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Updated: 2 days 6 hours ago

Sarah Akanji über ihren Bruder: «Finde gut, dass Manu Rassismus anspricht»

Sat, 06/09/2018 - 14:34

Mein Bruder, der WM-Star. Heute mit Sarah Akanji, der Schwester des Dortmund-Verteidigers Manuel Akanji.

Nesthäkchen Manuel Akanji sitzt daheim in Wiesendangen ZH auf der Eingangstreppe. Schwester Sarah hält ihre Arme um den zwei Jahre jüngeren Bruder. Michelle, die Älteste, beobachtet von oben. 16 Jahre später sagt Sarah nicht ohne Stolz zu BLICK: «Früher haben wir gemeinsam Panini-Bildchen gesammelt, heute habe ich seines.»

Manu (bald 23) wechselt im letzten Januar für 25 Mio. Fr. vom FC Basel zu Borussia Dortmund. Und ist jetzt in der Nati einer der 18 Kaderspieler, die es ins Panini-Album geschafft haben. In 130 Ländern kleben Fans das Bild von Sarahs Bruder ein. Sarah: «Mit sechs Jahren hat Manu beim FC Wiesendangen mit Fussballspielen begonnen, schon ein halbes Jahr später äusserte er den Wunsch, Fussball- oder Basketball-Profi zu werden. Bald hat sein Trainer gesehen, dass er mega Talent besitzt und er wechselte zum FCW.»

Papi Abi spielt heute noch bei den Senioren des FC Wiesendangen, Mama Isabel liebt Volleyball und Bergtouren. Gekickt wurde im Hause Akanji fast immer. Sarah: «Drinnen mit einem kleinen Ball. Draussen zu dritt auf ein Tor. Wobei jeder für sich spielte, in einem komplizierten System mit Punkten.»

Doch nicht immer hatten die Geschwister Lust auf Fussball. «Wenn wir wollten, spielten wir, auf alle Fälle waren wir gerne immer draussen. Er war als Kind eher ruhig, ich hatte viel mehr Energie.»

Sarah spielte mit 10 als einziges Mädchen in einem Knaben-Team. Vor zwei Jahren gründete die Innenverteidigerin das erste Frauen-Team des FC Winterthur.

Bei «Winti» gibt’s für den heutigen Nati-Verteidiger in der U18 einen Rückschlag. Sarah: «Die Mitspieler sind schneller gewachsen, hatten plötzlich mehr Muskeln.» Akanji spielte nicht mehr regelmässig. «Unsere Unterstützung hatte Manu immer.»

Akanji erfährt einen Wachstums-Schub. Die Karriere wird so richtig lanciert. Stammplatz bei Winti mit 18, erstes Aufgebot in die U20-Nati. Der Wechsel mit 20 zum Serien-Meister FC Basel. Ein Kreuzbandriss wirft ihn Anfang März 2016 fast ein ganzes Jahr zurück.

 

Und nach Manus Comeback erlebt Sarah im St. Jakob-Park beim Spiel gegen GC einen Schreckensmoment. In der 88. Minute trifft der GC-Däne Olsen ihren Bruder im Mittelkreis mit gestrecktem Bein am operierten Knie. Sarah schmunzelnd: «Ich wäre am liebsten aufs Feld gerannt.» Der Täter sieht Rot. «Manu schickte mir ein Foto. Die Stollenabdrücke waren auf dem Knie deutlich zu sehen.» Von da an wusste sie, dass sein Knie wirklich hält.

 

In Sachen Rassismus hält’s Sarah, die ihr Geschichts- und Politik-Studium mit dem Bachelor abschloss, wie ihr kleiner Bruder: «Rassismus ärgert mich schon. Als Kind ist es schwierig, damit umzugehen. Doch er hat’s auf dem Platz ignoriert und in positive Energie umgewandelt. Ich finde es gut, dass Manu das Thema Rassismus öffentlich anspricht.»

Jetzt herrscht bei den Akanjis Vorfreude auf Russland. Die Familie plant, ans WM-Spiel Schweiz vs. Serbien nach Kaliningrad zu fliegen. Und hofft, ihren Manu vor dem Kickoff beim Singen des Schweizer Psalms zu sehen.

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Das meint BLICK zu Hymnen-Sänger Xhaka: Ein kleines Zeichen mit grosser Wirkung

Sat, 06/09/2018 - 14:32

Dass Granit Xhaka die Hymne mitsingt, zeigt, dass er in puncto Feingefühl einen Schritt gemacht hat. Ein Kommentar von BLICK-Fussballchef Andreas Böni.

 

Es ist ein schönes Zeichen, das Granit Xhaka an die ganze Schweiz sendet. Er singt erstmals die Schweizer Nationalhymne und beweist damit, dass er in Sachen Taktgefühl grosse Fortschritte gemacht hat.

Denn so sehr die Schweiz für eine weltoffene Nation steht: Dass die Mannschaft aus vielen Secondos besteht, ist bei vielen Fans ein grosses Thema. In einer Zeit, in der immer mehr Menschen nach Identifikation suchen, wird vieles auf eine Kleinigkeit wie das Singen dieser Hymne projiziert. Sind die Spieler stumm, wird ihnen das negativ ausgelegt. Gerade, wenn mehr als die Hälfte der Mannschaft nicht mitsingt.

Dabei geht es nur um ein kleines Symbol, das aber eine grosse Wirkung hat. Granit Xhaka hat das erkannt. Was beweist, dass er auch menschlich und in puncto Feingefühl einen Schritt gemacht hat. Spielerisch ist der Spieler von Arsenal eh schon unumstritten der Boss im Mittelfeld.

Natürlich ist es klar, dass Xhaka dabei auch politisch denkt. Er will unbedingt Stephan Lichtsteiner als Kapitän der Schweizer Nati beerben. Zu den Aufgaben des Spielführers gehört, dass man sich auch nach aussen mit Haut und Haaren mit der Schweiz identifiziert.

Und es geht auch um Macht, um Prestige. Xhaka will immer an die Spitze und hat kein Problem, seinen Führungsanspruch offen auszusprechen. Nicht alle im Nationalteam freuen sich über Xhakas Auftreten neben dem Feld. Aber gleichzeitig bewundern ihn die Mitspieler, wie er auf dem Platz den Ball will und das Spiel an sich reisst. Und so Verantwortung übernimmt.

Ausstrahlung nach innen ist das eine. Positionierung nach aussen das andere. Nachdem Xhaka nun das erste Mal die Hymne gesungen hat, werden ihm weitere Sympathien zufliegen.

Und das zu Recht.

 

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Familie kommt Vertipper bei Salt-Rechnung teuer zu stehen: 9190 Franken statt 91.90 Franken fürs Handy

Sat, 06/09/2018 - 14:25

SEVELEN SG - Familie Neumann zahlte Salt versehentlich fast 10'000 Franken für eine Handy-Rechnung – und kommt danach in Schwierigkeiten. Denn so einfach kriegt sie das Geld nicht zurück.

Jasminka (44) und Ralf Neumann (50) aus Sevelen SG sind sauer. Seit über einem Monat schuldet der Mobilfunknetz-Unternehmer Salt dem Ehepaar eine Menge Geld. Allerdings liegt der Fehler nicht beim Unternehmen – sondern beim Ehepaar.

Das lief so: Vor einem Monat, am 6. Mai, bezahlt Jasminka Neumann die Handy-Rechnung von Sohn Robert (14). Für den Monat April stehen 91.90 Franken zu Buche. Dann passierts: Die 44-Jährige vergisst beim Buchen das Komma zu setzen und überweist dem Unternehmen per E-Banking 9190 Franken!

Neumanns reagieren sofort

Der Fehler bleibt nicht lange unbemerkt. Tags darauf melden sich die Neumanns beim Salt-Kundendienst. Ralf Neumann glaubt, dass der Fehler schnell behoben wird: «Ich dachte, dass wir innerhalb einer Woche das Geld wieder haben.»

Doch der Servicetechniker liegt falsch – über einen Monat später hat das Mobilfunk-Unternehmen noch immer keinen Rappen zurückbezahlt. Grund. Der ungewöhnliche Fall wird fälschlicherweise immer wieder als gelöst bewertet. Das fehlende Geld bringt die Familie in die Bredouille. «Wir konnten weder Miete noch Versicherung bezahlen, sind überall im Rückstand. Wir können nicht mal mehr den Kühlschrank füllen!»

Salt entschuldigt sich

Die Geschichte hat dann doch noch ein Happy End. Nachdem BLICK bei Salt nachgefragt hat, entschuldigt sich Mediensprecher Benjamin Petrzilka bei der Familie und verspricht: «Das Geld wird heute noch ausbezahlt!»

Grund für die Verzögerung: «Aus Sicherheitsgründen haben wir zur eindeutigen Feststellung der Identität vor der Rückzahlung des zu viel einbezahlten Betrags eine Zahlungsbestätigung verlangt. Diese ist am 25. Mai bei uns eingetroffen», sagt Petrzilka und verspricht der Familie Neumann noch einen 30-Franken-Rabatt auf die nächste Rechnung. 

Und tatsächlich: Just nachdem Salt die BLICK-Anfrage beantwortet hat, meldet sich Ralf Neumann: «Das Geld wurde gerade eben überwiesen. Vielen Dank!»

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Peter Fischer (64) lebt als Schwuler mit Behinderung: «Man wird von allen Seiten diskriminiert»

Sat, 06/09/2018 - 14:20

ZÜRICH - Intersektionelle Diskriminierung heisst: Leben in der Minderheit der Minderheit. Als Homosexueller mit Behinderung steht Peter Fischer (64) vor anderen Problemen als viele seiner Mitmenschen.

