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Deutsches Institut für Entwicklungspolitik / Analysen

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Publikationen des German Institute of Development and Sustainability (IDOS)
Updated: 2 months 6 days ago

Ansätze der Kleinbauernförderung im Globalen Süden: Kontroversen, Erfahrungen, Synthesen

Wed, 11/11/2020 - 10:10

Es herrscht weitgehend Konsens, dass die Sicherstellung der Welternährung nicht ohne die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern (nachfolgend Produzent*innen) in Afrika, Lateinamerika und Asien möglich sein wird. Dies sind bis zu 570 Millionen Betriebe bzw. 2 Milliarden Menschen. Schon aufgrund der sehr großen Zahl ist auch für die Erreichung weiterer Nachhaltigkeitsziele eine nachhaltige Entwicklung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft unabdingbar.
Kontrovers diskutiert wird die Frage, wie Kleinbauernhaushalte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen diese Herausforderungen bei wachsender Weltbevölkerung und bei zunehmend knapper Agrarfläche bewältigen sollen. In der Diskussion um zielführende Entwicklungs- und Förderstrategien lassen sich vier wesentliche Kontroversen erkennen: Fokus (ganzheitliche oder spezialisierte Unterstützung), Technologie (Low- oder High-input-Landwirtschaft), institutioneller Rahmen (vornehmlich staatliche oder privatwirtschaftliche Dienstleistungen) und Ausrichtung der Marktorientierung (lokale bzw. regionale oder globale Ausrichtung).
Mittlerweile werden diese vier strategischen Kontroversen kombiniert zu zwei „idealisierten“ agrarpolitischen Grundorientierungen: einer auf ökologischen Prinzipien und lokalem Wissen basierenden, input-extensiven, auf lokale bzw. regionale (Nahrungs-)Bedürfnisse ausgerichteten, öffentlich geförderten bäuerlichen Agrarproduktion und als Gegenmodell die Einbettung in eine globale privatwirtschaftliche Agrarwirtschaft basierend auf input-intensiver Modernisierung.
Diese auf konzeptioneller Ebene geführte Diskussion findet auf lokaler und praktischer Ebene oft eine Auflösung in pragmatischen Kompromissen. Rein marktwirtschaftlich orientierte Förderansätze verkennen den Bedarf an Diversifizierung und auch Subsistenzorientierung, während zu starke Binnenorientierung Spezialisierungs- und Einkommenschancen vergibt. Staatliche Fördersysteme haben oft gravierende Schwächen, aber private Dienstleister*innen sind oft nur selektiv an bestimmten Betrieben und Produkten interessiert. Externe Betriebsmittel mögen effizient sein, aber die Kosten und Risiken sind für Produzent*innen oft nicht tragbar.
Die Analyse der lokalen Bedürfnisse und Möglichkeiten zeigt oft, dass zielgruppen- und standortgerechte Kombinationen von Strategieelementen gefragt sind, die sich am Ziel einer sozial inklusiven und ökologisch nachhaltigen Intensivierung kleinbäuerlicher Landwirtschaft orientieren. Der dafür nötige Suchprozess sollte durch folgende strategische Grundorientierungen geleitet werden:
• Förderung sollte nicht einseitig von den Erfordernissen der Märkte ausgehen, sondern gleichermaßen kleinbäuerliche Livelihood- und lokale Ökosysteme berücksichtigen.
• Die Suche nach ertragssteigernden, breitenwirksamen und nachhaltigen Innovationen erfordert einen öffentlich finanzierten Prozess lokal angepasster Agrarforschung unter Einbeziehung unterschiedlicher Zielgruppen.
• Die jeweiligen Vorteile von privatwirtschaftlichen und öffentlichen Agrardienstleistungen sollten im Rahmen von Public-private-Partnerships kombiniert und an den Bedürfnissen der Produzent*innen orientiert werden.
• Nicht nur die Produktion von Nahrungsmitteln, sondern auch die breite Verfügbarkeit von Bargeldeinkommen sollte gefördert werden.
• Für die Realisierung solcher Strategien bedarf es einer Verknüpfung des ländlichen Raumes mit der steigenden Nachfrage der Städte durch Infrastruktur und z.T. auch eines partiellen Schutzes vor globaler Konkurrenz unter Berücksichtigung der Interessen armer Konsumenten.

Ansätze der Kleinbauernförderung im Globalen Süden: Kontroversen, Erfahrungen, Synthesen

