You are here

Blick.ch

Subscribe to Blick.ch feed
Aktuelle News zu Home. Auf Blick.ch findest du immer alle Ergebnisse, Tabellen, Live-Ticker, Sportler und Nachrichten und wirst bestens informiert.
Updated: 4 days 2 hours ago

Stahl: In Europa entsteht ein neuer Stahlgigant

Fri, 06/29/2018 - 23:51

Essen – Nach über zweijährigen Verhandlungen hat der Aufsichtsrat des deutschen Thyssenkrupp-Konzerns am Freitag grünes Licht für die geplante Stahlfusion mit dem indischen Konkurrenten Tata gegeben. Durch das Bündnis soll der zweitgrösste Stahlkonzern Europas entstehen.

Die Unterzeichnung der Verträge sei in Kürze zu erwarten, teilte das Unternehmen am Abend mit. Der Deal ist der grösste in der europäischen Branche seit der Übernahme von Arcelor durch Mittal vor über zehn Jahren.

Damit verabschiedet sich der grösste deutsche Stahlkonzern weitgehend von dem stark schwankungsanfälligen Geschäft und gibt den Startschuss für einen weiteren Konzernumbau. Die Stahlfusion sei ein wichtiger Meilenstein für Thyssenkrupp auf dem Weg zu einem Industrie- und Dienstleistungskonzern, hiess es.

An dem neuen Stahl-Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in den Niederlanden wird Thyssenkrupp nur noch eine Beteiligung von 50 Prozent halten. Entstehen soll Europas zweitgrösster Stahlkonzern mit rund 48'000 Mitarbeitern und Werken in Deutschland, Grossbritannien und den Niederlanden. Erwartet werden jährlich wiederkehrende Synergien in Höhe von 400 bis 500 Millionen Euro.

Der Thyssenkrupp-Chef und ehemalige Siemens-Manager Heinrich Hiesinger steht unter dem Druck von Investoren wie dem Grossaktionär und schwedischen Finanzinvestor Cevian und dem neu eingestiegenen US-Hedgefonds Elliott. Sie fordern, dass der Konzern mit knapp 160'000 Beschäftigten alle Geschäfte auf den Prüfstand stellt und jeweils zum Klassenbesten aufsteigt. Thyssenkrupp müsse sich ehrgeizigere Ziele setzen und höhere Renditen einfahren.

Hiesinger hat versprochen, schon bald nach einer Vereinbarung mit Tata eine neue Strategie vorzustellen. Mit dem Joint Venture will er auch die Bilanz des Konzerns aufpolieren, kann er doch Schulden in Milliardenhöhe abwälzen. Dadurch will er Spielraum für den Ausbau der Technologiegeschäfte wie Aufzüge, Anlagen und Autoteilen erhalten.

Die «Westdeutsche Allgemeine Zeitung» und die «Welt am Sonntag» zitierten aus einem Schreiben von ThyssenKrupp-Steel-Europe-Chef Andreas Goss an die Mitarbeiter. «Das ist eine gute Nachricht für den Stahl und wegweisend für unsere Zukunft», so der Manager. «Mit diesem Zusammenschluss sind wir besser aufgestellt - durch einen besseren Zugang zu Kunden und Regionen. Wir optimieren unser Produktangebot, können unsere Anlagen besser auslasten und profitieren von der Bündelung unserer Forschungskompetenzen.»

Nach zunächst heftigen Protesten hatten schliesslich auch die Arbeitnehmervertreter Zustimmung zu dem Vorhaben signalisiert. Die deutschen Stahlkocher hatten zuvor Beschäftigungsgarantie bis zum 30. September 2026 sowie eine langfristige Standortsicherung erhalten. Geplant ist aber auch der Abbau von bis zu 4000 Stellen, davon etwa die Hälfte in Deutschland.

Zuletzt hatten Bewertungsfragen im Mittelpunkt der komplizierten Gespräche gestanden. Im Fall eines Börsengangs soll Thyssenkrupp nun einen höheren Anteil von 55 Prozent an dem Erlös erhalten, Tata 45 Prozent.

Categories: Swiss News

BLICKpunkt von Christian Dorer über Migration, Politik und Fussball: Ein unterschätzter Konflikt

Fri, 06/29/2018 - 23:40

Die Doppeladler-Geste der Nati-Spieler Shaqiri und Xhaka spaltet die Schweiz – und machte Schlagzeilen in der ganzen Welt. Vor allem zeigt sie: Der Hass zwischen Serben und Kosovo-Albanern sitzt nach wie vor tief.

Politik hat im Sport nichts zu suchen. Und doch war das WM-Spiel Schweiz–Serbien ein hochpolitisches Ereignis.
 
Am Anfang reizten serbische Fans im Stadion die kosovarischen Secondos bis aufs Blut: Auf den Rängen trugen sie T-Shirts mit dem Porträt des bosnisch-serbischen Kriegsverbrechers Ratko Mladic (75), der neben zahllosen Gräueltaten auch das Massaker von Srebrenica verantwortet, dem mehr als 8000 bosniakische Männer und Jungen zum Opfer fielen. Neben dieser gezielten Verhöhnung der Kriegsopfer und ihrer Angehörigen warfen sie Flaschen auf die Nati-Spieler und skandierten üble Beschimpfungen. 

Es wäre souverän gewesen, die Provokationen zu ignorieren. Doch nach dem 2:1-Jubel in der 90. Minute zeigten Xherdan Shaqiri (26) und Granit Xhaka (25) vor den serbischen Fans demonstrativ die inzwischen weltberühmte Geste, die den albanischen Doppeladler symbolisieren soll.
 
Die Fifa büsste den serbischen Verband mit 54'000 und die zwei kosovarischstämmigen Spieler mit je 10'000 Franken. BLICK-Sportchef Felix Bingesser kommentierte: «Die Fifa verpasst es, ein deutliches Zeichen zu setzen. Der Fussballwelt zu zeigen: Derart provokative und nationalistische Botschaften, die einen heiklen Konflikt weiter schüren, werden nicht geduldet. Ein härteres Durchgreifen hätte klare Verhältnisse geschaffen.»
 
Eine Sperre hätte klargemacht: Politik hat in einem Fussballstadion nichts zu suchen.
 
Seither diskutiert die ganze Schweiz: War es ein Blödsinn im Freudentaumel? Ein spontaner Gruss in die alte Heimat? Oder eben doch der Hinweis auf mangelnde Integration?

Kein Zweifel: Der Konflikt zwischen Serbien und Kosovo geht bei weitem tiefer, als den meisten Schweizern bewusst ist. Das ist keine neckische Rivalität wie etwa zwischen Zürich und Basel. Das ist reiner Hass!

Und die Schweiz ist mittendrin: Vor allem als Folge der Bürgerkriege von 1991 bis 2001 leben bei uns rund 200‘000 Menschen kosovo-albanischer und 100'000 serbischer Abstammung.

Im früheren Jugoslawien genoss die mehrheitlich von Albanern bewohnte Provinz Kosovo grosse Autonomie. Der Einmarsch serbischer Kampfeinheiten löste Gegenangriffe der Rebellenorganisation UCK aus. 13'500 Menschen wurden getötet, Hunderttausende waren auf der Flucht. Erst Bombardements der Nato beendeten die Kämpfe.

Der kosovarische Präsident Hashim Thaci (50) antwortet im Februar auf die Frage in einem BLICK-Interview, wie präsent dieser Krieg noch sei: «Sehr präsent. Die Menschen im Kosovo können die mehr als 400 Massaker des serbischen Staats nicht vergessen. Deshalb müssen wir uns vorsichtig, Schritt für Schritt, bewegen, indem wir die Vergangenheit respektieren, die Gegenwart managen und für die Zukunft arbeiten.»
 
