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Updated: 19 hours 33 min ago

Tiere: Schlange in Toilettenschüssel entdeckt

Sat, 07/21/2018 - 01:53

Virginia Beach – Es ist der Alptraum all jener, die sich vor Reptilien fürchten - und auch andere Menschen dürfte es bei dem Gedanken schütteln: Ein Mann in Virginia Beach an der Ostküste der USA hat eine Schlange in seiner Toilettenschüssel entdeckt.

«Ich drehte mich nur um und schaute auf die Toilette und konnte es nicht glauben», sagte James Hooper dem örtlichen Fernsehsender WKTR am Freitag (Ortszeit). «Ich dachte, jemand spielt mir einen Streich.»

Der Sender berichtete, Hooper habe einen Freund gerufen, der eine Schlinge an seine Angel gebastelt und die Schlange herausgezogen habe. «Sie wurde grösser und grösser, als sie herauskam», sagte Hooper. WKTR berichtete, anschliessend hätten beide Männer eine Beamtin der Tieraufsichtsbehörde angerufen, die zunächst ebenfalls an einen Scherz geglaubt habe. «Das ist eine dieser Sachen, von denen man denkt, das kann nicht wirklich passieren, aber jetzt ist es passiert», sagte die Beamtin Rebecca Franklin dem Sender.

Franklin sagte weiter, bei dem Tier habe es sich um eine harmlose, domestizierte Königspython gehandelt, die in der Gegend nicht vorkomme. Sie sei deshalb davon ausgegangen, dass es sich um ein ausgebüxtes Haustier handele.

WKTR berichtete, tatsächlich hätten die Eigentümer die Schlange in einem Facebook-Eintrag von Hooper wiedererkannt und sie am Freitag bei der Behörde abgeholt. Hooper sagte, im Haus gebe es nun eine neue WC-Regel: «Schau nach unten, bevor du dich hinsetzt.»

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USA: Kritik nach Gipfel mit Putin erzürnt Trump

Sat, 07/21/2018 - 01:47

Washington – US-Präsident Donald Trump hat die massiven Vorwürfe nach seinem Gipfel mit Russlands Staatschef Wladimir Putin zurückgewiesen. Er bezichtigte seine Kritiker der Doppelmoral und nannte sie in einem Tweet «Heuchler».

«Ich wurde von den Fake-News-Medien hart kritisiert dafür, zu nett zu Präsident Putin gewesen zu sein», beklagte Trump in der Nacht zum Samstag in einem Tweet. «Früher hätte man das als Diplomatie bezeichnet.»

Nach dem ersten Gipfeltreffen der beiden Präsidenten am Montag in Helsinki bemängelten nicht nur Journalisten in den USA Trumps Auftritt. Auch seitens der Opposition und sogar innerhalb seiner eigenen Partei wurde der US-Präsident aufs Schärfste kritisiert.

Putin hatte bei der Pressekonferenz mit Trump in Finnlands Hauptstadt jede Einmischung in die US-Präsidentschaftswahlen 2016 dementiert - doch Trump bezog daraufhin nicht etwa Stellung für die US-Geheimdienste, die vom Gegenteil überzeugt sind, sondern nannte das Dementi Putins «extrem stark und kraftvoll».

Aus Russland erntete Trump dafür Lob, während ihm wegen seiner unkritischen Haltung in den USA eine Welle der Empörung begegnete. Der Unmut verschärfte sich noch, als Trump später behauptete, er habe sich auf der Pressekonferenz bloss versprochen.

«Wenn ich laut und bösartig wäre, wäre ich dafür kritisiert worden, zu hart zu sein», schrieb der Republikaner nun auf Twitter. Und eben jene, die ihm nun einen zu russlandfreundlichen Kurs vorwerfen würden, hätten in der Vergangenheit moniert, dass er etwa den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zu hart angegangen sei. Am Ende des Tweets fasste Trump seinen Ärger über die Kritiker in einem Wort zusammen: «Heuchler!»

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«Die Berner sind klarer Favorit» vs. «Der FCB ist hungriger»: Wer wird Schweizer Meister?

Sat, 07/21/2018 - 00:54

Gerade noch hat Frankreich den WM-Pokal in die Höhe gestemmt, schon geht der Kampf um den nächsten «Chübel» los.

Der FC Basel trifft heute zum Auftakt der neuen Super League Saison auf St. Gallen, am Sonntag greift dann Meister YB gegen GC ins Geschehen ein.

Die entthronten Basler wollen mit aller Macht zurück an die Spitze, nur: Mit Goalie Tomas Vaclik, Verteidiger Michael Lang und Mittelfeld-Wirbel Mohamed Elyounoussi hat der Vize-Meister gleich drei wichtige Teamstützen verloren. Auf der anderen Seite hat YB bisher keine nennenswerten Abgänge im Kader zu verzeichnen. Nur Meister-Coach Adi Hütter die Hauptstadt in Richtung Frankfurt, für ihn steht neu Ex-FC Luzern Coach Gerardo Seoane an der Seitenlinie. «Falls YB weiterhin das Team zusammenhalten kann, sind die Berner klarer Favorit», sagt denn auch Nati-Legende Georges Bregy im BLICK. In dieselbe Kerbe haut Urs «Longo» Schönenberger: «YB hat Stand jetzt praktisch dieselbe Mannschaft. Die Maschinerie läuft auch unter dem neuen Trainer Gerry Seoane. Der FCB hat in meinen Augen noch zu wenig gemacht.»

Ex-FCB-Spieler Kay Voser widerspricht: «Der FCB ist nach der titellosen Saison hungriger als YB. Bei den Bernern hab ich schon beim Cupfinal das Gefühl gehabt, dass sie etwas gesättigt sind. Ausserdem denke ich, dass YB den Fokus aufs internationale Geschäft legen wird.»

 

Und der FC Basel hat auf dem Transfermarkt auch ordentlich zugelangt. Goalie Jonas Omlin kommt aus Luzern, Verteidiger Silvan Widmer für 4,5 Millionen aus Udinese mit der Kampfansage: «Ich werde mich für dieses Trikot zerreissen und will mit dem FCB Titel gewinnen.» Und für den Flügel haben die Basler den Franzosen Aldo Kalulu verpflichtet: «Er hat unfassbar viel Power und viel Explosivität», sagt Ex-YB-CEO Ilja Kaenzig im BLICK.

So viel scheint klar: Diese Saison bleibt es bis zum Schluss spannend. Wetten?

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Liebes-Aus bei Andrea Vetsch: Darum strahlt sie nicht mehr

Sat, 07/21/2018 - 00:52

Die Liebe von «10 vor 10»-Moderatorin Andrea Vetsch ist erloschen. Aber sie lebt immer noch unter einem Dach mit ihrem Ex-Partner. Der Grund ist die fünfjährige Tochter.

Aufmerksamen Zuschauern ist es nicht entgangen: Bei «10 vor 10»-Moderatorin Andrea Vetsch (42) ist plötzlich einiges anders. Zwar wirkte sie in letzter Zeit am Bildschirm immer noch klar und wohltemperiert, aber die Haare trägt sie neuerdings lang und blond, dazu zeigt sie sich in auffallenden Blusen. Unter die stets mit einem Hauch von Mitgefühl präsentierten Nachrichten mischt sich eine seltsame Zurückhaltung, so als würde sie etwas beschäftigen.

Beide leben noch unter einem Dach

Und dem war auch so. Im Privatleben hatte sich bei Andrea Vetsch viel verändert. Sie durchlief eine schwierige Zeit. Sie und ihr Partner, ein Marketing-Experte im Onlinebereich, hatten sich vor ein paar Monaten getrennt. Aus Liebe und Respekt zu ihrer kleinen Tochter entschieden sich die beiden aber, weiterhin unter einem Dach zu leben. Das Kind sollte ihr Liebes-Aus nicht als schmerzhaft erleben.

«Es geht uns allen prima», sagte die studierte Germanistin, die ihr Lizenziat über Max Frisch (1911–1991) schrieb, als vor fünf Jahren ihre Tochter Ella zur Welt kam. Das Paar war zuvor in eine neue Wohnung mit Garten gezogen, wo Andrea Vetsch mit grosser Leidenschaft die Blumenbeete pflegte. Sie liebte es zu pflanzen, graben und zu schneiden. Ihr Partner twitterte noch vor zwei Jahren mit Schalk und Herz: «Will sich jemand von ‹10 vor 10›-Moderatorin Andrea Vetsch den Garten jäten lassen?»

Vetsch will Liebes-Aus nicht kommentieren  

Warum die einst glücklich wachsende Liebespflanze zu welken begann, ist nicht bekannt. Die News-Frau möchte es für sich behalten. Vor einiger Zeit gestand Vetsch: «Ich bin eine sehr lebendige Person, ich kann auch impulsiv sein. Zudem habe ich einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.» Sie scheue die Konfrontationen nicht. Weiter sagte sie: «Beim Moderieren schalte ich in den Profimodus, die Gefühle kommen nachher.»

Es ist für Andrea Vetsch sicher gut zu wissen, dass ihr Töchterchen zu Hause tief schläft, wenn sie abends durch «10 vor 10» führt – wohlbehütet von ihrem Ex-Partner.

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Die Maschen der IV-Betrüger: So schamlos tricksen Versicherte

Sat, 07/21/2018 - 00:48

BERN - Bundesgerichtsurteile zeigen im Detail auf, wie Detektive Versicherungsmissbrauch aufdecken. Ohne sie gehe es nicht, sagt Andreas Dummermuth, Präsident der kantonalen Ausgleichskassen.

Seit dem Sommer 2017 dürfen Versicherungen wie die IV und die Suva keine Detektive mehr für Fotos und Videos losschicken, wenn sie bei IV-Rentnern Missbrauch vermuten. «Seit einem Jahr sind wir blind auf einem Auge», klagt Andreas Dummermuth (57), Präsident der zuständigen kantonalen Ausgleichskassen. 

Das Bundesgericht pfiff die AHV/IV-Stellen damals zurück, nachdem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg die Schweiz gerüffelt hatte, dass sie keine Rechtsgrundlage für Versicherungsschnüffler habe. Das Parlament hat das Gesetz dann zwar in Rekordzeit verabschiedet. Doch die Detektive dürfen ihre Kameras trotzdem noch nicht zücken: Das Referendum «gegen Versicherungsspione» ist zustande gekommen. Am 25. November muss das Volk seinen Segen geben.

Bundesgerichtsurteile zeigen das wahre Ausmass

Dummermuth hofft auf ein Ja. Er will Detektive wieder punktuell und als letzte Massnahme einsetzen. «Denn auch wenn sie für die Betroffenen unangenehm sind: Sozialversicherungen sind kein Selbstbedienungsladen!» Ziel müsse sein, dass die richtigen Leistungen an die richtigen Personen gingen. «Das hat auch mit Fairness gegenüber Menschen mit Behinderungen zu tun.»

Wie nötig die Detektive sind, zeigt Dummermuth mit 14 Bundesgerichtsurteilen, die er zusammengetragen hat. «Dabei handelt sich nicht um besonders extreme Fälle. Es sind einfach solche, die ans oberste Gericht weitergezogen wurden.» Im Gegensatz zu den IV-Akten sind diese jedoch öffentlich.

