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Updated: 1 hour 23 min ago

Foto-Storys vom 19. August: Heisses Gefährt

Mon, 08/20/2018 - 00:45

Ireland Baldwin ist rassig unterwegs, die jungen Beckhams chillen und Mariah Carey ist 30 Kilo leichter. Willkommen bei den Foto-Storys des Tages.

Categories: Swiss News

Heusler wird am Freitag nicht neuer SFV-Boss: «Ich stehe im Moment nicht zur Verfügung»

Mon, 08/20/2018 - 00:44

Der SFV muss neu strukturiert werden. Nach dem Abgang von Generalsekretär Miescher neigt sich auch die Amtszeit von Verbandspräsident Peter Gilliéron dem Ende zu. Hoffnungsträger Heusler winkt jedoch ab.

Bernhard Heusler, im Verband, aber auch in weiten Teilen der Öffentlichkeit gelten Sie als Hoffnungsträger und als Kronprinz für die Nachfolge von Peter Gilliéron. Werden Sie schon am nächsten Freitag neuer Fussballboss?
Bernhard
Heusler: Nein. Wenn sich die Frage wirklich stellen würde, könnte ich nicht Ja sagen.

Warum erklären Sie sich schon heute?
Die öffentliche Diskussion um meine Person hat für meinen Geschmack etwas viel Dynamik aufgenommen. Die Gremien sollen sich der Analyse der Lage im Verband widmen. Und Präsident Peter Gilliéron soll sich zu seiner Zukunft äussern können, ohne dass mein Name als möglicher Nachfolger im Raum steht.

Aber Sie können sich vorstellen, im kommenden Frühling zur Wahl anzutreten?
Ich habe zu dieser Frage in den letzten Tagen viele Gespräche in meinem Umfeld geführt. Und bin zum Schluss gekommen, dass so etwas derzeit für mich keine Option ist.

Warum?
Rein sachlich muss sich der Verband in erster Linie klar werden, wie er sich in Zukunft aufstellen will. Dazu gehört natürlich auch ein gemeinsames Verständnis über die Rolle des Präsidenten und der Verbandsspitze. Aktuell kann ich mir gar nicht sicher sein, ob meine Fähigkeiten und meine Persönlichkeit zum Anforderungsprofil des Präsidiums passen. Und es gibt natürlich auch ganz persönliche Beweggründe für meine Entscheidung.

Beispielsweise?
Mit meinen Kollegen Stephan Werthmüller und Georg Heitz habe ich erst zu Beginn des Jahres eine eigene Beratungsagentur gegründet. Im Bereich Fussball sind wir in interessanten Pro­jekten beschäftigt. Ausserdem bin ich vor wenigen Monaten zum Co-Präsidenten der Stiftung Schweizer Sporthilfe gewählt worden. Ich will diesem Ehrenamt die nötige Zeit widmen. Die Arbeit hat erst begonnen, und wir haben ehrgeizige Pläne.

 

Was sind denn das für Pläne mit der Sporthilfe?
Wir wollen die Schweiz noch verstärkt für die Bedürfnisse des Spitzensports sensibilisieren. Hinter jeder Spitzenleistung einer Athletin oder eines Athleten stehen neben Talent viele tausend Stunden Training und persönliche Entbehrungen. Damit die sport­lichen Ambitionen der jungen Menschen nicht an finanziellen Problemen scheitern, braucht es eine breite Solidarität von Wirtschaft und Bevölkerung. Die Schweiz als Sportnation? Da gibts noch Raum nach oben – zumindest, was die Unterstützung unserer Top-Talente betrifft.

Sie hätten im Fussballverband zur neuen Lokomotive werden können. Ihr Verzicht ist im ganzen notwendigen Erneuerungsprozess ein Rückschlag?
Das ist Ihre Interpretation.

Nein, das sehen ganz viele andere Leute auch so.
Aber ich tauche ja nicht ab, nehme mich nicht aus der Verantwortung. Dass mir der Fussball sehr am Herzen liegt, brauche ich nicht zu sagen. Und wenn man mir eine so wichtige Führungsrolle im Schweizer Fussball zutraut, empfinde ich dies als grosse Wert­schätzung unserer Tätigkeit beim FC Basel. Aber eben: In meiner aktuellen Lebenssituation ist das keine Option.

Haben Sie Angst vor den trägen Strukturen und der Verbandspolitik?
Angst ist nicht richtig. Aber tatsächlich waren wir beim FC Basel schon sehr verwöhnt: kollegiale Führungsstrukturen, keine interne Machtpolitik, kurze Entscheidungswege und eine Atmosphäre des Vertrauens und Miteinanders. Das sind keine Selbstverständlichkeiten, aber für mich wichtig, wenn für Leistungssportler und Teams optimale Rahmenbedingungen geschaffen werden sollen. Und nur darum geht es doch, wenn wir einen Verband oder Verein organisieren und führen dürfen.

Ist das beim Verband anders?
Ich habe mich zu wenig mit dem Tagesgeschäft des Verbands auseinandergesetzt, um in dieser Hinsicht die aktuellen Strukturen und das Selbstverständnis der Mitarbeitenden und Funktionäre im SFV beurteilen zu können. Deshalb sind diese Überlegungen für meine aktuelle Entscheidung nicht ausschlaggebend gewesen.

Haben auch familiäre Gründe mitgespielt?
Also wenn Sie meinen 20-jährigen Sohn fragen, dann müsste ich ein solches Amt unbedingt anstreben.

Jetzt tagt am Freitag der Zentralvorstand. Es braucht einschneidende Veränderungen.
Ich glaube, das ist auf allen Ebenen erkannt. Es braucht Veränderungen. Die Aussendarstellung unseres Verbandes ist nicht befriedigend. Das muss selbstkritisch aufgearbeitet werden. Schuldzuweisungen nach Aussen bringen nichts. Ebenso wenig kann man die Kritik aussitzen und dann zurück zur Normalität. Ärgerlich ist für mich, dass die negative Wahrnehmung des Verbandes aktuell so überwiegt. So geht fast vergessen, was in den letzten Jahren unter der aktuellen Verbandsspitze von unseren Nationalteams sportlich erreicht und intern geleistet wurde.

Können Sie sich vorstellen, zu einem späteren Zeitpunkt eine zentrale Funktion im Verband zu übernehmen?
Sag niemals nie. Ich liebe diesen Sport und habe dank der Arbeit im Klub und in den nationalen und internationalen Verbänden viele Erfahrungen machen können. 

Hätte Nationaltrainer Vladimir Petkovic mit einem Präsidenten Bernhard Heusler eine Zukunft?
Eine hypothetische Frage an die falsche Person.

Categories: Swiss News

Akku löste Altstadt-Brand von Steckborn aus – Ehepaar vor Gericht: Sie wollten nur ihr Modellauto aufladen

Mon, 08/20/2018 - 00:43

STECKBORN TG - Beim Inferno in der Altstadt von Steckborn TG verloren 30 Menschen ihr Dach über dem Kopf, mehrere Häuser wurden komplett zerstört. Jetzt muss sich ein Paar wegen eines Modellauto-Akkus vor Gericht verantworten.

In Steckborn TG gilt Hund Leon (†) als Held. Als kurz vor Weihnachten 2015 in der Altstadt ein Feuer ausbricht, ist es der Rottweiler-Mischling, der viele Anwohner mit seinem Bellen aus dem Schlaf reisst. Und ihnen damit das Leben rettet!

Trotzdem ist der Schaden enorm: Mehrere Häuser werden komplett zerstört, 30 Anwohner sind obdachlos. Sie müssen Weihnachten bei Freunden verbringen. Der Sachschaden beträgt zwölf Millionen Franken!

Leons Halter kommen vor den Richter

Immerhin werden keine Menschen ernsthaft verletzt. Einzig Leon verliert sein Leben. Weil er ins brennende Haus zurückging, um seine Besitzer zu retten! Am Montag müssen sich nun aber ausgerechnet sein Frauchen und Herrchen vor dem Bezirksgericht Frauenfeld verantworten. Der Vorwurf: «fahrlässige Verursachung einer Feuersbrunst»!

Wenige Tage nach dem Inferno stellen die Brandermittler fest, dass der Brand in der Wohnung von Michaela* (47) und Linus D.* (48) ausgebrochen sein muss.

«Absoluter Anfängerfehler»

Als «Übeltäter» machen sie ein Modellauto mit Fernsteuerung aus: Der Lithium-Polymer-Akku fängt gegen 2.30 Uhr in seinem Ladegerät Feuer. Wegen Überladung! «Es handelt sich wohl um einen absoluten Anfängerfehler», sagt ein Mitglied der Ostschweizer Modellauto-Szene. Die Risiken mit diesem Akku-Typ seien bekannt: «Es braucht für das Laden eine nicht brennbare Umgebung, und der Ladevorgang sollte überwacht werden.»

Doch Michaela und Linus D. dürften sich schlafen gelegt und den Akku sich selbst überlassen haben. Michaelas Tochter Andrea wird von Leons Bellen geweckt, stürmt ins Schlafzimmer des Paares.

Nicht mehr in Steckborn daheim

«Wir sind aufgewacht, kein Licht funktionierte. Rauch. Ich riss das Fenster auf. Linus hat sich ein Kissen vor das Gesicht gedrückt, er wollte zurück, um Leon zu retten, und ist im dunklen Qualm verschwunden. Ich rief ihn zurück», erzählt Michaela D. am Tag danach der «Thurgauer Zeitung».

Heute sind die Deutsche und ihr niederländischer Partner, die mittlerweile nicht mehr in Steckborn leben, nicht mehr derart auskunftsfreudig. Zu BLICK sagt Michaela D.: «Ich habe keine Zeit, um mit Ihnen zu sprechen. Gar nicht. Nie. Niemals!»

