You are here

Blick.ch

Subscribe to Blick.ch feed
Aktuelle News zu Home. Auf Blick.ch findest du immer alle Ergebnisse, Tabellen, Live-Ticker, Sportler und Nachrichten und wirst bestens informiert.
Updated: 1 week 4 hours ago

Tamy Glauser über ihr Leben in New York: «Cannabis-Dealerin war für mich der beste Job der Welt»

Thu, 10/11/2018 - 02:00

Model Tamy Glauser (33) outet sich als Opfer von häuslicher Gewalt und als ehemalige Drogendealerin. Es ist nicht das einzige Tabu, das die Bernerin bricht.

Wer ist Tamy Glauser (33), fragte sich die Schweiz, als sie vor rund zwei Jahren mit Ex-Miss-Schweiz Dominique Rinderknecht (29) zusammenkam. In Paris war die Bernerin bereits ein Star, lief für Toplabels wie Louis Vuitton über den Laufsteg und etablierte mit ihrem rasierten Schädel einen neuen Frauentyp. Inzwischen hat sie sich auch in ihrem Heimatland einen Namen gemacht, setzt sich für die Rechte von Homosexuellen ein und gegen Gewalt an Frauen. «Das, was ich bin, kannte ich nicht», heisst ihre Biografie, die am 22. Oktober erscheint. Vorher traf BLICK Glauser zum Gespräch im Zürcher Kaufleuten.  

BLICK: TamyGlauserSie wurden von Ihrer New Yorker Ex-Freundin verprügelt. Haben Sie jemals zurückgeschlagen?
Tamy 
Glauser: Es liegt nicht in meiner Natur, jemanden mit Absicht zu verletzen. 

Dass Sie Ihre Ex nach diesem Martyrium in die Schweiz einluden, ist schwierig nachzuvollziehen.
Es war meine Art, mich zu rächen. Ich zeigte ihr meine Welt, zu der sie nicht gehörte. Hier war ich der Chef. Ich wollte, dass die letzte Version, die sie von mir sah, eine starke war. 

Sie sind bei Pflegeeltern aufgewachsen, wurden an der Schule gemobbt, haderten mit Ihrer Homosexualität. In New York schliefen Sie auf einer Parkbank, stahlen Essen. Warum erzählen Sie das im Buch so offen?
Auch wenn es sich um Dinge handelt, von denen du nicht willst, dass die Leute sie über dich wissen: Hätte ich sie für mich behalten, hätte ich nur die Hälfte der Geschichte erzählt. Ich habe das Buch in erster Linie für mich selbst geschrieben. Erst jetzt beginne ich langsam zu realisieren, dass Leute es lesen werden.

In New York haben Sie eine Zeit lang Marihuana an eine reiche Kundschaft verkauft. Wie lief das ab?
Ich arbeitete für einen Hauslieferdienst, fuhr mit der U-Bahn herum und besuchte die Kunden zu Hause. Sie offerierten mir meistens ein Bierchen, während ich ihnen die verschiedenen Sorten präsentierte, die ich im Angebot hatte. Ich war die ganze Zeit draussen unterwegs, und die Leute freuten sich immer, wenn sie mich sahen. Damals war das für mich der beste Job der Welt.

Das war vor zwölf Jahren. Sie hielten sich illegal in den USA auf und haben als Dealerin gearbeitet. Hatten Sie keine Angst, erwischt zu werden?
Nein. Vielleicht sollte ich mir manchmal mehr Gedanken über Konsequenzen machen.

Warum zogen Ihre Eltern Sie eigentlich nicht selbst auf?
Dafür gab es viele Gründe. Ich war kein geplantes Kind, meine Eltern waren sehr jung. Also wurden meine Gotte und mein Götti meine Pflegeeltern. Es war die Lösung, die für alle stimmte. 

Auch für Sie?
Natürlich vermisste ich meine Mutter, mit der ich wöchentlich telefonierte. Aber ich wollte auch tapfer sein. Ausserdem liebte ich meine Pflegeeltern über alles. Heute bin ich mit meiner Mama und meinen Papa sehr eng. Sie sind meine Familie.

Ihre Mutter ist eine nigerianische Prinzessin. Sie wuchsen bei Ihren Pflegeeltern in einer vierstöckigen Villa auf, jetteten First Class um die Welt und waren dreimal Schweizer Juniorenmeisterin im Schwimmen. Ihr Leben gäbe auch einen guten Film ab. Wer würde Sie spielen?
Vielleicht der junge Johnny Depp?

Ihr Grossvater war der Historiker und SVP-Nationalrat Walther Hofer. Wie nahe standen Sie sich?
Während des Gymnasiums ging ich nach der Schule oft bei ihm zu Hause vorbei. Wir haben zusammen einen Weisswein getrunken, und er hat mir aus seinem Leben erzählt.

TamyGlauser, lesbisches Model mit afrikanischen Wurzeln in trauter Zweisamkeit mit einem SVPler, der als «Linkenfresser» bekannt war. Nicht gerade die offensichtlichste Paarung?
Er war der Vater meines Vaters und der einzige Blutsverwandte, den ich regelmässig sah – ich bewunderte ihn. Wäre ich damals schon an der Uni gewesen, hätten wir vielleicht diskutiert. So hörte ich einfach nur zu.

Walther Hofer untersuchte den Reichstagsbrand im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs und vertrat die These, dass die Nazis ihn selbst angezündethaben. Wie geläufig ist Ihnen dieses Thema? 
Ich habe darüber meine Maturarbeit geschrieben. Ein Thema, das man jetzt auch nicht unbedingt sofort mit einem SVP-Politiker in Verbindung bringt.

Ihr Pflegevater war der Kartonfabrikant Heinz Winzenried. Ihm widmen Sie im Buch viel Platz. Was hat er Ihnen bedeutet?  
Er war der wichtigste Mann in meinem Leben, meine Vaterfigur. Heinz hat mir vorgelebt, was es heisst, grosszügig zu sein. Er schaute immer, dass es allen gut ging. Als die Gemeinde das Hallenbad in Stettlen BE abreissen wollte, in dem ich trainierte, liess er es auf eigene Kosten renovieren. Ich erfuhr erst später davon.

Waren Sie ein verwöhntes Kind?
Das kann man sagen. Ich war enttäuscht, wenn ich das Hotel nicht aussuchen durfte, in dem wir übernachteten. Und weil ich es doof fand, dass meine Pflegeeltern nicht verheiratet waren, taten sie es mir zuliebe. Shame on me!

Als Sie kurz vor der Matur standen, ging Ihr Pflegevater in Konkurs. Drei Jahre später starb er mit 82 Jahren. Sie mussten mit Ihrer Pflegemutter in ein kleines Häuschen ziehen. Wie war das?
Ich war 18 und musste Dinge lernen wie Wäsche waschen und Kartoffeln kochen. Das hatten bisher unsere Bediensteten erledigt. Plötzlich mussten wir aufs Geld schauen. Das war erschütternd für mich, aber auch eine wichtige Erfahrung.

Inwiefern?
Mir wurde klar, dass die Welt kein «happy place» ist, wo immer alle automatisch freundlich zu dir sind. Und ich merkte, wie vergänglich Reichtum sein kann. Deshalb hat Geld eben auch keinen Wert mehr für mich. Es ist Mittel zum Zweck.

Über Geld zu sprechen, ist in der Modelszene tabu – Sie tun es trotzdem. Im Buch rechnen Sie vor, wie aus einer Gage für einen Laufsteg-Auftritt von 2000 Euro nach Abzügen 600 Euro übrig bleiben. Manche Models laufen dreissig Mal pro Fashion Week und verdienen so zweimal pro Jahr in nur einem Monat rund 18'000 Franken. Das ist doch ein guter Lohn!
Nicht, wenn man den körperlichen und psychischen Aufwand kennt. Einen Monat lang 18 Stunden pro Tag in verschiedenen Zeitzonen zu arbeiten, fordert seinen Preis. Ich habe Freunde, die nicht mehr merken, wenn ihnen Haarnadeln unter der Kopfhaut stecken oder denen die Haare nach zig mal Frisieren auszufallen beginnen. Die Kopfhaut wird dann einfach mit Farbe überpinselt, damit es niemand sieht. Es zählt einzig und alleine, dass du für die nächste Show gut aussiehst.

Viele Models kriegen vom Geld, das sie verdienen, offenbar nie etwas zu Gesicht. Warum ist das so?
Jede Newcomerin hat bei der Agentur ein Konto, auf dem sie Schulden ansammelt. Oft ohne sich dessen bewusst zu sein. Für ein Bett in einem Viererzimmer werden zum Beispiel 100 Euro pro Nacht verrechnet, was niemals dem Preis der Wohnung entspricht. Bevor das erste Geld reinkommt, steht der Kontostand also meistens schon einmal ziemlich im Minus.