Wenn ein depressiver IV-Rentner Golf-Clubmeister wird

Ein Fall ist dem Vizepräsidenten der Schweizer Vereinigung für Sozialpolitik, der sich täglich mit Versicherungsmissbrauch konfrontiert sieht, besonders aufgestossen: Ein Zürcher mit unfallbedingten Schulter- und Kniebeschwerden erhielt erst eine IV-Vollrente, dann eine Teilrente bei einem Behinderungsgrad von 34 Prozent.

Später wünschte er eine Erhöhung wegen mittelgradiger Depressionen. «Doch fast zeitgleich erhielt die IV anonyme Hinweise, dass der gleiche Rentner auf hohem Niveau Golf spielt», erzählt Dummermuth. «Er bestritt Turniere in der ganzen Schweiz und wurde sogar Clubmeister!» Die IV-Stelle stoppte darauf die Zahlungen, das Bundesgericht bestätigte den Missbrauch.

Bilder sind eindeutig, Schmerzbeschreibungen oft nicht

«Der Fall zeigt, dass schon einfache Beobachtungen im öffentlichen Raum entscheidend sind – auch für die Ärzte und Psychiater», so Dummermuth. Denn Schmerzen oder Depressionen liessen sich medizinisch nicht genau messen.

«Nur dank Videos und Bildern können wir zwischen Sein und Schein unterscheiden, wenn wir wegen offensichtlicher Unstimmigkeiten in den Unterlagen, Hinweisen von anderen Versicherungen oder Ermittlungen im Umfeld nicht weiterkommen.» 

Häufig verrät es auch schon Google

Auf die umstrittenen GPS-Peilsender, die das neue Gesetz nach richterlicher Erlaubnis vorsieht, ist Dummermuth gar nicht so erpicht: «Die Tracker zeigen nur Bewegungsmuster eines Autos auf. Direkte Observationen sind viel aussagekräftiger. Ebenso ergiebig sind auch Recherchen im Internet, da Facebook, Instagram und Co. laut Bundesgericht nicht als Privatsphäre gelten.» 

Ohne die Detektive befürchtet Dummermuth eine «Medizinalisierung». «Dann liegt die Einschätzung, was eine Person tun kann oder nicht, allein bei den Ärzten und Therapeuten.» Ein grosses Risiko für das Neun-Milliarden-Geschäft der IV: «Die Zahl der IV-Renten würde bestimmt ansteigen.»

Gegner befürchten Kriminalisierung aller Versicherten

Die Überwachungen, die IV und Suva zwischen 2009 und 2017 durchführten, hat die SRF-Nachrichtensendung «10 vor 10» kürzlich ausgewertet. Private Versicherer wie Krankenkassen gaben ihre Zahlen nicht im Detail bekannt. Insgesamt wurden von den staatlichen Versicherungen 2021 Personen überwacht. Bei 975 Personen konnte der Verdacht nicht bewiesen werden, bei 1037 bestätigte er sich.

Diese Zahlen alarmieren die Gegner des Gesetzes: «Während Steuerbetrügerinnen und -betrüger in der Strafverfolgung mit Samthandschuhen angefasst werden, findet eine Kriminalisierung aller Versicherten statt», so die SP. Das Referendumskomitee fordert unabhängige rechtsstaatliche Strukturen, die sicherstellen, dass die Richtigen überwacht werden. Die wenigen Fälle könnten dann von der Polizei überwacht werden.  

«Man kann die Observationen ablehnen», sagt Dummermuth dazu. Aber dann müsse man in Kauf nehmen, dass das Sozialsystem missbraucht werde. «Denn die gleichen Leute machen auch bei den Ergänzungsleistungen, bei der Unfall- und allen anderen Versicherungen Falschaussagen.»

BLICK konnte Dummermuths Liste mit den Bundesgerichtfällen einsehen. Folgende drei Beispiele basieren auf Urteilen aus den Jahren 2013 bis 2016, die im Internet öffentlich nachzulesen sind. 

 

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Der FCB wird Meister – aber ohne Wicky: 10 Thesen zum Super-League-Saisonstart

Fri, 07/20/2018 - 23:53

Basel wird Meister – Lugano steigt ab. Die BLICK-Fussballredaktion lehnt sich vor dem Saisonstart aus dem Fenster.

Basel wird Meister – aber ohne Wicky

Der FCB ist die Nummer 1 der Schweiz! Wer es schafft, mit Silvan Widmer (25) einen Serie-A-Stammspieler im besten Alter in die Schweiz zu locken, der ist noch immer das Mass aller Dinge. Die Routiniers Fabian Frei (29) und Valentin Stocker (29) werden jene Leaderrolle übernehmen, für die das Duo aus der Bundesliga zurückgeholt wurde, mit Kalulu und Omlin hat der FCB Potenzial verpflichtet. Vorne stellt der Vizemeister mit Albian Ajeti den Torschützenkönig und mit Ricky van Wolfswinkel einen Mann mit eingebauter Torgarantie, Bua, Oberlin und Kalulu bringen den Speed. Auch im zentralen Mittelfeld ist der Ligakrösus bestens aufgestellt. Kurzum: Mit diesem Kader wird der FCB im Sommer den 21. Titel der Klubgeschichte feiern. Nur: Raphael Wicky dürfte diesen nicht miterleben, intern wird am Coach gezweifelt. Geht der Saisonstart in die Hose, werden die Verantwortlichen die Reissleine ziehen, um die Meisterschaft nicht zu gefährden.

GC wird die Schiessbude der Liga

Routinier Milan Vilotic ist in St. Gallen. Den australischen Internationalen Trent Sainsbury und den Schweden Emil Berg­ström kann sich der Klub nicht mehr leisten. GC setzt in der Innenverteidigung auf die Jungen. Cedric Zesiger ist 20, Jean-Pierre Rhyner 22. Aussenverteidiger Numa Lavanchy fehlt zum Saisonstart verletzt, und jetzt hat es auch seinen Ersatz Allan Arigoni erwischt, er fällt drei bis vier Monate aus. Alles deutet darauf hin, dass GC den FC St. Gallen als Schiessbude der Nation ablöst. GC will sich in der Innenverteidigung noch verstärken. Sportchef Mathias Walther: «Wir sind dran, ein wenig mehr Konkurrenz in der Verteidigung wäre wünschenswert ...» Konkurrenz ist gut, ein Abwehrchef wäre besser.

Magnin sortiert seinen Captain aus

Das Credo von FCZ-Trainer Ludovic Ma­gnin lautet: «Sind ein jüngerer und ein älterer Spieler gleich gut, spielt der jüngere!» Deshalb brechen für Captain Victor Palsson (27) wohl schwere Zeiten an. Mit Hekuran Kryeziu (25) holte Zürich einen neuen Stammspieler fürs zentrale Mittelfeld. Dazu werden Izer Aliu (18) und Toni Domgjoni (19) immer besser. Dass Magnin vor der Captainbinde nicht zurückschreckt, zeigte er beim Amtsantritt: Goalie-Veteran Andris Vanins verlor das Amt und wurde als Stammkraft aussortiert.

Trainer Weiler wirft im Dezember entnervt hin

Die Kaderbreite der Luzerner ist dürftig. Trainer René Weiler wünscht sich neue Spieler. «Vorne und auf der Seite brauchen wir sicher noch zwei, drei Verstärkungen», sagt er. Noch geht aber nichts. Er «kann aus einem VW keinen Ferrari machen», gibt Weiler zu denken. Gibts keine neuen Transfers, auch weil Luzern einen Sparplan einhalten muss, wirds für die Luzerner schwierig. Und wenn Hauptinvestor Bernhard Alp­staeg dann ironischerweise noch Kritik über die Medien ausübt, dann wird Weiler bald die Nase vollhaben.

Xamax steigt nicht ab – dank Kunstrasen

Mit unglaublich viel Herzblut steigen die Neuenburger in die neue Saison. Die Stimmung bei Xamax ist fantastisch, die Vorfreude auf die erste Saison zurück in der Super League gross, die Fans stehen hinter dem Team. Und die Westschweizer haben gegenüber 7 von 9 Super-League-Gegnern einen Vorteil: Sie spielen vor heimischem Publikum auf Kunstrasen. Nur YB und Thun laufen ebenfalls auf Plastik auf. Xamax wird die Liga deswegen halten. Auch zu Ehren des kürzlich verstorbenen Präsidenten Gilbert Facchinetti.

Sutter ist nach der Saison nicht mehr Sportchef

Alain Sutter (50) hat Charisma, ist souverän. Das sagt aber nichts über seine Eignung als Sportchef aus. Er wirbelte das Kader im Sommer durcheinander – und holte vor allem ausländische Leihspieler. Stürzen die Espen sportlich ab, ist nur einer schuld: er. Dass Präsident Matthias Hüppi auch einen feuern kann, den er zuvor noch im Überschwang lobte, bewies nicht nur die Causa Contini. Dass Feingeist Sutter selber genug hat? Gewiss nicht ausgeschlossen.

YB schafft die Champions League nicht

Der Meister träumt von den Honigtöpfen der Königsklasse, alleine die Teilnahme an der Gruppenphase bringt 18 Millionen Franken. YB muss dafür «nur» die Playoff-Runde überstehen. Aber das Geld holen sich andere ab: Weil bis zu den beiden Knallerspielen im August die Berner noch wichtige Spieler aus dem Meisterteam auf dem Transfermarkt verlieren werden. Nach dem Aderlass sind mögliche Hürden wie Red Bull Salzburg, Celtic Glasgow oder PSV Eindhoven zu hoch. Als Trostpreis gibts die Europa-League-Gruppenphase.

Sion wird Cupsieger

Der Mythos ist nach der Finalpleite gegen den FC Basel vor zwei Jahren zwar zerstört, trotzdem bleiben die Walliser im Cup das Mass aller Dinge. Allein die Aussicht auf die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League wird die Sittener anspornen, am Ende der Saison stemmen die Walliser zum 14. Mal die berühmte Sandoz-Trophäe.

Lugano steigt ab

Die Tessiner haben ein schlechtes Kader. Es fehlt an Breite, an Erfahrung. Und es fehlt ein Leader im Team. Spielmacher Davide Mariani wurde nicht ersetzt. Ausserdem lässt die Infrastruktur in Lugano zu wünschen übrig: Das marode Stadion bremst die Euphorie im Klub. Präsident Angelo Renzetti verliert ausserdem zu schnell die Nerven – und mischt sich zu oft in Trainerangelegenheiten ein. Das wird diese Saison nach hinten losgehen.

Thun muss an Weihnachten wieder die Fans anpumpen

Die Berner Ober­länder haben keinen Mäzen wie die Super-League-Gegner und hangeln sich deshalb von Saison zu Saison. Fast jährlich kommts zu Hilferufen vom Vorstand: Mal fehlen gleich 1,5 Millionen, mal ein paar Hunderttausend. Seit 2014 veranstaltet der Verein «Härzbluet für üse FC Thun» regelmässig Geldsammelaktionen. Ohne die Unterstützung der Fans und lokaler Firmen wirds auch diese Saison nicht gehen.