* Name geändert
Categories: Swiss News

Zu viel Milch, zu wenig Fleisch: Die Schweiz hat die falschen Kühe

Mon, 08/20/2018 - 00:42

ZÜRICH - Verschwinden die Kühe im Tempo der letzten fünf Jahre weiter, gibt es in 50 Jahren keine mehr. Der Rückgang macht der Fleischwirtschaft bereits zu schaffen. Die Milchwirtschaft dagegen sollte sich freuen über jede Kuh, die es weniger gibt.

Die Schweiz vermarktet sich als Kuhland. Wer am Flughafen Zürich eintrifft, hört es in der Skymetro zuerst muhen, dann bimmeln. Doch wer sich die Mühe machen würde, die Kühe zu zählen, wäre überrascht: Im Kuhland Schweiz schwindet der Kuhbestand wie die Gletscher im Hochsommer. Lebten im Jahr 1961 knapp eine Million Kühe im Land, waren es letztes Jahr weniger als 700’000. Besonders rasant geht es mit dem Milchkuhbestand nach unten, er macht rund 80 Prozent aller Kühe aus.

In den letzten fünf Jahren beschleunigte sich der Rückgang der Kühe jährlich um rund 10’000 Stück. Das setzt die Fleischindustrie unter Druck. Laut dem Direktor des Branchenverbandes Proviande, Heinrich Bucher (57), wurden im ersten Semester 2018 erneut mehr Kühe geschlachtet als im Vorjahr. «Weil der Bedarf an Verarbeitungsfleisch meist nicht gedeckt werden kann, muss oft Kuhfleisch importiert werden», sagt Bucher zu BLICK.

 

Fleischkühe von Milchleistungskühen verdrängt

Wegen Dürre und Futtermittelmangel mussten in den letzten Wochen besonders viele Kühe geschlachtet werden. Proviande bestellte im Juli Fleischimporte, kam dafür prompt unter Beschuss. Bucher betont jedoch: «Mit dem sinkenden Inland-Angebot von Verarbeitungsfleisch muss die Nachfrage durch Importe gedeckt werden.» Ohne Importe drohten Engpässe bei der Versorgung der Konsumenten.

Für die Fleischbranche gibt es derzeit nicht nur zu wenige Kühe, sondern vor allem zu wenige von den geeigneten Fleisch- und Zweitnutzungsrassen. Diese haben in den letzten Jahrzehnten gegenüber den einseitig stark milchbetonten Rassen an Boden verloren. Konkret zeigt sich das am Beispiel der Simmentaler Kuh, einer beliebten Rasse für Fleisch sowie Milch.

Laut dem Rindviehzuchtverband Swissherdbook waren im Jahr 1946 die Original Simmentaler mit einem Bestand von 51 Prozent noch die meistverbreitete Kuhrasse in der Schweiz. Inzwischen ist ihr Anteil auf vier bis fünf Prozent gesunken.

Coop und Bell wollen Simmentaler Kühe retten

Nun gehen Fleischverarbeiter Bell und Detailhändler Coop für diese Rasse in die Offensive. Am 1. September gründen sie in Gstaad BE zusammen mit Simmentaler Bauern den Verein Original Simmentaler. Ziel des Vereins: «Diese robuste, hochwertige Schweizer Viehrasse langfristig zu fördern und zu erhalten», wie es in einer Einladung zur Gründung heisst.

Von einer Mangellage wie in der Fleischwirtschaft können die Milchbauern dagegen nur träumen. Die Schweizer Landwirtschaft leidet seit Jahren unter einem Milchüberangebot und immer tieferen Milchpreisen, die die Produktionskosten nicht mehr decken. Grund für die Überproduktion ist die massiv gestiegene Milchleistung. Allein seit dem Jahr 2000 erhöhte sich die vermarktete Milchmenge pro Kuh im Mittel um 26 Prozent.

Kuhschwund erwünscht

Die Haltung von Milchkühen rentiert sich folglich immer weniger. Fast jeder zweite Milchbauer musste in den letzten 17 Jahren aufgeben. Ende 2017 gab es noch 20'357 Milchproduktionsbetriebe. Trotzdem geben die Kühe immer noch deutlich mehr Milch her, als die Schweiz im Inland braucht. Die überschüssige Milch geht verarbeitet als Käse, Pulver oder Schokolade ins Ausland.

Sollte die Milchproduktion weiter sinken, würden zuerst die wertschöpfungsschwachen Exporte zurückgehen, sagt Sabine Helfenstein vom Schweizerischen Bauernverband. «Sprich, eine Reduktion der Milchproduktion wäre für die Bauern nicht schlecht, denn dann stiegen die Preise.»

Schweiz fehlt Futter für alle Kühe

Das Kuhsterben ist für den Bauernverband de facto erwünscht, damit es den Bauern insgesamt besser geht. Positiv wäre ein weiterer Rückgang der Bestände aber auch aus ökologischer Sicht: Laut dem Zürcher Landwirtschaftsökonomen Felix Schläpfer (49) ist der hohe Kuhbestand verantwortlich für überhöhte Ammoniakwerte wegen des vielen Kuhdungs.

Zudem stammten 15 Prozent der Schweizer Milch aus Kraftfutter, das hauptsächlich importiert werde. Für die vier Millionen Tonnen jährlich produzierte Milch reiche das inländische Futter gar nicht aus. «Ökonomisch und ökologisch sinnvoll wäre eine Milchproduktion von 3,5 Millionen Tonnen jährlich. Doch davon sind wir mit den heutigen Tierbeständen noch weit entfernt», so Schläpfer.

Ohne Kühe droht Verwilderung der Alpen

Aus Sicht der Milchbauern kommt es sehr wohl darauf an, ob es im Land ein paar 100’000 Kühe mehr oder weniger gibt. Ohne Kühe würde unser Land nicht so aussehen, wie es ist, erklärt Milchbauer Albert Breitenmoser vom appenzellischen Seealpsee. Die Bergregionen würden verwildern und zuwachsen. Es werde sich zeigen, mit wie vielen Kühen die Landschaftspflege aufrechterhalten werden könne.

Breitenmoser ist einer der vielen Milchbauern, die in andere Geschäfte diversifiziert haben. Seit elf Jahren vermietet er seine 19 Milchkühe monatsweise interessierten Unterländern. «Ab und zu ist die Kuhmiete ein Geschenk für ehemalige Bauern oder Älpler», sagt er. An dieser Kundengruppe wird es wohl auch in Zukunft nicht fehlen.

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Federer verpasst 99. Turniersieg: Djokovic setzt einen Meilenstein

Mon, 08/20/2018 - 00:41

Roger Federer (ATP 2) verpasst in Cincinnati seinen 99. Turniersieg. Novak Djokovic (ATP 10) schlägt den Basler in zwei Sätzen mit 6:4, 6:4.

Nach 84 Minuten ist der Cincinnati-Final Geschichte. Nach fünf verlorenen Cincy-Endspielen (drei gegen Federer) triumphiert Novak Djokovic erstmals in Ohio. Der Serbe siegt souverän in zwei Sätzen gegen Federer mit 6:4, 6:4.

Mit 50 Minuten Verspätung startet der Final auf dem Centre Court. Das Match entwickelt schnell relativ einseitig. Novak Djokovic holt sich den ersten Satz mit einem Break problemlos. Federer nutzt eine Schwächephase des Serben zum Start des zweiten Satzes aus und geht mit 2:0 in Führung - die Hoffnung kommt zurück. Jedoch erholt sich der Serbe schnell von seinem Durchhänger. Dabei profitiert Djokovic vom fehlerhaften Spiel des Baslers. Zwei Breaks von «Djoker» sorgen für den Cincinnati-Triumph gegen einen schwächelnden Federer.

Djokovic schafft Unglaubliches

Novak Djokovic komplettiert mit dem Sieg in Ohio sein Palmarès. Der Serbe ist der erste Tennis-Spieler, welcher alle ATP-1000-Turniere mindestens einmal gewonnen hat. Eine unglaubliche Marke!

Roger Federer verpasst abermals, endlich seinen 99. Turniersieg einzufahren. Die nächste Chance bietet sich an den US Open (ab 27. August). (jsl)

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Drei ranghohe Personen festgenommen: Russisches Raumfahrtsprogramm unter Betrugsverdacht

Mon, 08/20/2018 - 00:29

Drei ranghohe Vertreter des russischen Raumfahrtunternehmens Energia, das die Sojus-Kapseln und den Weltraumfrachter Progress plant und baut, sind wegen mutmasslichen Betrugs festgenommen worden.

Drei ranghohe Vertreter des russischen Raumfahrtunternehmens Energia, das die Sojus-Kapseln und den Weltraumfrachter Progress plant und baut, sind wegen mutmasslichen Betrugs festgenommen worden.

Dem stellvertretenden Direktor von Energia, Alexej Beloborodow, und zwei Untergebenen werde versuchter Betrug vorgeworfen, teilte die Ermittlungskommission am Sonntag mit. Die Ermittlungen seien «mit aktiver Unterstützung» des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB erfolgt.

Razzien wegen «Hochverrat»

Ende Juli hatte der FSB russischen Medienberichten zufolge mehrere Razzien in der Raumfahrtindustrie im Rahmen von Ermittlungen wegen «Hochverrats» vorgenommen. Die Durchsuchungen erfolgten im zentralen Forschungsinstitut für Maschinenbau, Russlands führendem Forschungsinstitut der Raumfahrtindustrie. Ein Angestellter wurde festgenommen.

Nach Angaben der Tageszeitung «Kommersant» werden rund zehn Mitarbeiter der russischen Raumfahrtindustrie verdächtigt, als geheim geltende Informationen über russische Hyperschall-Waffenprojekte an westliche Geheimdienste verraten zu haben. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte Anfang März neue «unbesiegbare» Waffen angekündigt, darunter Hyperschall-Raketen. (SDA)

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«Mehr Zeit, um noch mehr Schulden zurückzuzahlen»: Varoufakis: Griechenland ist noch nicht gerettet

Mon, 08/20/2018 - 00:24

Griechenland ist aus Sicht des ehemaligen griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis auch nach dem Auslaufen des dritten Rettungspakets noch nicht gerettet. «Griechenland steht am selben Punkt, im gleichen schwarzen Loch, und es versinkt jeden Tag tiefer darin.»

