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Updated: 3 weeks 3 days ago

Sommer, Xhaka & Co zum WM-Exploit: «Die Eishockey-Nati motiviert uns!»

Tue, 05/22/2018 - 23:30

Die Hockey-Silberhelden als Inspiration für die Fussballer und ihre WM in Russland? Auf jeden Fall, sagen Nati-Coach Petkovic und seine Stars.

Seit gestern bereiten sich 15 mögliche Nati-Spieler auf ihre WM in Russland vor. Klar ist der knapp verlorene WM-Final der Hockey-Kollegen (2:3 nach Penalty-Schiessen gegen Schweden) im Camp in Feusisberg SZ beim Einrücken Thema Nummer 1 unter den Fussballern.

«Wir müssen stolz auf diese Hockey-Nati sein», sagt Yann Sommer, der Nati-Goalie, «sie haben eine super WM gespielt.

Sie haben in Dänemark gezeigt, was mit Glauben und Team-­Spirit alles zu erreichen ist. Die Nati im WM-Final, das muss gefeiert werden. Diese Leistung muss natürlich für uns eine In­spiration sein.»

Auch Gelson Fernandes konnte es mitten in den Feierlichkeiten nach dem Pokalsieg seiner Frankfurter Eintracht gegen Bayern nicht lassen, sich über den Hockey-Final zu informieren.

Der Walliser: «Grill, TV, Grill, ich ging immer hin und her. Was diese Hockeyaner geleistet haben, ist unglaublich. Ich sage jetzt nicht, auch wir schaffen es an der WM bis in den Final. Aber: Auch sie spielen offensiver als auch schon. Und sie haben gezeigt: Wenn man mit Herz und Leidenschaft dabei ist, können auch wir zusammen etwas erreichen. Das ist für uns ein schönes Bild für die anstehende WM, aber auch für die Olympischen Spiele 2026 im Wallis.»

Auch Akanji drückte die Daumen

Dortmunds Manuel Akanji sagt: «Ich habe den Final auch geschaut. Es war sehr eng. Sicher ist diese Leistung für uns auch eine Inspiration.»

Granit Xhaka, Mittelfeld-Chef bei Arsenal London: «Sicher dürfen wir stolz sein, dass es die Nati bis in den Final geschafft hat. Leider haben sie es knapp nicht geschafft, Weltmeister zu werden. Ich möchte Fussball nicht mit Eishockey vergleichen. Aber: Wenn man miteinander alles gibt, kann man in beiden Sportarten Grosses erreichen.» Das sieht auch Kraftwürfel Xherdan Shaqiri so: «Die Leistung der Hockeyaner kann für uns sicher ein Ansporn sein.»

Und was sagt der Chef über die Leistung der Hockey-Mannschaft von Coach Patrick Fischer? Vladimir Petkovic: «Sie verdienen sehr grosse Anerkennung und ein Kompliment. Sicher können sie für uns ein Vorbild sein, vor allem in Sachen mentaler Stärke. Ein WM-Turnier sind nicht einfach nur ein, zwei Spiele. Man muss sich während des Turniers steigern. Und das hat die Schweizer Mannschaft geschafft.»

 

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Familiendrama im Spital nach Fremdgeh-Skandal: Bonnie Strange ist Mami geworden – Ex-Freund durfte nicht dabei sein

Tue, 05/22/2018 - 21:28

Influencerin Bonnie Strange ist zum ersten Mal Mutter geworden. Ihr Ex-Freund, der sie mit einem Porno-Model betrog, durfte bei der Geburt nicht dabei sein.

Es schien, als wollten sich die deutsche Influencerin und das britische Männermodel für ihr gemeinsames Kind zusammenreissen. Doch das Beziehungsdrama von Bonnie Strange (31) und Leebo Freeman (29) geht in die zweite Runde: Gestern Abend brachte sie ein Mädchen zur Welt, wie «Bild» berichtet. Offenbar durfte ihr Ex-Freund, der Bonnie mit einem Porno-Model betrog und schliesslich aus ihrer Wohnung flog, bei der Geburt nicht dabei sein.

Auf Instagram tat der Brite seine Enttäuschung kund: «Gestern Abend um 21.05 Uhr wurde meine Tochter geboren. Mir wurden alle Informationen enthalten, bis sie auf der Welt war. Als ich im Spital ankam, wurde ich von der Hebamme mit Verachtung behandelt. Sie weigerte sich, mir irgendeine Frage zur Gesundheit oder Sicherheit meines Kindes zu beantworten.» Als er gesagt habe, er sei wegen seines Kindes da, habe ihn Hebamme Sissi angeschrieben. Er sei nicht willkommen und soll nach Hause.

Seine Tochter bekam einen völlig anderen Namen

Anschliessend habe ihn die Hebamme versucht, per Sicherheitsdienst aus dem Spital werfen zu lassen. «Mir wurde gesagt, ich sei nicht erwünscht. Nicht willkommen als Vater, der seine Tochter sehen oder in den Armen halten will. Wissen will, wie es ihr geht. Ich habe ausserdem erfahren, dass sie einen anderen Namen bekam. Einen, von dem ich noch nie gehört habe und dem ich nie zustimmte.» Er wolle nun um seine Tochter kämpfen, wie er ankündigt. Bonnie Strange äusserte sich bislang nicht zum Liebes-Drama mit dem Vater ihres Kindes. (kad) 

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Auch der Bundesrat trägt Schuld: Preisüberwacher kritisiert Swisscom-Tarife

Tue, 05/22/2018 - 21:24

ZÜRICH - Für unter 6 Rappen pro Minute auf Schweizer Handys telefonieren, das geht in Deutschland. Schweizer Festnetzkunden können davon nur träumen. Dafür kassieren sie einen Rüffel vom Preisüberwacher.

Dass Schweizer Telekomunternehmen ihren Kunden nichts schenken, weiss jedes Kind. Deshalb erstaunt es kaum, dass der Preisüberwacher Stefan Meierhans erneut den Mahnfinger hebt: «Festnetz-Tarife der Swisscom sind zu teuer», kritisierte Meierhans am Dienstag in einer Mitteilung. Die Margen für Anrufe im Minutentarif auf Mobilnetze seien weit höher als bei den auf 8 Rappen gedeckelten Anrufen auf Festnetze.

Konkret heisst das: Telefoniert der Swisscom-Kunde auf ein Swisscom-Handy, zahlt er 32 Rappen pro Minute. Ein Anruf von einem Swisscom-Festnetz zu Sunrise und Salt kostet gar 35 Rappen. Schuld daran trägt auch der Bundesrat: Im Rahmen der Neuvergabe der Grundversorgung verzichtete die Landesregierung entgegen der Empfehlung des Preisüberwachers auf eine generelle Obergrenze für Anrufe auf Mobilnetze von 14 Rappen pro Minute.

Swisscom hat kein Interesse an Grundversorgung der Kunden

Dass sich der Bundesrat nicht gegen die Swisscom stellt, kommt nicht überraschend. Schliesslich zeichnet er sich für die Strategie des Unternehmens verantwortlich und streicht Dividenden ein. «Wenn sich der Bundesrat zu einer Obergrenze für Anrufe auf Mobilfunk-Anschlüsse durchgerungen hätte, hätte Swisscom die Preise senken müssen», sagt Telekom-Experte Ralf Beyeler. «Stattdessen verrechnen schweizweit alle Anbieter überhöhte Gebühren.» 

Für Beyeler ist klar: «Die Swisscom hat kein Interesse an den Grundversorgungskunden.» Viel lieber verkaufe die Swisscom ihren Kunden Kombi-Angebote, die mehr kosten. Dann plaudert der Telekom-Experte aus dem Nähkästchen: «Anbieter sagen mir: Weshalb sollen wir die Preise senken? So verdienen wir besser. Und solange Swisscom nicht die Preise senkt, senken wir die Preise auch nicht.»

Preisüberwacher spricht von Kompromiss

Swisscom weist die Vorwürfe zurück: «Auch Kunden, die rein an einem Festnetzangebot interessiert sind, sind uns wichtig, und auch für diese Kunden bieten wir sehr attraktive Angebote», sagt Sprecherin Sabrina Hubacher. Meierhans pocht nun auf eine Tarifsenkung. Swisscom kommt dem Preisüberwacher bereits ein Schrittchen entgegen: Ab Juni können Swisscom-Kunden, die oft Anrufe auf Mobilnetze tätigen, für 9 Franken im Monat unbegrenzt telefonieren. «Ein Kompromiss», sagt Meierhans. 