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Nahost: Angst vor einem neuen Krieg in Gaza

Fri, 07/20/2018 - 22:21

Gaza/Tel Aviv – Der Konflikt zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas ist gefährlich eskaliert. Nach tödlichen Schüssen militanter Palästinenser an der Grenze auf einen Soldaten bombardierte Israels Armee mit Kampfjets und Panzern zahlreiche Ziele im Gazastreifen.

Mindestens vier Palästinenser wurden am Freitag im südlichen Teil des Küstenstreifens getötet, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte. Nach Angaben des militärischen Arms der Hamas waren drei der Getöteten Mitglieder der Organisation. Einwohner berichteten von mehreren schweren Explosionen in der Stadt Gaza. Israels Luftwaffe habe dort Hamas-Militärposten angegriffen.

Die israelische Armee bestätigte einen «grossflächigen Angriff israelischer Kampfjets gegen Hamas-Militärziele im gesamten Gazastreifen». Die israelische Armee teilte am Freitagabend mit, es seien 15 Militärziele im Hauptquartier einer Hamas-Bataillon in Saitun im Norden des Gazastreifens getroffen worden.

Der Uno-Nahostgesandte Nickolaj Mladenow, der sich zuletzt gemeinsam mit Ägypten intensiv um eine Beruhigung der Lage bemüht hatte, schrieb in einem dramatischen Appell bei Twitter: «Alle in Gaza müssen einen Schritt zurück vom Abgrund gehen. Nicht nächste Woche. Nicht morgen. Jetzt sofort!» Jene, die «Palästinenser und Israelis dazu provozieren wollen, einen weiteren Krieg zu führen, dürfen keinen Erfolg haben», schrieb Mladenow.

Die israelische Armee teilte mit, bei gewaltsamen Ausschreitungen an der Grenze sei aus dem Gazastreifen auf israelische Soldaten geschossen worden. Israelische Medien schrieben, es handle sich um den «schlimmsten Zwischenfall seit dem Gaza-Krieg 2014», nannten aber keine Opferzahlen.

Im Sommer 2014 hatten Israel und die Hamas sich 50 Tage lang Kämpfe geliefert. 2250 Palästinenser wurden getötet oder starben später an ihren Verletzungen, auf der israelischen Seite gab es 74 Tote.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beriet am Freitagabend bei einer Dringlichkeitssitzung in Tel Aviv mit der Militärführung über das weitere Vorgehen. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman hatte zuvor gesagt, die Hamas dränge Israel mit aller Macht zu einer «breiten und schmerzhaften Militäroffensive».

Nach Medienberichten feuerten militante Palästinenser mehrere Raketen und Mörsergranaten auf israelisches Gebiet. Die Einwohner entlang des Gazastreifens wurden aufgerufen, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten.

Am Freitag war es entlang der Gaza-Grenze erneut zu Demonstrationen gekommen. Nach Augenzeugenberichten verbrannten Palästinenser Reifen, versuchten den Grenzzaun zu Israel zu beschädigen und schickten Brand-Drachen und -Ballons auf israelisches Gebiet. Nach Angaben von Sanitätern wurden mehrere Palästinenser durch Schüsse israelischer Soldaten verletzt.

Seit Ende März sind bei teilweise gewaltsamen Protesten nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 147 Palästinenser von israelischen Soldaten getötet und Tausende verletzt worden.

Die Palästinenser fordern ein Ende der vor mehr als zehn Jahren verhängten Gaza-Blockade und ein Rückkehrrecht in das israelische Staatsgebiet. Sie beziehen sich dabei auf Flucht und Vertreibung Hunderttausender im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948.

Israelische Medien hatten berichtet, Ägypten habe der Hamas ein Ultimatum Israels übermittelt: Sollten die Attacken bis zum Wochenende nicht gestoppt werden, werde Israel eine neue Militäroffensive in dem Küstenstreifen starten.

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Flüchtlinge: EU-Rettungsmission im Mittelmeer gestoppt

Fri, 07/20/2018 - 22:15

Rom/Brüssel – Italien hat mit Blockadedrohungen eine sofortige Überprüfung des EU-Marineeinsatzes vor der libyschen Küste erzwungen. Die EU-Staaten einigten sich am Freitag in Brüssel darauf, eine neue Strategie zum Umgang mit bei dem Einsatz geretteten Migranten zu vereinbaren.

Der Plan soll möglichst innerhalb der kommenden fünf Wochen stehen. Die Migranten waren bislang ausschliesslich nach Italien gebracht worden. Die Regierung in Rom hatte deswegen zuletzt damit gedroht, italienische Häfen für Schiffe der EU-Operation zu sperren.

In Italien wird der auch von Deutschland mit einem Marineschiff unterstützte EU-Einsatz bereits seit längerem mehr als Problem denn als Hilfe gesehen. Das liegt vor allem daran, dass sich die Regierung 2015 damit einverstanden erklärt hatte, dass am Rande des Einsatzes gerettete Migranten in italienische Häfen gebracht werden.

Damals war noch nicht absehbar gewesen, dass die eigentlich für den Kampf gegen Schleuserkriminalität losgeschickten EU-Schiffe Zehntausende Menschen an Bord nehmen würden. Bislang waren es insgesamt mehr als 49'000.

Unklar blieb am Freitagabend zunächst, wann der Einsatz wieder voll aufgenommen wird. Um zu verhindern, dass EU-Schiffe Migranten retten, die dann nirgendwo an Land gehen können, hatte der zuständige Einsatzführer Enrico Credendino nämlich bereits am Donnerstag angeordnet, dass sich alle an der Operation beteiligten Schiffe bis zum kommenden Montag aus dem Einsatzgebiet zurückziehen und in Häfen einlaufen sollen.

Aus Brüsseler Sicht könne der Einsatz in allen Bereichen fortgesetzt werden, hiess es nun am Freitagabend nach stundenlangen Beratungen in Brüssel aus Diplomatenkreisen. Alle Mitgliedstaaten hätten bekräftigt, dass der Operationsplan bis zum Abschluss der strategischen Überprüfung weiter Bestand habe.

Was für eine Lösung am Ende der Überprüfung stehen könnte, ist noch offen. Nach Angaben aus EU-Kreisen ist denkbar, dass während der Operation gerettete Migranten künftig in der EU verteilt werden. Theoretisch könnte auch vereinbart werden, dass die EU-Schiffe nicht mehr ausschliesslich italienische Häfen anfahren, nachdem sie Migranten gerettet haben.

Mit ihrer radikalen Positionierung im EU-Libyen-Einsatz setzt die italienische Regierung ihren harten Anti-Migrationskurs unverändert fort. Sie hatte bereits in den vergangenen Wochen mehrfach nicht zum EU-Marineeinsatz zählende Schiffe mit geretteten Migranten an Bord blockiert. So erreichte sie am vergangenen Wochenende, dass noch vor der Anlandung von rund 450 Migranten in Italien EU-Partner wie Deutschland zusagten, einige der Menschen aufzunehmen.

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte bereits am Samstag in einem Brief an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Ratspräsident Donald Tusk eine Revision der «Sophia»-Mission gefordert.

Innenminister Matteo Salvini, der Chef der rechten Lega, forderte schon Anfang Juli, dass nicht mehr alle Schiffe von EU-Missionen wie «Themis» oder der EUNAVFOR MED Operation «Sophia» automatisch in Italien einlaufen.

Juncker wies in einem von «Politico» veröffentlichten Brief an Conte auf die «fundamentale Rolle» der «Sophia»-Mission für die Bekämpfung illegaler Migration hin. «Es ist also in unserem gemeinsamen Interesse, dass jede mögliche Änderung unserer derzeit laufenden Aktivitäten mit maximaler Aufmerksamkeit geprüft wird», schrieb der Kommissionschef.

Gegenüber Contes Vorschlag zur Einrichtung einer Kriseneinheit zur Verteilung von Bootsflüchtlingen unter der Koordinierung der EU-Kommission zeigte sich Juncker offen. Dies könne aber lediglich eine «Etappe» auf dem Weg zu stabileren Mechanismen sein.

Unterdessen verbot das bulgarische Parlament der nationalen Regierung in Sofia einem entsprechenden Beschluss zufolge verboten, bilaterale Abkommen zur Rücknahme von Flüchtlingen mit anderen EU-Ländern auszuhandeln.

Das Parlament verpflichte die Regierung, keine solchen Abkommen «zu unterzeichnen», hiess es in einem Beschlusstext, der einstimmig von 177 Parlamentariern des Regierungslagers und der Opposition verabschiedet wurde. In der Flüchtlingskrise gilt Bulgarien, das eine EU-Aussengrenze zur Türkei hat, als Transitland.

Nach der Dublin-Verordnung sollen Asylbewerber dort registriert werden, wo sie die EU zuerst betreten haben. Dieses Land ist in der Regel auch für den Asylantrag zuständig. In Bulgarien wollen allerdings sowohl die konservativ-nationalistische Regierung als auch die Opposition verhindern, dass Flüchtlinge aus anderen EU-Ländern zurückgeschickt werden.

Der Chef der international anerkannten libyschen Einheitsregierung, Fayez al-Sarraj, verteidigte derweildie Küstenwache seines Landes gegen Kritik. Zu Vorwürfen einer spanischen Hilfsorganisation, die Küstenwache habe Menschen im Mittelmeer zurückgelassen, sagte er der «Bild»-Zeitung: «Das sind ungeheure Vorwürfe, die nicht stimmen und von unserer Küstenwache bereits klargestellt wurden. Wir retten jeden Tag Hunderte Menschen vor der Küste Libyens.»

Al-Sarraj forderte einen globalen Plan, um die Flüchtlingskrise zu lösen. Libyen sei nur das Transitland, das die Menschen für ihre Flucht nutzten.

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Deutsches Busen-Wunder im US-TV: Martina Big will sich «afrikanische Nase» machen lassen

Fri, 07/20/2018 - 22:10

Sie liess sich die Brüste vergrössern und machte ihre Haut durch Spritzen dunkler. Jetzt will Martina Big sich die Nase «afrikanisch» operieren lassen.

Eigentlich geht in der US-Reality-Show «Botched» fast alles – doch beim deutschen Busenwunder Martina Big (45) stiessen gar die zwei Star-Chirurgen an ihre Grenzen. Die Deutsche mit dem grössten Busen Europas besuchte die Show, um ihre Verwandlung zum «afrikanischen Mädchen» voranzutreiben.

Die frühere Blondine mit Körbchengrösse 32S spritzte sich dafür bereits Melanin-Injektionen, um ihre Haut dunkel zu machen. Bei «Botched» (dt. verpfuscht) sollten ihr die Chirurgen Terry Dubrow und Paul Nassif nun die Nase verbreitern – damit diese «afrikanisch» aussieht.

Die TV-Ärzte weigerten sich, die Operation an der ehemaligen Stewardess durchzuführen. Nassif sagte in der Sendung: «Wir wollen, dass Martina mit einem operativen Eingriff wartet. Wir wissen ja nicht, wie lange sie ihr verrücktes Experiment noch durchführt.»

Verwandlung dauert an 

Martina Big denkt nicht daran, ihre äusserliche «Verwandlung» zur Afrikanerin zu beenden. «Ich werde nicht plötzlich aufwachen und sagen: Ich will keine Schwarze mehr sein.» Um ihren Look zu unterstreichen, habe sie sich eine Perücke mit dunklen Locken gekauft. 