Griechenland ist aus Sicht des ehemaligen griechischen Finanzministers  Yanis Varoufakis auch nach dem Auslaufen des dritten Rettungspakets noch nicht gerettet. «Griechenland steht am selben Punkt, im gleichen schwarzen Loch, und es versinkt jeden Tag tiefer darin.»

Dies sagte Varoufakis der deutschen «Bild»-Zeitung vom Montag. Die Situation sei zudem so schlecht, weil die Sparvorgaben der Gläubiger neue Investitionen und den Konsum behinderten, führte Varoufakis weiter aus.

«Noch mehr Schulden»

Die Staatsschulden seien nicht weniger, sondern mehr geworden: «Wir haben jetzt nur mehr Zeit, um noch mehr Schulden zurückzuzahlen», sagte der Ex-Finanzminister. Der Staat sei aber noch immer pleite, die privaten Leute seien ärmer geworden, Firmen gingen noch immer bankrott und das Bruttosozialprodukt sei um 25 Prozent gesunken.

Varoufakis war im Juli 2015 nach rund einem halben Jahr im Amt zurückgetreten, um Verhandlungen mit den Gläubigern zu erleichtern. Zuvor hatten die Griechen in einem Referendum die Sparvorgaben der internationalen Geldgeber abgelehnt.

An diesem Montag endet das vorerst letzte Hilfsprogramm für Athen. Seit 2010 hatten die EU-Partner und der Internationale Währungsfonds das überschuldete Euro-Land mit insgesamt 289 Milliarden Euro an vergünstigten Krediten vor der Staatspleite bewahrt. Im Gegenzug musste Athen harte Reformen, Sozialkürzungen sowie Steuererhöhungen durchsetzen und sich verpflichten, daran festzuhalten. (SDA)

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Trump-Anwalt zur Mueller-Untersuchung: «Wahrheit ist nicht gleich Wahrheit»

Mon, 08/20/2018 - 00:18

Rudolph Giuliani erwies seinem Präsidenten Donald Trump einen Bärendienst, als er in einem Live-Interview die Aussage machte, dass «Wahrheit nicht Wahrheit» sei.

Als Donald Trump diesen April Rudolph Giuliani in sein Team holte, galt das über die Parteigrenzen hinweg als geschickter Schachzug. Denn Giuliani hatte sich als Bürgermeister von New York (1994-2001) einen Namen als fähiger Politiker gemacht, seine Geschicke als Jurist musste der ehemalige Bundesstaatsanwalt ohnehin vor niemandem rechtfertigen. 

Doch spätestens am Sonntag-Abend hat Giulianis Leumund massiven Schaden genommen und es ist fraglich, wie er sich da herauswinden will. Im Gespräch mit NBC-Moderator Chuck Todd wurde Giuliani befragt, ob er dem US-Präsidenten dazu rate, vor dem Sonderermittler Robert Mueller auszusagen, der eine Verstrickung von Trumps Wahlkampflager in die mutmassliche russische Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl 2016 prüft.

 

Dabei liess sich Giuliani zur Aussage hinreissen, er werde sich nicht drängen lassen, den Präsidenten aussagen zu lassen, bloss damit er (Trump) in eine Meineid-Falle gelockt werde. Und um Nachfragen zuvorzukommen fügte Giuliani an: «Und wenn Sie mir sagen, er solle doch aussagen, weil er die Wahrheit sagen wird und sich deswegen keine Sorgen machen solle: Nun, das ist sehr dumm, denn es ist eine Version der Wahrheit, von einer Person. Nicht die Wahrheit.»

Das nahm der Moderator natürlich gleich auf und wollte Giuliani darauf hinweisen, dass Wahrheit nunmal immer die Wahrheit sei. Giuliani aber liess sich nicht beirren und blieb bei seiner Aussage, woraufhin Todd nur noch die Aussage blieb: «Das wird ein übles Meme werden.»

Der Original-Wortlaut:

 

Daraufhin rechtfertigte sich Giuliani dann doch, sagte, dass er darauf anspiele, dass bei solchen Verfahren oft Aussage gegen Aussage stehe: «Donald Trump sagt, ich habe nicht über (ex-Sicherheitsberater Michael) Flynn mit (ex-FBI-Chef James) Comey gesprochen. Und Comey sagt: Das haben Sie». Da Mueller ein enger Freund von Comey sei, werde er natürlich Comey glauben, spekulierte Giuliani weiter.

In diesem Zusammenhang machte seine Aussage tatsächlich mehr Sinn. Doch der Schaden war angerichtet, wie ein Blick in die sozialen Netzwerke beweis. Todd hatte recht behalten.

 

 (vof)

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Deutscher Botschafter im Interview: «Die Haltung von Cassis gefällt mir»

Sun, 08/19/2018 - 21:11

Norbert Riedel (57) vertritt als Diplomat Deutschland in Bern. Er erläutert die Schwierigkeiten seiner Landsleute mit der Acht-Tage-Regel und erklärt, warum der Bundesrat nicht auf den Brexit warten sollte.

Herr Botschafter, deutsche Gewerbetreibende kritisieren die flankierenden Massnahmen. Haben sie unseren Lohnschutz nicht begriffen?
Norbert Riedel: Das ist ein Missverständnis. Auch für Deutschland und die Europäische Union gilt der Grundsatz: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort. Kleine Unternehmen aber sagen, dass sie wegen einzelner Vorgaben nicht in der Schweiz tätig sein können. Das empfindet man als ungerecht.

Sie meinen die Acht-Tage-Regel.
Die ist ein Problem. Ebenso die Pflicht, Kaution leisten zu müssen. Wenn ein deutscher Unternehmer in der Schweiz nicht kurzfristig eine Reparatur vornehmen kann, ist das eine Benachteiligung unserer Firmen.

Die Gewerkschaften sind überzeugt, diese Frist sei notwendig.
Mir hat noch niemand erklärt, warum es genau acht Tage sein müssen.

Wenn die Flankierenden ein so grosses Hindernis darstellen, warum sind derart viele europäische Firmen dennoch hier tätig?
Wir wissen nicht, wie viele Aufträge dadurch verhindert werden, aber ich betone: Es profitieren beide Seiten von diesem Austausch – und beide Seiten würden von ­einem Rahmenabkommen profitieren. Das geht bei der aktuellen Diskussion verloren.

Ist der Vorteil eines Rahmen-abkommens für die EU nicht grösser als für die Schweiz?
Ach, das höre ich in der Schweiz oft. Mir gefällt die Haltung von Bundesrat Iganzio Cassis. Er sagt: Man kann vieles machen oder nicht machen. Aber man muss sich der Konsequenzen bewusst sein. Heute spricht die Welt von Handelskriegen, da ist es doch umso wichtiger, dass sich die Schweiz und die Europäische Union aufei­nander zubewegen.

Tun sie das? In der Schweiz hofft man, dass die EU nach dem Brexit kompromissfähiger sein wird.
Wir wissen nicht einmal, wie dieser Brexit aussehen wird. Mir scheint, unter Herrn Juncker ist das Verständnis für die Schweiz in der EU-Kommission sehr ausgeprägt. Ich würde nicht davon ausgehen, dass dies später mit einer neuen Kommission gleich oder besser sein wird.

Sie betonen das gute Verhältnis zwischen Berlin und Bern. Seit Brüssel der Schweiz die Börsenäquivalenz verweigert hat, gilt das nicht mehr für die Beziehungen zur EU. Geht man so mit Freunden um?
Deutschland setzt sich klar dafür ein, dass der Schweiz die Börsenäquivalenz unbefristet gewährt wird. Die Entscheidung, dies mit den Vertragsverhandlungen zu verbinden, ist dem politischen Rahmen geschuldet. Den Unmut der Schweiz in diesem Punkt kann ich nachvollziehen.

In Bern hatte man lange das Gefühl, dass der grosse Nachbar in Brüssel inoffiziell auch für die Schweizer Interessen eintritt. Dieses Gefühl ist heute anders.
Der Goodwill gegenüber der Schweiz ist uneingeschränkt vorhanden. Deutschland wird die Schweiz immer darin unterstützen, dass sie ihre Position zu Gehör bringen kann. Wir können aber nicht unsere eigene Position – und das ist die der EU – zugunsten der Schweiz zur Seite schieben. Was sich geändert hat, ist die Vielzahl der Herausforderungen für Deutschland. Vom Brexit über Libyen und Syrien bis zur Euro- und zur Migrationskrise.

Das heisst?
Wir sind stark gefordert. Da kann der Eindruck entstehen, dass wir nicht genügend Zeit haben für enge Freundschaften. Aber diese Freundschaft zur Schweiz besteht. Auch wenn wir wissen: Jedes Land verfolgt seine Interessen. Wie gesagt, wir sind uns nahe. Aber wir sind nicht dieselben.

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Nur fünf Prozent der Swiss-Piloten sind weiblich: Frauen ins Cockpit!

Sun, 08/19/2018 - 21:10

Nur fünf Prozent der Swiss-Piloten sind weiblich. Nicht einmal beim Nachwuchs sieht es besser aus. Jetzt will die Airline mit Teilzeitmodellen Abhilfe schaffen.

Bei der Swiss ist nur jeder zwanzigste Pilot eine Pilotin. «Der Frauenanteil im Cockpit liegt bei rund fünf Prozent», schreibt die Medienstelle der Airline auf Anfrage von SonntagsBlick. Das ist ähnlich bescheiden wie beim Mutterkonzern Lufthansa, bei dem der Anteil der Pilotinnen nur etwa ein Prozent höher liegt.

