ­Füsse auf den Boden setzt.

Von den 1400 Artisten, die der Cirque beschäftigt, sind rund ein Drittel ehemalige Profisportler, ein Drittel kommt aus der Zirkuswelt, ein Drittel sind Tänzer, Turner, Sänger oder Musiker. Bouchard wuchs in Florida auf, ihr Vater ­arbeitet für Disney. Mit elf beginnt sie neben der Schule täglich zu ­tanzen: Ballett, Stepptanz, das ­volle Programm.

Später lernt sie Luftakrobatik, nach der High School tritt sie im Disneyland von Orlando auf, posiert dort auch kostümiert mit Besuchern für Selfies. 2011 bewirbt sich Bouchard erfolgreich beim Cirque du Soleil, wo sie auch ihren heutigen Freund kennenlernt. An den Aerial Straps trainiert sie erst seit ein paar Jahren. Ein Kraftakt, der bisher Männern vorbehalten war. In einer neuen Show – Inhalt streng geheim – darf sie womöglich bald damit auf die Bühne. «Ich will die erste Aerial-Straps-Artistin des Cirque sein», sagt Bouchard nach dem Training.

In der Unterhaltungswelt der ­US-Vergnügungsparks habe sie ­gelernt, in eine Rolle zu schlüpfen und mit einem Publikum zu interagieren. «Das ist für einen Artisten zentral.» Ehemalige Profisportler haben anfänglich Mühe mit dem pantomimischen Aspekt ihres ­neuen Jobs, den übertriebenen ­Gesichts- und Körperbewegungen. Sie sind es gewohnt, hinzustehen und mechanisch ihr Programm herunter­zurasseln.

Manche Neuanfänger sind bei der Ankunft im Hauptquartier erst 18 Jahre alt und so schüchtern, als wäre es ihr erster Tag im Internat. Zur Auflockerung machen Trainer mit ihnen eine Übung, bei der Zweierteams sich durch einen Raum bewegen, ohne den Blickkontakt zueinander zu verlieren.

In einer Ecke sitzt Zhan Iordanov. Der Trampolinspringer war einst Mitglied der ukrainischen Nationalmannschaft und gewann ­Bronze bei der Weltmeisterschaft. Als ihn sein Trainer an einer Olympiade auf der Ersatzbank sitzen liess, ging er zum Zirkus. «Wer es zum Cirque schafft, geniesst unter Artisten ein hohes Ansehen», sagt er. Heute reist seine Familie wenn möglich immer mit ihm mit. Dem Glatzkopf würde man seine 37 Jahre auch ohne das Bühnen-Make-up, das er gerade trägt, nicht ansehen. «Zirkus hält jung» – das sagen sie hier alle.


Vorausgesetzt, man überlebt ihn. Iordanov hat ein mehrmonatiges Reintegrationstraining hinter sich, nachdem er sich auf dem russischen Barren eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Bei der Disziplin, die auch in «Totem» zu sehen sein wird, steht er auf einem zwölf Meter langen, elastischen Holzbalken und wird von zwei anderen Artisten, die den Balken auf den Schultern tragen, in die Luft gespickt. Die Disziplin ist so gefährlich, dass während der Vorführung eine Matte am Boden liegt. Dasselbe gilt für Trapeznummern. Alle anderen sind ungesichert.

Das Nebeneinander verschiedenster Schichten und Kulturen scheint gut zu funktionieren, wenn beim Job das eigene Leben auf dem Spiel steht. Bouchard, die in intakten Familienverhältnissen an der US-Ostküste aufwuchs, und Iordanov, der von seinem Vater nur weiss, dass er mit einen Tanzbären durch die Ukraine zog – auf der Bühne ist jeder auf den anderen ­angewiesen.

Artisten weinten an der ­Schulter von «Mama Cirque»

Gerade Anfang März starb ein Artist bei einer Vorführung der Show «Volta» in Tampa, Florida, als er aus vier Metern Höhe vor den Augen des Publikums auf die Bühne fiel. ­Seine Disziplin: dieselbe, in der Mei Bouchard antritt. «Solche Tragö­dien erinnern uns daran, wie gefährlich unser Job ist», sagt sie.

Auf den Todesfall angesprochen, fällt bei jedem Mitarbeiter das professionelle Lächeln augenblicklich in sich zusammen. Selbst beim Verkauf- und Marketingspezialisten, der im Anzug über Geschäftszahlen referiert, legt sich ein wässriger Schleier über die Augen.

Die gute Seele des Hauptquartiers, Suzanne Richer, erzählt, wie sich die Artisten in solchen Momenten an ihrer Schulter ausheulen. Mama Cirque, wie alle sie nennen, empfängt die Neuankömmlinge, kümmert sich um ihre Arbeitserlaubnis und zeigt ihnen ihr Apartment im Wohngebäude nebenan.
Manchmal auch, wie eine Herdplatte oder eine Waschmaschine funktioniert. Ihr glaubt man, wenn sie über das Show-Impe­rium, für das sie arbeitet, sagt: «Wir sind eine grosse Familie.»

Die Erfolgsstory beginnt in den frühen 80er-Jahren mit einer ­Gauklertruppe. Ihre 20 Mitglieder ziehen auf Stelzen durch eine kanadische Kleinstadt, jonglieren und musizieren. Mit dabei Gründer­vater Guy Laliberté, heute Milliardär und Weltraumtourist.

Er reicht 1984 ein Show-Konzept mit dem Namen Cirque du Soleil fürs Jubiläumsfest zum 450. Jahrestag der Entdeckung Kanadas ein und bekommt den Zuschlag. Der «Zirkus der Sonne» tourt das erste Mal durch die Provinzen.
Ende der 80er startet der Cirque in den USA durch. Das popkulturell übersättigte Publikum dreht förmlich durch ob dieser Show, die es als eine typisch französisch-künstlerische empfindet und als pures Gegenteil des Stepptanz-Glamours, der am Broadway geboten wird.

Anfang der 90er folgt die Expansion nach Asien und Europa. Circus Knie bestreitet einmal sein ganzes Programm mit den kanadischen Artisten. Vor dem Hauptquartier steht ein überdimensionaler Clownschuh aus Metall – ein Geschenk des Schweizer National-Circus. Daneben der Parkplatz von Guy Laliberté, der hier selten gesehen wird.

Auch ein Museum für American Football gehört zur Firma

Zahlen kommuniziert der Cirque du Soleil nicht, das Magazin «Forbes» schätzt seinen Jahresumsatz auf eine Milliarde Dollar. Vor drei Jahren verkaufte Laliberté das Unternehmen zu 80 Prozent an einen amerikanischen und einen chinesischen Investmentfonds, der das Portfolio diversifiziert. Seit 2017 gehört die Multimedia-Trommelgruppe Blue Man Group dazu, im selben Jahr konzipierte der Cirque für die American-Football-Liga NFL ein Museum am Times Square in New York und für Helene Fischer eine Stadiontournee inklusive Auftritten hauseigener Artisten.

Über 180 Millionen Menschen haben bisher eine Cirque-Produktion gesehen. Allein die vielen permanenten Hotelshows in Las Vegas ziehen Tag für Tag schätzungsweise um die 10 000 Besucher an und bieten immer mehr Spektakel. In der Wassershow «O» im Hotel Bellagio bleiben die Artisten minutenlang unter der Ober­fläche des Bassins, das als Bühne dient, und werden von Tauchern mit Sauerstoff versorgt. In «KÀ» im Hotel MGM Grand gibts gar keine Bühne mehr, die Show spielt sich über den Köpfen der Zuschauer auf einer Konstruktion ab, die an der Decke hängt.

Dort hänge ich jetzt auch. In einem Reifen an einem ca. 15 Meter langen Seil. Trainer Sergei, ein ­Russe, hat mich mit seinen riesigen Händen mit zwei Karabinern am Reifen gesichert, jetzt zieht er mich rückwärts in die Luft, als wäre ich ein kleines Kind auf einer Schaukel.

«Aaaaargh» wäre die Comic-Sprache für das Geräusch, das ich von mir gebe, als Sergei mich loslässt. Ein Flaschenzug zieht mich ruckartig in die Luft, mein Magen scheint von unten zuzusehen, wie ich hoch oben im Kreis herumfliege wie ein Pendel.