Wie kommt man ins Plus?
Indem man grosse Jobs ergattert. Viele Models schaffen das nicht. Ich schätze, dass 95 Prozent nach drei Saisons wieder aufhören. Mit ihnen verdienen die Agenturen aber genauso viel Geld wie mit denen, die den Durchbruch schaffen.

Es scheint oft so, als würde in der Modebranche jeder auf dem herumhacken, der unter ihm steht.
Ich glaube, es kommt darauf an, auf welchem Level sich jemand bewegt: Top, Mittelfeld oder Anfänger. Die Anfänger sind einfach nur megaglücklich, dass sie dabei sind, und die Topplayer können es gelassen nehmen, weil sie ihren Wert kennen. Am anstrengendsten ist das Mittelfeld, wo sich alle beweisen müssen. Dort werden die Ellbogen ausgefahren.

Zu welchem Level zählen Sie sich?
Zum Toplevel natürlich.

Sie waren Türsteherin des coolsten Untergrund-Clubs von Zürich. Seit Sie mit Ex-Miss-Schweiz Dominique Rinderknecht zusammen sind, sieht man Sie eher an Schweizer Promi-Anlässen. Wie wohl fühlen Sie sich in dieser Welt?
Megawohl. An den Partys nach den Modeschauen in Paris wimmelt es von Celebrities. Das ist nichts Neues für mich. 

Ihr Buch zeigt, wie schwierig es für Sie war, zu Ihrer Homosexualität zu stehen, ohne ein Vorbild zu haben. Heute sind «Tamynique» für viele junge Lesben genau das: ein Vorbild. Gleichzeitig bauen Sie Vorurteile ab, indem Sie sich als liebenswertes Paar zeigen. Fühlen Sie sich akzeptiert?
Man begegnet uns mit sehr viel Wohlwollen. Dennoch kommt es vor, dass wir nicht ernst genommen werden.

Wie meinen Sie das?
Wenn lesbische Frauen, die äusserlich nicht dem Klischeebild entsprechen, öffentlich Zuneigung zeigen, können das viele Männer nicht akzeptieren. Manche glauben, dass wir uns küssen, um sie scharf zu machen. Hey, wir sind in einer Beziehung!

Anscheinend ist es für lesbische Frauen schwierig zu gefallen.
Ich lebe zum Glück nicht, um es allen recht zu machen.

Categories: Swiss News

Nach Madonnen-Attacken im Tessin nehmen Pfarreien Täter ins Gebet: «Wir wissen, wer ihr seid»

Thu, 10/11/2018 - 01:59

MELIDE TI - Innerhalb eines halben Jahres gab es im Südtessin acht brutale Angriffe auf Statuen Heiliger. In den Pfarrgemeinden hat man einen Verdacht, wer die Täter sind.

Zwölf Zeilen. Getippt, nicht unterzeichnet. Im Couvert: ein paar 100-Franken-Scheine. Der anonyme Verfasser schreibt in fehlerlosem Italienisch: «Das, was ich den Statuen angetan habe, tut mir sehr leid. Ich werde es nicht wieder tun.»

Der Brief erreicht die Pfarrgemeinde von Melide TI, zwei Wochen nachdem die heilige Bernadette aus der Grotte verschwand, und nur wenige Tage nach dem Fund ihrer Scherben im Fluss Laveggio von Riva San Vitale TI. Auch die Madonna di Lourdes wurde Anfang April geklaut, aber unversehrt heimlich zurückgebracht. Vom Verfasser des Briefs?

Das Bekennerschreiben aus Mendrisiotto 

Die Entschuldigung beruhigt die Geister nicht. «Unser Pfarrer hat über die Medien den Täter aufgerufen, sich ihm zu stellen», sagt Abbondio Adobati (78). Nur: «Niemand meldete sich.» Vielleicht sei der Autor des Briefs gar nicht der Täter, so Vizepräsident der Pfarrei weiter, sondern nur ein Angehöriger des Madonnen-Hassers. Adobati hat einen konkreten Verdacht: «Die Täter kommen aus dem Tessin. Ich möchte ihnen sagen, wir wissen, wer ihr seid.»

Der Brief war im Mendrisiotto aufgegeben worden. Dort, wo im August darauf zwei Madonnen aus einer Kapelle verschwanden. Kaum war die dritte Madonna aufgestellt, wurde ihr Nase und rechte Hand abgeschlagen. 

Am Tatort: Bierdosen und Flaschen

«Am vergangenen Samstag haben wir die neue Madonna aufgestellt. Ein Tag früher als geplant wegen des Wetters. Das konnten nur Insider wissen», sagt Pfarrer Don Orlando. Stunden später war die Madonna kaputt. Zufällig habe der Täter die neue Figur am Ponte di Castello sicher nicht entdeckt, meint der Geistliche von Castel San Pietro TI. 

In Fescoggia in Alto Malcantone TI wird Ende September die heilige Bernadette mit einem Vorschlaghammer zerschlagen. Den Oberkörper der Statue nehmen die Täter mit.  «Es lagen Bierdosen und Flaschen in der Nähe», sagt Giorgio Bazzurri. «Das waren Leute aus der Umgebung», glaubt auch der Sekretär des Grotten-Komitees.

Categories: Swiss News

Historisches WM-Aus, Bayern-Debakel: Darum kriselt der deutsche Fussball

Thu, 10/11/2018 - 01:59

Deutschlands goldene Generation ist über dem Zenit. Nachfolger sind nicht in Sicht. BLICK analysiert die Gründe.

Haben Sie, liebe Leser, was mit Uth am Hut? Uth? Sagt Ihnen nix? Geht wohl vielen so. Mark Uth (27) knipst seit dem Sommer für Schalke 04. Theoretisch. Seine niederschmetternde Bilanz: 10 Spiele, null Tore, Bankdrücker. Jetzt hat ihn Jogi Löw für die Spiele gegen Holland und Frankreich aufgeboten. In der Not frisst der Teufel Fliegen.

Uth ist bloss ein Symptom, aber ein bezeichnendes. Verdammt lang her, als die goldene Generation um Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mesut Özil an der WM 2010 die Fussballwelt entzückte, unfassbar leicht, beschwingt, elegant. Sie krönte sich in Rio mit dem Titel und zerlegte unterwegs Brasilien. Ein Triumph für die Ewigkeit.

War einmal. WM-Aus, Bayern-Absturz, der deutsche Fussball kriselt. Die alten Helden sind zwar immer noch zu Heldentaten fähig, lecken aber öfter ihre Wunden. Sie gleichen einer Rentnergang, alt, satt und malad, die in vielen Schlachten mächtig an Tempo eingebüsst hat.

In Russland erreichte sie ihr Verfallsdatum, erstmals scheiterte eine deutsche Elf in der Gruppenphase. Ihr Chef sonnte sich in Selbstzufriedenheit und posierte ultracool in weissen Sneakers am Pier von ­Sotschi.

Auf dem Platz aber herrschte Retro, hip gestylt. Bling-Bling-Ketteli, Sonnenbrille, Smartphone, so präsentierte sich Boateng beim Südkorea-Debakel auf der Tribüne. Trendy und luxuriös neben dem Platz, auf dem Rasen planlos, uninspiriert und zeitlupig wie weiland Ribbecks Rumpel-Kicker, freilich ohne Leidenschaft zur Grätsche.

Taumelt die Nationalelf, taumelt Bayern München – die goldene Generation ist beider Herz. Unter Jupp Heynckes und Pep Guardiola stieg der «Mia san mia»-Klub zur Weltmarke auf, spielte den schönsten Fussball, den Deutschland je gesehen hat. Seit dem Abgang des Spaniers zerfällt das hochgetunte Ensemble im Monatstakt. Tempo, Passpräzision, Positionssicherheit, taktische Flexibilität – schwups und weg. Jetzt sind die Bayern wieder dort, wo sie vor zehn Jahren waren – im Vorraum zu Europas Beletage.

Warum taumeln die Teutonen? Die Gründe sind vielschichtig: Die Deutschen sind hochmütig und arrogant. Sie unterschätzen den Generationenwechsel. Sie überschätzen ihr Talentpotenzial. Ihre Bundesliga droht abgehängt zu werden.

Augenfällig: Alle neigen zur Selbstüberschätzung, Kicker und Bosse, Medien und Fans (sie am wenigsten). Berühmt-berüchtigt der Satz von Franz Beckenbauer nach dem WM-Triumph 1990, Deutschland sei «auf viele Jahre hinaus unschlagbar». Nach dem Confed Cup und der U21-WM 2017 tönte es ähnlich grossspurig. Unerschöpflich sei das Reservoir an Talenten, die Titelverteidigung ziemlich easy, die Zukunft rosig. Arroganz essen Denken auf.

