On Tuesday, June 17, the FfD4 Preparatory Committee approved the Compromiso de Sevilla as outcome document of the FfD4 conference. The agreement came surprisingly early, arriving almost two weeks before the start of the conference in Seville. The document itself is lacking in many respects. However, achieving an agreement supported by all countries except the U.S. is, in the current situation, already an achievement.
Access to critical raw materials (CRMs) is increasingly being shaped by geopolitical dynamics, fuelling a global competition for supply security. This paper applies the gravity model of trade to examine how OECD countries leverage Aid for Trade (AfT), Bilateral Investment Treaties (BITs), and Preferential Trade Agreements (PTAs) to influence CRM imports from developing countries. Using extensive bilateral panel data from 1995 to 2023, we find that PTAs are particularly effective, affecting both the intensive and extensive margins of trade. These findings highlight the strategic role of formal trade agreements and suggest that a coordinated policy mix of trade diplomacy, investment, and aid is essential for resilient and diversified CRM supplies.
Bonn, 23. Juni 2025. Die ursprünglich für den 17. bis 20. Juni geplante UN-Konferenz zu Palästina wurde nach dem israelischen Angriff auf den Iran am 13. Juni aus „logistischen und sicherheitstechnischen Gründen“ verschoben. Dass die Zweistaatenlösung für einen Frieden zwischen Israel und Palästina damit vorerst gestorben ist, wollen die meisten Europäer*innen nicht wahrhaben. Es gibt keine realistische Aussicht auf die Gründung eines palästinensischen Staates gemäß dem seit Langem bestehenden Friedensplan auf Grundlage der Grenzen von 1967 (der „grünen Linie“). Es wird nach dem Krieg keinen Wiederaufbau Palästinas geben, keine internationale Unterstützung bei der Entwicklung staatlicher Strukturen und kein ehrgeiziges Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Palästina zur Stärkung der palästinensischen Wirtschaft. Angesichts dieser Realität sind die europäischen Länder dazu gezwungen, ihre Beziehungen zu Israel und ihre Verantwortung für die palästinensische Bevölkerung neu zu bewerten.
Die Konferenz geht auf die von der UN-Vollversammlung verabschiedete Resolution ES 10-24 zurück und sollte gemeinsam von Frankreich und Saudi-Arabien geleitet werden. Bei runden Tischen über Schlüsselfragen wie Sicherheit, Wiederaufbau und die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung Palästinas sollte auf der Konferenz ein Weg zum Frieden mittels einer Zweistaatenlösung erarbeitet werden. Proisraelische Stimmen verurteilten die Konferenz als „Belohnung für die Gräueltaten vom 7. Oktober“. Die USA warnten ihre Verbündeten in einer diplomatischen Demarche davor, Palästina als Staat anzuerkennen, da dies ihren außenpolitischen Interessen entgegenstünde.
Der französische Staatspräsident Macron hat betont, dass er sich weiterhin entschlossen für eine Zweistaatenlösung einsetzen werde. Allerdings ist diese seit den Oslo-Abkommen und dem Optimismus der 1990er Jahre in immer weitere Ferne gerückt. Israels Siedlungspolitik im Westjordanland hat einen palästinensischen Staat unmöglich gemacht. Auf die Räumung der israelischen Siedlungen im Gazastreifen im Jahr 2005 folgten die Wahl der Hamas, die israelische Blockade des Gazastreifens und der Kreislauf der Gewalt, der in den Terroranschlägen vom 7. Oktober 2023 auf Israel gipfelte. Die Reaktion Israels auf die Angriffe der Hamas wurde von vielen Expert*innen als Kriegsverbrechen verurteilt, die einem Völkermord gleichkommen. Unter dem Deckmantel seines Krieges gegen die Hamas hat Israel auch seine Politik der Enteignung der Palästinenser*innen im Westjordanland vorangetrieben.