An den Fenstern der Büros, die rund um die Halle angeordnet sind, kleben belustigte Zuschauer, die eine Pariser Journalistin vor mir mit ­ihren spitzen Schreien anlockte. Mir beginnt die Sache zu gefallen. Sergei lässt mich runter und dreht mich im Reif um meine eigene ­Achse. Wenn ich mich ausstrecke, verlangsamt sich die Drehung, wenn ich mich zu einem Paket zusammenrolle, beschleunigt sie sich.

So muss sich ein Eiskunstläufer bei einer Pirouette fühlen. Mit dem Unter­schied, dass ihm danach nicht schlecht ist. 

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Ausgerechnet Angola-Ribar: SBB-Präsidentin doziert über Verantwortung

Sun, 06/24/2018 - 22:06

Monika Ribar, die Präsidentin des SBB-Verwaltungsrats, hält am Montag vor Mitarbeitern einen Vortrag über Verantwortung. Kritiker fragen sich, wie glaubwürdig Ribar nach der Angola-Affäre in Bezug auf dieses Thema noch ist.

Für einige wenige SBB-Mitarbeiter beginnt die Woche mit einem Highlight. Bahnintern jedoch sorgt dieser Höhepunkt bereits für hämische Sprüche.

Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar will am Montag vor auserlesenen Mitarbeitern einen Vortrag halten. Sie wird – und darauf zielen die bissigen Sprüche – über Verantwortung dozieren. Was bedeutet für sie Verantwortung? Wo sieht sie die Grenzen? Wie gibt sie Verantwortung weiter?

Das wären eigentlich alles legitime Fragen, schliesslich steht Ribar einem Unternehmen mit mehr als 30'000 Mitarbeitern vor, das jährlich über neun Milliarden Franken Umsatz macht.

Paradise Papers deckten Angola-Geschäfte auf

Ribars Kritiker fragen sich nun, wie glaubwürdig sie in Bezug auf das Thema ihres Referats sein kann. Ihre Reputation weise da so manche Delle auf. Etwa in der Angola-Affäre: Die Verwaltungsratspräsidentin machte in Aufsichtsgremien von Jean-Claude Bastos' Firmen mit. Der verurteilte Fondsmanager taucht in den Paradise Papers auf – in denen es auch um heikle Geschäfte von Schweizer Firmen, um Steuertricks von Reichen und Grosskonzernen geht.

­Ribar war Verwaltungsrätin einer Bastos-Firma, über die ein Hafenprojekt in Angola finanziert wurde. Den Bundesrat hat sie damals nicht über das heikle Mandat informiert. Sie habe sich in einen Rat wählen lassen, ohne die Risiken abzuklären, wird ihr vorgeworfen. Bundesbern verlangte Rechenschaft, der politische Ärger und der Reputationsverlust waren ihr gewiss.

Wird Ribar am Montag den Punkt Angola in ihrem Vortrag erwähnen? «Rasch anmelden lohnt sich!», empfehlen die SBB schon mal in ihrem Intranet.

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Blasses Polen draussen: Kolumbien meldet sich mit Gala zurück

Sun, 06/24/2018 - 21:54

Kolumbien korrigiert den Fehlstart! Auf die Pleite im Startspiel gegen Japan folgt gegen Polen ein verdienter 3:0-Sieg. Die Südamerikaner spielen sich in einen Rausch, Lewandowski und Co. scheiden dagegen aus.

Das Spiel: Am Anfang brillieren vor allem die Fans. Schon bei Anpfiff lodert es auf den Rängen. Die gute Stimmung schwappt auf die kolumbianischen Fussballer über, die viele gefährliche Kombinationen herausspielen und hinten alles abräumen. Polen findet den Zugriff aufs Spiel nie. Die «Cafeteros» (zu Deutsch Kaffeebauern) hingegen brennen über 90 Minuten und gewinnen dank den Toren von Mina, Falcao und Cuadrado verdient. Mit einer solchen Leistung im letzten Gruppenspiel gegen den Senegal liegt eine Achtelfinal-Quali drin, trotz Niederlage in der ersten Partie (1:2 gegen Japan). Kolumbien meldet sich eindrücklich zurück!

 

Die Tore:
40. | 0:1 | Mina:
Der 1,98-Meter-Hüne des FC Barcelona schlägt per Kopf zu. Kolumbien spielt den Eckball kurz, James flankt butterweich in den Strafraum, wo Verteidiger Mina alle überragt.

70. | 0:2 | Falcao: Klasse, wie der Stürmer von Quintero freigespielt wird. Ebenfalls klasse, wie der Knipser trifft: mit dem Aussenrist.

75. | 0:3 | Cuadrado: James spielt den Tempoflügel genial frei, dieser hat freie Bahn. Das Tor ist nur noch Formsache.

Der Beste: Juan Cuadrado. Der Juve-Star glänzt mit Tempo, Dribblings und dem gewissen Etwas.

Der Schlechteste: Piotr Zielinski. Bei Napoli Stammspieler, sollte daher vom Renommee her einer der Leistungsträger sein bei Polen. Bleibt aber unscheinbar.

So stehts in der Gruppe H: Kolumbien braucht nun einen Sieg gegen Senegal, um aus eigener Kraft weiterzukommen. Bei einem Remis zum Abschluss der Gruppenphase müssten die Südamerikaner auf einen Sieg Polens gegen Japan hoffen.

 

 

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Präsidentschaftswahlen in der Türkei: Die grosse Hoffnung

Sun, 06/24/2018 - 21:11

Ersten Hochrechnungen zufolge führt Amtsinhaber Erdogan mit kleinem Vorsprung. Da die östlichen Wahlbezirke aber zuerst ausgezählt werden, in denen die AKP traditionell die Mehrheit hat, kann sich das noch ändern.

Über 50 Millionen wahlberechtigte Türken haben den Präsidenten und das Parlament gewählt. Die Wahlbeteiligung liegt bei 87 Prozent. Es ist Sonntagmittag in Istanbul und Dilek Ozgur hat gerade ihre Stimme in einer Schule im Stadtteil Beyoglu abgegeben. «Es ist schon ein besonderes Gefühl, an einem solchen Tag zu wählen», sagt die 35-Jährige. 

Die ganze Türkei fiebert den Ergebnissen entgegen. Denn so gut standen die Chancen für einen Machtwechsel noch nie. Gelingt es Amtsinhaber Erdogan im ersten Wahlgang nicht, über die Hälfte der Stimmen zu bekommen, muss er am 8. Juli in eine Stichwahl gegen seinen Herausforderer antreten. Zudem geht es um die Mehrheit im Parlament. Mit jeder Auszählung der Stimmen sinken Erdogans Prozentzahlen. Aktuell steht er bei 53,27 Prozent.

Der Wunsch nach Veränderung ist gross

In den 16 Jahren, in denen Erdogan an der Macht ist, hatte noch kein Herausforderer so gute Chancen wie Muharrem Ince. Dem 54-jährigen Physik-Lehrer ist das gelungen, was sein blasser Vorgänger Kilicdaroglu nie vermochte: Er kann die Massen mobilisieren. Denn der Wunsch nach Veränderung ist gross in viele Teilen der türkischen Gesellschaft.

Am Samstagmittag ähnelt die Stimmung der Stadt einem Fussballspiel. Schon in der U-Bahn stimmen die Fans von Muharrem Ince die ersten Gesänge an. «Baskan Ince», rufen sie «Präsident Ince» und «Halk, Hukuk, Adalet» - «Volk, Recht und Gerechtigkeit». Sie sind auf dem Weg nach Maltepe im asiatischen Teil der Stadt. Selbst starker Regen hält die Anhänger der grössten Oppositionspartei nicht davon ab, ihren Kandidaten live zu hören.

Am Marmara-Meer hält der Kandidat, der mit seinem Elan alle überrascht hat seine Abschlusskundgebung. Fahnen mit dem Konterfei von Kemal Atatürk flattern in der Luft. Es riecht nach Zigarettenrauch und gebratenen Fisch, der in Broten, an die Wahlkämpfer verkauft wird. Nach Frauen mit Kopftuch muss man lange suchen. Von der Frömmelei der Erdogan-Anhänger fühlen sich viele Türken abgestossen.