Telekom-Experte Beyeler lässt auch an diesem Angebot kein gutes Haar: «Wenn Swisscom das Anliegen der Kunden ernst nehmen würde, dann würde Swisscom das Angebot so gestalten, dass Kunden, die für mehr als 9 Franken auf Schweizer Handys anrufen, maximal 9 Franken im Monat bezahlen.» Auch ein Blick über die Grenze zeigt, dass der hiesige Wettbewerb nicht spielt: In Deutschland können Festnetz-Kunden bereits für weniger als 6 Rappen pro Minute auf Schweizer Handys anrufen.

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Regen verschiebt Duell mit Donaldson: Genf-Achtelfinal von Wawrinka fällt ins Wasser

Tue, 05/22/2018 - 20:49

Der Regen macht Stan Wawrinka einen Strich durch die Rechnung. Wegen anhaltender Schauer kann der Romand den Achtelfinal in Genf nicht mehr am Dienstagabend austragen. Das Duell mit Jared Donaldson wird auf Mittwoch verschoben.

Nichts wirds mit Tennis am Dienstagabend. Der Regen sorgt am Lac Leman dafür, dass sich die Stan-Fans weiter gedulden müssen. Der Achtelfinal gegen den US-Amerikaner Donaldson (ATP 57) – Wawrinka hatte in der 1. Runde ein Freilos – kann erst am Mittwoch gespielt werden.

Stan kommt am Nachmittag zum Einsatz, spielt nicht vor 16 Uhr. Auch die unterbrochene Partie zwischen Andreas Seppi und Bernabé Zapata wird (beim Stand von 7:5, 3:2) erst heute fortgesetzt.

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Billiger und bescheidener: SRF setzt auf Au-pairs und Stifte

Tue, 05/22/2018 - 20:46

Nationaler – nachhaltiger – günstiger: So heisst die neue Dreifaltigkeit am Leutschenbach. Nachdem sich der Pulverdampf der No-Billag-Abstimmung verzogen hat, werden die Sparversprechungen umgesetzt.

Au-pairs sind heiss begehrt: Sie sprechen mehrere Sprachen, sind freundlich, und vor allem kosten sie nicht viel. So möchte sich auch die SRG nach dem Nein zur No-Billag-Initiative präsentieren. Erreicht werden soll das Ziel durch intensive Einsparungen und eine verstärkte nationale Ausrichtung mit Einbindung aller Sprachregionen.

Für diesen Kurs eignet sich kaum etwas besser als vier fleissige junge Leute, die mit Kochlöffeln und Windeln den Röstigraben überwinden. Die vierteilige Doku-Serie «Au Pair», die vier Jugendliche bei ihrer Arbeit in einem jeweils anderen Landesteil zeigt, ist Teil dieser Strategie: Die Reihe läuft ab dem 9. Juli auf SRF 1. RTS und RSI zeigen die Serie ebenfalls; RTS auch im Sommer, RSI im Herbst.

Den Röstigraben zuschaufeln

«Die Schweiz ist kulturell sehr vielfältig, was bei dieser Doku-Serie veranschaulicht wird», erklärt Monika Balmer, interregionale Produzentin bei SRF.  «Der Sprung über eine Sprachgrenze innerhalb der Schweiz bedeutet für viele bereits einen Sprung in eine fremde Kultur. Wer ein Au-pair-Jahr in der Schweiz absolviert, wird sein Leben lang ein grösseres Verständnis für die unterschiedlichen Kulturen und Traditionen der anderen Sprachregionen haben», erklärt sie.

Die Serie solle helfen, den Röstigraben zuzuschaufeln: «Sie will dieses Verständnis näherbringen und zum Zusammenhalt und Austausch der Schweizer Bevölkerung beitragen.»

«Im Hause muss beginnen ...» 

Die Gotthelf-Maxime «Im Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland» gilt auch für ein anderes Projekt: Die SRG berichtet neu die ganze Woche auf ihren Radio-, TV- und Onlinekanälen in allen Sprachregionen von den Berufsmeisterschaften Swiss Skills im September. Die Botschaft: Handwerk hat goldenen Boden und ist immer gefragt. Höhepunkt ist eine Live-Übertragung des letzten Wettkampftags.

Keine teuren Zeitreisen mehr

Die nationale Ausrichtung hat aber nicht nur einen verstärkten Zusammenhalt zum Ziel – sie birgt gleichzeitig beträchtliches Sparpotenzial. Um nicht weniger als 100 Millionen Franken muss die SRG herunterfahren: Statt teurer Zeitreisen ins Mittelalter wie 2017 mit «Im Schatten der Burg» mit Katharina Locher (32) oder des Sahlenweidli-Klamauks wird dieses Jahr auf den Spuren von Thomas Cook der Schweizer Tourismus beleuchtet – ab dem 16. Juli drei Wochen lang.

 

Eine neue Programmstruktur am Mittwoch soll ebenfalls für mehr Nachhaltigkeit und tiefere Kosten sorgen: So wird die «Rundschau» neu auf 20.05 Uhr vorgezogen. Eine Stunde später folgen voraussichtlich Dok-Filme – aus allen Landesteilen. 

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Schweizer IS-Jäger angeklagt: Muss Johan Cosar (36) in den Knast?

Tue, 05/22/2018 - 20:17

Der Tessiner Johan Cosar hat als Anführer einer Privatarmee in Syrien gegen die Terror-Miliz IS gekämpft. Vor drei Jahren kam er zurück in die Schweiz. Jetzt wurde Cosar angeklagt – ihm drohen mehrere Jahre Haft.

Vor knapp sechs Jahren stellte der Tessiner Johan Cosar (36) in Syrien seine eigene Privatarmee zusammen und kämpfte fortan gegen den IS und das Assad-Regime. 2015 kam er dann zurück in die Schweiz. Kurz nach seiner Rückkehr wurde Cosar vorläufig festgenommen und durch die Militärjustiz befragt. Nach 24 Stunden kam er wieder frei – doch abgeschlossen war der Fall damit noch nicht.

Jetzt hat der Leiter der Befragungen, der militärische Staatsanwalt, gegen den 36-Jährigen Anklage erhoben, wie Militärjustiz-Sprecher Mario Camelin gegenüber BLICK bestätigt.

Laut Camelin wird Cosar des Leistens fremden Militärdienstes beschuldigt. Sollte sich dieser Tatbestand vor Gericht als wahr erweisen, drohen ihm bis zu drei Jahren Haft.

IS-Jäger noch auf freiem Fuss

Zurzeit befindet sich der Tessiner noch auf freiem Fuss. Nach Angaben der Militärjustiz liegen keine Haftgründe für eine Untersuchungshaft vor. Wann und wo der Prozess stattfinden soll, ist noch nicht bekannt.

Ursprünglich reiste Cosar 2012 als freier Journalist nach Syrien, dem Heimatland seiner Vorfahren. Dort seine eigene Miliz-Truppe aufzubauen, sei eigentlich gar nicht seine Absicht gewesen, beteuerte der 36-Jährige in früheren Interviews. Doch die Tausenden von bedrohten Christen hätten ihm dann die Augen geöffnet. «Ich realisierte, dass man etwas machen muss», sagte er.

In Syrien nahm Johan Cosar schliesslich den Namen Omid an. Seine Privatarmee umfasste etwa 500 Mann, alle ausgerüstet mit einer Kalaschnikow, 150 Schuss Munition und zwei Handgranaten. Die meisten von ihnen waren blutjung, die wenigsten älter als 20. (hah) 

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Er schanzte Freund Fake-Aufträge zu: SBB-Mitarbeiter hat über zwei Millionen Franken ertrogen

Tue, 05/22/2018 - 18:03

Er hat einem Freund über zehn Jahre fiktive Aufträge zugesteckt und so Millionen verdient. Mit dem Geld hat der SBB-Mitarbeiter seine Geliebte finanziell unterstützt. Jetzt muss der 56-Jährige vor Gericht.

Über zehn Jahre lang hat ein SBB-Mitarbeiter Aufträge an zwei Firmen eines Freundes vergeben, ohne dass die Arbeiten tatsächlich erledigt wurden. So generierten die Männer rund 4 Millionen Franken, die sie sich hälftig teilten (BLICK berichtete). Anfang Juni muss sich der SBB-Angestellte vor dem Bundesstrafgericht verantworten.

Dem 56-Jährigen werden mehrfache ungetreue Amtsführung, gewerbsmässiger Betrug, Geldwäscherei und weitere Delikte vorgeworfen. Er hatte in der Zeitspanne zwischen April 2003 und März 2014 freihändig Aufträge an seinen im Jahr 2011 verstorbenen, ehemaligen Studienfreund vergeben.

Nach dessen Tod liess sich gemäss Anklage der Bundesanwaltschaft die Ehefrau des Verstorbenen dazu überreden, das System weiterzubetreiben.