Die Grössten, das sind wir!

Nach der WM-Pleite vermied man personelle Konsequenzen. Fussball-Deutschland glaubte allen Ernstes, ein paar Jogi-Analysen würden die goldene Generation subito revitalisieren. Löw streute sich mächtig «Ich bin schuld»-Asche aufs Haupt, kreiste im Cabriolet und gebar ein Analyse-Mäuschen. Die sonst so bissigen Reporter klatschten denkfaul Beifall. Wird schon wieder. Ein Zwischentief. Die Grössten, das sind wir!

Sie übersehen: Auf eine goldene Generation folgt selten eine weitere. Deutsche Weltklasse kann man an ein paar Fingern abzählen. Toni Kroos zählt dazu, ebenso Manuel Neuer. Potenzial hat vielleicht Timo Werner, ein eiskalter, schneller Knipser, aber technisch limitiert. Und Leroy Sané, von Löw vor der WM in grenzenloser Ignoranz ausgebootet. Zwar ist die deutsche Ausbildung durchaus State of the Art, aber im High-End-Bereich fehlen Ballzauberer und Tempodribbler.

Stattdessen werden sie aus dem Ausland importiert, blutjung, das Prinzip Dortmund. Trotzdem könnte die Bundesliga bald zum Jurassic Park Europas werden. Die Kluft zu La Liga und Premier League wächst. Frankreichs Ligue 1 bedroht Position 4 in der Uefa-Fünfjahreswertung. 1,5 Milliarden Euro gab die Premier League in diesem Sommer für Transfers aus, die Bundesliga 490 Millionen. Geld aber schiesst Tore.

Bundesliga-­Bosse und -Fans reagieren moralinsauer auf den entfesselten Spielermarkt. Mehr Kohle war nie im Fussball, aber Deutschland, Europas wirtschaftliche Vormacht, verweigert sich der Zukunft. Die zeichnet sich in London, Manchester, Barcelona, Madrid oder Paris ab, den Epizentren der Superstars und des Spektakels. Dort sagt niemand entrüstet: «Kein Spieler ist 100 Millionen wert», niemand geisselt das Gebaren der kickenden Diven, und niemand sieht in 400 000 Euro Wochenlohn den Verfall von Anstand und Moral.

Fussball ist eine milliardenschwere Unterhaltungsindustrie, Heldenvergoldung ihr Motor. Das mag Nostalgiker entsetzen, so aber funktioniert Kapitalismus. Der deutsche Fussball hat die Wahl: mitmachen oder den Uth ziehen.

Categories: Swiss News

Diese Politiker unterstützen Keller-Sutter: Team KKS räumt den Weg in den Bundesrat frei

Thu, 10/11/2018 - 01:58

BERN - Politische Schwergewichte quer durch alle Parteien werden in den nächsten Wochen alles aus dem Weg räumen – um den Einzug von Karin Keller-Sutter ins Bundesratszimmer zu ermöglichen.

Die Operation KKS läuft. Sie dauert noch 55 Tage – und hat nur ein Ziel: Karin Keller-Sutter (54), genannt KKS, soll am Morgen des 5. Dezember als 119. Mitglied der Landesregierung vereidigt werden.

Am Dienstag um 15 Uhr fiel der offizielle Startschuss der Mission. «Es wäre mir eine grosse Ehre und Freude, mich in diesem Amt für die Schweiz einzusetzen», sagte Keller-Sutter in der Stadthalle in Wil SG.

«Fanklub KKS» gross genug

Ihr Auftritt war bis ins Detail geplant. Nichts wurde dem Zufall überlassen – jeder Satz mehrfach gewälzt und auf die Waagschale gelegt. Teils äusserte sich die Ständeratspräsidentin gewohnt selbstbewusst, dann betont demütig.

Die Unternehmung Bundesrat hat aber schon früher begonnen. Keller-Sutter und ihre engsten Vertrauten sind in den letzten zwei Wochen zum definitiven Schluss gelangt, dass die Wahlchancen jetzt hervorragend sind.

Die Strippenzieher im Hintergrund sind sich sicher, dass der «Fanklub KKS» innerhalb der FDP und auch bei anderen Parteien gross genug ist, dass eine neuerliche Schlappe wie 2010 gegen Johann Schneider-Ammann (66) so gut wie ausgeschlossen ist. Unabhängig davon, wer sich sonst noch aufs Ticket wagt.

Burkart und Caroni weibeln

Einer, der die gelernte Konferenzdolmetscherin an vorderster Front unterstützt und sich im Parlament für sie einsetzen wird, ist Thierry Burkart (43). «Karin Keller-Sutter im Bundesrat wäre das Beste, das unserem Land passieren kann», so der Aargauer Nationalrat.

Auch Ständerat Andrea Caroni (38) steht offen dazu, zum «Team KKS» zu zählen. «Ich werde mich nach Kräften für sie einsetzen», sagt er. Mit dem Appenzeller unterstützt einer der fünf FDP-Vizepräsidenten die Wilerin – und deutet damit die Wunsch-Bundesrätin der Parteispitze an. Petra Gössi (42) muss sich als FDP-Chefin von Amtes wegen zwar zurückhalten, doch auch sie liess sich entlocken: «Rein vom Profil her hat sie die besten Voraussetzungen.»

Drei Kandidaten – das Horrorszenario

Als Erstes versuchen die KKS-Unterstützer nun, die Anzahl FDP-Bundesratskandidaten zu kontrollieren. Die Hoffnung ist gross, dass es nicht drei Kandidaten sein werden. Weil ein mögliches Dreier-Ticket wie zuletzt bei der Cassis-Wahl für Keller-Sutter unberechenbarer wird. Für die FDP-Fraktion ist es aber auch unangenehm, nur einen Kandidaten auszusortieren. Zwei oder sonst mindestens vier Papabili – so die Hoffnung.

Auch die Drähte in die anderen Parteien laufen bereits heiss. Bei der CVP gehört Ständerat Konrad Graber (61) ins Team KKS. «Ich werde mich bei meinen Parlamentskollegen für sie einsetzen», sagt er. Sie bringe die politische Sensibilität mit, die er im Bundesrat in letzter Zeit sehr vermisst habe.

KKS-Verhinderer Rime räumt jetzt Weg frei

Aus namhaften SP-Kreisen hört man ebenso viel Zustimmung wie aus der SVP. Eine Schlüsselrolle wird bei Letzteren neben den Ständeräten der Romand Jean-François Rime (68) spielen. Der einflussreiche SVP-Nationalrat und Gewerbeverbands-Präsident sagt zu BLICK: «Meine Unterstützung hat sie auf sicher. Ich werde auch in der Fraktion für KKS werben. Die Frau gehört jetzt in den Bundesrat.»

Rime lobt unter anderem das «perfekte Französisch» der Ostschweizerin. «Wir hatten ja in der Vergangenheit Bundesräte, die des Französischen nun wirklich nicht mächtig waren. Mit KKS gäbe es sicher keine Französisch-Fauxpas mehr», so Rime.

Ironie der Geschichte: 2010 hat ausgerechnet Rime mit seinem Angriff auf den FDP-Bundesratssitz Keller-Sutter frühzeitig aus dem Rennen geworfen – und den Weg für Schneider-Ammann frei gemacht.

Categories: Swiss News

Peter Vogt will sterben: Kinderschänder bettelt um Sterbehilfe

Thu, 10/11/2018 - 01:56

ZUG - Peter Vogt (68) vergewaltigte mehrere Frauen. Dafür muss er bis zum Ende seines Lebens hinter Gittern sitzen. Eigentlich. Denn: Jetzt will er sterben – und zwar mit der Organisation Exit. Doch so einfach ist das nicht.

Peter Vogt (68) würgte und vergewaltigte über ein Dutzend Kinder und Frauen. Schon 1996 titelte BLICK: «Lasst ihn nie mehr raus!». So kam es auch. Vogt ist bis heute verwahrt. Aussicht auf Entlassung: keine.

 

Jetzt ist der Serientäter nach eigenen Angaben ein Wrack. Täglich müsse er 17 Tabletten nehmen, sagte er der SRF-«Rundschau». Er läuft an Krücken, ist gezeichnet von einer Lungenkrankheit. Trotzdem gilt der 68-Jährige weiter als gefährlich. 

Will sein Ableben planen 

Vogt hat nur noch einen Wunsch: Mit der Organisation Exit will er seinem Dasein ein Ende setzen – im Gefängnis. «Das Leben hat keinen Sinn mehr. Was soll ich am Leben bleiben, damit man mich einsperren kann?» Das Mass des Erträglichen sei seit langem überschritten, schreibt er in einem Brief an Exit, der BLICK vorliegt. «Ich erachte es darum an der Zeit, mein Ableben zu planen.»