Auf dem Rückweg sagt Ömer Bektas, ein Minibusfahrer: «Ich bin sicher: Es waren viel mehr Menschen als gestern bei Erdogan». Als Beweis dient sein Tagesumsatz, der sei gestern viel geringer gewesen als heute. Fünf Millionen seien gekommen, um Muharrem Ince zu hören, heisst es später seitens der CHP. Höchstens 500 sagt Präsident Erdogan.

«Er ist unser Reis»

Natürlich sind auch die Anhänger des amtierenden Präsidenten auf den Beinen. «Er ist unser Reis», ruft Cem Altin, aus dem Istanbuler Viertel Kasimpasa, in dem auch Erdogan geboren wurde. «Reis» bedeutet Führer, so nennen ihn hier seine Anhänger, meist ärmere, gläubige Leute. Das am Wahltag im ganzen Land Alkoholverbot herrscht, fällt hier gar nicht auf.

Fakt aber ist, noch nie in 16 Jahren Erdogan-Herrschaft war die Hoffnung der säkularen Türken grösser, eine Wahl zu gewinnen, als dieses Mal. Am Sonntagnachmittag gibt es Berichte, wonach es im Südosten, wo viele Kurden leben, vereinzelt Versuche gab, die Wahlen zu manipulieren.

Fair aber war der Wahlkampf trotzdem nicht. Im Fernsehen hatten die Kandidaten nur einen Bruchteil der Sendezeit. Der Kandidat der pro-kurdischen HDP, Selahattin Demirtas, sitzt sogar im Gefängnis. Ihm wird Unterstützung von Terroristen vorgeworfen - ein Vorwurf, den in vergangenen zwei Jahren zehntausende getroffen hat. Seit dem Putschversuch vom Juli 2016 regiert Erdogan im Ausnahmezustand.

Wirtschaftlich stehen dem Gewinner allerdings schwere Zeiten bevor. Die Lira ist seit Jahresbeginn um mehr als 20 Prozent zum Schweizer Franken gefallen. Schuld daran ist eine inflationäre Politik, und auch die Kommentare Erdogans, er wolle die Zentralbank stärker kontrollieren.

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Neymar, Drmic oder Shaqiri? Bestimmen Sie die WM-Frisur des BLICK-Reporters!

Sun, 06/24/2018 - 21:00

Auf Facebook und Instagram durften die Follower Vorschläge für den WM-Haarschnitt von BLICK-Reporter Gabriel Vilares machen. Fünf Frisuren wurden ausgewählt. Stimmen Sie jetzt für Ihren Favoriten ab!

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TV-Köchin Meta Hiltebrand über Fertig-Essen, Kritik – und ihren Facebook-Hater: «Leider sind mir die Hände gebunden»

Sun, 06/24/2018 - 20:50

TV-Köchin Meta Hiltebrand spricht im Talk mit BLICK über Fertiggerichte, Hater im Netz und den neuen Mann an ihrer Seite.

BLICK: Hand aufs Herz: Verwenden Sie auch mal Fertiggerichte?

Meta Hiltebrand: Ja klar, warum nicht? So zum Beispiel kürzlich Spaghetti Bolognese. Die haben mich überzeugt. Nie mehr essen werde ich dagegen eine fertige Currywurst, die ich vor kurzem mal probierte. Davon wurde mir kotzübel. Grundsätzlich koche ich aber am liebsten frisch.

Sie mussten auch schon Kritik einstecken, weil Sie mal eine Fertigrüeblitorte im Supermarkt kauften.

Die Leute haben das Gefühl, nur weil ich Köchin bin, müsse ich rund um die Uhr ein Vorbild sein. Aber ich bin auch nur ein Mensch. Zu den Fertigprodukten: Ich finde, das gehört für mich auch zur Allgemeinbildung, ich muss etwa wissen, wie es bei McDonald’s schmeckt, um einen Vergleichswert zu haben.

Immer wieder werden Sie auch auf Facebook angegangen, auch unter der Gürtellinie. Wie gehen Sie damit um?

Ich kann mit Kritik gut umgehen. Am liebsten habe ich es, wenn man sie mir persönlich mitteilt. Die
Hater auf Facebook sperre ich jeweils, doch das nützt nicht bei allen. Ein bestimmter User etwa meldet sich immer wieder unter neuen Namen an und wütet dann wieder auf meinem Profil rum.

Können Sie nichts dagegen unternehmen?

Nein, da sind mir leider die Hände gebunden.

Wie entspannen Sie sich von nervigen Situationen?

Ich liege gern auf dem Sofa, schaue Kochsendungen oder die Serie «Die Telefonistinnen» an, ein Format mit super Kostümen und jeder Menge Lästereien. Wenn ich das schaue, geht es mir gut. Und natürlich entspanne ich mich auch beim Kochen.

Wen bekochen Sie momentan?

Ich weiss, worauf Sie anspielen ...

… darauf, dass es einen neuen Mann gibt in Ihrem Leben.

Dazu kann ich nur sagen: Es ist am Entstehen. Wir haben beide wenig Zeit,
darum braucht das Ganze noch eine Weile.

Ihre nächsten Projekte?

Ich brachte soeben mein neues Kochbuch heraus, die Rezepte habe ich zusammen mit meinem Liebsten gekocht, und sie kommen auch alle im Buch vor. Daneben sind diverse TV-Auftritte geplant, wie etwa in der ZDF-«Küchenschlacht». Und ich bin als Botschafterin von Steviasweet unterwegs. (wyt)

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Denkmalgeschütztes «Rössli» in Zäziwil BE komplett abgebrannt – Brandstiftung? War es die Frau im weissen Kleid?

Sun, 06/24/2018 - 20:26

ZÄZIWIL BE - Das legendäre «Rössli» in Zäziwil BE ist in der Nacht auf Sonntag bis auf die Grundmauern abgebrannt. 21 Menschen mussten evakuiert werden. Die Polizei sucht eine Frau in einem weissen Kleid.

Der Alarm ging am Samstagabend kurz vor 23 Uhr ein. Als die Feuerwehr eintrifft, steht schon der ganze Dachstock des legendären «Rössli» in Zäziwil BE in Brand.

Die 74 Feuerwehrleute können das Feuer in der Nacht unter Kontrolle bringen. Doch das Gebäude ist bis auf die Grundmauern abgebrannt. Gestern Morgen räumte ein Bagger erste verkohlte Trümmer weg.

Als der Brand ausbrach, befanden sich 21 Menschen im Gebäude. Im «Rössli» wurde seit 2012 nicht mehr gewirtet. Stattdessen vermietet der Besitzer Einzelzimmer. Darin lebten vor allem Gastarbeiter.

«Ich hatte keine Zeit mehr, meine Sachen zu packen»

«Ich habe alles verloren», sagt Konrad Skupin (31) aus Polen. «Ich hätte keine Zeit mehr, meine Sachen zu packen. Mein Pass, meine Bankkarte und auch mein Handy sind verbrannt.»

Auch Marek Saro (40) und sein Kollege Michal Hlad (48) haben nur noch ihre Kleider, die sie tragen. «Wir sind erst vor einer Woche in die Schweiz gekommen», sagen die beiden Bauarbeiter aus der Slowakei. «Wir sind noch immer geschockt.»

Ihr Chef ist gekommen: «Ich wollte ihnen den ersten Wochenlohn bringen. Jetzt muss ich schauen, wo sie unterkommen.»

Kleider vom Brockenhaus

17 Bewohner sind vorerst in der Zivilschutzanlage untergebracht. Gemeindepräsident Walter Flühmann (69) organisierte gestern auch das Essen. «Es gibt eine grosse Solidarität», sagt der Parteilose. «Die Brockenstube hat sofort Kleider zur Verfügung gestellt.»

Weshalb das «Rössli» brannte, stand gestern offiziell noch nicht fest. Polizeisprecher Dominik Jäggi sagt nur: «Die Ermittlungen sind noch im Gange.»