Wie aus der Anklageschrift hervor geht, schrieben die beiden Freunde die Offerten und Rechnungen an die SBB anfänglich zusammen. Nach einer gewissen Zeit, übernahm der Angeklagte diese Aufgabe selbst. Als Angestellter der SBB «kontrollierte» er die Unterlagen und bewilligte sie.

Geliebte unterstützt

Mit den rund zwei Millionen Franken unterstützte der Angeklagte seine Geliebte finanziell. Ausserdem bezahlte er mit dem Geld die Handwerkerrechnungen für sein Haus, die Privatschule seiner Tochter, ein Motorrad der Marke Ducati und vieles mehr.

Den SBB ist allein aus den nicht oder nur teilweise erbrachten Arbeiten und Leistungen ein Schaden von mindestens 1,2 Millionen Franken entstanden, heisst es in der Anklageschrift.

Die Witwe des verstorbenen Freundes und deren Zwillingsschwester wurden bereits 2015 mit Strafbefehlen verurteilt. Die Zwillingsschwester hatte ihr Konto für die Geldwäsche zur Verfügung gestellt.

Grosszügige Zuwendungen

Der Angeklagte soll aber auch mit einer anderen Firma zusammen gewirtschaftet haben, wie in der Anklageschrift beschrieben wird. So liess sich der SBB-Angestellte für die Aufträge, die er dieser Firma erteilte, von den drei Hauptaktionären mit Elektrogeräten, einer Photovoltaikanlage für sein Haus, einem Rabatt auf ein Auto oder auch mit Bargeld entgelten.

Die drei Hauptaktionäre sind ebenfalls angeklagt. Sie hatten dem SBB-Angestellten Leistungen im Wert von rund 380'000 Franken zukommen lassen.

Der Hauptangeklagte befand sich 2014 rund einen Monat in Untersuchungshaft. Die Anträge zu den Sanktionen wird die Staatsanwaltschaft erst am Prozess bekannt geben. Dieser beginnt am 5. Juni und dauert voraussichtlich drei Tage. (SDA)

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Nach Vollsperrung wegen Reise-Car-Brand: San Bernardino ab Donnerstag 5 Uhr wieder offen

Tue, 05/22/2018 - 17:13

SAN BERNARDINO GR/ BERN - Im San-Bernardino-Tunnel ist am Freitag ein Reise-Car aus Deutschland vollkommen ausgebrannt. Seither ist der Tunnel gesperrt. Beim Brand wurde die Zwischendecke massiv beschädigt. Morgen Donnerstag um 5 Uhr wird der Tunnel wiedereröffnet.

Die Reparaturarbeiten im San Bernardino-Tunnel, der durch einen Car-Brand beschädigt wurde, sind praktisch abgeschlossen. Die seit Freitag gesperrte Röhre soll «bald» wieder geöffnet werden, hatte das Bundesamt für Strassen Astra am Dienstag mitgeteilt.

Über eine Wiedereröffnung wurde am Mittwochabend entschieden, nach einer Prüfung der provisorischen Reparaturen an der Tunnel-Zwischendecke, wie das Bundesamt für Strassen Astra mitteilte. Da die Ergebnisse entsprechend positiv ausfielen, steht jetzt fest: Der  San Bernardino-Tunnel wird morgen Donnerstag um fünf Uhr früh wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Ein Tunnelabschnitt von etwa 100 Metern Länge war durch den Brand stark beschädigt worden. Am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurden elektromechanische Anlagen und Sicherheitseinrichtungen sowie die Zwischendecke, die den Verkehrsraum vom Lüftungskanal trennt.

Die Zwischendecke wurde provisorisch abgestützt und stabilisiert, um den Tunnel möglichst rasch wieder freigeben zu können, wie es in der Mitteilung weiter hiess. Die definitiven Stabilisierungsarbeiten an der Zwischendecke sind für die kommenden Wochen geplant. Sie sollen «in Zeiten mit weniger Verkehr» durchgeführt werden.

Am Freitag war ein von Süden kommender deutscher Reisebus im San-Bernardino-Tunnel etwa 500 Meter vor dem Nordportal in Brand geraten. Alle 22 Personen, die sich im Bus befanden, konnten in Sicherheit gebracht werden.

Zur Rettung der Businsassen hätten nicht nur die Ordnungskräfte, Feuerwehren, Ambulanzen und die Rega beigetragen, sondern auch die einwandfrei funktionierenden Sicherheits- und Selbstrettungs-Vorrichtungen im Tunnel, schrieb das Astra.

Der Tunnel blieb aber das ganze Pfingstwochenende über geschlossen und führte zu einem Rekordstau am Gotthard. Mit 28 Kilometern Kolonne und 5 Stunden Wartezeit egalisierte der Pfingststau am Samstag den Negativ-Rekord aus dem Jahr 1999. (SDA/rad)

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Tabakmulti kommt Gesetz zuvor: Philip Morris stoppt Zigarettenwerbung in der Schweiz

Tue, 05/22/2018 - 16:36

Der amerikanische Tabakmulti Philip Morris macht künftig nur noch Werbung für E-Zigaretten.

Jetzt ist der Marlboro-Mann definitiv am Ende! Denn wer kann sich den Cowboy schon mit einer E-Zigarette oder einem Tabakerwärmer vorstellen?

BLICK weiss: Philip Morris, Mutterkonzern von Marlboro, macht in der Schweiz ab sofort keine Werbung mehr für konventionelle Zigaretten. «Wir sind überzeugt, dass die Zukunft den neuen Produkten und nicht den herkömmlichen Zigaretten gehört», sagt Dominique Leroux, Managing Director von Philip Morris Schweiz.

Beworben werden nur noch E-Zigaretten und das konzerneigene Tabak-Erhitzersystem Iqos. Marlboro, Philip Morris, Muratti, Brunette und Chesterfield werden also aus Inseraten, Plakaten, Kino-Werbefilmen und Musikfestivals verschwinden. Beworben werden sie nur noch an Kiosken und anderen Verkaufsstellen.

Keine Zigi-Werbung zwischen Süssigkeiten 

Der Tabakmulti kommt damit weiteren Werbeeinschränkungen zuvor, die das neue Tabakproduktegesetz vorsieht, das voraussichtlich 2022 in Kraft treten soll. Die Schweiz ist das einzige europäische Land, in dem Tabakwerbung in der Presse noch erlaubt ist. Das will der Bundesrat in dem neuen Gesetz leicht ändern: Im Internet und in den Gratiszeitungen soll Werbung für Tabakprodukte verboten werden. Auch zwischen Süssigkeiten an Kiosken soll Tabakwerbung verboten werden. In Kinos, auf Plakaten und in der bezahlten Presse dagegen sollen Zigaretten-Inserate weiterhin gestattet sein. 

E-Zigaretten verbrennen keinen Tabak. Stattdessen wird entweder eine Flüssigkeit, das sogenannte «Liquid», erhitzt und als Dampf eingeatmet oder Tabak wird erhitzt und das dabei entstehende Gas inhaliert. Laut Tabakfirmen ist das weniger gesundheitsschädlich als herkömmliches Rauchen. Zumindest gibt es keine Teerstoffe mehr, wie sie sie beim Verbrennen von Tabak entstehen. Allerdings sei davon auszugehen, dass der durchschnittliche E-Zigarettenraucher ähnlich viel Nikotin zu sich nimmt wie ein konventioneller Raucher.

Noch keine Langzeitstudien zu E-Zigis

Zusätzlich zum Nikotin enthielten auch Liquids eine ganze Reihe von potenziell giftigen Substanzen, aber in signifikant geringeren Massen als Zigaretten. Der komplette Umstieg von konventionellen Zigaretten auf E-Zigaretten, so die Forscher der amerikanischen «National Academies of Sciences, Engineering and Medicine», reduziere tatsächlich den Kontakt mit giftigen und krebserregenden Stoffen.

Langzeitstudien zu gesundheitlichen Risiken durch E-Zigaretten gibt es jedoch noch nicht. Allein schon, weil E-Rauchen erst vor rund einem Jahrzehnt entwickelt wurde und Jahre brauchte, bis es die Raucher überzeugte. Langfristige schädliche Effekte, die das «Dampfen» auf die Gesundheit haben könnte, sind somit nicht auszuschliessen.

 

Nikotin ist wie Heroin

Auch E-Zigaretten können zur Abhängigkeit führen, warnen darum die Experten. «Nikotin macht genau so abhängig wie Heroin, psychisch und physisch», erinnert der Schweizer Pneumologe Jürg Barben. Zudem würden auch Trägerstoffe inhaliert, die zu Krankheiten wie Asthma führen können. Die beste Option sei darum, mit Rauchen aufzuhören, betont er. Allerdings sagt auch er: «Wahrscheinlich ist die E-Zigarette ein bisschen weniger gefährlich, als Tabak zu verbrennen.»