Keine Seltenheit im Knast, weiss der ehemalige Gefängnispsychiater Josef Sachs: «Die Wahrscheinlichkeit Suizidgedanken zu bekommen, sind im Gefängnis zehn Mal höher als in Freiheit.» Doch, dass sich jemand per Exit umbringen lassen will, ist auch für ihn neu.

Tatsächlich wollte bisher noch kein Schweizer Häftling Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Vogt wäre ein Novum. Und: Rechtliche Grundlagen gibt es keine. Die Justizbehörden stehen vor einem Dilemma. Das schweizerische Kompetenzzentrum für den Justizvollzug hat deshalb von der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren den Auftrag erhalten, Grundlagen für den begleiteten Suizid im Gefängnis auszuarbeiten. Erste Resultate dürften aber erst 2019 vorliegen, heisst es auf Anfrage.

Exit prüft das Gesuch

Selbst bei Exit selbst weiss man offenbar nicht, wie man mit dem Sterbewunsch des Schwerverbrechers umgehen soll. Die Organisation äussert sich nur schriftlich: «Exit ist sich der gesellschaftspolitischen Tragweite dieses speziellen Gesuches bewusst und nimmt sich der Thematik daher mit aller gebotenen Sorgfalt an.»

Auch Laszlo Polgar vom Berner Amt für Justizvollzug sieht Risiken: «Es kann nicht sein, dass ein Straftäter nach einem Jahr sagt, ich will aus dem Leben scheiden.»

Notfalls bis vor das Bundesgericht

Vogt weiss um die juristischen Hindernisse, hat deshalb Anwalt Roger Lerf engagiert. Für diesen erfüllt Vogt die Bedingungen für den Freitod: «Er ist psychisch unheilbar krank, aber völlig urteilsfähig.» Und: «Das Verbüssen ist vorbei. Ein Verwahrter hat die gleichen Rechte wie jemand in Freiheit.»

Falls seinem Klienten der begleitete Freitod verwehrt wird, sieht der Jurist zwei Möglichkeiten. Entweder Vogt töte sich «auf seine Art, wie es viele andere machen». Oder: «Wir ziehen damit bis vor Bundesgericht.»

Soll ein Verwahrter Sterbehilfe erhalten?

 

Categories: Swiss News

Deutschland - Iran: Iran bestellt deutschen Botschafter ein

Thu, 10/11/2018 - 00:45

Teheran – Der Iran hat den deutschen Botschafter in Teheran einbestellt. Dabei geht es um einen Protest gegen die Auslieferung eines iranischen Diplomaten an Belgien.

Der Leiter der Europaabteilung zitierte den deutschen Botschafter am Mittwoch ins iranische Aussenministerium, wie Ministeriumssprecher Bahram Ghasemi in Teheran mitteilte. In dem Gespräch sagte er demnach, die Festnahme und Auslieferung des Diplomaten beruhe auf einer «Verschwörung von Feinden des Iran» und dessen Beziehungen zu Europa. Teheran forderte eine rasche Freilassung des Diplomaten.

Deutschland hatte den unter Anschlagsverdacht stehenden Iraner Assadollah Assadi am Dienstag an Belgien ausgeliefert. Nach einer Befragung durch einen Ermittlungsrichter in Antwerpen wurde der Mann am Mittwoch in Untersuchungshaft genommen, wie die belgische Staatsanwaltschaft mitteilte.

Der in Wien akkreditierte Diplomat war Anfang Juli in Unterfranken festgenommen worden. Grundlage war ein europäischer Haftbefehl, den die belgische Justiz beantragt hatte. Die für Terrorismus zuständige belgische Staatsanwaltschaft verdächtigt Assadi, an der Planung eines Anschlags auf iranische Oppositionelle in Frankreich beteiligt gewesen zu sein.

Auch deutsche Ermittler vermuten, dass Assadi den Anschlag in Auftrag gegeben und den beiden mutmasslichen Attentätern Sprengstoff besorgt hat. Ihren Erkenntnissen zufolge ist Assadi vermutlich ein Mitarbeiter des iranischen Geheimdienst- und Sicherheitsministeriums, das für die «Beobachtung und Bekämpfung oppositioneller Gruppen» zuständig sei.

Vor einigen Tagen hatte das Oberlandesgericht Bamberg der Auslieferung nach Belgien zugestimmt. Es entschied, der Iraner könne sich nicht auf diplomatische Immunität berufen: Er habe sich auf einer mehrtägigen Urlaubsreise ausserhalb Österreichs und nicht auf einer Reise zwischen Österreich und seinem Heimatland Iran befunden.

Den Ermittlungserkenntnissen zufolge sollte am 30. Juni ein Bombenattentat auf das Jahrestreffen des Nationalen Widerstandsrats Iran (NWRI) in Villepinte nahe Paris verübt werden. Der NWRI ist ein in Paris ansässiger Zusammenschluss iranischer Oppositionsgruppen, der von den Volksmudschaheddin dominiert wird.

Categories: Swiss News

Riesiger Aufmarsch in Kolumbien: Hunderttausende fordern mehr Geld für Bildung

Thu, 10/11/2018 - 00:12

Hunderttausende Studenten und Professoren sind in mehreren Städten Kolumbiens auf die Strasse gegangen. Sie haben mehr Geld für die Bildung gefordert.

Grossdemonstration in Kolubmien: Hunderttausende Studenten und Professoren sind in mehreren Städten auf die Strasse gegangen, um mehr Geld für Bildung einzufordern. Der Haushalt der staatlichen Universitäten müsse aufgestockt werden, sagte der Vorsitzende der kolumbianischen Studentenbewegung. Nach Angaben der Organisatoren nahmen 450'000 Menschen an den Kundgebungen teil. Die Demonstrationen markierten am Mittwoch den Beginn eines zehntägigen Studentenstreiks, der mindestens bis zum 21. Oktober andauern soll.

Hintergrund der Proteste ist ein Defizit im Bildungshaushalt des südamerikanischen Landes. Die Studenten fordern eine Aufstockung des Haushalts von 3,2 auf 4,9 Billionen Peso (auf rund 1,6 Milliarden Franken). Die Ressourcen für die staatlichen Hochschulen seien im Laufe der Zeit praktisch eingefroren worden, sagte der Präsident der Vereinigung der 32 staatlichen Universitäten, Jairo Torres.

Neu-Präsident Duque zeigt Verständnis

Die Studenten fordern auch, dass die Regierung Kredite zur Finanzierung der Hochschulbildung vergibt. Für Studierende mit Zahlungsproblemen sollten diese Kredite zinsfrei sein.

Der kolumbianische Präsident Iván Duque, der erst seit zwei Monaten im Amt ist, wies am Mittwoch auf seine Anstrengungen für höhere Bildungsinvestitionen hin. Er verstehe die Beschwerden der Studenten, doch die Regierung habe «Schwierigkeiten, alle Wünsche zu erfüllen», sagte Duque. Die Regierung wolle den Haushalt für Bildungsinvestitionen zwar umfangreicher gestalten, aber es fehle an Ressourcen, wie Duque weiter sagte.

Categories: Swiss News

Touristen-Insel Bali betroffen: Erneut starkes Erdbeben in Indonesien

Thu, 10/11/2018 - 00:04

Indonesien ist erneut von einem Erdbeben erschüttert worden. Der Erdstoss der Stärke 6,0 erschütterte am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) die Inseln Java und Bali, wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte. Mindestens drei Menschen sind gestorben.

Erneut heftiges Erdbeben in Indonesien: Der Erdstoss der Stärke 6,0 erschütterte am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) die Inseln Java und Bali, wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte. Das Zentrum lag demnach in der Balisee rund 40 Kilometer vor der Ostküste von Java. Über mögliche Opfer war nichts bekannt.

Die Erschütterungen waren auch in Denpasar, der grössten Stadt auf Bali, und in den Tourismusorten der Insel zu spüren. Behördenangaben zufolge kamen mindestens drei Menschen ums Leben, als im Bezirk Sumenep in Ost-Java Häuser einstürzten.

Menschen wurden vom Beben aufgeweckt

Die Erschütterungen waren auch in Surabaya, der Hauptstadt der Provinz Ost-Java zu spüren. Sie ist rund 200 Kilometer von der Stadt Situbondo entfernt, die am nächsten am Zentrum des Bebens liegt. «Ich habe es etwa zehn Sekunden lang gespürt», sagte Tonny Akbar Mahendro über das Beben. «Die Menschen haben geschlafen und wurden davon geweckt.»