Dass die Xhakas und Behramis ohne dieses historische Trauma nicht in die Schweiz geflüchtet wären, wo sie heute für die Schweizer Nati spielen, liegt auf der Hand. Und dass sie sich heute zwei Nationen zugehörig fühlen, ist kein Wunder. Ihnen deshalb Mangel an Dankbarkeit vorzuwerfen, geht an der Sache vorbei. Noch viel abstruser ist die Beschreibung der Schweizer Nationalmannschaft als eine «Veteranentruppe von Auslandsöldnern mit Schwerpunkt Balkan, angereichert durch ein paar eingeschweizerte Afrikaner», wie SVP-Nationalrat Roger Köppel (53) in seiner «Weltwoche» schreibt. 

Die Schweiz wäre ohne ihre Einwanderer ein anderes Land. Die Wirtschaft wäre nicht derart erfolgreich, niemand würde sich um einfachere Jobs kümmern – und im Achtelfinal der Fussball-WM wären wir erst recht nicht.

Categories: Swiss News

Hausbesitzer im Explosionsgebiet winken Entschädigungen: «Wir dürfen die Menschen in Mitholz nicht alleine lassen»

Fri, 06/29/2018 - 23:39

MITHOLZ BE - Ein Dorf steht unter Schock. Die Bevölkerung des schmucken Mitholz im Kandertal weiss seit Donnerstag: Hier ist es nicht sicher. Was man den Anwohnern jahrzehntelang über die Gefahren sagte, die von den Überresten des vor 70 Jahren explodierten Munitionslagers stammen, stimmte nie.

Es war eine Schreckensnachricht, die Verteidigungsminister Guy Parmelin (58, SVP) den Mitholzern am Donnerstagabend überbrachte: Im Schutt des vor mehr als 70 Jahren explodierten Munitionslagers stecken 3500 Tonnen Sprengstoff. Es besteht Explosionsgefahr.

Anders als das Truppenlager und die Armeeapotheke müssen ihre Wohnhäuser zwar nicht geräumt werden. Aber es ist höchst ungewiss, wie es weitergeht. Heute weiss keiner, ob und wie die Gefahr gebannt werden kann.

Plötzlich sind die Häuser nichts mehr wert

Klar ist: Der Marktwert der Wohnhäuser in Mitholz ist mit Parmelins Worten in sich zusammengebrochen. Wer will schon mit seiner Familie in ein Dorf ziehen, in dem jederzeit mit einer Bombenexplosion zu rechnen ist?

Für rund 200 Mitholzer gibt es die heile Kandertaler Welt nicht mehr. «Wir dürfen Mitholz nicht alleine lassen», fordert nun GLP-Präsident Jürg Grossen (48). Er hat eine besondere Beziehung zum Dorf – und das nicht nur, weil er in der Nähe wohnt. «Das Elternhaus meiner Frau steht in Mitholz», erklärt der Nationalrat. Bei der Explosionskatastrophe vor 70 Jahren seien im damaligen Haus vier Menschen ums Leben gekommen.

Wäre man mit Städtern anders umgegangen?

«Ich frage mich schon, was passiert wäre, wenn diese Explosionsgefahr in der Stadt Zürich oder in der Berner Altstadt aufgetaucht wäre. Hätte man auch gesagt, es kann zwar gleich zu Explosionen kommen, aber bleibt in euren Häusern, bis wir eine Lösung haben? Ich glaube nicht», so Grossen. Man müsse sich um die Menschen im Oberland genauso kümmern.

Auch für BDP-Politiker Hans Grunder (62) ist die Frage nach der Sicherheit für die Anwohner nicht schlüssig beantwortet. Entweder könne die Gefahr, die von den 3500 Tonnen Sprengstoff unter dem Schutt ausgeht, gebannt werden, und zwar rasch. Oder aber die Bevölkerung müsse in Sicherheit gebracht werden.

Die Kosten für die Umsiedlung hätte aus Sicht Grunders der Bund zu tragen. Auch der zweite Berner BDP-Nationalrat, Lorenz Hess (57), sieht diesen in der Verantwortung. Zwar ist der Versicherungswert der Häuser unverändert. Die Gebäudeversicherung Bern bezahlt bei Explosionsschäden die Instandstellung oder gar den Wiederaufbau der Häuser, wie die GVB auf Anfrage Auskunft gibt.

Wollen die Banken Geld sehen?

Doch der tiefere Marktwert könnte die Banken auf den Plan rufen, wenn die Hypothekarschuld auf einmal den Wert der Häuser übertrifft. Die Banken könnten die Mitholzer Liegenschaftseigentümer auffordern, Geld nachzuschiessen – das nicht alle haben.

Hier ist der Bund gefordert. «Es gilt das Verursacherprinzip», sagt Margret Kiener Nellen (65). Die SP-Nationalrätin und Juristin erwartet vom Verteidigungsdepartement (VBS), dass es «unbürokratisch begründeten Schadenersatz leistet».

Appell an die Solidarität

Auch der Zuger FDP-Ständrat Joachim Eder (66) appelliert an die Solidarität: «Sie zeichnet unsere Gesellschaft doch aus. Wir müssen sie nun beweisen.» Das Vorstandsmitglied des Hauseigentümerverbandes (HEV) pocht ebenfalls auf die Verantwortung des VBS – auch auf die finanzielle. So sieht es auch SP-Nationalrätin und Hausverein-Präsidentin Claudia Friedl (57). Fazit: Die Parlamentarier erwarten vom VBS mehr als schlechte Nachrichten.

Categories: Swiss News

Migros-Chef streicht Informatik und Marketing zusammen: Doch die nächste Abbau-Welle rollt schon heran

Fri, 06/29/2018 - 23:39

ZÜRICH - Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich! Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen baut in einem ersten Schritt 290 Stellen ab. Jetzt setzt er das Messer beim Marketing an.

Jetzt ist passiert, was unter der Führung von Ex-Chef Herbert Bolliger (64) als unmöglich galt. Dessen Nachfolger Fabrice Zumbrunnen (48) geht mit dem Sparhammer durch die Migros-Zentrale. 290 Stellen fallen in den nächsten drei Jahren in der Verwaltung weg. 70 Angestellte erhalten die Kündigung. Bei 2700 Arbeitsplätzen am Zürcher Hauptsitz geht damit jede neunte Stelle verloren.

«Ich bin mir bewusst, das ist für die Betroffenen ein Schock. Für sie beginnt eine belastende Zeit», sagt Zumbrunnen. Gestern Morgen informierte er die Belegschaft. Auch jene Mitarbeitenden, die frei hatten, mussten antraben. «Es herrschte für alle Anwesenheitspflicht», sagt ein Angestellter zu BLICK. 

Ziel der Übung sei ein «gezielterer Ressourceneinsatz», schreibt Zumbrunnen in einer Mitteilung. «Was auf den ersten Blick schmerzhaft erscheint und ist, wird kurz und mittelfristig unsere Leistungsfähigkeit steigern.»

Das hat die Migros auch bitter nötig. Die Gewinne schrumpfen seit Jahren. Letztes Jahr brach der Reinertrag mit 503 Millionen Franken um ein Viertel ein. Es müsse wieder aufwärtsgehen, sagte Zumbrunnen damals zu BLICK.

Zumbrunnen muss Regionalfürsten liefern

Im Kerngeschäft, den Supermärkten, sind auch die Umsätze rückläufig. In der Gruppe gibt es diverse Baustellen: Die Kosten liefen aus dem Ruder, zum anderen gab es Wertberichtigungen, auch die massive Restrukturierung bei Ex Libris schlug zu Buche, erklären die Detailhandelsexperten vom Marktforschungsinstitut GfK. «Das Departement Handel ist das Sorgenkind mit einem operativen Verlust von 83 Millionen Franken.»

Die regionalen Genossenschaften, die Zumbrunnen zum Chefposten bei der Migros verholfen haben, kritisieren den Migros-Genossenschaftsbund (MGB) seit Jahren als «aufgeblähten Wasserkopf». Sie fordern, dass Zumbrunnen nun die Zentrale schleift. Die GfK-Experten teilen die Einschätzung: «Er muss die Kosten runterfahren und den Konzern agiler machen.»