Die USA, das einzige Land mit echtem Einfluss auf die israelische Regierung, haben die Zweistaatenlösung in der Vergangenheit zwar diplomatisch unterstützt, aber wiederholt Veto gegen UN-Resolutionen eingelegt, die echte Fortschritte in diese Richtung hätten ermöglichen können. Damit ist jetzt Schluss. Den USA schwebt eine „Riviera des Nahen Ostens“ vor – mit Eigentumswohnungen und Kasinos statt Wohnraum für die Palästinenser*innen. Huckabee, der US-Botschafter in Israel, hat sich in mehreren Interviews deutlich gegen einen palästinensischen Staat ausgesprochen, es sei denn, einer der arabischen Nachbarn Israels wäre bereit, dafür Territorium abzutreten.
Welche Alternativen gibt es also zu einer Zweistaatenlösung, und welche wäre für Europa am verträglichsten? UN-Generalsekretär Guterres beharrt auf einer Zweistaatenlösung, da die Alternative entweder die Vertreibung der Palästinenser*innen oder deren Rechtlosigkeit in Israel sei. Der israelische Journalist Gideon Levy hat eine weitere Alternative aufgezeigt: eine säkulare Demokratie, in der alle Bürger*innen die gleichen Rechte haben.
Gegen eine Massenvertreibung würden sich die Palästinenser*innen selbst und die Nachbarländer zweifellos wehren. Lassen die Europäer zu, dass es dazu kommt, müssen sie auch die damit verbundene Gewalt, Zwangsumsiedlungen und Massenlager akzeptieren. Erhielten Palästinenser*innen einen Status innerhalb Israels als Staatsbürger*innen zweiter Klasse, würde sich die derzeitige Situation noch verschärfen. Israel wäre keine Demokratie mehr, weil es Menschen, über die es souveräne Kontrolle ausübt, Rechte verweigert. Da Israel die Aussicht auf einen palästinensischen Staat abgelehnt hat, kann es nicht mehr glaubhaft machen, dass die Rechte der Palästinenser*innen allein in der Verantwortung der palästinensischen Behörden liegen. Bei der Alternative, der von Levy und anderen progressiven Stimmen in Israel und anderswo vorgeschlagenen Einstaatenlösung, gäbe es keinen jüdischen und keinen palästinensischen Staat mehr. Ein solcher Kompromiss ist allerdings kaum möglich. Viel wahrscheinlicher ist eine Enteignung und Entrechtung der Palästinenser*innen und/oder eine Apartheid in Israel.
Angesichts der Schwere des aktuellen Konflikts ist die Zweistaatenlösung zum diplomatischen Feigenblatt geworden. Mit dem Beharren auf dieser Lösung kann Europa harte Entscheidungen in Bezug auf seine Beziehungen zu Israel und zu den Palästinenser*innen umgehen. Von einigen Ausnahmen abgesehen, haben sich die europäischen Regierungen darauf beschränkt, den humanitären Zugang zum Gazastreifen und die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu fordern, während sie weiterhin Waffen an Israel liefern. Damit haben sie sich davor gedrückt, für ihre Grundwerte einzutreten. Der Tod der Zweistaatenlösung erfordert nun alternative Szenarien – und Europa muss sich entscheiden, mit welchem es leben kann.
Over the past two decades, mobile money has evolved into a broader suite of Digital Financial Solutions (DFS) that have transformed the financial landscape of Sub-Saharan Africa. In Kenya, over 86 per cent of adults use mobile money for everyday transactions (FinAccess Household Survey 2024), and, by 2023, over 97 per cent of loans were disbursed digitally (Creditinfo Kenya). Early evidence showed that mobile money lifted an estimated 2 per cent of Kenyans out of poverty (Suri & Jack, 2016). Yet, financial health deteriorated while DFS spread (FinAccess Household Survey 2024), which raises important questions about consumer protection. This Policy Brief outlines how inclusive DFS markets can be established to benefit all consumers without causing negative unintended consequences. The Policy Brief is built on the Kenyan example due to its pioneering role in mobile money adoption since the 2000s.
