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Updated: 1 day 12 hours ago

Venezuelas Geldscheine verlieren 5 Nullen: Nur die grösste Null bleibt

Wed, 08/22/2018 - 18:30

CARACAS - Sozialistische Herrscher haben Venezuela mit Misswirtschaft und Machtmissbrauch in den Abgrund getrieben. Dabei war das schöne Land vor einer Generation eine blühende Wirtschaft.

In Südamerika spielt sich zurzeit ein Drama ab, das im Kollaps eines Landes oder sogar in einem Krieg enden könnte. Schauplatz ist Venezuela, das in den 1970er-Jahren noch eine Wirtschaftsleistung hervorbrachte, die mit Grossbritannien und Japan vergleichbar war.

Inzwischen herrscht im einst blühenden Land das Elend. Der Abstieg begann, als der 2013 verstorbene Präsident Hugo Chávez (†58) 1999 die Macht an sich riss und das Land – unter dem weltweiten Jubel der Linken – in einen autoritären Sozialismus führte. Jahrelang verliess er sich auf die Bodenschätze und beschenkte das Volk mit gratis Benzin, vernachlässigte aber gleichzeitig Investitionen und Produktivität.

Neue Banknoten

Die Bilanz dieser Misswirtschaft: kein Essen, dafür viel Kriminalität und eine miserable Gesundheitsversorgung. Die Landeswährung, der Bolivar, ist wegen der Hyperinflation, die laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) im Laufe des Jahres eine Million Prozent erreichen wird, praktisch wertlos geworden. Für einen Schweizer Franken hätte ein Venezolaner gestern 250’000 Bolivar hinblättern müssen.

Chávez’ Nachfolger, der ebenfalls autoritär regierende Präsident Nicolás Maduro (55), versucht nun, die Notbremse zu ziehen. Im Kampf gegen die Inflation hat er bei den Banknoten fünf Nullen streichen lassen und neue Geldscheine in Umlauf gebracht. Gleichzeitig ist der Mindestlohn um 3000 Prozent erhöht worden.

Preise an Kryptowährung gekoppelt

Besonders gefährlich: Preise, Löhne und Wechselkurs werden an die staatlich unterstützte Kryptowährung Petro gekoppelt. Gerade diese Massnahme werde aber die wirtschaftliche Instabilität weiter verschärfen, sagt Carlos Larrazabal, Chef des Unternehmerverbandes Fedecámaras. Mit dem neuen Digitalgeld kann zudem jeder, der nicht pariert, per Computertaste enteignet werden.

Statt vor dem Abgrund die Bremse zu ziehen, tritt Maduro kräftig aufs Gaspedal!

Flüchtlingsdrama an der Grenze

Wer kann, verlässt das untergehende Schiff. Bisher flohen laut Uno über zwei Millionen Venezolaner aus dem Land. Diese Migration führt zu Folgedramen: So griffen Brasilianer in diesen Tagen an der Grenze zwei Flüchtlingslager an und zerstörten sie.

Das Ende des Horrors ist nicht absehbar. Maduro liess sich am 20. Mai im Amt bestätigen, schanzte sich noch mehr Macht zu. Viele Staaten anerkannten diese Wahlen nicht mehr. Die Schweiz schloss sich wegen «Verletzung von Menschenrechten sowie der Untergrabung der Rechtsstaatlichkeit und der demokratischen Institutionen» Sanktionsmassnahmen der EU an.

Venezuela befindet sich im freien Fall. Fünf gestrichene Nullen werden das Land nicht retten. Jedenfalls so lange nicht wie die grösste Null von allen, Maduro selbst, im Amt bleibt.

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Riesenpuff am Flughafen Zürich – Mitarbeiter gefeuert: Blinder Passagier schlich sich an Bord

Wed, 08/22/2018 - 18:27

Ein Spanier (43) verschafft sich unerlaubt Zutritt zum Flugzeug am Flughafen Zürich. Vor dem Abflug rennt er jedoch aus der Maschine. Ein Mitarbeiter der Flugabfertigungs-Firma erteilt dem Flugzeug dennoch Startfreigabe und wird entlassen.

Unglaubliche Szenen am Flughafen Zürich! Ein 43-jähriger Tourist aus Spanien schafft es, am Sonntagmorgen ohne Boardingpass ins Flugzeug der LOT-Airline zu gelangen. Erst im Flugzeug bemerkt er seinen Fehler und rennt raus. Einige Zeit später findet ihn die Polizei. «Wir haben den Mann kontrolliert. Weil kein strafrechtlicher Tatbestand vorlag und er keine psychischen Auffälligkeiten zeigte, gab es keinen Anlass für eine Verhaftung», sagt Sprecherin der Kantonspolizei Zürich, Rebecca Tilen, zu BLICK. 