Zur Seite steht Zumbrunnen eine Berater-Armada von McKinsey und Batton & Company. Laut Migros-Sprecher Luzi Weber sind über 30 Massnahmen identifiziert, um die Abläufe innerhalb des MGB zu vereinfachen. Sie betreffen Informatik (IT), Personalabteilung, Kommunikation, Marketing und Finanzen.

IT-Projekte gekillt, Köpfe werden rollen

Acht IT-Projekte wurden gestoppt. Weitere zwölf werden redimensioniert und bei drei anderen zudem die Kosten gedrückt. «Mit diesen Massnahmen sollen die IT-Leistungen rund 4,7 Millionen Franken günstiger werden», sagt Sprecher Weber. Das ist aber nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Damit lassen sich nur kurzfristig Kosten senken. Hier werden auch Köpfe rollen müssen. Derzeit zählt Migros-IT-Services 630 Mitarbeitende. 

Gehen musste gemäss BLICK-Informationen Lorenz Brügger (50), Chef der Direktion Medien. Diese wurde aufgelöst und mit der Kommunikation zusammengelegt. Weg ist auch Cornelia Diethelm, Leiterin der Direktion Nachhaltigkeit. Die Migros bestätigt die Zusammenlegung, will sich aber nicht zu den Personalien äussern. Auch nicht zu den von der «Handelszeitung» genannten 120 Millionen Franken, die der orange Riese in der zentralen Verwaltung insgesamt einsparen will.

Nächste Abbauwelle betrifft Marketing

Damit nicht genug. Eine zweite Abbauwelle rollt heran. Denn auch das Migros-Marketing mit seinen rund 1400 Mitarbeitenden steht in der Kritik der regionalen Genossenschaften. Klar ist: Hier geht es um massiv mehr Kosteneinsparungen als die in Medienberichten herumgereichten 30 Millionen Franken. Wohl nicht ohne Grund drückte sich der sonst immer anwesende Marketingchef Hansueli Siber (51) im März vor der Migros-Bilanzmedienkonferenz.

Die Verunsicherung bei den Mitarbeitern in der Zentrale ist spürbar. Obwohl Chef Zumbrunnen versichert, die Massnahmen seien absolut notwendig, der Sozialplan für die Betroffenen grosszügig.

Wie die grösste private Arbeitgeberin der Schweiz wird der gesamte Detailhandel derzeit umgepflügt. Der Online-Boom und der Einkaufstourismus lassen keine andere Wahl, als teure Strukturen aufzubrechen. Die Migros hat auch Trümpfe: Mit Digitec/Galaxus mischt sie im Online-Geschäft vorne mit, im Supermarktgeschäft ist ihr Discounter Denner eine profitable Stütze und verlässlicher Umsatzbringer.

Categories: Swiss News

Federer im grossen Wimbledon-Interview: «Mein Karriere-Ende ist näher als je zuvor»

Fri, 06/29/2018 - 23:32

Zwei Rasen-Turniere hat Roger Federer nach seiner Pause und vor Wimbledon bestritten. Seine Bilanz in Matches: acht Siege, eine Niederlage. Seine Bilanz in Worten, können Sie hier nachlesen.

BLICK: Roger Federer, bei wie viel Prozent ist Ihr Rasen-Spiel angekommen?
Roger Federer: Ich bin sicher nahe an den 100 Prozent meiner Leistung auf Rasen. Das ist nach drei Monaten Turnierpause schon mal super! Ich glaube, mein Grundlinienspiel muss noch ein Tick besser werden. Aber ich denke, das kommt dann automatisch in Wimbledon. Mit dem Aufschlag bin ich zufrieden. In Stuttgart und Halle habe ich gutes Serve-und-Volley-Tennis gespielt und oft den Weg ans Netz gesucht – ich würde es aber gerne noch mehr machen.

Trainieren Sie in der Woche vor dem Start noch daran?
Das ist Teil der Vorbereitung. Aber wichtig ist jetzt, dass ich diese Woche konsequent mit meiner Mannschaft alles richtig mache. Wie viele Pausen ich einlege, wie viel ich trainiere, wie intensiv und spezifisch. Samstag werde ich wohl noch einmal frei nehmen. Die Erholung ist vor Wimbledon das absolut Wichtigste – denn es könnte hart werden.

Haben Sie Sorge, etwas überspielt zu sein?
Wie Sie wissen, kenne ich die Wichtigkeit von Wimbledon. Ich weiss, wie viel Ruhezeit ich brauche. Und mein Programm vor Wimbledon ist nicht sehr voll bepackt – ich habe fast keine Sponsoring- oder Medientermine. Ich wusste, dass Stuttgart und Halle intensiv werden könnten. Mein Fokus liegt deshalb nur auf Trainings- und Ruhezeiten. Deshalb sehe ich kein Problem – es sei denn, ich hole mir noch eine Verletzung. Das sieht aber im Moment nicht so aus, ich mache mir also keine Sorgen.

Nach Ihrer Final-Niederlage in Halle geht es in Wimbledon nun nicht um den 100. Titel oder die Verteidigung der Nummer 1 – nimmt Ihnen das etwas Druck?
Schon nur den Titel zu verteidigen ist ein grosser Druck – insofern macht der Verlust der Nummer 1 jetzt keinen Unterschied. Ich hätte lieber in Halle gewonnen. Siegen ist immer gut, verlieren sollte immer wehtun. Aber ich habe Deutschland definitiv erhobenen Hauptes verlassen. Vom Feeling her wäre ein Sieg noch etwas positiver gewesen, aber ich denke nicht, dass der verlorene Final mein Selbstvertrauen zerstört hat. Meine Erfahrung wird mir helfen. Vor allem, weil ich es liebe, nach Wimbledon zu kommen. Die Vorfreude ist gross. Für mich ist dieser Titel immer noch das Nonplusultra. Es ist wundervoll, dass ich das Turnier eröffnen kann. Egal, ob ich nun in Halle gewonnen oder verloren habe: Ich bin einer der Favoriten hier.

Ist Rafael Nadal das auch?
Sicher ist Nadal neben mir ein Favorit. Wer zwei Mal dort gewinnt, tut das nicht zufällig. Ich nehme an, Rafa wird topfit sein. Er ist weit mehr als der Sandplatz-König, als den man ihn kennt und bewundert. Die Leute wissen mittlerweile, dass er aggressiver, offensiver spielt und darum auch auf schnelleren Belägen besser ist.

Erstaunt es Sie, dass es nach so vielen Jahren immer noch heisst: Federer oder Nadal?
Bei mir geht es um mehr, als um Direktduelle mit Nadal: Nämlich um die Gesundheit, und darum, die Freude am Tennis beizubehalten. Aber es ist schon irgendwie komisch: Früher ging es immer um die Welt, wenn ein junger Spieler wie Borna Coric irgendeinen Top-Spieler geschlagen hat. Heute habe ich das Gefühl, wenn du nicht Rafa, mich oder Djokovic schlägst, interessiert es fast niemanden mehr.

Denken Sie bei den Matches daran, was für Sie auf dem Spiel steht?
Das kommt auch darauf an, wie viel ich im Vorfeld darüber sprechen muss, wie oft man mich darauf anspricht. Es hat Positives wie Negatives, wenn man darüber nachdenkt. Aber das Hauptziel ist, Turniere zu gewinnen – von dem her sind Zahlen und Rekorde zweitrangig.