Peter Fischer (64) strahlt, als am Mittag sein Lebensgefährte Jörg Luchsinger (41) an der Haustüre klingelt. Langsam und bedächtig bewegt er sich durch die Zimmer der Altbauwohnung im Zürcher Kreis 4, um aufzumachen.

Luchsinger begleitet ihn sein Bürozimmer. Der 64-Jährige versinkt dort hinterm Pult in seinem Rollstuhl, während der 23 Jahre jüngere Coiffeur liebevoll durch die silbernen Haare seines Partners streicht.

Der Altersunterschied sticht ins Auge. Die beiden Männer verbindet jedoch eine tiefe Liebe. Sie haben sich vor 20 Jahren kennengelernt. Kurz danach die Schock-Diagnose: Multiple Sklerose beim sonst kerngesunden Peter Fischer. Eine Diagnose, an der viele Beziehungen zerbrechen: «Ich schätze es sehr, dass Jörg bei mir geblieben ist», so Fischer. 

Für Luchsinger war aber immer klar: «Es kam nie in Frage, dass ich die Beziehung wegen der Krankheit beende. Es stellte sich für mich nur die Frage, wie ich Peter helfen kann.» Die Krankheit greift vor allem dessen Nervensystem an, weshalb er auf seinen Rollstuhl angewiesen ist. «Ich darf nicht mehr als 40 Meter laufen», so Fischer.

Die Minderheit in der Minderheit 

Nicht alle zeigen sich so offen wie Fischers Partner. Immer wieder erfährt er Ablehnung mit seinem Leben in einer doppelten Minderheit. «Man wird von allen Seiten diskriminiert. Und das von Menschen, die selber auf Akzeptanz angewiesen sind.» Zum einen: Andere Homosexuelle würden ihn wegen seiner Behinderung nicht als Teil ihrer Gemeinschaft sehen. Zum anderen: Auch bei Menschen mit Behinderungen trifft er nicht immer auf Akzeptanz. «Ich bin aber nicht schwul!», heisse es oftmals, wenn Fischer seine Sexualität anspricht.

Den Grund dafür sieht er in der Erziehung und Betreuung dieser Personen: «Behinderte werden zum Teil nicht richtig sexuell aufgeklärt. Bei vielen wird die Sexualität gar unterdrückt – vor allem bei geistigen Behinderungen.»

Intersektionalität – ein weitläufiges Problem 

Doch das Problem von doppelten Minderheiten ist weitläufiger. Die sogenannte intersektionelle Diskriminierung widerfährt Personen aufgrund einer Kombination von Hautfarbe, Herkunft oder gar Körperform.

Zum Beispiel: «Eine schwarze, lesbische Frau hat es in der Gesellschaft deutlich schwerer als eine weisse», erklärt Fischer. Sie werde nicht nur wegen ihrer Hautfarbe oder ihrer Sexualität diskriminiert, sondern auch wegen dem gleichzeitigen Auftreten beider Merkmale. Und das ebenfalls von Vertretern beider Minderheiten.

«Keine Schwarzen, keine Asiaten»

So schreiben einige Schwule auf Datingportalen beispielsweise unter ihre Profile: «keine Schwarzen, keine Asiaten». Dazu findet Fischer nur eins: «Unverständlich!». Vor allem bei einer sonst toleranten Schwulen-Gemeinschaft, die selbst Toleranz verlangt.

Seit seiner Jugend als Homosexueller hat sich viel geändert. «Dennoch sind die Denkweisen vieler Menschen gleich wie vor 40 Jahren – auch bei Homosexuellen», findet Fischer. Deshalb ist es für ihn umso wichtiger, ein Zeichen zu setzen und auch dieses Jahr wieder beim Zurich Pride Festival auf seinem Rollstuhl mitzufahren. 

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Afghanistan: Taliban stimmen dreitägiger Waffenruhe zu

Sat, 06/09/2018 - 14:18

Kaboul – Bei einem Angriff der radikalislamischen Taliban in Afghanistan sind am Samstag nach Angaben der Behörden mindestens 23 Polizisten getötet und ein Dutzend weitere verletzt worden. Der Angriff erfolgte nur Stunden bevor die Taliban eine dreitägige Waffenruhe ausriefen.

Die Taliban griffen am frühen Morgen einen Stützpunkt in der nördlichen Provinz Kundus an, wie ein Sprecher des Gouverneurs mitteilte. Etwa zeitgleich griffen die Taliban einen Stützpunkt des afghanischen Militärs in der Provinz Herat im Westen des Landes.

Dabei seien 17 Soldaten getötet worden, sagte ein Sprecher der Provinzregierung am Samstag. Mindestens 13 weitere wurden verletzt. Auch mehrere Taliban-Kämpfer starben demnach bei dem Angriff. Nach örtlichen Behördenangaben erbeuteten die Taliban bei dem Angriff auch Waffen. Die Miliz bekannte sich zu der Attacke in Herat.

Kurz darauf verkündeten die Taliban eine zeitlich befristete Waffenruhe zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan. Ihre Kämpfer seien angewiesen worden, Angriffe gegen afghanische Sicherheitskräfte während der ersten drei Tage des Eid-al-Fitr-Fests des Fastenbrechens zu stoppen.

Ausländische Truppen seien allerdings von der Feuerpause ausgeschlossen, der Kampf gegen sie gehe weiter, teilten die Taliban am Samstag in einer Stellungnahme mit. Sie würden sich auch gegen jeden Angriff verteidigen.

Eid al-Fitr ist das Fest des Fastenbrechens am Ende des Ramadans. Entscheidend für den Beginn ist, wann sich der Mond zuerst zeigt. Daher war nicht klar, wann genau die Waffen ruhen sollten. In afghanischen Kalendern ist der 15. Juni als Ende des Ramadans vermerkt.

Eid al-Fitr ist das wichtigste Fest für Muslime, bei dem sich die Familien zum Mahl versammeln. In Afghanistan besuchen die Menschen auch die Gräber ihrer getöteten Angehörigen. In der Vergangenheit hatten Taliban häufig während des Festes Menschenmengen angegriffen.

Dass die Extremisten nun zum Ende des Ramadans eine Feuerpause verkündeten, kommentierte die Regierung in Kabul zunächst nicht. Doch der afghanische Botschafter im Nachbarland Pakistan äusserte die Hoffnung, die Waffenruhe könne anhalten. Er hoffe, dass die Freude darüber, dass zum Eid-Fest kein afghanisches Blut vergossen werde, so gross sei, dass auch der Rest des Jahres zum afghanischen Eid-Fest erklärt werde.

Skepsis äusserte dagegen ein europäischer Diplomat. In wenigen Tagen werde die Einigkeit der Taliban auf die Probe gestellt. «Wenn die verschiedenen Gruppen sich nicht an die Feuerpause halten, dann werden die Angriffe weitergehen.»

Der afghanische Präsident Aschraf Ghani hatte am Donnerstag verkündet, die Feuerpause der Regierungstruppen währe bis zum 20. Juni. Sie solle ohne Vorbedingung für die Taliban gelten, nicht aber für andere militante Gruppen wie die Terrormiliz IS.

Ghani traf seine Entscheidung nach einem Treffen mit islamischen Geistlichen, die eine Waffenruhe mit den Taliban empfohlen und Selbstmordanschläge wie die des IS verurteilt hatten. Bereits im Februar hatte der Präsident den Taliban angeboten, sie als legitime politische Gruppe in einem Prozess anzuerkennen, der zu Gesprächen und zum Frieden nach 16 Jahren des Krieges führen könnte.

Die Taliban hatten 2001 nach erbitterten Kämpfen ihre Herrschaft verloren. Seither versuchen sie gewaltsam, das strikte islamische Recht wiederherzustellen.

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Unentdeckt von Serbien bis nach Buchs SG: Flüchtling (16) reist im LKW-Anhänger in die Schweiz ein

Sat, 06/09/2018 - 14:04

BUCHS SG - Seine Odyssee begann auf dem Balkan und endete schliesslich in Buchs im Kanton St. Gallen: Ein 16-jähriger Flüchtling aus Bangladesch unbemerkt über 1'000 Kilometer in einem Sattelschlepper mit, bis er in der Schweiz entdeckt wurde.

Überraschender Fund der St. Galler Polizei am Freitagnachmittag in Buchs: Im Anhänger eines Sattelschleppers stossen die Beamten auf einen minderjährigen Flüchtling aus Bangladesch. Er war so von Serbien in die Schweiz eingereist.

Der Flüchtling sei entdeckt worden, als der Anhänger im Industriegebiet von Buchs hätte abgeladen werden sollen, teilte die St. Galler Polizei am Samstag mit. Nach den Angaben des Jugendlichen sei er in Serbien durch das Blachen-Verdeck eingestiegen. Dies gelang ihm, obwohl der Anhänger bereits in der Türkei mit einer Zollplombe versehen worden war.

Der 16-jährige Jugendliche aus Bangladesch wurde den zuständigen Behörden für ein Asylverfahren übergeben. (cat/SDA)

 

 

 

 

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Der ungekrönte Eidgenosse: Matthias Aeschbacher will die Innerschweizer ärgern

Sat, 06/09/2018 - 13:56

Matthias Aeschbacher (26) ist der beste Schwinger des Landes ohne Eidgenössischen Kranz. Eine Karriere im Schatten der Könige.

Als die Berner vor vier Jahren letztmals Gastverband auf dem Stoos waren, da hatten die Innerschweizer nichts zu lachen. Christian Stucki und Kilian Wenger teilten sich damals den Festsieg. Den Hausherren blieben nur die Brosamen.