Die Maschine der polnischen Airline sollte um 10.25 Uhr Richtung Warschau abheben. Zunächst sieht auch alles nach einem pünktlichen Start aus. Denn der zuständige Mitarbeiter der Firma Airline Assistance Switzerland (AAS), Patrick F.*, erteilt dem Piloten die Startfreigabe, nachdem der Spanier verschwindet. AAS ist ein Flugabfertigungs-Unternehmen und arbeitet am Flughafen im Auftrag verschiedener Airlines. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem das Check-in und Boarding sowie das Beladen und Entladen der Flugzeuge.

Maschine muss zum Standplatz zurück 

Patrick F.s Entscheidung entpuppt sich als Fehler, wie aus einem internen Schreiben hervorgeht, das BLICK vorliegt. Denn «ohne Identifikation der Person konnte auch nicht zweifelsfrei festgestellt werden, ob die Person eingechecktes Gepäck dabei hatte», heisst es. Ausserdem wurde der Pilot über den Vorfall nicht informiert.

Erst einige Zeit später wird dem Führungsbüro gemeldet, was passiert ist und die Maschine wird zum Standplatz zurückgeholt. Die Passagiere müssen aussteigen und das Gepäck wird rausgenommen. Nach einer Kontrolle dürfen alle wieder rein und die Maschine fliegt um 13.02 Uhr doch noch nach Polen.

Ins Flugzeug wegen Selfboarding-Gates

Unbemerkt einsteigen konnte der Mann dank sogenannten Selfboarding-Gates. AAS-Geschäftsführer Dieter Streuli vermutet, dass der Spanier zusammen mit einem Passagier durchgelaufen sei. «Normalerweise würde in einem solchen Fall der Alarm losgehen und einer unserer Mitarbeiter darauf aufmerksam werden», sagt Streuli zu BLICK. In diesem Fall sei der Alarm aber nicht losgegangen. Ob es ein technischer Defekt war, wird derzeit abgeklärt. 

Nach demselben Prinzip passierte der Spanier zuvor die Boarding-Pass-Kontrolle. Sprecherin des Flughafens Zürich, Sonja Zöchling sagt zu BLICK. «Es kommt hin und wieder vor, dass Personen, die bei der Boarding-Pass-Kontrolle die Schleusen benutzen, sich ganz nah an die Person vor ihnen drücken, und so unbemerkt passieren können.»

«Keine Gefahr für Passagiere und Flugzeug» – trotzdem Entlassung

Was der Mann in der Maschine wollte, ist noch unklar. «Er stand bei der Handgepäckablage und rannte dann plötzlich raus», sagt Dieter Streuli. Erst da bemerkte die Crew, dass etwas nicht stimmt. Für die Passagiere und das Flugzeug habe aber zu keinem Zeitpunkt eine «latente Gefahr» bestanden, betont Streuli. «Der Mann ist wie alle anderen durch die Sicherheitskontrolle durch. Demnach konnte er keinen verbotenen Gegenstand an Board schmuggeln.»

Trotzdem wird Patrick F. mit voller Härte bestraft. Er wird entlassen. «Da es sich hierbei um einen erheblichen Sicherheitsverstoss handelte, war diese Massnahme leider unumgänglich», heisst es im Schreiben. Dieter Streuli will seine Entlassung nicht kommentieren. Auch ob andere Gate-Mitarbeiter Konsequenzen befürchten müssen, will er nicht sagen.

* Name geändert

Waren Sie im Flugzeug und haben den Vorfall mitbekommen? Dann melden Sie sich via Whatsapp unter 079 813 80 41 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an redaktion@blick.ch

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Moderator Patrick Hässig (39) über seine Ausbildung zum Pfleger: «Im Spital sieht man das wahre Leben»

Wed, 08/22/2018 - 18:24

Die Überraschung war gross, als Moderator Patrick Hässig seinen Posten als Morgenmoderator bei Radio Energy aufgab. Noch grösser war sie aber, als bekannt wurde, für was: Er startete eine Ausbildung zum Pfleger.

Er war als Morgenmoderator bei Radio Energy fest im Business, hatte mit «Weniger ist mehr» seine eigene SRF-Quizsendung. Trotzdem suchte Patrick Hässig (39) nach einer Neuorientierung, die er bei seinem Zivildienst-Einsatz im Zürcher Spital Waid fand. Er entschied sich, eine Ausbildung zum Pflegefachmann zu machen. 