Bereits vor rund einem Jahr war das Reality-Sternchen in der Sendung zu Gast. Damals wollte sie sich den Po vergrössern lassen und hatte noch eine helle Hautfarbe. (kad/ds)

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Remis in Wasserschlacht gegen Kriens: Absteiger Lausanne legt Fehlstart hin

Fri, 07/20/2018 - 22:06

Die neue Challenge-League-Saison ist eröffnet – und Lausanne lässt bereits ein erstes Mal Punkte liegen. Der Absteiger kommt im Heimspiel gegen Liga-Neuling Kriens nicht über ein 1:1 hinaus. Benjamin Kololli steht nicht im Aufgebot der Waadtländer, er geht zum FCZ.

Lausanne-Sport – Kriens 1:1
Das Ziel der Lausanner formulierte Neu-Trainer Giorgio Contini klar: «Der sofortige Wiederaufstieg.» Nun hat der dank Chemiegigant Ineos potente Absteiger einen Fehlstart hingelegt. Gegen Aufsteiger Kriens mit Bald-SRF-Experte Bruno Berner gibts bloss ein 1:1. Nico Siegrist schiesst die Krienser gar per Penalty in Führung (40.). Mesrim Asllani erzwingt in der 64. Minute den Ausgleich. Danach scheitern beide mehrfach im Abschluss. Ein Handicap: Der Rasen ist vom Regen geflutet. Später fliegt Siegrist noch mit Gelb-Rot vom Platz. Lausanne-Ass Benjamin Kololli steht übrigens nicht mehr im Aufgebot. Er wechselt zum FC Zürich.

Am Samstag

Wil – Winterthur 17.30 Uhr

Rapperswil-Jona – Schaffhausen 18.00 Uhr

Aarau – Servette 20.00 Uhr

Am Sonntag

Chiasso – Vaduz 16.00 Uhr

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Diamond League im Fürstentum: Monaco-Wahnsinn und eine müde Mujinga

Fri, 07/20/2018 - 22:06

Beatrice Chepkoech läuft im Alleingang zum Steeple-Weltrekord. Caster Semenya scheitert beim Angriff auf die 800-m-Bestmarke. Und Mujinga Kambundji ist zum Schluss ihres Stress-Programms müde.

Ist es Ironie des Schicksals? Am Tag, da die Integritäts-Kommission des Internationalen Leichtathletik-Verbands IAAF die Suspendierung der für Bahrain laufenden Kenianerin Ruth Jebet wegen Dopings bekannt gibt, reisst Beatrice Chepkoech (Ken) beim Diamond League Meeting in Monaco Jebets Weltrekord über 3000 m Steeple um unglaubliche 8 Sekunden nieder. Von 8:52,78 Minuten auf 8:44,32 – und das weitgehend im Alleingang.

Wahnsinn, was im Fürstentum am Freitagabend leistungsmässig abgeht. Shaunae Miller-Uibo sprintet die 400 m unter 49 Sekunden, etwas das seit zwölf Jahren keine andere Frau auf der Welt mehr geschafft hat. 800-m-Läufer Nigel Amos siegt in 1:42,14 Minuten so schnell wie seit 2012 kein anderer mehr.

Auch in den technischen Disziplinen geht die Post ab. Dreispringer Christian Taylor (USA) kratzt mit 17,86 m an der 18er-Marke. Stabspringerin Anschelika Sidorowa, eine der startberechtigten Russinnen, fliegt mit 4,85 m zum Sieg. Da schiebt auch Hochspringer und Landsmann Danil Lisenko nach – mit glänzenden 2,40 m.

Da gehen die beiden Schweizer Monaco-Reisenden unter. Mujinga Kambundji schliesst ihr Wettkampf-Stressprogramm mit 11,15 im 100er als Sechste ab. Gleich vor ihr – 3 Hundertstel – hetzt Dafne Schippers (Ho) als schnellste Europäerin ins Ziel. Mujinga ist müde. Aber sie hat mit dieser Wettkampf-Serie geprobt, was in Berlin an der EM mit 100 m, 200 m und der 4x100-m-Staffel auf sie zukommt.

Selina Büchel wagt sich nach einer hartnäckigen Erkältung erstmals wieder über 800 m an den Start. Auch für die Toggenburgerin gibts hartes Brot. Caster Semenya setzt die Pace auf Weltrekord an, scheitert in 1:54,60 aber deutlich. Büchel schafft mit 2:00,75 Minuten immerhin noch eine Saisonbestmarke.

Männer

200 m (RW 0,9): 1. Lyles (USA) 19,65. 2. Guliyev (Tür) 19,99. 3. Quinonez (Eku) 20,03.

800 m: 1. Amos (Bot) 1:42,14. 2. McBride (Ka) 1:43,20. 3. Ordonez (Sp) 1:43,65.

1500 m: 1. T. Cheruiyot (Ken) 3:28,41. 2. Manangoi (Ken) 3:29,64. 3. F. Ingebrigtsen (No) 3:30,01.

110 m H. (GW 0,2): 1. Schubenkow (Russ) 13,02. 2. Ortega (Sp) 13,18. 3. P. Martinot-Lagarde (Fr) 13,20.

3000 m St.: 1. El Bakkali (Mar) 7:58,15. 2. Jager (USA) 8:01,02. 3. Kipruto (Ken) 8:09,78.

Hoch: 1. Lisenko (Russ) 2,40. 2. Wang (China) 2,30. 3. Ghazal (Syr) 2,27.

Drei: 1. Taylor (USA) 17,86. 2. Picharbo (Por) 17,67. 3. Craddock (USA) 17,37.

Kugel: 1. Crouser (USA) 22,05. 2. Hill (USA) 21,72. 3. Romani (Br) 21,70.

Frauen

100 m (RW 0,1): 1. Ta Lou (Elf) 10,89. 2. Ahouré 11,01. 2. Thompson (Jam) 11,02. 6. Kambundji (Sz) 11,15.

400 m: 1. Miller-Uibo (Bah) 48,97. 2. Naser (Bahr) 49,08. 3. Wimbley (USA) 50,85.

800 m: 1. Semenya (SA) 1:54,60. 2. Niyonsba (Bur) 1:55,96. 3. Goule (Jem) 1:56,15. 12. Büchel (Sz) 2:00,75.

100 m H. (GW 0,3): 1. Q. Harrison (USA) 12,64. 2. Harper-Nelson (USA) 12,90. 3. Thompson (Jam) 12,92.

3000 m St.: 1. B. Chepkoech (Ken) 8:44,32 (WR). 2. Fredrichs (USA) 9:00,85. 3. Kiyeng (Ken) 9:04,41.

Stab: 1. Sidorova (Russ) 4,85. 2. Silva (Kuba) und Stefanidi (Gr) je 4,80.

Kugel: 1. Gong (China) 20,31. 2. Saunders (USA) 19,67. 3. Schwanitz (De) 19,51.

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Biologie-Professor Raphael Arlettaz über Artensterben und Klimawandel: «Wir riskieren unseren Planeten»

Fri, 07/20/2018 - 22:04

35 Prozent aller Pflanzen und Tiere drohen in der Schweiz zu verschwinden. Der Walliser Biologie-Professor Raphaël Arlettaz kämpft dagegen und erklärt, wieso wir Hunden alles und Wölfen nichts verzeihen.

Das Gebäude, aus dem Professor Raphaël Arlettaz gegen das Aussterben von Pflanzen und Tieren anforscht, ist ein grauer Betonklotz. Als Arlettaz 2001 den Lehrstuhl für Umweltschutz an der Uni Bern übernahm, hatte man ihm angekündigt, bald würde er in ein modernes Gebäude umziehen. 17 Jahre später sitzt der Unterwalliser immer noch in seinem aufgeheizten Büro – und ­erklärt, wieso sich insbesondere die Schweiz so schwertut mit dem Schutz der Artenvielfalt. Hinter ihm steht im Büchergestell die Kartonfigur eines Wiedehopfs. Arlettaz hat den Vogel im Wallis vor dem Aussterben gerettet.

 

Herr Arlettaz, wären Sie gerne ein Wiedehopf?
Arlettaz: Hängt davon ab wo. In vielen Gegenden findet er immer weniger Nahrung, in anderen ist er ganz ausgestorben.

Im Wallis nicht. Dort haben Sie den Vogel Ende der 90er-Jahre gerettet. 15 000 andere Tiere und Pflanzenarten stehen dagegen schweizweit vor der Ausrottung. Hat Sie die Rettung des Wiedehopfs etwas gelehrt?
Ja. Wir versuchten, die Landwirte damals mit einem rationalen Argument zu gewinnen: Der Wiedehopf frisst Maulwurfsgrillen, die eure Gemüsekulturen schädigen! Tatsächlich wollten viele Bauern ­Wiedehopf-Nistkästen in ihren Obstplantagen aufstellen. Aber aus einem anderen Grund.

Aus welchem?
Mir erzählte einer, sein Grossvater habe immer von diesem fantastischen Vogel gesprochen, er selbst habe ihn aber noch nie gesehen. Darum wollte er ihn zurück in seinem Feld. Verstehen Sie?

Nein.
Unsere Beziehung zur Natur ist vor allem emotional. Die zentrale Erkenntnis ist: Die Menschen müssen in der Natur Gefühle erfahren, um die Wichtigkeit der Biodiversität zu erkennen.

Sie sagen, das Artensterben sei dramatischer als der Klimawandel. Wieso?
In die Klimaerwärmung sind zwei Moleküle involviert, die der Mensch durch sein Verhalten in zu hoher Dosis in die Atmosphäre jagt. Der Angriff auf Biodiversität ist viel, viel komplexer; sie reicht von den Genen in den Organismen bis zum ganzen Ökosystem.

35 Prozent der Pflanzen und Tiere in der Schweiz sind vom Aussterben bedroht. Was bedeutet es für uns, wenn sie verschwinden?Wir riskieren unseren Lebensraum, das heisst die Grundlage unserer Wirtschaft, letztlich sogar die Grundlage unserer Existenz. Die Natur besteht aus der Interaktion all ihrer Elemente. Als Beispiel die Bestäubung: In der Schweiz gibt es zirka 800 Insektenarten, die bestäuben; nicht nur die Hausbiene! Wenn die Bestäuber aussterben, verlieren wir eine ökonomisch ex­trem wichtige Ökosystemdienstleistung, die uns die Natur gratis ­offeriert.

Die Natur ist hart. Tierarten sind immer gekommen und wieder verschwunden.
Schon, aber nicht in dieser Geschwindigkeit. Die Aussterbens­rate ist weltweit so hoch wie nie zuvor. Wenn immer mehr Spezies verschwinden, riskieren wir unseren Planeten.

Wieso nimmt die Artenvielfalt überhaupt ab?
Früher waren es die Kanalisierung der Gewässer und die Zerstörung der Feuchtgebiete. Da haben wir Fortschritte gemacht. Zurzeit gibt es in der Schweiz zwei massgebliche Treiber: die intensive Landwirtschaft mit ihren Pestiziden und Düngern. Und der immer grösser werdende Siedlungsraum.