Wed, 11/11/2020 - 10:10

Es herrscht weitgehend Konsens, dass die Sicherstellung der Welternährung nicht ohne die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern (nachfolgend Produzent*innen) in Afrika, Lateinamerika und Asien möglich sein wird. Dies sind bis zu 570 Millionen Betriebe bzw. 2 Milliarden Menschen. Schon aufgrund der sehr großen Zahl ist auch für die Erreichung weiterer Nachhaltigkeitsziele eine nachhaltige Entwicklung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft unabdingbar.
Kontrovers diskutiert wird die Frage, wie Kleinbauernhaushalte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen diese Herausforderungen bei wachsender Weltbevölkerung und bei zunehmend knapper Agrarfläche bewältigen sollen. In der Diskussion um zielführende Entwicklungs- und Förderstrategien lassen sich vier wesentliche Kontroversen erkennen: Fokus (ganzheitliche oder spezialisierte Unterstützung), Technologie (Low- oder High-input-Landwirtschaft), institutioneller Rahmen (vornehmlich staatliche oder privatwirtschaftliche Dienstleistungen) und Ausrichtung der Marktorientierung (lokale bzw. regionale oder globale Ausrichtung).
Mittlerweile werden diese vier strategischen Kontroversen kombiniert zu zwei „idealisierten“ agrarpolitischen Grundorientierungen: einer auf ökologischen Prinzipien und lokalem Wissen basierenden, input-extensiven, auf lokale bzw. regionale (Nahrungs-)Bedürfnisse ausgerichteten, öffentlich geförderten bäuerlichen Agrarproduktion und als Gegenmodell die Einbettung in eine globale privatwirtschaftliche Agrarwirtschaft basierend auf input-intensiver Modernisierung.
Diese auf konzeptioneller Ebene geführte Diskussion findet auf lokaler und praktischer Ebene oft eine Auflösung in pragmatischen Kompromissen. Rein marktwirtschaftlich orientierte Förderansätze verkennen den Bedarf an Diversifizierung und auch Subsistenzorientierung, während zu starke Binnenorientierung Spezialisierungs- und Einkommenschancen vergibt. Staatliche Fördersysteme haben oft gravierende Schwächen, aber private Dienstleister*innen sind oft nur selektiv an bestimmten Betrieben und Produkten interessiert. Externe Betriebsmittel mögen effizient sein, aber die Kosten und Risiken sind für Produzent*innen oft nicht tragbar.
Die Analyse der lokalen Bedürfnisse und Möglichkeiten zeigt oft, dass zielgruppen- und standortgerechte Kombinationen von Strategieelementen gefragt sind, die sich am Ziel einer sozial inklusiven und ökologisch nachhaltigen Intensivierung kleinbäuerlicher Landwirtschaft orientieren. Der dafür nötige Suchprozess sollte durch folgende strategische Grundorientierungen geleitet werden:
• Förderung sollte nicht einseitig von den Erfordernissen der Märkte ausgehen, sondern gleichermaßen kleinbäuerliche Livelihood- und lokale Ökosysteme berücksichtigen.
• Die Suche nach ertragssteigernden, breitenwirksamen und nachhaltigen Innovationen erfordert einen öffentlich finanzierten Prozess lokal angepasster Agrarforschung unter Einbeziehung unterschiedlicher Zielgruppen.
• Die jeweiligen Vorteile von privatwirtschaftlichen und öffentlichen Agrardienstleistungen sollten im Rahmen von Public-private-Partnerships kombiniert und an den Bedürfnissen der Produzent*innen orientiert werden.
• Nicht nur die Produktion von Nahrungsmitteln, sondern auch die breite Verfügbarkeit von Bargeldeinkommen sollte gefördert werden.
• Für die Realisierung solcher Strategien bedarf es einer Verknüpfung des ländlichen Raumes mit der steigenden Nachfrage der Städte durch Infrastruktur und z.T. auch eines partiellen Schutzes vor globaler Konkurrenz unter Berücksichtigung der Interessen armer Konsumenten.

Ansätze der Kleinbauernförderung im Globalen Süden: Kontroversen, Erfahrungen, Synthesen

Wed, 11/11/2020 - 10:10

Es herrscht weitgehend Konsens, dass die Sicherstellung der Welternährung nicht ohne die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern (nachfolgend Produzent*innen) in Afrika, Lateinamerika und Asien möglich sein wird. Dies sind bis zu 570 Millionen Betriebe bzw. 2 Milliarden Menschen. Schon aufgrund der sehr großen Zahl ist auch für die Erreichung weiterer Nachhaltigkeitsziele eine nachhaltige Entwicklung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft unabdingbar.
Kontrovers diskutiert wird die Frage, wie Kleinbauernhaushalte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen diese Herausforderungen bei wachsender Weltbevölkerung und bei zunehmend knapper Agrarfläche bewältigen sollen. In der Diskussion um zielführende Entwicklungs- und Förderstrategien lassen sich vier wesentliche Kontroversen erkennen: Fokus (ganzheitliche oder spezialisierte Unterstützung), Technologie (Low- oder High-input-Landwirtschaft), institutioneller Rahmen (vornehmlich staatliche oder privatwirtschaftliche Dienstleistungen) und Ausrichtung der Marktorientierung (lokale bzw. regionale oder globale Ausrichtung).
Mittlerweile werden diese vier strategischen Kontroversen kombiniert zu zwei „idealisierten“ agrarpolitischen Grundorientierungen: einer auf ökologischen Prinzipien und lokalem Wissen basierenden, input-extensiven, auf lokale bzw. regionale (Nahrungs-)Bedürfnisse ausgerichteten, öffentlich geförderten bäuerlichen Agrarproduktion und als Gegenmodell die Einbettung in eine globale privatwirtschaftliche Agrarwirtschaft basierend auf input-intensiver Modernisierung.
Diese auf konzeptioneller Ebene geführte Diskussion findet auf lokaler und praktischer Ebene oft eine Auflösung in pragmatischen Kompromissen. Rein marktwirtschaftlich orientierte Förderansätze verkennen den Bedarf an Diversifizierung und auch Subsistenzorientierung, während zu starke Binnenorientierung Spezialisierungs- und Einkommenschancen vergibt. Staatliche Fördersysteme haben oft gravierende Schwächen, aber private Dienstleister*innen sind oft nur selektiv an bestimmten Betrieben und Produkten interessiert. Externe Betriebsmittel mögen effizient sein, aber die Kosten und Risiken sind für Produzent*innen oft nicht tragbar.
Die Analyse der lokalen Bedürfnisse und Möglichkeiten zeigt oft, dass zielgruppen- und standortgerechte Kombinationen von Strategieelementen gefragt sind, die sich am Ziel einer sozial inklusiven und ökologisch nachhaltigen Intensivierung kleinbäuerlicher Landwirtschaft orientieren. Der dafür nötige Suchprozess sollte durch folgende strategische Grundorientierungen geleitet werden:
• Förderung sollte nicht einseitig von den Erfordernissen der Märkte ausgehen, sondern gleichermaßen kleinbäuerliche Livelihood- und lokale Ökosysteme berücksichtigen.
• Die Suche nach ertragssteigernden, breitenwirksamen und nachhaltigen Innovationen erfordert einen öffentlich finanzierten Prozess lokal angepasster Agrarforschung unter Einbeziehung unterschiedlicher Zielgruppen.
• Die jeweiligen Vorteile von privatwirtschaftlichen und öffentlichen Agrardienstleistungen sollten im Rahmen von Public-private-Partnerships kombiniert und an den Bedürfnissen der Produzent*innen orientiert werden.
• Nicht nur die Produktion von Nahrungsmitteln, sondern auch die breite Verfügbarkeit von Bargeldeinkommen sollte gefördert werden.
• Für die Realisierung solcher Strategien bedarf es einer Verknüpfung des ländlichen Raumes mit der steigenden Nachfrage der Städte durch Infrastruktur und z.T. auch eines partiellen Schutzes vor globaler Konkurrenz unter Berücksichtigung der Interessen armer Konsumenten.