Hässig würde es wieder machen

Ein Jahr nach Ausbildungsstart zeigt er sich zufrieden. «Ich bereue den Schritt keinen Moment», erzählt er. «Ich wusste ja erst auch nicht, was mich erwartet. Ob es das Richtige für mich ist.» Ihm gefalle der Sinn der Arbeit, dass er den Menschen etwas geben könne: «Nicht, dass es beim Radio nicht auch so war. Aber das Showbusiness ist halt etwas anderes als das wahre Leben, das man im Spital sieht.» Trotzdem bleibt er auch heute dem Radio treu, einen Samstagmorgen im Monat moderiert er noch bei Energy: «Andere spielen am Wochenende Fussball, ich mache Radio. Toll!»

Hässig muss nun auch wieder die Schulbank drücken. Von seinen Noten sei er positiv überrascht: «Ich ging als Kind nie gern in den Unterricht. Jetzt weiss ich aber, dass ich das alles für mich selbst mache und habe umgerechnet einen Schnitt von 5 bis 5,5» Der Älteste in der Klasse sei er aber bei weitem nicht, das Alter sei bunt durchmischt: «Von 20-jährigen bis 55-jährigen Mitschülern ist alles vorhanden. Es gibt mittlerweile viele Quereinsteiger wie ich einer bin.»

Reaktionen reichten von Verwunderung bis Bewunderung

Die Reaktionen auf seine Neuorientierung seien erst erstaunt, aber dann positiv gewesen: «Erst war ich der Wahnsinnige. Dann meinten plötzlich viele, dass sie auch eine Neuorientierung machen wollen würden, aber keinen Mut oder keine Mittel dazu hätten.» Klar: In einer Ausbildung muss Hässig auch Opfer bringen. Er erhält einen Praktikumslohn: «Vor der Ausbildung habe ich gut verdient und gespart. Darum kann ich mir diese Ausbildung leisten.» 

Sein neuer Job sei mit vielen Vorurteilen behaftet: «Viele reden immer nur vom Füdliputzen, dabei ist es so viel mehr.» Deshalb gibt er für die «Einsatz Gesundheit» auf sozialen Medien einen Einblick in sein Leben als Pfleger, um junge Leute für den Beruf zu begeistern und die ganze Bandbreite der Ausbildung zu zeigen. Er ist schliesslich überzeugt von seinem neuen Weg: «Hier habe ich meine Erfüllung gefunden.»

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Auto fiel in Schlucht: Zwei Kinder überleben während Tagen neben toter Mutter

Wed, 08/22/2018 - 18:23

Eine Frau verunfallt mit ihrem Auto, landet in einer Schlucht. Sie stirbt, doch ihre beiden Kinder überleben – trotz extremen Bedingungen.

Ganz allein wandert ein dreijähriger Bub, dreckig, übersät mit Schnittwunden, auf einer Schnellstrasse im US-Bundesstaat Arkansas herum. Er ist traumatisiert und völlig verstört. Die Polizei nimmt ihn auf die Wache, badet und füttert ihn, versorgt seine Schnittwunden.

Doch wie er dort gelandet ist, ist zunächst unklar. Also postet die Polizei ein Bild des Buben auf ihrer Webseite. Da meldet sich ein Mitglied der Familie bei der Polizei: Der Bub sei mit seiner Mutter unterwegs in der Stadt Camden zum Einkaufen gewesen, auch sein einjähriger Bruder werde vermisst – seit vergangenem Donnerstag!

Bub sass noch im Kindersitz

Die Polizei sucht noch mal das Gebiet ab, wo der Bub aufgelesen wurde. Und wird fündig: Nicht sichtbar von der Strasse aus, unten in einer Schlucht, liegt ein Auto. Darin: der Einjährige – noch angeschnallt in seinem Kindersitz. Er ist wach und ansprechbar, aber extrem dehydriert.

Die 25-jährige Mutter wurde beim Unfall aus dem Auto geschleudert, liegt tot neben dem Wrack. Die Polizei versucht noch genau zu klären, wann der Unfall passiert sein könnte, aber möglicherweise hätten die beiden Buben das ganze Wochenende in der Schlucht ausharren müssen – bei extremer Hitze. Nathan Greenley von der Polizei in Ouachita County sagt gegenüber CNN: «Es ist ein Wunder.» 

Die Buben haben überlebt, ihre Mutter nicht – und mit ihr starb ein ungeborenes Kind. Sie war in der vierten Woche schwanger. (neo)

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Kirchgemeinde schreibt dem Papst: Bündner Pfarrei protestiert in Brief gegen Zölibat

Wed, 08/22/2018 - 18:16

Weil die Bündner Oberländer Gemeinde Brigels ihren katholischen Pfarrer wegen einer Liebesbeziehung verloren hat, wendet sich der Seelsorgerat der Pfarrei nun direkt an den Papst.

Weil die Bündner Oberländer Gemeinde Brigels GR ihren katholischen Pfarrer Marcel K.* wegen einer Liebesbeziehung verloren hat (BLICK berichtete), wendet sich der Seelsorgerat der Pfarrei nun direkt an den Papst. Der 15-köpfige Pfarrei-Beirat fordert Papst Franziskus auf, das Zölibat abzuschaffen.