Zweiter Brand in einer Woche

Doch BLICK weiss: Die Polizei sucht eine Frau in einem weissen Kleid. «Wir wurden von der Polizei befragt, ob wir diese Frau kurz vor dem Feuer gesehen haben», sagt José Perol (43). «Die Polizisten zeigten uns auch ein Bild von ihr.»

Die Bewohner kennen die Frau. In der Nacht auf Donnerstag verursachte sie einen ersten Brand in der «Rössli»-Küche. «Sie legte Kleider auf den Kochherd und zündete sie an», sagt Pedro Diaz (43).

Die Frau im weissen Kleid ist Susanne B.* (34) aus Meiringen BE. Sie ist eine Freundin von Bewohner Peter Pieren (43). «Ja, sie ist eine Bekannte von mir», sagt der ehemalige Dachdecker. «Sie erhielt am Dienstag vom Verwalter ein Hausverbot. Darüber war sie wütend.»

Kurz nachdem die Frau gegangen war, brannte es lichterloh

Die Polizei kam dann erstmals am Donnerstag. «Wir wollten, dass die Frau verhaftet wird. Doch die Polizei sagte uns, solange nichts Schlimmeres passiere, gehe das nicht», sagt Diaz.  

Susanne B. kam am Samstagabend wieder. «Sie klopfte an meine Tür. Ich sagte ihr, sie solle weggehen», sagt Pieren. Er und andere Bewohner sahen dann, wie sie Richtung Bahnhof davonlief. «Kurz darauf brannte es lichterloh», sagt Pieren. «Jetzt geben mir alle die Schuld am Brand, doch ich kann nichts dafür. Ich habe meine Bekannte ja weggeschickt.»

Die meisten Bewohner schauten sich am Samstagabend das WM-Fussballspiel Deutschland gegen Schweden an. Sie wollten gerade zu Bett gehen. «Wäre der Brand mitten in der Nacht ausgebrochen, hätte es sicher Tote gegeben», sagt Bauarbeiter Skupin. Er löschte am Mittwochabend den ersten Brand in der Küche.

Treffpunkt der Armee-Obersten

Der Gasthof zum Weissen Rössli war einst ein Traditionshaus. Einmal jährlich trafen sich dort die höchsten Stabsoffiziere der Schweizer Armee. Zwei Räume standen unter Denkmalschutz, darunter der General-Guisan-Saal. Dort hingen Fotos mit Widmungen aller Vorsteher des Verteidigungsdepartements (damals EMD, heute VBS).

Der jetzige Besitzer wollte das «Rössli» umbauen und zehn Wohnungen und einen Gewerberaum schaffen. Die Baubewilligung lag vor. Er weilt derzeit in den Ferien.

* Name geändert

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Polen – Kolumbien 0:3: Südamerikaner melden sich mit Gala zurück

Sun, 06/24/2018 - 19:46

Senegal und Japan sammelten bereits vier Punkte, Polen und Kolumbien stehen bei null. Umso wichtiger wäre ein Sieg der Fehlstarter im heutigen Duell. Verfolgen Sie das Spiel zwischen Polen und Kolumbien ab 20 Uhr live auf BLICK.

Polen musste sich im Startspiel dem Senegal 1:2 geschlagen geben. Kolumbien unterlag Japan mit dem gleichen Resultat. So präsentiert sich die Tabelle vor dem Abendspiel in der Gruppe H:

Eine Niederlage besiegelt heute für beide Mannschaften das Aus, bei einem Remis müsste das Abschluss-Spiel in der Gruppenphase sicher gewonnen werden. Sprich: Polen und Kolumbien stehen mit dem Rücken zur Wand.

 

Verfolgen Sie die Partie Polen – Kolumbien ab 20 Uhr live im BLICK-Ticker und Stream.

 

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Weil sie so unbeugsam sei, heisst sie wie ein Metall: Bizarrer Spitzname von Prinz Charles für Meghan

Sun, 06/24/2018 - 19:43

Prinz Charles soll Meghan Markle einen Spitznamen verpasst haben: Er nennt die Frau seines Sohnes Wolfram. Was steckt hinter dem etwas anderen Kosenamen?

Erst vor kurzem hat Prinz Harry (33) Meghan Markle (36) das Jawort gegeben, und schon ist die ehemalige «Suits»-Schauspielerin bestens in die royale Familie integriert. Nachdem sie an der Seite von Königin Elizabeth II. (92) offizielle Termine wahrnehmen durfte und sich dabei mit dem britischen Staatsoberhaupt gut verstand, berichtet «Daily Mail» nun, dass Prinz Charles (69) einen Kosenamen für seine Schwiegertochter haben soll. Demnach nennt der Thronfolger Meghan «Tungsten», zu Deutsch Wolfram. 

«Prinz Charles bewundert Meghan für ihre Stärke»

Was etwas bizarr klingen mag, hat eine tiefere Bedeutung. Denn der Spitzname soll unterstreichen, wie «hart im Nehmen und unbeugsam» Meghan ist. Eben genau so wie das gleichnamige Metall, das von allen reinen Metallen den höchsten Schmelzpunkt besitzt und extrem widerstandsfähig ist. 

«Prinz Charles bewundert Meghan für ihre Stärke und den Rückhalt, den sie Harry gibt, der eine starke Persönlichkeit an seiner Seite braucht, weil er manchmal ein Softie ist», berichtet ein Insider aus dem Palast. Dass der 69-jährige Adelige einen Kosenamen für die Herzogin von Sussex hat, verdeutlicht seine Zuneigung für seine frisch angetraute Schwiegertochter.

Prinz Charles führte Meghan zum Altar

Dass Prinz Charles von der Ehefrau seines Sohnes angetan ist, zeigte sich schon bei der Hochzeit am 19. Mai. Weil Meghans Vater Thomas Markle (73) ausfiel, um seine Tochter zum Altar zu geleiten, sprang Harrys Vater ein. (bcv)

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Söhne schenken arbeitslosem Vater eine Gelateria in Aarau: Eine Gelateria für den Papa

Sun, 06/24/2018 - 19:42

Er war ein Chrampfer. Dann verlor Giuseppe Melani (59) seinen Job. Dank seinen Söhnen wurde der Tiefpunkt seines ­Lebens zum süssen Neuanfang.

Giuseppe Melani (59) war Schichtarbeiter. 30 Jahre lang sass er in einem Grosskonzern am Band. Vor zwei Jahren erhielt er die Kündigung. Melani, der aus Kalabrien stammt, wurde plötzlich nicht mehr gebraucht. Nicht einmal mehr als namenlose Nummer an einer Maschine.

Die Kündigung riss ihm den Boden unter den Füssen weg. Er fühlte sich nutzlos. Existenzängste plagten ihn, er ging kaum mehr aus dem Haus. Innert kurzer Zeit verlor er den Lebensmut, glitt in eine Depression. Eine schwierige Zeit für die ganze Familie Melani.

Die beiden Söhne Fabio (31) und Gian-Marco (32) überlegten, was sie tun könnten – und erinnerten sich an den grossen Traum ihres Vaters. Den Traum vom Gelati-Verkaufen. Kühn beschlossen sie: Wir schenken Papa eine Gelateria!

Nach hundert Lokalen kam das richtige

Ahnung von der Gastronomie hatten die beiden nicht. Doch die Liebe zum Vater, der ihnen gemeinsam mit der Mutter eine Kindheit voller Liebe geschenkt hatte, trieb sie an. Etwa 100 Lokale besichtigten die beiden Brüder innert zweier Jahre im Aargau. Keines passte. Manche waren zu teuer, andere zu klein. Entmutigen liessen sie sich nicht.

Dann fanden sie es: In der Aar­auer Altstadt an bester Lage. Sie wussten: Das ist, wonach sie so lange gesucht hatten. Nach zwei bangen Wochen kam die Zusage. Fabio konnte es kaum fassen, rief seinen Bruder an. Dann die Eltern. Sagte, dass sie gemeinsam mit der Schwester am nächsten Tag einen Ausflug nach Aarau machen würden.
Vor dem Lokal lüfteten die Söhne das Geheimnis: «Papa, das hier wird eine Gelateria – deine Gelateria.»