 

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Weil Billette für Kunden teurer würden: Preisüberwacher gegen Auflösung des SBB-Monopols

Tue, 05/22/2018 - 14:00

Der Preisüberwacher empfiehlt dem Bundesamt für Verkehr (BAV), das Monopol der SBB auf dem Fernverkehrsnetz nicht aufzubrechen. Der Vorschlag ziele darauf ab, die Staatseinnahmen zu erhöhen und führe zu einer markanten Preiserhöhung für die Kunden.

Das BAV hatte Mitte April bekanntgegeben, dass die BLS den Zuschlag für die Fernverkehrslinien Bern-Biel und Bern-Burgdorf-Olten erhalten soll. Damit würde ab 2020 das SBB-Monopol fallen. Der Preisüberwacher rät jedoch davon ab, den Fernverkehr aufzuteilen, solange ein Markteintritt nicht mit echten Effizienzgewinnen und sinkenden Kosten einhergingen.

Zwar begründe das BAV in seinen Unterlagen den Entscheid unter anderem mit «Effizienzgewinnen«, schrieb der Preisüberwacher Stefan Meierhans in seiner am Dienstag veröffentlichten Beurteilung des Konzepts an das BAV. Das BAV benutze das Wort jedoch in «irreführender Weise», denn die Gewinne seien nicht darauf zurückzuführen, dass mehrere Anbieter im Markt spielten.

Hintergrund seien vielmehr die vorgeschlagenen Änderungen beim Deckungsbeitrag. Das neue Konzept der Fernverkehrskonzessionen sieht vor, dass die Bahnen einen grösseren Anteil ihres Gewinns im Fernverkehr an die Infrastruktur abgeben müssen (Deckungsbeitrag). Der Preisüberwacher empfiehlt, darauf zu verzichten.

Bei den SBB würde dies nach Einschätzung des BAV und den SBB ab 2020 Mehrkosten von rund 100 Millionen Franken pro Jahr verursachen. «Wenn ein grösserer Teil der Verkehrserlöse für die Deckung der Infrastrukturkosten herangezogen wird, sinken im Gegenzug die Verpflichtungen für den Bund», schreibt Meierhans. Dies würde wahrscheinlich zu höheren Preisen für die Kunden führen, liessen die SBB bereits bei Bekanntgabe der Erhöhung verlauten.

Bei der BLS hingegen will das BAV während mindestens fünf Jahren gar keinen Deckungsbeitrag erheben. Dies sei eine «diskriminierende» Markteintrittsprämierung», schreibt Meierhans. Wenn ein Markteintritt offensichtlich zumindest zu Beginn aus eigener Kraft nicht möglich scheine, müsse die Methode zur Konzessionsvergabe an sich überdacht werden.

Das BAV will die Fernverkehrskonzessionen Mitte Juni definitiv vergeben. (SDA)

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BLICK-Leser hält Drama im Basler Zolli fest: Rabenkrähe frisst Baby-Storch

Tue, 05/22/2018 - 13:54

Am Montag fiel ein junger Storch aus seinem Nest im Basler Zolli. Eine Rabenkrähe stürzte sich sogleich auf den Vogel. Der Storch hatte keine Chance.

Pfingstmontag, 11 Uhr: BLICK-Leser Remo S.* fotografiert Störche im Aussenbereich der Elefantenanlage im Basler Zoo. Plötzlich hört er andere Besucher rufen. Ein junger Storch ist aus dem Nest gefallen! Der drei Wochen alte Vogel kann noch nicht fliegen und liegt auf dem Boden.

Bevor jemand zu Hilfe eilen kann, ist es schon zu spät. Eine Rabenkrähe stürzt sich auf den Storch und macht sich über ihre Beute her. «Er hatte keine Chance», sagt der Leserreporter zu BLICK. Er vermutet, dass der junge Vogel den Sturz aus sechs Metern Höhe zunächst überlebt hat. «Er hat noch gezuckt, als er am Boden lag.»

Dass die Rabenkrähe das Tier zu Tode gepickt hat, hält Livio Rey von der Vogelwarte Sempach eher für unwahrscheinlich: «Die Rabenkrähe ist eine Allesfresserin und frisst alles, was sie findet. Sie greift aber kaum gezielt an», sagt Rey zu BLICK.

«Es sieht ziemlich krass aus»

Im Nest bleiben zwei weitere junge Störche und deren Mutter. «Sie ist nicht zu ihrem Kleinen hingeflogen, sondern ist oben im Nest geblieben», erzählt Remo S. Das Verhalten der Mutter sei jedoch normal, sagt Zolli-Sprecherin Tanja Dietrich: «Sie hat noch andere Junge, für die sie sorgen muss, diese kann sie nicht einfach verlassen. Sie kann auch für das Junge nicht viel tun.»

Einige Besucher hätten vorgeschlagen, das Zoo-Personal zur Hilfe zu rufen. «Aber zu dem Zeitpunkt hätte das auch nichts mehr gebracht», meint Remo S. Der passionierte Fotograf beobachtet die Szene. «Ich hatte so was noch nie vorher gesehen. Es sieht schon ziemlich krass aus, aber so ist das eben. In den Wäldern passiert das auch.»

 

Störche sterben eher an Lungenentzündung

Warum der junge Vogel aus dem Nest runtergefallen ist, ist unklar. Remo S. fotografierte zum Zeitpunkt des Sturzes gerade einen anderen Storch. Und auch die Zolli-Mitarbeiter waren nicht vor Ort. An Platzmangel habe es jedenfalls nicht gelegen, versichert Sprecherin Dietrich. «Die Störche bauen ihr Nest selber. Zu klein war es nicht.»

Dass junge Vögel aus den Nestern stürzen und sterben, komme hin und wieder vor, meint die Zoo-Sprecherin. «Bei den Störchen passiert das aber nicht so häufig. Viel eher kommt es zu Todesfällen wegen des schlechten Wetters. Wenn sich bei lang anhaltendem Regen Wasser im Nest sammelt, können Jungstörche an einer Lungenentzündung sterben», sagt Dietrich.

*Name der Redaktion bekannt

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Crash mit Auto: Velofahrer (13) in Immensee SZ verletzt

Tue, 05/22/2018 - 12:57

Ein Bub (13), der in Immensee SZ mit seinem Velo unterwegs war, wurde bei der Kollision mit einem Auto erheblich verletzt.

Gegen 07.30 Uhr ist am Dienstagmorgen ein Autofahrer (48) auf die Kreuzung Husmatt/Immostrasse gefahren. Beim Linksabbiegen kam es zur Kollision mit einem herannahenden Velofahrer, einem 13-jährigen Buben.

Der Velofahrer erlitt beim Unfall «erhebliche Verletzungen», wie die Kantonspolizei Schwyz in einer Mitteilung schreibt. Er wurde vom Rettungsdienst in ein ausserkantonales Spital gebracht. (noo)

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Pensionäre müssen Gürtel enger schnallen: SBB-Pensionskasse senkt Renten

Tue, 05/22/2018 - 12:28

Die Pensionskasse der SBB ist mit 56'000 Personen und einem Kapital von rund 18 Milliarden Franken eine der grössten der Schweiz. Per März 2019 sinkt nun der Umwandlungssatz.

Die sanierungsbedürftige Pensionskasse SBB (PK SBB) senkt den Umwandlungssatz. Für Versicherte, die im März 2019 das Pensionsalter 65 erreichen, sinkt der Satz von 5,18 auf 5,08 Prozent. Anschliessend geht die Rentenkürzung weiter.

Die Zinssenkung gilt ab dem 1. März 2019, wie die PK SBB am Dienstag mitteilte. Das heisst für die ab dann Pensionierten, dass sie pro 100'000 Franken angespartem Altersguthaben noch 5080 Franken Rente erhalten.

Anschliessend senkt die Pensionskasse ihre Renten weiter, und zwar in drei jährlichen Schritten. Ab 1. Januar 2020 gibt es für 100'000 Franken noch rund 4960 Franken Rente, ab 1. Januar 2021 noch 4850 und ab 2022 noch 4730. Sie erhalten dann also weniger als die Hälfte des zuletzt versicherten Lohns. Auch alle übrigen Umwandlungssätze passt die Kasse an.

Von den Kürzungen sind nicht alle Angestellten der Bahn gleichermassen betroffen. Für Versicherte mit Geburtsdatum vor dem 31. Januar 1961 gilt eine Besitzstandsgarantie. Wer ab dem 1. März 2019 in Pension geht, erhält mindestens die gleiche Rente, die ihm bei einer Pensionierung per 1. Februar 2019 zugestanden hätte.

Wegen tiefer Zinsen

Zudem hebt die Pensionskasse die Beiträge um 1,5 Prozent an. Die Finanzierung geschieht paritätisch zwischen den SBB und den Angestellten. Bei jüngeren Versicherten bis zum Alter 39 übernimmt die Bahn den gesamten Zusatzbeitrag. Ältere Versicherte zahlen 1 Prozent selbst, den Rest übernehmen die SBB.