Nur punkto Nachwuchs fliegt die deutsche Mutter ihrer Schweizer Tochter davon: Lufthansa kann in den Piloten-Lehrgängen immerhin einen Frauenanteil von rund 15 Prozent vorweisen. Zudem kündigte sie diese Woche gegenüber deutschen Medien eine «auf weibliche Bewerber ausgerichtete» Kampagne an.

Rein weibliche Crew

Bei der Swiss jedoch stagniert die Entwicklung. Um ein Symbol für die Gleichberechtigung zu setzen, flog im Frühling 2016 ein Swiss-Airbus mit ausschliesslich weiblicher Crew von Genf nach New York. Im Durchschnitts-Cockpit hat sich dadurch aber nicht viel geändert. «Der Frauenanteil in den Ausbildungskursen von Swiss ist nach wie vor unbefriedigend – er liegt im tiefen einstelligen Prozentbereich», räumt die Medienstelle ein.

Die Frauenförderung sei ihr wichtig, beteuert die Swiss. Um das Geschlechterverhältnis im Cockpit besser auszugleichen, setze man mittlerweile auf «Marketingaktivitäten» und sogar auf Teilzeitmodelle.

Übrigens: Das Flugbegleiter-Personal bei der Swiss ist mehrheitlich weiblich – auch in dieser Hinsicht herrscht also eine traditionelle Rollenverteilung. Erst 2016 konnte die Airline wenigstens stolz vermelden: «Beim Bodenpersonal ist bereits ein beachtlicher Teil der Arbeitsplätze durch Frauen besetzt.»

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Gletscher, Cockpit, Eiffelturm: Die ausgefallensten Orte, an denen Promis Sex hatten

Sun, 08/19/2018 - 21:09

Frivole Liebesbeichte: Stars wie Robbie Williams, Jennifer Aniston und Brad Pitt verraten, wo sie schon überall Liebe machten.

Manche Promis können sich beim Thema Sex einfach nicht zurückhalten – und plaudern in Interviews gerne das ein oder andere pikante Detail aus. Dabei kommt heraus, dass das heimische Ehebett gerne mal gegen ziemlich exotische Orte getauscht wurde. So auch bei Gerard Butler (48). Der britische Schauspieler verrät selbst ganz stolz, an welchen Orten es bei ihm bereits zur Sache ging – zum Beispiel «neben einem Vulkan. Das war ziemlich cool. Genau genommen war es ziemlich heiss», sagt er. «Ein anderes Mal war es auf einem Gletscher. Wenn du dich an einem interessanten Ort befindest, denkst du irgendwie: ‹Es wäre nett zu ...› Ich muss aber ehrlich sein, es hat keinen Spass gemacht.» Denn: Anschliessend hätte sein Hinterteil am Eis festgeklebt.

In einer anderen Liebes-Situation wurde Butler von einem Festivalbesucher erwischt: Der «300»-Star wurde beim Coachella-Open-Air 2012 dabei beobachtet, wie er mit einer Brünette in einem Toi-Toi verschwand – und erst 20 Minuten danach wieder rauskam. Romantik? Fehlanzeige! 

Brad Pitt verführte Sinitta auf einem Konzert

Auch Brad Pitt (54) steht auf Sex an Musik-Events. Der Hollywood-Star war 1988 zusammen mit seiner damaligen Freundin Sinitta (54) auf einem Konzert in der Londoner Royal Albert Hall, wo er eine private Loge mietete. Ob er schon im Vorfeld die Absicht auf Privatsphäre hatte?

Zumindest ging es anschliessend richtig zur Sache. «Er packte mich und wir rollten uns auf dem Fussboden. Wir konnten einfach nicht anders. Bald klopfte der Platzanweiser an die Tür und fragte, ob alles in Ordnung sei», verriet Sinitta später.

«Macht es im Haus deiner Freundin während einer Party!»

Bei Jada Pinkett (46) und Ehemann Will Smith (49) wurde es schon im Haus von Freunden ganz heiss. In einem Interview riet die Schauspielerin ihren Fans: «Macht es im Haus von Freunden während einer Party! Zum Beispiel im Bad oder im fremden Schlafzimmer. Denkt euch auch einmal Plätze im Freien aus, die sich für Sex eignen!» (bcv)

Wo Promis sonst noch so Beischlaf praktizierten, sehen Sie in der Galerie.

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In der Adria über Board gegangen: Touristin überlebt zehn Stunden schwimmend im Meer

Sun, 08/19/2018 - 20:54

In der Nacht auf Sonntag ist eine britische Touristin in der kroatischen Adria bei einem Kreuzfahrtschiff über Board gegangen. Dann musste sie 10 Stunden lang schwimmen, bis sie von der Kriegsmarine gerettet wurde.

Eine Touristin, die in der kroatischen Adria von einem norwegischen Kreuzfahrtschiff gefallen war, ist am Sonntag nach zehn Stunden aus dem Meer gerettet worden.

Das berichtete das kroatische Innenministerium am Sonntag in Zagreb. Die «Norwegian Star» sei vom kroatischen Hafen Pula auf der Halbinsel Istrien am Samstagabend in Richtung Venedig ausgelaufen, als die Passagierin kurz vor Mitternacht über Bord ging.

Trotz intensiver Suche sei die 47-jährige Britin erst gegen 10 Uhr am Sonntag nur 1300 Meter von der Unglücksstelle entfernt entdeckt und von einem Schiff der Kriegsmarine unversehrt geborgen worden, teilte das Ministerium weiter mit. 

«Ich bin vom Schiff gefallen und war zehn Stunden im Meer», sagte die Britin dem kroatischen Fernsehsender HRT: «Diese wunderbaren Jungs haben mich gerettet». (SDA)

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Djokovic fordert Federer heraus: Wer gewinnt das spektakuläre Final-Duell von Cincinnati?

Sun, 08/19/2018 - 20:33

Es ist ein Klassiker, ein Duell der Superlative, eine Begegnung, die Spannung und Spektakel garantiert. Wenn heute Abend Roger Federer (37) im Cincinnati-Final auf Novak Djokovic (31) trifft, dann steht viel mehr als nur der Turniersieg auf dem Spiel. Das Duell gibts ab 22 Uhr live bei BLICK im Ticker und Stream.

Über zweieinhalb Jahre ist es her, als sich Roger Federer (ATP 2) und Novak Djokovic (ATP 10) das letzte Mal gegenüber gestanden sind – im Australian-Open-Halbfinal 2016, das der Serbe für sich entscheiden konnte. Über zweieinhalb Jahre! Eine Ewigkeit für die Tennis-Fans, denen die hochklassigen Duelle in erster Linie wegen Verletzungen verwehrt geblieben sind.

Doch trotz der langen Zeitspanne ohne Begegnung auf dem Court: Gegen keinen anderen Widersacher hat Federer in seiner Karriere öfter gespielt. Ganze 45 Mal.

Allerdings: Seine Bilanz ist negativ. 22 Siegen gegen Djokovic stehen 23 Niederlagen gegenüber. Roger ist gewarnt – und sagt deshalb gegenüber «SRF»: Ich erwarte wie immer einen Champion, der sich unglaublich bewegt.»

Die 100er-Marke rückt näher

Im Final des Masters-1000-Turniers von Cincinnati hat Roger endlich die Möglichkeit, mit seinem langjährigen Rivalen gleichzuziehen. Doch für den 37-jährigen Baselbieter geht es in diesem Endspiel noch um weit mehr: Schlägt er Djokovic, stünde er bereits bei 99 ATP-Titeln und wäre so nur noch einen von der magischen 100er-Marke entfernt.

Und bei einem Triumph heute Abend hätte Federer auch bereits zum achten Mal das Turnier in «Cincy» gewonnen. Interessant hierbei: Drei seiner bisher sieben Titel im Bundesstaat Ohio hat er ausgerechnet gegen Djokovic geholt.

Letzterer weiss um die Stärke Federers auf dem Hartplatz-Belag von Cincinnati, spricht deshalb von der «zweifelsohne grössten Challenge, ihn hier zu schlagen». Gelingt dies dem 31-Jährigen, würde er seine Masters-Trophäen-Sammlung komplettieren. Djokovic hätte als erster Spieler überhaupt alle ATP-1000-Turniere mindestens einmal gewonnen. Auch das wäre eine unglaubliche Marke!

Verfolgen Sie die Partie Federer – Djokovic ab 22.45 Uhr* live bei BLICK im Ticker und Stream.

* Der Start wurde verschoben.

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Der Astra-Chef nimmt Stellung: «Unglücke wie Genua machen demütig»

Sun, 08/19/2018 - 20:28

Jürg Röthlisberger über das Unglück von Genua und die Lehren für die Schweiz.

Herr Röthlisberger, was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie Anfang Woche die Bilder der eingestürzten Brücke in Genua sahen?
Jürg Röthlisberger: Ein Worst-Case-Szenario. Das Schlimmste, was einem Ingenieur passieren kann! Mir gingen die Opfer und deren Familien durch den Kopf. Und man wird demütig. 

Sind Sie selbst einmal über diese Autobahnbrücke in Genua gefahren?
Ja, sehr oft schon. 

Haben Sie jetzt kein mulmiges Gefühl, wenn Sie mit dem Auto in Italien unterwegs sind?
Nein. Denn die Italiener sind technisch auf demselben Stand wie wir. Es gibt nichts, was Schweizer Ingenieure technisch besser könnten als ihre Kollegen im Nachbarland. Wir vom Astra tauschen uns regelmässig mit den Kollegen auf europäischer Ebene aus – daher weiss ich: Wir sind alle etwa auf demselben Level. 

