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Mujinga Kambundji ist Patronin für Hightech-Transportsystem: Schnellste Schweizerin für die schnellste Kapsel

Wed, 05/23/2018 - 20:30

DÜBENDORF ZH - Swissloop geht am 22. Juli in Los Angeles erneut auf Rekordjagd. Die Studenten der ETH Zürich schicken dieses Mal die Kapsel «Mujinga» ins Rennen. Letztes Jahr hatten die jungen Schweizer Tüftler den dritten Rang belegt.

Zunächst bockt «Mujinga», selbst eine pompöse Inszenierung mit Musik und Rauch kann sie nicht durch den kleinen Testtunnel in einem ehemaligen Flugzeughangar in Dübendorf ZH locken. Erst mit vereinter Kraft gelingt es dem ETH-Studentenverein Swissloop, «Mujinga» den wartenden Journalisten etwas näherzubringen. Der Frust sitzt tief: «Beim ersten Test hat es noch funktioniert, jetzt haben wir Verbindungsprobleme, können die Kapsel nicht ansteuern», sagt Luca Di Tizio (24), ETH-Student und Vorstandsmitlied von Swissloop, zu BLICK. 

«Mujinga», das ist der Name der futuristischen Transport-Kapsel, mit der Swissloop zum zweiten Mal am Hyperloop-Geschwindigkeitswettbewerb von Tesla-Gründer Elon Musk (46) teilnehmen wird. Benannt ist die Kapsel nach Mujinga Kambundji (25), der schnellsten Frau der Schweiz. Sie sei sehr stolz, dass die Kapsel ihren Namen trage, sagt Di Tizio: «Ich bin selber Leichtathlet, habe mit Mujinga schon oft trainiert. Unser Team soll so sein wie sie: schnell und sympathisch.»  

Man mag den sympathischen Studenten von Swissloop die missglückte Medien-Vorführung verzeihen, am Hyperloop-Wettbewerb zählt aber nur eines: Speed! Hyperloop steht für ein Transportsystem der Zukunft, das sich Visionär Musk ausgedacht hat. Eine Art Rohrpost, in der Kapseln – die Pods – im Vakuum hin- und herrasen und Personen oder Güter über weite Strecken transportieren sollen. Am 22. Juli kürt Musk einmal mehr die schnellsten Kapseln für seine Röhren.  

Swissloop setzt sich gegen 5000 Mitbewerber durch

Das Team aus drei Studentinnen und 17 Studenten von der ETH Zürich und weiteren Deutschschweizer Hochschulen schickt eine Kapsel mit Elektroantrieb an den Start. Swissloop hat sich gegenüber 5000 Mitbewerbern durchgesetzt. Nur 20 Teams haben die Musk-Einladung nach Kalifornien erhalten.

Sarah Springman (61), Rektorin der ETH Zürich, ist vom Projekt beeindruckt. Die ehemalige Spitzentriathletin weiss, worauf es ankommt, um die harte Konkurrenz zu schlagen: «Es braucht viel Planung und Teamfähigkeit. Diese Erfahrung ist für die Studenten sehr wertvoll.»

Es gilt den dritten Platz von 2017 zu verdauen. Damals versagte der Swissloop-Pod «Escher» kläglich! So hiess die Kapsel, mit der der Studentenverein letztes Jahr im Finale in Kalifornien stand. Die Sieger-Kapsel erreichte eine Geschwindigkeit von 324 km/h. 

Dieses Jahr will man siegen. «Wir sind viel weiter als 2017, damals hatten wir zwei Monate vor dem Rennen noch gar keinen Prototyp. Nun können wir ausgiebig testen», sagt Di Tizio. Eine Hauptprobe vor den Medien ist am Mittwoch missglückt – vielleicht ein gutes Omen für das Rennen im Juli.

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Schweizer Seferi warnt den irren Briten: «Fury kann sich warm anziehen»

Wed, 05/23/2018 - 20:08

Am 9. Juni kommt sein grosser Tag: Dann kämpft der Burgdorfer Sefer Seferi (39) im Schwergewicht gegen Ex-Weltmeister Tyson Fury (29). Der Aussenseiter sieht seine Chancen gegen den verrückten Briten intakt.

BLICK: Sefer Seferi, seit dem Wochenende ist bekannt: Sie sind der Comeback-Gegner von Tyson Fury. Nervös?
Seferi: Nein, erleichtert. Ich habe schon fast nicht mehr daran geglaubt, dass es klappt. Furys Camp hat mir immer gesagt, ich sei der Favorit, aber die Unterschrift hat sich ewig herausgezögert. Aber das war wohl Strategie.

Strategie?
Die wollten wahrscheinlich, dass ich nicht mit voller Konsequenz trainiere. Es scheint mir, als seien sie nicht so überzeugt, dass Fury topfit ist und mich so einfach schlägt. Das ist ja auch verständlich: Er hat in einem halben Jahr 50 Kilo abnehmen müssen, um fit zu werden. Das geht nicht spurlos an einem vorbei.

In der Boxwelt sieht man Sie als einfachen Einstiegsgegner für Fury, als leichte Beute.Wenn meine Strategie aufgeht, wenn ich eine meiner zwei Varianten durchziehen kann, dann habe ich eine gute Chance. Ich gehe nicht nach Manchester, um abzukassieren und in der ersten Runde zu Boden zu gehen. Ich will Geschichte schreiben. Ich werde alles tun, um ihn zu überraschen. Fury kann sich warm anziehen.

Wie sehen Sie Ihre Chancen? 
Die Chancen stehen 50:50. Ich werde anders boxen als im Cruisergewicht und anders als in meinem Schwergewichts-Kampf gegen Manuel Charr. Fury wird sich nicht auf mich vorbereiten können.

Mit dem Kampf verdienen Sie sicher auch gut. Werden Sie dank dem Fury-Fight Millionär?
(lacht) Das fragen mich in der Nachbarschaft im Moment auch alle. Aber ich rede nicht gern über Geld. Geld ist nicht wichtig, das kommt und geht. Charakter bleibt. Ich will bescheiden bleiben. Aber klar gibt es einen guten Lohn.

Mit einem Sieg gegen Fury stünden Ihnen alle Türen offen.
Wenn ich Fury schlage, greift die Rückkampfklausel. Dann verdiene ich richtig viel Geld. Das wäre der Jackpot, das kann ich sagen.

Der Fury-Fight ist der Höhepunkt Ihrer Karriere. Hören Sie danach auf?
Nein, auf keinen Fall. Egal, ob ich gewinne oder verliere, ich mache weiter. Wenn ich einen guten Kampf mache, werde ich für andere Gegner interessant.

Wie bereiten Sie sich jetzt vor?
Am Mittwoch breche ich meine Zelte in Burgdorf ab und reise nach Hamburg. Dort mache ich Sparring, hole mir den letzten Schliff, unter anderem gegen Alexander Dimitrenko, er ist wie Fury über zwei Meter gross. Von dort geht es dann direkt nach Manchester, wo der Kampf steigt.

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Ein Jet kostet bis zu 160 Millionen Dollar: Israels Stealth-Bomber F-35 fliegen ersten Kampfeinsatz

Wed, 05/23/2018 - 20:03

TEL AVIV - Er gilt als modernster Kampfjet der Welt: Als erstes Land überhaupt hat nun Israel seine F-35-Kampfjets im Ernstfall eingesetzt.

Als erstes Land der Welt hat Israel das modernste Kampfflugzeug der Welt im «operativen Kampfeinsatz» verwendet. Dies teilen die israelischen Streitkräfte am Dienstag auf Twitter mit. 

Wo und wann genau der F-35-Jet eingesetzt wurde, ist noch unklar. Verschiedene Medienportale schreiben, dass die Jets im Rahmen des israelischen Luftangriffs in Syrien vor zwei Wochen zum Einsatz gekommen sein sollen.

Der Kommandeur der Luftwaffe, Major General Amikam Norkin, schrieb in diesem Tweet, bei der Militäraktion handle es sich um eine Reaktion auf einen iranischen Raketenangriff aus Syrien.