«Habt die Kraft, die nächsten Schritte in Richtung Auflösung des obligatorischen Zölibates zu unternehmen», schreiben die Bündner Oberländer in einem offenen Brief an den heiligen Vater. Den Seelsorgerat mache es sehr traurig, den geschätzten jungen Seelsorger wegen der Verpflichtung zur Ehelosigkeit zu verlieren.

Grosse Wut in der Gemeinde

Der «engagierte und offene» Pfarrer habe Mitte Juli nach einem Gottesdienst erklärt, er habe sich entschlossen, die Beziehung zu einer Frau öffentlich zu leben. Die Folge dieser öffentlichen Bekanntmachung sei nun seine sofortige Suspendierung.

«Wir verspüren eine grosse Wut, weil es die Kirche bis zum heutigen Tag nicht für nötig erachtet hat, sich für die Auflösung des obligatorischen Zölibates einzusetzen», schreiben die Brigelser an Papst Franziskus. Dass das Zölibat in der heutigen Zeit ein Problem darstelle, sei ja nichts Neues.

Die Gemeinde verliere «ihren Pfarrer«, weil dieser den Mut gehabt habe, öffentlich zu seiner Beziehung zu stehen, weil er ehrlich und glaubwürdig gewesen sei. Der Priestermangel verursache bereits seit geraumer Zeit grosse Sorgen. Und nun würden wegen des Zölibates «auch noch die Guten verloren gehen». (SDA)

* Name der Redaktion bekannt

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Deutschland: Steinmeier verurteilt Diskriminierung

Wed, 08/22/2018 - 17:41

Berlin – Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts der aktuellen Rassismus-Debatte in Deutschland die Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen mit ausländischen Wurzeln scharf verurteilt.

«Ein permanenter Verdacht gegen Zugewanderte, egal wie lange sie schon in Deutschland leben, ist verletzend nicht nur für den Einzelnen. Er ist beschämend für unser Land», sagte Steinmeier am Mittwoch vor deutsch- und türkischstämmigen Gästen. Deutschland sei ein Einwanderungsland, das werde auch in Zukunft so sein.

Das Setting ist ungewöhnlich. Im Park von Schloss Bellevue ist eine Kaffeetafel gedeckt, schattig unter Bäumen, direkt am Teich. Es gibt deutschen Butterkuchen und türkische Baklava. Die Menschen kommen aus der Nachbarschaft. Die meisten der 13 Gäste haben türkische Wurzeln, dabei sind eine Fachärztin für Chirurgie, der Geschäftsführer eines Finanzdienstleisters, ein in der #MeTwo-Kampagne aktiver Videokünstler, aber auch Schüler und Studenten.

Wer zum Treffen mit dem Bundespräsidenten eingeladen wird, entspricht möglicherweise nicht ganz dem Durchschnitt der Menschen in Deutschland mit türkischen Wurzeln. Die 36-jährige Ärztin Safak Gül-Klein, in Berlin als Tochter türkischer Eltern geboren, sagt etwa zum Thema Diskriminierung: «Für mich kann ich das ausschliessen.» Und sie fügt hinzu: «Mir geht es gut. Ich bin ja deutsch.»

Auch der 20-jährige Student Yunus Güllü beklagt sich nicht. «Man sieht mir nicht auf Anhieb an, dass ich anders sein könnte», sagt er. Aber es gebe auch ganz andere Erfahrungen etwa von Menschen, die durch Kopftuch oder Bart als Muslime zu erkennen seien. Und auch er selbst habe in der Schulzeit als Muslim Diskriminierung kennengelernt. Sein Ethiklehrer in Berlin habe ihn etwa als «Muselman» gehänselt.

So hat jeder Geschichten zu erzählen, wie es sich gehört bei einer Kaffeetafel. Steinmeier erinnert an die Zuwanderung der Menschen, die man Gastarbeiter genannt hat, weil viele Deutsche sie nicht als dauerhafte Mitbürger akzeptieren wollten. «All ihre Geschichten gehören zu uns. Sie machen uns aus», sagt Steinmeier in seiner Ansprache. Niemand müsse seine Wurzeln verleugnen. «Denn Heimat, gefühlte und gelebte, die gibt es auch im Plural», betonte er.

So einen Satz hat er schon einmal gesagt. Vor der Fussball-Weltmeisterschaft in Russland traf er die Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan, die wegen ihres Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan massiv kritisiert worden waren. In seiner Rücktrittserklärung aus der Nationalmannschaft hatte Özil von einem «Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit» gesprochen.