Am 28. September war die indonesische Insel Sulawesi, die rund tausend Kilometer nordöstlich von Situbondo liegt, von einem Erdbeben der Stärke 7,5 und einem Tsunami erschüttert worden. Bei der Katastrophe kamen nach derzeitigen Angaben gut 2000 Menschen ums Leben. Rund 5000 weitere werden noch unter den Trümmern vermisst. (SDA)

Categories: Swiss News

Tsunami-Alarm wieder aufgehoben: Erdbeben der Stärke 7,0 erschüttert Papua-Neuguinea

Wed, 10/10/2018 - 23:55

Ein Erdbeben der Stärke 7,0 hat am Donnerstag den Pazifik-Inselstaat Papua-Neuguinea erschüttert. Eine daraufhin herausgegebene Tsunami-Warnung wurde kurze Zeit später wieder aufgehoben.

Tsunami-Alarm in Papua-Neuguinea: In der Nähe des Inselstaates hat sich nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS am späten Mittwochabend (Ortszeit) ein Erdbeben der Stärke 7,0 ereignet. Nach dem Beben warnte das Pazifik-Tsunami-Warnzentrum zunächst, in einem Umkreis von 300 Kilometern könnten «gefährliche» Tsunami-Wellen die Küste treffen. «Auf Grundlage aller verfügbarer Daten ist die Tsunami-Gefahr durch dieses Erdbeben vorbei», erklärte das Warnzentrum anschliessend.

Das Erdbeben ereignete sich rund 125 Kilometer östlich der Stadt Kimbe auf der Insel Neubritannien in einer Tiefe von 40 Kilometern. Unmittelbar vor und nach dem Hauptbeben gab es weitere Erschütterungen mit einer Stärke von bis zu 6,2.

Kurz zuvor hatte bereits in Indonesien die Erde gebebt. Papua-Neuguinea und Indonesien liegen auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, an dem mehrere Erdplatten aufeinander stossen. Erdbeben und Vulkanausbrüche sind dort besonders häufig. (SDA/nim)

Categories: Swiss News

Finanzkontrolle stellt Subventionen in Frage: Bund soll Gelder für Bauern kürzen

Wed, 10/10/2018 - 23:00

Der Bund soll bestimmte Landwirtschaftssubventionen an externe Organisationen reduzieren oder ganz abschaffen. Das empfiehlt die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) - unter anderem wegen des Verfassungsartikels zur Ernährungssicherheit.

Das Stimmvolk hat den Verfassungsartikel über die Ernährungssicherheit vor rund einem Jahr als Gegenentwurf zu einer zurückgezogenen Volksinitiative des Bauernverbandes angenommen,. Welche konkreten Folgen dies haben würde, war schon vor der Abstimmung umstritten.

Der Artikel beauftragt den Bund unter anderem, die Voraussetzungen für eine standortangepasste und ressourceneffiziente Lebensmittelproduktion zu schaffen. Aus Sicht der Finanzkontrolle sollte dies Auswirkungen auf die Subventionen haben. Produkte und Produktionsverfahren, die nicht nachhaltig und standortangepasst seien, sollte der Bund weniger stark oder gar nicht mehr fördern, schreibt die EFK in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Das betreffe Produkte, die stark auf Importe angewiesen seien oder nicht zur Ernährungssicherheit beitrügen.

Sparpotenzial bei Subventionen für Tierzucht oder Viehwirtschaft

Konkret geht es um die Stützung der Fleischproduktion. Die Herstellung von tierischem Eiweiss sei teilweise auf Futtermittelimporte angewiesen, argumentiert die EFK. Sie sieht Sparpotenzial bei den Subventionen für Tierzucht, Viehwirtschaft, Schlachtkontrollen und Absatzförderung, ohne dieses genau zu beziffern.

Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) ist mit dieser Sicht auf den Verfassungsartikel nicht einverstanden. Es stellt sich auf den Standpunkt, der neue Artikel 104a und der ältere Landwirtschaftsartikel 104 müssten als gleichwertig betrachtet werden.

Wie mit Zielkonflikten umgegangen werden solle, sei im Einzelfall abzuwägen. «Eine Beurteilung der bestehenden Massnahmen ausschliesslich auf der Basis des neuen Artikels 104a erachten wir nicht als zielführend», schreibt das BLW in seiner Stellungnahme.

Sparpotenzial beträgt rund 8 Millionen Franken

Auch unabhängig vom Artikel zur Ernährungssicherheit sollte das BLW jedoch aus Sicht der EFK bestimmte Subventionen hinterfragen, etwa die Beihilfen Viehwirtschaft und Pflanzenbau. Es handelt sich beispielsweise um Beihilfen für Marktreserven im Obstbau, die Einlagerung von Kalbfleisch, Marktentlastung auf dem Eiermarkt oder die Verwertung von Schafwolle.

Diese Beihilfen seien eine Art Preisstützung, heisst es im Bericht. In der Gesamtbetrachtung mit den Direktzahlung seien sie nicht mehr zeitgemäss. Das Sparpotenzial bei diesen Subventionen beziffert die EFK auf rund 8 Millionen Franken.

In Frage stellt sie auch die Abgeltung von Aufgaben gemäss der Schlachtviehverordnung, welche der Bund in der Vergangenheit an Proviande vergab. Dabei geht es etwa um die Qualitätseinstufung der lebenden Tiere und der Schlachtkörper in grossen Schlachtbetrieben.

Der Grund für die Finanzierung durch den Bund sei nicht nachvollziehbar, schreibt die EFK. Das BLW entschädige die Kosten von Leistungen, die in anderen Bereichen durch die Marktteilnehmer getragen würden. Die Massnahmen lägen in deren Eigeninteresse. Hier könnten 6 Millionen Franken gespart werden.

Weiter ist die EFK der Ansicht, dass manche Finanzhilfen zu hoch angesetzt sind. Das BLW richte auch Subventionen an finanzstarke Institutionen aus. Würden die geltenden Grundsätze berücksichtigt, könnten rund 5 Millionen Franken gespart werden.

EFK kritisiert Verodnungsänderung

Schliesslich kritisiert die EFK eine Verordnungsänderung, die es ermöglichte, die Entschädigungsansätze in der Tierzucht rückwirkend anzuheben. Das BLW schöpfe so Budgetmittel aus, schreibt die EFK. Das widerspreche den Vorgaben. Würde die Verordnungsänderung rückgängig gemacht, könnte eine Million Franken gespart werden.

Darüber hinaus empfiehlt die EFK, Bundesvertreter aus den Leitungsgremien der Subventionsempfänger abzuziehen. Sonst drohten Interessenskonflikte, warnt sie.

Das BLW hält in seiner Stellungnahme fest, es könne die meisten Empfehlungen nachvollziehen. Der Abbau von Massnahmen, welche die Ausrichtung der Landwirtschaft auf den Markt behinderten, werde im Rahmen der Vernehmlassung zur Agrarpolitik 22+ zur Diskussion gestellt. Das betreffe insbesondere die Beiträge an Massnahmen zur Entlastung des Fleischmarktes.

Die EFK hatte bei einer Auswahl von Beiträgen an externe Organisationen untersucht, ob die Subventionen eine ausreichende rechtliche Grundlage haben, noch sinnvoll sind und wirtschaftlich umgesetzt werden.

Unter die Lupe nahm es Beiträge unter dem Titel landwirtschaftliche Beratung (11,6 Millionen Franken), landwirtschaftliche Forschung (10,9 Millionen), Pflanzenzucht (4,3 Millionen), Beihilfe Pflanzenbau ohne Direktzahlungen (2,3 Millionen), Tierzucht (34 Millionen), Beihilfe Viehwirtschaft (6 Millionen), Vollzug Schlachtviehverordnung (6 Millionen) sowie Qualitäts- und Absatzförderung (60 Millionen). (SDA)

Categories: Swiss News

Schweizer Klubs siegen in der CHL: Aeschlimann hext Zug weiter – SCB gewinnt nach Penaltys

Wed, 10/10/2018 - 22:18

Nach dem SC Bern sichert sich auch der EV Zug den Einzug in die K.o.-Phase der Champions Hockey League.

Kometa Brno – Zug 2:3

Tore: 7. Nemec 1:0. 9. Mikyska 2:0. 49. Martschini 2:1. 57. Albrecht 2:2. 59. Suri 2:3.

Zum zweiten Mal in Folge lässt Zugs Trainer Dan Tangnes seinen Ersatzkeeper Sandro Aeschlimann (23) in der Champions League ran. Und es scheint zunächst, dass der Mut des Norwegers wie schon gegen Grodno (2:3) nicht belohnt wird. Beim ersten Gegentor bleibt der unerfahrene Emmentaler am Pfosten hängen und liegt auf dem Hosenboden, als der frei stehende Nemec einschiesst. Und zwei Minuten später lässt Aeschlimann einen Schuss aus spitzem Winkel zwischen den Beinen durchflutschen.

