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Updated: 15 hours 34 min ago

BLICK zu Pferd im Oberengadin: Flüstern mit Caruso

Thu, 07/19/2018 - 03:53

Wer sich in den Ferien auf einen Esel oder Elefanten setzt, tut das meist auf Kosten des Tieres. Darum bevorzugt BLICK-Redaktorin Katja Richard Reitferien im Engadin.

Der Weg auf den Rücken von Caruso braucht Geduld: Zuerst holen wir das Highlandpony von der Weide, und dann wird gestriegelt, und zwar überall, auch unten am Bauch. Caruso scheint es zu gefallen, und ich verliere meine leichte Angst vor diesen grossen Tieren, die auf mich in ihrer nervösen Art oft unberechenbar wirken.

 

«Es sind Flucht- und Herdentiere, darum ist es wichtig, zuerst ihr Vertrauen zu gewinnen und die Rangordnung klarzumachen», erklärt Eva Baumann (40). Im Oberengadin hat sie sich mit Stalla Chapella ihren Traum von einer eigenen Reitschule erfüllt.

Ihre Pferde und Ponys trainiert sie unter anderem nach der Lehre der «Natural Horsemanship», das ist in etwa das, was Robert Redford (81) im Film «Pferdeflüsterer» macht. «Es geht nicht darum, das Pferd mit Härte zu dominieren, wie man das im klassischen Pferdesport lernt», so die erfahrene Reiterin. «Sondern um ein harmonisches Zusammenspiel, das dem Pferd in seinem Wesen gerecht wird.»

Am ersten Tag geht die Reiterin zu Fuss

Darum steige ich am ersten Tag auch noch nicht auf Carusos Rücken, sondern übe mit ihm sogenannte Bodenarbeit. Zum Glück ist das Pony lammfromm und überaus geduldig, wenn hier jemand Angst hat, dann das 600-Kilo-Tier, das sich leicht erschreckt. An der Longe übe ich das Führen, etwa Rückwärts-Gehen.

Das funktioniert nicht mit Ziehen oder Rufen – bei Eva Baumann übrigens ein Tabu –, sondern auf einer feinstoffliche Ebene: «Einfach ausatmen, die Energie wegnehmen, stehen bleiben und denken, wo man hin will, erst wenn nötig die Hilfe verstärken», instruiert Eva mich so klar wie ihre Pferde.

Wenns Pferd schnaubt, ist es entspannt

Das mag fast esoterisch klingen, aber es funktioniert. Caruso kann meine Gedanken lesen! «Sehr gut», lobt Eva. «Und immer, wenn er etwas richtig gemacht hat, wieder stoppen und ihn loben, streicheln oder in die Hocke gehen.»

So kann sich das Tier entspannen. Ein Zeichen dafür ist, wenn es anfängt zu lecken, kauen, schnaubt oder gähnt. Eine gute Übung, um zu erkennen, wie angespannt der eigene Kiefer oft ist – am besten gleich mitmachen. Wer mit Pferden unterwegs ist, muss absolut präsent sein, einen Fokus haben und sich selber spüren. Darum werden die feinfühligen Tiere sowohl für Therapie wie auch für Managerkurse eingesetzt.

Reiten lernen ist ein lebenslanger Prozess

Wichtig ist bei Eva Baumann nicht nur der Umgang mit den Pferden, sondern auch die Haltung. Bei ihr stehen sie nicht in Boxen, leben das ganze Jahr über im Offenstall und im Sommer auch auf Weiden. Diese Haltung entspricht der natürlichen Lebensweise und ist mit Schweizer Tierschutzlabel ausgezeichnet. 

Erst am zweiten Tag steige ich auf Carusos Rücken, am dritten geht es auf den ersten Ausritt. Schon nach ein paar Metern stoppt er, um Gras zu fressen. So ganz habe ich das mit der subtilen Dominanz nicht im Griff. «Reiten lernt man nicht an einem Tag», tröstet mich Eva Baumann. «Für mich ist das ein lebenslanger Prozess.»

Categories: Swiss News

Verwirrung um Cassis' Staatssekretär: Mister Europa geht acht Wochen fischen? Ein Witz!

Thu, 07/19/2018 - 03:52

Es ist Ferienzeit – auch für die obersten Beamten in Bundesbern. Die rechten Hände der Bundesräte geniessen grosszügige Ferienregelungen. Doch die Frage, wie lange sich Ignazio Cassis' Staatssekretär Roberto Balzaretti erholt, sorgt für Verwirrung.

Er zeigte es mit seinen Fingern an: Acht davon hielt Roberto Balzaretti (53), Staatssekretär im Aussendepartement (EDA), während einer Pressekonferenz Anfang Juli in die Höhe, als Bundesrat Ignazio Cassis (57) über Balzarettis Ferien sprach. Dazu ein freudiges Grinsen. Und sein Chef Cassis meinte amüsiert: «Ferien. Acht Wochen – wie alle Staatssekretäre.» 

Auf mündliche Nachfrage von BLICK erzählt Roberto Balzaretti von seinen Sommerplänen. Er gehe ausgerüstet mit Angelschnur und Gummistiefeln zum Fischen nach Sardinien (I).

Das vertrage sich gut mit seiner Position als Chefunterhändler mit der EU. Denn nicht nur in Süditalien, wo das Dolcefarniente als Lebensphilosophie zelebriert wird, ist während der heissesten Wochen im Jahr nix los. Auch Bern und Brüssel ruhen.

Nur ein Scherz

BLICK hakte schriftlich beim EDA nach: Wie kommt der Tessiner Balzaretti zu so viel Ferienguthaben, um acht Wochen angeln zu gehen? Gar nicht, antwortet das Departement. Und sorgt für Verwirrung.

«Die Aussage von Staatssekretär Balzaretti war scherzhaft gemeint», so Sprecher Tilman Renz. Balzaretti «arbeitet in Bern und nimmt Ferien, wenn die Arbeit es zulässt».

Anspruch darauf hätte der Chefbeamte so einigen: Alle Angestellten der Bundesverwaltung haben bis zum 20. Lebensjahr sechs Wochen, ab dem 21. fünf und, sobald der 50. Geburtstag gefeiert ist, erneut sechs Wochen für Erholung zugut. Fürstlich haben es diejenigen beim Bund, die schon 60 Kerzen auf der Geburtstagstorte ausblasen durften: Sie können sieben Wochen in der Sonne liegen.

Lohn: 15'000 Franken aufwärts

Dafür kann das oberste Kader beim Bund Überstunden nicht kompensieren. Dort ist die Vertrauensarbeitszeit obligatorisch. Diese gilt in den Lohnklassen 30 bis 38 – also wenn die Beamten zwischen 15'527.85 Franken und 29'079.50 Franken pro Monat verdienen.

Doch ganz ohne Gegenleistung müssen sie keine Überstunden schieben: Sie kriegen stattdessen Geld. «Anstelle der Kompensation für Überzeit erhalten sie eine jährliche Entschädigung in Form einer Barvergütung von sechs Prozent des Jahreslohnes», so Antje Baertschi, Leiterin Kommunikation im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco).

Baertschis Chefin spannt dieses Jahr vier Wochen aus: Seco-Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch (57) ist von Mitte Juli bis Mitte August ferienabwesend.

Chefbeamte, die doch lieber Zeit statt Geld wollen, können das haben. «Sie können sich im Einvernehmen mit den Vorgesetzten auch zehn Ausgleichstage, also zwei zusätzliche Ferienwochen, oder 100 Stunden auf ein Sabbatical-Konto gutschreiben lassen», so Evelyn Kobelt, Sprecherin im Wirtschaftsdepartement von Johann Schneider-Ammann (66).

Bundesräte nehmen nur «einige Tage frei»

Auch beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind während sieben Wochen entweder nur der Chef oder sein Stellvertreter im Haus: Direktor Pascal Strupler (59) bezieht vier Wochen, seine Nummer zwei Roland Charrière (61) drei Wochen Ferien im Juli und August. Sprecher Gregor Lüthy: «Uns ist wichtig zu erwähnen, dass für Stellvertreterregelungen gesorgt ist und dass sowohl Pascal Strupler wie auch Roland Charrière während ihrer Abwesenheiten für das Amt jederzeit erreichbar sind.»