Trotzdem kollabierte die Brücke bei Genua – wie konnte das passieren?
Die Brücke war alt und so konzipiert, wie man sie heute nicht mehr bauen würde. Deshalb ist deren Stabilität vor allem eine Frage des Unterhalts. Solche Bauten müssen auf die neuen Normen angepasst und aufgerüstet werden. Die Frage ist nun: Wurde dies auch getan?

Auch in der Schweiz gibt es Brücken, die in einem kritischen Zustand sind – rund 40 Bauwerke sind es laut dem neusten Netzzustandsbericht. Ist das nicht gefährlich?
Nein. Wäre ein Bauwerk in einem alarmierenden Zustand, wenn etwa tragende Elemente der Brücke beschädigt sind, würden wir sie sofort sperren und deren Sanierung an die Hand nehmen. Kein einziges Bauwerk im Schweizer Nationalstrassennetz ist in einem so schlechten Zustand – sonst hätten wir unseren Job nicht richtig gemacht.  

Dennoch: Es gibt Brücken in einem kritischen Zustand …
Ja, Brücken mit Bauteilen in kritischem Zustand gibt es – zum Beispiel in der Verbindungsbrücke zwischen Fully und Saxon: Nach einer letzten Inspektion 2009 wurde diese 2014 nochmals genau überprüft. Sie ist allgemein in einem guten Zustand, allerdings gibt es an einigen Stellen Ausblühungen und kaputte Übergänge. Diese Schäden müssen wir nun in den nächsten zwei Jahren beheben. Aber nochmals: Wären tragende Elemente der Brücke betroffen, würden wir sie sperren.

Der Sanierungsbedarf wird grösser – trotzdem stand zuletzt weniger Geld zur Verfügung. Wie wollen Sie die bevorstehenden Sanierungen stemmen?
Wir sind in der Schweiz in der komfortablen Lage, dass das Budget für den Strassenunterhalt durch zweckgebundene Abgaben gespeist wird. Wir stehen deshalb nicht in Konkurrenz mit Ausgaben wie etwa für die Bildung oder die Gesundheit. Dennoch: Diese Mittel müssen weiter zur Verfügung stehen. Denn in den nächsten Jahren werden die Kosten für Sanierungen zweifelsfrei steigen. Letztlich liegt die Budgethoheit beim Parlament – wir setzen die Prioritäten.

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Wieder ein Mädchen! Sängerin Tabea Vogel erwartet ihr nächstes Glück

Sun, 08/19/2018 - 20:28

Mit dem Mundartpop-Sextett Härz ist Tabea Vogel äusserst erfolgreich. Und mit ihrer Familie enorm glücklich. Die 38-jährige gelernte Fotografin ist im sechsten Monat schwanger. Nach der zweieinhalbjährigen Kenzy ist erneut ein Mädchen im Anflug.

Da ist Leben in der Bude: Kenzy (2), die Tochter von Härz-Sängerin Tabea Vogel (38), tollt ausgelassen mit Jungkatze Tigerli durch die Stube, und Papa Ahmed Omara (33) passt auf, dass sich Kind und Tierchen nicht wehtun. Bald wird der Vater noch mehr gefordert sein, seine Frau ist im sechsten Monat schwanger. «Mit 95 Prozent Sicherheit wird es wieder ein Mädchen», verrät sie, «auch bei meinen drei Brüdern ist der Nachwuchs bisher ausschliesslich weiblich». Kinderglück hat in Vogels Familie Tradition: «Meine Urgrossmutter brachte gleich 15 Kinder zur Welt», erzählt die gelernte Fotografin, die seit elf Jahren selbständig ist.

Als kleines Mädchen zur Musik gekommen

Nicht nur mit ihrem Studio läuft es gut, sondern auch mit ihrer Mundartpop-Formation, bestehend aus sechs berufstätigen Müttern. Tabea Vogel kam als kleines Mädchen zur Musik. «Meine Eltern führten mehrere Hotels. Da stand immer irgendwo ein Klavier rum.» Ab 12 bekam sie Gesangsunterricht. Und ihre ersten Songs nahm sie mit 14 in einem Estrich auf. «Ich schrieb hochdeutsche Texte zur Musik, die mein Bruder machte. Damals hatte ich extreme Kreativitätsschübe.»

Die Liebe schlug in Ägypten ein

Die gebürtige Berner Oberländerin hofft auf eine komplikationsfreie Entbindung  so wie bei Tochter Kenzy. «Der Termin ist Ende November. Ich möchte bis zu unserem Konzert vom 17. November in Luzern durchhalten.» Danach will sie das Muttersein voll geniessen und zur Ruhe kommen. «Nur wer sich Zeit nimmt, hat sie auch», lautet ein Sinnspruch im Wohnzimmer. Dort stehen auch die Hochzeitsbilder von Tabea Vogel und Ahmed Omara. Die beiden lernten sich 2014 kennen, als Tabea Vogel Ferien in Ägypten machte. Er arbeitete in einem Hotel als Sportlehrer. Als sie schwanger wurde, war für ihn klar: «Ich will meine Liebste keine Sekunde allein lassen.» Die Heirat folgte am 9. März 2015.

Definitiv angekommen

Die erste Zeit hier war für Ahmed Omara hart, weil seine Diplome nicht anerkannt wurden. «Doch nun habe ich einen guten Job bei der Post und bin angekommen», erzählt er. Deutsch hat er sich in Windeseile per Internet beigebracht. Mit Kenzy sprechen die Eltern Mundart und Arabisch. «Englische Ausdrücke kann sie sich ebenfalls merken. Was Ice Cream ist, weiss sie bestens.» Dass ein Schwesterchen im Anflug ist, spürt sie intuitiv. «Sie hat ein feines Sensorium», sagt Tabea.

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Klaus Moosmeyer soll dafür sorgen, dass es keine Skandale mehr gibt: Dieser Mann soll bei Novartis aufräumen

Sun, 08/19/2018 - 20:27

Klaus Moosmayer muss beim Basler Pharmariesen dafür sorgen, dass die Skandale der Vergangenheit angehören.

Als Novartis Mitte Woche Klaus Moosmayer (49) als neuen «Chief Ethics, Risk and Compliance Officer» präsentierte (dt. Chef für Ethik, Risiken und Einhaltung der Regeln), war viel von Zukunft die Rede: «Wir streben danach, die Medizin neu zu denken, und messen uns deshalb an den höchsten ethischen Standards», so Novartis-CEO Vas Narasimhan (42) gewohnt unbescheiden. Von der Gegenwart sprach niemand.

Hier liegt Moosmayers grosse Herausforderung: Der Basler Pharmagigant war jüngst gleich an mehreren Fronten in unappetitliche Affären verwickelt. In Griechenland wird ein Fall von möglicher Korruption aufgearbeitet. Der Verdacht: Novartis soll zwischen 2006 und 2015 Ärzte und Politiker bestochen haben.

Grössere Schlagzeilen machten Zahlungen an den Ex-Anwalt des US-Präsidenten, Michael Cohen (51). Mehr als 1,2 Millionen Dollar – von höchster Stelle abgesegnet – soll Novartis an den «Fixer» von Donald Trump (72) überwiesen haben. Aufgeflogen waren die Zahlungen, weil sie über das gleiche Konto abgewickelt worden waren, über welches Anwalt Cohen der Sexfilm-Darstellerin und Trump-Geliebten Stormy Daniels (39) Schweigegeld gezahlt hatte.

Schmiergeld-Erfahrung

Es spricht für sich, dass Novartis ausgerechnet Moosmayer von München (D) nach Basel gelotst hat: Seit 2000 arbeitete der Jurist für Siemens – ab 2006 war er hauptsächlich damit beschäftigt, den gigantischen Schmiergeld-Skandal des deutschen Elek­troriesen aufzuarbeiten. Siemens hatte ein raffiniertes Bestechungssystem konstruiert, um international an Aufträge zu kommen. Folge: Siemens zahlte 2,9 Milliarden Euro Busse.

Auf die Frage, was es denn bei Novartis aufzuräumen gebe, antwortet der Pharmariese ausweichend: «Dr. Moosmayer ist als ­einer der weltweit führenden Experten für Ethik und Compliance anerkannt.» Er werde eine wichtige Rolle spielen, den Umgang mit diesen Themen weiter zu definieren.

Wie seine Vorgängerin Shannon Thyme Klinger (47) wird der Neue Mitglied der Geschäftsleitung und rapportiert direkt an CEO Narasimhan. Er fängt am 1. Dezember an und hat sein Büro in Basel.

Laut Novartis stehen ihm 500 Angestellte zur Verfügung. Der Auftrag ist klar: Skandale wie in Griechenland oder den USA sollen nie wieder vorkommen.

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Interview mit Ahmad Mansour: «Integration ist nicht das Feiern von Unterschieden»

Sun, 08/19/2018 - 20:27

ZÜRICH - Er ist der Radikalisierungsexperte des deutschsprachigen Raums. Und polarisiert wie kein anderer. Ahmad Mansour über Gewalt gegen Frauen durch Migranten und die Doppeladler-Debatte.

Über wen ärgern Sie sich am meisten in der Integrationsdebatte?Ahmad Mansour: Über die Politiker der Mitte. Denn von Rechtsradikalen kann ich nichts erwarten, und mit der Linken habe ich schon lang abgeschlossen.

Was ist Ihr Problem mit den ­Linken?
Sie fühlen sich moralisch überlegen. Sie glauben, dass wir alle aufnehmen sollen und nichts von diesen Menschen erwarten können. Sie wollen mit uns Muslimen kuscheln. Wir sind ihre Kuscheltiere. Sie wollen uns schützen und uns die Welt erklären. Aber in dem Moment, wo wir mündige Bürger werden und – wie ich – auch Kritik an un­serer Community ausüben, da wollen sie nichts mehr mit uns zu tun haben. Sie sind genauso fanatisch wie die Rechtsradikalen, die uns für wilde Tiere halten und nicht glauben, dass wir uns integrieren können.