Wie viel bedeuten Ihnen diese?
Es kommt sehr darauf an, welche Zahlen. Es ist schon sehr speziell, in der Geschichte meines Lieblingssports persönlich so da zu stehen. Dass ich einmal in den Rekordbüchern stehen würde, hätte ich als kleiner Bub niemals gedacht. Das Ziel war, so gut wie möglich zu werden, hoffentlich auf den grossen Plätzen dieser Welt zu stehen, vielleicht mal irgendein Idol von mir zu treffen. Und ja, mal einen Pokal in die Höhe zu stemmen. Aber nicht solche Zahlen zu erreichen! Das war für mich irgendwie unmöglich. Darum ist wohl meine Freude am Tennis noch so gross. Denn innerlich bin ich immer auf dem Boden geblieben, weiss: Das ist nicht normal, nicht die Realität. Aber ich akzeptiere es und nehme es als Herausforderung an, meine Titel zu verteidigen oder gewisse Messlatten noch höher zu setzen.

Die Nummer 1 dürfte immer ein Motivator sein ...
Es sind genau diese Herausforderungen. Es sind immer spezielle Situationen, wenn die Nummer eins auf dem Spiel steht. Sobald die Führungsposition auf der Kippe steht, ist das ein grosses Gesprächsthema. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich so was immer noch schaffen kann. Sogar mehr als ein Mal in dieser Saison.

Genau deshalb werden Sie sogar von anderen Sportlern mit einem Laureus Award ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen sowas?
Das ist natürlich eine Riesen-Ehre! Aber das schöne an solchen Veranstaltungen ist, dass sie mir die Möglichkeit geben, mich am Mikrofon auf einer ganz grossen Bühne bei Menschen zu bedanken, die mir auf meinem Weg geholfen haben. Zudem kann ich meinen Sport ausserhalb des Tennis promoten, indem ich mit anderen Superstars wie Usain Bolt verglichen werde. Nur schon mit diesen anderen Stars zu reden, sich beispielsweise über Stiftungen auszutauschen, ist eine Bereicherung.

Sind Ihre Pläne für das Karriereende schon konkreter?
Das Ende ist näher als je zuvor, das ist normal. Aber wann das sein wird, weiss ich auch nicht. Für die Zeit danach möchte ich noch gar keine konkreten Pläne haben, ich lasse mir lieber erst einmal alles offen und nehme mir Zeit für die Familie. Sicher ist: Das Leben bleibt auch danach interessant und lustig – vor allem mit meinen vier Kindern. Aber klar, je älter sie werden, desto ernster wird es auch, zum Beispiel mit der Schule. Ich freue mich darauf, bin selbst gespannt. Ich glaube aber, dass der Sprung ins Danach ganz okay sein wird.

**********

Gewinnen Sie zwei signierte Roger-Fahnen

Es war ein historischer Montag, der 19. Februar 2018! Als ältester Spieler der Geschichte erklomm Roger Federer 36 wieder den Weltranglisten-Thron. Ein weiterer Rekord in einer unfassbaren Karriere, den BLICK mit einer speziellen Aktion in einer Sonderbeilage würdigte. Die Redaktion hisste eine extra hergestellte Federer-Fahne an den berühmtesten Orten der Schweiz. Ob auf dem Bundeshausplatz oder der Kapellbrücke – die Schweizer huldigten King Roger, posierten für Fotos mit unserem Sport-Helden.

Jetzt können Sie, liebe Leserin, lieber Leser, in den Besitz der Federer-Fahnen kommen, denn BLICK verlost beide Flaggen! Der Erlös des Gewinnspiels geht vollumfänglich in die Stiftung «Roger Federer Foundation», die benachteiligte Kinder in Afrika und der Schweiz im Bereich Bildung unterstützt. Dem Tennis-Maestro gefällt die Idee: Als BLICK nachfragte, nahm er sich am Rasenturnier von Stuttgart mit Freude die Zeit, die beiden Flaggen zu bestaunen und unterschreiben.

Senden Sie ein SMS mit dem Kennwort FEDERER an die Nummer 797 (1.50 Fr./SMS). Gratis nur am Wettbewerb teilnehmen via Mobile Internet (WAP) ohne Zusatzkosten: http://win.wap.my797.ch.

Teilnahmeschluss ist am 3. Juli um 24 Uhr. Die Gewinner werden anschliessend benachrichtigt. Mit der Teilnahme erklären Sie sich mit den AGB und Datenschutzbestimmungen auf www.blick.ch/tnb einverstanden.

Categories: Swiss News

Zum Jubiläum seiner Musiksendung öffnet Nicolas Senn sein Fotoalbum: Potz 100!

Fri, 06/29/2018 - 23:29

Volksmusik-Liebling Nicolas Senn (28) moderiert heute seine 100. Sendung «Potzmusig» aus Gais im Appenzellerland. Dort verbrachte er früher oft die Ferien. Heute wohnt er dort. Für BLICK stöberte er in alten Fotoalben.

Er kann es selber kaum glauben. «Die Zeit ist wie ein schneller Ländler verflogen», sagt Nicolas Senn mit strahlendem Lachen. Heute (SRF 1, 18.10 Uhr) lädt er zur grossen Jubiläums-Sause von «Potzmusig». Es ist schon die 100. Ausgabe! Im August 2012 hatte der damals 23-jährige Hackbrettspieler zum ersten Mal sein Publikum begrüsst. Der Nachfolger von TV-Legende Kurt Zurfluh (†67) war noch ziemlich aufgeregt. «Kurt machte immer Scherze, ich würde mal sein Nachfolger – und dann ist es wirklich passiert», erinnert sich Senn. «Das machte mich sehr stolz.» Die Abläufe, der Blick in die Kamera – das erschien ihm damals noch kompliziert. Heute ist ihm alles vertraut.

Glücklich im eigenen «Heemetli»

Zur Feier hat Senn musikalische Wegbegleiter in seine Heimat eingeladen: nach Gais im Appenzellerland. Hier bewohnt der Hackbrettvirtuose ganz allein ein 1850 erbautes Gehöft. Viele Jahre diente das abgelegene «Heemetli» dem Musiker, seinen drei jüngeren Brüdern und den Eltern als Feriendomizil. Jetzt hat er es übernommen. «Im Winter muss ich den Holzofen einheizen. Das ist manchmal hart», sagt der Moderator, betont aber: «Ich bin ja viel auf Achse, hier finde ich die absolute Ruhe.» Oft erinnert er sich, wie er mit seinen Brüdern durch die Wälder streifte und mit blossen Händen Fische in den Bächen fing.

Das Beste aus 100 Sendungen 

Nicolas Senn freut sich, dass viele Formationen, mit denen er schon gespielt hat, in die Geburtstagssendung kommen. Gast ist auch TV-Moderatorin Traudi Siferlinger (51), die im Bayrischen Fernsehen eine ähnliche Sendung präsentiert. Und es gibt ein paar Überraschungen wie etwa Spassvogel Frowin Neff (42): Er wird Senn ein paar witzige Einspieler vorsetzen. «Potz, jetzt sind es schon 100. Es ist einfach toll, dass ich so viele hervorragende Volksmusiker kennenlernen durfte», sagt Senn. «Ich freue mich auf eine lüpfige Stubete.»

Categories: Swiss News

Komikerin lässt sich von Baby inspirieren: So will Chelsea Handler ihre Fans aufmuntern

Fri, 06/29/2018 - 22:08

Chelsea Handler macht sich zum Baby, Rugby-Star Sonny Bill Williams ist zum dritten Mal Papi geworden und Alex Pall kann nicht mehr ohne seinen Welpen. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!

Categories: Swiss News

Neo-Papa Embolo: «Die Kleine hat die Ruhe von Breel»

Fri, 06/29/2018 - 21:31

Ein 36-stündiger Trip reichte Breel Embolo. Nischni-Nowgorod – Zürich. Zürich – Samara. Zurückgekehrt ist er als glücklicher Papa.

Breel Embolo (21) strahlt gestern 22.15 Uhr Ortszeit vor dem Team-Hotel in Togliatti. Die stechenden Mücken direkt am Wolga-Ufer lächelt er weg.

Breels Töchterchen Naliya ist am Donnerstag kurz nach 14 Uhr in Zürich zur Welt gekommen. Embolo ist mit dem Privat-Jet rechtzeitig aus Russland eingeflogen.