Und die Bundesräte? Justizministerin Simonetta Sommaruga (58) werde «ein paar Tage der Entspannung in der Schweiz und in Spanien» verbringen, Aussenminister Ignazio Cassis (57) erholt sich einige Tage zu Hause im Tessin – wenn er schon mal seinen Privatpool geniessen kann.

Maurer hält sich bedeckt

Und auch Verkehrs- und Umweltministerin Doris Leuthard (55) nimmt sich diesen Sommer ein paar Tage frei. Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66) wird sich «wahrscheinlich im Berner Oberland» entspannen. Verteidigungsminister Guy Parmelin (58) will im Juli einige Tage in der Toskana und den Rest seiner Ferien in der Schweiz verweilen. Finanzminister Ueli Maurer (67) zieht es hingegen in den Norden: Rund um den Nationalfeiertag ist er in Norwegen.

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Erste Fahrt: Hyundai Nexo: Sauberes Kraftwerk

Thu, 07/19/2018 - 03:51

Hyundai lanciert im Oktober die zweite Generation seines Wasserstoff-SUV. BLICK ist den Nexo schon gefahren.

Bislang gabs in der Schweiz zwei Wasserstoff-Tankstellen – und zwei Wasserstoff-PW, den Toyota Mirai und den Hyundai-SUV ix35. Tritt der Toyota mit extravertiertem Blechkleid auf, packte Hyundai den zukunftsweisenden Brennstoffzellenantrieb – bei dem Strom an Bord hergestellt wird und der als Emissionen nur Wasserdampf verursacht – bislang in eine unauffällige SUV-Hülle. Zwar ist auch der ix35-Nachfolger Nexo ein SUV. Aber sein Design mit LED-Leuchtband vorne und den speziellen Aerodynamik-Details (wie versenkbaren Türgriffen, Lufttunnel an der D-Säule) wirkt nun futuristischer – und somit zur Technik passend!

Edles Interieur und viel Platz

Innen gefällt der 4,67 Meter lange Nexo mit digitalen Instrumenten, 12,3-Zoll-Touchscreen und grosszügigem Platzangebot. Dank der cleveren Anordnung der nun kompakteren Wasserstoffstanks (zwei vor und einer hinter der Hinterachse) mit je 52,2 Litern Inhalt resultieren eine optimale Gewichtsverteilung und ein grosser Kofferraum mit flachem Ladeboden (461 bis 1466 l).

Grosse Reichweite

So futuristisch Hülle und Antrieb, so normal und komfortabel fährt sich der Hyundai. Der E-Motor (163 PS, 395 Nm) lässt den SUV in 9,2 Sekunden auf Tempo 100 sprinten und ermöglicht 179 km/h Spitze. Dank 0,95 kg H2/100 km soll der Nexo satte 666 Kilometer (künftiger WLTP-Zyklus; (noch) aktueller NEFZ-Zyklus gar 756 km) bis zum nächsten Tankstopp schaffen. Bei unserer Fahrt war es 1 Kilo, zum aktuellen Wasserstoffpreis somit 10 Fr./100 km. Günstig im Vergleich zu den 84'900 Franken, die der Nexo bei uns kosten wird. Schade, sind der Zukunftsantrieb und die coolen Details, wie das Einblenden des Aussenspiegel-Bildes in die Instrumente, sobald man den Blinker setzt, nicht preiswerter zu haben.

Categories: Swiss News

Jetzt macht er Putin für Einmischungen verantwortlich: Trump in der Krise

Thu, 07/19/2018 - 03:46

US-Präsident Donald Trump (72) sorgte auch am Mittwoch für viel Verwirrung. Seine Aussagen zum Zweier-Gipfel mit Russlands Präsident Vladimir Putin (65) in Helsinki werden immer mehr zu einem Kommunikations-Debakel. Die Demokraten versuchen den Rückenwind auszunutzen.

Auch am dritten Tag nach dem Zweier-Gipfel mit Kreml-Chef Vladimir Putin (65) in Helsinki steht Donald Trump (72) in seiner Heimat unter Beschuss. Die Diskussionen über seine Aussagen betreffend den Einmischungen Russlands im US-Wahlkampf 2016 reissen nicht ab. 

Trump hatte vor der internationalen Gemeinschaft offen seine Geheimdienstleute diskreditiert. Er sagte: «Es gab keine Wahlkampfeinmischung Russlands.» Putin sei ihm gegenüber in seinem Dementi «extrem stark und kraftvoll gewesen». Das hiess im Umkehrschluss: Der US-Präsident vertraut den Worten des Kreml-Chefs mehr als den Beweisen seiner Geheimdienstleute. 

Auch Parteikollegen und Freunde haben ihn daraufhin stark kritisiert (BLICK berichtete).

Trump sagt doppelt «Nein» und verwirrt alle

Dass der Aufschrei immer noch nicht verhallt ist, liegt auch an Trumps Kommunikation. Nachdem er am Dienstag eine Mega-Kehrtwende hinlegte und erklärte, dass sein Misstrauensvotum gegenüber seinen Geheimdienstleuten lediglich ein Irrtum war, ging es am Mittwoch im gleichen Stil weiter.

 

Der US-Präsident antwortete auf die Frage einer Journalistin, ob sich Russland weiterhin in den USA einmische zuerst mit einem bestimmten «Danke, nein». Dazu schüttelte er den Kopf. Auf die Nachfrage, ob er nicht glaube, dass dies der Fall sei, antwortete Trump erneut: «Nein.»

 

Drei Stunden nach diesem Auftritt teilte das US-Präsidialamt mit: Alles wieder ein Missverständnis! Trump habe keineswegs erklärt, dass Russland sich nicht länger einmische. «Der Präsident hat «Nein» gesagt, weil er keine weiteren Fragen mehr habe beantworten wollen, sagte seine Sprecherin Sarah Sanders vor Journalisten. «Ich habe mit dem Präsidenten gesprochen, er hat auf die Frage nicht geantwortet», erklärte sie. Warum Trump nach seinem doppelten «Nein» aber noch eine weitere Minute mit den Reportern sprach, blieb unbeantwortet.

 

Trump warnte Putin nun doch vor Einmischungen — und zwar «sehr stark»

Doch damit nicht genug: Am Mittwochnachmittag (Ortszeit) veröffentlichte der US-Sender «CBS» Interviewausschnitte mit Trump. Der US-Präsident bekräftigte seinen historischen Satz, den er am Dienstag vor versammelter Presse ablas: «Ich habe zur Kenntnis genommen, dass die Russen versucht haben, sich in unsere Wahlen einzumischen.»

Nach der Premiere am Dienstag folgte am Mittwoch gleich eine weitere. Auf die Frage des «CBS»-Journalisten, ob Trump Putin für die Einmischungen verantwortlich mache, antwortete dieser: «Ich würde das tun, weil er für das Land verantwortlich ist, so wie ich mich selbst für die Dinge verantwortlich sehe, die in diesem Land passieren.» Und weiter: «Als Anführer des Landes muss man ihn also zur Verantwortung ziehen.»

 

Trump bekräftigte, dass er Putin in Helsinki vor künftigen Einmischungen und Cyberattacken «sehr stark» gewarnt hatte. «Ich liess ihn wissen, dass wir das nicht zulassen können. Wir werden es nicht tolerieren.» Als Lügner wollte er Putin aber nicht betiteln. «Ich will nicht vertiefen, ob er lügt oder nicht. Ich kann aber sagen, dass ich meinen Geheimdienstleuten sehr vertraue.» 

Auch FBI-Direktor äusserte sich am Mittwoch. Er bestätigte, dass Russland «in bösartigen Operationen bis zum heutigen Tag versucht, Einfluss in den USA zu nehmen.» Die Angriffe seien darauf ausgerichtet «Zwietracht und Spaltung in unserem Land zu säen.»

Demokraten wollen Trumps Übersetzerin anhören

Mit den neuerlichen Verwirrungen fand Trump auch am Mittwoch nicht aus der Krise. Die Demokraten versuchen nun, aus dem Kommunikations-Debakel Kapital zu schlagen. Abgeordnete forderten eine Aussage der Übersetzerin von Trump vor dem US-Kongress. Sie soll zum Vier-Augen-Gespräch zwischen der beiden Staatchefs in Helsinki Auskunft geben, damit die Öffentlichkeit «erfahre, was genau im Namen der USA besprochen und entschieden wurde».