Doch nach dem Fehlstart zeigt Aeschlimann Nervenstärke, hält dicht und zeigt einige starke Paraden. Und nachdem die Zuger gleich sechs Powerplay-Chancen nicht nutzen können, sorgen Lino Martschini, Yannick-Lennart Albrecht und Reto Suri spät doch noch für die überraschende Wende gegen den tschechischen Meister. Somit ist der EVZ, dem schon ein Punkt gereicht hätte, für die K.o.-Phase qualifiziert.

Bern – Salzburg 2:1 n.P.

Tore: 40. Harris 0:1. 53. Mursak 1:1.

Nach einem harzigen Start übernimmt der bereits für die Achtelfinals qualifizierte SCB im Kampf um den Gruppensieg erst im Mitteldrittel das Kommando. Doch kurz vor der zweiten Pause sind es die Salzburger, die in Führung gehen.

Bis dem Slowenen Jan Mursak endlich der Ausgleich gelingt, fehlt es den Bernern nicht an Engagement, aber meist an der letzten Präzision. Aufregung gibt es in den Schlusssekunden der Verlängerung, als SCB-Stürmer Mark Arcobello bei einem letzten Konter irrtümlich zurückgepfiffen wird. Die Entscheidung fällt so erst im Penaltyschiessen. Da sichern sich die Berner den Sieg dank Treffern von Mursak und Gaëtan Haas, der bei seinem ersten Versuch noch versagt, als ihm die Scheibe über die Schaufel springt.

Damit haben in der fünften Runde alle vier Schweizer Teams einen Sieg eingefahren.

Categories: Swiss News

Wie bei Harry und Meghan: Obdachlose für Hochzeit von Prinzessin Eugenie verjagt

Wed, 10/10/2018 - 21:44

Aus Sicherheitsgründen und wegen des Erscheinungsbilds räumt die britische Polizei kurz vor der königlichen Hochzeit von Prinzessin Eugenie auf und schickt die Obdachlosen weg.

Damit für die Hochzeit von Prinzessin Eugenie (28) und ihrem Verlobten Jack Brooksbank (31) am 12. Oktober auf Schloss Windsor alles perfekt ist, soll die britische Polizei die Obdachlosen verjagen. Ganz ähnlich wie das im Mai bei der Vermählung von Prinz Harry (34) und Herzogin Meghan (37) der Fall war.

Obdachlose sollen sich rechtzeitig entfernen

Wie die britische Zeitung «Mirror» berichtet, sollen zahlreiche Wohnsitzlose in Windsor angehalten worden sein, sich rechtzeitig aus dem Hochzeitsgebiet zu entfernen. James Pusey gehört zu den Vertriebenen und macht seinem Ärger im Interview mit dem Boulevardblatt Luft: «Sie wollen die Strassen sauber haben. Sie wollen den Anschein erwecken, als gäbe es keine Obdachlosen in Windsor.» Er könne nicht fassen, welche Dimensionen das bevorstehende Fest annehme und wie viel Geld dafür ausgegeben werde.

Kosten doppelt so hoch

Gerade wurde bekannt, dass die Vermählung der Queen-Enkelin mit über zwei Millionen Pfund (über zweieinhalb Millionen Schweizer Franken) kostenmässig die Erwartungen um das Doppelte toppt. Die zweitälteste Tochter von Prinz Andrew (58) und seiner Ex-Frau Sarah Ferguson (58) ist die Nummer neun in der britischen Thronfolge.

Wie bei der Royal Wedding im Mai wurden auch bei dieser Hochzeit der Königsfamilie 1200 Menschen aus der Bevölkerung eingeladen. Die Gäste konnten sich über die Webseite des Königshauses bewerben. (brc)

Categories: Swiss News

Spencer und seine «Heil Trump!»-Sprüche: Pnos will Rassisten trotz Einreisesperre einladen

Wed, 10/10/2018 - 21:27

Die Rechtsaussen-Partei Pnos will mit dem US-Amerikaner Richard B. Spencer einen Weiss-Rassisten einladen, der mit einer Einreisesperre belegt ist. Die Kantonspolizei Bern hat Kenntnis von der Veranstaltung.

Das ist die Art Freundschaft, welche die Schweiz nicht will: Politiker der Rechtsaussen-Partei Pnos haben diesen Sommer ihre Rassisten und Freunde in den USA besucht. Am 1. Dezember 2018 kommt es zum Gegenbesuch: Der Weiss-Rassist Richard Spencer soll dann an einer Pnos-Veranstaltung teilnehmen.

Die Kleinstpartei will dann Nationalisten aus verschiedenen Ländern zum Event «Europa Nostra II» einladen. Geplant sind Vorträge über Patriotismus, Nationalismus und «alternative völkische Ideen», wie Parteichef Dominic Lüthard auf Anfrage sagt.

Mit dabei auch Richard B. Spencer, ein waschechter Rassist, Anhänger der Alt-Right-Bewegung, der Menschen weisser Hautfarbe als überlegen betrachtet und immer wieder gegen andere Ethnien und Religionen hetzt. Seine Schlachtrufe erinnern an mörderische Zeiten unter Hitler: «Heil Trump! Heil unserem Volk! Sieg Heil!»

Doch Lüthard scheint damit kein Problem zu haben: «Nicht jeder Teilnehmer muss mit allen Punkten des Referenten einverstanden sein.»

Kapo Bern weiss von der Veranstaltung

Wo genau die Veranstaltung stattfinden wird, wollte die Pnos nicht bekannt geben. Auf Anfrage hiess es nur, dass es «voraussichtlich im Kanton Bern» sein wird. Bei der Berner Kantonspolizei weiss man von solchen Gerüchten: «Wir haben Kenntnis davon, dass diese Veranstaltung voraussichtlich im Kanton Bern stattfinden soll», sagt Sprecherin Franziska Liniger.

Man werde die Veranstaltung «grundsätzlich wie jede andere Veranstaltung behandeln». Sprich: Keine Abklärung, ob irgendwelche Gäste eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit sind. Denn sonst hätte die Kantonspolizei erfahren, dass gegen Spencer bereits eine Einreisesperre gilt.

Zu einer möglichen Einreisesperre sagte die Kantonspolizei lediglich: «Falls eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht, werden wir entsprechende Massnahmen ergreifen.»

Die Pnos sagte auf Anfrage, dass man «noch nicht definitv» wisse, ob eine Einreisesperre gilt. «Plan B ist so oder so, dass Spencer, wenn er nicht einreisen dürfte, eine Live-Botschaft an die anwesenden übertragen würde. Wir sind jedoch optimistisch», heisst es von Lüthard weiter. (pma)

Categories: Swiss News

Schweiz - EU: Schweizer Gewerkschafter kämpfen in Brüssel

Wed, 10/10/2018 - 21:22

Schweizer Gewerkschafter haben am Mittwoch in Brüssel mit Joost Korte, Chef der EU-Generaldirektion Arbeit, über die flankierenden Massnahmen gesprochen.

Die Unterstellung dieser Massnahmen unter ein Rahmenabkommen kommt für sie «unter keinen Umständen» in Frage, wie Adrian Wüthrich, Präsident des Gewerkschaftsdachverbandes Travail.Suisse, sagte.

Sie sähen darin wie auch in der Anpassung der flankierenden Massnahmen, wie es die EU fordert, den bilateralen Weg bedroht. «Jeder Kratzer an den flankierenden Massnahmen» stelle das Rahmenabkommen und damit den bilateralen Weg in Frage, sagte Wühtrich, der für die SP des Kantons Bern im Nationalrat sitzt, nach dem Treffen.

Denn bei einer Volksabstimmung über ein institutionelles Rahmenabkommen würde dies von den Gegnern ausgeschlachtet, befürchtet er. Das sei nicht im Sinne der Gewerkschaften, vielmehr sei man für den Erhalt des bilateralen Weges.

Deshalb müsse das politische Versprechen der geschützten Löhne und Arbeitsbedingungen, das damals beim Abschluss der bilateralen Verträge abgegeben worden sei, eingehalten werden. Nur so gelinge es, «die Unterstützung der Schweizer Arbeitnehmende» zu bekommen.

Im Rahmen der Verhandlungen über ein institutionelles Rahmenabkommen sind sich die Schweiz und die EU uneinig, ob überhaupt und wie die flankierenden Massnahmen angepasst werden sollen.

Diese waren damals eingeführt worden, um möglichen negativen Auswirkungen bei der Einführung der Personenfreizügigkeit entgegenzuwirken.

Grundsätzlich hat die EU nichts gegen Lohn- und Sozialschutz, aber sie kritisiert einzelne Regeln - etwa die Kautionspflicht, die Kontrollfrequenz von dumpinganfälligen Branchen oder die Acht-Tage-Regel. Diese Regeln würden gegen das Freizügigkeitsabkommen verstossen, argumentiert sie.