Vater Giuseppe brach in Tränen aufgelöst zusammen – so erzählen es die Söhne. Die Familie lag sich in den Armen. Bis die Mutter fragte: «Habt ihr überhaupt eine Ahnung von Glace?» Hatten sie nicht. Aber sie waren willig zu lernen.

Bürogummis legen Hand an

In nur einem Monat bauten sie das Lokal um. Giuseppe verlegte den Boden eigenhändig. Sie mussten sich mit Kühltechnik und allerhand anderen Dingen auseinandersetzen, von denen sie keine Ahnung hatten. «Wir sind beide Bürogummis», sagt Gian-Marco. Doch sie schafften auch das. Vor einem Jahr eröffnete die Gelateria. Und es funktioniert. Oft stehen die Leute Schlange für eines von Melanis Glaces.

Das Schönste für die Söhne aber ist, die Verwandlung ihres Vaters zu sehen. «Unbeschreiblich» sei es, dass er nun Gelati verkaufen dürfe, sagt der. Manchmal könne er es noch gar nicht glauben. Fabio sagt: «Papa dreht richtig durch!» Er wolle sich nun ein Glace auf den Arm tätowieren lassen.

«Glacesüchtig» sei ihr Vater, sagen die Söhne. Und so gönnt sich Melani täglich bis zu zehn Mal ein Gelato. Ebenso oft putzt er den Boden. Schliesslich soll alles perfekt sein.

Die besten Söhne der Welt

Am meisten geniesst er aber die Gespräche mit seinen Kunden. Etwas, das ihm in all den Jahren an der Maschine gefehlt hat.

Als er kürzlich durch die Altstadt ging und ihn ein Passant grüsste, sagte er zu seinem Sohn: «Die nennen mich beim Namen, die kennen mich!»

Benannt ist die Gelateria übrigens nach den Söhnen: Fab&John. Das wollte Giuseppe Melani so. Auf die Frage, ob er denn die besten Söhne der Welt habe, sagt der ruhige und etwas scheue Melani: «Ja, für mich sind sie das.» Die Tränen in den Augen kann er nicht wegblinzeln.

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Bergunfall: Zwei Alpinisten im Wallis tödlich abgestürzt

Sun, 06/24/2018 - 19:21

SAAS-FEE - VS - Am frühen Sonntagmorgen sind im Mischabel-Massiv bei Saas-Fee im Oberwallis zwei Schweizer Alpinisten ums Leben gekommen. Sie stürzten am Nadelhorn mehrere hundert Meter tief auf den Hohbalmgletscher.

Das Unglück ereignete sich nach Angaben der Kantonspolizei Wallis um 6.30 Uhr in der Früh. Die zwei Berggänger - ein 58-jähriger Jurassier und ein 52-jähriger Walliser - hatten zuvor die Mischabel-Hütte mit der Absicht verlassen, via der Lenzspitze das Nadelhorn zu besteigen.

Beim Aufstieg, auf dem Verbindungsgrat Lenzspitze - Nadelhorn auf über 4000 Metern über Meer, stürzten die beiden Personen aus noch ungeklärten Gründen ab. Der Absturz wurde durch Drittpersonen beobachtet, welche unverzüglich die Bergrettung alarmierten. Diese konnte die beiden Bergsteiger wenig später nur noch tot bergen.

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Remis im Duell der Leader: Japan schlägt gegen den Senegal zweimal zurück

Sun, 06/24/2018 - 18:57

Mit einem Sieg wäre die Türe in die Achtelfinals für Japan oder Senegal weit offen gewesen. Doch die beiden Gewinner der ersten Runde trennen sich im zweiten Spiel 2:2.

Das Spiel: Der Senegal überzeugt mit seiner körperlichen Überlegenheit, im Schnitt messen die Westafrikaner rund 1,84 Meter, Japan nur rund 1,79. Die Asiaten dagegen machens mit feinem Füsschen, Inui zum Beispiel bei seinem Schlenzer zum Ausgleich. So stehts bei Halbzeit 1:1. Nach dem furiosen Start des Senegals reisst sich Japan einige Spielanteile an sich. Insgesamt aber hinterlassen Mané & Co den besseren Eindruck. Bis sich Japan ab der 60. Minute Chance um Chance rausspielt und die Latte erzittern lässt. Auf die neuerliche Führung der «Löwen von Teranga» gibt Japan erneut die Antwort. Die Gruppe H bleibt spannend.

 

Die Tore:
11. | 0:1 | Mané:
Wieder ein kurioses Goal Senegals, wie schon beim Auftakt gegen Polen! Haraguchi klärt eine Wagué-Flanke nur ungenügend, Goalie Kawashima wehrt den daraffolgenden Abschluss ungenügend nach vorne ab direkt in die Beine Manés. Vom Liverpool-Star flippert der Ball ins Tor.

34. | 1:1 | Inui: Nagatomo glänzt bei einer Ballannahme, Inui übernimmt und schlenzt das Leder ins Tor. Massarbeit!

71. | 1:2 | Wagué: Sabaly tanzt im Strafraum mit dem Ball, spielt in die Mitte, wo Niang elegant weiterleitet. Wagué drischt den Ball in den Netzhimmel und feiert als 19-Jähriger sein erstes Länderspieltor.

78. | 2:2 | Honda: Der Joker sticht. Aber nur, weil Senegal-Goalie N'Diaye zuvor einer Flanke vorbeisegelt.

 

Der Beste: Youssouf Sabaly, der bei Bordeaux sein Geld verdient. Der dynamische Aussenverteidiger mischt sich oft in die Offensive ein – mit einem Höhepunkt: Bevor er das 2:1 vorbereitet, zeigt er im Strafraum ein Kabinettstückchen.

Der Schlechteste: Khadim N'Diaye, der Goalie des Senegals, der sonst in Guinea spielt. Er sieht beim Ausgleich zum 2:2 ganz schlecht aus, hätte bei der Flanke im Tor bleiben sollen.

So stehts in der Gruppe H: Die Ausgangslage für Japan und den Senegal sieht nach dem Remis weiterhin gut aus. Im Nacken sitzt aber Kolumbien nach dem Gala-Sieg im Abend-Spiel gegen Polen.

 

 

 

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Sauber-Leclerc punktet erneut: Hamilton übernimmt mit Frankreich-Sieg WM-Führung

Sun, 06/24/2018 - 17:56

Lewis Hamilton gewinnt das erste Formel-1-Rennen in Le Castellet seit 1990. Grund zur Freude hat dank Charles Leclerc (10.) auch das Sauber-Team.

Die Formel 1 ist zurück in Frankreich – und wie!

Sebastian Vettel versucht mit einem Turbo-Start die Mercedes-Frontreihe zu knacken, schiebt seinen Ferrari neben Valtteri Bottas. In der ersten Kurve geht allerdings der Platz aus, worauf der Deutsche dem Finnen in den Hinterreifen fährt. Bottas braucht neuen Gummi, Vettel eine neue Frontpartie. Dazu gibts eine 5-Sekunden-Strafe von den Stewards. Weiter hinten im Feld nehmen sich die französischen Landsmänner Ocon (Force India) und Gasly (Toro Rosso) gegenseitig aus dem Rennen.

In der Folge beruhigt sich das Renngeschehen. Lewis Hamilton dominiert nach dem Qualifying auch das Rennen. Der Start-Ziel-Sieg des Briten ist nie in Gefahr. Hamilton übernimmt mit seinem 65. GP-Erfolg (auf 26 verschiedenen Strecken – Rekord!) auch wieder die WM-Führung von Rivale Vettel (145:131 Punkte). Dieser pflügt nach seinem Start-Crash zwar durchs Feld, muss sich am Ende mit abgenutzten Reifen aber den beiden Red Bull von Verstappen (2.) und Ricciardo (4.) sowie Teamkollege Räikkönen (3.) geschlagen geben.

Jubel gibts erneut beim Sauber-Team: Charles Leclerc bestätigt seine Quali-Leistung und holt sich als Zehnter einen WM-Zähler ab. Der Monegasse hat damit zum vierten Mal in den letzten fünf Rennen gepunktet. Die Hinwiler melden sich im Mittelfeld der Formel 1 endgültig zurück!

Weiter gehts schon am nächsten Wochenende in Spielberg (Österreich) und eine Woche später in Silverstone.