Man könnte auch sagen: die ­Zuwanderung!
Mir schreiben immer wieder Leute E-Mails, die genau das behaupten. Ihnen schicke ich das PDF meiner Vorlesung, um das Thema objektiv weiterdiskutieren zu können. Leider folgen sie der Einladung nie.

Was steht denn da drin?
Dass es für die Umwelt natürlich eine Rolle spielt, dass wir Menschen immer mehr werden. Aber eben auch, dass das mit der Schweiz und ihren Grenzen nichts zu tun hat. Das Bevölkerungswachstum ist ein globales Phänomen. Und die Schweiz ist Teil dieses Planeten, egal welche Zuwanderungspolitik wir betreiben.

Gerade einmal 16 Prozent der Schweizer zählen den Umweltschutz zu ihren fünf grössten Sorgen. Wieso interessiert die Umwelt so wenig?
Es hängt schon immer auch davon ab, wie man fragt. Ich bin da nicht ganz so pessimistisch. Es gibt ­Studien, die zeigen, dass die Leute fähig sind, die Natur einzuschätzen. In der Ostschweiz mussten Probanden die Qualität einer Mähwiese visuell schätzen. Die breite Bevölkerung findet eine Wiese, in der es nur Löwenzahn gibt, weniger anziehend als eine Magerwiese mit vielen verschiedenen Pflanzen, aus denen die Heuschrecken zirpen.

Täuscht eigentlich der Eindruck, dass Städter sich mehr für Umweltschutz interessieren?
Viele Städter haben eine bessere Erziehung in Sachen Natur und Biodiversität.

Weshalb?
Gerade Leute aus den Bergen meinen oft, sie wüssten alles, einfach weil sie einen direkteren Kontakt mit der Natur im Alltag haben.

Haben Sie ein Beispiel?
In den 80er-Jahren traf ich einen Wildhüter aus dem Unterwallis in den Bergen. Er schoss mit einem Gewehr Tannenhäher ab. Einen nach dem anderen. Ich ging zu ihm, leicht aufgebracht – es ist nicht leicht, als Ornithologe eine solche Szene zu beobachten –, und fragte ihn: Was passierte hier?

Was antwortete er?
Dass die Tannenhäher die Körner der Arven fressen und diese ausrotten würden. Er hatte richtig beobachtet.

Wie bitte?
Diese Vögel fressen tatsächlich ­Arvenkörner und verstecken sie in Höhlen im Boden. Aber der Wildhüter hatte schlecht interpretiert: Der Tannenhäher hilft der Arve, sich auszubreiten. Denn wenn ein Vogel stirbt und sein Versteck nicht mehr aufsucht, dann wächst dort ein neuer Arvenbestand. Sie sehen: Interpretation ist genauso wichtig wie die Beobachtung.

Beobachtet man die Politik, scheint auch dort die Biodiversität nicht wichtig zu sein. 1993 trat die Schweiz der internationalen Biodiversitätskonvention bei. Erst 25 Jahre später beschloss sie Massnahmen.
Es ist schwierig zu verstehen. Die Situation ist heute schizophren! Wir finanzieren mit Steuergeldern Forschung im Bereich Naturschutz und integrieren dann die Erkenntnisse, die man daraus gewinnt, trotzdem nicht in unsere Politik.

Wieso nicht?
Ich sage immer: Die Politiker haben das Recht zu entscheiden, aber sie haben auch die Pflicht, sich richtig zu informieren. Und das geschieht viel zu selten. Viele Kenntnisse stammen aus Stammtisch-Diskussionen mit Politiker-Kollegen. Das reicht einfach nicht.

Das Bundeshaus ist keine zehn Minuten von hier entfernt. ­Kommen Politiker zu Ihnen?
Nein, nie. Aber morgen habe ich ein Treffen mit einer Politikerin aus der Waadt. Es gibt aber immer noch viele Politiker, die bei sogenannten Umweltschützern blockieren und nichts hören wollen. Im heutigen Parlament ist es generell schwieriger geworden.

Wie meinen Sie das?
Biodiversität taucht im Bundeshaus dann auf, wenn es um den Abbau von Gesetzen geht, die Luchs, Wolf und Bär schützen sollen. Dieses Denken stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Die Natur als Feind?
Ja, die altmodische Trennung in Schädlinge und Nützlinge. Das hat nichts mit der heutigen Realität zu tun.

Wie meinen Sie das?
Gehen Sie ins Kunsthaus Bern! Dort finden Sie ein altes Gemälde aus dem Berner Oberland, auf dem ein Bartgeier einen Schäfer angreift. Das ist Mythologie. Der Bartgeier ist neugierig, aber er greift keine Menschen an. Aber früher hat man die Beobachtungen lokaler Menschen schlecht interpretiert. Heute geschieht das Gleiche mit dem Wolf. Manche Leute befürchten immer noch, dass der Wolf für Menschen eine reale, ­direkte Gefahr ist.

Für Schafe ist er das.
Der Wolf frisst Schafe, das ist klar, aber Rot- und Rehwild sind seine Hauptnahrungsquelle. Schauen Sie: Die Wolfspopulation hat zugenommen, er pflanzt sich heute in mindestens drei Kantonen der Südschweiz fort. Im Wallis wurden letztes Jahr 46 Schafe von Wölfen gerissen. Das ist zu viel, aber wenn man diese Zahl mit jener der ­Schafe vergleicht, die ohne Wölfe in den Alpen sterben, dann ist es schon ein sehr geringer Prozentanteil.

Katzen fressen jährlich in der Schweiz rund 800 000 Vögel und Nager. Wieso verzeihen wir ihnen eher als dem Wolf?
Tieren, die wir gezüchtet haben, bringen wir viel mehr Mitgefühl entgegen. Auch Probleme, die Hunde in der Gesellschaft verursachen, nimmt man als selbstverständlich hin.

Welche Probleme?
Versuchen Sie mal, die Statistik der Hundeangriffe auf Menschen mit jener von Wölfen auf Menschen zu vergleichen. Das können Sie gar nicht, weil es nämlich keine Wolfsangriffe auf Menschen gibt.

Nicht nur der Wolf, auch der Bär kehrt zurück.
Gerade letzte Woche wurden auf dem Sanetschpass im Wallis Bä-renspuren nachgewiesen. Das heisst, im Wallis gibt es zum ersten Mal seit 150 Jahren wieder einen Bären.

Das müsste Sie doch positiv stimmen!
Das ist positiv, sicher. Was man aber verstehen muss: Die Biodiversität allgemein schwindet, trotz der Rückkehr von Bär und Wolf.

Wieso kehren Bär und Wolf auf natürliche Art und Weise zurück?
Weil sie hier wieder Nahrung finden. Der Hirsch und der Steinbock waren in der Schweiz im 19. Jahrhundert ausgerottet. Naturschützer und Jäger haben sie wieder ausgewildert. Das kreierte gute Lebensbedingungen für Beute­greifer wie Wolf und teilweise auch den Bären.

Der Schweizer Nationalpark wurde 1914 eröffnet, der Gewässerschutzartikel stammt aus dem Jahr 1953. War die Schweiz früher umweltfreundlicher?
Die Schweizer haben sehr früh anerkannt, dass die Umwelt geschont werden muss. Aber man muss schon sehen: Der Mensch stand ­immer im Zentrum dieses Umweltschutzes. Man braucht saubere Luft, unverschmutztes Wasser, fruchtbare Böden. Dafür hat man gute Gesetze geschaffen. Aber um Biodiversität ging es dabei kaum.

 

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Unwetter: Sturm wirbelt Flugplan in Genf durcheinander

Fri, 07/20/2018 - 21:56

GENF - GE - Der Flughafen Genf ist am frühen Freitagabend von einem Sturm heimgesucht worden. Heftige Winde verunmöglichten Starts und Landungen. Zwölf Flüge mussten auf andere Flughäfen umgeleitet werden und weitere 16 wurden annulliert.

Der Sturm habe den Betrieb ab 18.10 Uhr für eine halbe Stunde praktisch lahmgelegt, sagte die Sprecherin des Genfer Flughafens, Taline Abdel Nour, gegenüber der Agentur Keystone-sda. Obwohl einige wenige Flugzeuge dennoch starten oder landen konnten, musste ein Dutzend davon umgeleitet werden, vor allem nach Zürich.

Wegen dieser Verspätungen oder Umleitungen mussten weitere 16 Flüge gestrichen werden, insbesondere aufgrund von vorgeschriebenen Crew-Rotationen. Die Aufholjagd dieser Flüge werde am Samstag voraussichtlich zu weiteren Verspätungen führen, sagte Abdel Nour.

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«Tagesschau»-Lady im Anflug: Raten Sie mal, wer sich hier abkühlt!

Fri, 07/20/2018 - 21:46

Eine Fernsehfrau will sich erfrischen, Rita Ora schippert auf der Jacht durch die Gewässer und Paris Jackson zeigt sich freizügig. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!

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USA: Cohen nahm Gespräch über Schweigegeld auf

Fri, 07/20/2018 - 21:36

Washington – Der frühere persönliche Anwalt von US-Präsident Donald Trump hat heimlich ein Telefonat aufgezeichnet. Darin geht es um eine mögliche Schweigegeldzahlung an ein ehemaliges «Playboy»-Model.

Der Mitschnitt des Gesprächs zwischen Anwalt Cohen zeichnete Gespräch über Schweigegeld auf und Trump sei von der Bundespolizei FBI bei der Razzia im April in Cohens Büro beschlagnahmt worden, berichtete am Freitag die «New York Times». Das frühere «Playmate» Karen McDougal hatte nach eigener Schilderung in den Jahren 2006 und 2007 eine Affäre mit Trump. Der Präsident hat über Mitarbeiter eine sexuelle Beziehung zu der heute 47-Jährigen dementieren lassen.

Trumps jetziger Anwalt Rudolph Giuliani bestätigte allerdings der «New York Times», dass Trump mit Cohen über eine Zahlung an McDougal gesprochen hatte. Die Zahlung sei dann letztlich nicht geleistet worden. Es handle sich um eine «sehr professionelle Unterhaltung zwischen einem Mandanten und einen Anwalt», die «kraftvolles entlastendes Beweismaterial» darstelle.

Auch wenn die Schweigegeldzahlung entgegen der Beteuerungen Giulianis erfolgt sein sollte, wäre dies nicht unbedingt illegal. Ein Rechtsverstoss könnte allerdings beispielsweise vorliegen, wenn Cohen aus eigener Tasche eine Schweigegeldzahlung an McDougal geleistet und diese nicht bei den Behörden deklariert haben sollte - dann könnte es sich möglicherweise um eine illegale Wahlkampfspende handeln.

Die Existenz des heimlichen Mitschnitts dürfte jedenfalls die Spekulationen darüber anheizen, dass Cohen für den Präsidenten zur Gefahr werden könnte. Der Anwalt steht unter massivem juristischen Druck. Gegen ihn wird wegen mutmasslich illegaler Geschäftspraktiken ermittelt.