Despite the high overall figures for financial inclusion through DFS in Kenya, disparities across groups persist, with women, youth, and rural communities being relatively less included. Furthermore, with only 42.1 per cent financially literate adults (basic understanding of key financial concepts), large segments of the Kenyan population remain vulnerable to the risks posed by DFS. Consequently, many users have faced adverse outcomes, including predatory lending with hidden or excessive costs; over-indebtedness; negative listing by credit bureaus; data privacy violations; and exposure to fraud and scams. In addition, systemic issues have arisen due to network effects and informational advantages, that led to high market concentration with negative effects on competition, pricing and innovations. To harness DFS for improving livelihoods, policymakers, as well as regulatory and supervisory authorities, should consider the following – based on existing evidence, especially lessons from Kenya:
• Use existing platforms to foster knowledge exchange on best practices with regard to DFS both within and across countries.
• Focus on designing tailored financial products that meet the needs of disadvantaged groups such as women, youth, and rural communities.
• Ban predatory lending and aggressive debt collection practices through comprehensive licensing, regulation and supervision of all DFS providers. Importantly, the respective authorities need to have sufficient capacities to enforce such regulations.
• Address issues around increased defaults and negative listings through measures both on the supply side (regulations around credit information sharing) and on the demand side (financial and digital literacy campaigns).
• Guarantee consumers’ data privacy and protection – following the principles of data minimisation, data security, and informed consent.
• Oblige DFS providers to install robust fraud detection and prevention mechanisms and hold DFS providers liable for the financial losses of consumers caused by providers’ negligence.
• Level the playing field – for instance, through agent interoperability and separation of mobile money platforms from mobile network operators – to avoid concentration and ensure continued innovation and healthy competition for the benefit of the consumers.
Um Nachhaltigkeitstransformationen gesamtgesellschaftlich zu gestalten und die Umsetzung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu beschleunigen, müssen vielfältige Kapazitäten von Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft auf- und ausgebaut werden. Diese Kapazitäten umfassen insb. Kompetenzen, um kontextspezifische transformative Veränderungen entlang der drei Phasen der Transformation zu verstehen, zu ermöglichen und zu gestalten. Ausgehend vom Weltnachhaltigkeitsbericht 2023 sowie weiterer wissenschaftlicher Literatur zeigt das Impulspapier der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030) dreizehn übergreifende Erkenntnisse zu Bedarfen, Herausforderungen und möglichen Lösungsansätzen in Bezug auf Kapazitäten für Nachhaltigkeitstransformationen in Deutschland und im internationalen Kontext auf: 1. Kapazitäten als Transformationskompetenzen und dafür notwendige finanzielle, zeitliche und personelle Ressourcen sowie Strukturen 2. Ausbildung, Fortbildung & Umschulung 3. Kommunikation & gemeinsame zukunftspositive Narrative 4. Fehlerkultur statt Perfektionismus 5. Wissenschaftliche Begleitforschung am Science-Policy-Society-Interface 6. Bedarfsanalyse 7. Langfristige Ziele, Visionen & Kontinuität 8. Geschützte Räume für Innovationen 9. Zusammenarbeit, Partizipation & Dialog 10. Umgang mit Widerständen, Konflikten & mangelndem politischen Willen 11. (Internationales) Peer-Learning 12. Strukturelle Verankerung 13. Etablierung des “neuen Normals” Das unter Mitwirkung der Teilnehmenden erarbeitete Impulspapier "Dreizehn Erkenntnisse zum Kapazitätsaufbau für die Nachhaltigkeitstransformation: Bedarfe, Herausforderungen und Lösungsansätze in Deutschland und im internationalen Kontext" basiert auf einem Expert*innen-Workshop (DNS-Lab) der wpn2030. Dieser wurde am 10. Dezember 2024 in Kooperation mit der TU Berlin mit 25 Vertreter*innen aus Politik/Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft durchgeführt (Visual Summary).