Die Acht-Tage-Regel etwa verlangt von EU-Unternehmen, ihre Arbeitnehmer acht Tage bevor sie diese in die Schweiz schicken anzumelden. Acht Tage sind der EU viel zu lange. Serge Gnos von der Gewerkschaft Unia verteidigte diese Frist. Die Organisation von Kontrollen auf Baustellen sei komplex und brauche eine gewisse Zeit.

Dies hänge aber direkt damit zusammen, dass die Schweiz einerseits einen liberalen Arbeitsmarkt kenne, der vieles sozialpartnerschaftlich regle, und anderseits ein föderalistisches System sei. Man könne nicht möglichst vieles branchennah auf sozialpartnerschaftlichem Weg regeln «und gleichzeitig die Effizienz eines zentralisierten Systems durchsetzen», sagte Gnos.

Wüthrich hob zudem die Flexibilität dieser Regel am Beispiel eine Wasser-rinnenden Toilette hervor: «Ein Sanitärunternehmen in Deutschland kann bei einem Notfall ohne Acht-Tage-Regeln nach Basel ein WC flicken kommen.» Sicher seien die Gewerkschaften bereit, über technische Verbesserung zu diskutieren, «aber nicht verknüpft mit dem Rahmenabkommen».

Die EU ihrerseits hätte am liebsten, dass die Schweiz anstelle der flankierenden Massnahmen die EU-Entsenderichtlinie übernimmt, die ebenfalls Arbeitnehmende gegen Lohn- und Sozialdumping schützt.

Darauf angesprochen meinte Wüthrich, es sei durchaus begrüssenswert, dass die EU mit der kürzlich verschärften Entsenderichtlinie in Bezug auf den Schutz der Arbeitnehmenden «einen Schritt Richtung Schweiz gemacht hat, das ist ein Fortschritt, das begrüssen wir». Aber der Schweizer Lohnschutz sei halt immer noch höher.

Im Übrigen hätten sie, die Schweizer Gewerkschaften, für ihren Kampf für die flankierenden Massnahmen Solidaritätsbekundungen von vielen anderen Gewerkschaftsverbänden erhalten - etwa aus Italien und Frankreich, aber auch aus osteuropäischen Ländern wie Rumänien, Bulgarien und Polen, sagte Wüthrich.

Luca Cirigliano vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) betonte: «Die roten Linien sind da und sind immer noch rot.» Schliesslich habe der Bundesrat diese roten Linien selber aufgestellt. «Und diese unterstützen die Gewerkschaften.»

Categories: Swiss News

Insel Santorin will Tier-Tortur stoppen: Esel-Reitverbot für dicke Touristen

Wed, 10/10/2018 - 21:07

SANTORIN (GRE) - Seit Jahren haben auf Santorin Tierschützer gegen die schockierenden Bilder von dicken Touristen auf den Rücken von Eseln demonstriert. Nun hat die griechische Regierung eine Kilo-Obergrenze eingeführt.

Die weissen Häuser in den zerklüfteten Küsten sind weltbekannt. Und auch sie gehören zu den Attraktionen der griechischen Insel Santorin: Esel, die seit Jahrhunderten die Bevölkerung als Nutztiere unterstützen und sich mittlerweile auch bei Touristen grösster Beliebtheit erfreuen.

An der Westküste kommen die Lasttiere besonders oft zum Einsatz. Fira, die auf etwa 400 Meter über Meer gelegene Hauptstadt der Insel, ist ein Magnet für Besucher. Den steilen Aufstieg auf den historischen Treppen vom Strand hoch zum Ort legen viele auf dem Rücken von Eseln zurück.

Maximal 100 Kilo auf dem Rücken der Tiere

Was idyllisch klingt, kann im Sommer während der Hochsaison zur Qual für die Tiere werden. In der sengenden Hitze müssen sie teilweise völlig überladen die Küste hinaufklettern. Zum grössten Problem sind dabei die Menschen geworden: Dicke Touristen brachten die Esel in der Vergangenheit immer wieder an ihre körperlichen Grenzen. Tierschützer berichten von Verletzungen an den Hufen, Scheuerwunden und zusammengebrochenen Tieren.

Nach jahrelangen Protesten von Tierschützern hat die griechische Regierung jetzt durchgegriffen. Ab sofort gilt eine Gewichts-Obergrenze für Menschen auf den Rücken der Tiere. Touris, die mehr als 100 Kilogramm schwer sind, müssen den Aufstieg nach Fira nun selber bewältigen – oder auf die nahegelegene Seilbahn umsteigen.

Aktivisten glauben nicht an Erfolg

Gemäss einem Beschluss des Landwirtschaftsministeriums wird zudem verlangt, dass beim Einsatz «pferdeähnlicher Tiere» stets für genügend Wasser und Futter gesorgt sein müsse. Die Last von Eseln, Maultieren oder Pferden darf 100 Kilo oder ein Fünftel des Körpergewichts nicht übersteigen.

Auch wenn das neue Gesetz ein Erfolg für die Tierschutzorganisationen ist: Ob die Bilder von übergewichtigen Touristen auf den Rücken schwacher Tiere nun verschwinden werden, ist fraglich. Aktivisten befürchten, dass der Beschluss wohl nicht mit letzter Vehemenz durchgesetzt wird. Zu wichtig sei der Tourismus auf Santorin, zu viel Geld lasse sich damit verdienen. (cat)

Categories: Swiss News

20 Tote nach Horror-Crash in den USA: Limo-Betreiber wegen fahrlässiger Tötung angeklagt

Wed, 10/10/2018 - 20:48

20 Menschen starben beim verheerenden Unglück im US-Bundesstaat New York. Der Limousinen-Betreiber muss sich jetzt wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten.

20 Menschen starben in einer Limousine im US-Bundesstaat New York. Jetzt wurde der Firmenbesitzer Nauman Hussain wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Denn das Gefährt hätte gar nicht auf der Strasse unterwegs sein dürfen. Wie der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo am Montag erklärte, ist die verunfallte Limousine letzten Monat bei einer Inspektion durchgefallen. «Der Firmenbesitzer hätte das durchgefallene Fahrzeug nicht auf die Strasse lassen dürfen», sagt Cuomo.

Die Unfallursache muss weiterhin geklärt werden.

 

In der weissen Stretch-Limousine waren 18 Freunde und Verwandte unterwegs zu einer Geburtstagsparty. Axel Steenberg hatte sich für den 30. Geburtstag seiner Frau Amy etwas Spezielles ausgedacht und darum die Ford-Limo gebucht. Nun ist das junge Paar tot. Ebenso wie zwei Fussgänger sowie alle anderen Insassen des Fahrzeugs.

Eine breite, braune Schneise zieht sich am Unfallort etwas ausserhalb der Ortschaft Schoharie durch die Wiese. Im Strassengraben liegen abgerissene Baumstücke, zerfetzte Autoteile, Schmuck und Schmink-Utensilien. Mit fast 100 km/h raste die Limousine zuerst über den Parkplatz eines Geschenkeladens und dann auf der anderen Strassenseite in ein Waldstück.

 

Categories: Swiss News

Wirbelsturm: Hurrkian «Michael» hat Florida erreicht

Wed, 10/10/2018 - 20:38

Washington – Hurrikan «Michael» ist in Florida auf Land getroffen. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde erreichte das Auge des Sturms am Mittwochmittag den so genannten Panhandle, eine Küstenregion im Nordwesten des US-Bundesstaates.

Das teilte das US-Hurrikanzentrum mit. «Michael» traf nordwestlich der Stadt Mexico Beach als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie vier auf Land. Der Sturm habe nochmal an Kraft zugelegt, hiess es weiter. Das Zentrum warnte besonders vor Sturmfluten, die eine Höhe von mehr als vier Metern erreichen könnten.

Das US-Hurrikanzentrum warnte die Menschen davor, den Sturm auf die leichte Schulter zu nehmen: Mit bis zu vier Meter hohen Flutwellen, Starkregen und der Kraft, Bäume zu entwurzeln, habe «Michael» lebensbedrohliches Potenzial.

«Riskiert nicht euer Leben, geht sofort, wenn ihr dazu aufgefordert werdet», erklärte der US-Wetterdienst. Die Behörden riefen rund 375'000 Bewohner in 20 Bezirken auf, sich vorsorglich in Sicherheit zu bringen. Für 120'000 Bewohner des Bay County, eine tiefer gelegene Küstenregion im Panhandle, ordneten sie die Evakuierung an.

US-Präsident Donald Trump hatte vor der Wucht des Sturmse gewarnt, der sich zu einem «Monster» ausgewachsen habe. Wegen des Hurrikans kam Trump am Mittwoch im Weissen Haus mit dem Chef der Katastrophenschutzbehörde Fema, Brock Long, und mit der Ministerin für Innere Sicherheit Kirstjen Nielsen zusammen. Long sagte: «Dies wäre der intensivste Hurrikan seit 1851, der diese Gegend getroffen hat, wenn ich mich recht erinnere.»