F-35 stehen wegen hoher Kosten in Kritik

Seit Ende 2016 verfügt das israelische Militär über die Kampfjets des amerikanischen Rüstungskonzerns Lockheed Martin.

Bis zum Ende des Jahrzehnts will Isreal über 50 dieser Tarnkappenflieger verfügen. Das teuerste Waffensystem der USA steht wegen der Kosten in harscher Kritik. Je nach Ausführung zahlt das Land im Nahen Osten für einen Jet zwischen 100 und 160 Millionen Dollar. (aho)

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Dritter Spartacus Run der Saison: Der Schlamm-Parcours stoppt in Bern

Wed, 05/23/2018 - 20:02

Der dritte Spartacus Run steht auf dem Programm. Dieses Mal am Waffenplatz im Bern.

Der Spartacus Run ist zurück. Am Sonntag wagen sich wieder Hunderte Teilnehmer in den Schlamm und über kuriose und spektakuläre Hindernisse.

120 Höhenmeter, 7,2 Kilometer und mindestens 20 Hindernisse erwarten die Läufer am Waffenplatz in Bern. Ob das Tauchen durch tausende Pet-Flaschen oder Klettern wie in den Bergen oder einfaches Sackhüpfen. Die Hindernisse haben es in sich. 

Der Hindernisparcours verlangt den Teilnehmern alles ab. Trotzdem: Mitmachen kann beinahe jeder. Die Veranstalter sorgen dafür, dass der Lauf für jedermann und jedefrau machbar ist. Der Spass steht im Vordergrund. Auch Kinder ab 5 Jahren dürfen auf einem Spezialparcour teilnehmen. 

Anmelden kann man sich unter spartacusrun.ch

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Confiserie Bachmann bringt Ruby in die Schweiz: Rosa Schoggi feiert Premiere

Wed, 05/23/2018 - 20:00

ZÜRICH - Lange hat Barry Callebaut an der vierten Schokoladenkategorie gefeilt. Jetzt gibt es erste Produkte in der Schweiz. Ruby-Schoggi ist ganz natürlich rosa, ohne Himbeer-Zusatz und Randensaft.

Die Farbe ist ein echter Hingucker: rosa Truffes, rosa Riegel und rosa Schoggi-Tafel. Bei der Confiserie Bachmann feiert die Schokolade Ruby ihre Deutschschweizer Premiere. Neben Weiss, Dunkel und Milch ist es die vierte Schoggi-Sorte. Die Produkte fertigt Bachmann aus dem Rohprodukt Ruby Rubina mit 40 Prozent Kakaogehalt.

Was gibt es in Rosa? Die Premiere meistert Bachmann mit drei Produkten. Für 6.80 Franken gibt es eine Tafel von 80 Gramm. Die Truffes mit rosa Champagner kosten 14.90 Franken (120 Gramm). Schliesslich gibt es als Snack noch einen Riegel (35 Gramm) mit karamellisierten Mandeln und Pistazien, der kostet 2.30 Franken.

 

Kitkat war schneller

Confiserie-Inhaber und Geschäftsführer Matthias Bachmann kündigt bereits weitere Produkte an. Über zehn Produkte seien in der Pipeline, etwa Macarons und Cupcakes. «Bis Schoggi-Nachschub kommt, dauert es nun etwa drei Wochen», sagt Bachmann zu BLICK. Im Überfluss gibt es die neueste Schoggi also noch nicht.

Ruby steckt weltweit schon in anderen Produkten. Nestlé war mit Kitkat ganz früh in Japan am Start. Inzwischen gibts die rosa Stange auch in Belgien. Schweizer können sich Kitkat teuer aus Japan zuschicken lassen. In einer BLICK-Strassenumfrage hielt sich die Begeisterung aber in Grenzen. 

Juliane Bachmann von der Confiserie Bachmann glaubt an den Erfolg von Ruby in der Schweiz. «Die rosa Schoggi hat einen Aha-Effekt. Konsumenten sind heute übersättigt. Was sie wollen, sind Produkte mit einer Geschichte dahinter», erklärt sie. Genau das würde Ruby bieten.

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Wettbewerbsfähigkeit: Schweiz büsst an Wettbewerbsfähigkeit ein

Wed, 05/23/2018 - 20:00

Im internationalen Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit ist die Schweiz laut dem World Competitiveness Report 2018 vom zweiten auf den fünften Rang abgerutscht. Gewonnen haben die USA, die gleich drei Plätze gutmachten und nun das Klassement anführen.

Die gleichen fünf Länder machen auch in der diesjährigen Übersicht des Lausanner Management-Instituts IMD die Spitzenplätze unter sich aus. Hinter den USA rangieren Hongkong (Rang 2), Singapur (3), die Niederlande (4) und die Schweiz (5).

Verantwortlich für den Spitzenplatz der USA sind deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Infrastruktur. Die USA als die grösste Volkswirtschaft der Welt waren im vergangenen Jahr erstmals seit fünf Jahren nicht mehr in den Top Drei gewesen.

Das Zurückfallen der Schweiz in der neusten Ausgabe der Studie rührt von einem Rückgang der Exporte her, aber auch in geringerem Ausmass von einer zunehmend festzustellenden drohenden Verlagerung von Forschungs- und Entwicklungszentren, wie das IMD feststellt.

Das Vorrücken der Niederlande vom fünften auf den vierten Platz begründen die Forscher mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, der öffentlichen Verwaltung und der Effizienz in der Geschäftstätigkeit.

Die weiteren Plätze unter den Top Ten besetzen überwiegend nordische Länder: Dänemark nimmt Rang 6 ein, Norwegen Rang 8 und Schweden Rang 9. Für diese Länder spricht vor allem die starke Leistungsfähigkeit des Privatsektors. Die Vereinigten Arabischen Emirate und Kanada komplettieren mit den Plätzen 7 und 10 die Top Ten.

Fortschritte bei der Schuldenhöhe und eine zunehmende Produktivität registrieren die Forscher unter anderem bei Österreich, das neu auf dem 18. Platz liegt und damit innert Jahresfrist sieben Plätze gutgemacht hat. Ebenfalls auf dem Vormarsch ist China. Die Volksrepublik hat sich um fünf Plätze auf neu Rang 13 verbessert.

Bei den Schlusslichtern der Rangliste hat sich wenig verändert. Venezuela (63) und die Mongolei (62) stehen am Ende der Liste. Leicht verbessert haben sich die Ukraine (59) und Brasilien (60). Etwas zurückgefallen ist hingegen Kroatien (61).

Nicht überraschend gemischt fallen die Resultate für den asiatischen Kontinent aus. Hinter den Spitzenplätzen von Hongkong und Singapur folgen als weitere Länder des Kontinents Taiwan (17) und Japan (25). Die grössten Rückschläge hinnehmen mussten die Philippinen, die 9 Plätze verloren und neu an 50. Stelle stehen.

Zwei Plätze gutgemacht hat Australien (19). Neuseeland hat hingegen 7 Plätze verloren und liegt noch auf Rang 23.

Gemischt fällt auch die Bilanz für die osteuropäischen Länder aus. Verbessert haben sich hier Litauen (32), Polen (34), Slowenien (37), Ungarn (47), Bulgarien (48) und Rumänien (49). Rückschläge einstecken mussten demgegenüber Tschechien (29), Estland (31) und die Slowakei (55).

Die Nachbarländer der Schweiz befinden sich allesamt nicht unter den zehn wettbewerbsfähigsten Ländern. Zwei Plätze verloren hat etwa Deutschland (15). Kaum Verbesserungen stellten die Forscher bei den westeuropäischen Ländern, wie Frankreich (28), Portugal (33) und Italien (42) fest. Knapp aus den Top Ten gefallen sind in diesem Jahr Irland (12) und Luxemburg (11).

Im Nahen Osten konnten sich trotz politischer Unsicherheiten alle Länder mit Ausnahme von Saudi-Arabien (39) verbessern. Fortschritte gemacht haben auch die meisten lateinamerikanischen Länder, etwa Argentinien (56), Brasilien (60) und Peru (54). Als einziges afrikanisches Land ist unverändert Süd-Afrika (53) rangiert.