Die internationalen Beziehungen der jüngsten Vergangenheit sind geprägt von weitreichenden geopolitischen Verwerfungen. Die systemische Konfrontation zwischen China und den USA, die russische Invasion der Ukraine, die Machtübernahme 2023 durch putschende Militärs im Niger sowie ähnliche Ereignisse zuvor in Mali und Burkina Faso, die Eskalation der Gewalt im Gazastreifen infolge der Hamas-Terrorangriffe vom 7. Oktober 2023 und nicht zuletzt die vollständige Einnahme Afghanistans durch die Taliban verdeutlichen, dass das Umfeld für globale Kooperationsanstrengungen deutlich schwieriger geworden ist. In den letzten Monaten und Jahren hat die globale Zusammenarbeit erhebliche Rückschritte gemacht. Populismus und autokratische Trends in allen Weltregionen schädigen zusätzlich gravierend die Bemühungen um globale Kooperation. Die Spielräume zur gemeinsamen Lösungsfindung, insbesondere bei der Bekämpfung des Klimawandels, sind schwierig bis unmöglich geworden und werden selbst zu Teilen internationaler Konfliktlinien. Der Globale Süden ist in erheblichem Maße Schauplatz dieser politischen, ökonomischen und vielfach auch militärischen Auseinandersetzungen (Power 2019; Carnegie Endowment for International Peace 2023). Allerdings – und dies stellt einen wesentlichen Unterschied zu früheren Zeiten dar – sind Länder des Globalen Südens (Haug et al. 2021), natürlich nicht agierend als durchgängig homogener Monolith, mittlerweile wesentliche Mitgestalter in den internationalen Beziehungen (Ishmael 2022; Klingebiel 2023). Dies gilt insbesondere für China, aber auch für Indien und andere Akteure v. a. aus der Gruppe der BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika)-Länder. Die Art und Weise, wie sich Indien, Südafrika, Brasilien, aber auch kleinere Staaten wie Ruanda gegenüber Russland und China verhalten, hat erhebliche internationale Bedeutung, wie die Abstimmungen in der Generalversammlung der Vereinten Nationen oder die Beteiligung an chinesischen Entwicklungsinitiativen oder am von Russland organisierten Afrikagipfel (Juli 2023) in St. Petersburg zeigen. Die geopolitischen Verwerfungen betreffen letztlich alle Politikbereiche in Europa und der übrigen OECD-Welt. Dies gilt für die klassischen Felder der Außen-und Sicherheitspolitik sowie der Klima- und Energiepolitik, aber zunehmend auch für andere Politikbereiche wie Landwirtschafts- oder Wissenschaftspolitik. Entwicklungspolitik konzentriert sich auf den Globalen Süden (Klingebiel 2022a) – dies ist ein fundamentales Merkmal des Politikfeldes. Insofern ist die Frage von großer Bedeutung: Was bedeutet all dies für entwicklungspolitische Konzepte und Narrative und ebenso für deren operative Umsetzung?
أثمان ليرة سورية جديدة
English summary: Currency is not a national symbol nor a sovereign decision to be made in isolation from reality. Rather, it is a social contract and a measure of trust between citizens and the state. In the absence of this contract—amid division, destruction, and the collapse of institutions—any attempt to replace the currency will only further complicate the situation. What Syria needs today is not to swap one piece of paper for another, but to rebuild the foundations that give that paper its real value: trust, stability, and fulfillment of obligations. These are the true currencies that must be pursued before any new monetary initiative.
Der zwischenstaatliche Umgangston wird rauer, multilaterale Zusammenarbeit wird durch bilaterale Deals ersetzt, die Macht der Stärkeren wird zum neuen Bezugspunkt. Umweltpolitik und internationale Zusammenarbeit stehen unter Druck.Gleichzeitig werden wissenschaftliche Erkenntnisse in politischen Entscheidungsprozessen unzureichend herangezogen. Wie lässt sich verhindern, dass das Ziel einer nachhaltigen und sozial gerechten Entwicklung weltweit aus dem Blick gerät? Was ann getan werden, um Sicherheit und Frieden weltweit zu fördern? Welche Rolle sollten Deutschland und die Europäische Union einnehmen?