Das sagt Sauber:

Marcus Ericsson (Platz 13): «Ich bin mit meinem Rennen recht zufrieden. Es war ein schwieriges Wochenende, da ich nur an FP1 und dem Qualifying teilgenommen habe. Angesichts dieser Tatsache, haben wir eine wirklich gute Arbeit geleistet. Unsere Performance im Rennen war stark. Ich hatte einen guten Start, und bin dabei einem Unfall auf der ersten Runde ausgewichen. Dabei konnte ich einige Positionen gewinnen. In der ersten Rennhälfte hatte ich Schwierigkeiten mit der Balance des Autos. Ich bin nicht so gut vorangekommen, wie wir es uns gewünscht hätten. In der zweiten Rennhälfte sah es schon viel besser aus. Das Auto fühlte sich wieder gut an, und ich konnte den Anschluss zu meiner direkten Konkurrenz finden. Wir hatten ausserdem wieder einen sehr schnellen Boxenstopp. Nun müssen wir verstehen, was am Anfang des Rennens passiert ist, um unsere Leistung in Österreich weiter zu steigern.»

Charles Leclerc (Platz 10): «Allgemein bin ich mit dem Wochenende zufrieden. Ich hatte gestern ein sehr gutes Qualifying, und habe mich im Auto wohl gefühlt. Heute einen weiteren Punkt für das Team geholt zu haben, ist ein tolles Gefühl. Es hat Spass gemacht das Rennen zu fahren – es waren einige gute Zweikämpfe dabei. Wir bewegen uns in eine positive Richtung, und verbessern uns jede Woche. Ich freue mich sehr darauf zu sehen was nächstes Wochenende möglich sein wird.»

Teamchef Frédéric Vasseur: »Es war ein positives Wochenende für uns. Wir hatten gute Rundenzeiten im Qualifying, und haben uns Schritt für Schritt verbessert. Heute haben beide unserer Fahrer im Mittelfeld gekämpft. Als Team machen wir gute Fortschritte. Es ist wichtig für uns, so weiter zu machen, und weiterhin mit unseren direkter Konkurrenz zu kämpfen. Wir gehen zuversichtlich in das nächste Rennwochenende nach Österreich.»

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Es könnte knüppeldick kommen: Sperrt die Fifa Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner für den WM-Achtelfinal?

Sun, 06/24/2018 - 17:30

Die Fifa hat ein Verfahren gegen Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri eröffnet. Den Nati-Stars könnten sogar zwei Spielsperren aufgebrummt werden! Inzwischen läuft auch eine Untersuchung gegen Captain Stephan Lichtsteiner.

Samstag Nacht hat die Fifa ein Verfahren gegen Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka wegen des Doppeladler-Jubels eröffnet. Gemäss Fifa-Reglement droht dem Nati-Duo jetzt eine Spielsperre für den Match gegen Costa Rica und auch für den Achtelfinal!

Der englische Star-Journalist Richard Conway, einer der bestinformierten Fifa-Reporter weltweit, berichtet, dass die Fifa nun ermittelt, ob der Jubel der beiden als Provokation eingestuft werden kann.

Unter Artikel 54 des Disziplinarreglementes steht, dass «jemand, der das Publikum während eines Spiels provoziert, wird für zwei Spiele gesperrt und mindestens mit einer Busse von 5000 Schweizer Franken belegt».

 

Die Fifa zieht nun Experten herbei, die abklären sollen, ob der Jubel als Provokation des Publikums klassifiziert werden kann. Kommt sie zu diesem Schluss, hat die Nati eine bittere Pille zu schlucken. Zumal man nicht gegen alle Entscheidungen der Disziplinarkommission rekurrieren kann.

Bis heute Abend muss der Schweizerische Fussball-Verband seine Stellungnahme bei der Fifa abgeben. Ein Entscheid wird für Montag erwartet.

Verfahren gegen Lichtsteiner

Am späten Sonntagnachmittag kommts dann noch dicker: Die Fifa eröffnet auch eine Untersuchung gegen Stephan Lichtsteiner. Der Nati-Captain hatte gegen Serbien ebenfalls die Doppeladler-Geste gemacht, um so seine Solidarität mit Xhaka und Shaqiri zu unterstreichen. Nun droht also auch Lichtsteiner eine Sperre!

 

 

 

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Weil sie das Sorgerecht an Brad Pitt verlieren könnte: Angelina Jolie erleidet Zusammenbruch

Sun, 06/24/2018 - 16:56

Angelina Jolie könnte das komplette Sorgerecht für ihre Kinder verlieren. Die sechsfache Mutter soll am Ende sein und zu drastischen Mitteln greifen, wie ein Insider berichtet.

Schwere Zeiten für Angelina Jolie (43): Seit fast zwei Jahren befindet sich der Hollywood-Star in einem erbitterten Sorgerechtsstreit mit Noch-Ehemann Brad Pitt (54). Die Schauspielerin versucht alles, um den Ex von ihren sechs Kindern fernzuhalten – mit Erfolg: Pitt durfte Maddox (16), Pax (14), Zahara (13), Shiloh (12), Vivienne (9) und Knox (9) in den letzten Monaten kaum sehen. Und wenn, dann nur für wenige Stunden unter Aufsicht eines Kinderpsychologen und eines Jugendamt-Mitarbeiters.

Zusammenbruch am Filmset

Doch nun wendet sich das Blatt zugunsten von Brad. Der zuständige Richter weitet Pitts Sorgerecht aus. Die Kinder sollen bei ihm in Los Angeles leben, während Jolie in England für «Maleficent 2» vor der Kamera steht. Sollte sich Jolie nicht daran halten, könnte ihr das Sorgerecht ganz entzogen werden. Zu viel für die 43-Jährige: Sie soll kurz nach dem richterlichen Entscheid am Filmset in London einen Zusammenbruch erlitten haben, berichtet ein Insider dem «OK!»-Magazin. «Sie weinte und zitterte am ganzen Leib. Niemand konnte sie beruhigen.» Angelina soll sich in ihrer Londoner Stadtvilla verschanzt haben. «Sie lässt niemanden mehr an sich ran», so der Vertraute weiter.

«Sie war schon immer eine Drama-Queen»

Die Schauspielerin soll sogar versucht haben, sich das Leben zu nehmen, heisst es aus der Gerüchteküche. Doch der anonyme Filmset-Mitarbeiter winkt ab: «Sie war schon immer eine Drama-Queen. Angelina will bloss Druck auf die Kinder ausüben, damit sie bei ihr bleiben», vermutet er. Ausserdem wolle sie damit Mitleid bei dem Richter und der Öffentlichkeit wecken. Ein Plan, der nach hinten loszugehen droht. Denn die Kinder wenden sich immer mehr von ihrer Mutter ab, so der Insider weiter: «Sie sehnen sich nach Brad.» (brc)

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Die Folgen für Jobs, Franken und Börse: Was Trumps Handelskrieg in der Schweiz anrichtet

Sun, 06/24/2018 - 16:55

ZÜRICH - Seit Wochen wächst der Handelsstreit zwischen den USA und dem Rest der Welt. Zwei Experten erklären, warum der Zoll-Knatsch auch die Schweiz betrifft.

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Nicht so im Handelskrieg zwischen den USA und China. Die beiden grössten Volkswirtschaften der Welt decken sich gegenseitig mit Strafzöllen ein. Das sorgt weltweit für Unruhe und Besorgnis – auch in der Schweiz. 

Begonnen hat alles am 1. Juni, als US-Präsident Donald Trump (72) auf Importe von Stahl und Aluminium Strafzölle von 25 und 10 Prozent einführte. Damit zog er sich den Zorn von China, Russland, Kanada, aber auch der EU auf sich.

Gestern hat die EU Gegenzölle in Kraft gesetzt. Betroffen sind US-Klassiker wie Jeans und Whiskey. Trump reagierte nur Stunden später und drohte mit Strafzöllen von 20 Prozent auf europäische Autos.