Die Rentenkürzungen begründet die PK SBB mit den anhaltend tiefen Zinsen und der ungünstigen Versichertenstruktur. Wegen der tiefen Zinsen geht ihr Stiftungsrat für die kommenden Jahre von sehr tiefen Renditen aus, wie sie mitteilte. Wegen des «überaus hohen Rentneranteils» von 46 Prozent kann die PK zudem nur geringe Risiken eingehen.

Mit der Senkung des Umwandlungssatzes reduziert die PK ihren Angaben gemäss «die seit Jahren stattfindende unerwünschte Umverteilung zu Lasten der aktiven Versicherten». Der Stiftungsrat werde die Entwicklung weiterhin kritisch beobachten und behalte sich spätere Massnahmen vor.

Der Umwandlungssatz für den obligatorischen Teil der Pensionskasse ist gesetzlich festgeschrieben. Er liegt derzeit bei 6,8 Prozent. Bei der laufenden Reform der Altersvorsorge wird im Parlament eine Senkung auf 6,0 Prozent diskutiert.

Bei der PK SBB sind rund 56'000 Personen versichert. Mit ihrem Kapital von rund 18 Milliarden Franken zählt sie zu den grössten Pensionskassen der Schweiz. (SDA)

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Das meint BLICK zum grossartigen Sportjahr 2018: Auch die Fussball-Nati kann die Sterne vom Himmel holen

Tue, 05/22/2018 - 11:57

Zuerst 15 Olympia-Medaillen, nun erneut Vizeweltmeister im Eishockey. Im Hinblick auf die Fussball-WM könnte das bereits grossartige Sportjahr 2018 historisch werden, meint BLICK-Chefredaktor Sport Felix Bingesser.

Die Erde mag eine Kugel sein. Aber die Schweiz ist in diesen Tagen eine Scheibe. Hartgummi, 7,62 cm Durchmesser, 2,54 cm hoch, 170 Gramm schwer. Wie entschlossen, wie rasant, wie stilsicher die Schweizer diesen Puck erkämpft, vor sich hergetrieben oder abgewehrt haben, das hat das ganze Land begeistert.

Danish Dynamite. Ein Begriff, der einst geprägt wurde, als die dänischen Fussballer Europa aufmischten. Und der jetzt in Herning und Kopenhagen für diese neue Generation der Schweizer Hockeyaner steht. Für eine verschworene Einheit, für die diese WM-Silbermedaille eine Ernüchterung ist.

 

Sie wollen mehr. Sie wollen alles. Die grossartigen Auftritte bleiben. Es ist dies die Fortsetzung in einem Sportjahr, das historisch werden könnte. Bei den Olympischen Spielen in Südkorea hat die Schweiz 15 Medaillen gewonnen. So viele wie seit 1988 nicht mehr. Und jetzt ist man erneut Vizeweltmeister im Eishockey. Obwohl in anderen Ländern die Akzeptanz gegenüber dem Spitzensport und die flächendeckende Sportförderung ausgeprägter sind.

 

Es folgt bald die wegweisende Abstimmung im Wallis über die Durchführung der Olympischen Winterspiele 2026. Für ein überzeugtes «Ja» hat die Hockey-Nati beste Werbung gemacht. Und in zwei Jahren findet die Hockey-WM in der Schweiz statt. Der Stamm der Mannschaft wird bleiben und weiter wachsen. Selbst bei Olympia 2026 könnten viele dieser hochbegabten Generation noch dabei sein.

Und im Juni beginnt die Fussball-WM in Russland. Die Hockeyaner haben vorgelegt. Auch unsere Fussball-Nati hat Klasse, Teamspirit, Selbstvertrauen. Auch sie ist hungrig. Auch sie kann die Sterne vom Himmel holen. Ein Vorstoss in die Viertelfinals, nein, in die Halbfinals wäre vergleichbar mit der Finalqualifikation der Hockeyaner, die den WM-Titel und die damit vielleicht grösste Sport-Sensation um Haaresbreite verpasst haben.

Ja, der Schweizer Sport erlebt eine wunderbare und für ein so kleines Land aussergewöhnlich erfolgreiche Sport-Ära. Das hat nicht nur mit herausragenden Individualisten wie Roger Federer, Martina Hingis, Dario Cologna oder Fabian Cancellara zu tun. Sondern auch mit den Mannschaftssportlern, die uns Märchenhaftes bescheren.

Gerade die Wintersportler hätten es verdient, wenn ihre Exploits mit Olympischen Spielen in der Heimat belohnt würden. Mit einem Fernziel, das zusätzlichen Schub verleihen könnte. Für alle jungen Menschen. Für die Willens- und Sportnation Schweiz.

 

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Im Nationalrat war Sieber ein Exot: Per Wohnmobil an die Session

Tue, 05/22/2018 - 11:55

BERN - «Pfarrer Ernst Sieber konnte seine Position im Nationalrat gut vermitteln, auch anderen politischen Kreisen», blickt alt FDP-Präsident Franz Steinegger (75) zurück. Dass er kein geborener Parlamentarier war, sondern ein unkonventioneller, störte überhaupt nicht.

Unvergessen ist Pfarrer Ernst Siebers Wirken im Nationalrat. Vier Jahre, von 1991 bis 1995, sass er für die EVP unter der Bundeshauskuppel. Eine kurze Zeit im Vergleich zu Berner Polit-Dinosauriern, die sich aber gut an den Zürcher erinnern. 

So erzählt Franz Steinegger (75), alt FDP-Parteipräsident und von 1980 bis 2003 Nationalrat: «Er war ein hochanständiger Mensch, zu dem man sofort Zugang hatte, auch wenn man politisch das Heu nicht auf der gleichen Bühne hatte.»  Der Pfarrer habe jedem ruhig seine Meinung gesagt, niemals verbissen oder gar unfreundlich.

Er prägte die Drogenpolitik mit seinen Werken in Zürich

Dafür und für seine Wohltätigkeitswerke ist Ernst Sieber (†91) in Bern sehr geschätzt worden. «Es ist ihm gelungen, gewisse soziale Probleme aufzugreifen und darauf aufmerksam zu machen», so der Urner. Eine Lex Sieber gebe es aber nicht. Auch keine spezielle Drogenpolitik, obwohl Sieber dafür grosses Verständnis geweckt habe: «Für die nationale Drogenpolitik war er in Zürich wichtiger als in Bern. Sie war ja auch schon aufgegleist, bevor er im Nationalrat war.»

Diese Meinung teilt Toni Bortoluzzi (71), SVP-Sozialpolitiker und ebenfalls Zürcher alt Nationalrat (1991 bis 2015). «Mit seiner Rolle in einer gesetzgebenden Behörde war Sieber überfordert.» Seine wertvolle Zeit sei im Parlament und den für ihn langweiligen Kommissionssitzungen vergeudet gewesen. Sein Ansehen habe er sich mit seinem grossartigen Werk für die Randständigen in Zürich geholt.

«Er hat nicht einfach die hohle Hand beim Staat gemacht»

«Nachahmer gesucht!», lobt Bortoluzzi und rühmt Siebers «in einer Beziehung grundlegend bürgerliche Haltung»: Er habe nicht einfach nach dem Staat gerufen und die hohle Hand gemacht, um seine Sozialwerke zu finanzieren. «Er sagte: ‹Das mache ich selber, eigenständig, in eigener Verantwortung.› Das Geld hat er von Privaten organisiert.»

Wenn Sieber trotzdem mal beim Staat um Geld oder Land bettelte, wie er es mit einem seiner vier politischen Vorstösse in Bern tat, war ihm die Unterstützung von links bis rechts sicher. Beachtliche 147 Mitunterzeichner hatte 1993 seine Motion «Selbsthilfedorf für ausstiegswillige Drogenabhängige». Darunter die Unterschriften von Bortoluzzi, Steinegger und SVP-Parlamentarier Maximilian Reimann (1987 bis heute). 

Seine Ideen gingen allen ans Herz

Reimann sagt zu BLICK: «Natürlich hatten wir von der SVP in seinem Stammgebiet, der Drogenpolitik, eine ganz andere Meinung als Pfarrer Sieber. Aber man hat ihm zugehört. Er hat seine Ideen auch allen engagiert ans Herz gelegt.» Mit seiner unkonventionellen Art ist er in allen politischen Reihen positiv aufgefallen.