The tone of interactions between states is becoming harsher; multilateral cooperation is being replaced by bilateral deals; ‘might is right’ is the new watchword. Environmental policy and international cooperation are under pressure. At the same time, less and less attention is being paid to scientific findings in political decision making. How can we avoid losing sight of the goal of sustainable and socially just development worldwide? What can be done to promote security and peace worldwide? What role should Germany and the European Union play?
With President Trump’s return to office, United States (US) trade and development policy has undergone a decisive shift – marked by sweeping cuts to the United States Agency for International Development (USAID), shifting alliances, escalating trade tensions, and a broader retreat from multilateralism. The expiration of the Generalized System of Preferences (GSP) in 2020 and the scheduled end of the African Growth and Opportunity Act (AGOA) in 2025 had already raised concerns among sub-Saharan African (SSA) countries. Recent shifts under the renewed “America First” agenda – particularly the introduction of new tariffs – have now effectively brought AGOA to an early end.
This policy brief examines the potential effects of the shift from duty-free treatment under the US GSP and AGOA to the new Trump-era tariffs, including a universal 10% tariff applied to all US trading partners and so-called “reciprocal” tariffs announced for 57 countries on “Liberation Day”. Applying a multi-region Computable General Equilibrium (CGE) model, we find the following:
• Notable adverse effects for specific SSA eco-nomies, such as Lesotho, Madagascar, Chad, Botswana, Nigeria, South Africa, Mauritius, and Malawi.
• Limited aggregate impact on AGOA-eligible countries with overall exports declining by up to 1.1% and real gross domestic product (GDP) largely unchanged.
• Most affected sectors include wearing apparel, leather products, and other manufacturing.
• The US and China would bear the largest losses under the new tariff regime.
Given the relatively weak ties of SSA to the US as well as declining utilisation rates of US preferential trade programmes over time, the limited aggregate effects for all AGOA-eligible countries are not surprising. However, empirical results likely understate the full impact of new Trump-era tariffs and do not capture the indirect effects like reduced foreign investment, weakened supply chains, rising poverty, or the loss of capacity-building linked to AGOA. Moreover, our simulations do not account for potential retaliatory measures, so an intensified global trade war and economic downturn might further harm SSA economies. For these countries, the risks are compounded by limited fiscal space and growing debt vulnerabilities. This underscores the importance for SSA countries of continuing to build more resilient and diversified trade structures, deepening regional integration through the African Continental Free Trade Area (AfCFTA), and pursuing value chain upgrading. At the same time, the European Union (EU) must reaffirm its role as a reliable, development-friendly partner by defending World Trade Organisation (WTO)-based rules, renewing its GSP ahead of 2027, and avoiding retaliatory tariffs that harm vulnerable countries. Strategic engagement with the Global South – through initiatives like Clean Trade and Investment Partnerships (CTIPs) or Sustain-able Investment Facilitation Agreements (SIFAs) – offers a timely opportunity to strengthen trust and promote sustainable, inclusive trade.
PD Dr agr. Wolfgang Britz is a Senior Researcher and lecturer at the Institute for Food and Resource Economics, Bonn University.
As we move further into a decade marked by geopolitical turbulence, institutional retrenchment, and a waning commitment to liberal multilateralism, the question before us is not whether the international order is changing—but how to adapt. In a new paper, published by the Policy Center for the New South, we argue that development cooperation is at a critical inflection point. The post-World War II liberal consensus—built on universal values and led largely by the United States—is breaking down under the pressure of renewed interest in nationalism, strategic decoupling, the weaponisation of policies, and the marginalization of international institutions. Nowhere is this more evident than in the United States’ symbolic withdrawal from the Sustainable Development Goals in early 2025. An earlier version of this piece was published on From Poverty to Power.