Cohen hatte rund zehn Jahre lang für Trump gearbeitet und galt als dessen «Ausputzer» - also der Mann, der hinter den Kulissen unangenehme Angelegenheiten bereinigte. Der Anwalt verfügt also über eine Fülle von Intimkenntnissen aus Trumps Privatleben und seinen geschäftlichen wie politischen Aktivitäten.

Anfang Juli war Cohen in einem Interview auf Distanz zum Präsidenten gegangen. «Meine oberste Loyalität gehört meiner Frau, meiner Tochter und meinem Sohn und diesem Land», sagte er dem TV-Sender ABC News. Diese Äusserungen nährten die Spekulationen, dass Cohen über belastende Informationen über Trump verfügen und darüber «auspacken» könnte.

Cohen hatte vor der Wahl im November 2016 auch mit der Pornodarstellerin Stormy Daniels zu tun, die ein Sexabenteuer mit Trump gehabt haben will. Er zahlte ihr damals 130'000 Dollar, damit sie nicht über dieses angebliche Abenteuer auspackte.

Trump erklärte dann Anfang Mai, er habe Cohen die 130'000 Dollar erstattet - damit wollte er offenbar dem Verdacht einer illegalen Wahlkampfspende entgegentreten. Stormy Daniels will inzwischen aus der Schweigevereinbarung aussteigen und ist deswegen gegen Cohen vor Gericht gezogen.

Das frühere «Playmate» McDougal wiederum hatte während des Wahlkampfs 2016 die Exklusivrechte für die Geschichte über ihre angebliche Affäre mit Trump für 150'000 Dollar an das Medienunternehmen American Media Inc. (AMI) verkauft, zu dem das Skandalblatt «National Enquirer» gehört. Das Unternehmen veröffentlichte die Geschichte jedoch nicht.

AMI-Chef David Pecker ist mit Trump befreundet. Laut «York Times» soll Cohen in Kontakt mit Pecker getreten sein, damit er McDougals Schilderungen nicht publizierte. McDougal erzielte dann im vergangenen April eine neue Vereinbarung mit AMI, die sie von der Verpflichtung entband, anderen Medien nicht von ihrer angeblichen Affäre mit Trump erzählen zu dürfen.

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Schweizer Fotografin über Nicaragua: «Nun bricht alles zusammen»

Fri, 07/20/2018 - 21:04

Er kämpfte gegen ein Terrorregime. Nun sitzt Daniel Ortega selbst an der Macht und metzelt jene nieder, die gegen seine Sozialreform demonstrieren. Mit Schaudern blickt die Zürcherin Olivia Heussler nach Nicaragua. Das Land, das sie einst so liebte.

Der Reformer ist nun selbst Despot. Daniel Ortega ging einst selbst gegen den Diktator Somoza auf die Barrikaden. Seit er an der Macht sitzt, geht er gegen alle vor, die gegen seine Sozialreform demonstrieren. Mit Entsetzen schaut die Zürcherin Olivia Heussler nach Nicaragua. Das Land, das sie mal bewunderte.

Frau Heussler, einst kämpfte Daniel Ortega in der Opposition gegen die Ungerechtigkeit. An der Macht, metzelt er nun selber seine Gegner nieder. Was geht Ihnen dabei durch den Kopf?
Ich bin immens enttäuscht, obwohl es voraussehbar war. Ortega und sein Clan haben immer Einfluss genommen, unter anderem auf die Medien und die Wirtschaft. Das Land erlebte einen so grossen Aufschwung, nun bricht alles zusammen.

Was hat den Ausschlag für diesen Wandel gegeben?
Es begann schon in den 90er-Jahren, als Ortega mit der starken Kirche und den Ex-Contras einen Pakt einging. Als er 2006 erneut an die Macht kam, wurde er noch extremer. Plötzlich wurden die von Ortegas Sandinisten erkämpften Frauenrechte wieder beschnitten. Ortega erhält dabei Unterstützung von seinem Freund Nicolas Maduro, dem Staatspräsidenten Venezuelas.

 

Warum hat sich Ortega so verändert?
Er war schon immer ein machtbeflissener Mensch, der von seiner esoterisch veranlagten Frau Rosario Murillo beeinflusst wird. Sie ist es, die die Fäden zieht und sich selber einen wichtigen Ministerposten geschaffen hat. Ich kenne sie persönlich, sie war in den 80er-Jahren bei der Kulturarbeitergewerkschaft meine Chefin. Schon damals hat sie sich immer eingemischt. 

Die neuesten Unruhen sind vor allem auf die von Ortega angestrebte Rentenreform zurückzuführen. Was ist daran so schlecht?
Viele Arme müssten mit Rentenkürzungen rechnen. Um die Finanzen zu sanieren, bräuchte es eine Umverteilung. Es gibt viele Reiche im Land. Auch das Gesundheitswesen bräuchte eine Reform, immer mehr Leute können sich Medikamente oder den Arztbesuch nicht mehr leisten.

Wer gehört zur Opposition?
Es sind vor allem Junge aus studentischen Kreisen, aber auch viele Arme. Was fehlt, ist eine Bündelung der Kräfte. Sie sind zu wenig gut organisiert. Sie haben keine Anführer, die die Opposition koordinieren könnten. 

Mit welchen Mitteln kämpfen sie gegen das Regime?
Sie verbarrikadieren sich in Ortschaften, damit sie selber über sich entscheiden können. Doch Ortegas Regime fährt sehr hart ein. Es schliesst Schulen, richtet Gegner gezielt mit Kopfschüssen hin und zündet Handwerkerbetriebe an. Die Menschen haben immer weniger Rec hte.

Was braucht es, damit das Land zur Ruhe kommt?
Ortega muss zurücktreten – und mit ihm seine ganze Crew. Es braucht zwingend und schnell Neuwahlen, damit sich das Land zu einer Demokratie entwickeln kann. Es wird alles nur noch schlimmer, wenn das nicht passiert.

Ortega wird wohl kaum von sich aus zurücktreten. Wie kann dem Volk von Nicaragua sonst geholfen werden?
Man muss sich einmischen: die Uno, die EU, die USA. Am ehesten kann man Druck über die Entwicklungszusammenarbeit ausüben. Es stehen grosse Projekte wie Staudämme und Kraftwerke an, auf die Nicaragua angewiesen ist.

Was kann die Schweiz machen?
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit hat bereits Zahlungen unterbrochen und überprüft die Kooperation. Die Schweiz kann weiterhin über die internationalen Organisationen Einfluss ausüben.

Sie haben in Nicaragua gelebt und das Land regelmässig besucht. Was fasziniert Sie so an diesem Land?
Ich war nie ein Fan von Ortega. Ich habe sein Machtspiel schon immer durchschaut. Mich fasziniert viel mehr, wie sich im Land verschiedene Strömungen gebündelt haben, um ein diktatorisches Regime zu vertreiben.

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Aus Wut auf den Chefredaktor: CC sperrt Lokalzeitung aus!

Fri, 07/20/2018 - 20:33

Christian Constantin untersagt den Journalisten des «Nouvelliste» für nächste Saison den Zutritt zum Stadion und den Kontakt mit Klubvertretern. Schuld ist eine Kolumne des Chefredaktors.

Die nächste Posse um Christian Constantin! Der Präsident des FC Sion untersagt für die kommende Saison allen Journalisten und Fotografen der Walliser Zeitung «Le Nouvelliste» den Zutritt zum Stadion und den Kontakt mit Vertretern seines Klubs.

«Ich habe nicht das geringste Problem mit den Journalisten und Fotografen, denen ich die Akkreditierung verweigere. Ich bin sauer auf den Chefredaktor», sagt CC.

Hintergrund: «Nouvelliste»-Chefredaktor Vincent Fragnière schreibt seit einem Jahr alle zwei Monate eine Kolumne, in der er den FC Sion thematisiert – nicht immer im Interesse von dessen Chef. CC: «Mir gefällt seine Polemik nicht.» 

Schon in der Vorbereitung beschied CC den «Nouvelliste»-Leuten, sie seien am Trainingsgelände unerwünscht – ebenso beim Test gegen Inter.

Geknallt hats bereits im Herbst, als die Zeitung CC im Fall Fringer kritisierte.

Danach einigten sich die Parteien vorübergehend. «Wir hatten eine Vereinbarung mit Vincent Fragnière, nun hat er sie gebrochen», sagt CC.

Fragnière wehrt sich und sagt: «CC kam bei uns immer angemessen zu Wort.»

Den «Nouvelliste» verbindet im Übrigen eine lange Geschichte mit dem FC Sion: Präsidenten-Legende André Luisier, der den Klub 1992 zum ersten Meistertitel der Klubgeschichte dirigierte, war Chef der Zeitung.

 

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Bigler vom FCB bis Husistein vom FCZ: Die starken Frauen hinter den Super-League-Klubs

Fri, 07/20/2018 - 19:57

Es gibt sie – Frauen, die die Männerdomäne Fussball erobert haben. Auch in den Super-League-Klubs. Wir stellen Ihnen elf Frauen vor, die das geschafft haben. Von Barbara Bigler vom FCB bis zu Maja Husistein vom FCZ.

Ab Samstag rollt der Ball wieder in der Super League! Mit dem BLICK Fussball-Special erfahren Sie alles: Welche Spieler kamen und gingen und welche Probleme bereiten den Klubs Kopfschmerzen?

Zudem stellt BLICK elf starke Frauen vor, die im Hintergrund bei den Super-League-Klubs die Fäden ziehen. Am Samstag also den BLICK kaufen, damit Sie sich mit dem Extra perfekt auf die neue Saison einstimmen können.

   Barbara Bigler (51), FC Basel

PAOK! Der Skandal-Klub aus Griechenland. Ein Horrorlos für den FCB in der Champions-League-Quali. Und eine Monsteraufgabe für Barbara Bigler. Sie ist Direktorin Spielbetrieb beim FCB und mitverantwortlich für die Sicherheit im Stadion. «Wir können das Los nicht beeinflussen», sagt sie. «Man liest viel, es wird viel geredet, aber solche Dinge werden meist heisser gekocht als gegessen.» Klar habe sie Respekt vor den gegnerischen Fans, die am 1. August ins Joggeli kommen werden. Aber Angst? «Nein. Unser Rekognoszierungs-Team ist in Griechenland vor Ort und schaut sich die diversen Gegebenheiten in Thessaloniki an. Und unsere Klubvertreter sind auf verschiedenen Ebenen mit den jeweiligen Kontaktpersonen von PAOK im Austausch.»

Bigler lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen, zu viel hat sie in ihren 28 Jahren beim FCB schon erlebt. Anfang 20 bewirbt sie sich als kaufmännische Angestellte und kündigt ihren Job bei der Bank und dies, obwohl der Klub damals klamm ist und die Lizenz erst in dritter Instanz erhalten hat. Bereut hat sie ihre Entscheidung trotzdem nie. «Ich habe die Möglichkeit bekommen, bei meinem Herzensklub zu arbeiten.» Und sie geniesst noch heute jede Minute. «Kein Tag ist wie der andere, das hält frisch und regt zu neuen Gedanken an.»

Deshalb bricht sie auch nicht in Tränen aus, weil der FCB in diesem Jahr nicht Meister geworden ist. «Es tut sicher auch mal gut, wenn man realisiert, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, dass ein Meistertitel kein Selbstläufer ist. Trotzdem tut es weh, nicht Erster zu sein. Ich will immer gewinnen.»