Die Demokraten sind gut beraten, den Rückenwind auszunutzen. Denn der Wind dreht in den USA in dieser Präsidentschaft schnell.

 

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Entsetzen im US-Staat New York: Zwei Kinder von Hai gebissen

Thu, 07/19/2018 - 03:26

Zwei Kinder sind auf der New Yorker Insel Fire Island unabhängig voneinander offenbar Opfer eines Haiangriffs geworden.

Aufregung im US-Staat New York: Ein 13 Jahre alter Knabe und ein 12-jähriges Mädchen sind auf der New Yorker Insel Fire Island unabhängig voneinander von einem Hai gebissen worden. Die beiden seien nach den Vorfällen aus dem Spital entlassen worden, teilten die Behörden mit.

Rettungskräfte hätten einen Zahn aus dem Bein des Jungen entfernt. Bei der 12-Jährigen hiess es lediglich, ihre Bisswunden entsprächen denen eines grossen Fischs. Ob der Zahn tatsächlich von einem Hai stammte, sollte das New Yorker Umweltamt bestimmen.

Hai soll zwischen 90 bis 120 Zentimeter lang sein

Nach dem Geschehen wurden die zwei betroffenen Strände auf Fire Island vorerst gesperrt. Das Mädchen sagte bei einer Pressekonferenz, etwas neben sich im Wasser gesehen und dann Schmerzen gefühlt zu haben. Schliesslich habe sie eine Flosse entdeckt und sei aus dem Wasser gerannt. Der mutmassliche Hai sei zwischen 90 Zentimeter und 1,20 Meter lang.

Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo zeigte sich erleichtert. Er sei froh, dass beide Jugendlichen nicht mehr im Spital seien. «Der Staat wird alles tun, damit Strandgänger und die Gemeinde sicher sind.» (SDA)

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USA: Trump: Habe Putin gemassregelt

Thu, 07/19/2018 - 03:18

Washington – US-Präsident Donald Trump versucht, die massive Kritik an seinen Äusserungen beim Gipfeltreffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin abzuwiegeln. Er habe Putin mitgeteilt, die USA würden keine Einmischung in ihre Wahlen tolerieren, sagte er in einem TV-Interview.

Er würde Putin persönlich für eine russische Einmischung bei der Präsidentschaftswahl 2016 verantwortlich machen, sagte Trump am Mittwoch auf eine entsprechende Frage in einem Interview des TV-Senders CBS. «Das würde ich, weil er für das Land verantwortlich ist. Genauso wie ich mich selbst für Dinge verantwortlich sehe, die in diesem Land passieren», sagte Trump.

Bei seinen Gesprächen mit Putin habe er sehr deutlich gemacht, dass es solche Einmischungen nicht geben dürfe. Zugleich deutete er aber Zweifel an, ob solche Anmerkungen Einfluss auf Russland haben könnte.

Kurz zuvor hatte Trump erneut mit Äusserungen über eine Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf für Aufregung und Verwirrung gesorgt. Zwei Tage nach dem auch in den eigenen Reihen umstrittenen Treffen mit Putin antwortete Trump auf die Frage von Journalisten vor einer Kabinettssitzung, ob sich Russland weiterhin in den USA einmische: «Nein.» Dazu schüttelte er den Kopf.

Dies sah zunächst so aus, dass der Präsident damit erneut den eigenen Geheimdiensten widersprechen würde. Wenige Stunden später allerdings teilte das Präsidialamt mit, Trump habe keineswegs erklärt, dass Russland sich nicht länger einmische. Der Präsident habe vielmehr «Nein» gesagt, weil er keine weiteren Fragen mehr habe beantworten wollen, sagte seine Sprecherin Sarah Sanders.

Es war bereits das zweite Mal seit dem Gipfel am Montag, dass Trump und das Präsidialamt von einem Missverständnis in der Russland-Affäre gesprochen haben. «Der Präsident hat Wladimir Putin klargemacht, dass er sich aus US-Wahlen heraushalten soll», ergänzte Sanders. Trump und seine Regierung arbeiteten sehr hart daran, sicherzustellen, dass Russland nicht in der Lage sei, sich in US-Wahlen einzumischen, wie es das in der Vergangenheit getan habe. Trump sei davon überzeugt, dass Russland das erneut versuchen würde. «Wir glaube, dass die Bedrohung seitens Russlands noch immer besteht.» Trump erklärte zudem vor der Kabinettssitzung, es habe bislang keinen Präsidenten geben, der so hart gegen Russland gewesen sei, wie er.

Trump hatte am Mittwoch das Gipfeltreffen abermals verteidigt und «viele positive Dinge» angekündigt. Zugleich versuchte er via Kurznachrichtendienst Twitter, die Kritik nach dem Treffen mit Verweisen auf Erfolge seiner Präsidentschaft in der US-Wirtschaft zu mildern. Zuvor hatte er seine vielfach kritisierten Äusserungen zur russischen Einmischung in die US-Wahl als Missverständnis dargestellt. Er habe sich bei der Pressekonferenz mit Putin falsch ausgedrückt und versprochen.

Trump hatte auf der Pressekonferenz mit Putin am Montag öffentlich Erkenntnisse der US-Geheimdienste über eine russische Einmischung in die Wahl 2016 angezweifelt und war dafür parteiübergreifend scharf kritisiert worden. Am Dienstag ruderte er zurück: Er habe sagen wollen, dass er keinerlei Grund sehe, warum es nicht Russland gewesen sei, das sich in die Wahl eingemischt habe.

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Nigeria: Tote in Nigeria bei Angriff von Viehdieben

Thu, 07/19/2018 - 03:03

Kano – Viehdiebe haben laut Bewohnern bei Angriffen auf mehrere Dörfer im Norden Nigerias mindestens 30 Menschen getötet. Die Bewaffneten seien auf Töffs gekommen und hätten zeitgleich fünf Dörfer im Bezirk Maradun attackiert, sagten Dorfbewohner der Nachrichtenagentur AFP.

Dabei hätten sie wahllos auf die Einwohner geschossen und Vieh entwendet. Die Angriffe ereigneten sich demnach am Dienstagnachmittag.

Ein Polizeisprecher im Bundesstaat Zamfara bestätigte die Angriffe, gab aber eine deutlich geringere Zahl von Toten an. Demnach wurden drei Menschen bei den Attacken getötet. Weitere Details nannte er nicht.

Ländliche Kommunen in Zamfara werden seit Jahren von Viehdieben und Entführer-Banden heimgesucht, die in den Dörfern töten, plündern und brandschatzen. Als Reaktion haben viele Gemeinden Selbstverteidigungstruppen gebildet, denen jedoch ebenfalls Verbrechen vorgeworfen werden, etwa die Ermordung mutmasslicher Viehdiebe.

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Ausschreitungen nach WM-Sieg haben Konsequenzen: Drei Männer verurteilt

Thu, 07/19/2018 - 01:56

Nach den Ausschreitungen am Rande der Jubelfeiern zum französischen WM-Sieg hat ein Gericht in Paris drei Männer wegen Diebstahls und Gewalt verurteilt. Zuvor waren wegen Gewalt in mehreren französischen Städten über 300 Personen festgenommen worden.

Die Freude in Frankreichs Hauptstadt Paris war gross! Les Bleus gewann in Russland am vergangenen Sonntag den zweiten Weltmeistertitel. Die Feierlichkeiten in Paris wurden aber von gewalttätigen Auseinandersetzungen und Plünderungen überschattet. Jetzt kam es zu ersten Verurteilungen.

Ein 23-Jähriger erhielt am Mittwoch eine zur Bewährung ausgesetzte Haftstrafe von sechs Monaten wegen Diebstahls in einem Motorroller-Geschäft in der Nähe der berühmten Pariser Prachtmeile Champs-Elysées. Ein 19-jähriger Student, der in einem Optikerladen Sonnenbrillen gestohlen hatte, wurde zu einer Geldstrafe von 1000 Euro verurteilt. Ein weiterer Mann erhielt drei Monate Haft auf Bewährung, weil er Flaschen auf die Polizei geworfen hatte.

Student: «Dumme Tat»

Die drei Angeklagten bekannten sich vor Gericht zu den Taten. Der 23-Jährige begründete den Einbruch mit hohem Alkoholkonsum. Der Student sagte, er sei «dumm» gewesen und anderen Menschen «gefolgt», die in den Optikerladen einbrachen. Der dritte Angeklagte entschuldigte sich für die Angriffe auf die Polizei. Er wisse nicht, was an dem Abend in seinem Kopf vorgegangen sei.