Cómo mejorar la coordinación en la gobernanza del agua en el sur de España: cooperación, incentivos y persuasión

Tue, 11/10/2020 - 08:24

En este documento se presenta uno de los seis análisis realizados sobre los retos que plantea la coordinación intersectorial. Los análisis forman parte del proyecto de investigación STEER y se han publicado en distintos informes.
La Directiva Marco del Agua (DMA) de la Unión Europea (UE) exige a los Estados miembros que garanticen el buen estado de todas las masas de aguas para el año 2027. Los países mediterráneos, como España, se enfrentan a problemas graves asociados a la cantidad de agua, razón por la cual uno de los retos principales para lograr el buen estado del agua es mantener los caudales ecológicos y reducir la sobreextracción de aguas subterráneas. Las autoridades competentes deben mediar entre los conflictos de interés de los distintos sectores que utilizan el agua, tales como el riego, el abastecimiento urbano y el uso turístico y la conservación del medio ambiente. Pese a las reiteradas peticiones de la comunidad académica y a los compromisos de la clase política de mejorar la coordinación entre los distintos sectores y escalas para abordar este tipo de negociaciones, sigue faltando coordinación. Este documento analiza los retos de coordinación y ejecución entre la demanda y el uso del agua para fines agrarios y demás usos del agua, en aplicación de la DMA en la Demarcación Hidrográfica del Guadalquivir, en el sur de España. Se han identificado los siguientes retos: (I) falta de revisión de las concesiones tras la puesta en marcha del riego por goteo, (ii) debilidades del sistema de control del uso del agua y cierre de pozos ilegales, y (iii) escaso intercambio intersectorial durante los procesos participativos. Estos retos están entrelazados por la dificultad subyacente de imponer decisiones impopulares contra los intereses de actores poderosos del sector agrícola. Para superarlos, se sugieren diversos instrumentos de coordinación basados en incentivos, cooperación voluntaria, persuasión e intercambio de información. En concreto, recomendamos las siguientes medidas:
• Aumentar los recursos humanos y económicos para revisar las concesiones otorgadas, controlar el uso del agua y el cierre de pozos ilegales.
• Facilitar procesos cooperativos para alcanzar un consenso multisectorial que permita establecer cómo y dónde se reducirán los derechos concesionales.
• Ofrecer incentivos a las comunidades de regantes para promover el autocontrol del consumo de aguas subterráneas entre sus miembros.
• Reforzar el intercambio entre las partes interesadas de los distintos sectores mediante procesos participativos, especialmente entre los grupos de interés de los sectores de la agricultura y el medio ambiente, y mejorar la comunicación con la ciudadanía.
• Utilizar medios de información más inclusivos e integrales en el contexto de la planificación hidrológica.
Sin embargo, dado que los retos señalados son sistémicos y afectan a cuestiones distributivas fundamentales, el potencial de los instrumentos de coordinación puede verse limitado. Por tanto, también es necesario que haya una señal clara de la existencia de voluntad política.

Wissenschaftliche Konferenzen brauchen eine Generalüberholung!

Mon, 11/09/2020 - 08:00

Seit Beginn der COVID-Pandemie verlagern sich wissenschaftliche Veranstaltungen vermehrt in den digitalen Raum. Corona zwingt uns, virtuelles Neuland zu betreten. Angesichts der Klimakrise und des großen CO2-Fußabdrucks von Präsenzkonferenzen sollte das auch in Zukunft so bleiben. Die digitale Transformation müssen wir aber auch dazu nutzen, unsere Konferenzformate radikal zu ändern. Denn schon vor Corona waren sie keine guten Vorbilder: Frontalberieselung, PowerPoint-Schlachten und dominante Alleswisser*innen in Diskussionen werden auch im digitalen Raum nicht attraktiver. Darüber hinaus laufen sie ihrer eigentlichen Zielsetzung zuwider, Wissen auszutauschen, neues Wissen zu schaffen und Netzwerke zu bilden. Erfüllen Konferenzen diese Zwecke nicht, dann sind sie vergeudete Zeit. Das gilt für wissenschaftliche Veranstaltungen im physischen ebenso wie im digitalen Raum.