Reimann erinnert sich noch bestens an die erste Session ausserhalb des Bundeshauses 1993 in Genf. «Für uns Nationalräte waren Zimmer in den besten Hotels reserviert worden. Doch Ernst Sieber reiste mit seinem alten VW-Transporter an, stellte ihn auf den Parkfeldern vor dem Konferenzgebäude ab und nächtigte hinten im Schlafsack auf irgendeinem dünnen Maträtzli.» Die Übernachtungspauschale, die alle erhielten, investierte Sieber laut Reimann in seine Werke. «Das hat mir schon Eindruck gemacht!»

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Streit um die Kosten für den Atom-Ausstieg: Schweiz droht der finanzielle GAU

Tue, 05/22/2018 - 10:46

ZÜRICH - Die Stilllegung und Entsorgung der Schweizer Atomkraftwerke kostet Milliarden. Wie hoch der Betrag genau ausfällt, ist höchst umstritten. Zwischen den AKW-Betreibern, Bund und Atom-Gegner ist ein wüster Streit entbrannt, wer das bezahlen soll.

Die ganze Schweiz streitet darüber, wie der finanzielle Gau bei den Stilllegung- und Entsorgungskosten der Atomkraftwerke noch abgewendet werden kann. Die AKW-Branche wehrt sich mit Händen und Füssen gegen höhere Beiträge. Atomkritische Kreise dagegen warnen vor den Folgekosten für die nächste Generation. Die Fronten sind verhärtet.

Es geht um viel Geld: 24,6 Milliarden Franken. So viel kosten die Stilllegung- und Entsorgung aller fünf Schweizer AKW. Das sagt das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) und korrigiert damit die Kostenstudie 2016 des Branchenverbands Swissnuclear um eine Milliarde Franken nach oben.

Ein Blick ins Ausland zeigt: Die Kosten steigen

Wie hoch der Betrag genau ausfällt, ist generell höchst umstritten: Für Marco Buser, Geologe und ehemaliges Mitglied der eidgenössischen Kommission für nukleare Sicherheit, sind 24,6 Milliarden noch krass beschönigend: «Die reellen Kosten werden dramatisch unterschätzt.» Buser spricht von Endkosten von bis zu 100 Milliarden Franken. Auch die Eidgenössische Finanzkontrolle hat die Rechnung unter die Lupe genommen. Im Juni will sie einen Bericht vorlegen.

Ein Blick ins Ausland zeigt: In den letzten Jahren wurden die Kostenschätzungen für die Stilllegung und Entsorgung von AKW reihum nach oben korrigiert. Bei den Franzosen allein für die Endlager von 16,5 auf 36 Milliarden Euro. Für Stilllegung und Rückbau der Wiederaufbereitungsanlage im englischen Sellafield stiegen die veranschlagten Kosten von 47 auf 67 Milliarden Pfund.

Den Stromkonzerne Axpo, BKW und den übrigen Betreiber dagegen sind schon die 24,6 Milliarden Franken zu viel, die das Uvek ihnen in Rechnung stellt. Denn als Folge müssen sie jährlich mehr Geld in die entsprechenden Fonds einzahlen. Für die Betreiber kommt die Erhöhung zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, stehen sie doch finanziell bereits unter Druck. Sie haben darum diesen Monat Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht gegen die neue Rechnung des Uvek eingelegt.

AKW-Betreiber torpedieren Sicherheitszuschlag

Auch der sogenannte Sicherheitszuschlag wackelt: Weil eine Finanzierungslücke im Fonds droht, beschloss der Bundesrat 2014 einen Sicherheitszuschlag auf die Stilllegungs- und Entsorgungskosten zu erheben. Damit soll verhindert werden, dass die Kosten des radioaktiven Mülls nicht auf die Steuerzahler abgewälzt werden, sollten die AKW-Betreiber einmal nicht mehr zahlen können.

Für Swisscnuclear-Geschäftsführer Philippe Renault ist der Sicherheitszuschlag «unnötig». «Begründbare Sicherheitszuschläge sind bereits eingerechnet worden», sagt Renault. Noch in diesem Jahr soll nun die Verordnung, in welcher der Sicherheitszuschlag festgelegt ist, revidiert werden. Auch gegen diesen Zuschlag haben die AKW-Betreiber eine Beschwerde eingereicht. 

Nils Epprecht von der atomkritischen Schweizerischen Energiestiftung SES befürchtet, dass der politische Druck zunimmt, den Zuschlag zu senken. «Jetzt den Sicherheitszuschlag zu senken, wäre dasselbe, wie wenn man angesichts des drohenden Lochs in der AHV die AHV-Beiträge reduzieren würde.» 

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Die grosse Nati-Stürmer-Diskussion: Kann Petkovic auf Torschützenkönig Ajeti verzichten?

Tue, 05/22/2018 - 09:42

Albian Ajeti (21) ist jung und neu Torschützenkönig der Super League. Darf er nun mit zur WM?

Irgendwie kommt es auch ein wenig überraschend. Albian Ajeti (21), beim FC Augsburg durchgefallen, ist neu Torschützenkönig der Super League. Nach einem Aufbau beim FC St. Gallen ist er in Basel durchgestartet, schiesst 17 Tore – und ist momentan der formstärkste Schweizer Stürmer.

Ajeti hat sechs Tore seit dem 29. April erzielt. Der Lohn: Er steht im 35-Mann-Kader von Vladimir Petkovic für die WM. Allerdings hat er minimale Chancen aufs endgültige 23-Mann-WM-Kader.

 

Aber Petkovic wird sich fragen: Soll ich einen Mann, der so richtig in Form ist, wirklich zuhause lassen? Im Normalfall wird der Nati-Coach zwischen drei bis vier Stürmer mitnehmen – je nachdem, wen man als Stürmer und wen als Mittelfeldspieler rechnet. 

Die Konkurrenz für Ajeti ist in jedem Fall riesig. Gesetzt ist Haris Seferovic (26). Der Stürmer von Benfica Lissabon spielte zuletzt kaum noch, aber war in der WM-Qualifikation mit vier Toren und drei Assists der erfolgreichste Spieler im Kader.

Sicher mit dabei ist auch Breel Embolo (21). Seine Rückrunde bei Schalke war in Ordnung, zuletzt plagten ihn allerdings Probleme mit den Muskeln. Wird er fit, ist er ein heisser Kandidat für die WM-Startelf.

Und dann gibt es neben Ajeti drei Stürmer, die um ihre Teilnahme zittern müssen.

Josip Drmic (25) kam nach seiner schweren Verletzung zuletzt wieder in Gang, machte vier Bundesliga-Tore für Gladbach.

Eren Derdiyok (29) hat nicht seine beste Saison bei Galatasaray hinter sich, traf nur drei Mal. Offenbar war Petkovic zudem auch mit seinen Trainingsleistungen im Nati-Camp insgesamt nicht zufrieden. Er könnte bei der Nominierung einen schweren Stand haben.

Und Mario Gavranovic (28) hat eine starke Visitenkarte bei Dinamo Zagreb abgegeben: 15 Saison-Treffer und sieben Assists, er ist in Top-Form. Und gegen Panama im Test (6:0) spielte er gross auf.

Es wird die Qual der Wahl für Petkovic. Sein Vorgänger Ottmar Hitzfeld nahm im Zweifel immer einen Angreifer mehr mit: «Gute Stürmer kannst Du nie genug im Kader haben.»

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Die Ex-Junkies Andi Gerber und Sina Signorell holte Sieber aus der Gosse: «Ohne ihn wären wir längst tot»

Mon, 05/21/2018 - 23:33

NEUHAUSEN AM RHEINFALL SH - Pfarrer Sieber ist am Samstag eingeschlafen. Andi Gerber und Sina Signorell haben ihm nicht nur ihr Liebesglück, sondern gar ihr Leben zu verdanken. BLICK hat die beiden gestern Montag besucht.

Andi Gerber (57) spricht impulsiv, lässt keine Möglichkeit aus, einen Spruch zu reissen. Seine Frau Sina Signorell (46) ist das Gegenteil, überlegt vor jeder Aussage zweimal. Doch auf eine Frage kommt die Antwort aus beiden Mündern wie aus der Pistole geschossen: Wären Sie ohne Pfarrer Ernst Sieber (†91) noch am Leben? «Nein, auf keinen Fall.»

Gestern Nachmittag: Gerber und Signorell sitzen in ihrem Garten in Neuhausen am Rheinfall SH. Alles blüht, die Sonne scheint. Im Nachbargarten jauchzen Kinder auf dem Trampolin. Das pralle Leben. Der Kontrast zum Ort, wo Sieber den beiden das Leben rettete, könnte nicht grösser sein. Himmel und Hölle.

«Belehrte uns nicht»

Gerber und Signorell waren Junkies, als Zürich Europas Heroin-Hauptstadt war, Ende der 1980er-, Anfang der 1990er-Jahre. Sie war bereits am Platzspitz neben dem HB, er kam dazu, als die Repression der Stadtregierung die Heroin-Szene schon Limmat-abwärts an den Letten gedrängt hatte, an den Rand des Wohnquartiers Wipkingen. Man kannte sich vom Sehen, mehr nicht.