Im IMD-Klassement werden seit 1989 jährlich über 60 Länder nach 258 Kriterien untersucht. Zwei Drittel der verwendeten Daten beruhen auf nationalen und internationalen Statistiken.

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Biologie: Buntbarsch-Spermien passen zu Paarungstaktik

Wed, 05/23/2018 - 20:00

BERN - BE - Buntbarsch-Männchen haben verschiedene Taktiken, um sich bei der Befruchtung von Weibchen durchzusetzen. Sogar ihre Spermien sind ihrer jeweiligen Strategie angepasst, wie Berner Forschende entdeckt haben.

Bei der Fortpflanzung ist die Konkurrenz im Tierreich gross. Deshalb buhlen paarungswillige Männchen mit auffälligen Farben, langen Federn oder beeindruckenden Stosszähnen um die Gunst der Weibchen. Bei den Buntbarschen macht diese Konkurrenz aber nicht bei Äusserlichkeiten halt, sie betrifft auch Spermien.

Unterschiedliche Buntbarsch-Männchen wenden bei der Befruchtung der weiblichen Eizellen verschiedene Strategien an. So sammeln die sogenannten Nestmännchen leere Schneckenhäuser, die sie den Weibchen als Bruthöhle zur Verfügung stellen. Winzige Schmarotzer, die Zwergmännchen, hingegen können sich am ablaichenden Weibchen vorbeischlängeln und in die Spitze des Schneckenhauses gelangen.

Dadurch haben die beiden Männchentypen ganz unterschiedliche Ausgangslagen, wenn es um die Befruchtung geht. Während das Nestmännchen seine Spermien nur im Eingang des Schneckenhauses abgeben kann, kann das Zwergmännchen die Eier innerhalb des Hauses befruchten. Seine Spermien brauchen daher nur einen viel kürzeren Weg zurückzulegen als die Keimzellen der Nestmännchen.

Eine Forschungsgruppe um Michael Taborsky vom Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern konnte nun zeigen, dass die Spermien der beiden Männchentypen ganz unterschiedliche Leistungen vollbringen. «Während die Keimzellen der Zwergmännchen am Anfang sehr schnell und zielgerichtet schwimmen, sind die Nestmännchen-Spermien im Vergleich dazu eher träge und weniger effizient im Verfolgen ihrer Schwimmrichtung», wird Taborsky in einer Mitteilung der Uni Bern zitiert.

Dies macht sich aber mit der Zeit bezahlt: Während die schnellen Spermien der kleineren Fische sehr bald ermüden und nach zwei bis drei Minuten ganz absterben, leben die Nestmännchen-Spermien wesentlich länger. Sie können also auch dann noch das Ei befruchten, wenn sie es nach dem langen Weg, den sie zurücklegen mussten, endlich erreichen, wie die Forscher im Fachjournal «Science Advances» berichten.

Entscheidend ist dabei die unterschiedliche Bauart der Spermienzellen. Die Köpfe der Keimzellen sind bei den Nestmännchen grösser, womit sie über mehr Energiereserven verfügen. Dies geht allerdings auf Kosten der Fortbewegung. Diese entgegengesetzte Spezialisierung der Spermien lässt sich gut mit der besonderen Art der Fortpflanzung der Tiere erklären.

Die Lösung für die Spermien heisst: schnell, aber auch schnell tot, oder ausdauernd, aber dafür weniger zielgerichtet. Nachdem die Spermien beider Männchentypen im Schneckenhaus verschiedene Strecken zurücklegen müssen, erreichen sie mit dieser Spezialisierung auf unterschiedliche Weise ihr Ziel.

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Ford Fiesta ST schon gefahren: Krawallmacher

Wed, 05/23/2018 - 19:58

Ab Juli brabbelt der neue Ford Fiesta als ST mit 200 PS genüsslich vor sich hin.

Dreckig, fies, ja richtig böse klingt der neue Ford Fiesta ST. Beim Runterschalten knallen gar Zwischengas-Schüsse aus dem verchromten Doppelauspuff. Unglaublich – das soll ein Dreizylinder mit Zylinderabschaltung sein? Ich kanns kaum glauben. Also kurz anhalten, Blick unter die Motorhaube: Tatsächlich, da werkelt ein 1,5 Liter kleiner Dreizylinder! Der Benziner presst daraus nicht nur 200 PS und 290 Nm, sondern macht auch beim Sound auf dicke Hose. Der 4,07 Meter kurze Sportler sprintet locker in 6,5 Sekunden auf Tempo 100 (Spitze 232 km/h).

Griffig in Kurven

Der Ford hat zwar nur Frontantrieb, aber bringt seine Leistung erstaunlich gut auf die Strasse und zerrt nicht am Lenkrad. Ein Sperrdifferenzial an der Vorderachse machts möglich und sorgt für zusätzlichen Grip in Kurven. Zusammen mit Torque Vectoring an der Vorderachse kommt so im Drei- wie Fünftürer enorm Fahrspass auf – und zwar bereits im «Sport»-Modus, ideal für die gewundenen Passstrassen beim ersten Test im Hinterland von Nizza (F).

Inklusive Launch Control

Wechselt man zu «Track», wird die Traktionskontrolle abgeschaltet, und der ST legt beim Motorsound noch eine Schippe zu. Für den Einsatz auf der Rennstrecke lässt sich das ESP komplett ausschalten, und für den perfekten Start gibts gar Launch Control. Nette Details also, genau wie Sportattribute à la Wabengrill, Heckspoiler, LED-Leuchten, 18-Zoll-Alufelgen und Sportsitze. Aber eigentlich macht der ab 24'200 Franken teure Fiesta auch so schon jede Menge Spass – und vor allem Krawall!

 

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Stau, teurere Vignetten und SBB-Preise: Was Schweizer über Mobilität denken

Wed, 05/23/2018 - 19:56

GENF - Eine breit angelegte Studie fühlt den Schweizer Pendlern auf den Zahn. Was nervt die Autofahrer? Was würden Zugfreaks verbessern? Und wo ist für beide Gruppen Hopfen und Malz verloren?

Die Schweizer sind ein Volk von Bahnfreaks und Autofahrern. Ob als Pendler oder in der Freizeit: Hunderttausende setzen sich täglich hinters Steuer oder benutzen den ÖV. Umso mehr interessiert, was Herrn und Frau Schweizer im Verkehr nervt, wo sie investieren wollen und wie sie die Verkehrszukunft sehen.

Genau das hat die grosse Mobilitätsstudie «Sophia 2018» des Umfrageinstituts M.I.S. Trend im Auftrag der Zeitung «Le Temps» untersucht. 1045 Personen aus allen Regionen des Landes und 384 sogenannte «Meinungsmacher», also Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik, wurden befragt. Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache und dürften einige Verkehrspolitiker zum Nachdenken anregen.

Mobilität als Stressfaktor

Erschreckend ist, dass für 39 Prozent der Bevölkerung die tägliche Mobilität ein Stressfaktor darstellt. 68 Prozent gehen davon aus, dass das auch in Zukunft so bleiben wird. Zwei von drei Befragten sind der Meinung, dass sich in Sachen verstopfter Strassen oder überfüllter Züge so schnell nichts verbessern wird.

63 Prozent der Befragten glauben nicht, dass die Politik die Weichen richtig stellt, um die Mobilitätsprobleme zu lösen. Selbst bei den Meinungsmachern sind es noch 53 Prozent. Ein schlechtes Zeugnis an die Adresse der Verkehrspolitiker. Am pessimistischsten sind die Tessiner (77 Prozent).

92 Prozent wollen ÖV ausbauen

Doch wie kann man die Verkehrsprobleme lösen? Der öffentliche Verkehr geniesst im Volk einen grossen Rückhalt. 92 Prozent sprechen sich für einen Ausbau des ÖV aus. 51 Prozent können sich sogar eine Maut vorstellen, um die Innenstädte zu entlasten. 65 Prozent wollen den Preis der Autobahnvignette erhöhen.