Ohne die Vorwürfe gegen Özil direkt anzusprechen, sagte Steinmeier: «Unsere Gesellschaft ist kein starres Gebilde. Zugehörigkeit wird nicht von oben verliehen wie ein Abzeichen und dann vielleicht wieder entzogen.» Steinmeier bezog sich auch auf die Twitter-Aktion «#MeTwo» gegen Alltagsrassismus, die der Aktivist Ali Can nach dem Rücktritt Özils ins Leben gerufen hatte. Can ist zu einer Veranstaltung im Oktober im Schloss Bellevue eingeladen.

Immer wieder höre er von Einwandererkindern oder sogar von Einwandererenkeln den Satz: «Obwohl ich hier geboren bin, obwohl ich mich ganz besonders anstrenge, gehöre ich trotzdem nicht dazu.» Es gebe aber keine «halben oder ganzen, keine Bio- oder Passdeutschen», keine Bürger erster oder zweiter Klasse, so Steinmeier.

Den türkischen Präsidenten, der Ende September zu einem Staatsbesuch nach Berlin kommt, erwähnt Steinmeier nicht. Aber er sagt einen Satz, den man auch auf Erdogan beziehen könnte: Diejenigen müssten in die Schranken gewiesen werden, die Misstrauen, Furcht und Zwietracht säen - «in Deutschland oder aus anderen Ländern zu uns hinein».

In diesem heissen Sommer sei viel diskutiert worden, sagt Steinmeier - über Zugehörigkeit und Ausgrenzung, über Integration und Abschottung. Diese Diskussionen seien notwendig, betont er. Und dann kommt auch noch eine kleine Erinnerung an den glücklosen Auftritt der deutschen Fussball-Nationalmannschaft bei der WM: «Wir sind ein Land - wenn es gut läuft und wenn es schlecht läuft.»

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Nationalrat im Konflikt zweier Interessen? Grünen-Glättli in der Eigenmietwert-Falle

Wed, 08/22/2018 - 17:33

BERN - Balthasar Glättli ist bekannt für seine knallharte grüne Politik. Bei der geplanten Abschaffung des Eigenmietwerts könnte aber genau diese zu einem Interessenkonflikt führen. Denn Glättli vertritt auch die Interessen der Mieter.

Die Wirtschaftskommission des Ständerats (WAK-S) kündigte am Dienstag an, den Eigenmietwert endlich abschaffen zu wollen (BLICK berichtete). Beim Hauseigentümerverband (HEV) wird bereits der Champagner kühl gestellt. Denn obwohl im Gegenzug auch einige steuerliche Abzugsmöglichkeiten wegfallen, dürfte der Erwerb von Liegenschaften weiterhin attraktiv bleiben.

Noch können die Wohneigentümer landauf und -ab aber noch nicht die Korken knallen lassen. Der Schweizerische Mieterinnen- und Mieterverband (SMV) teilt mit, der Abschaffung des Eigenmietwerts nur zustimmen zu können, wenn im Gegenzug sämtliche und nicht nur ein paar Abzüge gestrichen werden. Abzüge wie sie die Kommission zum Beispiel für energiesparende Unterhaltsarbeiten vorsieht.

Ein Interessenkonflikt für Balthasar Glättli (46)? Der Grünen-Politiker setzt sich bekanntermassen für die Energiewende ein. Als Vize-Präsident des Mieterverbands (SMV) strebt er aber auch die steuerliche Gleichbehandlung von Mietern und Eigentümer an. Im Interview erklärt er sich.

BLICK: Herr Glättli, ist es für Sie als Grünen-Politiker nicht ein Widerspruch, wenn der SMV eine Vorlage befürwortet, die Anreize für energiesparende Gebäudesanierungen streichen soll?
Balthasar Glättli: Auswertungen zeigen, dass Steuerabzüge nur wenig bewirken und vor allem zu hohen Steuerausfällen führen. Wer sowieso sanieren will, nimmt den Steuerabzug gerne. Aber kaum jemand saniert sein Haus nur wegen eines Steuerabzugs. Direkte Fördergelder haben da eine viel bessere Wirkung und führen effektiv zu zusätzlichen Sanierungen. Die Steuerabzüge sind unfair.

Wieso sollen sie unfair sein?
Sie führen dazu, dass Mieter die Energiewende überproportional berappen. Nach der Sanierung steigt die Miete, obwohl der Eigentümer einen Teil der Kosten via Steuerabzug zurückerhält. Direkte Subventionierungen dagegen bewirken geringere wertvermehrende Investitionen. Entsprechend steigen die Mieten weniger stark. 

Also könnten die Grünen der Abschaffung des Eigenmietwerts bedenkenlos zustimmen?
Davon gehe ich persönlich aus. Die Fraktion hat darüber aber noch nicht diskutiert.