Wie kann man also wissenschaftliche Konferenzen und Treffen so digitalisieren, dass sich daraus ein sinnvolles „building back better“ ergibt? Es gilt, die spezifischen Herausforderungen des digitalen Raums zu meistern und gleichzeitig die Formate anregend, angemessen und inklusiv zu gestalten. Implizite Normen, die in der realen Welt eine reibungslose Kommunikation ermöglichen, müssen im Digitalen explizit erläutert werden: Wer spricht wann? Wie macht man sich bemerkbar? Verbale und nonverbale Rückmeldungen an Vortragende fehlen, wenn Kameras und Mikrophone ausgeschaltet sind. Ob der Input interessant ist, ob das Publikum eine Sichtweise teilt, ist für Sprechende somit schwer erkennbar. Gleichzeitig verführen digitale Formate dazu, nur kurz einzuschalten und nebenher anderes zu tun: Der digitale Raum ist unverbindlich. Um einer digitalen Fatigue entgegenzuwirken, braucht man kurze Einheiten, regelmäßige Pausen, Aktivierungsübungen wie Energizer und mehr Partizipationsmöglichkeiten für Teilnehmer*innen. Eine gute Veranstaltung braucht klare Ziele, für die man ein passendes Format entwickeln sollte. Geht es darum Kontakte zu knüpfen, Wissen auszutauschen, oder gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln? Für das Netzwerken ist es wichtig, dass Teilnehmer*innen sich in einer wertschätzenden Atmosphäre begegnen. In Kaffeepausen Kontakte zu knüpfen ist kein Selbstläufer und gerade für introvertierte Teilnehmer*innen eine Herausforderung. Besser ist es, thematische Gesprächsanlässe zu schaffen. Die Palette der Möglichkeiten ist breit: Speed dating mit vorgegebenen Fragen, eine digitale Pinnwand mit „Ich suche…“- und „Ich biete…“-Angeboten, Thementische, an denen sich Personen austauschen. Oft fällt es Menschen auch leichter, Kontakte aufzubauen, wenn sie etwas gemeinsam tun – beispielsweise gemeinsam ein Problem lösen.

Geht es um Wissensaustausch, zum Beispiel über Forschungsergebnisse, sind Panels, bei denen mehrere Papiere monoton präsentiert werden, ungeeignet. Wie wäre es als Alternative mit Kurzvorträgen, um Forschungsergebnisse in drei bis fünf Minuten zu pitchen? Wer dann mehr erfahren möchte, besucht eine vertiefende Gesprächsrunde. Zusätzlich kann man durch einen Preis für den anschaulichsten Vortrag (oder das beste Poster) Anreize schaffen, Ideen innovativ zu präsentieren.

Möchte man ein Forum für die Entwicklung von (Forschungs-)Projekten bieten, sollten Organisator*innen explizit dazu einladen, Ideen zu einem frühen Stadium vorzustellen. Organisator*innen können den Rahmen für einen inspirierenden Austausch schaffen. Das können Feedback-Regeln sein oder konkrete Fragen für das Publikum (welche Aspekte fanden Sie besonders hilfreich, wo sehen Sie das größte Potenzial, was hat Sie nicht überzeugt?). Ist das Ziel, Lösungen für konkrete Probleme zu entwickeln, sind praxisorientierte Workshops oder interaktive Formate wie zum Beispiel World Cafés gefragt.

Mangelnde Diversität und die Dominanz privilegierter Gruppen ist nicht nur aus Sicht derjenigen problematisch, die nicht zu Wort kommen. Mangelnde Inklusion verstärkt bestehende Wissens- und Machtasymmetrien. Für nachhaltigkeits-orientierte Wissenschaften, für die unterschiedliche normative und inhaltliche Perspektiven von zentraler Bedeutung sind, ist das ein Verlust.

Was aber ermutigt junge, weibliche, aus dem globalen Süden stammende oder introvertierte Personen, sich aktiv einzubringen? Eine Reflexionspause vor Diskussionen hilft, die Gedanken zu sortieren. Das verhindert, dass diejenigen sofort das Wort ergreifen, die – etwa aufgrund ihrer Seniorität – besonders schnell einen Kommentar formulieren können. Einer Studie zufolge ist es von Bedeutung, wem zuerst das Wort erteilt wird: Ist dies eine Frau, so ist die anschließende Beteiligung weitaus diverser. Zusätzlich bietet das Digitale hier auch Chancen. Digitale Tools wie Chats, Apps zur Sammlung von Fragen oder digitale Pinnwände erleichtern es Personen, die sich nicht gerne verbal äußern, sich einzubringen. Will man komplett neue Wege gehen, sind Barcamps, bei denen Teilnehmer*innen spontan Sitzungen einbringen, geeignet – auch um Hierarchien zu nivellieren.

Wissenschaftliche Konferenzen brauchen eine Generalüberholung. Für die Gestaltung attraktiver Austauschformate müssen wir ausgetretene Pfade verlassen und kreativ werden. Vielleicht ist hier die durch Corona bedingte Digitalisierung sogar nützlich, weil sie Raum für Innovation schafft. Nutzen wir die Gelegenheit, Konferenzen zu revolutionieren!