Fast jeder Zweite (49 Prozent) sieht in der Erhöhung der Parkgebühren ein probates Mittel, um das Verkehrschaos zu lösen. Auf wenig Gegenliebe stösst aber der Vorschlag, auf den Parkplätzen von allen Einkaufszentren Parkgebühren einzuführen, 53 Prozent der Befragten sprechen sich dagegen aus. Überraschend: Jeder zweite Normalbürger befürwortet eine Erhöhung der Benzinpreise, um die Verkehrsprobleme zu reduzieren. Bei den Leadern sind es nur deren 24 Prozent.

Die Angst vor selbstfahrenden Autos

Ein gutes Zeugnis stellen die Führungspersonen den SBB aus: 67 Prozent der Befragten halten das Preis-Leistungs-Verhältnis für gut bis sehr gut. Anders die Normalsterblichen: 74 Prozent halten es für schlecht bis genügend. Dafür sehen sie in der Digitalisierung eine Chance für den öffentlichen Verkehr: Bei den Durchschnittsschweizern sind es 55 Prozent, bei den Meinungsmachern gar deren 76 Prozent.

Selbstfahrenden Autos gegenüber sind die Befragten unerwartet negativ eingestellt. Nur 29 Prozent denken, dass sie einen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssituation auf der Strasse leisten werden. Auch vom Kauf eines Elektromobils in den nächsten fünf Jahren sehen 46 Prozent ab. Immerhin: 55 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Elektrofahrzeuge auf den Strassen etwa mit speziellen Spuren gefördert werden sollen.

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Netflix und Spotify hoch im Kurs: So streamt die Schweiz

Wed, 05/23/2018 - 19:43

Der amerikanische Videodienst Netflix ist mit Abstand der meistgenutzte kostenpflichtige Streamingservice in der Schweiz. Erst mit deutlichem Abstand folgen Anbieter wie Swisscom oder Spotify.

Schweizer lieben Netflix: Wie aus einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK Switzerland im Auftrag von moneyland.ch hervorgeht, gaben rund 13 Prozent der Befragten an, Netflix kostenpflichtig zu nutzen. Bei Swisscom und Spotify sind es 8 Prozent, bei Apple Music 6 sowie bei AppleVideo (iTunes) 5 Prozent.

Doch gerade bei Netflix gibt es laut Umfrage einen hohen Anteil an Nutzern, die den Dienst kostenlos über den Login von Freunden oder Familienmitgliedern nutzen.

Bei der Nutzung lassen sich ausserdem deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen beobachten. So bezahlen bei Jugendlichen (bis 25 Jahre) 25 Prozent für Netflix, gefolgt von 15 Prozent für Spotify und 14 Prozent für Swisscom – und somit deutlich mehr als im Schnitt.

Videostreaming beliebter als Musikstreaming

Nicht nur bei Videodiensten wie Netflix, auch beim Musikstreaming zeigen sich die Altersunterschiede laut der Umfrage deutlich: 74 Prozent der Altersgruppe zwischen 50 und 74 Jahren streamen keine Musik, bei der Gruppe zwischen 26 und 49 Jahren sind es 58 Prozent, bei den 19- bis 25-Jährigen nur 45 Prozent.

Allgemein gilt laut Studie, dass Videostreaming beliebter ist als Musikstreaming, das 64 Prozent der Befragten gar nicht nutzen. Beim Videostreaming verzichten nur 29 Prozent der Befragten komplett auf eine Nutzung.

Nach Geschlechtern unterschieden gilt: Männer streamen etwas häufiger als Frauen – allerdings seien die Differenzen nicht markant, heisst es. Auch gebe es beim Streaming keinen Röstigraben: West- und Deutschschweizer legen ein ähnliches Streamingverhalten an den Tag – abgesehen von der Nutzung einzelner Streamingdienste, die teilweise in einer Region populärer sind als in einer anderen. (zas/sda)

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Vom Discounter zu Volg: Aldi-Manager wird Dorfladen-Chef

Wed, 05/23/2018 - 19:36

ZÜRICH - Der neue Chef ist 44 Jahre alt und arbeitete den grössten Teil seines Berufslebens beim Discounter Aldi. Am 1. September 2019 übernimmt Philipp Zgraggen die Leitung der Volg-Gruppe.

Statt palettenweise Biscuits und Duschmittel aus dem Karton verkauft Philipp Zgraggen künftig Feines vom Hof im Dorfladen. Per 1. September 2019 übernimmt der 44-Jährige den Chefposten bei Volg. Er folgt auf Ferdinand Hirsig (62).

Uni-St.-Gallen-Absolvent Zgraggen verbrachte seine ganze Berufslaufbahn beim Billigheimer Aldi. Er stiess 2005 zum Discounter in der Schweiz, zunächst als Einkaufsleiter für die Niederlassungen Embrach ZH und Dagmersellen LU. Später stieg er zum Chef Zentraleinkauf auf.

USA-Erfahrung für Schweizer Bauerngenossenschaft

Im 2012 wechselte der Schweizer als Einkaufs-Direktor zu Aldi in die USA. Er lebte dort mit seiner Frau und den beiden Kindern in Batavia im US-Bundesstaat Illinois. Im Jahr 2015 zog es ihn wieder zurück nach Europa, zu Aldi, in den Kanton Aargau. Bis heute sitzt er in dessen Geschäftsleitung.

Doch die Tage beim Discounter sind für Zgraggen gezählt. Per 1. September 2018 schnuppert er Dorfladenluft, bis zur Übernahme des Chefpostens als Bereichsleiter Unternehmensentwicklung.

«Keine Revolution» bei Volg

«Nach meiner Pensionierung wird es bei Volg keine Revolution geben», sagte Noch-Chef Hirsig, der sich 2020 in den Ruhestand verabschiedet, im April an der Volg-Bilanzmedienkonferenz. Die strategischen Leitplanken würde Fenaco setzen, bei der er noch zwei Jahre lang in der Geschäftsleitung sitzt.

Zur Fenaco gehört neben der Volg-Gruppe mit einem Umsatz von 1,5 Milliarden Franken auch die Landi. Frischen Wind und einen Rappenspalter wie Aldi-Manager Zgraggen – das kann die mächtige Bauerngenossenschaft sicher gut gebrauchen.

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Rechtsprofessor an der Spitze Italiens: Giuseppe Conte ist neuer Regierungschef

Wed, 05/23/2018 - 19:33

ROM (ITALIEN) - Der Rechtspopulist Giuseppe Conte ist Italiens neuer Regierungschef. Der 54-jährige Rechtsprofessor gilt als Politik-Neuling.

Der Kandidat der Fünf-Sterne-Bewegung und der rechtspopulistischen Lega, Giuseppe Conte (54), hat den Regierungsauftrag in Italien bekommen. Der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella (76) erteilte dem Rechtsprofessor am Mittwoch das Mandat, eine Regierung der beiden europakritischen Parteien zu bilden.

Der Weg für die erste Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und rechtspopulistischer Lega in Italien ist frei. Die künftige Regierung muss noch vom Parlament bestätigt werden, in dem beiden Parteien aber eine Mehrheit haben. Die Abstimmung wird für kommende Woche erwartet.

Wir Politik-Neuling Conte zur Marionette von Di Maio und Salvini?

Für Italien bedeutet die neue Regierung einen radikalen Wandel: Erstmals geht das EU-Gründungsmitglied grundsätzlich auf Distanz zur Staatengemeinschaft. Die Finanzpläne der Koalition bereiten Brüssel grosse Sorgen, auch an den Finanzmärkten machte sich Unruhe breit.

Obwohl Italien das Land mit einer der höchsten Staatsverschuldungen der Welt ist, planen die Fünf Sterne und die Lega gewaltige Mehrausgaben. Sie wollen Steuern senken, ein Grundeinkommen einführen und das Rentenalter wieder absenken.

 

Auch gibt es Befürchtungen, dass Conte als Quereinsteiger in die Politik zur Marionette der Parteichefs Luigi Di Maio und Matteo Salvini werden könnte. Beide hatten nach der Wahl am 4. März das Amt des Regierungschefs für sich beansprucht und sich nach wochenlangem Ringen auf den Juristen geeinigt. Zuletzt hatten Vorwürfe für Aufsehen gesorgt, Conte habe seinen Lebenslauf geschönt.