Firmen verschieben Investitionen

«Die Amerikaner greifen mit den Strafzöllen massiv ins System ein und setzen sich über bestehende Regeln hinweg. Das bringt ganze Wertschöpfungsketten durcheinander», sagt Jan Atteslander (54) zu BLICK. Die Folgen sind für den Leiter Aussenhandel beim Wirtschaftsdachverband Economiesuisse verheerend. «Firmen haben keine Planungssicherheit mehr. Sie schieben Investitionen auf die lange Bank. Das ist schlimm.»

Zum Showdown kommt es am 6. Juli. Dann wollen die USA auf 1100 Produkte aus China 25 Prozent Strafzölle erheben. Trump will die US-Wirtschaft so vor der asiatischen Konkurrenz abschirmen. Zudem nervt er sich über das Aussenhandelsdefizit. In Zahlen: Chinesen haben 2017 Waren für 318 Milliarden Franken in die USA verkauft, die Amis ihrerseits nur Güter für 132 Milliarden.

«Das Gröbste kommt wohl noch»

«Wir stecken mitten in der Eskalationsphase. Das Gröbste kommt wohl noch. Der Streit riskiert das weltweite Wirtschaftswachstum zu bremsen», so Atteslander. Ein Handelskrieg kenne nur Verlierer: «Er wird weltweit Abertausende von Stellen vernichten, vor allem einfache Industriejobs. Doch auch die Vermögenden werden die Auswirkungen spüren, wenn ihre Anlagen weniger Rendite abwerfen.»

Bis die Weltwirtschaft wegen der Querelen ausgebremst wird, werde es aber einige Monate dauern, sagt Costa Vayenas (54) vom Beratungsunternehmen Wellershoff & Partners. «Die Weltwirtschaft wird durch ein paar Strafzölle nicht so schnell aus der Bahn geworfen», glaubt Vayenas.

Die herrschenden Unsicherheiten können sich auch negativ auf die Schweizer Exportwirtschaft auswirken. «Wenn Europas Autobauer wegen der Strafzölle weniger in die USA exportieren, verlieren auch Schweizer Zulieferer Aufträge», erklärt Atteslander. Der Zeitpunkt ärgert ihn besonders: «Ausgerechnet jetzt, wo sich die Schweiz vom harten Frankenschock erholt hat und die Weltwirtschaft brummt!»

Nervöse Investoren fliehen in den Franken

Werden die Börsen abstürzen? Atteslander von Econonomiesuisse glaubt das nicht. «Nach dem Taucher am Dienstag sind die Strafzölle und ihre Folgen in den Börsenkursen nun enthalten. Kommt es allerdings zu einer weiteren Eskalation, kann es zu weiteren Kursverlusten kommen.» 

Auswirkungen hat der Handelskrieg auch auf den Franken. Der Euro ist wieder unter 1.16 Franken gerutscht. «Wir beobachten, dass nervöse Investoren in den Franken flüchten und dieser wieder stärker wird. Die Folgen kennen wir: Probleme für die Exportbranche», sagt Vayenas.

Donald Trump glaubt, dass er den Handelskrieg locker gewinnt. Aber kann er auf Dauer durchziehen? «Wie lange die Zölle Bestand haben, ist unklar», so Atteslander. «Gut möglich, dass Trump unter Druck kommt, wenn die Börsen tauchen oder seine Wähler ihren Job verlieren.» Dann kann plötzlich wieder Schluss sein mit den Zöllen.

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WM-Erinnerungen unserer Nati-Stars: «Mein erstes Nati-Trikot war von Nigeria»

Sun, 06/24/2018 - 16:48

Auch unsere Nati-Stars waren mal kleine Kinder, die gebannt die WM im Fernsehen verfolgen. Heute spielen sie selber auf der ganz grossen Bühne.

Sie haben am Sonntag im Startspiel gegen Brasilien einen Punkt erkämpft. An der WM, auf der grössten Bühne der Welt! Der Hit gegen den fünffachen Weltmeister war für Captain Stephan Lichtsteiner (34) und Xherdan Shaqiri (26) wie eine Reise in die Vergangenheit.

 

Beide Nati-Stars verbinden mit den Brasilianern Erinnerungen an die eigene Kindheit. Die erste WM-Erinnerung – bei Lichtsteiner und bei Shaqiri sind es zwei der WM-Finals, die Brasilien spielte!

Lichtsteiner sagt: «Meine erste WM-Erinnerung muss die WM 1994 sein, mit dem Penaltyschiessen im Final zwischen Brasilien und Italien.» Wem hat der damals Zehnjährige daheim im luzernischen Adligenswil die Daumen gedrückt? «Ich war neutral. Wie gewohnt als Schweizer», sagt der Arsenal-Zugang schmunzelnd.

Shaqiri hingegen sass vier Jahre später mit eindeutiger Sympathie vor dem TV-Kasten. «Meine erste WM war 1998. Ich war und bin grosser Brasilien-Fan und habe natürlich den Final Brasilien gegen Frankreich genau mitverfolgt», sagt der Kraftwürfel.

Shaqs damaliger Lieblingsspieler Ronaldo läuft zwar auf, doch bekanntlich gewinnen die Franzosen mit Zinédine Zidane ihre Heim-WM. Nach dem Turnier freut sich der damals Siebenjährige trotzdem über das geschenkte Brasilien-Trikot mit Ronaldos Nummer 9.

 

Bei Nati-Stürmer Josip Drmic (25) hat sich als Kind keine konkrete WM-Erinnerung auf ewig eingebrannt. Er sagt: «Mir ist geblieben, dass die ganze Welt auf dieses Turnier schaut und sich alles um den Ball dreht. Jedes Kind träumt davon, selber einmal dabei zu sein. Es ist ein riesiger Traum, der in Erfüllung geht.»

Bei Manuel Akanji (22) ist es ein Trikot, das er mit seiner ersten WM-Erinnerung verbindet. «Ich hatte als Kind viele Trikots von verschiedenen Klubs. Das erste Trikot einer Nati war dann das von Nigeria – ohne Nummer und Name!», so der Doppelbürger mit dem nigerianischen Vater. Nun ist es längst umgekehrt: Schweizer Kids tragen den Nati-Dress mit Akanji-Aufdruck!

 

 

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6:1-Sieg über hilfloses Panama: Kane schiesst England in die Achtelfinals

Sun, 06/24/2018 - 16:04

England fertigt Panama gleich mit 6:1 ab. Dabei glänzt Harry Kane mit drei Treffern, wodurch er die Führung der Torschützenliste übernimmt. Nun kommt es zum Duell um den Gruppensieg mit Belgien.

Das Spiel:
Wie schon beim gestrigen Spiel zwischen Belgien und Tunesien fallen auch beim zweiten Spiel dieser Gruppe sieben Tore. Dabei gelingt Harry Kane gegen die hilflosen Panamaer ein Hattrick. Bis zur Pause stehts bereits 5:0, dabei glänzen die Engländer vor allem nach ruhenden Bällen. Mit den drei Toren überholt Harry Kane Ronaldo und Lukaku in der Torschützenliste und führt diese nun alleine mit fünf Toren an. Panama kämpft trotz früher Aussichtslosigkeit tapfer weiter und belohnt sich in der 78. Minute mit seinem ersten WM-Tor der Geschichte.

Die Tore:

8. Minute, 1:0, John Stones | Eckball Trippier, der den Ball schön zur Mitte bringt. John Stones stürmt von ausserhalb des Strafraums hinein und kann völlig alleine zur frühen Führung einnicken.

 

22. Minute, 2:0, Harry Kane | Lingard wird von den Panamaern etwas zu hart angegangen, Schiri Ghead zeigt auf den Punkt. Kane lässt sich nicht zweimal bitten und hämmert den Ball vom Punkt ins linke obere Eck.

36. Minute, 3:0, Jesse Lingard | Sterling legt am Strafraum auf Lingard, der nicht lange fackelt und aus 17 Metern staubtrocken oben rechts in die Ecke trifft.

40. Minute, 4:0, John Stones | Was für eine Variante! Die Engländer, beflügelt durch die klare Führung, besprechen sich kurz und führen dann mustergültig eine Freistossvariante aus, die Stones per Kopf abschliesst.

45.+1 Minute, 5:0, Harry Kane | Bei einem Eckball wird Kane hart angegangen und regelrecht zu Boden gerungen. Wieder zeigt der Schiri auf den Punkt, wieder haut ihn Kane trocken ins linke obere Eck.