Nach dem Sieg der französischen Nationalmannschaft im Finale der Fussball-Weltmeisterschaft in Moskau hatten am Sonntagabend hunderttausende Menschen auf den Champs-Elysées gefeiert. Währenddessen kam es in der Gegend zu Ausschreitungen von Jugendlichen. 57 Verdächtige wurden in Paris festgenommen. Auch in weiteren französischen Städten wurden die Feiern von Ausschreitungen überschattet, knapp 300 Verdächtige wurden festgenommen. (SDA/nim)

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Zuckerberg erhitzt mit Interview die Gemüter: Holocaust-Leugner werden bei Facebook nicht gesperrt

Thu, 07/19/2018 - 01:55

Facebook-Chef Mark Zuckerberg (34) hat sich mit einer umstrittenen Aussage in die Nesseln gesetzt. Er sagte in einem Interview am Mittwoch, Holocaust-Leugner werden nicht aus seinem sozialen Netzwerk ausgeschlossen.

Eine Aussage von Mark Zuckerberg sorgte am Mittwoch in den USA für grosses Aufsehen. Nach Ansicht des Facebook-Chefs sollen Holocaust-Leugner in dem sozialen Netzwerk nicht gesperrt werden. Ziel seines Netzwerks sei nicht, User davon abzuhalten, etwas Unwahres zu sagen, sondern die Verbreitung von Falschnachrichten zu stoppen.

Zuckerberg findet die Leugnung des Völkermords an europäischen Juden im Zweiten Weltkrieg zwar «tief beleidigend», wie er in einem Interview mit dem Technikblog «Recode» sagte. Inhalte auf seiner Plattform sollten aber lediglich verboten werden, wenn sie für den Angriff auf jemanden verwendet würden oder Schaden erzeugten. Detail: Zuckerberg ist selbst Jude.

In sozialen Netzwerken wurde der Facebook-Chef nach Veröffentlichung des Interviews angegriffen und beleidigt.

Die Bürgerrechtsorganisation Anti-Defamation League beklagte, Facebook habe eine «moralische und ethische Verpflichtung», Nutzern die Verbreitung der Holocaustleugnung zu verbieten.

«Will Holocaust-Leugner nicht verteidigen»

In dem Gespräch mit dem Technikblog erklärte Zuckerberg ausserdem, es gebe seiner Meinung nach Dinge, die unterschiedliche Leute falsch verstehen würden, ohne aber die Absicht dazu zu haben. Redakteurin Kara Swisher entgegnete darauf, im Falle von Holocaust-Leugnern sei wahrscheinlich doch möglich, dass sie absichtlich Falsches verbreiteten.

In einem auf das Interview folgenden Nachtrag stellte Zuckerberg klar, Holocaust-Leugner nicht verteidigen zu wollen. Ziel seines Netzwerks sei aber nicht, User davon abzuhalten, etwas Unwahres zu sagen - sondern die Verbreitung von Falschnachrichten und falschen Informationen über Facebook zu stoppen. (nim/SDA)

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Dramen, Feuer und Schumi: Deutschland-GP erlebt einen Abschied mit Tränen

Thu, 07/19/2018 - 01:40

Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende vorläufig zum letzten Mal in Hockenheim. Der deutsche Rennsport steckt in der Krise.

Der deutsche Formel-1-Klassiker verschwindet im Hochsommer 2018. Nach dem Nürburgring (letzter Sieger war 2013 Vettel) wirft jetzt auch Hockenheim das Handtuch. Das zweite Heimrennen nach Monza der Schweizer Fans.

In Italien sprang hinter den Kulissen auch Ferrari ins finanzielle Rettungsboot. In Deutschland kommt jede Hilfe zu spät. Die Autogiganten Mercedes, BMW, Audi, Opel, VW und Porsche, die den Nürburgring und Hockenheim in anderen Serien nützen, haben für eine Finanzspritze keine Unterstützung mehr. Weder intern noch nach aussen. Sie haben andere Sorgen. Abgas-Skandale, Millionen-Strafen, usw.

Hockenheim muss Liberty Media rund 12 bis 15 Millionen Euro pro Auftritt auf den Tisch legen. Bei mehr als 60 000 Fans werden die Amis zudem noch am Gewinn beteiligt, diesmal werden 70 000 Fans erwartet. So sieht Georg Seiler, seit 1991 Geschäftsführer der Hockenheim GmbH und seit 40 Jahren hier im Direktorium, keine Zukunft mehr. «Wir können nicht jedes Jahr Verlust machen! Und die goldenen Zeiten mit Schumi im Ferrari sind leider längst vorbei.»

 

Genau wie die billigen Eintritsspreise, die sich in den letzten 50 Jahren verzehnfacht haben. Da investieren die Familien ihr Geld lieber in einen Urlaub am Meer.

Nur noch Hamilton (Silverstone) und Verstappen (Spa) füllen dort jedes Jahr die leeren Kassen mit ihren Fans wieder auf.  

Hockenheim folgt auf alten Nürburgring

Der GP von Deutschland kam 1970 in Hockenheim übrigens nur zur WM-Premiere, weil die Fahrer auf der 22 km langen Nordschleife in der Eifel zehn Kilometer Leitplanken verlangten. Die Frist für die Erfüllung der Forderung war zu kurz. Auf nach Hockenheim.

Die Piste in der Nähe von Heidelberg war 1968 weltberühmt geworden: Der zweifache Weltmeister Jim Clark verunglückte bei einem Formel-2-Rennen tödlich.

 

Nach dem Auftakt-Sieg von Jochen Rindt im Lotus (fünf Wochen später starb er in Monza) musste Hockenheim bis 1977 auf das zweite Rennen warten.

Denn das Feuer-Drama am 1. August 1976 von Niki Lauda auf dem Nürburgring war das GP-Ende der Grünen Hölle. 1984 kehrte man dort mit einer neuen Strecke in den Zirkus zurück.

Doch Hockenheim hatte das Kommando übernommen. Hier feierten neben Rindt auch Gerhard Berger 1997 auf Benetton (kurz nachdem sein Vater im Privatjet abgestürzt war) und Alain Prost 1993 auf Williams-Renault ihre letzten Siege. Für den Franzosen war es der 51. GP-Erfolg.

2010 fuhren noch sieben Deutsche mit!

Genau diese Marke hat vor zehn Tagen Sebastian Vettel in Silverstone erreicht. Der Ferrari-Star und WM-Leader ist neben dem seit 145 Rennen podestlosen Renault-Piloten Nico Hülkenberg (ebenfalls 31) der einzige Deutsche im Feld. Beide kamen als Sieger der Formel BMW Junior 2004 und 2005 in die Formel 1.

Jetzt stockt die deutsche  Nachwuchsausbildung. Es bleiben nur noch Erinnerungen an 2010, als gleich sieben Fahrer hier starteten: Schumi, Vettel, Rosberg, Hülkenberg, Heidfeld, Glock und Sutil.

Nach dem Scheitern von Pascal Wehrlein (trotz Mercedes-Unterstützung bei Manor und Sauber) ist kein echtes Talent mehr in Sicht. Auch wenn Michaels Sohn Mick und David Schumacher (Sohn von Ralf) versuchen, nach oben zu kommen.

Die kleine Stadt Hockenheim ist ab Freitag zum 36. Mal GP-Ort. Picken wir einige Rennen heraus. 1994 gingen die Bilder vom grössten Boxenfeuer der Geschichte um die Welt: Max Verstappens Vater Jos kam mit versengten Augenbrauen davon.

Legendäre Sieger – auch neben Schumi

1995 gewann Schumi hier im Benetton. Als erster Deutscher bei einem GP von Deutschland. 2000 schaffte es im 123. Anlauf endlich Rubens Barrichello im Ferrari. Doch er brauchte bei seiner Aufholjagd vom letzten Platz die Hilfe eines frustrierten Mercedes-Mitarbeiter aus Frankreich. Dieser protestierte mit einem Regenumhang mitten auf der Strecke gegen die Arbeitsbedingungen.

Sofort kam das Safety Car raus – und die beiden mit fast 30 Sekunden führenden Silberpfeile von Häkkinen und Coulthard wurden so eingebremst und dann im Regen vom Brasilianer überholt!