Alternative wäre Übergangsregierung oder Neuwahl gewesen

Mit Spannung wird die Zusammenstellung des Kabinetts erwartet, und auch da droht Ungemach: Für das Finanzministerium wird der Euro- und Deutschland-Kritiker Paolo Savona gehandelt. Es wird erwartet, dass Lega-Chef Salvini das Innenministerium besetzt und eine harte Hand in Migrationsfragen beweisen will.

Di Maio wird im Superministerium für Arbeit und wirtschaftliche Entwicklung gesehen, wo er sich für das Herzensprojekt der Sterne, das bedingungslose Grundeinkommen, einsetzen könnte.

 

In Italien war die Sehnsucht nach einer gewählten Regierung gross - auch deshalb stösst die Allianz aus den ungleichen Parteien bei vielen auf Zustimmung. Die Alternative wäre eine vom Präsidenten eingesetzte Übergangsregierung und/oder eine Neuwahl gewesen.

Die Parlamentswahl war ohne klaren Sieger ausgegangen. Die Lega bekam in einem Mitte-Rechts-Bündnis mehr als 17 Prozent der Stimmen, die Fünf-Sterne-Bewegung wurde stärkste Einzelpartei mit mehr als 32 Prozent. Zusammen haben sie die Mehrheit im Parlament. (SDA/rad)

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Das Ziel an der Leichtathletik-EM in Berlin: 50 Schweizer wollen 5 Medaillen

Wed, 05/23/2018 - 19:14

Vom 6. bis 12. August findet in Berlin die Leichtathletik-EM statt. Leistungssport-Chef Peter Haas verkündet nun, wieviel Schweizer Edelmetall er sich vorstellt.

Peter Haas, dem Leistungssport-Chef von Swiss Athletics, macht Mujinga Kambundjis 60-m-Bronze von der Hallen-WM für die Freiluft-Saison Mut. Entsprechend seine Zielsetzung für die EM in Berlin (6. bis 12. August): «Die Schweiz wird im Olympia-Stadion mit rund 50 Athletinnen und Athleten vertreten sein. Wir haben das Potenzial, fünf EM-Medaillen zu holen.»

Haas ist kein Träumer. Denn neben Kambundji sind Lea Sprunger, WM-Fünfte über 400 m Hürden, und die 4x100-m-Frauenstaffel realistische Podest-Kandidaten. «Auch ich will eine Medaille», macht Sprinter Alex Wilson Werbung in eigener Sache. Über 100 oder 200 Meter? «Am liebsten über beide Distanzen!»

Auch ein gesunder Kariem Hussein und Marathon-Ass Tadesse Abraham sind im August auf Europa-Ebene für Medaillen gut.

Einen EM-Podestplatz hat die Schweiz übrigens bereits: Im Vorverkauf für die Berliner-EM kaufen Schweizer Fans am drittmeisten Tickets!

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SMS-Terror aus Liebe: Ex-Frau mit 7648 Nachrichten bombardiert

Wed, 05/23/2018 - 18:36

KLAGENFURT (ÖSTERREICH) - Aus Liebe hat ein Österreicher (33) seine Ex-Frau mit über 7600 SMS-Nachrichten bombardiert. Genützt hat es ihm nichts. Denn sie hat ihren Ex angezeigt. Jetzt wurde er verurteilt.

Insgesamt 7648 Kurznachrichten in knapp sechs Wochen hat ein Mann in Österreich seiner Ex-Frau aus Liebeskummer geschrieben. Die Frau erstattete Anzeige, um den SMS-Terror des 33-Jährigen zu beenden.

Jetzt hat das Landgericht Klagenfurt den Mann am Mittwoch zu sechs Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt.

Nach Anzeige hörte SMS-Terror auf

Nach der Anzeige hatte der Verlassene sofort mit dem Stalking aufgehört. Obwohl sie mit tausenden SMS-Nachrichten von ihrem einstigen Mann bombardiert wurde, habe sich die Ex-Frau nach eigenen Worten nie wirklich bedroht gefühlt.

Vor Gericht zeigte sich der Mann letztlich einsichtig. Er habe sich nach der Scheidung sehr schlecht gefühlt und habe seine Ex-Frau zur Rückkehr bewegen wollen.

Nach dem Urteil bedankte sich der 33-Jährige für die Bewährungsstrafe und verliess den Gerichtssaal - einträchtig mit seiner Ex-Frau. (SDA/rad)

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Vom Playout- in den WM-Final: So erlebte Silber-Held Fora seine sechs Wahnsinns-Wochen

Wed, 05/23/2018 - 18:31

WM-Debütant Michael Fora (22) ist eine der Überraschungen in unserem Silber-Helden-Team. Und der einzige Tessiner – der über seine Saison nur staunen kann.

Aufs Fest folgt ein Fest! Nach dem grandiosen Empfang der Nati-Spieler in Glattbrugg ZH am Pfingstmontag gehts für Michael Fora gestern gleich weiter: Ambris Klubführung hat für ihren Verteidiger, den einzigen Tessiner unter den Silber-Helden 2018, einen Apéro in Iragna nahe Biasca TI organisiert. Auch in der Leventina soll seine Leistung noch gewürdigt werden.

Obwohl Fora gesteht, dass er nicht unbedingt alleine im Mittelpunkt stehen müsse. Immerhin habe man als Mannschaft diese WM-Medaille gewonnen. Diese Bescheidenheit, sie ist eine der Eigenschaften des 22-Jährigen, der in den letzten Jahren enorm gereift ist.

 

Fora hat sich international behauptet

Fakt ist: Bei seinem WM-Debüt hat Fora mit seiner Leistung mehr als überrascht. Ambris Eigengewächs hat Routinier Joel Genazzi (30) – über lange Phasen Lausannes Topskorer – aus dem Line-up verdrängt. Und hat sich auch auf dem internationalen Parkett behauptet.

«Ich hatte meine Hochs und Tiefs an dieser WM», sagt Fora ehrlich. «In den Spielen gegen Russland und Schweden wurden mir meine Grenzen aufgezeigt.» Danach aber kann sich der Jüngste der NL-Captains immer besser dem hohen Niveau anpassen.

 

In den K.o.-Runden schaltet Fora noch einen Gang höher, neutralisiert neben NHL-Verteidiger Mirco Müller (New Jersey Devils) die namhaften gegnerischen Stars wie den NHL-Finnen Sebastian Aho (20) oder Kanadas Connor McDavid (21, Edmonton).

 

Cereda gibt ihm das Vertrauen

Fora weiss, wem er diese nächsten Schritte in seiner Weiterentwicklung zu verdanken hat: Ambri-Trainer Luca Cereda (36): «Er gibt mir das nötige Vertrauen.» Die positive Saison der Biancoblu in dem Sinne, dass die Werte des Klubs und die neue Identität des Teams konsequent umgesetzt worden sind, hat laut Fora ebenfalls Selbstvertrauen verliehen.

Dass sich Ambri am Ende einmal mehr im Playout-Final gegen Kloten gegen das Abstiegsgespenst wehren muss, ist der einzige Dämpfer. Krass für Fora: Vom Playout- in den WM-Final innert sechs Wochen! «Während der WM-Vorbereitung mit der Nati hatte ich genügend Zeit, um dies zu verarbeiten.»

 

Erstaunt ist Fora dennoch darüber, wie diese Saison nun für ihn verlaufen ist. Und etwas stolz. «Hätte mir letzten September jemand gesagt, dass ich im Mai eine WM-Medaille um den Hals hängen habe, ich hätte geantwortet, dass er träumt.» Dieser Traum ist nun aber wahr geworden.

Und nicht nur für ihn! Am Sonntag holte seine Schwester Nancy (20), Basketballerin bei NLA-Klub Elfic Fribourg, den Meisterschaftstitel, also die Goldmedaille.