Sie sprechen Fremdenfeinden aus dem Herzen.
Wissen Sie, die vereinnahmen mich höchstens einen Satz lang, aber beim nächsten, den ich sage, bin ich für sie doch wieder einfach ein Muslim, der die Gesellschaft unterwandern will. Ich bin ein mündiger Mensch, und ich sage ­Sachen, die aus meiner Arbeit ­resultieren. Das gefällt manchmal dieser und manchmal der anderen Seite. Aber deshalb zu schweigen und Themen zu tabuisieren, ist für mich keine Option.

Warum sind Sie enttäuscht von den Mitteparteien?
Sie sind nicht mehr fähig, eine differenzierte Debatte zu führen, weil sie Angst haben, dass Rechtsradikale von dieser Debatte profitieren. Ich merke, dass für diese ­Politiker Integration nichts anders ist, als die Sprache zu lernen, Arbeit zu finden und nicht kriminell zu werden. Nach dieser Definition sind die Terro­risten von Barcelona oder Mouhamad Atta super ­integriert gewesen.

Was ist denn Integration?
Es geht nicht nur darum, die Werte des Landes zu verstehen, sondern auch darum zu begreifen, dass es eine persönliche Bereicherung ist, wenn man danach lebt. Davon sind wir weit weg. Deshalb entstanden diese Parallelgesellschaften, die aus der linken Perspektive schöne Orte sind, wo man unterschiedlich essen kann. Aber dass die Menschen da nicht selbstbestimmt ­leben dürfen, dass die Frauen da nicht die gleichen Chancen haben, interessiert die Linken nicht. Das ist nichts anderes als Rassismus.

Wir verfallen als Gesellschaft ­immer mehr in die Extreme. Es geht oft nur noch darum zu polarisieren. Das macht mir Angst – auch wenn ich Ihnen zuhöre.
Die Polarisierung macht mir auch Angst. Deshalb müssen wir damit anfangen, in der Mitte der Gesellschaft diese Themen für uns zu beanspruchen. Es darf nicht sein, dass beispielsweise das Thema Burkaverbot nur von rechts­radikalen Parteien aufgegriffen wird. Ich habe das Gefühl, dass in vielen europä­ischen Ländern aus Angst vor Rechtsradikalismus nicht über diese Themen geredet wird.

Europa rückt auch immer mehr nach rechts. Was also ist Ihre Lösung?
Man muss ihnen diese Themen wegnehmen. Die AfD und die ­anderen Parteien haben keine Lösungen. Sie leben von Angst. Aber diese Angst ist real: Es gibt Herausforderungen, die Gesellschaft ändert sich. Die Lösung ist nicht zu schweigen, sondern anfangen zu handeln. Mein Ziel ist nicht ein Kampf gegen die Muslime, sondern ein Kampf um die Muslime. Wir müssen sie ­gewinnen und dazu bewegen, ein Teil dieser demokratischen Gesellschaft zu sein.

Kürzlich habe ich mit Albanern gesprochen. Sie sagten, dass sie das Gefühl hätten, überall fremd zu sein – im Heimatland wie auch in der Schweiz. Kennen Sie dieses Gefühl?
Wenn jemand migriert, ist dieses Gefühl der Fremde immer dabei. Das äussert sich in Identitätskonflikten, die spielen heute gerade bei Jugendlichen eine grosse Rolle. Aber ich sage es in aller Deutlichkeit: Das ist absolut normal und kein Grund, dass die Leute anfangen, die Schweiz zu hassen. Die ­Frage ist, was sie damit machen. Jammern sie den ganzen Tag? Oder versuchen sie Teil dieser Gesellschaft zu sein und dieses Gefühl der Fremde aufzuarbeiten?

Wir diskutierten während der WM darüber, ob es Verrat an der Schweiz ist, wenn Nationalspieler mit kosovarischen Wurzeln ein Goal mit dem Doppeladler bejubeln. Was denken Sie?
Ich halte es für hochproblematisch, wenn im Namen der kulturellen Unterschiede Dinge legitimiert sind, die gegen die Verfassung oder gegen die Grundprinzipien und Werte verstossen. Die beiden haben für die Schweiz gespielt und nicht für Albanien. Sie dürfen ihre albanische Herkunft nicht vergessen. Aber in diesem Moment waren sie Schweizer Spieler.

Sie behaupten, es gibt eine ­Tendenz bei Migranten, die Mehr­heitsgesellschaft abzulehnen.
Ja, und das stört mich. Man wirft dieser Mehrheitsgesellschaft Rassismus oder Diskriminierung vor. Aber ist nicht bereit, sich zu be­wegen und auf die Einheimischen zuzugehen, zu lernen, neugierig zu sein.

Sondern?
In der muslimischen Community gibts zunehmend die Tendenz, die Art und Weise, wie Schweizer oder Deutsche leben, abzuwerten. Weil die Leute Schweinefleisch essen, weil sie Alkohol ­trinken, weil sie ihre Beziehungen anders gestalten.

Woher kommt diese Abwertung?
Aus Angst davor, die Identität zu verlieren, dass die Familie schlecht über einen redet, weil man anders geworden ist oder die eigenen Kinder anders werden. Das spielt alles eine grosse Rolle. Auch Minderwertigkeitskomplexe. Wenn ich Angst habe, etwas zu verlieren, ­mache ich zu, und eine An­näherung ist nicht möglich.

Eine provokante These Ihres ­neuen Buchs: Wir sprechen in ­Integrationskursen lieber über Mülltrennung statt über Werte. Was meinen Sie damit?
Ich besuchte sehr viele Integrationskurse. Dort wird gesagt: Hier gibts Gleichberechtigung und Demokratie. Man erklärt dann, welche Wahlsysteme es gibt, wie Bundespräsident und Kanzlerin ­gewählt werden.

Daran ist nichts falsch.
Nein. Aber wir müssen doch sagen, was Demokratie im Alltag bedeutet. Demokratie bedeutet auch, dass der Staat eingreifen muss, wenn das Kindswohl in Gefahr ist. Demokratie bedeutet, die Freiheit zu haben, auch eine Religion zu ­kritisieren. Wir können nicht einfach sagen: Es gibt hier Gleichberechtigung. Wir müssen erklären, was das heisst: Gleichberechtigung bedeutet, dass die Tochter einen Freund haben kann, Sex mit ihm haben darf, wenn sie das will. Dass die Tochter am Schwimmunterricht teilnimmt, keiner Lehrerin der Handschlag verweigert wird.

Warum sprechen wir nicht darüber?
Weil wir kein Interesse an den ­Menschen haben und weil das Konfliktthemen sind, die einen ganz anderen Ansatz bräuchten. Nicht einfach einen überforderten Lehrer, der mit dem Unterricht und den Menschen von der Politik im Stich gelassen wurde und froh ist, wenn es vorbei ist ohne grosse Konflikte. Aber vor allem müssen wir als ­Gesellschaft zuerst einmal selber unsere Werte definieren: was verhandelbar ist, was nicht.

Wie würden Sie das Frauenbild der Migranten beschreiben, mit denen Sie zu tun haben?
Es gibt Migranten, die einen ganz entspannten Umgang zwischen den Geschlechtern pflegen, wie es damals die Syrer in Damaskus ­taten. Aber wir haben auch eine grosse Gruppe von Menschen, die diesen entspannten Umgang mit Sexualität nicht hat.

Warum?
Sie sind in patriarchalen Gesellschaften aufgewachsen, wo die Frauen nichts zu sagen hatten, nur zu Hause waren, wo die Männer die Aufgabe hatten, auf die Frauen aufzupassen, und Frauen, die sich nicht dementsprechend benehmen, abgewertet und teilweise auch ­verachtet werden.

Was passiert, wenn solche ­Männer auf europäische Frauen treffen?
Diese Männer verstehen die Kommunikation nicht. Sie glauben, es ist eine Einladung, wenn eine Frau nachts allein unterwegs ist. Das führt zu Missverständnissen und in Extremfällen zu Vergewaltigungen oder zu Ereignissen wie in der Kölner Silvesternacht. Das darf man nicht verallgemeinern. Aber diese Gruppe von Männern, die müssen wir er­reichen und ihnen klarmachen: Eine Frau, die einen Minirock trägt oder nachts unterwegs ist, ist keine Frau, die vergewaltigt ­werden oder von fremden Männern angesprochen werden will.

Wie können wir das klarmachen?
Indem wir zeigen, dass solches ­Verhalten Konsequenzen hat. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass wir eine Rechtsstaatlichkeit haben, die diese Leute irgendwie abschreckt.

Sie fordern härteres Durchgreifen.
Menschen, die ihr Asylrecht missbrauchen, die gefährlich für die Mehrheitsgesellschaft werden und ihr Verachtung entgegenbringen, haben hier kein Asylrecht. So deutlich muss man sein.

Unbestritten ist eine antisemi­tische Haltung unter Muslimen verbreitet. Zu behaupten, dass die Zuwanderer schuld seien am Antisemitismus, ist aber gerade in Deutschland absurd.
Natürlich gibt es Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft. Das ist eine Herausforderung für uns alle. Aber jedes Mal, wenn über muslimischen Antisemitismus gesprochen wird, höre ich: Vergessen Sie nicht, dass es bei uns auch Antisemitismus gibt. Das ist nur Relativierung und keine Auseinandersetzung. Genauso wie die Frauen, die kürzlich nach einer Tagung in der Schweiz zu mir ­kamen und sagten: In der Schweiz gibt es auch patriarchalische Strukturen. Natürlich gibt es das! Und natürlich müssen wir das bekämpfen. Aber jetzt reden wir über an­dere Ursachen, eine andere Community. Die müssen wir definieren. Nicht, weil ich diese Leute als bösartig ­bezeichnen will, sondern weil die Entstehungsgründe anders sind und weil wir andere Konzepte brauchen, um sie zu bekämpfen.