Karin Hug (49), Grasshoppers  

Karin Hug versteht mehr von Fussball als viele Männer. Die Leiterin des Internats auf dem «GC/Campus» kickte einst im Mittelfeld beim FC Spreitenbach. «Ein Riesentalent war ich aber nie», sagt sie. Und wenn sie es sagt, dann muss es stimmen. Denn Hug war nach ihrer Spielerinnen-Karriere nicht nur Trainerin, sie scoutete auch Junioren. Ausgerechnet für den GC-Rivalen FCZ. Auf den Zürcher Fussballplätzen entdeckt sie zusammen mit Albert Hohl die jungen Blerim Dzemaili, Marco Schönbächler oder Davide Mariani.

2005 wird Hug von GC abgeworben. Obwohl der FCZ noch um sie kämpft, wechselt sie über die Geleise. Die Festanstellung im neuen «GC/Campus» in Niederhasli ist einfach zu reizvoll. Seither lebt Hug mit ihrem Mann Nicola und den gemeinsamen Kindern Sophie (14) und Julian (11) in einer Wohnung auf dem Campus. Julian ist ein waschechtes Campus-Kind.

Eigentlich hat Karin viel mehr Kinder als ihre beiden. Sie «erzieht» auch die Fussball-Talente, kauft für sie ein, unterstützt sie bei grösseren und kleineren Problemen und schaut, dass die Regeln eingehalten werden. «Die Junioren haben ihre Ämtli. Dazu gehören den Abfall entsorgen, aufräumen und putzen.» Bettruhe sei um halb elf, Damen-besuch verboten, verrät sie.

Sie staunt auch nach 13 Jahren noch, mit welchem Eifer die Jungen bei der Sache sind. «Es ist bewundernswert, was die Jungs investieren, um Profi zu werden.» Den Sprung schafft längst nicht jeder. «Von den rund 70 Spielern, die ich bisher betreut habe, wurden rund zehn Profi.»

Darunter sind heutige Stars wie Haris Seferovic und Pajtim Kasami. Einer ist besonders in Erinnerung geblieben: der heutige Aarau-Spieler Gianluca Frontino. Hug: «Er hat einst mitten in der Nacht die Flutlichtanlage angestellt, um Freistösse zu üben ...» Und dann? Karin lacht und sagt: «Mein Mann hat ihm dann auf Italienisch mitgeteilt, dass sein Training nun sofort beendet sei.»

Emanuela Fuoco (37), FC lugano

Sie brennt für den FC Lugano. Sie opfert sich auf, arbeitet über 100 Prozent. Ihr Name ist Programm: Fuoco, Emanuela Fuoco. Italienisch für «Feuer». Fuoco kümmert sich im Klub um die Buchhaltung, das Personalwesen und die Administration. Andere Super-League-Klubs haben für jeden dieser Bereiche gefühlt ein Dutzend Mitarbeiter auf der Lohnliste. Bei Lugano ist eine Person für drei Bereiche zuständig.

Der Verein ist nicht nur Fuocos Job, sondern auch ihre Passion. Seit zehn Jahren lodert die schwarz-weisse Flamme in ihr. Ex-Präsi Luido Bernasconi holte sie 2008. «Ich meldete mich auf eine Zeitungsannonce», so die diplomierte Buchhalterin. «Ich wusste nicht, dass sie jemand für die Buchhaltung eines Fussballklubs suchen.» Erst als Fuoco beim Bewerbungsgespräch gefragt wird, von welchen Verein sie Fan sei, begriff sie, um was es ging. «Ich sagte, dass ich Juve unterstütze. Sie waren zufrieden, sind ja die gleichen Farben.»

Mittlerweile schlägt Fuocos Herz nur noch für die Tessiner Bianconeri. «Der FC Lugano ist Teil meines Lebens. Ich liebe meinen Job. Ich wohne überdies nur fünf Minuten von meinem Büro im Stadio Cornaredo entfernt. Und ich bin flexibel mit den Arbeitszeiten.»

Das ist Fuoco extrem wichtig. Denn in ihrem Leben gibt es nicht nur den FC Lugano, sondern auch ihre zwei Töchter (5 und 3). «Bevor ich zur Arbeit gehe, bringe ich die Grosse in den Kindergarten und die Kleine zur Nonna.» Daher kommt Fuoco erst gegen 9 Uhr ins Büro. Aber das stört niemanden. «Vor allem Präsident Angelo Renzetti hat grosses Verständnis für meine Situation. Er hat mich immer unterstützt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.»

Petra Suter (42), FC Luzern

Sie sprüht vor Motivation und Energie. Muss sie wohl auch. Denn aktuell gibt es in Luzern viel zu tun. «Über 300 Kinder erhalten diesen Sommer neue Kleidung», erklärt Petra Suter. Seit 15 Jahren ist sie beim FCL. Ihre Augen funkeln, wenn sie über ihre Arbeit spricht. Mittlerweile ist sie für das Material des gesamten Nachwuchses und der 1. Mannschaft zuständig. Und man merkt: Sie hat ihren Traumberuf gefunden.

Angefangen hat ihr Fussball-Abenteuer mit einem Schicksalsschlag: Nachdem Suter einen Autounfall hatte, kann sie nicht mehr Sport machen. Sie sucht daraufhin eine andere Beschäftigung, die trotzdem noch was mit ihrer Leidenschaft zu tun hat. Beim SC Schötz heuert sie als Aushilfe-Masseurin an. Sie sammelt erste Erfahrungen, wechselt dann zum FC Emmen. 2003 sucht der FCL eine Aushilfe im Breitensport. Petra meldet sich und bekommt die Stelle.

Ein Glücksfall für die heute 42-Jährige. Denn von klein auf ist Petra Suter FCL-Fan. «Ich war schon immer blauweiss. Ich würde den Klub auch nicht wechseln, das könnte ich nicht.» Rund um die Uhr ist sie für ihren FCL da. Auch an den Wochenenden. «Diesen Job muss man mit Herzblut machen – oder gar nicht», sagt sie. Natürlich ist sie auch an jedem Spiel der Luzerner dabei. Egal, ob zu Hause oder auswärts.

Immerhin war sie soeben zweieinhalb Wochen in den Ferien und konnte etwas abschalten. «Man kann halt nur dann in die Ferien, wenn die Mannschaft weg ist.» Dass sie oft nur einen Tag in der Woche frei hat, stört sie nicht. «Ich bin zufrieden, so wie es ist», sagt sie. Und das glaubt man ihr.

Florence (38) und Sarah Porret (36) , Neuchâtel Xamax

Mit Fussball hatten die Geschwister Porret lange nichts am Hut. Florence und Sarah sind in Saint-Blaise aufgewachsen. Erst der Konkurs von Xamax im Januar 2012 brachte die Schwestern ins Fussball-Business. «Wir wollten der Stadt und dem Kanton etwas von dem zurückgeben, was wir in der Jugend erhalten hatten.»

Florence, die ältere der Porret-Schwestern, kennt den heutigen Xamax-Präsidenten Christian Binggeli seit Jahren. Als Binggeli für seine Zahnarztzubehör-Firma eine tüchtige Assistentin sucht, winkt Florence ab. Sie empfiehlt gleichzeitig aber ihre Schwester Sarah. Ein Entscheid, den Binggeli und Sarah bis heute nicht bereuen. Drei Monate später steigt Binggeli bei Xamax als Präsident ein und nimmt beide Schwestern gleich mit an Bord.

In ihrer Freizeit übernimmt Sarah die ganze Administration, und Florence, die als Kommunikationsbeauftragte in der Baufirma Groupe Zuttion arbeitet, kümmert sich um das Marketing und die Sponsoren. Bis zum Aufstieg in die Super League. Jetzt wird die ganze Administration in die Hände der Firma Grand Chelem, die auch schon Lausanne-Sport betreute, gelegt. Das heisst aber nicht, dass die Porret-Sisters nun arbeitslos sind.

Sarah kümmert sich weiterhin um administrative Aufgaben und Florence, die Mitte Juni Xamax-Sicherheitschef Georges Csonka heiratete, um den Namen Xamax. Die Marke Neuchâtel Xamax soll nach dem Konkurs wieder vertrauenswürdig werden. Florence und Sarah Porret sind zudem im erweiterten Xamax-Komitee.

Riana Podrecca (25), FC St. Gallen

Den Fussball hat Riana Podrecca im Blut. Ihr Vater war einst Junior beim FC St. Gallen, auch ihre Mutter spielte Fussball. Und sie selbst brachte es gar in die NLA – als Innenverteidigerin der St. Galler Frauen. Ihr Spitzname? «Die Lebensversicherung.» Podrecca lacht, als sie es erzählt. Heute kümmert sie sich nicht mehr um gegnerische Stürmerinnen, sondern um die Geschäfte der Klubführung. Sie ist Assistentin von Präsident Matthias Hüppi, von CEO Ivo Forster und Sekretärin des Verwaltungsrats.

Sie liebt, was sie tut. «Selbst Protokolle verfasse ich gern, auch wenn das wohl nicht jeder versteht.» Anforderungsreich, abwechselnd sei ihr Job – besonders, wenn sie die Termine von Hüppi koordiniert. «Er könnte täglich in der ganzen Schweiz auftreten, so viele Anfragen für Referate gehen ein.»

Er ist bereits der dritte Präsident, unter dem die gebürtige St. Gallerin dient. Dabei trat sie erst im Januar 2017 in die Organisation ein. Sporadisch hatte sie zuvor im Fanshop ausgeholfen. Unter Dölf Früh und dem damaligen CEO Pascal Kesseli fing sie an, arbeitete unter Stefan Hernandez, vornehmlich im Sekretariat.

Im vergangenen Dezember ergriff Hüppi das Präsidenten-Amt und Podrecca erhielt die Möglichkeit, seine Assistentin zu werden. «Nur drei Tage zuvor hatte ich Bescheid erhalten, dass ich meine Weiterbildung zur Direktionsassistentin bestanden habe», sagt Podrecca, die das KV beim St. Galler Volkswirtschaftsdepartement abschloss. Eine grosse Chance! «Matthias hat immer ein offenes Ohr.»

Mit den Spielern gibts nicht allzu viele Berührungspunkte. Podrecca fiebert auf der Tribüne mit ihnen mit. Schon im Espenmoos tat sie das, mit einer Saisonkarte für die Stehplätze. Ihr Liebling? Marc Zellweger! Ein Verteidiger, wie sie einer war.

Carole Constantin (55), FC Sion 

Es ist ein Gewaltsanlass! Dieses Jahr kamen 7500 Gäste an die legendäre Sauerkraut-Gala des FC Sion. Reingewinn: weit über eine Million Franken. Und fast die Hälfte davon kommt durch den Verkauf der Tombola-Lose zustande. Verantwortlich dafür: CC Version weiblich: Carole Constantin. Das ist unter dem Strich ein 50-Prozent-Job. «Ich hole die Preisspender rein. Dort beginnt alles. Und dann organisiere ich die gesamte Tombola, bis zum Zukleben der Umschläge.» Konkret? Ich brauche fünf Monate. Die letzten zwei vor der Tombola arbeite ich zwölf Stunden am Tag.» Wird sie dafür bezahlt? «Ja und nein. Indirekt. Ich kann nur sagen: Christian ist ein enorm grosszügiger Mensch.»