2006 liess Schumi den Hockenheim-Hexenkessel zum letzten Mal richtig explodieren: Sieg. Wenige Wochen später verkündete er in Monza unter Tränen den Rücktritt. Um 2012 mit Comeback-Mercedes für drei Jahre erfolglos zurückzukommen. Nur ein dritter Platz 2012 Valencia…

 

2010 entsetzte wieder einmal eine Ferrari-Stallorder die Sportwelt: Leader Massa musste Alonso vorbeilassen. Die Busse von 100 000 Euro störte die Italiener nicht.

Und 2012 siegte wieder Fernando Alonso in Hockenheim. Doch am meisten jubelten die Sauber-Fans: 4. Kobayashi, 6. Pérez. Oder 20 WM-Punkte! So erfolgreich waren die Hinwiler seither nie mehr.

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Boris Johnson liest Theresa May die Leviten: Hinter jeder starken Frau steht ein Rivale

Thu, 07/19/2018 - 01:38

LONDON - Vergangene Woche sorgte Boris Johnson (54) mit seinem Rücktritt als britischer Aussenminister für einen Eklat. Heute drosch er im Unterhaus noch einmal auf Theresa May ein. Dieses Muster führte auch schon zu einem Rücktritt einer Premierministerin.

Die Regierungskrise in Grossbritannien weitet sich aus. Nachdem der wirblige Aussenminister Boris Johnson (54) vor zehn Tagen überraschend den Bettel hingeschmissen hatte und von seinem Amt zurückgetreten war, griff er gestern im Unterhaus erneut Premierministerin Theresa May (61) an.

Beobachter sagen, es könnte der Beginn von Mays Sturz sein!

Grund für den Streit zwischen den beiden konservativen Politikern ist der Brexit. Theresa May arbeitet mit Deals auf einen sanften Austritt aus der EU hin. Johnson hingegen will mit der EU nichts mehr zu tun haben, gar nichts. Er ist für den «harten Brexit». In seinen Augen läuft Mays Plan auf den «Status einer Kolonie» hinaus.

40 Milliarden verscherbelt

Im Unterhaus las Johnson, neu wieder ein Hinterbänkler, der Premierministerin gestern die Leviten. Sie habe die Wähler in die Irre geführt. Sie verspreche Brüssel das eine, den Briten das andere. «Ihr neuer Brexit-Plan hält Grossbritannien halb drinnen und halb draussen», ätzte Johnson.

Es sei ohnehin nie ein Thema für sie gewesen, den harten Weg einzuschlagen. May sei eingeknickt und habe ohne Verhandlungen eingewilligt, 40 Milliarden Pfund – das entspricht rund 52 Milliarden Franken – für den Austritt zu zahlen. Johnson: «Wir haben unser Verhandlungskapital verbrannt.»

Am schlimmsten sei, dass bei May der Brexit von der Grenzfrage in Irland dominiert werde. Technische Lösungen für Grenzkontrollen seien ohne Prüfung verworfen worden. Der abgetretene Aussenminister rief den Parlamentariern zu: «Aber es ist noch nicht zu spät. Noch haben wir Zeit für Verhandlungen.» May selbst konnte auf seine Vorwürfe nicht antworten, da sie in einer Kommissionssitzung sass.

Johnson bringt sich in Stellung

Mit dieser Abrechnung gab Johnson den Gerüchten Auftrieb, dass er selber Chef der Konservativen und damit auch neuer Premier werden will. Mays Thron wackelt, weil neben Johnson auch der für den Brexit zuständige Minister David Davis (69) und andere Hart-Brexianer ihre Ämter niedergelegt hatten.

Am Dienstag entging May im Parlament nur knapp einer Niederlage. Die proeuropäischen Abgeordneten in ihrer Partei versuchten noch einmal mit Hilfe der Labour-Opposition, die Regierung zu Verhandlungen über eine Zollunion mit der EU zu verpflichten, sollte bis Januar kein Handelsabkommen mit Brüssel stehen.

Rücktrittsreden mit Konsequenzen

Ministerrücktritte sind in der britischen Politik seit je ein Mittel, um dem Premier einen empfindlichen Schlag zu versetzen. So hatte 1990 die bittere Abschiedsrede des damaligen Vize-Premiers und Aussenministers Geoffrey Howe (†88) den Rücktritt von Margaret Thatcher (†87) eingeläutet – es ging ebenfalls um die Europafrage. Britische Medien setzten Johnsons gestrigen Auftritt in dieselbe Reihe. Ob zu Recht, wird sich weisen.

Die Zeit läuft jedenfalls ab. Der definitive Bruch mit der EU ist auf den 29. März 2019 terminiert. Es bleiben nur noch knapp neun Monate für ein Abkommen. Sonst bestehen zwischen Europa und der Insel auf einen Schlag keine Handelsverträge mehr. Muss dann ein Premierminister Boris Johnson bei null anfangen?

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Goalie-Zittern vor Super-League-Start: Zwischen den Pfosten ist die Hölle los

Thu, 07/19/2018 - 01:38

Selten waren die Goalies in der Super League so unter Druck wie zu Beginn dieser Saison. Welche Schlussmänner starten bei den 10 Klubs als Nummer 1?

Ein Torhüter soll 50 Prozent des Erfolgs ausmachen, heisst eine Faustregel. Nur schon diese Zahl zeigt, wie wichtig die Position zwischen den Pfosten ist und wie riesig der Druck. Umso wichtiger ist es für einen Keeper, dass er das Vertrauen des Trainers und des Teams spürt. Dass er weiss, dass er die klare Nummer 1 ist. Dass er sich auch mal einen Fehler erlauben darf, ohne gleich um seinen Platz zittern zu müssen.

Zwei Tage vor dem Saisonstart gibt es in der Super League aber auf den Goalie-Positionen so viele Fragezeichen wie selten zuvor. Nur bei den Zürcher Klubs gibt es keine Diskussionen. Bei GC wird wie letzte Saison Heinz Lindner (28) zwischen den Pfosten stehen, beim FCZ Yanick Brecher (25). Beide sind unbestritten.

Bei YB spürt Von Ballmoos Wölflis Atem

Bei allen anderen ist ziemlich viel Unsicherheit im Spiel. David von Ballmoos (23) wird als Stammgoalie im Tor von Meister YB in die Saison starten. Die Berner wollen an ihrer Philosophie – auf Junge zu setzen – festhalten.

Doch einfach ist das nicht. Nicht, seit Oldie Marco Wölfli (35) sich zum YB-Meisterhelden hexte und zum Publikumsliebling wurde, dem man in Bern am liebsten ein Denkmal setzen würde. Von Ballmoos muss liefern. Er wird sonst schnell den Wolfsatem im Nacken spüren.

 

Brenzlig ist die Situation auch für Jonas Omlin. Der FCB schnappte sich den 24-Jährigen vom FCL und plante mit ihm als Nummer 2 hinter Stammgoalie Vaclik. Dieser ist mittlerweile aber bei Sevilla und Omlin plötzlich der neue Mann im FCB-Tor. «Jonas Omlin ist unsere Nummer 1», stellt Sportchef Marco Streller gestern klar.

Trotzdem verpflichtet Basel diese Woche einen zusätzlichen Keeper: Martin Hansen. Der 28-jährige Däne stösst von Ingolstadt ans Rheinknie, hat über 20 Bundesligaspiele auf dem Buckel und sportliche Ambitionen. Omlin muss also sofort liefern. Die ersten Spiele gegen St. Gallen und in  Saloniki am Dienstag sind für den FCB richtungsweisend.

In Luzern wird wohl Mirko Salvi (24) gegen Xamax die Saison eröffnen. «Ich habe nie eine Nummer 1 oder eine Nummer 2», sagt Trainer René Weiler. Salvi und David Zibung müssen sich «im Konkurrenzkampf beweisen».

Verrückte Lage in Thun

Auch in St. Gallen ist das Duell offen. Daniel Lopar (32) oder Dejan Stojanovic (25)? Noch schweigt Trainer Peter Zeidler. Im letzten Test gegen Brighton machte die langjährige Nummer 1 Lopar den besseren Eindruck.

Im Umfeld ist zu hören, dass Stojanovic knapp die Nase vorn habe. Heissen muss das nichts. Eins stellte Zeidler klar: Hat er entscheiden, ist Schluss mit der Wechslerei der letzten Jahre.