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Neue Gadgets aus New York: Das sind die neuen Supercomputer von Acer

Wed, 05/23/2018 - 18:06

Eine ganze Ladung an neuen Laptops, Chromebooks und Gaming-Devices hat Acer bei der Jahrespressekonferenz in New York vorgestellt. BLICK zeigt die Highlights.

Swift-Serie: 15-Zoll-Screen und weniger als ein Kilo leicht

Den Swift 5 gibts neu auch in einer Version mit 15,6-Zoll-Bildschirm. Der ist besonders auffällig, weil er fast wie randlos wirkt. Nur gerade 5,87 Millimeter Gehäuse sind rundherum sichtbar, die Screen-to-Body-Ratio beträgt 87,6 Prozent. Trotz der Display-Grösse und der Vollausstattung wiegt der Swift 5 weniger als ein Kilogramm.

Es sind verschiedene Konfigurationen mit den neusten Intel-Prozessoren, bis 1 TB Speicher und bis 16 GB Arbeitsspeicher bestellbar. Die Akkulaufzeit beträgt rund acht Stunden. Bei den Anschlüssen setzt Acer weiterhin auf ein umfassendes Angebot, unter anderem mit einem USB-C, zwei USB-3.1 und einem HDMI. Sogar ein SD-Kartenslot ist weiter integriert. Preise und Verfügbarkeit sind noch offen. 

Die Swift-3-Modelle wurden neu aufgelegt. Die klassischen Laptops für den Massenmarkt gibts mit 14 Zoll- und 15,6-Zoll-Display. Auch hier ist der Rahmen mit 6,3 Millimetern recht dünn. Die grössere Variante kann man gar mit einem 4K-Bildschirm bestellen. Die Akkulaufzeit beträgt gar zehn bis zwölf Stunden.

Auch bei den Anschlüssen muss man wie beim Swift 5 auf nichts verzichten. Ein Fingerabdruck-Scanner ist beim Swift 3 ebenfalls vorhanden. Die kleinere Variante gibts Ende Juni ab 699 Franken, die grössere ab 899 Franken. Mit 4K-Screen beträgt der Preis mindestens 1199 Franken.

Chromebooks: Luxuriöse Internet-Arbeiter

Gerade in den USA sind Chromebooks sehr populär. Weil sie viel Leistung für wenig Geld bieten – wenn man die Google-Tools nutzt. Denn nur mit jederzeit verfügbarer Internetverbindung und den Cloud-Diensten von Google machen die Chromebooks Sinn. Neu kann man auch auf alle Android-Apps zugreifen.

Die zwei neuen Modelle sind nun luxuriöse und hochwertige Modelle und kosten dementsprechend auch etwas mehr. Das Acer Chromebook 13 kommt ab Oktober in die Schweiz und kostet 499 Franken. Das 13,5-Zoll-Display bietet eine Auflösung von 2256 auf 1504 Pixeln. Das Gehäuse ist aus Aluminium und hochwertig. Als Prozessoren lassen sich Intel-Chips bis zum i5 wählen mit bis zu 16 GB Arbeitsspeicher. Wie immer ist mit 32 oder 64 GB nur wenig Speicher für Daten verfügbar – man arbeitet hauptsächlich in der Cloud.

Das Chromebook Spin 13 hat ein 360-Grad-Scharnier. So kann man den Touchscreen rundherum drehen und das Gerät auch als Tablet nutzen. Inklusive ist auch ein digitaler Stift für Notizen oder Zeichnungen. Der Akku im Spin 13 hält bis zu zehn Stunden. Zum Einsatz kommen i3- oder i5-Prozessoren mit bis zu 16 GB RAM und bis zu 128 GB Speicher. Der Preis des Geräts: 599 Franken. Bei uns wird es ab Oktober erhältlich sein.

Neues Monster-Flaggschiff für mobile Gamer

Acer engagiert sich seit Jahren stark im Bereich Gaming-PCs. Vor allem auch bei speziellen Laptops zum Spielen ist der Hersteller stark. Auffällig ist das neue Predator Helios 500 – ein massives Notebook mit Top-Hardware.

Den Laptop kann man mit Intel-Prozessoren der achten Generation bis zum Core i9 mit bis zu 64 GB Arbeitsspeicher ausrüsten, dazu kommt eine Nvidia GeForce GTX 1070-Grafikkarte. Beide Chips können übertaktet werden. Beim normalen Speicher setzt Acer auf die schnellen SSD-Festplatten. Gleich zwei Stück bis 512 GB finden im Gehäuse Platz.

Den 17,3-Zoll-Bildschirm gibt es in zwei Varianten. Entweder in 4K-Auflösung mit 60 Hz. Oder dann in Full-HD mit einer extremen 144-Hz-Bildwiederholrate. Dank der Top-Grafikkarte kann man bis zu drei externe Monitore anhängen. Als Anschluss gibts dafür zwei Thunderbolt-3-Ports sowie einen Display- und einen HDMI-2.0-Port.

So viel Leistung braucht viel Kühlung. Dafür sorgen gleich zwei 3D-Metalllüfter und fünf Heatpipes. Die Lüfter können dabei direkt über eine App gesteuert werden. Über die App lässt sich das Helios 500 auch gleich überwachen und die vier Beleuchtungszonen der Tastatur genau einstellen. Das Helios 500 kommt Mitte Juni in die Schweiz zu Preisen ab 2199 Franken. 

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Mobilität: Schweizer erneut an Hyperloop-Wettbewerb

Wed, 05/23/2018 - 18:00

DÜBENDORF - ZH - Die Schweizer Studierenden wollen es noch einmal wissen. Zum zweiten Mal treten sie beim Hyperloop-Wettbewerb von Elon Musk in Los Angeles an. Für den Wettstreit im Juli haben sie eine neue Transportkapsel entwickelt.

Der dreieinhalb Meter lange, weiss-blaue Pod trägt den Namen «Mujinga» - zu Ehren der Leichtathletin und schnellsten Schweizerin Mujinga Kambundji. Auf einer Teststrecke im Innovationspark Zürich haben die Studierenden von Swissloop, eines Vereins von Studenten der ETH Zürich und anderer Hochschulen, das neue Gefährt am Mittwoch präsentiert.

Neu wird die Kapsel von vier Elektromotoren angetrieben. Diese leisten zusammen über 540 PS, wie die ETH Zürich mitteilte. Energie liefern zwei Batterien mit insgesamt 700 Volt Spannung. Finanziert wurde «Mujinga» wie auch ihr Vorgänger «Escher» hauptsächlich durch Sponsoren aus der Industrie.

Bei der Präsentation konnte die Kapsel jedoch nicht starten, weil es Probleme mit der Internet-Verbindung gab. Dies habe aber nichts mit dem Gefährt zu tun, sagte Luca Di Tizio von Swissloop auf Nachfrage der Nachrichtenagentur sda. Auf den Wettbewerb im Juli habe dies keinen Einfluss.

Beim letztjährigen Wettbewerb hatten sich die Schweizer nach erfolgreichen Tests für den Final qualifiziert. Dort ging allerdings beim Finallauf etwas schief. Wegen technischer Probleme bewegte sich «Escher» nur recht langsam durch die Vakuumröhre. Am Ende erreichte Swissloop Platz drei.

«Wir haben in diesem Jahr sehr viel dazugelernt und konnten im Gegensatz zum letzten Mal alle Teilsysteme vorab testen», sagt Ilyas Besler, ETH-Student und Technischer Leiter von Swissloop. Das Team freue sich sehr auf Los Angeles. «Aber unser langfristiges Ziel geht weit über diesen Wettbewerb hinaus.»

Langfristig wollen die Studierenden die Hyperloop-Technologie nutzen, um den Warentransport zu revolutionieren. «Kunden, die online einkaufen, wollen ihre Pakete immer schneller erhalten, am besten schon in wenigen Stunden», so Mitstreiter Luca Di Tizio. Dies führe unter anderem zu verstopften Strassen. Ein unterirdisches Hyperloop-Netz, eine Art Rohrpost, könnte laut den Studierenden Abhilfe schaffen.