NDC-SDG Connections is a joint initiative of the German Institute of Development and Sustainability (IDOS) and the Stockholm Environment Institute (SEI). The research and visualisation project aims at illuminating synergies between the 2030 Agenda for Sustainable Development and the Paris Agreement, and at identifying entry points for coherent policies that promote just, sustainable and climate-smart development.
The objective of the NDC-SDG Connections is to: foster a dialogue on meaningful interaction between the 2030 Agenda and the Paris Agreement, globally and at the national level; to increase transparency with easy accessibility to all climate activities; and to cultivate learning and catalyse partnerships between countries and other actors to raise the ambition of future NDCs. With its second version with data on the updated NDC submissions (V2), the NDC-SDG Connections project opened its data for public re-use. In 2025, the V2 is updated with new data to version 1.2.0.
New Updated NDCs: Azerbaijan, Benin, Democratic Republic of the Congo, Grenada, India, Kyrgyzstan, Madagascar, Mali, Montenegro, Nepal, Nigeria, Oman, Qatar, Saint Kitts and Nevis, Saint Lucia, Samoa, Sierra Leone, Singapore, South Sudan, Sri Lanka, Suriname, Togo, Tunisia, Tuvalu, Ukraine, United States of America. Namibia’s NDC has been updated to the most recent version.
These are not easy times to think about reforming or even rebuilding the international cooperation architecture to meet the challenges facing humanity. It is therefore only natural to defend what has been achieved as far as possible and, at best, to strive for incremental improvements. However, this entails the risk of remaining stuck in outdated patterns instead of looking for fresh solutions for a thoroughly changed world. In June and July 2025, world leaders will gather in Seville, Spain, for the 4th International Conference on Financing for Development (FfD4). They will meet in an environment for global development and international cooperation that could hardly be more different from 2002 when the 1st FfD Conference took place in Monterrey, Mexico. However, today’s FfD process seems trapped in a decades-old path dependency.
Bonn, 10. Juni 2025. Der internationale Tag der biologischen Vielfalt fand dieses Jahr am 22. Mai 2025 statt und stand unter dem Motto „Harmonie mit der Natur und nachhaltige Entwicklung“. Dahinter verbirgt sich der Aufruf, Fortschritt mit dem Schutz der Ökosysteme in Einklang zu bringen. Doch nur wenige Tage später steht die Europäische Union an einem beunruhigenden Wendepunkt: Wichtige Mitgliedstaaten und die zuständigen Akteur*innen innerhalb der EU drängen darauf, die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) aufzuweichen, was sowohl die Umwelt als auch die Glaubwürdigkeit der EU gefährdet.
Mit der 2023 verabschiedeten EUDR verfolgt die EU das ambitionierte Ziel, nur noch entwaldungsfreie Produkte auf dem EU-Markt zuzulassen. Dabei geht es vor allem um wichtige Rohstoffe wie Kakao, Palmöl, Soja und Rindfleisch, deren Produktion häufig zum Verlust von Waldflächen führt. Im Rahmen der EUDR müssen Unternehmen, die diese Produkte auf den EU-Markt bringen, eine gründliche Sorgfaltsprüfung durchführen und nachweisen, dass ihre Waren nicht von entwaldeten Flächen stammen und nicht zur Waldschädigung beitragen. Es muss eine Sorgfaltserklärung vorgelegt werden, die sich auf Nachweise wie Geolokations- und Lieferkettendaten stützt und die Einhaltung der Vorschriften belegt. Marktbeteiligte und Händler*innen haften dafür, dass die Produkte die EUDR-Anforderungen erfüllen. Bei Verstößen drohen ihnen hohe Strafen, darunter Geldbußen und Verkaufsverbote. Für die Durchsetzung der Verordnung, etwa durch Kontrollen, Audits und Untersuchungen, sind die zuständigen nationalen Behörden in den EU-Mitgliedstaaten zuständig. Sie sind auch befugt, Sanktionen zu verhängen, nicht konforme Waren zu beschlagnahmen und den Marktzugang zu untersagen. Die EUDR verknüpft somit Umweltschutz mit rechtlicher Haftung – mit dem Ziel einer nachhaltigen Landnutzung und dem Erhalt der biologischen Vielfalt.