Wir scheinen alle ein bisschen überfordert mit diesem Thema.
Warum? Warum ist Europa, das so viel geleistet hat mit diesem Thema, so überfordert? Es ist ein Thema von vielen. Aber weil die Debatte so geführt wird, ist da ­diese Angst, sofort als Rassist bezeichnet zu werden, weil die andere Seite immer Moral ruft. Darum sind wir überfordert, weil niemand rassistisch sein will. So entstand eine Atmosphäre, in der eine sachliche Debatte nicht mehr möglich ist. Das ist gefährlich.

Wie also gelingt Integration?
Indem wir uns bewusst sind, dass Integration nicht das Zelebrieren von Unterschieden, sondern das Festlegen von gemeinsamen Regeln ist, die alle verinnerlichen und ­ihnen überzeugt folgen.

Ahmad Mansour: «Klartext zur ­Integration», S.-Fischer-Verlag.

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Interview mit Ahmad Mansour: «Integration ist nicht das Feiern von Unterschieden»

Sun, 08/19/2018 - 20:27

ZÜRICH - Er ist der Radikalisierungsexperte des deutschsprachigen Raums. Und polarisiert wie kein anderer. Ahmad Mansour über Gewalt gegen Frauen durch Migranten und die Doppeladler-Debatte.

Über wen ärgern Sie sich am meisten in der Integrationsdebatte?Ahmad Mansour: Über die Politiker der Mitte. Denn von Rechtsradikalen kann ich nichts erwarten, und mit der Linken habe ich schon lang abgeschlossen.

Was ist Ihr Problem mit den ­Linken?
Sie fühlen sich moralisch überlegen. Sie glauben, dass wir alle aufnehmen sollen und nichts von diesen Menschen erwarten können. Sie wollen mit uns Muslimen kuscheln. Wir sind ihre Kuscheltiere. Sie wollen uns schützen und uns die Welt erklären. Aber in dem Moment, wo wir mündige Bürger werden und – wie ich – auch Kritik an un­serer Community ausüben, da wollen sie nichts mehr mit uns zu tun haben. Sie sind genauso fanatisch wie die Rechtsradikalen, die uns für wilde Tiere halten und nicht glauben, dass wir uns integrieren können.

Sie sprechen Fremdenfeinden aus dem Herzen.
Wissen Sie, die vereinnahmen mich höchstens einen Satz lang, aber beim nächsten, den ich sage, bin ich für sie doch wieder einfach ein Muslim, der die Gesellschaft unterwandern will. Ich bin ein mündiger Mensch, und ich sage ­Sachen, die aus meiner Arbeit ­resultieren. Das gefällt manchmal dieser und manchmal der anderen Seite. Aber deshalb zu schweigen und Themen zu tabuisieren, ist für mich keine Option.

Warum sind Sie enttäuscht von den Mitteparteien?
Sie sind nicht mehr fähig, eine differenzierte Debatte zu führen, weil sie Angst haben, dass Rechtsradikale von dieser Debatte profitieren. Ich merke, dass für diese ­Politiker Integration nichts anders ist, als die Sprache zu lernen, Arbeit zu finden und nicht kriminell zu werden. Nach dieser Definition sind die Terro­risten von Barcelona oder Mouhamad Atta super ­integriert gewesen.

Was ist denn Integration?
Es geht nicht nur darum, die Werte des Landes zu verstehen, sondern auch darum zu begreifen, dass es eine persönliche Bereicherung ist, wenn man danach lebt. Davon sind wir weit weg. Deshalb entstanden diese Parallelgesellschaften, die aus der linken Perspektive schöne Orte sind, wo man unterschiedlich essen kann. Aber dass die Menschen da nicht selbstbestimmt ­leben dürfen, dass die Frauen da nicht die gleichen Chancen haben, interessiert die Linken nicht. Das ist nichts anderes als Rassismus.

Wir verfallen als Gesellschaft ­immer mehr in die Extreme. Es geht oft nur noch darum zu polarisieren. Das macht mir Angst – auch wenn ich Ihnen zuhöre.
Die Polarisierung macht mir auch Angst. Deshalb müssen wir damit anfangen, in der Mitte der Gesellschaft diese Themen für uns zu beanspruchen. Es darf nicht sein, dass beispielsweise das Thema Burkaverbot nur von rechts­radikalen Parteien aufgegriffen wird. Ich habe das Gefühl, dass in vielen europä­ischen Ländern aus Angst vor Rechtsradikalismus nicht über diese Themen geredet wird.

Europa rückt auch immer mehr nach rechts. Was also ist Ihre Lösung?
Man muss ihnen diese Themen wegnehmen. Die AfD und die ­anderen Parteien haben keine Lösungen. Sie leben von Angst. Aber diese Angst ist real: Es gibt Herausforderungen, die Gesellschaft ändert sich. Die Lösung ist nicht zu schweigen, sondern anfangen zu handeln. Mein Ziel ist nicht ein Kampf gegen die Muslime, sondern ein Kampf um die Muslime. Wir müssen sie ­gewinnen und dazu bewegen, ein Teil dieser demokratischen Gesellschaft zu sein.

Kürzlich habe ich mit Albanern gesprochen. Sie sagten, dass sie das Gefühl hätten, überall fremd zu sein – im Heimatland wie auch in der Schweiz. Kennen Sie dieses Gefühl?
Wenn jemand migriert, ist dieses Gefühl der Fremde immer dabei. Das äussert sich in Identitätskonflikten, die spielen heute gerade bei Jugendlichen eine grosse Rolle. Aber ich sage es in aller Deutlichkeit: Das ist absolut normal und kein Grund, dass die Leute anfangen, die Schweiz zu hassen. Die ­Frage ist, was sie damit machen. Jammern sie den ganzen Tag? Oder versuchen sie Teil dieser Gesellschaft zu sein und dieses Gefühl der Fremde aufzuarbeiten?

Wir diskutierten während der WM darüber, ob es Verrat an der Schweiz ist, wenn Nationalspieler mit kosovarischen Wurzeln ein Goal mit dem Doppeladler bejubeln. Was denken Sie?
Ich halte es für hochproblematisch, wenn im Namen der kulturellen Unterschiede Dinge legitimiert sind, die gegen die Verfassung oder gegen die Grundprinzipien und Werte verstossen. Die beiden haben für die Schweiz gespielt und nicht für Albanien. Sie dürfen ihre albanische Herkunft nicht vergessen. Aber in diesem Moment waren sie Schweizer Spieler.

Sie behaupten, es gibt eine ­Tendenz bei Migranten, die Mehr­heitsgesellschaft abzulehnen.
Ja, und das stört mich. Man wirft dieser Mehrheitsgesellschaft Rassismus oder Diskriminierung vor. Aber ist nicht bereit, sich zu be­wegen und auf die Einheimischen zuzugehen, zu lernen, neugierig zu sein.

Sondern?
In der muslimischen Community gibts zunehmend die Tendenz, die Art und Weise, wie Schweizer oder Deutsche leben, abzuwerten. Weil die Leute Schweinefleisch essen, weil sie Alkohol ­trinken, weil sie ihre Beziehungen anders gestalten.

Woher kommt diese Abwertung?
Aus Angst davor, die Identität zu verlieren, dass die Familie schlecht über einen redet, weil man anders geworden ist oder die eigenen Kinder anders werden. Das spielt alles eine grosse Rolle. Auch Minderwertigkeitskomplexe. Wenn ich Angst habe, etwas zu verlieren, ­mache ich zu, und eine An­näherung ist nicht möglich.

Eine provokante These Ihres ­neuen Buchs: Wir sprechen in ­Integrationskursen lieber über Mülltrennung statt über Werte. Was meinen Sie damit?
Ich besuchte sehr viele Integrationskurse. Dort wird gesagt: Hier gibts Gleichberechtigung und Demokratie. Man erklärt dann, welche Wahlsysteme es gibt, wie Bundespräsident und Kanzlerin ­gewählt werden.

Daran ist nichts falsch.
Nein. Aber wir müssen doch sagen, was Demokratie im Alltag bedeutet. Demokratie bedeutet auch, dass der Staat eingreifen muss, wenn das Kindswohl in Gefahr ist. Demokratie bedeutet, die Freiheit zu haben, auch eine Religion zu ­kritisieren. Wir können nicht einfach sagen: Es gibt hier Gleichberechtigung. Wir müssen erklären, was das heisst: Gleichberechtigung bedeutet, dass die Tochter einen Freund haben kann, Sex mit ihm haben darf, wenn sie das will. Dass die Tochter am Schwimmunterricht teilnimmt, keiner Lehrerin der Handschlag verweigert wird.

Warum sprechen wir nicht darüber?
Weil wir kein Interesse an den ­Menschen haben und weil das Konfliktthemen sind, die einen ganz anderen Ansatz bräuchten. Nicht einfach einen überforderten Lehrer, der mit dem Unterricht und den Menschen von der Politik im Stich gelassen wurde und froh ist, wenn es vorbei ist ohne grosse Konflikte. Aber vor allem müssen wir als ­Gesellschaft zuerst einmal selber unsere Werte definieren: was verhandelbar ist, was nicht.

Wie würden Sie das Frauenbild der Migranten beschreiben, mit denen Sie zu tun haben?
Es gibt Migranten, die einen ganz entspannten Umgang zwischen den Geschlechtern pflegen, wie es damals die Syrer in Damaskus ­taten. Aber wir haben auch eine grosse Gruppe von Menschen, die diesen entspannten Umgang mit Sexualität nicht hat.

Warum?
Sie sind in patriarchalen Gesellschaften aufgewachsen, wo die Frauen nichts zu sagen hatten, nur zu Hause waren, wo die Männer die Aufgabe hatten, auf die Frauen aufzupassen, und Frauen, die sich nicht dementsprechend benehmen, abgewertet und teilweise auch ­verachtet werden.