Embolo: «Kurz nach dem Spiel gegen Costa Rica habe ich von meiner Freundin ein SMS erhalten. Sie schrieb, dass es jetzt bald losgehen werde. Ich bin froh, dass ich vom Trainer die Erlaubnis erhalten habe, nach Hause zu fliegen.»

 

Nach drei Stunden Flug landet Embolo am Donnerstagmittag in Zürich-Kloten. Um 13 Uhr ist er in der Privat-Klinik Bethanien am Zürichberg. Knapp eine Stunde später wir bei Breels Lebenspartnerin Naomi die Geburt eingeleitet.

Embolo: «Es ging dann relativ schnell, wie alles in meinem Leben. Und ich erinnerte mich kurz daran, dass ich vor eineinhalb Jahren auch im Spital auf dem OP-Tisch lag. Nur war diesmal der Grund ein viel positiverer.»

Embolo hat nach der Geburt die Nabelschnur durchgeschnitten, Und, wie war es, als er die Kleine erstmals in den Händen hielt?

Der Nati-Stürmer: «Es war ein sehr, sehr schönes Gefühl. Ich bin sehr glücklich, dass es so gut geklappt hat. Die Kleine hat zwar nach der Geburt kurz geweint, aber danach war sie sehr ruhig. Das Kind hat die Ruhe von Breel. Wenn das so weitergeht, wird das eine sehr einfache Vaterschaft.»

Die Nacht auf Freitag hat der Nati-Stürmer im Spital verbracht. Embolo: «Die Nacht war sehr kurz. Nicht wegen der Kleinen. Aber es wurden viele Tests gemacht, es kam immer wieder jemand ins Zimmer.»

Vor dem Rückflug am Freitagnachmittag hat ihm seine Liebste Naomi noch eine spezielle Botschaft mitgegeben. Breel strahlt: «Sie sagte, ich solle nicht vor dem 16. Juli zurückkommen.» Am 15. Juli steigt in Moskau der WM-Final. Mit dem frisch gebackenen Vater?

Auch ein schwedisches TV-Team ist wegen Embolo vor dem Schweizer Mannschafts-Hotel. Embolo hat es nach den Presse-Terminen eilig. «Ich habe noch keinen meiner Teamkollegen gesehen.»

Categories: Swiss News

Ich glaub, mich tritt ein Elch: Die zehn besten Schweden-Witze

Fri, 06/29/2018 - 21:29

Im hohen Norden machen sich Norweger, Schweden und Finnen gegenseitig übereinander lustig. Die besten zehn Witze von und über unseren Achtelfinal-Gegner.

Türsteher

Wie heisst ein schwedischer Türsteher?
Lasse Reinström.

Tierisch

Was ist Braun und ruft «Muuuhh»?
Ein Elch mit Sprachfehler.

Enten-Jagd

Ein Einwohner aus Stockholm fährt zur Entenjagd aufs Land. Als er eine Ente sieht, zielt er und schiesst. Doch sie fällt auf den Hof eines Bauern, und der rückt die Beute nicht heraus. «Das ist meine Ente», besteht der Städter auf seinem Recht. Der Bauer schlägt vor, den Streit, wie auf dem Land üblich, mit einem Tritt in den Unterleib beizulegen. «Wer weniger schreit, kriegt die Ente.» Der Städter ist einverstanden. Der Bauer holt aus und landet einen gewaltigen Tritt in den Weichteilen des Mannes. Der bricht zusammen und bleibt 15 Minuten am Boden liegen. Als er wieder aufstehen kann, keucht er: «Okay, jetzt bin ich dran.» «Nee», sagt der Bauer im Weggehen. «Hier, nehmen Sie die Ente.»

Auf See

Habt ihr vom schwedischen Admiral gehört, der nach seinem Tod auf See bestattet werden wollte?
Fünf Matrosen starben bei dem Versuch, sein Grab auszuheben.

Leiter

Warum nehmen Schweden zum Einkaufen eine Leiter mit?
Weil die Preise so hoch sind.

Massage

Ein Schweizer besucht zum ersten Mal Schweden. In Stockholm besucht er eine Sauna und lässt sich anschliessend massieren. Die blonde Masseurin fragt den Schweizer nach seiner Nationalität: «Och Svenska?» «Warum nicht?» antwortet der Schweizer und legt sich erwartungs froh auf den Rücken.

Kino

Habt ihr von der schwedischen Familie gehört, die vor dem Kino erfroren ist?
Sie haben gewartet, um den Film «im Winter geschlossen» zu sehen.

Eisfischen

Habt ihr vom Schweden gehört, der zum Eis-Fischen ging…
...und mit einem 10 Pfund schweren Eisbrocken nach Hause kam?

Wasser

Ein Elch steht am Fjord und trinkt. Das Wasser klärt sich und der Elch sieht sein Spiegelbild. Er murmelt: «Eigentlich bin ich der Grösste, der Schönste und der Stärkste.» Da tippt ihm ein Bär auf die Schulter. Der Elch schaut schüchtern nach hinten und meint: «Man sagt viel, wenn man was getrunken hat…»

Erklärung

Warum werden die Schwedenwitze immer dümmer?
Die Schweden machen sie jetzt selbst.

Categories: Swiss News

Wahlen 2019: Comte beendet 2019 Ständeratskarriere

Fri, 06/29/2018 - 21:21

Der ehemalige Ständeratspräsident Raphaël Comte (FDP/NE) tritt im kommenden Jahr nicht mehr zur Wiederwahl an. Das gab der 38-jährige am Freitagabend an der Generalversammlung seiner Kantonalpartei bekannt.

Der Politiker bestätigte auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA entsprechende Informationen von Radio Neuchâteloise (RTN). Er halte es für den richtigen Moment, das Bundeshaus im nächsten Jahr zu verlassen. Konkrete Pläne für die Zukunft habe er noch nicht.

Weil kürzlich auch der zweite Neuenburger Ständerat Didier Berberat (SP) seinen Rücktritt per Ende Legislatur bekanntgegeben hat, wählt der Westschweizer Kanton bei den Parlamentswahlen im kommenden Jahr zwei neue Vertreter in die kleine Kammer.

Comte hatte ab Ende 2015 den Ständerat während eines Jahres präsidiert. Der damals 36-jährige Jurist war einer der jüngsten Präsidenten seit der Gründung der modernen Schweiz.

Er übernahm bei seinem Einzug ins Bundeshaus im Jahr 2010 den Sitz von Didier Burkhalter, der damals in den Bundesrat gewählt wurde.

Categories: Swiss News

EU-Gipfel Flüchtlinge: Sommaruga pocht auf Flüchtlingskonventionen

Fri, 06/29/2018 - 21:19

Bern/Brüssel – Die 28 EU-Staat- und Regierungschefs haben am Freitag in Brüssel die europäische Asylpolitik verschärft. Bundesrätin Simonetta Sommaruga will sich dafür einsetzten, dass trotzdem die Grundwerte Europas eingehalten werden.

Sommaruga begrüsste am Freitag gegenüber der Agentur Keystone-SDA, dass die EU-Staaten sich weiterhin zur Solidarität bekennen. Als positiv bezeichnete sie auch, dass sich die EU-Staaten darauf verpflichten, «weiterhin auf der Basis des internationalen Rechts - und damit auch der Genfer Flüchtlingskonventionen - zu handeln».

Denn «die Aufnahme von Menschen, die an Leib und Leben bedroht sind», gehöre zu den Grundwerten Europas. «Die Schweiz wird sich dafür einsetzen, dass daran nicht gerüttelt wird.» Denn der verstärkte Schutz der Aussengrenzen dürfe nicht dazu führen, «dass Grenzen für Flüchtlinge geschlossen werden».

Die Bundesrätin plädiert zudem dafür, dass Asylsuchenden und Flüchtlingen in Europa ein «rasches und faires Asylverfahren» erhalten. Dies ermögliche einerseits eine schnelle Integration der Schutzbedürftigen, andererseits eine konsequente Rückkehr derjenigen, die keinen Schutz bräuchten.