The role of preferences for pro-environmental behaviour among urban middle class households in Peru

Thu, 11/05/2020 - 13:31

Pro-environmental behaviour (PEB) is known to reflect people's social preferences, time preferences and risk preferences. Previous research has tended to consider these in isolation, which means they may proxy for omitted ones, leading to biased estimates. Moreover, it has not considered ambiguity preferences, which for some PEBs is conceptually more relevant than risk preferences. Using a survey module from the Global Preference Survey (GPS), we investigate the role of a large range of preferences for PEB in a sample of 900 middle class households in Lima, Peru. The PEBs we consider are habitually saving energy, avoiding the use of plastics, and limiting expenditures on electricity. We find that social preferences matter mainly for saving-energy behaviour; time, risk and ambiguity preferences matter mainly for the consumption of plastics; and time and ambiguity preferences matter for expenditures on electricity. The insight that particular preferences matter for particular PEBs has important policy implications.

Digitalising the fiscal contract: an interdisciplinary framework for empirical inquiry

Thu, 11/05/2020 - 09:15

Tax systems worldwide face far-reaching transformations through the implementation of digital technologies. A growing body of academic literature addresses these transformations and explores how digitalisation is affecting the operations and efficiency of revenue agencies, and taxpayer compliance. However, the literature largely ignores the diversified body of research regarding the characteristics, dynamics and determinants of the “fiscal contract”. This term describes an implicit agreement between state and both citizen and business taxpayers that associates individual tax compliance and the distribution of the tax burden within a society with public service delivery and access to political decision-making.
Fiscal contract theory helps us to understand that taxation is primarily a political – not a technical – issue. But what happens if some technologies cause profound power shifts in the relationship between revenue authorities and taxpayers? Will they trigger the emergence of broad-based, stable fiscal contracts, or might tax system digitalisation increase exclusion and decrease stability? What drives these changes? How do digital technologies in the tax systems of developing countries affect their fiscal contracts?
This paper seeks to lay the conceptual groundwork at the intersection of two dynamic academic debates. Based on a thorough review of the literature, it proposes a research framework that combines economic, public management and political science perspectives in order to generate knowledge about institutional, attitudinal and behavioural responses to tax system digitalisation.

It's the end of the COP as we know it: reflections by the Co-Chairs

Tue, 11/03/2020 - 14:16

In June 2020, the German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) together with Wuppertal Institute organised a series of discussions on the future of the UN climate conferences. The online workshop series examined how the nature of the annual meeting of the COP to the UNFCCC may be shaped in the future to make the best use of this global focusing event for climate action. Specifically, how may the COP evolve to shift its focus from negotiation to implementation. These "Co-chairs reflections" summarize the main outcomes of the workshop series concerning inter alia the COP's effectiveness and legitimacy, the quest to align related policy agendas, the relevance of non-Party actors and the question of who could drive institutional change under the UNFCCC?

Die US-Wahl und die Entwicklungspolitik

Mon, 11/02/2020 - 08:00

Die US-Wahl am 3. November 2020 ist auch eine Wahl zwischen zwei Ausrichtungen für die amerikanische Entwicklungszusammenarbeit: vier weitere Jahre, in denen die Trump-Administration den öffentlichen Dienst aushöhlt, Loyalisten mit wenig Fachwissen auf Führungspositionen beruft und internationale Partner verprellt, oder eine Biden-Administration, die einen technokratischen, kooperativen Ansatz in die Führung der US-Behörde für internationale Entwicklung, USAID, zurückbringt.

Zu Beginn von Trumps Präsidentschaft schien es zunächst, als würde er die technokratische Herangehensweise seines Vorgängers Obama mit der parteiübergreifenden Ernennung von Mark Green, einem ehemaligen Kongressabgeordneten und US-Botschafter in Tansania, zum Leiter der Behörde, fortsetzen. Green verfolgte eine Strategie, die darauf abzielte, die Abhängigkeit der Entwicklungsländer von der Entwicklungszusammenarbeit zu verringern – eine sogenannte „Reise in die Selbstständigkeit“. Diese Strategie war nicht bahnbrechend neu, doch Green gelang es im Stillen von Anfang 2017 bis Anfang 2020 eine funktionierende US-Entwicklungsagenda zu verwalten, an der Trump selbst wenig Interesse zeigte. Die einzige Ausnahme hiervon war Trumps Ansinnen im Jahr 2019, die Zahlungen von Geldern für Entwicklungshilfe an diejenigen Länder in Zentralamerika auszusetzen, die ihre Bürger*innen nicht von der Auswanderung in die USA abhielten.

Mit Greens Rücktritt am 10. April 2020 zugunsten einer Position als Exekutivdirektor des McCain Institute for International Leadership fand das Chaos, das Trumps Regierung auszeichnet, auch Einzug bei USAID. Die derzeitige Kontaktperson zwischen dem Weißen Haus und USAID, William Maloney, hat die Ernennung von USAID-Mitarbeiter*innen begleitet, deren Qualifikationen begrenzt, die jedoch Trump gegenüber loyal sind. Dies hat die Arbeitsmoral im öffentlichen Dienst von USAID ruiniert und das Durcheinander und die Inkompetenz, die das Markenzeichen der Trump-Administration sind, noch verstärkt. So behinderten in jüngster Zeit auch Managementfehler und Missverständnisse innerhalb der Verwaltung die Unterstützung von Entwicklungsländern im Kampf gegen COVID-19. Die Entscheidung der US Regierung, die Weltgesundheitsorganisation zu verlassen, welche bei der Bereitstellung von Hilfsleistungen im öffentlichen Gesundheitswesen der wichtigste Partner ist, verschlimmerte die Situation weiter.