Was passiert, wenn solche ­Männer auf europäische Frauen treffen?
Diese Männer verstehen die Kommunikation nicht. Sie glauben, es ist eine Einladung, wenn eine Frau nachts allein unterwegs ist. Das führt zu Missverständnissen und in Extremfällen zu Vergewaltigungen oder zu Ereignissen wie in der Kölner Silvesternacht. Das darf man nicht verallgemeinern. Aber diese Gruppe von Männern, die müssen wir er­reichen und ihnen klarmachen: Eine Frau, die einen Minirock trägt oder nachts unterwegs ist, ist keine Frau, die vergewaltigt ­werden oder von fremden Männern angesprochen werden will.

Wie können wir das klarmachen?
Indem wir zeigen, dass solches ­Verhalten Konsequenzen hat. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass wir eine Rechtsstaatlichkeit haben, die diese Leute irgendwie abschreckt.

Sie fordern härteres Durchgreifen.
Menschen, die ihr Asylrecht missbrauchen, die gefährlich für die Mehrheitsgesellschaft werden und ihr Verachtung entgegenbringen, haben hier kein Asylrecht. So deutlich muss man sein.

Unbestritten ist eine antisemi­tische Haltung unter Muslimen verbreitet. Zu behaupten, dass die Zuwanderer schuld seien am Antisemitismus, ist aber gerade in Deutschland absurd.
Natürlich gibt es Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft. Das ist eine Herausforderung für uns alle. Aber jedes Mal, wenn über muslimischen Antisemitismus gesprochen wird, höre ich: Vergessen Sie nicht, dass es bei uns auch Antisemitismus gibt. Das ist nur Relativierung und keine Auseinandersetzung. Genauso wie die Frauen, die kürzlich nach einer Tagung in der Schweiz zu mir ­kamen und sagten: In der Schweiz gibt es auch patriarchalische Strukturen. Natürlich gibt es das! Und natürlich müssen wir das bekämpfen. Aber jetzt reden wir über an­dere Ursachen, eine andere Community. Die müssen wir definieren. Nicht, weil ich diese Leute als bösartig ­bezeichnen will, sondern weil die Entstehungsgründe anders sind und weil wir andere Konzepte brauchen, um sie zu bekämpfen.

Wir scheinen alle ein bisschen überfordert mit diesem Thema.
Warum? Warum ist Europa, das so viel geleistet hat mit diesem Thema, so überfordert? Es ist ein Thema von vielen. Aber weil die Debatte so geführt wird, ist da ­diese Angst, sofort als Rassist bezeichnet zu werden, weil die andere Seite immer Moral ruft. Darum sind wir überfordert, weil niemand rassistisch sein will. So entstand eine Atmosphäre, in der eine sachliche Debatte nicht mehr möglich ist. Das ist gefährlich.

Wie also gelingt Integration?
Indem wir uns bewusst sind, dass Integration nicht das Zelebrieren von Unterschieden, sondern das Festlegen von gemeinsamen Regeln ist, die alle verinnerlichen und ­ihnen überzeugt folgen.

Ahmad Mansour: «Klartext zur ­Integration», S.-Fischer-Verlag.

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Grünen-Präsidentin Regula Rytz sieht ihre Partei im Hoch: «Wir haben Rückenwind»

Sun, 08/19/2018 - 20:18

Die Chefin der Ökopartei über Aussichten auf einen Sitz im Bundesrat, den Hitzesommer und die kommenden Ernährungs-Initiativen.

Frau Rytz, geniessen Sie den Hitzesommer?
Regula Rytz: Mit gemischten Gefühlen. Ich war diesen Sommer so oft in der Aare schwimmen wie noch nie zuvor – wunderschön! Gleichzeitig weiss ich: Ich schwimme in den sterbenden Gletschern. Und das motiviert mich maximal für die nationalen Wahlen im nächsten Jahr. Wer will, dass unsere Kinder in 20 Jahren immer noch unbeschwert in Flüssen baden können, muss jetzt handeln.

Das predigen die Grünen doch schon seit Jahrzehnten! Ihre Botschaft kommt einfach nicht an.
Im Gegenteil, unsere Botschaft ist längst angekommen. Die Energiewende, die wir schon vor 35 Jahren angestossen haben, ist heute mehrheitsfähig. Und die Städte ertrinken dank unserer Politik nicht mehr im Verkehr. Ich bin sicher, auch in der Klimafrage kommt es zum Umdenken. Wir erleben ja nicht den ersten Sommer mit derartigen Temperaturen. Man musste schon vor drei Jahren Kühe per Helikopter tränken. Für Veränderungen brauchts halt manchmal noch ein zweites oder drittes Mal, bevor man ernst genommen wird. Die breite Zustimmung zur Fair-Food-Initia­tive zeigt, dass sich etwas bewegt. Viele Bauern sehen heute, dass Klimapolitik bei den Grünen besser aufgehoben ist als bei der SVP.

Im September kommen gleich zwei Vorlagen zur Landwirtschaft vors Volk. Die für Ernährungssouveränität der welschen Uniterre und eben Ihre Fair-Food-Ini­tiative. Eine hat nicht genügt?
Dass es zwei gibt, ist Zufall. Beide haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. Für uns steht klar Fair Food im Zentrum mit der Stärkung der regionalen und saisonalen Produkte und mehr Fairness beim Handel.

Apropos Verantwortung: Wird die Fair-Food-Initiative angenommen, steigen durch die Vorschriften die Konsumentenpreise.
Falsch, diese Initiative erhöht das Angebot an Lebensmitteln, die weder das Wohl der Umwelt noch des Menschen gefährden. Und das ist ganz im Sinne der Konsumenten.

Ihre Initiative verlangt, dass Importe in die Schweiz den hiesigen Standards genügen. Ist das mit dem internationalen Handelsrecht kompatibel?
Das ist eine Frage der Umsetzung. Die Schweiz kann anderen Ländern keine Vorschriften machen. Aber sie kann ­nachhaltige Lebensmittel mit Einfuhrkontingenten problemlos bevorzugen. Wichtig ist auch eine bessere Deklaration.

Es ist doch schon heute teuer, sich «ökologisch und fair» zu ernähren, wie Sie es nennen ...
Heute landen 30 Prozent der Lebensmittel im Abfall. Das ist ein Luxus, den wir uns nicht leisten können. Was im Inland produziert wird, bleibt gleich teuer wie heute. Ich bin überzeugt, dass die Initiative gut ankommt. Die Grünen erleben ohnehin eine erfolgreiche Legislatur.

Was haben Sie sich als Ziel fürs Wahljahr 2019 gesetzt?
Wir haben Rückenwind. Für uns liegen vier bis fünf zusätzliche Sitze im Natio­nalrat drin. Daran orientieren wir uns.

Sie denken nicht an ­einen Sitz im Bundesrat?
Erreichen wir unsere Wahlziele, dann steigen wir in den Ring und melden unseren Anspruch an.

Sie waren in der Gewaltforschung tätig. Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie vom Angriff auf fünf Frauen in Genf erfahren haben?
Grosse Trauer. Und gleichzeitig Wut auf die Täter. Leider ist das, was wir in Genf gesehen haben, nur die Spitze des Eisbergs. Die patriarchale Abwertung von Frauen ist in allen Gesellschaften verbreitet, auch bei uns. In ­Videospielen, in der Werbung, im Alltag. Jede dritte Frau erlebt einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt, und das zumeist durch Bekannte. Die wenigstens Fälle werden angezeigt. Das ändert sich nur, wenn Frauen in Politik und ­Wirtschaft endlich einen gleichberechtigten Platz haben. Dafür setze ich mich ein – zusammen mit emanzipierten Frauen und Männern.

Inwiefern bestimmt die Herkunft eines Mannes, ob er zum Täter wird?
Gewalt gegen Frauen ist ein Problem der gesamten Gesellschaft und nicht ­einer Nationalität. Aus meiner Forschung weiss ich, dass häusliche Gewalt auch in gutbürgerlichen Kreisen in der ländlichen Schweiz zu finden ist. Zum Glück haben wir in unserem Land das Strafrecht verschärft. Doch auch da gab es Widerstände.

Wie meinen Sie das?
Jene Parteien, die heute einzig Ausländer als Täter brandmarken, haben in den 1980er-Jahren die Reform des Eherechts bekämpft. Eine Reform, welche die Vergewaltigung in der Ehe endlich zu einem Straftatbestand machte.

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Toyota-Trio nicht zu schlagen: Alonso und Buemi triumphieren auch in Silverstone!

Sun, 08/19/2018 - 19:56

Fernando Alonso, Sébastien Buemi und Kuzuki Nakajima sind das Mass aller Dinge in der Langstrecken-WM. Das haben sie nun auch in Silverstone bewiesen.

Dieses Team ist einfach unschlagbar! Sébastien Buemi, Fernando Alonso und Kuzuki Nakajima sind beim Sechs-Stunden-Rennen in Silverstone wie schon in Le Mans die Schnellsten. Die Toyota-Fahrer führen die Langstrecken-WM damit weiterhin an.

Der Sieg kommt trotz «nur» zweitem Startplatz zustande. Auf der Pole steht das Team um Ex-Sauber-Pilot Kamui Kobayashi – ebenfalls im Toyota. Doch Alonso und Buemi holen sich trotzdem den dritten Erfolg im dritten Rennen. Kobayashi und seine Kollegen Mike Conway und Jose Maria Lopez werden Zweite.

Die nächste Möglichkeit, die Führung in der Gesamtwertung auszubauen, hat das Trio am 14. Oktober in Fuji. Dieses Rennen wurde extra für Alonso eine Woche vorverlegt, da der Spanier sonst nicht an Toyotas Heimrennen hätte teilnehmen können, weil gleichzeitig der Formel-1-GP von Austin gewesen wäre. (leo)

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