Sie erinnerte zudem daran, dass die meisten Flüchtlinge und schutzbedürftigen Personen sich in den Nachbarstaaten von Krisenregionen befinden - wie etwa im Libanon, in der Türkei, Jordanien oder Äthiopien. «Besonders betroffen von Migration sind ausserdem oft die ärmsten Länder.»

Europa tue gut daran, diese Länder zu unterstützen. Doch eigentlich, kommt die Bundesrätin zum Schluss, gebe es zur Zeit in Europa «keine Migrationskrise, sondern - wenn schon - eine politische Krise».

Inwiefern die am Freitag von den EU-Chefs beschlossenen Verschärfungen wie etwa die Einrichtung von Asylzentren in EU-Staaten und in Länder Nordafrikas schlussendlich in das EU-Asylsystem «Dublin» integriert werden, ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht klar.

Denn Änderungen an «Dublin» müsste die Schweiz übernehmen. Doch aufgrund ihrer zentralen Lage in Europa werden alle Entscheide der EU im Bereich Migration direkt oder indirekt Auswirkungen auf die Schweiz haben.

Categories: Swiss News

Weil Hinterbliebene Geld sparen wollen: Bestatter kämpfen ums Überleben – trotz mehr Toten

Fri, 06/29/2018 - 21:07

2017 gab es in der Schweiz rund 2000 Todesfälle mehr als im Vorjahr. Trotzdem ist das Sterben kein todsicheres Geschäft mehr: Angehörige werden geiziger – und stellen immer höhere Ansprüche.

Bestatter können sich nicht über steigende Umsätze freuen – trotz des Bevölkerungswachstums und immer mehr Todesfällen. Richtig krass ist es in Deutschland. Angehörige bestatten ihre Verstorbenen teils richtig schäbig: Die Leute kaufen billige Särge, normale Lieferdienste transportieren Leichen, und die Beisetzung findet wegen billigerer Liegegebühren im Ausland statt.

Ähnliches spielt sich in der Schweiz ab. Auch in Regionen, in denen die Städte und Gemeinden die Beisetzungen bezahlen, wollen die Angehörigen Geld sparen. Die Bestatter müssen genau kalkulieren, obschon die Sterbefälle von 57’091 Toten im Jahr 1970 auf 66’971 im vergangenen Jahr kontinuierlich gestiegen sind. Wegen einer aggressiven Wintergrippe starben 2017 mit einem Plus von 2000 Menschen sogar markant mehr Leute als im Schnitt der Vorjahre, teilte das Bundesamt für Statistik am Mittwoch mit.

Nicht nur Sarglieferanten müssen kreativ sein

Erster Grund für das harzigere Bestattergeschäft sind neue Sitten. So gibt es weniger öffentliche Aufbahrungen als früher. Mehr Konfessionslose, mehr Kremationen und weniger Erdbestattungen. Und Gemeinschaftsgräber statt Reihengräbern. So fasst Philipp Messer (45), Präsident des Schweizerischen Verbands Bestattungsdienste und Bestatter in Biel BE, die Trends zusammen.

Dadurch wird das Geschäft der Sarglieferanten anspruchsvoller. Die rückläufige Nachfrage fangen viele über moderne, industrielle Produktionsprozesse auf und nicht über höhere Preise, sagt Andreas Egli, Besitzer der Egli Sargproduktion AG in Beromünster LU und der Egli Bestattungen AG mit Sitz in Bern und Luzern. Sein Unternehmen hat deshalb keine Umsatzeinbussen. «Sicher haben aber Mitbewerber Probleme, weil diese in den letzten Jahren nicht investiert haben und mit der Automation nicht Schritt hielten», so Egli.

Auch andere Zulieferer darben. Floristen erhalten weniger Aufträge für Grabschmuck. Gärtner pflegen weniger Gräber, Zeitungen können weniger Todesanzeigen drucken, und es werden weniger Grabsteine bei Bildhauern nachgefragt.

Schnell ist ein neuer Bestatter geboren

Zweiter Grund für sinkende Umsätze: Es gibt immer mehr Bestatter. Nicht in allen Kantonen wird die zweijährige Berufsausbildung mit eidgenössischem Fachausweis verlangt. «In der Schweiz haben wir Gewerbefreiheit. Jeder kann ein Bestattungsunternehmen gründen oder betreiben, mit mehr oder weniger Erfolg», sagt Egli.

Bestatter ist ein klassischer Weiterbildungsberuf. Viele sehen darin einen Dienstleisterjob, für den es wenige Investitionen braucht.

Am Lebensende ist immer weniger Geld da 

«Drittens werden die Leute älter, verbrauchen ihr Vermögen mit Pflegeheimaufenthalten bis zum Lebensende. Den Angehörigen bleiben weniger Mittel für die Verabschiedung», sagt Verbandspräsident Messer. «Vor allem auf dem Land gibt es aber noch traditionelle Kreise. Sie sehen eine schöne, feierliche Bestattung als Wertschätzung gegenüber dem Verstorbenen», so Egli.

 «Das Sterben der traditionellen Beerdigungen überleben wir auch noch. Wenn es ein Bestatter nicht schafft, dann schafft er nicht richtig», bilanziert Egli. Heute sei Individualität gefragt: «Eine Bestattung im Wald, das Bemalen des Sarges, das Schreiben des Lebenslaufs oder eine Gedenkfeier an einem speziell schönen Ort kann auch ins Geld gehen.»  

Auch Messer sieht das so. Die Bestatter können heute trumpfen, wenn sie sich im Dschungel der Reglemente gut auskennen, die Kosten genau berechnen und die vorhandenen Mittel gut ausnützen.

Categories: Swiss News

Weil er von Marvin Gaye geklaut haben soll: Ed Sheeran wird auf 100 Millionen Dollar verklagt

Fri, 06/29/2018 - 21:06

Mehrere Kläger behaupten, Ed Sheeran habe für seinen Hitsong «Thinking Out Loud» bei Marvin Gayes Klassiker «Let's Get It On» abgeschrieben. Wenn der Fall vor einer Jury landet, könnte es für den Sänger richtig teuer werden.

Die Ähnlichkeit lässt sich nicht abstreiten: Ed Sheerans (27) Megahit «Thinking Out Loud» klingt verdächtig nach Marvin Gayes (†44) Klassiker «Let’s Get It On». Dies könnte den Sänger nun teuer zu stehen kommen. Er wird von gleich mehreren Klägern auf rund 100 Millionen Dollar verklagt.

Sheeran soll mehrere Elemente geklaut haben

In der Klageschrift heisst es, das Lied von Sheeran habe die gleiche Melodie, den gleichen Rhythmus, die gleichen Harmonien, das gleiche Tempo und denselben Hintergrundgesang wie der Song der Soul-Legende. Dieser sei ohne Erlaubnis kopiert worden.

Investmentbanker David Pullmann und eine Firma, die Anteile an Gayes Lied hält, verklagen den britischen Superstar auf insgesamt 100 Millionen Dollar. Sheeran hat sich zu der Klage bisher noch nicht geäussert. Unklar ist ebenfalls, ob sich die Hinterbliebenen des 1984 verstorbenen Marvin Gaye der Klage anschliessen.

Vor einer Jury wird es gefährlich

Falls der Fall vor eine Jury gelangt, könnte es für Sheeran gefährlich werden, wie das US-Branchenblatt «Variety» berichtet. Die Mitglieder seien selten Musikexperten und würden oft nach Bauchgefühl entscheiden, ob die Lieder ähnlich klingen oder nicht. 