Mit dabei war damals auch Matthias Aeschbacher. Er verpasste den Kranz und von ihm nahm man kaum Notiz. Mittlerweile aber ist der Emmentaler zu einer festen Grösse geworden. Zusammen mit Kilian Wenger, Curdin Orlik, Remo Käser und Thomas Sempach führt er die starke Berner Delegation beim ersten Bergfest der Saison an.

2019 in Zug will er Eidgenosse werden

Und Matthias Aeschbacher wird immer besser und scheint in der Form seines Lebens zu sein. Er hat sich beim Oberaargauischen und am Mittelländischen Schwingfest den Sieg geholt. Einen Eidgenössischen Kranz hat der Emmentaler Musterathlet (1,91 Meter gross, 111 Kilo schwer) noch nie gewonnen. Er gilt aber längst als bester «Nichteidgenosse» des Landes.

In einem Teilverband mit drei ­aktiven Königen und einem Christian Stucki ist es nicht einfach, sich zu emanzipieren. Der selbstbewusste Aeschbacher leidet aber nicht unter seinem Schattendasein und will auf die Stufe mit den ganz Grossen. «Wir Berner sind eine verschworene Einheit. Konkurrenz belebt das Geschäft. Ich bin froh, dass ich in einem so starken Teilverband dabei bin», sagt Aeschbacher.

Wer mit ihm reden will, der muss früh dran sein. Sein Arbeitspensum hat er zwar im Winter auf 80 Prozent reduziert, um sich noch intensiver dem Schwingen widmen zu können. An diesem Morgen im Vorfeld des Stoos-Schwinget meldet er sich um 7 Uhr telefonisch. «Ich habe grad Zeit, ich warte auf den Beton», sagt der Maurer.

Sein Ziel für Sonntag ist klar. «Mindestens den Kranz gewinnen. Es ist der letzte Bergkranz der mir noch fehlt», sagt Aeschbacher. ­Insgeheim aber weiss auch er, dass er derzeit die Form dazu hat, um um den Sieg mitzumischen. Das Motto der Berner ist klar: die Innerschweizer ärgern!

Und wenn Aeschbacher gesund bleibt, dann trauen ihm die Experten auch im nächsten Jahr beim Eidgenössischen in Zug einiges zu. Mindestens den Kranzgewinn. Damit er den Titel «bester Nicht-eidgenosse der Schweiz» endlich los wird.

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Die Spitzenpaarungen auf dem Stoos

Schurtenberger Sven vs. Aeschbacher Matthias
Schuler Christian vs. Sempach Thomas
Nötzli Reto vs. Roth Philipp
Fankhauser Erich vs. Käser Remo
Müllestein Mike vs. Orlik Curdin
Ulrich Andreas vs. Gapany Benjamin
Bieri Marcel vs. Anderegg Simon
Schuler Alex vs. Gerber Christian
Gloggner Philipp vs. Roschi Ruedi
Suppiger Werner vs. Schenk Patrick

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Rollen weitere Köpfe wegen Postauto-Bschiss? Jetzt müssen die Post-Chefs zittern

Sat, 06/09/2018 - 13:42

BERN - Im Frühling hat der grösste Subventionsbetrug der Schweizer Geschichte beim gelben Riesen das Land erschüttert. Passiert ist – fast nichts. Lediglich zwei Postauto-Lenker wurden umparkiert. Am Montag informieren die Post und das zuständige Verkehrsdepartement nun über ihre Erkenntnisse zum Skandal.

Jetzt kommt Licht in den grössten Subventions-Bschiss aller Zeiten. Mit den Beschlüssen des Bundesrats von gestern hat die Post grünes Licht, am Montag ihre Untersuchungsergebnisse zum Postauto-Bschiss zu veröffentlichen. Sowohl das Verkehrsdepartement (Uvek) von Doris Leuthard (55, CVP) wie auch die Post selbst informieren. 

100 Millionen dem Bürger gestohlen

Der gelbe Riese liess untersuchen, wie und in welchem Ausmass ihre Postauto-Tochter unrechtmässig erzielte Gewinne einsackte. Die Rede ist von mehr als 100 Millionen Franken, die Postauto dem Steuerzahler stahl.

Das Beratungsunternehmen Ernst & Young und die Anwaltskanzlei Kellerhals Carrard trugen die Informationen zusammen. Ein externes Expertengremium erstellte ein Gutachten.

Der Bund will als Post-Besitzer ebenfalls genau hinsehen. Auch er hat einen Bericht in Auftrag gegeben. Dieser soll auch zeigen, ob sich Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller (65), der seit Frühling 2016 im Amt ist, korrekt verhalten hat. Das Uvek werde informieren, es erteile dem Verwaltungsrat die Décharge an der Generalversammlung Ende Monat nur mit Einschränkung, sagen bundratsnahe Kreise. Die Einschränkung betreffe Postauto.

Chefin Ruoff war nicht aufrichtig

Aufgedeckt hatte den Postauto-Bschiss das Bundesamt für Verkehr (BAV). Postchefin Susanne Ruoff (60) spielte den Skandal anfangs herunter. «In einer Ecke der Postauto AG ist etwas Unrechtes geschehen», redete sie sich heraus. Vom Bschiss wollte sie erst durch das BAV erfahren haben. BLICK konnte ihr mit internen Dokumenten nachweisen, dass die Geschäftsleitung im Bild sein musste.

Genau diese Aktennotiz legt der Bericht des Bundes nach BLICK-Recherchen der Postführung zur Last. Neben den beiden Postauto-Verantwortlichen, von denen sich die Post bereits getrennt hat, sind damit der frühere Finanzchef, aber auch die heutige Geschäftsleitung mit der Chefin Ruoff im Fokus. Es verdichtet sich: Am Tag der Veröffentlichung des Skandals durch das BAV war sie unaufrichtig.

Leuthard versprach ein «Köpferollen»

Das müsste Folgen haben. Denn Bundesrätin Leuthard sagte am 12. Februar in der Sendung «Talk Täglich», wenn sich die Vorwürfe bestätigen, dass die Verantwortlichen vom illegalen Vorgehen wussten, «dann müssen Köpfe rollen».

Weiterlaufen wird daneben das verwaltungsstrafrechtliche Verfahren beim Bundesamt für Polizei (Fedpol). Dieses kann sich lange hinziehen. Wartet man dessen Ende ab, hat die CVP ein Problem: Ruoff ist parteinah, Schwaller war CVP-Fraktionschef, und Leuthard ist seine Parteifreundin. Passiert bis im Wahljahr 2019 nichts und legt das Fedpol dann strafrechtliche Verfehlungen auf den Tisch, wird der Wahlkampf unschön für die Christdemokraten.

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Preissturz vor dem Anpfiff: Dank WM wird das Bier billig

Sat, 06/09/2018 - 13:33

SCHWEIZ - Noch wenige Tage, dann startet die Fussball-WM in Russland. Ein Grund für Schweizer Detailhändler, mit Bier-Aktionen Kasse zu machen.

Da bleibt keine Kehle trocken: Wenige Tage vor der Fussball-WM in Russland greifen Schweizer Detailhändler tief in die Rabatt-Kiste. Kasse machen mit Kicken, das können die Discounter am besten.

Wie schon zur Fussball-WM vor vier Jahren trocknen Denner und Lidl die Konkurrenz mit unzähligen Aktionen ab. Schon dieses Wochenende gibts bei Denner 20 Prozent Rabatt – auch auf bestehende Bier-Aktionen. Das unterbietet derzeit keiner.

Bis zu 42 Prozent Rabatt auf Dosenbier

«Wir haben für den WM-Auftakt viele Aktionen vorbereitet», sagt Sprecherin Grazia Grassi. Sie verrät BLICK: Nächste Woche gibt es 42 Prozent Rabatt auf Feldschlösschen Dosen-Bier (24 x 50 cl), 50 Prozent auf Corona (6 x 35 cl) und 30 Prozent auf Desperados- und Boxer-Bier (je 6 x 50 cl).

Lidl Schweiz bietet unter anderem Schützengarten-Bier mit einem Aktionsrabatt von 27 Prozent an.

Das Wetter, nicht die Fussball-Resultate beeinflusst den Absatz

Matchentscheidend für die Verkäufe ist das Wetter. Scheint die Sonne, wächst die Lust auf Bier, heisst es bei den Händlern.

Sowohl Discounter Aldi Suisse als auch Volg versprechen in den kommenden Wochen «tolle Bier-Aktionen». Na dann, Prost!

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Fans immer noch sauer wegen Erdogan-Foto: Deutsche pfeifen Gündogan gnadenlos aus!

Sat, 06/09/2018 - 12:56

Vor knapp einem Monat posiert Deutschland-Star Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Fans protestieren, die Kollegen stehen hinter ihm.

Es läuft die 57. Minute bei Deutschlands WM-Hauptprobe gegen Saudi-Arabien in der Leverkusener BayArena. Bundestrainer Jogi Löw bringt Ilkay Gündogan für Marco Reus. Und Pfiffe hallen durchs Stadion!

Der Hintergrund: Vor rund einem Monat posieren die beiden türkischstämmigen Nationalspieler Mesut Özil und Gündogan gemeinsam mit dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan. Die Bilder wurden auf dem Twitter-Kanal der AKP gepostet, der Partei des umstrittenen Machthabers.

Die hohen Wellen, welche das Foto schlägt, gehen über die deutsche Landesgrenze hinaus. Der Tenor: «Das ist geschmacklose Wahlkampfhilfe», «der Präsident eines deutschen Nationalspielers sitzt in Berlin, nicht in Ankara» oder «die sollen sich auf Fussball konzentrieren».