Nichtsdestotrotz: Die Streichung der Abzugsmöglichkeit für ökologische Sanierungen widerspricht den Vorgaben der Energiestrategie 2050.
Die Energiestrategie will eine höhere Rate an energetischen Gebäudesanierungen. Dieses Ziel kann mit einer zielgenauen Subventionierung schneller, günstiger und sozial gerechter erreicht werden als mit Steuerabzügen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass diese Fördermittel für Subventionen ausgebaut statt abgebaut werden.

Laut der WAK-S steht es den Kantonen offen, die Abzugsfähigkeit energetischer Sanierungen auch künftig beizubehalten. Ist es schlau, einen wesentlichen Bestandteil der Energiestrategie zu dezentralisieren und in die Hände der Kantone zu geben?
Diese Möglichkeit führt zu einem kantonalen Wildwuchs von zusätzlichen Abzugsmöglichkeiten. Er trägt damit dazu bei, dass die Verfassungsvorgabe der steuerlichen Gleichbehandlung von MieterInnen und EigentümerInnen weiter verletzt wird und der Steuerwettbewerb unter den Kantonen ein weiteres Mal angeheizt wird.

Die Abschaffung des Eigenmietwerts zusammen mit der Streichung der Abzüge sei ein Nullsummenspiel und würde keine Steuerausfälle produzieren, sagen Befürworter. Ist es also ein rein symbolischer Akt?
Der Eigenmietwert und die zu seiner Kompensation geschaffenen Abzüge werden von vielen Leuten nicht verstanden. Das Konstrukt der Ständeratskommission ist etwas gesucht. Ein reiner Systemwechsel mit vollständiger Abschaffung der Eigenmietwertbesteuerung und gleichzeitiger vollständiger Abschaffung aller Abzüge in diesem Zusammenhang wäre einfacher und verständlicher. 

Schon seit Jahren wird versucht, der Eigenmietwert abzuschaffen. Nun sprechen WAK-S und der Hauseigentümerverband von einem «Durchbruch» und «historischen Meilenstein». Wieso sollte ausgerechnet jetzt die Abschaffung mehrheitsfähig sein?
Die Abschaffung ist dann mehrheitsfähig, wenn tatsächlich nicht nur der Eigenmietwert, sondern auch die verschiedenen Steuerabzüge für Eigentümer abgeschafft werden. Einen solchen reinen Systemwechsel hat der Mieterinnen- und Mieterverband nie bekämpft. Wogegen er sich wehrt, ist die «5er-und-Weggli»-Mentalität des Hauseigentümerverbands: Eigenmietwertbesteuerung abschaffen – aber dennoch einzelne Abzüge beibehalten.

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Mit Sharoo und Cashgate ein Jahr gratis Tesla fahren: Der 48-Stunden-Tesla-Ticker

Wed, 08/22/2018 - 17:20

Kein Auto ist sexier, kein CEO durchgeknallter. Es gibt viel zu erzählen über Elon Musk und Tesla. Und es gibt auch viel zu gewinnen: Einen Gratis-Tesla für ein Jahr.

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Echtes Erdloch statt aufgemalt: Italiener fällt in Kapoor-Kunstwerk

Wed, 08/22/2018 - 17:16

Ein Museumsbesucher ist in Portugal in ein Kunstwerk hineingefallen. Der Mann hielt das etwa 2,5 Meter tiefe Erdloch für eine optische Täuschung und dachte wohl, es handle sich um einen aufgemalten Kreis.

Ein Museumsbesucher ist im portugiesischen Porto buchstäblich in ein Kunstwerk des Bildhauers Anish Kapoor hineingefallen. Der Mann hielt das etwa 2,5 Meter tiefe Erdloch für eine optische Täuschung und dachte wohl, es handle sich um einen aufgemalten Kreis.

Das berichte die Zeitung «Público» berichtete. Der etwa 60-jährige Italiener musste nach dem Unfall in der vergangenen Woche Medienberichten zufolge im Spital behandelt werden.

Warnschilder vor «Descent into Limbo»

Die Installation «Descent into Limbo», die im Serralves Museum zu sehen ist, ist ganz mit schwarzen Pigmenten ausgefüllt - was Kunstfans darüber rätseln lässt, ob es tatsächlich in die Tiefe geht. «Anish Kapoors Schwarz lässt die dritte Dimension verschwinden», titelte die italienische Zeitung «Corriere della Sera».

Allerdings habe es unter anderem Warnschilder gegeben, die Gäste über das Loch informieren. Die Sicherheitsvorkehrungen seien nun verschärft worden.