«Er kam uns sehr oft besuchen. Nicht, um uns zu belehren, sondern um uns in den Arm zu nehmen», blickt Gerber zurück. «Aber am wichtigsten war, dass er uns einen Platz anbot, wo wir geschützt waren. Wo wir einfach hingehen konnten, ohne langen Auswahl- und Registrierungprozess, wie die Institutionen der Stadt es verlangten. Das rettete uns das Leben.»

Konkret: Der Sune-Egge, ein Fachspital für Suchterkrankungen hinter dem HB und eine der zahlreichen Anlauf- und Schlafstellen, die Sieber aufgebaut hat. «Ging es mir richtig mies, ging ich in den Sune-Egge», sagt Signorell. Die Bündnerin landete schon mit 14 Jahren in der Szene. «Kaum ging es mir ein bisschen besser, war ich wieder weg, zurück in der Drogenhölle.» Erst als sie die Finger vom Heroin liess und auf Methadon umstieg, blieb sie.

«Er war echt»

Gerber war zu dem Zeitpunkt zwar schon weiter, weg vom Stoff. Doch weil er sich wegen der Langzeitfolgen der Sucht 2005 wieder im Sune-Egge behandeln lassen musste, traf er dort auf Signorell. Aus den flüchtigen Begegnungen, die die beiden zuvor in der Szene gehabt hatten, wurden im Sune-Egge regelmässige, danach noch mehr.

«Die meisten von uns glaubten nicht an Gott. Aber wenn der Pfarrer», so nennt ihn Gerber, «uns in der Cafeteria zusammentrommelte und von Jesus sprach, packte er fast jeden von uns. Er war ein enorm guter Erzähler.» Signorell ergänzt: «Und er war echt. Nicht wie so viele andere Prediger, bei denen man einschläft.»

Am Samstag ist Pfarrer Sieber gestorben.

Traurig? «Nur ganz kurz, nachdem ich es erfahren habe», sagt Gerber. «Dann habe ich gemerkt, dass es so richtig ist. Der Pfarrer hat in letzter Zeit immer wieder gesagt, die Zeit komme näher, wo der Chef ihn nach Hause holt.»

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BDP-Chef Landolt will den Bundesrat entmachten: Volk soll bei Waffen-Exporten mitreden

Mon, 05/21/2018 - 23:32

Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann überarbeitet die Richtlinien für Waffenexporte. Im Alleingang, auf Wunsch der Rüstungsindustrie. BDP-Chef Martin Landolt will nun dafür sorgen, dass auch das Parlament mitreden kann.

2017 exportierte die Schweiz Waffen und Munition im Wert von fast einer halben Milliarde Franken. Zu wenig, finden die heimischen Rüstungskonzerne. Und haben sich darum an die Politik gewandt. Diese soll die Ausfuhrbestimmungen lockern. Um mehr Profit zu machen, wollen die Rüstungsfirmen künftig auch Kriegsmaterial in Länder liefern, in denen Bürgerkrieg herrscht.

Im Bundesrat stösst die Industrie auf offene Ohren. FDP-Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66) ist derzeit daran, die Kriegsmaterialverordnung zu lockern. Wohin Schweizer Waffen geliefert werden, bestimmt nämlich der Bundesrat im Alleingang. Parlament und Bevölkerung haben nichts zu sagen.

Waffenexporte ins Gesetz

Doch nun formiert sich Widerstand. Die BDP-Fraktion wird am nächsten Montag einen Vorstoss einreichen, der die Landesregierung entmachten will. Die Motion stammt aus der Feder von BDP-Präsident Martin Landolt (50).

Er verlangt, dass die Richtlinien für Waffenexporte vom Parlament festgelegt werden. Und das Volk das Referendum ergreifen kann. Konkret sollen die Kriterien, die bestimmen, ob ein Waffenexport bewilligt wird, nicht mehr in einer Verordnung geregelt sein, sondern im Kriegsmaterialgesetz.

Landolt ist überzeugt: Der Schweizer Bevölkerung ist der Einsatz von Schweizer Waffen in Staaten wie Saudi-Arabien und der Türkei nicht geheuer. Saudi-Arabien ist nicht nur im Bürgerkrieg im Jemen aktiv. Die Schweiz hat auch keine Kontrolle darüber, wo die Waffen landen.

So sagte Carla Del Ponte (71), ehemalige Sonderermittlerin der Uno in Syrien, kürzlich gegenüber der «Schweizer Illustrierten», sie habe Hinweise gefunden, dass Schweizer Waffen in Syrien eingesetzt worden seien. Und ob die Türkei bei ihrem Einmarsch in Nordsyrien die Schweizer Kriegsgüter zu Hause lässt, kann ebenfalls niemand garantieren.

12'000 Unterschriften gegen die Lockerung

Und der Widerstand aus der Bevölkerung wächst. Landolt verweist auf eine Petition, die jüngst der Bundeskanzlei übergeben wurde: «Innerhalb weniger Wochen sind 12'000 Unterschriften gegen Waffenexporte in Bürgerkriegsländer zusammenkommen», sagt er. «Doch weder Volk noch Parlament haben Mitspracherechte. In einer direkten Demokratie ist das falsch.»

Zumal oft nicht einmal der Bundesrat entscheide, wohin ein Rüstungskonzern bestimmte Waffen liefern darf, sondern die Verwaltung. Verantwortlich für die Bewilligungen sind das Staatssekretariat für Wirtschaft und das Aussendepartement.

Nur wenn diese sich nicht einigen können, kommt ein Gesuch in den Gesamtbundesrat. Die BDP fordert, dass solche Entscheide nicht von der Verwaltung gefällt werden. «Sondern von jenen, die die Verantwortung tragen: den Stimmbürgern und ihren Vertretern im Parlament.»

«Wenig demokratisches Gespür»

Anders als die Rüstungskonzerne darf Landolt nicht auf Verständnis im Bundesrat hoffen. Als publik wurde, dass Schneider-Ammann den Rüstungskonzernen entgegenkommen will, protestierten Nationalrätinnen von der Grünen Sibel Arslan (37) bis hin zu SVP-Frau Natalie Rickli (41) gegen die Lockerung.

Und GLP-Politikerin Kathrin Bertschy (38) fragte, ob der Bundesrat dazu das Parlament anhören werde. Sie wurde rüde abgefertigt: Waffenexporte fielen in die Zuständigkeit der Regierung, hiess es lapidar von Schneider-Ammann.

«Das zeugt von wenig demokratischem Gespür», kommentiert Landolt. Für ihn ein Grund mehr, zusätzliche Mitspracherechte zu fordern. «Damit uns der Bundesrat nicht mehr einfach so abbügeln kann.»

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Neda Amin kritisierte auf ihrem Blog die Regierung ihrer Heimat: «Im Iran hätte man mich erhängt»

Mon, 05/21/2018 - 21:16

Neda Amin schrieb als Iranerin im Exil für eine israelische Onlinezeitung. Zu Hause drohte ihr deshalb die Todesstrafe. Seit bald einem Jahr lebt sie in Jerusalem und bezahlt täglich den Preis ihres Widerstands gegen das iranische Regime.

Als könnte sie das iranische Regime hören. So laut und demonstrativ lacht Neda Amin (33), wenn sie über ihre Heimat spricht. «Ein Krieg mit Israel?», fragt sie. «Dass ich nicht lache! Dafür sind die nicht klug genug!» Sie sagt es so laut, als wolle sie, dass ihre Worte in Teheran gehört werden.

Dabei ist der Iran weit weg von dem Ort, wo sie heute lebt. Amin sitzt in ihrer kleinen Wohnung in Jerusalem, also in jenem Land, das von ihrer Heimat als «der Teufel» verschrien wird. Das «zionistische Regime», das «zerstört werden muss», ist seit August ihr Zuhause, wenn auch nicht ganz freiwillig.

Bald jährt sich der Tag, an dem Neda Amin die Erhängung drohte. Der 5. August 2017. Im Lauf ihres Lebens hat sie sich einen mächtigen Feind gemacht, der nicht nur ihr, sondern auch ihrer Familie drohte: die iranische Regierung.

Ihre Familie feierte Amin als Rebellin

Amin wuchs in Teheran in einer reichen Familie als eine von drei Töchtern auf. Sie schrieb schon früh ihr erstes Buch und thematisierte in ­ihrem zweiten unter anderem die Rechte der Frau. Es folgte ihre erste Konfrontation mit der iranischen Polizei, die sie damals mit einer Geldstrafe von 9000 Dollar ermahnte, sich nicht weiter dem Regime in den Weg zu stellen. Ihr ­Vater bezahlte damals und sagte seiner Tochter, er stünde immer hinter ihr, auch wenn sie sich auch in Zukunft regierungskritisch äussern wolle.