62. Minute, 6:0, Harry Kane | Es läuft alles für die Engländer. Loftus-Cheek schliesst ab, Kane rennt vorne durch und lenkt den Ball glücklich ab, sodass der Panama-Keeper Penedo keine Abwehrchance hat.

78. Minute, 6:1, Felipe Baloy | Da ist er doch noch, der Ehrentreffer! Avila zirkelt den Ball nach einem Freistoss zur Mitte, wo Baloy angegrätscht kommt und ihn schön in die untere rechte Ecke versenkt.

Der Beste: Harry Kane. Klar, der Engländer trifft zweimal vom Punkt und einmal wird er abgeschossen. Trotzdem: Nach Kanes Auswechslung läuft nicht mehr viel bei den Engländern, der Captain ist der wichtigste Mann bei den «Three Lions». Und Penaltys versenken muss man auch erst können!

Der Schlechteste: Fidel Escobar. In der Innenverteidigung passt bei den Panamaern nicht viel zusammen, die Engländer haben viel zu viel Platz im Zentrum, eine Zuteilung ist nicht zu erkennen.

Das gab zu reden: Baloy erzielt in der 78. Minute den Ehrentreffer für Panama. Dabei hat das Tor eine weitaus grössere Bedeutung. Es ist das erste WM-Tor in der Geschichte Panamas. Schön, wie die Fans trotz der 1:6-Pleite den Treffer ausgiebig feiern können.

So stehts in Gruppe G: England und Belgien haben sich die Tickets fürs Achtelfinal gesichert. Nun kommt es zum Duell um den Gruppensieg. Tunesien und Panama hoffen derweil im unbedeutenden letzten Spiel doch noch einen Sieg feiern zu können.

 

 

 

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Japan – Senegal 2:2: Die Asiaten schlagen zweimal zurück

Sun, 06/24/2018 - 15:59

Den Achtelfinal-Einzug definitiv sichern kann sich weder Japan noch Senegal im direkten Duell. Für den heutigen Sieger steht die Türe in die nächste Runde aber sperrangelweit offen. Verfolgen Sie die WM-Partie ab 17 Uhr live auf BLICK.

In der ausgeglichenen WM-Gruppe H kommts zum Duell zwischen zwei Siegern: Sowohl Japan gegen Kolumbien als auch Senegal gegen Polen starteten je mit einem 2:1 ins Turnier.

Und wies in einer Vierergruppe so läuft: Mit einem erneuten Sieg winken bereits die Achtelfinals! Schon nach dem Abendspiel zwischen den beiden weiteren Konkurrenten Polen und Kolumbien (20 Uhr) könnte der Sieger des Duells Japan – Senegal bereits definitiv für die nächste Runde qualifiziert sein.

 

Auch die Ehre ganzer Kontinenten steht am Sonntagnachmittag auf dem Spiel: Die grössten Chancen auf ein Weiterkommen eines asiatischen Lands besitzt zum jetzigen Zeitpunkt Japan, eines afrikanischen der Senegal. Gut möglich, dass deshalb auch über die Landesgrenzen hinweg mitgefiebert wird. (str)

Verfolgen Sie die Partie Japan – Senegal ab 17 Uhr live im BLICK-Ticker und Stream.

 

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Der Berner Grossrat Hasim Sancar als Wahlbeobachter in der Türkei: «Faire Wahlen sehen anders aus»

Sun, 06/24/2018 - 15:28

BERN - Der türkischstämmige Berner Grünen-Grossrat Hasim Sancar (58) verfolgt auf Einladung der kurdischen Oppositionspartei HDP in der Provinz Mus, nordöstlich von Diyarbakir, das Wahl-Geschehen.

BLICK: Herr Sancar, Sie wurden von der Oppositionspartei HDP als Beobachter in die Türkei eingeladen. Wie können Sie da objektiv bleiben?
Hasim Sancar: Es ist mir bewusst, dass Objektivität das höchste Prinzip dieser Aufgabe ist, insbesondere während des Urnenganges. Das gilt auch, wenn ich von  der HDP eingeladen bin. Jede Aussage betreffend des Verlaufs der Stimmabgabe muss auf konkreten Fakten beruhen, dies gilt besonders für kritische Berichterstattung über beobachtete Unregelmässigkeiten.

Welche Absicht verfolgt die HDP mit der Wahlbeobachtung?
Die Anwesenheit von Wahlbeobachtungsdelegationen trägt viel  zur Beruhigung der Situation für alle an den Wahlen beteiligten Parteien bei. Man darf nicht vergessen, dass die Wahlen unter einem Ausnahmezustand durchgeführt werden, was an sich schon ein Problem ist. Die HDP hat ihre Stärke in den kurdischen Gebieten, die von dieser Ausnahmesituation besonders betroffen sind. Hier ist die Präsenz der nationalen Sicherheitskräfte grösser als anderswo. Es ist kein Geheimnis, dass die Regierungspartei AKP alles unternimmt, damit die HDP unter der Zehn-Prozent-Hürde bleibt. Umso wichtiger ist diese internationale Präsenz für die HDP.

 

Lesen Sie unsere aktuelle Berichterstattung zu den Wahlen in der Türkei hier.

 

Wie viele Beobachter wurden von der HDP eingeladen? Die Rede ist von 360'000 Personen!
Mir ist die genaue Zahl nicht bekannt, aber im In- und Ausland ist das Interesse sicher gross, was die Mobilisierung von Delegationen auch um einiges erleichtert hat.

Wie beurteilem Sie  die aktuelle Stimmung in der Türkei?
Der grosse Teil der Medien ist unter Kontrolle der Regierungspartei, was für die Oppositionsparteien viele Nachteile bedeutete. Dennoch haben diese alles unternommen, einen guten und möglichst fairen Wahlkampf zu betreiben. Sowohl die Wirtschaftskrise und insbesondere die Abwertung der türkischen Lira als auch die stetige Aushöhlung der demokratischen Prinzipien durch die Regierungspartei haben die Opposition eher gestärkt. Mit den Militäroperationen gegen die kurdische Minderheit in Syrien haben sich Regierung und Staatspräsident Erdogan in den kurdischen Gebieten in der Türkei viel Kritik eingeholt. Trotzdem ist der Wahlkampf abgesehen von einzelnen Zwischenfällen bisher friedlich verlaufen.

Friedlich, aber auch fair?
Leider kann man das nicht sagen. Die Kontrolle der Medien durch die Regierungspartei AKP und den Staatspräsidenten ist nur ein Aspekt. Die Justiz hat ihre Unabhängigkeit eingebüsst. Der ehemalige HDP-Co-Präsident Selahattin Demirtas ist seit eineinhalb Jahren in Untersuchungshaft, dennoch kandidiert er unter schwierigsten Bedingungen aus dem Gefängnis für das Staatspräsidium. Rund 6000 Funktionäre der HDP sind mittlerweile in Haft. Die Regierungspartei mobilisiert alle staatlichen Mittel für ihre eigene Wahlpropaganda, das heisst für die AKP. Deshalb kann man nicht von fairen Wahlen sprechen. Faire Wahlen sehen anders aus.

Wie wirkt sich der Urnengang auf die türkische Gemeinde in der Schweiz aus?
Die Stimmberechtigten aus der Türkei, die in der Schweiz wohnhaft sind, konnten ihre Stimme während fünf Tagen auf den türkischen Vertretungen in Zürich, Bern und Genf abgeben. Die Stimmbeteiligung war gegen 50 Prozent, der Urnengang ist ohne Zwischenfälle erfolgt. Alle hoffen auf einen Erfolg «ihrer» Partei und sind selbstverständlich gespannt auf die Resultate. Seit der Wiederholung des Wahlganges für das Parlament 2015  ist eine Spaltung spürbar, welche die Regierung für die jetzigen Wahlen zu ihren Gunsten nutzt. Ich hoffe, dass diese Situation nicht weiter aufgeheizt wird und dass Ruhe einkehrt. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die Demokratie, für die Menschenrechte und vor allem auch für das alltägliche Zusammenleben, sowohl in der Türkei wie auch im Ausland.

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