Der 64-jährige Kapoor hatte das Werk, das jeweils in einem sechs mal sechs Meter grossen Würfel gegraben wird, erstmals 1992 für die Documenta IX in Kassel geschaffen. Auf seiner Webseite schreibt der britische Künstler: «Dies ist ein Ort voller Dunkelheit, nicht ein Loch im Boden.» Die Ausstellung in Porto bleibt bis zum 6. Januar 2019 geöffnet. (SDA)

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Drama um Joe Murphy: Ex-NHL-Star ist jetzt obdachlos

Wed, 08/22/2018 - 17:10

Joe Murphy wurde 1986 als Nummer 1 gedraftet. Doch nach seiner Karriere litt der Kanadier an seinen Gehirnerschütterungen und lebt nun auf der Strasse.

Joe Murphy war ein Star in der NHL. 1986 wurde er als Nummer 1 von den Detroit Red Wings gedraftet. Er hat den Stanley Cup gewonnen mit den Edmonton Oilers. Erzielte 233 Tore in 779 Spielen. Das alles bringt ihm heute nichts mehr. Murphy lebt auf der Strasse, ist im Alter von 50 Jahren obdachlos.

Der kanadische Sport-Sender TSN berichtet in einer Dokumentation über Murphy. Er hat den Kanadier in Kenora, Ontario aufgetrieben. Eine Szene zeigt ihn, wie er durch die Strassen der kleinen Stadt streicht. In einem Trailer macht der Sender schon vorgängig auf die Doku aufmerksam.

Für Murphy hat sich der Traum von der grossen NHL-Karriere in einen grossen Albtraum verwandelt. Denn das Murphy heute auf der Strasse lebt, könnte auch eine Folge seiner NHL-Zeit sein. Der Kanadier litt nach der Karriere nämlich unter seinen zahlreichen Gehirnerschütterungen.

Klage wegen Gehirnerschütterung 

2014 klagte Murphy mit vielen anderen Spielern die Liga ein. Die NHL soll die Wahrheit über Langzeitfolgen von Gehirnerschütterungen aktiv unterdrückt und verschleiert haben. Die Argumentation: «Mr. Murphy erlitt während seiner NHL-Karriere mehrere Kopfverletzungen, die von der NHL falsch diagnostiziert und behandelt wurden. Mr. Murphy wurde nie von der NHL wegen der negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Kopfverletzungen gewarnt.» Doch die Klage wurde 2016 abgewiesen.

Es ist nicht sicher, dass die Gehirnscherütterungen der Grund sind für sein Schicksal. Aber klar ist, dass sie sein Leben zur Hölle gemacht haben. «Ich habe eine schreckliche, schwere Gehirnerschütterung erlitten, die mich lange Zeit geschwächt hat», sagte er noch vor Kurzem in einem Interview. «Es war hart.» So wie sein Leben heute auf der Strasse. (sme)

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Mehrere Personen verletzt: Flugzeug überschlägt sich auf Flugplatz Konstanz

Wed, 08/22/2018 - 16:48

Auf dem Flugplatz in Konstanz (D) ist ein Ultraleicht-Flugzeug beim Startvorgang am Zaun hängen geblieben. Es kam darauf ins Schleudern, überschlug sich und blieb mit den Rädern nach oben auf dem Flugfeld liegen.

Auf dem Flugplatz in Konstanz (D) ist am Mittwoch ein Ultraleicht-Flugzeug beim Startvorgang am Zaun hängen geblieben. Es kam darauf ins Schleudern, überschlug sich und blieb schliesslich mit den Rädern nach oben auf dem Flugfeld liegen. Der Vorfall ereignete sich gegen 14.35 Uhr, wie die Konstanzer Feuerwehr schreibt.

Ein Feuer entstand beim Unfall nicht. Die Insassen konnten aus dem Flugzeug befreit werden, wurden vom Rettungsdienst versorgt und anschliessend zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus Konstanz gebracht.

Brandschutz musste aufgebaut werden

Aus dem Flugzeug liefen jedoch Betriebsstoffe aus. Die eintreffenden Kräfte der Feuerwehr bauten einen entsprechenden Brandschutz auf und nahmen die auslaufenden Stoffe auf. Die Einsatzstelle wurde dann der Polizei übergeben. Für die Feuerwehr Konstanz war der Einsatz um 15.30 Uhr beendet. (pma)

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Fataler Unfall in Basel: Velofahrer (†70) stirbt nach Crash mit LKW

Wed, 08/22/2018 - 15:58

Ein 70-jähriger Velofahrer ist am Mittwochnachmittag in Basel tödlich verunfallt. Er kollidierte mit einem Lastwagen und wurde von ihm überrollt. Die Unfallursache ist noch unklar.

Ein 70-jähriger Velofahrer ist am Mittwochnachmittag nach einem Unfall mit einem Lastwagen noch vor Ort seinen tödlichen Verletzungen erlegen. Die genaue Unfallursache ist noch unklar. Gemäss ersten Erkenntnissen wurde der Mann bei der Einmündung der Schwarzwaldstrasse in die Grenzacherstrasse vom Lastwagen erfasst und überrollt.