Gündogan und Özil werden angefeindet. In der Presse, von der Politik, in Sozialen Medien. Und auch im Stadion: Nicht nur in Klagenfurt beim Test gegen die Ösis in dieser Woche, sondern auch am Freitagabend in Leverkusen. Bei jedem Ballkontakt wird der ManCity-Star ausgepfiffen. Özil kommt nicht zum Einsatz – bei ihm hätte es wohl ähnlich ausgesehen.

Khedira verstehts, aber nur teilweise

Die anderen Spieler der deutschen Nationalmannschaft und auch Trainer Löw nehmen nach der Partie Stellung zu den Vorkommnissen. «Das hat mir wehgetan», sagt Löw gegenüber «Sky». Kimmich zur «Bild»: «Wenn wir wieder Weltmeister wollen werden, muss jeder einzelne Spieler unterstützt werden.»

Khedira versteht die Fans teilweise: «Es ist ok, wenn man damit nicht einverstanden ist und seine Meinung äussert. Aber er ist trotzdem deutscher Nationalspieler. Er bekennt sich zu Deutschland, er hat sich den Medien gestellt. Ich persönlich finde die Pfiffe nur schade. Es hat uns alle beeinflusst, nicht nur Ilkay.»

«Wollte nie ein politisches Statement setzen»

Tatsächlich hat sich Gündogan zur Thematik geäussert. «Alle türkisch-stämmigen Fussballer aus der Premier League waren zu diesem Treffen in London eingeladen. Da sind die Fotos entstanden», sagte der 27-Jährige diese Woche zur Deutschen Presse-Agentur.

Und weiter: «Ich bin immer offen für Kritik. Jeder Mensch hat seine eigene Meinung. Deshalb haben wir die Meinungsfreiheit. Dafür stehe ich auch. Klar haben wir aufgrund unserer türkischen Wurzeln noch einen sehr starken Bezug zur Türkei. Das heisst aber nicht, dass wir jemals behauptet hätten, Herr Steinmeier sei nicht unser Bundespräsident oder Frau Merkel nicht unsere Bundeskanzlerin. Deshalb war es auch nie ein Thema, ein politisches Statement zu setzen.»

Mesut Özil hat sich zur Debatte noch nicht geäussert. Aber das Thema scheint bei unseren nördlichen Nachbarn noch nicht abgeschlossen zu sein. Fortsetzung folgt. Spätestens, wenn Gündogan oder Özil an der WM in Russland zum Einsatz kommen. (leo)

 

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Vollgeld-Initiative und Geldspielgesetz: BLICK erklärt die Abstimmungs-Vorlagen

Sat, 06/09/2018 - 12:49

Am 10. Juni stimmen wir über das neue Geldspielgesetz und die Vollgeld-Initiative ab. Worum geht es dabei? BLICK gibt Antwort auf diese und alle weiteren wichtigen Fragen zu den beiden Abstimmungs-Vorlagen.

 

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Nati-Goalie Yann Sommer: «Bleiben lange in Russland – hoffentlich sehr lange»

Sat, 06/09/2018 - 12:34

Schreibt die Schweiz an der WM ein Sommer-Märchen? Goalie Yann Sommer redet über seine Vorbilder, seine Gitarre, seine Rituale – und er verrät, wer in der Nati-Kabine für die Musik sorgt.

BLICK: Yann Sommer, was muss unbedingt nach Russland mit, damit Sie sich zwischendurch vom Fussball ablenken können?
Yann Sommer: Bücher, mein iPad und meine Gitarre. Die hatte ich schon 2016 an der
EM in Frankreich dabei. Gitarrespielen bringt mich auf andere Gedanken. Wie ein Buch lesen.

Wenn Sie dauernd Musik machen, haben Sie wohl ein Einzelzimmer?
Seit Jahren schon. Ich bin zwar gerne mit meinen Kollegen zusammen, muss mich zwischendurch aber auch mal zurückziehen können.

Spielen Sie auch Playstation?
Mehr schlecht als recht. Ich habe keine Konsole und bin deshalb gegen meine Teamkollegen chancenlos. Gegen mich zu spielen, macht ihnen auch nicht wirklich Spass.

Haben Sie sich im Vorfeld über Russland informiert?
Natürlich bereitet man sich auf ein Land vor. Man schaut sich die Städte an, schaut, wie die Leute leben, informiert sich über Wirtschaft, Kultur, Sport oder auch darüber, was sie essen. Wir sind ja relativ lange da. Hoffentlich sehr lange!

Bekommt man als Fussballer vom Gastgeberland überhaupt etwas mit?
Unser Fokus liegt klar auf dem Fussball. Dennoch bekommen wir viel mit. Wie in Brasilien und in Frankreich werden wir auch in Russland viel unterwegs sein. Vielleicht haben wir mal etwas mehr Freizeit und können die Gegend erkunden. Aber wenn wir am Ende heimreisen, werden wir nicht die grosse Touristen-Tour gemacht haben. Wir reisen dahin, um Fussball zu spielen.

Wenn man so lange zusammen ist, gibts keinen Lagerkoller?
Dieses Problem hatten wir mit dieser Mannschaft noch nie. Ich nehme an, dass die Verantwortlichen – wie schon in Frankreich – darauf geachtet haben, dass wir im und ums Hotel herum viele Möglichkeiten haben. Wir sind zwar an einem schönen Ort an der Wolga stationiert, aber auch viel auf Reisen.

Man kann ja nicht nonstop Tischtennis-spielenMan kann ja nicht nonstop ...
Die Nati ist so etwas wie eine zweite Familie. Man redet miteinander oder macht sonst irgendwas. Wenn ich Lust habe, mal allein zu sein, ziehe ich mich zurück. Wir kennen dieses Leben alle sehr gut, wohnen viel und teilweise auch lange Zeit im Hotel. Wenn es sportlich gut läuft, ist die Stimmung natürlich automatisch gut.

Die Nati bezeichnen Sie als zweite Familie. Wird Ihre «erste» Familie auch in Russland sein?
Meine Eltern werden an allen Gruppenspielen dabei sein. Russland wird sicher auch für sie eine spannende Reise. Meine Freundin wird beim ersten Spiel gegen Brasilien im Stadion sein.

Und dann reist sie zurück?
Ja, sie hat dann andere Termine. Je nachdem, wie es läuft, reist sie dann wieder nach Russland.

Ihre Eltern reisen gerne herum.
Ja sie werden wieder viel reisen. Das wird wohl nicht mehr so einfach sein wie in Frankreich, aber sie werden sicher viel mehr mitbekommen als ich. Und auch die russische Küche kosten.

Sie kochen ja bekanntlich aus Leidenschaft und haben auch einen eigenen Blog.
Haben Sie schon russische Spezialitäten zubereitet?
Nein, ich habe mich auch noch nicht gross mit der russischen Küche beschäftigt. Wir Spieler essen auch in Russland wie immer. Unser Koch Emil Bolli wird uns wieder verwöhnen.

Vier Wochen Pasta für die Fussballer?
Nein! Stellen Sie sich vor, wir müssten vier Wochen dasselbe essen. Ich glaube, Emil kommt mit seiner Tochter Andrea. Sie kochen sehr abwechslungsreich, probieren auch mal was Neues aus und gehen auch auf Wünsche von uns Spielern ein.

Haben Sie auch schon mitgekocht?
Ich habe mich schon mit ihm übers Kochen und Essen unterhalten und ihm auch schon bei der Arbeit zugeschaut.

 

Sind Sie vor Länderspielen eigentlich nervös?
Ich bin sicher angespannt. Und das ist gut so, denn es fördert die Konzentration und die Leistung. Als Nationalspieler gibt es nichts Schöneres als eine WM, wir freuen uns riesig auf diesen Event.

WM und dann als Gegner Brasilien. Auch für Sie wahrscheinlich das Nonplusultra?
Natürlich ist das eine tolle Mannschaft mit herausragenden Spielern. Aber wir wollen gegen Brasilien ein gutes Resultat erzielen und uns für die WM ein gutes Gefühl holen.

Es hätte sicher einfachere Gegner gegeben als Brasilien, Serbien und Costa Rica ...
... darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Die Gruppe ist spannend. Alle Teams sind qualitativ sehr gut, spielen verschiedene Spielsysteme. Die Tagesform wird entscheidend sein. Für uns ist alles möglich.

Tönt selbstbewusst. Seit wann sind wir nicht mehr die «kleinen Schweizer»?
Das weiss ich nicht, ich war ja früher nicht dabei. Aber wir haben eine Mannschaft, die an sich glaubt. Eine Mannschaft, die weiss, dass sie an einem guten Tag viele Gegner schlagen kann.

Viele oder alle Gegner?
An guten Tagen können wir vieles schaffen. Das haben wir schon gegen Frankreich und Portugal gezeigt. Wir besitzen das nötige Selbstvertrauen, welches für so ein Turnier nötig ist.

Wurden Sie so selbstbewusst erzogen oder geboren?
Ich glaube, das habe ich im Sport gelernt. Selbstvertrauen ist unglaublich wichtig. Ohne kommt man nicht weit.

 

Seit Jahren sind Sie in der Nationalmannschaft gesetzt. Und damit ein Vorbild für Abertausende Kinder. Wem haben Sie als Kind nachgeeifert?
Der erste Nati-Goalie, den ich mitbekommen habe, war Jörg Stiel. Martin Brunner und Erich Burgener habe ich als Goalie-Trainer erlebt. Meine Vorbilder waren Edwin van der Sar, Peter Schmeichel und Gigi Buffon. Ich bewunderte die Ruhe und Technik von Van der Sar, die Power von Schmeichel und die Persönlichkeit von Buffon. Fabien Barthez gefiel mir auch.