Sheeran ist nicht der Erste, der von einem Marvin-Gaye-Song abgekupfert haben soll. Vor einigen Jahren wurde Robin Thicke (41) und Pharrell Williams (45) vorgeworfen, ihr Hitsong «Blurred Lines» sei von Gayes Lied «Got To Give It Up» abgeschrieben. Die beiden mussten 5,3 Millionen Dollar an die Hinterbliebenen von Gaye zahlen. (brc)

Categories: Swiss News

Gesicht schwoll auf die dreifache Grösse an: Jay-Jay (7) starb fast an Pollenallergie

Fri, 06/29/2018 - 21:05

Wegen einem heftigen Heuschnupfen-Anfall musste der britische Schüler Jay-Jay (7) ins Spital geliefert werden. Jetzt kontrollieren seine Eltern, wie häufig und wann er noch raus darf.

Eigentlich wollte Jay-Jay Reid (7) nur mit Freunden ein wenig Fussball spielen. Doch plötzlich konnte er kaum mehr atmen, und sein Gesicht schwoll beinahe bis zur Unkenntlichkeit an. Dazu bildete sich auf seinem ganzen Körper ein schmerzhafter Ausschlag.

Seine Eltern, die zum Glück vor Ort waren, wussten rasch, dass Jay-Jays Pollenallergie die Ursache war. Aber dass der Anfall so heftig ausfiel, überraschte auch sie.

Behandlung mit Steroiden und Antihistaminen

«Ich konnte es kaum glauben, als ich sein Gesicht sah. Ich hatte noch nie gesehen, dass Heuschnupfen so schlimme Auswirkungen haben kann», sagte Jay-Jays Mutter Leanne (26) zu «Daily Mail». Sie rief sofort eine Ambulanz, die den 7-jährigen Schüler in ein Spital brachte.

Der Junge wurde von den Ärzten umgehend mit Steroiden und starken Antihistaminen behandelt. Die Therapie schlug an. Sein Zustand verbesserte sich rasch. Nach nur einer Nacht konnte er wieder nach Hause.

Die schnelle Reaktion aller Beteiligten war dabei enorm wichtig. Denn hätte Jay-Jay noch länger auf seine Medikamente warten müssen, hätte er einen Schock erleiden können. Dann wäre sogar das Leben des Jungen in Gefahr gewesen, wie seine Ärzte sagen.

«Das bricht mir das Herz»

Nun versuchen seine Eltern zu kontrollieren, wie oft und wie lange Jay-Jay noch raus darf. «Aber es ist unmöglich, einen 7-Jährigen einzusperren, wenn das Wetter schön ist», sagt Leanne Reid.

Aber sobald wieder Symptome aufträten, müsse er nach Hause kommen. «Das bricht mir das Herz, denn alles was er tun will, ist mit seinen Freunden zu spielen.» (krj)

Categories: Swiss News

Zwei verletzte Insassen: Brand im Gefängnis Widnau SG

Fri, 06/29/2018 - 20:49

WIDNAU SG - Am Freitagabend ereignet sich ein Brand im Gefängnis Widnau SG. Eine Matratze soll gebrannt haben. Zwei Insassen wurden mit der Rega ins Spital geflogen.

Ein Brand im Widnauer Gefängnis löst einen Grosseinsatz am Freitag gegen 18.30 Uhr aus. Zwei Insassen mussten mit einem Rettungshelikopter der Rega ins Spital eingeliefert werden, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Grund dafür: eine Rauchgasvergiftung.

Der Rauch wurde durch einen Mottbrand einer Matratze ausgelöst. Demnach gab es kein offenes Feuer, sondern eine starke Rauchentwicklung. Die Kantonspolizei geht bisher von Brandstiftung als mögliche Brandursache aus. Das Kompetenzzentrum Forensik der Kantonspolizei St.Gallen klärt die genaue Brandursache ab. Der Sachschaden kann noch nicht beziffert werden.

Bei den beiden Häftlingen handle es sich um zwei Männer aus Marokko, im Alter von 34 und 43 Jahren. Zudem wurde eine weitere 24-jährige Person mit der Ambulanz ins Spital gefahren.

Im Grosseinsatz waren Polizeipatrouillen, die Feuerwehr, drei Ambulanzen und zwei Rega-Helikopter.

Der Gefängnisbetrieb in Widnau kann dank dem schnellen Eingreifen der Rettungskräfte weitergeführt werden. Die übrigen Ausschaffungshäftlinge konnten in den restlichen Zellen untergebracht werden. (pma/szm)

Categories: Swiss News

Unfall in Yverdon-les-Bains VD: Velofahrer (†79) tot nach Crash mit Auto

Fri, 06/29/2018 - 20:42

Bei einer Kollision mit einem Auto ist am Freitagnachmittag in Yverdon-les-Bains VD ein 79-jähriger Velofahrer ums Leben gekommen.

Bei einer Kollision mit einem Auto ist am Freitagnachmittag in Yverdon-les-Bains VD ein 79-jähriger Velofahrer ums Leben gekommen.  Dies teilt die Waadtländer Kantonspolizei mit.

Laut der Kantonspolizei Waadt starb der Rentner noch auf der Unfallstelle. Der genaue Unfallhergang ist noch unklar. (SDA)

Categories: Swiss News

Das Gebiet um Pontresina als Familienreiseziel: Auf den Spuren von Gletschern und Riesen

Fri, 06/29/2018 - 20:04

PONTRESINA (GR) - Das Engadin bietet nicht nur das mondäne St. Moritz. Im Bernina-Gebiet um ­Pontresina lockt es mit Erlebnissen für Familien.

Müde Beine, Langeweile, «Huuunger!». Nicht selten enden Familienferien statt in Entspannung in Erschöpfung. In Pontresina stehen die Chancen auf Erholung besser. Denn im Engadiner Ort, der zwar nicht so mondän, aber auch nicht so prätentiös wie das benachbarte St. Moritz ist, will man Klein wie Gross begeistern.

Geschichten für Kinder, Gin für Erwachsene

Das fängt schon bei der Anreise an. In der Rhätischen Bahn wird es den Kleinen nicht langweilig, wenn sie im Kinder-Waggon herumtollen und rutschen können. Auch nach Ankunft geht's familienfreundlich weiter.

Vom edlen Walther bis zum Traum-Campingplatz gibt's viele Übernachtungsmöglichkeiten für unterschiedlich dicke Portemonnaies und Geschmäcker. Im Hotel Saratz zum Beispiel können Kinder sich ihr Zmorge an einem Mini-Buffet selber zusammenstellen. Später warten der Spieleraum und das Garten-Trampolin auf die Kleinen, auf die Grossen Wellness oder eine Gin-Degustation mit Ausblick auf die Bernina-Gruppe und ihre Gletscher. Die bieten für Erwachsene tolle Wandermöglichkeiten, für Kinder: Geschichten!

Mit dem Zug von Pontresina erreicht man in einer Stunde den Gletschergarten in Cavaglia. Hier haben Gletscher-Eis und Gestein vor Jahrtausenden bis zu 14 Meter tiefe Kuhlen in den Stein geschabt. Manche dieser Gletschertöpfe sind dagegen so klein, «dass sich der Riese Grummo Kaffee drin kochen könnte», sagt Guide Romeo Lardi zu den Kindern.

Stempel sammeln für Überraschungen

Die entdecken sogleich Fussstapfen von Grummo und sogar seine Höhle! In einem Büechli können sie an zehn Stationen im Gletschergarten Stempel sammeln, für die es am Ende eine Überraschung gibt.

Wer an einer Führung teilnehmen will, sollte sich dienstags, donnerstags, sams- und sonntags um kurz vor 14 Uhr am Bahnhof Cavaglia einfinden. Auf eigene Faust kann man aber auch losziehen, der Weg und die Stempel-Stationen sind leicht zu finden.

Solche Stationen stehen nicht nur bei Cavaglia, sondern auch am Gletscherweg Morteratsch, wo Geist Sabi wohnt. Und im Val Roseg mit seinem sieben Kilometer langen Naturlehrpfad auf den Spuren von Fix dem Fuchs. Auch hier warten Überraschungen: ein Spielplatz und ein Geschenk von Fix, für Eltern hausgemachter Grappa vom Hotel Restaurant Roseg Gletscher. Zurück geht es gemütlich mit dem Pferde-Omnibus.