Vakuumröhren mit einem Durchmesser von etwa einem Meter sollen künftig ein zentrales Logistiklager mit grossen Ballungszentren verbinden. Auf diese Weise könnten Pakete in Transportkapseln befördert werden und wären in wenigen Minuten am gewünschten Ort. Erste Kontakte mit potenziellen Partnern aus der Wirtschaft seien bereits geknüpft.

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Der Siegeszug des Rauchens – und der tiefe Fall: Helden im Qualm

Wed, 05/23/2018 - 17:47

Helden mit Zigarette in der Hand, schöne Frauen, die qualmten – Rauchen war vor gar nicht so langer Zeit voll gesellschaftsfähig.

Rauchen im Flugzeug? Vor 20 Jahren war das fürs Bordpersonal ein Zeichen dafür, dass sich der Passagier wie zu Hause fühlte. Das Rauchverbot galt nur während des Starts und der Landung, die Sitze hatten integrierte Aschenbecher. Swissair verbot den blauen Dunst 1996 auf Europaflügen, ein Jahr später galt das Verbot auf Nordatlantik-Strecken. Am 1. Juni 1998 war endgültig Schluss mit Zigaretten an Bord – vor erst 20 Jahren.

Der Marlboro Man als Ikone

Auch am Boden wurde ungeniert gepafft. In jedem Zug gab es einen Raucherwagen, im Restaurant zündete sich der Gast nach Belieben eine an, die Kneipen waren so verraucht, man hätte Würste an die Decke hängen können. Rauchen – das war mal normal. Nur in der Kirche galt strenges Rauchverbot – oder auf Beerdigungen. Rauchen war cool. Vielleicht auch dank der grossartigsten Werbe-Figur, die es je gegeben hat: dem Marlboro Man. Von 1954 bis 1999 galoppierte er über die Prärie. Ein verwitterter Kerl, Urbild der Männlichkeit, immer eine Kippe im Gesicht – bis heute eine Ikone. Niemand vorher oder nachher hat sich je ästhetischer die Lungen ruiniert.

Anfangs war Europa rauchfrei

Drei Marlboro-Männer-Models, alle auch im echten Leben Cowboys, starben an Lungenkrebs. Der berühmteste unter ihnen, Wayne McLaren, entsandte 1992 in den letzten Zügen vom Sauerstoffzelt aus seine Botschaft an die Welt: «Fangt nicht mit dem Rauchen an.» Eine beispiellose weltweite Gesundheitskampagne hat, vor allem in den USA und Europa, den Menschen das Qualmen ausgetrieben. Heute rauchen selbst in der Schweiz, einer europäischen Raucher-Hochburg, nur noch knapp 25 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. In Kanada gerade noch 11 Prozent. Eine Epoche ist zu Ende, als der durch die Lunge gezogene Teer Freiheit und Abenteuer versprach.

Bis ins 15. Jahrhundert war Europa komplett rauchfrei. Kein einziges Gemälde aus dieser Zeit zeigt einen Menschen mit einer Kippe in der Hand. Erst nachdem 1492 Columbus Amerika und Eingeborene, die «Rauch atmeten», entdeckt hatte, eroberte der Tabak Europa. Nicht zuletzt, weil die Wirtschaft den Tabakhandel als Einnahmequelle entdeckte. Bis um 1900 blieben Zigaretten, Zigarren oder Tabakpfeifen jedoch das Vergnügen der gehobenen Schichten, das Volk hielt sich an den Fusel.

Die Zigarette «danach»

Erst nach und nach demokratisierte sich das Rauchen. Gesundheitsapostel, die es immer gab, sprachen in den Wind. In dem Punkt konnte sich nicht einmal der vegetarisch lebende Tyrann Hitler durchsetzen, der das Rauchen  als «Rache des Roten Mannes» geisselte. Arme und Reiche qualmten ungeniert, Männer wie Frauen, im Büro, im Zug, im Bett – sprichwörtlich wurde die Zigarette «danach» als schönster Moment nach dem Sex bezeichnet.

Noch in den 50er-Jahren galt Rauchen fast als gesund. In Deutschland wähnte man, die Zigarette am Steuer halte wach und den Lenker von Bier und Wein fern. In der Schweiz griffen 1955 schätzungsweise 61 Prozent der Ärzte und 23 der Ärztinnen zur Zigarette.

Extralange Modelle für die Frau

Die boomende Filmindustrie verbreitete das Bild des umnebelten Helden. Alle Haudegen rauchten, Che Guevara genauso wie Humphrey Bogart, Alain Delon oder Steve McQueen, und kluge Köpfe wie die französischen Existenzialisten hüllten sich geheimnisvoll in blauen Dunst. Die Zigarette in der Hand war ein Zeichen für Weltoffenheit und Lebenskunst. Ein Raucher, das war ein Individualist, einer, der seinen eigenen Weg ging. Egal, ob durch die Stadt oder die Wüste. Ein bekennender Nichtraucher mit einem Saftglas in der Hand als Held? Das war unvorstellbar. 

Schnell entdeckte die Zigarettenindustrie auch die Frau. Für sie wurden extralange, schlanke, angeblich elegantere Zigaretten entworfen. Marlene Dietrich war eines der ersten weiblichen rauchenden Film-Idole, verrucht und androgyn. Stars wie Catherine Deneuve praktizierten das Rauchen so selbstverständlich wie die Männer, und selbst die süsse Audrey Hepburn wirkte mit zickig mit Mundspitze gerauchter Zigarette besonders sexy. Das Anti-Bild zum biederen Hausmütterchen – die erwerbstätige, sexuell selbständige emanzipierte Frau – hielt eine Zigarette in der Hand.

 

Ende der Vernebelung

Obwohl bereits 1964 der erste Bericht erschien, der die negativen gesundheitlichen Folgen des Rauchens bekannt machte, wandelte sich die Einstellung zum Rauchen nur langsam. Das Image des «coolen Rauchers» hielt sich bis in die 80er-Jahre. Stars qualmten in Filmen, Politiker nebelten sich in Talkshows ein, Normalbürger pafften sich in der Pause ihren Ärger von der Seele. «Warum denn gleich in die Luft gehen», tröstete das HB-Männchen. Erst mit dem durch das Rauchen bedingten Tod prominenter Raucher wie Humphrey Bogart, der 1957 mit 58 Jahren an Speiseröhrenkrebs starb, trübte sich die Aura des Rauchers. Heute erscheint das alles wie eine Vernebelung der Tatsachen. Eine ferne, verrauchte Halluzination.

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Der Siegeszug des Rauchens – und der tiefe Fall: Helden im Qualm

Wed, 05/23/2018 - 17:47

Helden mit Zigarette in der Hand, schöne Frauen, die qualmten – Rauchen war vor gar nicht so langer Zeit voll gesellschaftsfähig.

Rauchen im Flugzeug? Vor 20 Jahren war das fürs Bordpersonal ein Zeichen dafür, dass sich der Passagier wie zu Hause fühlte. Das Rauchverbot galt nur während des Starts und der Landung, die Sitze hatten integrierte Aschenbecher. Swissair verbot den blauen Dunst 1996 auf Europaflügen, ein Jahr später galt das Verbot auf Nordatlantik-Strecken. Am 1. Juni 1998 war endgültig Schluss mit Zigaretten an Bord – vor erst 20 Jahren.

Der Marlboro Man als Ikone

Auch am Boden wurde ungeniert gepafft. In jedem Zug gab es einen Raucherwagen, im Restaurant zündete sich der Gast nach Belieben eine an, die Kneipen waren so verraucht, man hätte Würste an die Decke hängen können. Rauchen – das war mal normal. Nur in der Kirche galt strenges Rauchverbot – oder auf Beerdigungen. Rauchen war cool. Vielleicht auch dank der grossartigsten Werbe-Figur, die es je gegeben hat: dem Marlboro Man. Von 1954 bis 1999 galoppierte er über die Prärie. Ein verwitterter Kerl, Urbild der Männlichkeit, immer eine Kippe im Gesicht – bis heute eine Ikone. Niemand vorher oder nachher hat sich je ästhetischer die Lungen ruiniert.