Der wurde vor den Spielen von Abwehrboss Laurent Blanc immer auf den Kopf geküsst. Keine Lust, dieses Ritual zu übernehmen?
(Lacht) Rituale sollte man nie übernehmen. Das war ihre Tradition, hat sich entwickelt.

Haben auch Sie Rituale?
Ich bin nicht wirklich abergläubisch und habe keine Rituale. Ich versuche, vor den Spielen ruhig und relaxt zu sein. Ich berühre vor Anpfiff Pfosten und Latte, weil es mir ein gutes Gefühl gibt, nicht weil ich muss.

Hören Sie vor Spielen immer dieselbe Musik?
Nein. Ich sitze im Bus, schaue jeweils meine Playlist durch und höre dann, wonach ich Lust habe. Manchmal höre ich auch gar keine Musik. In der Garderobe läuft dann meistens nochmals laute Musik.

Wer ist der Nati-DJ?
Es gibt einige, die gerne ihre Musik auflegen. Shaq, Granit oder Breel zum Beispiel. Wer gerade Lust und das Gefühl hat, er habe die beste Musik.

Ist vor den Spielen ein grosses Geplapper oder ist es eher ruhig?
Eher ruhig. Die meisten hören im Bus schon Musik. Und diejenigen, die auch in der Kabine Ruhe brauchen, ziehen Kopfhörer an. Jeder lebt vor den Spielen in seiner eigenen Welt. Einige brauchen Unterhaltung, andere Ruhe.

Und nach den Spielen zieht man die Kopfhörer wieder an, wenn man nicht mit den Journalisten reden will?
Genau! (lacht)

 

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Ein richtiges Sommer-Märchen

Bereits mit vier Jahren zieht sich Klein-Yann beim FC Herrliberg erstmals die Goalie-Handschuhe an. Bis heute hat er sie nie mehr abgegeben. Via Concordia Basel landet er mit 14 beim grossen FCB. Um Spielpraxis zu gewinnen, wird er zu Vaduz und GC ausgeliehen. 2010 kehrt er nach Basel zurück, wird die Nummer 1 und viermal Meister. 2014 wechselt er in die Bundesliga zu Gladbach. In der Nati gibt Sommer 2011 sein Debüt. 2014 sammelt er in Brasilien erste WM-Erfahrungen, ist aber hinter Diego Benaglio «nur» die Nummer 2. Seit dessen Rücktritt im Sommer 2014 ist er die unbestrittene Nummer 1. Da er erst 29 Jahre alt ist, könnte er dies noch für längere Zeit bleibe

 

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Dillier tauscht Rad gegen Pferd: «Mir fehlt der Lenker»

Sat, 06/09/2018 - 12:30

Auf dem Pferd seiner Ehefrau Cornelia macht Silvan Dillier nicht die beste Figur. Pudelwohl fühlt er sich dagegen auf dem Sattel seine Rennrads. Das will er jetzt an der Tour beweisen.

Ganz geheuer ist es Silvan Dillier nicht. «Ohhhh ...», sagt er unsicher, «nicht so schnell!» Gerade dreht der 27-jährige Rad-Profi, der sonst mit bis zu 100 km/h die Pässe herunterdonnert, einige Runden auf dem Pferd seiner Ehefrau Cornelia. Sie läuft immer an der Seite mit, hält die Zügel von Cresta in der Hand und führt so den Schweizer Warmblut.

Mit gutem Grund, wie Dillier später zugibt. «Reiten ist nicht mein Metier, da sitze ich wie ein Herdöpfelsack auf dem Ross. Mir fehlt der Lenker», sagt er lachend, «aber wahrscheinlich sehe ich einfach zu wenig dahinter.»

 

Das kann Cornelia nur bestätigen: «Silvans Ding ist definitiv viel mehr das Radfahren. Aber das ist auch gut so, schliesslich ist das sein Beruf.» Dillier freut sich trotzdem, dass seine Frau eine echte Pferde- Liebhaberin ist. «Das ist nicht wie bei einer Katze, die man kurz füttert und den Mist ausräumt. Wenn man sich so um ein Tier kümmert wie Cornelia, sagt das viel über den Charakter eines Menschen aus.»

Die Leiden des Silvan D.

Schon bald wird Dillier den Pferde- mit dem Velosattel tauschen. Die Tour de Suisse steht an – kein Rennen wie jedes andere für den Aargauer aus Schneisingen. «Wenn die Fahrer früher bei uns in der Nähe vorbeifuhren, stand ich als Kind immer am Strassenrand. Das war ein Highlight. Jetzt selbst eine Etappe zu gewinnen, wäre mega cool», so der Allrounder.

Besonders ins Auge gefasst hat er jene von Oberstammheim ZH nach Gansingen AG. «Erstens, weil das hügelige Finale meinen Fähigkeiten entspricht und zweitens, weil das Rennen durch jene Region führt, in der ich trainiere. Es werden viele Freunde und Angehörige am Strassenrand mitfiebern – und ich werde alles geben!»

Letzteres muss Dillier gar nicht erwähnen. Denn das tut er immer. Er ist ein Athlet mit einer – sogar in Bezug auf Rad-Profis – besonders grossen Leidensfähigkeit. «Silvan hat mega krasse Fähigkeiten, harte Momente zu überstehen, nicht loszulassen», erklärt Cornelia. Ihr Mann sitzt daneben und wirkt etwas verlegen, bestätigt aber: «Ich hasse es so zu leiden, dass ich fast vom Göppel runterfalle. Aber das Gefühl am Abend im Bett, sich gegen alles gestemmt und nicht nachgelassen zu haben, ist unbezahlbar.»

Zuletzt konnten sich Millionen Rad-Fans genau davon ein Bild machen, als er beim Klassiker Paris–Roubaix den dreifachen Weltmeister Peter Sagan (Slk) bis zum letzten der 257 Kilometer forderte. Nach diesem wilden Ritt durch die «Hölle des Nordens» erntete Dillier grosse Anerkennung. «Ich bin über das Limit gegangen. Aber ich wollte zeigen, dass ich das kann. Während der Fahrt auf den Pflastersteinen habe ich immer wieder daran gedacht, dass meine Familie in diesem Moment zu Hause vor dem TV sitzt und durchdreht. Das hat mich gepusht.»

Die Wander-Tests der Eltern

Bleibt die Frage: Woher hat Dillier diese ausgeprägte Qualität, sich zu schinden? «Ich habe schon als Kind gelernt, den inneren Schweinehund zu überwinden», erzählt er. Seine Eltern seien mitverantwortlich dafür. «Sie waren zwar nie Spitzensportler, aber haben mich und meine Geschwister immer angetrieben und neue Herausforderungen gestellt. Beispielsweise gingen wir früher oft wandern. Als Kind habe ich das gehasst. Aber sie machten mir eine Art Wandertest daraus.»

Dillier erinnert sich: «Einmal fuhren wir mit der Bahn auf das Brienzer Rothorn. Sie fragten: ‹Silvan, schaffst du es in weniger als dreieinhalb Stunden bis ins Tal?› Als Achtjähriger war das für mich eine echte Challenge! Letztlich schaffte ich es und bekam Lob von ihnen. Beim nächsten Wandertest wollte ich dann auch wieder gut abschneiden.»

 

Nachdem Cresta wieder im Stall ist und einige wohlverdiente Rüebli erhält, verabschieden wir uns. «Ich werde jetzt noch einige Runden auf dem Velo drehen», sagt Silvan Dillier. Tönt locker? Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man tatsächlich davon ausgehen.

 

Am Samstag im BLICK: Extrabund zur Tour de Suisse!

 

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Markus Bonicatto wird gedemütigt, weil er aussieht wie der gesuchte Babyquäler Denis Croisé: «Ich wurde bespuckt und beschimpft»

Sat, 06/09/2018 - 12:18

ZÜRICH - Von Denis Croisé (32) fehlt weiterhin jede Spur. Seit Mittwoch sucht die Polizei nach dem ausgebrochenen Babyquäler. Das ist auch für den 48-jährigen Markus Bonicatto ein Horror – obwohl er überhaupt nichts mit dem Gesuchten zu tun hat.

Es ist Freitag kurz vor 15 Uhr. Markus Bonicatto sitzt in der S-Bahn von Zürich nach Wallisellen, als er plötzlich von mehreren Beamten umstellt wird. Noch während der Fahrt und vor allen anderen Passagieren wird der 48-Jährige festgenommen und in Handschellen aus dem Zug gezerrt. «Es war eine riesige Demütigung», sagt Bonicatto zu BLICK. Dabei hat sich der Zürcher überhaupt nichts zuschulden kommen lassen.

Verhängnisvolles Tränen-Tattoo

Seit vergangenem Mittwoch suchen die Ermittler fieberhaft nach dem ausgebrochenen Baby-Quäler Denis Croisé (32). Er war aus der Akutabteilung der integrierten Psychiatrie in der Schlossklinik Winterthur abgehauen (BLICK berichtete). Die Polizei beschreibt den Gesuchten etwa 181 cm gross, von schlanker Statur und braunhaarig. Das auffälligste Merkmal ist jedoch ein Tränen-Tattoo unterhalb des rechten Auges.

Der Steckbrief könnte auf den ersten Blick auch zu Markus Bonicatto gehören. Sogar die tätowierte Tränen liegt am genau gleichen Ort. Und genau das macht sein Leben momentan zur Hölle. Schon vor dem Polizei-Einsatz in der S-Bahn wurde Bonicatto bereits am Freitagvormittag von Einsatzkräften angehalten und überprüft. Dort konnte die Verwechslung aber noch rasch aufgeklärt werden.