Es liegt auf der Hand, dass vier weitere Jahre Trump für USAID ruinös sein könnten, doch was würde eine Biden-Regierung anders machen? Könnte Biden den institutionellen Schaden der Trump-Administration beheben und die Beziehungen zu Partnerländern und internationalen Organisationen wiederaufbauen, die Trump strapaziert hat?

Aller Wahrscheinlichkeit nach würde Biden einen traditionellen, auf Expertise basierenden Führungsstil zu USAID zurückbringen, und damit sowohl die Behörde selbst als auch die Arbeitsmoral des Personals stärken. Als ehemaliger Vize-Präsident der Obama-Regierung erlaubt das Vermächtnis ihrer USAID-Strategie darüber hinaus potentielle Rückschlüsse auf Bidens Herangehensweise zu ziehen. Von 2010-2015 reformierte USAID-Administrator Rajiv Shah den Prozess der Auftragsvergabe, sodass mehr lokale Akteure direkt Mittel erhielten. Außerdem rief er das „Global Development Lab“ ins Leben, das den Einsatz von Wissenschaft und Technologie in der amerikanischen Entwicklungszusammenarbeit stärken soll.

Könnte Biden Beziehungen, Partnerschaften und die amerikanische Position in internationalen Organisationen wiederaufbauen, die gegenwärtig angespannt oder zerbrochen sind? Aus seiner Zeit als Vizepräsident ist Biden eine bekannte Größe und würde damit ein gewisses Maß an Vorhersehbarkeit in die Entwicklungspolitik der USA zurückbringen. Das amerikanische System der politischen Ernennungen bedeutet, dass Biden relativ schnell eine kompetente Führungsriege in die USAID berufen könnte, insbesondere wenn die Demokratische Partei die Mehrheit im Senat erlangen sollte. Die USA verfügt über einen außergewöhnlichen Pool an Expert*innen in den Bereichen öffentliche Gesundheit, wirtschaftliche Entwicklung und Regierungsführung, die mit dem Wiederaufbau der internationalen Beziehungen beginnen könnten, die durch Trumps „America First“-Agenda belastet wurden.

Am 3. November werden die US-Amerikaner*innen über zwei radikal unterschiedliche Agenden für die US-Entwicklungspolitik abstimmen. Vier weitere Jahre unter Trump würden USAID wahrscheinlich als Organisation zurücklassen, in der kaum noch Fachwissen vorhanden ist und die Entwicklungshilfe als Druckmittel einsetzt. Biden dagegen würde voraussichtlich Expertenwissen zurückbringen, sowie Politikkohärenz und eine Entwicklungsstrategie, die auf Zusammenarbeit und Partnerschaft aufbaut. Die Wahl am 3. November wird die globale Gesundheits- und Klimapolitik und Regierungsführung nicht nur während der nächsten Präsidentschaft, sondern während des restlichen Jahrzehnts prägen.

Eine Version dieses Textes ist in der Samstagsausgabe der Frankfurter Rundschau erschienen. Sie finden die Online-Version hier.

Tackling climate change and reducing poverty: is “building back better” possible?

Fri, 10/30/2020 - 14:50

The Covid-19 pandemic and the consequent recession are having negative effects on economies and, most importantly, on poverty. In building recovery plans, many use the slogan of “building back better”. This means designing recovery strategies that take account of the need to mitigate climate change and protect the environment coupled with a focus on well-being and inclusiveness.

Securitization of climate and environmental protection in China's New Normal

Thu, 10/29/2020 - 18:27

Around 2009, China’s economy has become the largest greenhouse-gas emitter. Climate protection policies have gradually entered the ‘high politics’ sphere in China particularly when climate and environmental protection have proved to be effective tools in achieving other political goals. When Xi Jinping came to power in 2012, China has entered into the “new normal” with a more comprehensive economic strategy that includes or even elevates a wide range of climate and environmental protection policies. China’s economic development is now shifting the balance of growth away from heavy-industrial investment and toward a more sustainable growth. Why – and how – did China change its tune? The key driver of change on the political importance of climate and environmental protection is China’s effort to recentralize governance. At the same time, while acknowledging that centralization is itself not the end but also a means to other political goals, this paper focuses on how the securitization of climate change and environmental protection has effectively served multiple purposes. It serves as a guiding principle on socioeconomic development and it serves as legitimacy to reestablish control by the Chinese Communist Party (CCP) with Xi at the helm. With the linkage of climate and environmental protection to these political goals, China’s experience becomes distinct from the usual securitization process. Also, China shows that while most political processes do not formally include democratic deliberation or the direct approval of an audience, climate and environmental protection does encourage more latent forms of participation not only of citizens, but of experts. Therefore, the process of securitization is also feasible in non-democratic societies

Sustainable finance: International standards are important

Tue, 10/27/2020 - 17:03

 Paris Climate Agreement. Standards for when a financial product can be considered sustainable must be clearly defined and internationally agreed.
Standards and criteria are needed to determine when a financial instrument is sound and sustainable. Such standards improve transparency and strengthen investors’ trust. The criteria enable investors to differentiate between “green” and “non-green” activities and distinguish related financial instruments.
In addition, financial institutions themselves need standards for “green” financial instruments for purposes of internal budgeting, accounting, performance measurement and environmental risk management. Of course, standards also enable policy makers to design tax breaks and subsidies in ways to ensure that financial instruments truly support sustainable development. On the other hand, if the criteria defining “green” financial instruments are too strict, they can impede development of products such as green bonds. In order to reap the full benefits of standards, different standards should be coordinated at an international level. It does not make sense for each country using its own definition of what a “green bond” is.
The European Union has addressed these problems. In 2018, the European Commission (EC) drew up an Action Plan for financing sustainable growth, including a strategy for a sustainable financial system (EC 2018).