Auch in Sion ist nichts entschieden: Präsident Christian Constantin hat diesen Sommer einen neuen Keeper verpflichtet: Anthony Maisonnial, ein 20-jähriges Talent von Saint-Étienne. Der Franzose wird mit Kevin Fickentscher um den Platz kämpfen, zumindest bis sich der eigentliche Stammgoalie Anton Mitrjuschkin von seiner Knieverletzung erholt hat. Gegen Lugano am Sonntag wird wohl Maisonnial auflaufen.

Schon fast verrückt ist die Situation in Thun. Letzte Saison kamen gleich drei Goalies zum Einsatz – alle sind noch immer dabei. Francesco Ruberto (25) soll mit einem Wechsel nach Italien liebäugeln. Um die Nummer 1 kämpfen Guillaume Faivre (31) und Djordje Nikolic (21), die Basel-Leihgabe. Routinier Faivre hat momentan die besseren Karten.

Noch ein Abgang in Lugano?

Im Tessin dürfte es noch knallen. Entweder Joël Kiassumbua (26) oder David Da Costa werden Lugano noch verlassen müssen. Da Costa, der letzte Saison seinen Stammplatz verlor, würden die Tessiner liebend gern abgeben. Noch fehlt für Da Costa aber eine Offerte.

Am Sonntag gegen Sion wird Noam Baumann zwischen den Pfosten stehen. Der 22-Jährige ist zwar talentiert, aber ohne Super-League-Erfahrung. Ein heisses Spiel.

Auch bei Aufsteiger Xamax könnte es noch zur Goalie-Rochade kommen. Laurent Walthert, der 34-jährige Routinier, trägt zwar die Captainbinde, Matthias Minder (25) ist aber nicht als stiller Ersatzmann aus Winterthur zu den Neuenburgern gekommen.

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Triathlet und Raiffeisen-CEO Gisel: Er erwischte im letzten Moment die Kurve

Thu, 07/19/2018 - 01:36

ZÜRICH - Patrik Gisel hat begriffen: Als längjährige Nummer 2 hinter Pierin Vincenz ist er Teil des Problems, nicht Teil der Lösung. Deshalb zieht er die Konsequenzen und tritt zurück.

Der passionierte Triathlet Patrik Gisel (56) hat im letzten Moment doch noch die Kurve gekriegt, tritt von sich aus als CEO von Raiffeisen zurück, bleibt aber noch bis Ende Jahr. Das hat er so mit dem Verwaltungsrat vereinbart. Gisel steht seit Oktober 2015 an der Spitze von Raiffeisen.

Über die Gründe für den Rücktritt zum jetzigen Zeitpunkt kann nur spekuliert werden. In einem Brief an «Geschäftspartner, Freunde und Bekannte», der BLICK vorliegt, schreibt Gisel, dass er den «Entscheid schweren Herzens» getroffen habe. Er beklagt die «negativen Schlagzeilen», die zur Verunsicherung beigetragen und der Reputation der Bank geschadet haben. Alleine die Tatsache, dass er viele Jahre Stellvertreter von Pierin Vincenz gewesen sei, habe, so Gisel, «zu medialer Kritik geführt, teilweise auch zu unfairen Angriffen auf meine Person».

Erst am 22. August, wenn Raiffeisen die Halbjahreszahlen präsentiert, will sich Gisel ausführlich zu seinem Rücktritt äussern.

Druck der Medien 

Der mediale Druck hatte in den letzten Tagen wieder zugenommen. Vor kurzem hatte die «Sonntagszeitung» brisante Details aus dem geheimen Untersuchungsbericht der Finanzmarktaufsicht (Finma) enthüllt, unter anderem über die Beteiligung von Raiffeisen am Finanzdienstleister Leonteq. Dabei hat das Führungsduo Vincenz/Gisel offenbar keine gute Figur gemacht, von einem Klumpenrisiko ist die Rede.

Ob auch von Seiten der Genossenschafter und aus dem Verwaltungsrat Druck ausgeübt wurde, ist unklar. Dass einige Genossenschafter für einen radikalen Neuanfang an der Spitze von Raiffeisen sind, ist ein offenes  Geheimnis. VR-Präsident Pascal Gantenbein (48) schreibt in einem Statement, in den letzten Tagen hätten intensive Gespräche über die Zukunft der Organisation stattgefunden. Gantenbein ist nun die Hypothek Gisel los, doch seine Zukunft bei der drittgrössten Bank der Schweiz ist alles andere als gesichert. 

Gisel hat trotz allem einen guten Job gemacht 

Gisels Zukunft war schon länger unsicher. Spätestens seit Ex-Raiffeisen-Boss Pierin Vincenz (62) von Ende Februar bis Mitte Juni rund 15 Wochen in Untersuchungshaft sass, musste auch Gisel um seinen Job bangen – und kämpfte darum wie ein Berserker! Er machte sich daran, das Erbe der Ära Vincenz zu zerschlagen, trennte sich von Beteiligungen, verkaufte Notenstein La Roche an Vontobel, nahm Abschied vom Glamour der Vincenz-Jahre.

Eigentlich hat Gisel einen guten Job gemacht, letztes Jahr ein Rekordergebnis eingefahren. Doch 13 Jahre als Nummer zwei hinter Vincenz waren zu viel. Gisel hat begriffen, dass seine Person untrennbar mit der Ära Vincenz verbunden ist. 

Das Gesicht gewahrt

Auch unter seiner Führung lief nicht alles optimal, die Einführung einer neuen Bankensoftware von Avaloq verursacht grosse Probleme. 

Mit dem Rücktritt kann Gisel sein Gesicht wahren. Vor allem, wenn er seine letzte Aufgabe mit Bravour erledigt: Er muss seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin nicht nur ein sauberes Pult, sondern auch eine aufgeräumte Bank hinterlassen. Das Werkzeug hat er in der Hand: den Untersuchungsbericht der Finma über die Verfehlungen in der Zeit der Ära Vincenz.

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Hetze gegen Frankreichs WM-Helden: Schweizer Oberstleutnant schockt mit Affen-Foto

Thu, 07/19/2018 - 01:34

Ein Affe stemmt den WM-Pokal: Mit diesem Beitrag sorgt ein Anwalt und Oberstleutnant für Empörung. Nun geht die Armee gegen den Genfer vor.

Ein Rassismus-Skandal erschüttert die Schweizer Armee! Unmittelbar nach dem WM-Sieg der Franzosen postete der Genfer Oberstleutnant Flavien Valloggia (44) ein schockierendes Foto auf Facebook. Es zeigt einen jungen Affen, der den Fifa-Pokal in seinen Händen hält.

Wer so ein Bild veröffentlicht, tut dies kaum ohne Absicht. Denn in den Reihen des Weltmeisters finden sich mit Pogba, Mbappé & Co. zahlreiche Fussballer mit afrikanischen Wurzeln. Damit macht sich ein Schweizer Armeekader öffentlich über Schwarze lustig! Dies ist umso gravierender, als der Genfer Anwalt auch noch Präsident des Genfer Militärverbands USMG ist.

In dieser Funktion wetterte er 2017 in diversen Medien gegen eine türkische Erdölfirma, die in Genf Mitarbeiter einstellen wollte – aber nur wenn diese keinen Militärdienst leisten müssen.

Armee prüft Verfahren

Die Armee ist bestürzt über den Facebook-Eintrag des Militär-Kaders der Territorialeinheit 1: Der zuständige Kommandant akzeptiere den Post des Offiziers nicht. «Er befiehlt dem Offizier, seine Funktionsbezeichnung von Facebook zu löschen.» Zudem lasse er von den Juristen abklären, ob es möglich ist, gegen den Offizier ein Verfahren zu eröffnen oder andere Massnahmen zu treffen, so Armeesprecher Daniel Reist zu BLICK. 

Nach dem Hitler-Tweet eines BDP-Politikers sorgt schon wieder ein deplatzierter Post in den sozialen Medien für Entsetzen. Etliche, meist dunkelhäutige User entrüsten sich in gehässigen Tweets über den Post des Genfers. Auch bei der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) ist man alarmiert über den Fehltritt. Aus dem Kontext ergebe sich, dass hier Schwarze als Affen dargestellt werden. «Dies ist keine Karikatur, sondern eindeutig rassistisch», sagt EKR-Präsidentin Martine Brunschwig Graf. Ein solches Bild zu verbreiten, sei inakzeptabel. Insbesondere, wenn dies durch einen Oberstleutnant in der Armee geschehe. «Der sollte eigentlich eine Vorbildfunktion ausüben!»