Am Abend folgt für Bonicatto dann der traurige Tiefpunkt des Tages: «Von drei jugendlichen Mädchen, die mich ebenfalls erkannt haben wollen, wurde ich angespuckt und beschimpft. Sie sagten, ich sei ein dreckiger Hund und ein Kinderschänder!»

Dabei wünscht sich Markus Bonicatto nichts mehr, als dass der Gesuchte endlich wieder geschnappt wird. «Es ist schrecklich, für den Doppelgänger eines solchen Verbrechers gehalten zu werden. Das macht mich wütend.»  Bonicatto hat selber eine 18-jährige Tochter. «Gewalt gegen Frauen und Kinder sind für mich ein absolutes No-Go.»

Ausweis hilft bei Verwechslungen

Das Tränen-Tattoo unter seinem rechten Auge bereut Bonicatto in diesen Tagen noch mehr, als ohnehin schon. «Es ist eine Jugendsünde. Ich habe es schon seit über 30 Jahren.»

Bei der Kantonspolizei Zürich will man auf Anfrage von BLICK nichts zum derzeitigen Ermittlungsstand im Fall des verschwundenen Denis Croisé sagen. Dass es auf der Suche nach dem Verbrecher für Markus Bonicatto zu mehreren unangenehmen Verwechslungen gekommen ist, sei zwar bedauerlich, lasse sich aber nicht verhindern. Sprecher Ralph Hirt rät ganz allgemein: «Wer das Gefühl hat, dass er einer gesuchten Person ähnlich sieht, sollte auf jeden Fall immer einen Ausweis auf sich tragen. Dann lassen sich Verwechslungen jeweils rasch aufklären.»

Markus Bonicatto nützt das nach dem Erlebten wenig. Er will nun erstmal Zuhause bleiben. «Bis die Polizei den Gesuchten geschnappt hat, gehe ich nur noch raus, wenns wirklich sein muss.»

 

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Pfostenknaller, Penalty rausgeholt: Embolos Papa macht Breel stark

Sat, 06/09/2018 - 11:11

Er will seinem Sohn an dessen schönsten Tagen ganz nah zu sein: Moise Kegni, der Embolo-Papi, ist mit in Lugano. Und sieht seinen Sohn gross aufspielen.

Er fällt auf, der Mann, der von zwei jungen Frauen begleitet wird. Moise Kegni (49) ist in Lugano oft an der Seite der schwangeren Embolo-Freundin Naomi und Melanie, der Partnerin von Manuel Akanji, zu sehen. Er ist der Vater von Breel Embolo (21).

Auch am Freitagabend sitzt er im mit 7010 Fans ausverkauften Stadion. Und sieht, wie sein Sohn im linken Mittelfeld stark aufspielt. Erst köpfelt er in der 36. Minute an den Pfosten, kurz darauf holt er einen Elfmeter zum 1:0 heraus.

 

Ist es das Stammplatz-Ticket für das Startspiel gegen Brasilien am 17. Juni? Embolos Vorteil ist: Er kann im Mittelfeld links, rechts oder ganz vorne im Sturm spielen. Und nachdem er in Spanien erst eine Halbzeit lang Ersatz gewesen ist, nutzt er gegen Japan seine Chance.

«Die ganze Familie ist stolz auf Breel»

Wegen des Papa-Dopings? Erstmals seit längerem ist Embolo-Vater Moise in der Schweiz. «Es gefällt mir hier, das Wetter ist wie bei uns zu Hause in Yaoundé. Angenehm warm, und es regnet häufig», sagt er zu BLICK.

Embolo selbst kam als 6-Jähriger mit seiner Mutter und seinem Bruder in die Schweiz, während sein Vater in Kamerun blieb. Obwohl es zur Trennung der Eltern kam, ist Breel mit seinem Vater immer in Kontakt und verbringt in den Kamerun-Ferien auch Zeit mit seinen zwei Halb­brüdern und seiner Halbschwester.

Doch nun ist Embolos Papa zu Besuch: «Ich bin hier, um Breel Moral zu geben und ihn zu unterstützen, weil er das erste Mal Vater wird. Die ganze Familie ist stolz auf ihn.» Naomi fügt an: «Ich hoffe, das Baby kommt nicht während der WM.»

 

So oder so wird Embolo in Russland bleiben – und Daumen drücken, dass es seine kleine Tochter nicht allzu eilig hat, den Mutterleib zu verlassen.

Noch nicht sicher ist, ob Embolos Vater seinen Sohn in Russland vor Ort unterstützt. Oder in der Schweiz bei Naomi bleibt. Moise sagt: «Ich würde gern. Aber ob es rechtzeitig mit dem Visum klappt, ist noch offen.»

 

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«Es ist Zeit geworden»: Xhaka singt die Nationalhymne!

Sat, 06/09/2018 - 11:11

Es sind ganz neue und schöne Töne! Granit Xhaka singt in seinem 62. Länderspiel zum ersten Mal die Schweizer Nationalhymne.

Die Fernseh-Zuschauer staunen am Freitagabend nicht schlecht vor den Bildschirmen. Als vor dem Spiel gegen Japan die Nationalhymne im Cornaredo-Stadion von Lugano erklingt, singen nicht nur die üblichen Verdächtigen mit. Neben Captain Stephan Lichtsteiner, Torwart Roman Bürki, den Innenverteidigern Fabian Schär und Manuel Akanji sowie Mittelfeldspieler Remo Freuler stimmt auch Granit Xhaka den Schweizerpsalm an.

Der zentrale Mittelfeldspieler ist seit 2011 in der Nati. 2009 gewann er mit der U17 den Weltmeister-Titel. Gesungen hat er die Hymne nie.

BLICK spricht mit Xhaka nach dem 2:0- Sieg gegen Japan darüber. Xhaka sagt: «Ja, sie haben richtig gesehen, ich habe gesungen.» Und wie ist es gekommen? Xhaka: «Es ist Zeit geworden!»

 

Der Hintergrund ist klar: Granit Xhaka, im Moment hinter Lichtsteiner (34) und Valon Behrami (33) Captain Nummer drei, möchte möglichst bald die Binde der Schweizer Nati tragen.

Xhaka weiss dabei ganz genau, dass es in der Bevölkerung ein riesiges Thema ist, wer die Nationalhymne singt und wer nicht. So ist es durchaus clever vom 25-Jährigen, sich nun so zu positionieren. Er wird bei den Schweizer Fans viele Sympathien holen.

Xhaka klettert in der Captain-Hierarchie

Im Normalfall bleibt Lichtsteiner allerdings nach der WM Captain der Nati. Der Mann, der am Freitag sein 100. Länderspiel machte, hat bereits angekündigt, weiterzumachen: «Ich wüsste nicht, warum ich aufhören sollte.» Er lässt ein Hintertürchen offen, in dem er sich einen Rücktritt vorbehält, falls er nach der WM anders fühlt und er sich auf seine neue Aufgabe bei Arsenal konzentrieren möchte.

 

Valon Behrami hingegen hat seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft schon länger für diesen Sommer angekündigt. Mindestens einen Rang in der Hierarchie dürfte Xhaka also klettern.

Dass er nun die Nationalhymne singt, ist ein Beweis dafür, dass sich Xhaka mit dem Kapitänsamt und den damit verbundenen Aufgaben je länger je mehr auseinander setzt.

 

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BLICK besucht Tessiner Haus von O.W. Fischer (†88): Wer kauft die Geistervilla der Schauspiel-Legende?

Sat, 06/09/2018 - 11:05

VERNATE TI - Erstmals seit dem Tod des österreichischen Schauspielers O.W. Fischer und nach einem jahrelangen Erbstreit durfte BLICK als erstes Medium in die Fischer-Burg. Hier sprach der Schauspieler zuletzt mit Geistern. Hier begrub er seine Katzen. Jetzt steht sie zum Verkauf.

14 Jahre, vier Monate und acht Tage schlummert das 14'700 Quadratmeter grosse Anwesen im Dornröschenschlaf. Und jetzt das grosse Erwachen. Das blaue Tor zur «Fischer-Burg» öffnet sich. BLICK darf als erstes Medium die zerfallene Traumvilla des verstorbenen österreichischen Schauspielers O.W. Fischer (†88) besuchen.

 

Ende der 50er-Jahre baut der exzentrische Filmstar sein Traumobjekt im 600-Seelen-Ort Vernate TI am Luganersee. Selbst Kollegen aus Hollywood staunen. Modern mit Park, Palmen und Pool. Meterhohe Marmorsäle, geschmückt mit schweren Gobelins, Gemälden und Antiquitäten. Um den mächtigen Granit-Kamin schlängelt sich ein ellenlanges massgeschneidertes waldgrünes Ledersofa. Wasser fliesst aus goldenen Hähnen in schwarze Waschbecken. Im Keller steht ein eigenes Kino.

Testamentsvollstreckung zehn Jahre verschleppt 

O.W. Fischer zieht 1960 mit Ehefrau «Nani» (†82) ein. Der exzentrische Schauspieler wird immer wunderlicher. Es sammelt Katzen um sich. Bis zu zwanzig Tiere huschen durch die «Fischer-Burg». Er begräbt sie im Garten. Als seine Frau 1985 stirbt, beginnt Fischer mit den Geistern zu sprechen. Am 29. Januar 2004 verlässt auch O.W. Fischer die Welt – und vermacht sein Vermögen dem Tierschutzverein und der Kirche. Ein jahrelanger Erbstreit entfacht.