Trotz ihrer Bedeutung stößt die Verordnung nun auf Widerstand in der EU. Im Oktober 2024 schlug die Europäische Kommission eine Verschiebung um zwölf Monate vor, obwohl sie eine Woche zuvor eine rechtzeitige Umsetzung zugesichert hatte. Das Europäische Parlament und der Rat stimmten diesem Vorschlag zu und verschoben die Umsetzungsfristen für große und mittlere Unternehmen auf den 30. Dezember 2025 und für Klein- und Kleinstunternehmen auf den 30. Juni 2026.
Im Mai 2025 forderten elf Mitgliedstaaten – Österreich, Luxemburg, Bulgarien, Kroatien, die Tschechische Republik, Finnland, Italien, Lettland, Portugal, Rumänien und Slowenien – weitreichende Änderungen an der EUDR, darunter die Einführung einer neuen Länderkategorie mit „sehr geringem Risiko“ oder „Nullrisiko“, die derzeit nicht in der Verordnung vorgesehen ist. Diese sähe deutlich schwächere Verpflichtungen zur Einhaltung der Vorschriften für Importe aus bestimmten Ländern vor. Insbesondere wären Marktbeteiligte, die aus Ländern mit „sehr geringem Risiko“ importieren, von bestimmten Sorgfaltspflichten befreit, wie z. B. von der Verpflichtung, detaillierte Geolokalisierungsdaten zu erheben oder vollständige Risikobewertungen der Lieferkette durchzuführen.
Kritiker*innen warnen, dass die Einführung einer solchen Kategorie Schlupflöcher schafft und die Wirksamkeit der Regulierung untergraben könnte. Wenn Länder voreilig oder aus politischen Gründen als mit „sehr geringem Risiko“ eingestuft werden, könnten Waren, die mit Abholzung in Verbindung stehen, nahezu ungeprüft auf den EU-Markt gelangen. Die Risikoklassifizierung ist ohnehin bedenklich, da wichtige Exporteure wie Brasilien, Malaysia und Indonesien trotz der anhaltenden Abholzung in diesen Regionen nur als Länder mit „Standardrisiko“ eingestuft werden. Eine aufgeweichte Sorgfaltspflicht könnte das zentrale Ziel der EUDR gefährden, Produkte vom EU-Markt zu verbannen, die die weltweite Entwaldung vorantreiben.
Dieses Zurückrudern sendet eine widersprüchliche Botschaft. Anhand der EUDR wird sich zeigen, ob Europa bereit ist, seiner grünen Rhetorik entschlossene Taten folgen zu lassen. Eine Aufweichung der EUDR würde weltweite Fortschritte in Richtung entwaldungsfreier Lieferketten untergraben und denjenigen in die Hände spielen, die sich wenig um Umweltschutz scheren.
Die Umsetzung wird nicht einfach, auch nicht für Kleinlandwirt*innen. Die Lösung kann jedoch nicht sein, die Messlatte niedriger zu legen, sondern eine gerechte und wirksame Durchsetzung zu unterstützen: durch technische Hilfe, faire Fristen und eine solide Rückverfolgung. So kann die EU zeigen, dass sie es mit ihrem vielbeschworenen Einsatz für die biologische Vielfalt wirklich ernst meint.
In einer Zeit des rasant voranschreitenden Klimawandels und Biodiversitätsschwunds – nicht zuletzt durch Entwaldung – darf die Welt nicht länger zuschauen. Alle Länder müssen ihre Umweltverpflichtungen einhalten, und die EU darf jetzt nicht lockerlassen. Die EUDR ist mehr als nur ein regulatorischer Meilenstein; sie ist ein zentrales Versprechen zum Schutz der Wälder, zur Wahrung der Rechte indigener Völker, lokaler Gemeinschaften und von Waldschützer*innen sowie zum Schutz unseres Planeten. Es gilt, sie vollständig umzusetzen und nicht zu verwässern, nur weil es gerade einfacher erscheint.