Die Reise wurde finanziert von Bernina Glaciers.

Categories: Swiss News

Flüchtlings-Experte sieht Ergebnis von EU-Asyl-Gipfel kritisch: «Merkel hat gewonnen und verloren»

Fri, 06/29/2018 - 20:04

Mit abgeriegelten Lagern in Europa und Nordafrika will die EU der Flüchtlingsproblematik begegnen. Der emeritierte ETH-Professor und Flüchtlings-Experte Jürg Martin Gabriel hält die Pläne für «illusorisch».

Die Rede ist von einem Durchbruch, von einer gemeinsamen Lösung der Flüchtlingsfrage. Nach zähen mehrstündigen Verhandlungen verkündeten die EU-Staatschefs am Freitag in den frühen Morgenstunden ihren Plan, wie sie in Zukunft mit Bootsflüchtlingen auf dem Mittelmeer umgehen wollen. 

Vor allem Sammellager in Nordafrika, sogenannte Ausstiegsplattformen, sollen dabei helfen, Migranten an der Reise nach Europa zu hindern. Zudem dürfen EU-Länder freiwillig geschlossene Aufnahmezentren errichten, von wo aus die Menschen dann auf andere Staaten verteilt werden sollen.

Der ehemalige ETH-Professor Jürg Martin Gabriel beobachtet seit Jahren das Geschehen auf dem Mittelmeer. Für BLICK hat er das Ergebnis des Flüchtlingsgipfels in Brüssel analysiert.

BLICK: Herr Gabriel, ist das Resultat der EU-Verhandlungen tatsächlich ein so grosser Erfolg, als den ihn die Staatschefs nun bezeichnen?
Jürg Martin Gabriel: Für einige Politiker ist es ganz sicher ein Erfolg. Allen voran für den italienischen Innenminister Matteo Salvini. Er hat in den letzten Wochen permanent auf die Pauke gehauen und Stimmung gemacht. Die EU-Pläne kann er jetzt in seiner Heimat als Erfolg verkaufen.

Was ist mit Angela Merkel? Das Treffen der Staatschefs wurde ja beinahe zum Schicksalsmoment für die deutsche Kanzlerin erklärt.
Merkel hat gewonnen und verloren. Ein Erfolg für sie ist, dass Flüchtlinge aus den EU-Auffanglagern auf die Mitgliedstaaten verteilt werden sollen, was von Anfang an ein Anliegen der Kanzlerin war. Doch sie musste auch Zugeständnisse machen. Um die osteuropäischen Regierungen oder auch Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz beim Deal an Bord zu haben, musste Merkel die Idee von Sammellagern in Nordafrika akzeptieren.

Diese Sammellager werden bereits jetzt von verschiedenen Seiten kritisiert. Wieso?
Auf EU-Boden gibt es solche Zentren schon seit längerem. Diese sind weniger das Problem. Es ist aber völlig illusorisch zu glauben, dass sich nordafrikanische Staaten wie Tunesien oder Marokko für die Pläne der europäischen Staatschefs einspannen lassen. Diese Idee lässt sich in Europa gut verkaufen, aber das ist Augenwischerei. Die Frage nach der Machbarkeit dieser Sammellager muss klar mit Nein beantwortet werden.

Nochmals zu Angela Merkel: Hat sich ihre Position mit dieser neuen Flüchtlings-Vereinbarung verändert?
Die deutsche Kanzlerin hat auf jeden Fall Zeit gewonnen. Der Druck ist dadurch nicht weg. Es muss aber auch klar gesagt sein: Merkel zu versenken, wäre das Dümmste. Darunter würden alle leiden: die EU, der Euro, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. Es braucht Merkel, damit Europa die Flüchtlingsproblematik meistern kann. 

Was hat der EU-Gipfel denn konkret gebracht?
Das Flüchtlingsthema wird auch in Zukunft ein Dauerbrenner bleiben. Es gibt trotz dieses Treffens Grauzonen in den Regelungen, die zu Streit und Krisen führen werden. Man hat ja auch nur über die Probleme an den EU-Aussengrenzen gesprochen. Wie innerhalb der Union verfahren werden soll, war noch gar kein richtiges Thema. Aber man tastet sich Schritt für Schritt an eine gemeinsame Lösung heran. So funktioniert die EU. Bei den bilateralen Verträgen zwischen Brüssel und der Schweiz war das nicht anders.

Categories: Swiss News

Brisanz in der ersten Cuprunde: Titelverteidiger FCZ muss nach Basel!

Fri, 06/29/2018 - 19:36

Die Duelle der ersten Cuprunde sind bekannt. Bekannterweise können die Top-Teams noch nicht aufeinandertreffen. Trotzdem kommt es bereits zu heissen Duellen.

Die Fussball-Cupsaison kann starten. Und Titelverteidiger Zürich steht bereits in der ersten Runde vor einer ungemütlichen Reise. Er muss nach Basel! Dort treffen er aber nicht auf den grossen FCB, sondern Concordia Basel (2. Liga). Damit ist bereits in der ersten Runde für die Zürcher viel Brisanz drin.

Meister YB mit Neo-Coach Seoane startet gegen Biel (1. Liga) mit einem Derby in die Cupsaison und muss damit auf eine lange Reise verzichten. Der FC Basel trifft in der ersten Runde auf den Zweitligisten FC Montlingen und muss in die Ostschweiz.

So starten die weiteren Super-League-Teams in die Cupsaison 2018/19:

FC Luzern – Gland (2. Liga)
FC Sion – Köniz (PL)
FC Thun – Veyrier Sports (2. Liga Int.)
GC – Buochs (1. Liga)
FC St. Gallen – FC Ueberstorf (2. Liga Int.)
FC Lugano – Dietikon (2. Liga Int.)
Xamax – Yverdon (PL)

Die erste Runde wird am Wochenende vom 18./19. August ausgetragen.

 

Categories: Swiss News

SBB erweitern Mobile-App mit GA und diversen Abos: Fast freie Fahrt mit dem Smartphone

Fri, 06/29/2018 - 19:35

ZÜRICH - Die SBB planen, das GA mit dem Smartphone zu verbinden. Im Moment läuft eine Testphase, aber Herbst sollten alle Pendler ihre Abos auf dem Handy haben.

Wer regelmässig mit dem Zug eine Reise tut, also Pendler ist, der darf alles vergessen, nur sein Smartphone nicht. Denn dort ist die SBB-Mobile-App installiert - und damit bald auch das GA und diverse Abos von Verkehrsverbunden aus der ganzen Schweiz.

Seit gestern können die Nutzer der SBB-Preview-App dieses Freie-Fahrt-Gefühl schon mal testen.Rund 250'000 Testfahrer können dem Kondukteur lässig ihr Smartphone zeigen, brauchen keine Plastikkärtchen mehr.

Nicht nur das GA steckt in der Preview-App sondern auch einige Abos aus diversen Tarifverbunden. Aktuell verfügbar sind folgende Verbunde, wie die SBB auf Anfrage von BLICK mitteilt:

A-Welle (Aargau), Frimobil (Freiburg), Libero (Bern/Solothurn), Onde Verte (Neuenburg), Passepartout (Luzern, Ob- und Nidwalden), Tarifverbund Schwyz, Vagabond (Jura), Z-Pass (Grossraum Zürich) und Tarifverbund Zug.


Sollten die Testfahrer zufrieden sein, dann dürften das GA und all die anderen Abos ab Herbst 2018 auch in der normalen SBB-Mobile-App allen Nutzern zur Verfügung stehen. 

Categories: Swiss News

Pages

THIS IS THE NEW BETA VERSION OF EUROPA VARIETAS NEWS CENTER - under construction
the old site is here

Copy & Drop - Can`t find your favourite site? Send us the RSS or URL to the following address: info(@)europavarietas(dot)org.