 

Zehn Jahre verschleppt Francesco Wicki die Testamentsvollstreckung. 2014 erfolgt der Grundbucheintrag (BLICK berichtete). Erst 2017 übergibt der Anwalt die Schlüssel. Jetzt steht sie zum Verkauf, das Testament kann endlich vollstreckt werden. Ein feierlicher Moment auch für den Tierschutzverein La Stampa von Lugano TI, dem O.W. Fischer neben der theologischen Fakultät der Tessiner Universität sein Erbe vermacht hat. «Dass ich das noch erleben darf», sagt Rodolphe Schmid (79), Präsident des Tierschutzvereins, lachend. «Ich kann kaum fassen, dass unsere Tiere endlich erben.»

Sie hoffen jetzt, 4,53 Millionen Franken für das prächtige Anwesen am Sonnenhang von Vernate zu bekommen. Knapp 5500 Quadratmeter sind reines Bauland mit Panoramablick auf den Luganersee.

Die Villa verfällt, und es regnet durchs Dach

Doch das Bild, das die Villa heute bietet, ist ernüchternd. Der Wald hat den Park verschluckt. Wildwuchs raubt den einst so stolzen Blick auf den See. Die Holztäfelung modert. Es regnet durchs Dach. Der Marmorboden steht unter Wasser. Die Hallen sind leergeräumt. Nur der prächtige Kamin aus Granit trotzt der Vergänglichkeit. Der Wertverlust ist enorm.

«Alle wertvollen Sachen wurden bereits vor langer Zeit heimlich herausgeholt und verschachert», erzählt Giovanni Cossi, Gemeindepräsident von Vernate. «Wir haben nur noch verschimmelte Kleider vorgefunden, alte Möbel, über tausend Bücher.» Einiges davon nimmt die Caritas. Das Meiste aber landet im Müll. 

«Ein luxuriöses Altersheim wäre nicht schlecht»

«Sicher könnte man die Villa wieder sanieren», sagt der Gemeindepräsident. Doch lieber wären ihm neue Bauprojekte. «Zum Beispiel ein luxuriöses Seniorenheim. Oder eine Schönheitsfarm. Oder mehrere Eigenheime», sagt Cossi weiter. Das würde Einnahmen in die Gemeindekasse spülen. Aber auch eine neue grosse Villa für einen Multimillionär wäre dem Freisinnigen recht. «Es hätte sogar Platz für einen Hubschrauber-Landeplatz», sagt Giovanni Cossi. 

Dringend Geld braucht Rodolphe Schmid für seinen Tierschutzverein. «Als publik wurde, dass uns O.W. Fischer sein Vermögen vererbt, blieben die Spenden aus», erzählt der Vereinspräsident. Man habe damals gesagt: «Ihr seid jetzt reich, braucht keine Hilfe mehr.» In der Tat aber gab es keinen Rappen. Die Spenden gingen um 90 Prozent zurück. «Jetzt endlich können wir in unser Tierheim investieren. Hoffentlich verkaufen wir die Fischer-Burg recht bald.»

 

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Für ABB-Chef Ulrich Spiesshofer ist es nur eine Frage der Zeit, bis E-Autos Benziner ablösen: «Langfristig fahren wir alle elektrisch»

Sat, 06/09/2018 - 10:44

OERLIKON - Jetzt surren sie durch Zürich, die batteriegetriebenen Boliden der Formel E. Viel Geld steckt der Technologie-Konzern ABB in die Rennserie. Warum er das tut und welche Chancen in Elektroautos stecken, erklärt ABB-Boss Ulrich Spiesshofer im Interview.

Aus der Chefetage am Firmensitz in Zürich-Oerlikon können wir einen ersten Blick auf den BMW i8 von ABB-Chef Ulrich Spiesshofer (54) erhaschen. Unten im Hof steht der Elektroflitzer für den Fototermin schon bereit. Doch erst einmal muss sich der Chef den Fragen von BLICK stellen. Denn morgen steigt die ABB FIA Formel E Meisterschaft, die zum ersten Mal in Zürich gastiert.

 

BLICK: Herr Spiesshofer, Ihre Augen glänzen, wenn Sie von Ihrem BMW i8 erzählen. Sind Sie ein grosser Fan?
Ulrich Spiesshofer:
Das ist ein Riesenfahrspass, viele unterschätzen die Alltagstauglichkeit dieser Autos. Ich bin gerne in Lenzerheide – selbst im Winter habe ich nie Probleme, der i8 fährt auch auf Schnee gut.

Ist so ein Auto ein Männertraum – oder die Mobilität der Zukunft?
Wir alle werden langfristig Elektroautos fahren, das ist gar keine Frage. Jetzt stehen wir an der Schwelle zur mobilen elektrischen Zukunft. Im Moment demonstrieren die Hersteller mit neuen Vorzeigemodellen, was technisch überhaupt machbar ist.

Elektroautos sind viel zu teuer, um massentauglich zu sein!
Die Autoindustrie ist dabei, Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, die preislich mit einem Golf, der mit Benzin oder Diesel fährt, mithalten können. Wenn der Anschaffungspreis keinen Unterschied mehr macht, dann sind andere Qualitäten wichtig: zum Beispiel die tiefen Verbrauchskosten dank Energierückgewinnung.

Am Sonntag steigt das ABB-Heimrennen. Sind Sie nervös?
Nein, höchstens bezüglich des Wetters. Seit 2014 gibt es die Formel-E-Rennserie, und noch nie hat es bei einem Rennen geregnet. Wo die ABB Formel E fährt, scheint die Sonne. Das ist hoffentlich auch in Zürich so.

Warum sind Sie so heiss auf die Formel E?
Wir sind bei der Elektromobilität ein Technologie-Pionier und der Weltmarktführer im Bereich der Ladeinfrastruktur. Auch die Formel E ist eine Pionierin. Ein Formel-E-Rennwagen ist eine fahrende Elektronik-Optimierungszelle mit Batterie.

Aber im Endeffekt geht es doch nur wie in der Formel 1 darum, wer am schnellsten um die Häuser kurvt!
Richtig, aber der Weg dorthin ist ein anderer. Der Sieger des Rennens von Rom im April erklärte, er habe das Rennen wegen des besseren Energiemanagements gewonnen. Wenn man ein Rennen durch besseres Energiemanagement gewinnen kann, dann passt das gut zu ABB.

Es heisst, ABB habe sich das Sponsoring 100 Millionen Franken kosten lassen. Das ist ein Haufen Geld.
Diese Zahl ist so nicht richtig. Wir haben uns für sieben Jahre in der Formel E verpflichtet. Zahlen zum finanziellen Engagement behalten wir für uns.

Sie sollten dieses Geld besser in den Ausbau des Ladestationen-Netzes investieren.
Das ist eine Marketing-Investition, die unsere weltweite Positionierung als Marktführer in diesem Bereich unterstützt. Wir positionieren uns als Technologie-Vorreiter. Das sehen unsere Kunden ebenso wie die Endkonsumenten.

Die sehen aber auch, dass beim Laden der Batterie viel Zeit vergeht.
Für eine Strecke von 200 Kilometern dauert das Laden mit unserer Technologie gerade mal acht Minuten.

An der Zapfsäule fülle ich meinen Tank in zwei Minuten und fahre damit 500 Kilometer oder mehr.
Es gibt grosse Fortschritte. Früher dauerte es über zwei Stunden, eine Batterie zu laden, heute unter zehn Minuten. Diese Dauer wird weiter sinken. 

Verdienen Sie mit den Schnellladestationen schon Geld?
Wir haben schon früh auf diesen Bereich gesetzt, Start-ups zugekauft, um dann mit unseren Leuten und unserem Geld diese Ladestationen zu entwickeln und zu bauen. Klar, da haben wir ein paar Jahre Verluste gemacht, jetzt haben wir die Gewinnschwelle erreicht. Nun beginnt sich das Ganze zu lohnen, wir bekommen viele Aufträge.

Fahren die Rennwagen am Sonntag mit Atom- oder mit sauberem Strom?
Sauberer Strom muss langfristig das Ziel sein. Heute kann man nicht belegen, woher der Strom genau kommt. Aber in Zukunft sollte es mittels neuer Technologien wie zum Beispiel der Blockchain möglich werden nachzuweisen, dass der Strom für Elektroautos von sauberer Herkunft ist. Da stehen wir aber noch am Anfang.

Gut, der Strom für Elektroautos könnte bald nachweisbar nachhaltig sein. Bleibt die Batterie, welche Rohstoffe und Unmengen an Energie bei der Produktion verschlingt.
Das ist ein berechtigter Kritikpunkt. Deshalb hat sich ABB als Gründungsmitglied am Projekt Northvolt in Schweden beteiligt. Das Ziel ist es, eine Fabrik aufzubauen, die Batterien mittels schwedischer Wasserkraft produziert. Langfristig soll diese Fabrik den Batteriebedarf der europäischen Automobilindustrie abdecken.

Dann bleibt noch das Entsorgungsproblem.
Das ist eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft: das Recycling der Batterie. Aber wir müssen die Batterie auch besser nutzen. Die meisten Fahrzeuge werden ihrem Namen gar nicht gerecht, sie fahren nicht, sondern stehen 90 Prozent der Zeit ungenützt herum, sind also «Stehzeuge». Wir müssen diese Fahrzeuge mit den teuren Batterien mehr bewegen, etwa indem wir sie mit anderen teilen.