Mixed and multi-methods to evaluate implementation processes and early effects of the Pradhan Mantri Jan Arogya Yojana Scheme in seven Indian states

Tue, 10/27/2020 - 13:08

In September 2018, India launched Pradhan Mantri Jan Arogya Yojana (PM-JAY), a nationally implemented government-funded health insurance scheme to improve access to quality inpatient care, increase financial protection, and reduce unmet need for the most vulnerable population groups. This paper describes the methodology adopted to evaluate implementation processes and early effects of PM-JAY in seven Indian states. The study adopts a mixed and multi-methods concurrent triangulation design including three components: 1. demand-side household study, including a structured survey and qualitative elements, to quantify and understand PM-JAY reach and its effect on insurance awareness, health service utilization, and financial protection; 2. supply-side hospital-based survey encompassing both quantitative and qualitative elements to assess the effect of PM-JAY on quality of service delivery and to explore healthcare providers’ experiences with scheme implementation; and 3. process documentation to examine implementation processes in selected states transitioning from either no or prior health insurance to PM-JAY. Descriptive statistics and quasi-experimental methods will be used to analyze quantitative data, while thematic analysis will be used to analyze qualitative data. The study design presented represents the first effort to jointly evaluate implementation processes and early effects of the largest government-funded health insurance scheme ever launched in India.

Social assistance and inclusive growth

Tue, 10/27/2020 - 09:52

The expansion of social assistance in low‐ and middle‐income countries raises important issues for inclusive growth. Labour is by far the principal asset of low‐income groups. Changes in the quantity, quality, and allocation of labour associated with social assistance will impact on the productive capacity of low‐income groups and therefore on inclusive growth. The article re‐assesses the findings reported by impact evaluations of social assistance in low‐ and middle‐income countries to address this issue. Most studies have tested for potentially adverse labour supply incentive effects from transfers but have failed to find supportive evidence. The article highlights findings from this literature on the effects of social assistance on human capital accumulation and labour reallocation. They point to the conclusion that well‐designed and well‐implemented social assistance contributes to inclusive growth.

Social protection and revenue collection: how they can jointly contribute to strengthening social cohesion

Tue, 10/27/2020 - 09:07

Social protection and revenue collection are often regarded as potential drivers of social cohesion. The article joins this debate, providing three main contributions. First, we carefully discuss the concept of social cohesion and endorse one specific definition. Second, we propose using the concept of the “fiscal contract” as the key theoretical lens to understand the often neglected potential joint effects of social protection and revenue collection policies on social cohesion. Third, we illustrate three main mechanisms through which these policies can have positive or negative impacts on the different components of social cohesion and highlight the relevance of these for policy‐makers deliberations.

Sustainable financing: huge financial needs

Mon, 10/26/2020 - 20:34

Sustainable financing will play a key role in the economic recovery from the Covid-19 pandemic. The European Council recognised the central role of the Green Deal – a plan to make the EU’s economy sustainable – in its “Roadmap for Recovery”. The Green Deal includes a growth strategy designed to create a low-carbon economy.
To implement the Green Deal, substantial investments in sustainable activities will be required. Estimates vary concerning the amounts required. According to the UN Conference on Trade and Development, the developing countries need an annual $ 2.5 trillion more than is made available to achieve the Sustainable Development Goals (SDGs). Such sums cannot be provided by governments alone. For the transition to a more sustainable economy substantial private investment will be needed as well.
One of the greatest problems for mobilising private capital is the absence of harmonised standards for defining and verifying sustainable financial instruments (see main text). Other obstacles are a general lack of transparency and the different levels of information of investors and debtors. Due to a lack of transparency and disclosure it is difficult for regulators, non-governmental organisations and researchers to assess sustainable financial instruments.
Moreover, relatively long-term sustainable investment projects do not fit the short-term time thinking of many savers and investors. Political risks are relevant too, including the lack of strategic direction, sudden national political changes, regulatory shifts or biased policymaking. In developing countries, further difficulties arise from poorly developed capital markets with only rather few sustainable financial products. Moreover, they typically have too few investors, too little technical expertise and insufficient institutional capacities for evaluating financial products.