Anfangs war Europa rauchfrei

Drei Marlboro-Männer-Models, alle auch im echten Leben Cowboys, starben an Lungenkrebs. Der berühmteste unter ihnen, Wayne McLaren, entsandte 1992 in den letzten Zügen vom Sauerstoffzelt aus seine Botschaft an die Welt: «Fangt nicht mit dem Rauchen an.» Eine beispiellose weltweite Gesundheitskampagne hat, vor allem in den USA und Europa, den Menschen das Qualmen ausgetrieben. Heute rauchen selbst in der Schweiz, einer europäischen Raucher-Hochburg, nur noch knapp 25 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. In Kanada gerade noch 11 Prozent. Eine Epoche ist zu Ende, als der durch die Lunge gezogene Teer Freiheit und Abenteuer versprach.

Bis ins 15. Jahrhundert war Europa komplett rauchfrei. Kein einziges Gemälde aus dieser Zeit zeigt einen Menschen mit einer Kippe in der Hand. Erst nachdem 1492 Columbus Amerika und Eingeborene, die «Rauch atmeten», entdeckt hatte, eroberte der Tabak Europa. Nicht zuletzt, weil die Wirtschaft den Tabakhandel als Einnahmequelle entdeckte. Bis um 1900 blieben Zigaretten, Zigarren oder Tabakpfeifen jedoch das Vergnügen der gehobenen Schichten, das Volk hielt sich an den Fusel.

Die Zigarette «danach»

Erst nach und nach demokratisierte sich das Rauchen. Gesundheitsapostel, die es immer gab, sprachen in den Wind. In dem Punkt konnte sich nicht einmal der vegetarisch lebende Tyrann Hitler durchsetzen, der das Rauchen  als «Rache des Roten Mannes» geisselte. Arme und Reiche qualmten ungeniert, Männer wie Frauen, im Büro, im Zug, im Bett – sprichwörtlich wurde die Zigarette «danach» als schönster Moment nach dem Sex bezeichnet.

Noch in den 50er-Jahren galt Rauchen fast als gesund. In Deutschland wähnte man, die Zigarette am Steuer halte wach und den Lenker von Bier und Wein fern. In der Schweiz griffen 1955 schätzungsweise 61 Prozent der Ärzte und 23 der Ärztinnen zur Zigarette.

Extralange Modelle für die Frau

Die boomende Filmindustrie verbreitete das Bild des umnebelten Helden. Alle Haudegen rauchten, Che Guevara genauso wie Humphrey Bogart, Alain Delon oder Steve McQueen, und kluge Köpfe wie die französischen Existenzialisten hüllten sich geheimnisvoll in blauen Dunst. Die Zigarette in der Hand war ein Zeichen für Weltoffenheit und Lebenskunst. Ein Raucher, das war ein Individualist, einer, der seinen eigenen Weg ging. Egal, ob durch die Stadt oder die Wüste. Ein bekennender Nichtraucher mit einem Saftglas in der Hand als Held? Das war unvorstellbar. 

Schnell entdeckte die Zigarettenindustrie auch die Frau. Für sie wurden extralange, schlanke, angeblich elegantere Zigaretten entworfen. Marlene Dietrich war eines der ersten weiblichen rauchenden Film-Idole, verrucht und androgyn. Stars wie Catherine Deneuve praktizierten das Rauchen so selbstverständlich wie die Männer, und selbst die süsse Audrey Hepburn wirkte mit zickig mit Mundspitze gerauchter Zigarette besonders sexy. Das Anti-Bild zum biederen Hausmütterchen – die erwerbstätige, sexuell selbständige emanzipierte Frau – hielt eine Zigarette in der Hand. 

Ende der Vernebelung

Obwohl bereits 1964 der erste Bericht erschien, der die negativen gesundheitlichen Folgen des Rauchens bekannt machte, wandelte sich die Einstellung zum Rauchen nur langsam. Das Image des «coolen Rauchers» hielt sich bis in die 80er-Jahre. Stars qualmten in Filmen, Politiker nebelten sich in Talkshows ein, Normalbürger pafften sich in der Pause ihren Ärger von der Seele. «Warum denn gleich in die Luft gehen», tröstete das HB-Männchen. Erst mit dem durch das Rauchen bedingten Tod prominenter Raucher wie Humphrey Bogart, der 1957 mit 58 Jahren an Speiseröhrenkrebs starb, trübte sich die Aura des Rauchers. Heute erscheint das alles wie eine Vernebelung der Tatsachen. Eine ferne, verrauchte Halluzination.

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GSoA stellt sich hinter BDP-Vorstoss zu Waffenexporten: «Der Bundesrat macht die Schweiz zu Kriegsgewinnlern»

Wed, 05/23/2018 - 17:44

BERN - Die BDP möchte, dass Volk und Parlament bei Kriegsmaterialexporten mehr mitreden dürfen. Die Armeegegner der GSoA unterstützen den Vorschlag – und schiessen scharf gegen den Bundesrat.

Die BDP macht derzeit mit einer brisanten Forderung auf sich aufmerksam: Das Volk soll bei Waffenexporten künftig mitreden dürfen, fordert Präsident Martin Landolt (49) im BLICK. Einen entsprechenden Vorstoss will er am kommenden Montag zu Beginn der Sommersession einreichen. 

Hintergrund ist die Lockerung der Kriegsmaterialverordnung, an welcher Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66) arbeitet. Demnach sollen Waffenexporte auch in Krisengebiete möglich sein. Rüstungskonzerne stehen hinter dem Anliegen.

Breite Frauenallianz steht hinter BDP

Landolt will nun, dass Parlament und Bevölkerung die Richtlinien für Waffenexporte mitbestimmen dürfen, und nicht wie bis anhin der Bundesrat beziehungsweise die Verwaltung im Alleingang entscheidet.

Rückendeckung erhält Landolt von einer Frauenallianz von links bis rechts (BLICK berichtete). SP-Nationalrätin Chantale Galladé (44) beispielsweise ist überzeugt davon, dass der Bundesrat viele Waffenexporte nicht erlauben würde, müsste er vor dem Volk damit geradestehen.

GSoA-Lempert: Schmutziges Geschäft der Waffenlobbyisten

Von den befragten Frauen schert einzig Ida Glanzmann (59) aus. Sie hält nicht viel von der BDP-Idee. «Landolts Vorstoss würde der Rüstungsindustrie im Parlament noch mehr Macht verleihen, ihre Lobbyarbeit würde zunehmen», meint die Vizepräsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats. Bemerkenswert: Glanzmann ist Mitglied des Arbeitskreises Sicherheit und Wehrtechnik, einer Waffenlobby-Organisation.

Diese Aussage gerät Lewin Lempert (21) in den falschen Hals: «Ausgerechnet Frau Glanzmann redet davon, dass die Waffenlobbyisten wieder stärker tätig würden, wenn das Parlament bei den Waffenexporten mitreden könnte.» Ihr gehe es doch vielmehr nur darum zu verhindern, dass «Licht in dieses schmutzige Geschäft kommt», mutmasst der Sprecher der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA).

Landesregierung sei mit Waffenexporten überfordert

Die Armeegegner der GSoA können dem BDP-Vorschlag viel Gutes abgewinnen. «Es ist sicher immer gut für unsere Demokratie, wenn das Parlament öffentlich über Dinge verhandelt und am Schluss das Volk das letzte Wort hat und nicht der Bundesrat im stillen Kämmerlein fahrlässige Exportentscheide der Bundesverwaltung abnickt.» Denn laut Lemperts Dafürhalten habe die Landesregierung mehrmals bewiesen, dass sie mit Waffenexporten überfordert sei.

Nachdem Schweizer Waffen in den Kriegen im Nahen und Mittleren Osten aufgetaucht sind, würde sich ein verantwortungsvoller Bundesrat nicht von Kriegsprofiteuren zur Erleichterung der Waffenausfuhren verleiten lassen, sondern Restriktionen einleiten, rät der GSoA-Sprecher. Für ihn ist klar: «Ein Bundesrat, der die Schweiz zu Kriegsgewinnlern macht, schadet dem Ansehen unseres Landes massiv.»

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