ABB ist kein Autobauer. Wie viel ABB steckt überhaupt in einem Elektroauto? 
Für nachhaltige Elektromobilität braucht es vier Bausteine: das Auto, Ladestationen, ein stabiles Stromnetz und die Möglichkeit, Strom aus erneuerbaren Quellen ins Netz einzuspeisen. Bei drei dieser Bausteine ist ABB führend, beim Auto sind wir als Lieferant von Produktions-Robotern und industrieller Automatisierungstechnik führend.

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Geständnis im Mordfall Susanna F. (†14): Der im Irak festgenommene Ali B. (20) gibt Bluttat zu

Sat, 06/09/2018 - 10:29

Nach dem Mord an dem erst 14-jährigen deutschen Mädchen Susanna F. ist es zu einem Geständnis gekommen. Der mit seiner Familie in den Nordirak gereiste Ali B. hat laut «Bild.de» die Tat zugegeben.

Der Tod von Susanna F. aus Mainz (D) sorgt über die deutschen Landesgrenzen hinaus für Bestürzung. Das 14-jährige Mädchen soll nach ersten Erkenntnissen der Polizei in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai von zwei Asylbewerbern auf ein Feld gezerrt und mehrfach brutal vergewaltigt worden sein. Am Mittwoch wurde ihre Leiche in schwer zugänglichem Gebiet bei in der deutschen Stadt Wiesbaden gefunden (BLICK berichtete).

In den Fokus der Ermittler geriet schon bald der 20-jährige Ali B.* In der Zwischenzeit hatte er mit seiner Familie Deutschland wieder verlassen und war in den Nordirak gereist, wo er in der Nacht auf vergangenen Freitag festgenommen werden konnte. Wie die deutsche Zeitung «Bild», meldet, hat B. nun ein Geständnis abgelegt. Die Information sei vom örtlichen Chef der Polizei, General Tarek Ahmed, in einem TV-Interview bestätigt worden.

Ali B. (20) floh vor Festnahme in den Irak

Der Fall sorgt auch für heftige Kritik an der Politik. Ali B. gelangte im Oktober 2015 als Flüchtling nach Deutschland, hätte das Land aber schon längst wieder verlassen haben sollen. Der Asylbewerber hätte in den Irak abgeschoben werden sollen, da sein Antrag abgelehnt wurde.

Der Iraker galt als gewalttätig und war der Polizei bereits bekannt. Zweimal wurde er mit einem Gewaltverbrechen in Verbindung gebracht, zusätzlich wurde er verdächtigt, ein 11-jähriges Flüchtlingsmädchen vergewaltigt zu haben. Nachgewiesen werden konnte ihm aber nichts, darum habe auch kein Haftgrund gegen ihn vorgelegen, erklärte die Polizei.

Susannas Killer kommt zurück nach Deutschland

Es war seine eigene Familie, die Ali B. an die Polizei im Irak ausgeliefert hat. Um 5.30 Uhr (Ortszeit) am Freitagmorgen wurde der Killer von Susanna in seiner Heimatstadt Zakho, im Nordirak, von einer Elite-Einheit überrascht und verhaftet, wie die «Bild»-Zeitung berichtet.

Noch heute Samstag wird Ali B. von Spezialkräften der deutschen Bundespolizei begleitet in Frankfurt am Main (D) landen. Das Flugzeug mit B. an Bord wird gegen 20.30 Uhr erwartet. Dann wird der der 20-Jährige Flüchtling dem Haftrichter vorgeführt. Bevor er dann in Untersuchungshaft gesteckt wird.

Trauermarsch für Susanna (†14)

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität meldete für heute Samstag eine Demo in der Innenstadt an. Unter dem Motto «Stop the Violence - gegen sexualisierte Gewalt und Unterdrückung» plant eine Initiative am Hauptbahnhof eine Kundgebung und einen Umzug. Die «Gutmenschliche Aktion Mainz» lädt zu einer Trauerkundgebung ein, um sich gegen Rassismus zu wenden.

Die Landtagsfraktion der rechtspopulistischen AfD will in der Nähe unter dem Motto «Es reicht! Endlich Konsequenzen ziehen!» demonstrieren. Bereits am Freitagabend versammelten sich Menschen in der Nähe des Fundorts der Leiche zu einem Trauermarsch in Gedenken an die getötete Susanna. Zur Teilnehmerzahl machte die Polizei keine Angaben. (cat/rad/SDA)

* Name der Redaktion bekannt

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Merkel, May, Trump & Co. tagen in Kanada: Noch immer droht ein Handelskrieg

Sat, 06/09/2018 - 06:30

Die Staats- und Regierungschefs der sogenannten G7 tagen derzeit in Kanada. Die Stimmung ist aufgeheizt, es droht ein Handelskrieg. Der erste Verhandlungstag konnte die Wogen etwas glätten, doch gefunden hat man sich bisher nur, als es um einen gemeinsam «Feind» ging: Russland.

In der Nacht auf Samstag (Schweizer Zeit) tagten in Kanada die Staats- und Regierungschefs der sieben traditionellen Industrienationen USA, Kanada, Japan, Grossbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien. Die wichtigsten Resultate des G7-Gipfels zusammengefasst:

Aufgeheizte Stimmung

Donald Trump versprach bei seiner Wahl zum US-Präsidenten, eine «America-First»-Strategie durchzusetzen. Dieses Ziel verfolgt er bislang ziemlich konsequent – zum Leidwesen anderer Länder. Unter ihm stiegen die USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran sowie aus dem Pariser Klimavertrag aus und entschieden, Importzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der Europäischen Union, Kanada und Mexiko zu verhängen. Gleichzeitig warf er kurz vor dem Gipfel Kanada und der EU vor, mit hohen Zöllen und Handelsbarrieren amerikanische Bauern, Arbeiter und Firmen unfair zu behandeln. Die anderen Staaten wollen sich diesen Alleingang nicht länger gefallen lassen und drohten Trump zurück, entsprechend aufgeheizt war die Stimmung am Gipfel. 

Handelskrieg möglich – doch es gibt Hoffnung
Dass die Zusammenkunft unter diesen Vorzeichen zu einer «Trump gegen Alle»-Angelegenheit werden würde, war klar. In jedem Fall wollen die Mitglieder einen Handelskrieg verhindern. Nach der ersten Sitzung sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass man notfalls keine gemeinsame Gipfelerklärung verabschieden werde. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron äusserte sich kürzlich ähnlich und meinte, es mache ihm nichts aus, wenn eine Vereinbarung nur von sechs Ländern unterzeichnet werde. Im Verlauf des Tages und nach diversen Gesprächen besserte sich die Stimmung aber offensichtlich. Am Abend sagte US-Präsident Donald Trump, nach einem Gespräch mit Macron: «Etwas wird passieren. Ich denke, es wird sehr positiv sein.»  Macron sagte, ein erstes Gespräch habe dabei geholfen, mögliche Missverständnisse aufzuheben. Es habe eine sehr direkte und offene Diskussion gegeben und er habe die «Bereitschaft auf allen Seiten gesehen, Übereinkünfte zu finden».

Werden aus den G7 wieder die G8?
Donald Trump plädierte dafür, Russland wieder in die Runde aufzunehmen. Nach der Krim-Annexion 2014 wurde aus den G8 die G7. Kanada und die europäischen Länder stellten sich gegen Trumps Vorschlag, weil sich der Status der Krim nicht verändert habe. Allerdings wolle man Möglichkeit eines Dialogs zwischen der G7 und Russland prüfen. Russland selbst scheint egal zu sein, dass man ausgeschlossen wurde. Präsident Wladimir Putin betonte immer wieder, er konzentriere sich derzeit auf andere Verhandlungsformate als die G7. Beispielsweise die G20, in dem unter anderem auch China und Indien vertreten sind. 

Keine ausländische Einmischung in Wahlen
In einem Entwurf einer Gipfelerklärung heisst es, man wolle eine ausländische Einmischung in Wahlen abwehren. Die Teilnehmer haben sich deshalb am Freitag auf den Aufbau eines neuen Abwehrsystems geeinigt. Der Entwurf sieht vor, dass sich die G7-Mitglieder verpflichten, für eine grosse Transparenz bei der jeweiligen Parteienfinanzierung zu sorgen. Zusätzlich will man vermehrt Informationen austauschen und mit Internet-Providern und sozialen Plattformen zusammenarbeiten. Der sogenannte «Rapid Response Mechanism» (RRM) soll eine koordinierte und deutlich schnellere Reaktion auf Wahlmanipulationen, Propagandaattacken und andere «inakzeptable Handlungen» ermöglichen. Auch wenn der Name Russland nicht genannt wird ist offensichtlich, dass sich die Massnahmen vor allem gegen das aktuelle Fussball-WM-Austragsungsland richten. US-Geheimdienste beschuldigen Russland, im letzten US-Präsidentschaftswahlkampf mit Hackerangriffen der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton geschadet zu haben. In Deutschland wird Russland vorgeworfen, gezielt Fehlinformationen zu streuen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Als Beispiele gelten der Fall Lisa - die angebliche Vergewaltigung eines deutsch-russischen Mädchens - oder eine Kampagne, die darauf abzielte, Bundeswehrsoldaten in Litauen in Misskredit zu bringen. Beweise gab es allerdings bisher nie und Russland hat bislang sämtliche Anschuldigungen zurückgewiesen

Trump reist frühzeitig ab
Das G7-Treffen wird heute Samstag fortgesetzt. Trump hat bereits angekündigt, früher abzureisen - teilweise zum Ärger der anderen Staatschefs. Trump möchte sich auf seinen eigenen Gipfel vorbereiten: Am 12. Juni trifft er in Singapur den nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un und hofft, ihn zu einer Denuklearisierung überreden zu können. (vof/SDA)

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