رأسمالية المحاسيب Crony Capitalismفي دمشق ما بعد الأسد: من وهم التحرير إلى إعادة إنتاج الإقصاء
(English Summary)
The fall of the Assad regime dramatically changed Syria’s landscape and sparked hopes for a future built on justice and transparency, but beneath the surface, old patterns of crony capitalism are re-emerging, threatening real reform and inclusive growth. Without transparency, independent institutions, and genuine public participation, economic opportunities remain confined to those close to power, risking a repeat of past failures despite new slogans and faces.
The international landscape in mid-2025 is characterized by a retreat from liberal institutionalism, as seen by the U.S. withdrawal from the U.N. Sustainable Development Goals and its adoption of transactional, power-based international relations. This shift has profound implications for international cooperation, particularly in the fields of development, climate, and global public goods.
The UN80 Initiative, on which UN Secretary-General António Guterres briefed member states in early May, was as unexpected as it was praised by many experts as overdue. It suggests a massive overhaul and restructuring of the UN, driven primarily by the liquidity crises in the UN Secretariat and budget cuts to other parts of the UN. The overall thrust of the reform, centering on efficiency, as well as some ideas from a leaked internal document, are plausible, have found traction among experts (with notable exceptions), and deserve respect for their unparalleled ambition. Yet based on past reform experiences, caution is advised. The reform process should avoid two mistakes. First, reform efforts should avoid drifting toward old and convenient recipes focused mainly on coordination and decentralization. Real change requires tackling performance deficits at the level of UN agencies. Second, the reform process should not be seen only as a technical exercise. It should be guided by thinking about the desired roles and function of the UN rather than just cutting costs. One such function could be identifying best practices and translating them into policy advice across borders.
The global landscape of development cooperation is fracturing. The promise of the 2030 Agenda and the pursuit of the Sustainable Development Goals is giving way to geopolitical tensions. The international order is no longer merely under strain; it is in disarray. Amid this uncertainty, the idea of convening a new Independent North–South Commission (INSC) has re-emerged in the German government’s coalition agreement and potentially in the UK’s proposal for a ‘global conference’. We argue that the time has come to imagine a new independent commission. A new INSC could offer a credible response to today’s fragmentation by providing a structured space for international dialogue grounded in fairness, feasibility, and forward-thinking. But such a commission must be different in tone, structure, and ambition from the high-level panels of the past.
This paper examines the effect of public expenditure efficiency on FDI inflows, using data on a panel of 100 developing countries from 1990 to 2017. We find robust evidence that improvements in public expenditure efficiency significantly increase FDI inflows. This effect is complementary to institutional quality, per capita income and binding fiscal frameworks such as fiscal rules. Our findings highlight that, in addition to promoting the sustainability of public finances, the efficient use of public resources can exert significant positive spillover effects on the attractiveness of developing countries to foreign investors.
Adama Ouedraogo is a Ph.D. candidate at the University of Clermont-Auvergne and CERDI, in Clermont-Ferrand, France.
Zahlreiche Studien weisen seit Jahrzehnten eindrücklich auf die planetaren Auswirkungen des Klimawandels in diesen Gebieten hin. Vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Geopolitisierungstrends erhält die Ausarbeitung wirksamer Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels allerdings eine geringere politische Priorität – auch in den Arktisregionen selbst, obwohl klimabedingte Veränderungen das Leben der dort lebenden Menschen bereits stark prägen. Im Fall der Arktisregionen führt Geopolitisierung zu: 1. einer Abkehr von regionaler Kooperation, 2. einer Fokussierung auf zwischenstaatliche Kooperationen mit „like-minded“ Partner*innen und der Priorisierung militärischer Sicherheitsfragen, 3. einer Schwächung lokaler und nicht-staatlicher Akteur*innen in politischen Entscheidungsprozessen sowie einer Schwächung der Entwicklung wirksamer Handlungsstrategien im Umgang mit der Klimakatastrophe.