Ihre ganze Familie feierte Amin als Rebellin, und jeder in ihrer Familie rebellierte indirekt durch sie. Ihr Vater verstarb, bevor Amin ihr drittes Buch herausbrachte. Wieder stellte sie die iranische Regierung in Frage, dieses Mal half ­jedoch kein Geld, um sie zu retten. Ihr Anwalt klärte sie darüber auf, dass ihr nun Gefängnis drohe. Als Wiederholungstäterin bis zu zehn Jahre. «Zum ersten Mal hatte ich Angst», sagt sie.

Der Anwalt riet ihr zur Flucht, und so entschied sie sich, in die Türkei zu fliegen und Asyl zu beantragen. Es war der nächstgelegene Ort, der für sie in Frage kam. Über drei Jahre lang lebte sie als Flüchtling in einer kleinen Stadt, irgendwo zwischen Istanbul und Ankara, ihre Mutter konnte sie damals besuchen. Heute weiss sie nicht, ob sie ihre Mutter jemals wiedersehen wird.

«Im Iran ist alles eine Frage des Geldes»

Ich treffe Neda Amin am Vorabend eines israelischen Feiertags. Bevor die Läden im ganzen Land schliessen, will sie Zigaretten und Bier kaufen gehen. Man könnte meinen, es sei Teil ihrer neuen Freiheit, als Frau ohne Kopftuch Alkohol kaufen zu können. «Ich habe bereits in Teheran Bier getrunken», erzählt sie. Und das, obwohl Alkohol im Iran seit der Islamischen Revolution von 1979 verboten ist.

«Im Iran ist fast alles eine Frage des Geldes. Hast du Geld, hast du Macht. Wenn ich Bier wollte, beauftragte ich jemanden, mir eine Flasche zu besorgen. Freiheit ist im Iran bis zu einem gewissen Grad käuflich.» Nur das Leben selbst bleibt unkäuflich – und genau das stand auf dem Spiel.

Während ihres dreijährigen Aufenthalts in der Türkei trat sie mit der «Times of Israel» in Kontakt. Eine Onlinezeitung, die auf Englisch, Chinesisch, Arabisch und Farsi publiziert. Die Redaktion spürte Amin online auf und fragte sie, ob sie Interesse hätte, für die persische Ausgabe zu schreiben. Neda sagte sofort zu, sah darin eine Möglichkeit, aus der Ferne gegen Präsident Hassan Rohani zu kämpfen, schrieb im Januar einen Blog, der die iranische Regierung scharf kritisierte.

Ihre journalistische Tätigkeit blieb nicht lange unbemerkt, und schon bald stand der türkische Geheimdienst vor ihrer Tür. Sie wurde von den türkischen Behörden als israelische Spionin verdächtigt und musste sich immer wieder Befragungen stellen. «Ich fragte, ob es denn widerrechtlich sei, für eine ­israelische Zeitung zu schreiben.» Die Beamten hätten geantwortet: «Nein. Aber wir mögen es nicht, wenn man mit Israel arbeitet.» Amin liess sich von ihrer Arbeit nicht abhalten, obwohl der Geheimdienst immer wieder auf sie zukam.

UN Watch organisierte Petition gegen ihre Abschiebung

Erst, als ihr die Türkei mit einer Abschiebung zurück in den Iran drohte, hatte sie ein weiteres Mal in ihrem Leben wirklich Angst. «Dieses Mal drohte mir im Iran nicht nur Gefängnis, sondern wegen meiner Tätigkeit für Israel Erhängung.» Die Nichtregierungsorganisation UN Watch schaltete sich ein und lancierte eine Onlinepetition gegen Amins Abschiebung. Fast 9000 Menschen unterschrieben.

In ihrer Angst wusste sie sich nicht anders weiterzuhelfen, als «Times of Israel»-Gründer David Horovitz zu kontaktieren und ihn anzuflehen, sie irgendwie zu retten. Ein Behördenstein geriet ins Rollen. Horovitz verständigte die israelischen Behörden, das Konsulat in Istanbul. Das Ziel war klar: Amin musste nach Israel gebracht werden.

Dass sich Israel für die Einreise jüdischer Iraner einsetzt, ist nichts Ungewöhnliches. Über 130 000 persische Juden leben in Israel. Doch Neda Amin ist nicht jüdisch. Sie selbst behauptet, ihr Vater sei es. In Israel jedoch zweifelt man an dieser Angabe, welche ihr theoretisch die israelische Staatsbürgerschaft verspricht. Dennoch organisierte man ihr ein Flugticket und eine Einreiseerlaubnis.

«Sie riefen mich aus Istanbul an und sagten mir, ich solle sofort meine Papiere abholen», sagt Amin. «Aber ich war sieben Stunden Autofahrt von Istanbul entfernt. Sie meinten dort, ich solle einfach kommen, sie erwarten mich, egal wann.»

Ihre Schwestern haben den Kontakt abgebrochen

Die Journalistin nahm ihren Hund Chika, eine Deutsche Schäferhündin, welche sie in der Türkei fand, an die Leine und machte sich auf den Weg zum Konsulat. Es war Nacht, als sie eintraf. Von dort aus ging es direkt weiter zum Flughafen. Am Gate selbst hinderte sie die türkische Polizei daran auszureisen. Erst der zweite Versuch ein paar Tage später glückte.

Das Medieninteresse an Amins Ankunft in Israel war riesig. Israelische und internationale Medien wollten sie sehen, die iranische Journalistin, die dank Israel der ­Todesstrafe entkam. Israels Innenminister Aryeh Deri feierte seinen diplomatischen Erfolg in den sozialen Medien und twitterte am Tag ihrer Ankunft: «Willkommen in ­Israel.»

Amin heute als freien Menschen zu bezeichnen, wäre naiv. Sie lebt als Flüchtling, hat keine Arbeits­erlaubnis und wird ihre Familie vielleicht nie wiedersehen. Mit ihrer Mutter pflegt sie Kontakt über WhatsApp. Ihre Schwestern haben aus Angst vor der iranischen Polizei den Kontakt zu ihr abgebrochen. Ihrer jüngsten Schwester hat man die iranische Anwaltslizenz ent­zogen, nachdem im Iran bekannt wurde, dass sie für ein israelisches Unternehmen schreibt. Geld verdient Amin offiziell keines. Ihre kleine Wohnung und alle Rechnungen werden selbstlos von Horovitz bezahlt. Ein selbständiges, freies Leben sieht anders aus.

Neda Amin versucht trotzdem, sich irgendwie an ihr neues Leben zu gewöhnen. Viermal pro Woche besucht sie einen Hebräischkurs, spricht mittlerweile einige Brocken, wenn auch wenige. Und sie beobachtet mit Staunen, wie man sich in Israel vor einem Krieg mit dem Iran fürchtet.

Amin rebelliert mit Spott

Seitdem im Februar eine iranische Drohne von einem Stützpunkt in Syrien den israelischen Luftraum erreicht hat, wird darüber spekuliert, ob sich die Lage zwischen Israel und dem Iran weiter zuspitzen wird. Im April griff Israel eine iranische Militärbasis in Syrien an, bei dem über ein Dutzend Angehörige der Armee ums Leben kamen.

Seither vergeht keine Woche, in der Iran Israel nicht mit aller Härte mit Vergeltung droht – und Israel zurückwarnt, in aller Härte auf mögliche Vergeltungsanschläge zu reagieren. Vorletzte Woche beschossen mutmasslich iranische Einheiten von syrischem Boden aus Israel. Die israelischen Streitkräfte antworteten mit Luftschlägen.

Trotzdem behauptet Amin: «Viele Iraner mögen Benjamin Netanyahu.» Mit seiner Politik habe das weniger zu tun als mit seinem Charakter. «Die ganze Welt fürchtet sich vor der iranischen Regierung. Sogar die Iraner selbst. Netanyahu ist einer der Einzigen, der keine Konfrontation scheut und sich nicht einschüchtern lässt. Das rechnete man ihm in meinem iranischen Umfeld hoch an.»

Auch Trump respektiere man deshalb. «Bei Obama war das anders. Der hatte zu wenig Rückgrat.» Es scheint, als wolle Amin dem iranischen Regime direkt ins Gesicht spotten, wenn sie diese Worte sagt.

Sie hat für ihre Form des Aufstands einen hohen Preis bezahlt. Ein ­Zurück gibt es nicht. Aber sie kann ­lachen und mit Spott weiter gegen das Regime rebellieren, das ihr die Freiheit genommen hat. Es ist die einzige Form der Revolution, die ihr geblieben ist.

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