«Michael» hat rasant an Stärke gewonnen: Am Dienstag war der Sturm zunächst zu einem Hurrikan der Kategorie drei hochgestuft worden, in der Nacht zu Mittwoch dann zu Kategorie vier. Die höchste Stufe ist fünf. Die Behörden hatten zahlreiche Menschen eindringlich dazu aufgerufen, das betroffene Gebiet zu verlassen.

Trump kündigte an, das Katastrophengebiet voraussichtlich am Sonntag oder Montag zu besuchen. Bei einem früheren Besuch befürchte er, den Helfern in den Weg zu kommen, sagte der Präsident.

Eine CNN-Reporterin im Sturmgebiet sagte, Menschen in der Gegend hätten am Dienstag noch gedacht, sie würden einen Hurrikan der Kategorie zwei aussitzen. Als sie dann am Mittwoch aufgewacht seien, seien sie mit einem Sturm der Kategorie vier konfrontiert gewesen. Der Gouverneur von Florida, Rick Scott, hatte am Morgen gesagt, es sei nun zu spät, noch aus dem Sturmgebiet zu fliehen.

Categories: Swiss News

Medizin bringts nicht immer: Keine Panik, wenn der Husten länger bleibt

Wed, 10/10/2018 - 20:17

Nach einer Erkältung kann noch wochenlang ein hartnäckiger Husten bleiben. Viele gehen damit zum Arzt, in der Hoffnung auf Hustenmedizin. Doch jetzt ist klar: Diese ist nutzlos.

Der Sommer ist endgültig vorbei und mit der kalten Jahreszeit sind auch wieder Erkältungen im Anmarsch. Auch wenn diese nach wenigen Tagen vorbei sind, ein lästiger Reizhusten bleibt oft viel länger. Drei bis acht Wochen dauert dieser so genannte post-infektiöse Husten, was viele besorgte Menschen in die hausärztliche Praxis treibt.

Einige Hausärzte verschreiben Medikamente, unter anderem Inhaliersprays gegen Asthma oder Hustenstiller wie Codein. Allerdings war es bisher nicht klar, ob der post-infektiöse Husten mit solchen Medikamenten wirklich schneller verschwindet oder schwächer wird. Deshalb hat ein Team aus Epidemiologen und Wissenschaftlern für Hausarztmedizin der Universität Basel nun die Fachliteratur systematisch untersucht.

Dafür werteten die Forschenden Studien aus, die die Wirksamkeit verschiedener Substanzen bei post-infektiösem Husten untersucht hatten. Im Visier standen insgesamt sieben Wirkstoffe, unter anderem Codein und verschiedene Kortikosteroide gegen Asthma. Tatsächlich ergab die Analyse, dass keine der untersuchten Substanzen eindeutig wirkt und den Patienten Besserung verschafft.

«Eigentlich wäre es bei post-infektiösem Husten richtig, wenn Ärzte sagen: Wir machen nichts», sagt Andreas Zeller, Hausarzt und Leiter des Universitären Zentrums für Hausarztmedizin beider Basel, der an der Studie beteiligt war. «Aber die wenigsten Patienten akzeptieren das. Sie setzen die Ärzte mitunter unter Druck, sie mit Medikamenten zu behandeln», sagt Zeller.

Er hofft deshalb, dass sich Ärzte durch die neue Studie bestätigt fühlen, wenn sie bei post-infektiösem Husten nicht gleich zum Rezeptblock greifen. Erst wenn der Husten länger als acht Wochen dauert, sagt Zeller, müssen ernsthafte, zugrundeliegende Erkrankungen ausgeschlossen werden. «Dann sollte man auch auf jeden Fall zum Arzt gehen.»

Mehr Wissen auf higgs – das Magazin für alle, die es wissen wollen.

Categories: Swiss News

Schweizer bei «Bauer sucht Frau»: Andis flotter Fünfer

Wed, 10/10/2018 - 20:14

Andreas wanderte vor 20 Jahren nach Kanada aus. Für sein Glück fehlt dem Schweizer Landwirt nur noch eine Frau an seiner Seite. Die will er jetzt bei der RTL-Kuppelshow «Bauer sucht Frau» finden und lädt dazu gleich fünf Damen zum Scheunenfest ein.

Andi (68) lässt nichts anbrennen! Der «Bauer sucht Frau»-Kandidat will mit Hilfe der RTL-Kuppelshow in Deutschland eine Frau finden. Sie soll seinen Kanada-Traum mit ihm leben und zusammen mit ihm auf seine Ranch ziehen.

Denn obwohl der gebürtige Schweizer oft Besuch von Freunden und Familie in Kanada bekommt, fühlt er sich oft einsam. Ist das der Grund, dass er zum Scheunenfest gleich fünf fesche Hofdamen einlädt?

Flotter Fünfer für Andreas

Andreas muss sich entscheiden, ob er eine oder zwei Frauen mit auf seinen Hof nimmt. Er hat die Wahl zwischen Irmgard (60, Altenpflegerin), Michaela (56, Hundecoiffeuse), Ingeborg (59, Altenpflegerin), Kerstin (57, Sachbearbeiterin) und Angelika (62, Coiffeurmeisterin).

Auch die anderen Landwirte haben die Qual der Wahl. In diesem Jahr entscheidet sich ein Bauer gar für keine seiner Frauen und fährt alleine zurück auf seinen Hof. (paf)

Die 14. Staffel von «Bauer sucht Frau» startet am Montag, 15. Oktober 2018 um 20.15 Uhr bei RTL.

Categories: Swiss News

BLICK-Recherche zu Boarding-Pass-Problem: Swiss muss Datenschutz-Leck stopfen

Wed, 10/10/2018 - 20:03

ZÜRICH - Die Boarding-Pass-Recherche von BLICK hat ein Verfahren beim Eidgenössischen Datenschützer ausgelöst. Dieser verlangt von der Swiss eine Nachbesserung – sonst droht ihr ein Gerichtsprozess.

Airlines weltweit haben ein grosses Problem mit dem Boarding Pass. Kommt er in die falschen Hände, sei es auch nur durch ein Bild auf Instagram oder Facebook, ist ein gefährlicher Missbrauch möglich: Kriminelle können Daten klauen, den Flug umbuchen oder gar stornieren. (BLICK berichtete)

Das Datenschutzleck ist nach der BLICK-Recherche nun auch ein Fall für die Behörden geworden. Der Grund: Das Problem besteht auch bei der Swiss, und damit sind auch die Daten von Schweizerinnen und Schweizern in Gefahr.

Adrian Lobsiger, der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB), stellt auf Anfrage von BLICK klipp und klar fest: «Für uns genügen Sicherheit und Kundeninformation nicht.» 

Swiss musste Leck erklären

Die Swiss musste sich schon nach dem ersten BLICK-Bericht beim Datenschützer erklären, vermochte dabei aber offenbar nicht zu überzeugen. «Wir haben der Swiss Vorschläge gemacht, wie sie den Schutz der Personendaten verbessern könnte. Es ist jetzt an der Swiss, diese zu prüfen und mitzuteilen, bis wann die Kundinnen und Kunden mit Änderungen rechnen können», sagt Hugo Wyler, Sprecher des Datenschützers, auf Anfrage.

Er stellt auch klar: «Wir behalten uns vor, die getroffenen Massnahmen zu gegebener Zeit zu überprüfen.» Die Swiss teilte auf Anfrage mit, dass man mit dem Datenschützer im Austausch stehe und seine Massnahmen prüfen werde.

«Viele Personen betroffen»

Für den Datenschutz-Experten und Rechtsanwalt Martin Steiger ist der Fall klar: «Das Datenschutzproblem bei den Airlines muss gravierend sein, wenn der EDÖB sich des Falles annahm.»

Steiger vermutet, dass der Datenschützer das Leck als «Systemfehler» einstuft. «Gemeint ist damit ein Problem, das eine grössere Anzahl von Personen in ihrem Datenschutz verletzen kann. Offenbar wird der Datenschutz so sehr verletzt, dass die Gefahr von Missbräuchen als erheblich eingeschätzt wird.»

Der Swiss blieben nun zwei Möglichkeiten: Sie müsse diese Empfehlungen zeitnah umsetzen und das Datenschutzproblem lösen, andernfalls drohe ihr ein Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht. «Die Swiss und ihre Muttergesellschaft Lufthansa stehen unter Zugzwang», betont Steiger weiter.

Categories: Swiss News

Pages

THIS IS THE NEW BETA VERSION OF EUROPA VARIETAS NEWS CENTER - under construction
the old site is here

Copy & Drop - Can`t find your favourite site? Send us the RSS or URL to the following address: info(@)europavarietas(dot)org.