Offizier entschuldigt sich

Und was sagt der Armee-Offizier? Auf Anfrage von BLICK kriecht Valloggia zu Kreuze: Er sei tief betroffen über die vielen Reaktionen, die er mit dem «völlig deplatzierten» Post ausgelöst habe. «Ich verstehe, dass die Interpretation des Bildes Leute schockiert. Das war nie meine Absicht.»

Der Beitrag widerspiegle weder seine Überzeugung noch seine Werte. Er entschuldige sich bei all denen, die sich durch das Bild verletzt fühlten. In einem früheren Facebook-Beitrag nannte er das Bild ein «Scherzfoto». «Geniesst lieber den Sommer, als mit solch sinnlosen Sachen eure Zeit zu verschwenden», meinte er spöttisch. Das Lachen dürfte ihm inzwischen vergangen sein.

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Das verändert sich nun: Ausnahmezustand in der Türkei beendet

Thu, 07/19/2018 - 00:21

Der vor zwei Jahren in der Türkei verhängte Ausnahmezustand ist beendet. Er wurde nicht verlängert und lief deshalb in der Nacht zum Donnerstag um Mitternacht Schweizer Zeit aus.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte den Notstand nach dem Putschversuch im Juli 2016 ausgerufen und danach sieben Mal um jeweils drei Monate verlängern lassen. Unter dem international scharf kritisierten Ausnahmezustand waren Grundrechte wie die Versammlungs- oder Pressefreiheit eingeschränkt, Erdogan konnte per Dekret regieren.

Viele von Erdogans Notstandsdekreten richteten sich gegen mutmassliche Anhänger des in den USA im Exil lebenden Predigers Fethullah Gülen, den Erdogan für den Putschversuch verantwortlich macht. Auch ein Verfassungsreferendum, mit dem das parlamentarische System auf das neue Präsidialsystem umgestellt wurde, sowie die Präsidenten- und Parlamentswahlen am 24. Juni fanden in dieser Zeit statt.

77'000 Menschen verhaftet in zwei Jahren

Der Ausnahmezustand hat das Leben Zehntausender Türken schwer gezeichnet. Seit dem Sommer 2016 wurden nach offiziellen Angaben mindestens 77'000 Menschen verhaftet, darunter Journalisten, Menschenrechtler und Oppositionspolitiker. Knapp 200 Medienhäuser wurden geschlossen. Durch Dekrete feuerte Erdogan ausserdem mindestens 130'000 Staatsbedienstete, unter ihnen nach früheren Angaben rund 4000 Richter und Staatsanwälte.

Noch vor knapp zwei Wochen hatten mit einem neuen Erlass rund 18'000 Lehrer, Polizisten, Soldaten und andere ihre Arbeit verloren. Die namentliche Erwähnung in einem solchen Dekret bedeutet auch, dass der Reisepass eingezogen wird. Dass mit dem Ende des Ausnahmezustands auch die Verhaftungen und Entlassungen aufhören, zeichnet sich nicht ab. Die Regierung hat für die Zeit danach bereits neue Anti-Terror-Regularien vorbereitet.

Ein Gesetzesentwurf für den «Kampf gegen den Terror im Normalzustand», der der Nachrichtenagentur DPA vorliegt, regelt zum Beispiel, wie Richter, Mitglieder der Streitkräfte oder Ministeriumsmitarbeiter entlassen werden können. Wie im Ausnahmezustand will der Staat all jenen, die wegen Terrorverdachts aus dem Staatsdienst entlassen werden, den Pass entziehen.

Kritische Medien warnen

Die Gouverneure der Provinzen sollen zumindest Teile ihrer Machtfülle aus dem Notstand behalten. Sie sind dem Gesetzentwurf zufolge befugt, Menschen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie «die öffentliche Ordnung oder Sicherheit stören», den Zugang zu bestimmten Orten zu verwehren. Ausserdem sollen sie die Versammlungsfreiheit weiterhin einschränken dürfen. Verdächtige können zwischen 48 Stunden und 12 Tagen in Polizeigewahrsam gehalten werden - länger als vor Beginn des Ausnahmezustands.

Einige regierungskritische Medien hatten schon im Vorfeld gewarnt, dass die Regierung mit neuen Regelungen den Ausnahmezustand unter einem anderen Namen permanent machen wolle. Der Sprecher von Erdogans Regierungspartei AKP, Mahir Üncal, sagte am Mittwoch, man werde auf eine «Balance zwischen Freiheit und Sicherheit» achten. Laut Entwurf soll das Gesetz nach dem Inkrafttreten zunächst drei Jahre gültig sein. (SDA)

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Mobilfunk: Mobilfunkstrahlung schadet dem Gedächtnis

Thu, 07/19/2018 - 00:01

BASEL - BS - Hochfrequente elektromagnetische Felder können sich bei der Nutzung von Mobiltelefonen nachteilig auf die Entwicklung der Gedächtnisleistung von bestimmten Gehirnregionen auswirken. Das ergab eine Studie mit fast 700 Jugendlichen.

Die wichtigste Expositionsquelle für hochfrequente elektromagnetische Felder (HF-EMF) für das Gehirn ist die Verwendung eines Mobiltelefons in der Nähe des Kopfes. Studien, welche die gesundheitlichen Auswirkungen solcher Felder analysierten, konnten bisher jedoch keine eindeutigen Ergebnisse liefern, wie aus einer Mitteilung des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) vom Donnerstag hervorgeht.

Ein Forschungsteam um Martin Röösli vom Swiss TPH hat nun den Zusammenhang zwischen der HF-EMF-Exposition durch Mobiltelefone und der Gedächtnisleistung von Jugendlichen untersucht. Die Wissenschaftler knüpften damit an eine Studie an, die bereits 2015 im Fachjournal «Environment International» veröffentlicht wurde. Die neue Untersuchung umfasste aber den doppelten Stichprobenumfang sowie neue Informationen über die Absorption von elektromagnetischer Strahlung im Gehirn von Jugendlichen.

Über 700 Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 17 Jahren wurden rekrutiert und ein Jahr lang beobachtet. Sie stammten aus ländlichen und städtischen Gebieten der deutschen Schweiz. Bei den Arbeiten von Rööslis Forschungsgruppe, in die neben einer Befragung zur Handynutzung auch objektiv erhobene Nutzerdaten von Mobilfunkbetreibern einflossen, handelt es sich um die weltweit ersten epidemiologischen Studien zur Abschätzung der kumulativen Hirn-HF-EMF-Dosis bei Jugendlichen, wie Swiss TPH schreibt.

Es bestätigten sich die Ergebnisse von 2015: die kumulative Exposition mit HF-EMF auf das Gehirn der Jugendlichen über ein Jahr hinweg kann einen negativen Einfluss auf die Entwicklung ihrer figuralen Gedächtnisleistung haben. Getestet wurde diese mit einem computerisierten Test, bei dem sich die Jugendlichen an abstrakte Formen erinnern mussten.

Das figurale Gedächtnis ist hauptsächlich in der rechten Gehirnhälfte angesiedelt. Der Einfluss der Strahlung war tatsächlich bei jenen Jugendlichen ausgeprägter, die ihr Mobiltelefon auch auf der rechten Seite des Kopfes benutzten, wie die Forschenden in der Zeitschrift «Environmental Health Perspectives» berichten.

«Dies deutet darauf hin, dass vom Gehirn absorbierte elektromagnetische Strahlung für die beobachteten Zusammenhänge verantwortlich ist», wird Röösli in der Mitteilung zitiert.

Das Senden von Textnachrichten, das Spielen oder das Surfen im Internet verursachen hingegen nur eine geringe Strahlenbelastung und hatten keinen Einfluss auf die Gedächtnisleistung. Auch bei den Tests zum verbalen Gedächtnis, denen die Jugendlichen ebenfalls unterzogen wurden, zeigten sich keine signifikanten Zusammenhänge.

Noch sei unklar, wie relevant die Erkenntnisse langfristig seien. Laut den Forschern sind weitere Untersuchungen nötig, insbesondere um andere Faktoren auszuschliessen, die eine Rolle spielen könnten. «Zum Beispiel könnten die Studienergebnisse durch die Pubertät beeinflusst worden sein, die sich sowohl auf die Mobiltelefonnutzung als auch auf das Verhalten und die kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmenden auswirkt», so Röösli.