Nachhaltige Finanzierung: Enormer Finanzbedarf

Mon, 10/26/2020 - 20:31

Nachhaltige Finanzierung wird bei der Erholung von der Covid-19-Pandemie eine Schlüsselrolle spielen. Der Europäische Rat hat die zentrale Funktion des Green Deals in seiner „Roadmap for Recovery“ anerkannt . Der Green Deal umfasst eine neue Wachstumsstrategie, die eine ressourcenschonende Wirtschaft zum Ziel hat.
Zur Umsetzung des Green Deals sind nachhaltige Investitionen in enormer Höhe erforderlich. Dazu, wie hoch der Finanzbedarf sein wird, gibt es unterschiedliche Schätzungen. Die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (United Nations Conference on Trade and Development – UNCTAD) schätzte 2014 beispielsweise die jährliche Investitionslücke für Entwicklungsländer zum Erreichen der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Develpoment Goals – SDGs) auf zirka 2,5 Billionen Dollar.
Dieses Volumen kann nicht allein mit öffentlichen Mitteln finanziert werden. Aus diesem Grund sind für den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft umfangreiche Investitionen des Privatsektors erforderlich.
Zu den größten Problemen für die Mobilisierung privaten Kapitals zählt das Fehlen harmonisierter Standards für die Definition und Überprüfung nachhaltiger Finanzinstrumente (s. Haupttext). Weitere Hürden sind der oft unterschiedliche Informationsstand von Investoren und Schuldnern sowie mangelnde Transparenz und Offenlegung, die es Regulierern, Nichtregierungsorganisationen und Forschungseinrichtungen erschwert, nachhaltige Finanzinstrumente zu bewerten. Des Weiteren passen die eher langfristigen nachhaltigen Investitionsvorhaben nicht zum kurzfristigen Zeithorizont vieler Sparer und Investoren. Politische Risiken wie fehlende strategische Signale, politische Länderrisiken, regulatorische Risiken oder verzerrende politische Maßnahmen spielen ebenfalls eine Rolle.
In Entwicklungsländern kommt erschwerend hinzu, dass wenig entwickelte Kapitalmärkte nur wenige nachhaltige Finanzprodukte anbieten. Es gibt auch nur wenige Investoren. Oft fehlt Fachexpertise, und Institutionen haben keine ausreichenden Evaluierungskapazitäten.

Covid-19 Crisis: how should the G20 support heavily indebted low-income countries?

Mon, 10/26/2020 - 20:22

As low-income countries (LICs) need assistance to manage the effects of the COVID-19 crisis, the G20 can play an important role in providing short-term liquidity with a suspension of debt service payments and debt relief. However, debt relief should be bound to reforms, and LICs bear part of the responsibility for coping with the crisis. To prevent a debt crisis in the long term, the G20 could implement measures to promote responsible lending and borrowing among LICs. Two instruments are particularly important: (i) guidelines for responsible lending and borrowing, and (ii) effective debt management.

Shared responsibility: debt relief for poorest countries

Mon, 10/26/2020 - 20:13

Poor countries with heavy debt burdens need debt relief to cope with the Covid-19 crisis. The funding provided by the international community so far is not enough. More is needed than the suspension of debt servicing which public lenders have agreed on.
Even before the pandemic started, about half of the world’s low-income countries were heavily indebted according to the International Monetary Fund (IMF) and the World Bank. Covid-19 will plunge yet more countries into debt. Left to themselves, they will not be able to cope with the crisis. Their government revenues are plainly too small.
The only solution in this precarious setting is debt relief for developing countries. The IMF has recently reformed the Catastrophe Containment and Relief Trust which serves the purpose of relieving debt-servicing. More countries can now benefit from it at the same time and on short notice. Nonetheless, more extensive debt relief is necessary. For good reason, Gerd Müller, Germany’s federal minister for economic cooperation and development, has also advocated debt relief for the poorest countries in his “Emergency Covid-19 support programme”.
To ensure that individual creditors do not benefit disproportionately to the detriment of other creditors, all public and private creditors should participate in debt relief equally, and that in turn will require that they all make the conditionalities of their loans publicly transparent. Since debt relief should only be granted to heavily indebted countries, moreover, a maximum debt limit needs to be defined.
We must consider, moreover, that debt relief only heals the symptoms of indebtedness, but does not tackle the underlying reasons. Debt relief must therefore be linked to beneficiaries investing in poverty reduction, infrastructure development and better debt management.

Gemeinsame Verantwortung: Schuldenerlass für die ärmsten Länder

Mon, 10/26/2020 - 20:12

In den hochverschuldeten ärmsten Ländern der Welt ist ein Schuldenerlass zur Bewältigung der Coronakrise notwendig. Die bisher gewährten Finanzmittel und die beschlossene Aussetzung von Schuldendienstzahlungen reichen nicht.
Schon vor der Krise waren laut Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank etwa die Hälfte der Niedrigeinkommensländer hoch verschuldet. Infolge der Corona-Pandemie werden sich noch mehr arme Länder hoch verschulden. Alleine können sie die Situation nicht bewältigen, denn sie verfügen nur über geringe öffentliche Einnahmen.
In dieser prekären Lage ist ein Schuldenerlass für Entwicklungsländer die einzige Lösung. Der IWF hat sein Instrument für Schuldendiensterlasse – den Catastrophe Containment and Relief Trust – reformiert, sodass nun mehr Länder kurzfristig und gleichzeitig davon profitieren können. Notwendig ist aber ein umfangreicherer Schuldenerlass. Auch der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller befürwortet in seinem „Corona-Sofortprogramm“ einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder.
Damit sich einzelne Gläubiger nicht auf Kosten anderer Gläubiger bereichern, sollten alle öffentlichen und privaten Gläubiger sich gleichermaßen an Schuldenerlassen beteiligen, und sie sollten ihre Kreditverträge öffentlich zugänglich machen. Zudem sollten nur hochverschuldete Länder einen Schuldenerlass bekommen. Dafür könnten Schuldengrenzen vereinbart werden.
Ein Schuldenerlass allein bearbeitet allerdings nur die Symptome, nicht die Ursachen einer hohen Verschuldung. Er sollte daher an Bedingungen geknüpft werden wie die Verwendung der Mittel für armutsreduzierende Maßnahmen, den Aufbau von In¬frastruktur oder die Verbesserung des Schuldenmanagements.

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