2010 trennten sich Carole und Christian offiziell. Und retteten damit ihr Verhältnis. «Wir verstehen uns heute wunderbar. Über eine Scheidung denke ich nicht mal nach», sagt Carole. «Stimmt», pflichtet CC bei. Man könne auch ein tolles Verhältnis haben, ohne das Bett zu teilen. Die silberne Hochzeit vor einem Monat haben sie zwar nicht gerade gefeiert, aber doch SMS ausgetauscht. «Er vertraut mir zu 100 Prozent. Oft fragt er mich auch in Klub-Dingen um meinen Rat. Gerade wenn es um Menschen geht, will er die feminine Intuition spüren.»

Was hat sie CC im Fall des aktuellen Trainers Maurizio Jacobacci gesagt? «Dass ich ein sehr gutes Gefühl habe! Ein Supertyp. Nett, offen allen gegenüber.» Was natürlich für einen Trainer keine Jobgarantie bedeutet. Zum einen ist da die verdammte Tabelle. Zum anderen CC. «Man kennt Christian. Ich kann ihm wohl diesen oder jenen Tipp geben. Am Ende stiert er seinen Kopf doch durch …»

Barbara Klossner (59), FC Thun

Barbara Klossner wurde das Fussball-Gen in die Wiege gelegt: «Unsere ganze Familie war fussballbegeistert. Mit meinem Vater, meinem Bruder und meiner Schwester haben wir schon früh Fussball gespielt und waren bei Spielen.» Diese Begeisterung hat sie bis ins Erwachsenenalter beibehalten. Als ihre beiden Kinder klein waren, besuchte sie die Spiele des FC Thun. «Wir waren manchmal sogar mit dem Kinderwagen im alten Lachenstadion.»

Seit 2015 gehört Klossner dem Verwaltungsrat an. Besonders schätzt sie «die familiäre Atmosphäre» im Klub: «Alle sind greifbar. Der Trainer, aber auch der Sportchef oder die Spieler.»

Obwohl sie Teilzeit als Fürsprecherin im Rechtsdienst der Armee arbeitet, für die SVP im Thuner Stadtrat und im Verwaltungsrat der Spitex Region Thun sitzt und daneben selber noch regelmässig Sport treibt, verpasst sie kaum eine Partie ihres FC Thun. Klossner trifft man selbst bei Vorbereitungsspielen oder Partien der Junioren regelmässig an. Da ist es hilfreich, dass ihr Mann, der selber jahrelang Fussball gespielt hat, ebenfalls Fussballfan ist. Und wenn sie doch einmal nicht ans Spiel kann, dann sitzt sie bestimmt vor dem Fernseher. «Da gehe ich richtig mit, noch mehr als im Stadion, wo ich meine Emotionen etwas zurückhalten sollte als Verwaltungsrätin.»

Dass sie mit Thun sogar mal Champions-League-Spiele erleben würde, das hätte Klossner damals, als sie die Thuner noch in der 2. und in der 1. Liga erlebte, niemals gedacht. «Diese europäischen Partien waren natürlich ein absolutes Highlight, aber wer weiss, was noch kommt.»

Claudia Birri (37), BSC Young Boys

Gute Leute sind nicht nur in Fussballteams begehrt, sondern auch neben dem Feld. Das war bei Claudia Birri der Fall. Sie arbeitet für den FC Aarau, ist dort Mädchen für alles. «Verfassen der Spielerverträge, Verkauf der Saisonkarten, Spielerqualifikationen – fast alles.» Und dann kommt diese Anfrage aus Bern. 2006. Der Transfer kommt zustande.

So steht Birri seit 2007 bei YB unter Vertrag. Mittlerweile ist sie Leiterin Sportadministration. Ihr Hauptaufgabenfeld ist die erste Mannschaft. «Ich bin unter anderem für die Organisation der Trainingslager zuständig, für die Europacup-Spiele, die Spielerqualifikationen, die Heimspielorganisation und das Reglementarische bei den Transfers.»

Ein weitgefächertes Betätigungsfeld, das die in Spanien aufgewachsene Frau abdeckt, die an einer deutschen Auslandschule das Abitur gemacht hat. Und dies hochprofessionell, obwohl sie einen Kaltstart erwischte bei ihrem ersten Job bei internationalen Reisen im Fanionteam. «Das war 2010 in London, vor der Pressekonferenz am Vortag des Spiels gegen Tottenham. Trainer und Spieler, die jeweils den Medien zur Verfügung stehen, reisen dann nicht im Car, sondern in einem separaten Wagen. Wir erwischten einen Fahrer, der ein Blackout hatte und sich in London total verfuhr. Irgendwann entschieden wir, in ein Taxi umzusteigen. So schafften wir es doch noch an die White Hart Lane.»

Das erinnerungswürdigste Ereignis in ihren elf YB-Jahren ist natürlich ein anderes. «Der 28. April 2018!» Es kommt wie aus der Kanone geschossen. «Dieser Moment. Wahnsinn! Es war die Krönung der tollen Ära Hütter.» Solche Emotionen, schliesst Birri, habe man nur im Sport!

Maja Husistein (47), FC Zürich

 

Eigentlich schade, können im Letzigrund nicht alle Besucher die Hilfsbereitschaft von Maja Husistein geniessen! Die ehrenamtliche FCZ-Helferin kümmert sich seit der Eröffnung des neuen Letzi 2007 im Presseraum um die Bedürfnisse der Journalisten. «Betreuung Mediendesk» heisst der Job auf Neudeutsch. Bei der 47-Jährigen, die sonst als Praxismanagerin und Chefarztsekretärin in der Schulthess-Klinik arbeitet, finden die Medienleute nicht nur alles Nötige wie die Mannschaftsaufstellungen, sondern auch stets selbstgebackenen Kuchen.

«Eines Tages fragte jemand, warum es nichts Süsses gibt. So hat sich die Tradition mit meinem Kuchen ergeben», erzählt die Stadtzürcherin, die als Elfjährige vom Grossvater erstmals mit ins Stadion genommen wurde. «Es war ein Derby. Von diesem Moment an war ich FCZ-Fan», sagt sie. «Der schlimmste Moment? Der Abstieg 1988. Der schönste der Meistertitel 2006!»

Als Teenager nutzt sie schulfreie Nachmittage, um beim alten Letzi im Training zuzuschauen – und schon bald beginnt ihre bis heute andauernde Zeit als ehrenamtliche Helferin. «Damals gabs immer etwas zu helfen. Am meisten, wenn wir Tausende Saisonkarten beschriften, laminieren, herausgeben oder in Couverts verschicken mussten!» Im Ticketing hilft Husistein jahrelang mit, bis sie ihre aktuelle Aufgabe übernimmt. Der Lohn? Der FCZ lädt die Helfer jährlich zu einem Event ein, dazu gibts eine Saisonkarte.

Aber Husistein ist auch auswärts fast immer dabei, so gross ist ihr FCZ-Herz. Trägt Zürich ein Testspiel während einer WM-Partie aus – Maja fährt zum FCZ-Test statt zum Public Viewing.

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Österreichs Regierung lehnt ab: Politiker kassiert Schlappe wegen «Juden-Registrierung»

Fri, 07/20/2018 - 19:54

Die österreichische Regierung hat den Vorstoss eines Politikers der rechtspopulistischen FPÖ zu strengeren Kontrollen bei der Schächtung von Tieren und dem Verkauf von koscherem Fleisch zurückgewiesen.

Die österreichische Regierung hat den Vorstoss eines Politikers der rechtspopulistischen FPÖ zu strengeren Kontrollen bei der Schächtung von Tieren und dem Verkauf von koscherem Fleisch zurückgewiesen. Die Regierung lehne jede Form der persönlichen Registrierung beim Kauf von koscherem Fleisch ab, erklärte Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal am Freitag.

Das Land werde die Rechte seiner jüdischen Mitbürger schützen und in keiner Weise einschränken. Der FPÖ-Politiker Gottfried Waldhäusl hatte diese Woche gefordert, aus Tierschutzgründen Schächtungen von Tieren für den Bedarf frommer Juden und Muslime stärker einzuschränken. 

Empörung wegen antisemitischer Deutung

Der Minister der rechtspopulistischen Partei in Niederösterreich sprach sich insbesondere für eine Bedarfsprüfung bei Kunden von koscherem Fleisch aus. Dies war von der jüdischen Gemeinde als Vorstoss zur Registrierung von Juden verstanden worden.

Die FPÖ ist seit Dezember auf Bundesebene an einer Koalition mit der rechtskonservativen ÖVP beteiligt. Die FPÖ ist seit Jahren bemüht, sich von ihren rechtsextremen Ursprüngen zu distanzieren, doch wecken rassistische, antisemitische und rechtsextreme Äusserungen ihrer Mitglieder immer wieder Zweifel an der Ausrichtung der Partei.

Koscheres Fleisch stammt von Tieren, denen die Kehle ohne Betäubung durchschnitten wird, um sie ausbluten zu lassen. Judentum und Islam untersagen den Verzehr von Blut. (SDA)

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Arbeitsbesuch: Bundesrat Maurer in Südamerika

Fri, 07/20/2018 - 19:53

Finanzminister Ueli Maurer hat Brasilien und Argentinien einen zweitägigen Arbeitsbesuch abgestattet. Auf der Reise wurde er von einem Dutzend Vertreter der Finanz- und Fintechbranche begleitet. Sie wollten die Möglichkeiten für die Branche vor Ort ausloten.

Es seien Gespräche mit den Finanzministern beider südamerikanischer Länder geführt worden, sagte der Mediensprecher des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD), Peter Minder, auf Anfrage der Agentur Keystone-sda. Dabei wurden Chancen und Risiken für den Marktzugang besprochen. Der Austausch mit staatlichen und privaten Akteuren beider Länder soll der Privatbranche als Türöffner dienen.

Die hochkarätigen Vertreter der Bankenbranche hätten die Gespräche auf Ministerebene sehr geschätzt, sagte Minder. Beim Arbeitsbesuch in Argentinien und Brasilien sei nebst Finanz- und Steuerfragen auch die Digitalisierung im Fintechbereich ein grosses Thema gewesen.

Brasilien ist laut Minder gerade darin sehr stark. Das im Mai unterzeichnete Doppelbesteuerungsabkommen und der automatische Informationsaustausch waren nur am Rande ein Thema, sagte der EFD-Sprecher weiter.

Im Anschluss an die Arbeitsbesuche wird Maurer am Samstag und Sonntag in Buenos Aires am Treffen der G20-Finanzminister teilnehmen. Wie Minder sagte, ist die Schweiz Gastland, ihre Meinung sei aber am Treffen gefragt, unter anderem, was das Thema Strafzölle betreffe. Es sind auch rein bilaterale Treffen von Maurer mit G20-Arbeitskollegen vorgesehen.

Begleitet wird Maurer unter anderem vom Staatssekretär für internationale Finanzfragen, Jörg Gasser. In Buenos Aires wird zudem Nationalbankpräsident Thomas Jordan anwesend sein.

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