In der Zwischenzeit empfiehlt der Forscher um das Risiko für das Gehirn zu minimieren, beim Telefonieren Headsets oder Lautsprecher zu benutzen. Dies sei insbesondere bei geringer Netzqualität und maximaler Leistung des Mobiltelefons ratsam.

Die vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstützte Studie wurde vom Swiss TPH in Zusammenarbeit mit dem EU-Projekt Geronimo durchgeführt, das den Zusammenhang zwischen HF-EMF und der Gesundheit erforscht. Belgische Wissenschaftler waren an der Dosisberechnung beteiligt.

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Unfall: Deutscher Jäger bei Erntejagd erschossen

Wed, 07/18/2018 - 23:55

Unterwellenborn – Ein deutscher Jäger ist an einem Feld im mitteldeutschen Thüringen erschossen worden. Die Polizei geht von einem Jagdunfall aus.

Mehrere Jäger seien am Mittwochabend bei Unterwellenborn im Einsatz gewesen, um Wildtiere vor der Ernte aus dem Feld zu treiben, sagte ein Sprecher der Polizei. Dabei sei plötzlich ein Schuss gefallen und einer der Jäger zusammengebrochen. Der 56-Jährige starb noch am Ort.

Warum geschossen wurde, und warum dieser Schuss den Mann traf, war zunächst unklar. Der Bereich wurde weiträumig abgesperrt, die Kriminalpolizei ermittelt.

Erst am vergangenen Wochenende war es ebenfalls in Thüringen, etwa eine Fahrtstunde entfernt, zu einem Unglück gekommen - offenbar auch im Zusammenhang mit einer sogenannten Erntejagd. In Grosssaara war ein sechs Jahre altes Mädchen in einer Kleingartenanlage von einem Schuss getroffen worden.

Die Staatsanwaltschaft Gera ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen sieben Verdächtige, bei denen es sich offenbar um Jäger handelt. Das Kind war an Hüfte und Arm verletzt worden und musste operiert werden.

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Computer: IBM profitiert von guten Cloud-Geschäften

Wed, 07/18/2018 - 23:11

Bangalore – Der weltgrösste IT-Dienstleister IBM hat Gewinn und Umsatz dank seiner Geschäfte mit Sicherheitssoftware und Cloud-Computing gesteigert. Für das zweite Quartal wies der Konzern am Mittwoch einen Umsatzanstieg von fast vier Prozent auf 20 Milliarden Dollar aus.

Mehr als die Hälfte der Erlöse machen neue Geschäftsfelder aus wie Datenanalysen und Cyber-Sicherheit. Hier stiegen die Erlöse um 15 Prozent. Insgesamt legte der Umsatz das dritte Quartal in Folge zu.

Der Nettogewinn stieg in dem am 30. Juni abgelaufenen Quartal um drei Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar. Die Bilanz übertraf die Erwartungen der Experten. IBM bekräftigte seine Prognose für den operativen Gewinn im Gesamtjahr.

Der Konzern konkurriert im Bereich Cloud-Computing mit Unternehmen wie SAP und Oracle. Die Anleger interessiert vor allem, wie IBM die Schwächen im Hardware- und Software-Bereich kompensiert. IBM-Aktien gewannen im nachbörslichen Handel bis zu ein Prozent.

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Finanzdienstleistungen: American Express mit Gewinnsprung

Wed, 07/18/2018 - 23:02

New York – Konsumfreudige Kunden und niedrigere Steuern haben den Gewinn von American Express kräftig steigen lassen. Im zweiten Quartal kletterte der Überschuss im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar.

Wie der Kreditkartenanbieter am Mittwoch nach US-Börsenschluss in New York mitteilte, nahmen die Erlöse um neun Prozent auf zehn Milliarden Dollar zu.

Trotz der deutlichen Geschäftszuwächse fiel die erste Reaktion der Anleger negativ aus - der Aktienkurs sank nachbörslich zunächst um fast vier Prozent. Der Gewinn lag zwar leicht über den Prognosen der Analysten, beim Umsatz hatte die Wall Street aber mehr erwartet.

Wie die Konkurrenten Visa und Mastercard profitiert American Express über Kreditkartengebühren derzeit insbesondere von der boomenden US-Konjunktur, die die Ausgabefreude der Konsumenten erhöht. Zudem sorgen die Steuersenkungen der Regierung unter US-Präsident Donald Trump für Rückenwind - die effektive Steuerquote sank im Jahresvergleich von 32 auf 20 Prozent.

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Trotz Reise-Stress: Kambundji gewinnt auch in Bellinzona

Wed, 07/18/2018 - 22:52

Nach den 10,95 Sekunden über 100 m vom letzten Freitag reichen Mujinga Kambundji in Bellinzona 11,13 zum Sieg. Zwischen den Wettkämpfen hetzt sie noch schnell nach Berlin. Wilson und Sprunger läufts am Mittwochabend im Tessin nicht nach Wunsch.

Am 5. Juli bei Athletissima Lausanne die Schweizerrekorde über 100 m (11,03) und mit der 4x100-m-Staffel (42,29). Am 9. Juli bei Spitzenleichtathletik Luzern der 100-m-Sieg über fünf Sprinterinnen aus dem 10-Sekunden-Klub dazu ein 200er in 22,48. Am Freitag dem 13. Juli die sensationellen 10,95 Sekunden bei den Schweizermeisterschaften in Zofingen. Und jetzt am Mittwochabend in Bellinzona in 11,13 Sekunden erneut ein 100-m-Sieg über die zweifache jamaikanische 100-m-Olympiasiegerin Shelly Ann Fraser-Pryce.

Geht Mujinga Kambundji der Sprit eigentlich nie aus? Diese Frage muss man sich tatsächlich stellen. Denn zum Wettkampf-Block, den die 26-jährige Bernerin zur Vorbereitung der EM in Berlin (6. bis 12. August) bestreitet, zählt auch noch ein Start am kommenden Freitag beim Diamond League Meeting in Monaco. Erst dann ist mit Wettkämpfen Schluss und Zeit für das Fine Tuning zur EM-Höchstform. «Denn ich würde meine Rekordzeit von Zofingen bei der EM schon gerne wiederholen», sagt Kambundji.

Aber die letzten beiden Wochen sind für die schnellste Frau der Schweiz nicht bloss wegen der vielen Wettkämpfe sehr intensiv. Sie hat auch noch wichtige Medien-Termine «eingepackt». Richtig zielorientiert trainieren könne sie in den kurzen Wettkampf-Pausen ja ohnehin nicht. So ist Mujinga zwischen Zofingen und Bellinzona für ein Fotoshooting auch noch schnell nach Berlin gereist. Ausruhen könne sie sich auch im Flugzeug.

Aber damit ist jetzt Schluss. Die verbleibende Zeit bis zur EM gehört nun ausschliesslich dem Training und der Erholung. Schliesslich jagt Mujinga im Olympiastadion gleich drei Medaillen – über 100 und 200 Meter sowie mit der Staffel.

Sprunger abgehängt – Wilson zwickts

Mit ihren fantastischen 50,52 Sekunden über die 400-m-Flachdistanz vom 1. Juli in La Chaux-de-Fonds war Lea Sprunger auf der Bahnrunde Europas Nummer 1.

Bis am Mittwochabend in Bellinzona. Da wird die langbeinige Romande gleich doppelt ausgetanzt. Mit Ghafoor (Ho) und Artymata (Zyp) schaffen es zwei weniger bekannte Langsprinterinnen, Sprunger (51,36) klar zu schlagen. Lea behält wenigstens die Europa-Bestzeit.

Einen Schock anderer Art erlebt 100-m-Sprinter Alex Wilson (Bild). Nach rund 60 Metern bricht er seinen Lauf gegen Top-Shots wie Michael Rodgers oder Justin Gatlin humpelnd ab. Es ist wieder der Muskelansatz hinten in der rechten Kniekehle. «Immer wenn ich in Form bin, wird mein Muskeltonus dort so hoch, dass sich der Ansatz entzündet», sagt Wilson.

Eigentlich hätte er am Sonntag in London noch mit der Staffel laufen sollen. Das hat sich jetzt wohl erledigt.

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