Der Unfall ereignete sich gegen 14.20 Uhr. Die Sanität und der Notarzt der Rettung Basel-Stadt konnten den Schwerverletzten trotz umgehend eingeleiteter Massnahmen nicht retten. Er verstarb kurz nach 15 Uhr, teilt die Kantonspolizei Basel-Stadt mit.

Beim 43-jährigen LKW-Lenker ergab der Atemtest einen Wert von 0,0 Milligramm Alkohol pro Liter Atemluft. Die Verkehrspolizei musste für die Unfallaufnahme die Einmündung in die Grenzacherstrasse stadteinwärts sperren und den Verkehr umleiten. Die Basler Verkehrs-Betriebe richteten für die davon ebenfalls betroffenen Buslinien eine Umleitung ein. (pma)

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Kiffer-Killer Beat H. (33) erstach seinen Vater: «Ich war in einer anderen Welt»

Wed, 08/22/2018 - 15:48

LUZERN LU - Im Wahn, ausgelöst durch Cannabis, erstach Beat H. (33) seinen Vater mit 27 Messerstichen. Heute vor Gericht suchte er nach Erklärungen: «Ich sah mich als Synonym für den Drachentöter, den heiligen Beatus.» Die Geschichte hatte er aus Wikipedia.

Der Fall von Kiffer-Killer Beat H.* (33) schockiert: Der Luzerner erstach am 16. Juni 2015 in Beromünster LU seinen Vater Fredy H.* (†64) mit 27 Messerstichen zu Hause in der Stube (BLICK berichtete). Die grausame Tat ist bestens dokumentiert: Er attackiert den Landwirt an der Brust, im Gesicht und am Hals. Das Opfer stirbt an einer Kombination aus Verbluten und akutem Herzversagen.

Danach wählt er den Notruf und bestellt gleich noch einen Leichenwagen! Nach seiner Festnahme im Polizeiauto murmelt Beat H. vor sich hin und lacht. Doch die Ermittler finden keinen plausiblen Grund für die Bluttat. Im Gegenteil: In der Familie gab es keinen Streit. Beat H. war ein Wunschkind, wurde geliebt. Der Automechaniker betreute Lehrlinge und galt beim Chef als gewissenhaft. 

Diagnose: «Durch Cannabis induzierte psychische Störung»

So tritt er auch heute an seiner Verhandlung vor dem Kriminalgericht auf. «Ich kann nicht erklären, warum ich es gemacht habe», sagt er mehrmals. «Ich war in einer anderen Welt.» Laut Gutachtern leidet Beat H. an einer «durch Cannabis induzierten schweren psychischen Störung». Jeden Tag griff er zum Joint. 

Fünf Tage vor der Tat bekommt er plötzlich wirre Gedanken. Er bildet sich ein, sein Vater habe die Familie vor zwanzig Jahren bei einem Gespräch gequält. «In diesen Tagen glaubte ich, er sei ein Tyrann», so der Luzerner. «Mein Familienbild war über den Kopf gestellt. Gefühlsmässig war ich überfordert.»

Beat H. liest auf Wikipedia die Geschichte des heiligen Beatus, der einen Drachen tötete. Er identifiziert sich mit der Figur: «Ich sah mich als Synonym.» Dann will er seinen Vater zur Rede stellen und sagt zu ihm: «Ech weiss jetzt gloub, wer ech be – de Beatus.» Der Vater fragt noch: «Was hesch au, Buebli?»

Staatsanwalt erinnert sich an Verhaftung

Dann dreht der Sohn durch. Im Wahn sticht er seinen Vater ab. Staatsanwalt Michael Bucher (44) war bei der Verhaftung und mehren Einvernahmen dabei. Er sagt zu BLICK: «Seine Aussagen sind glaubwürdig.» Heute sei er wieder er selbst gewesen: «Eine ruhige, etwas scheue Person.»

Seit gut zwei Jahren ist Beat H. in einer geschlossenen Psychiatrie. Regelmässig bekommt er Medikamente per Spritze. Die behandelnden Ärzte stellen ihm ein gutes Zeugnis aus. Es bleibt aber unklar, wann und wie der Automechaniker wieder in die Gesellschaft integriert wird. Ein Gutachten bestätigt die Behandlungsmöglichkeit, sieht aber eine hohes Rückfallrisiko.

Psychiatrie statt Knast gefordert

Staatsanwaltschaft Bucher steht hinter der stationären Massnahme. Er fordert keine Strafe wegen «Schuldunfähigkeit», aber eine Fortführung der therapeutischen Behandlung. Die Verteidigung schliesst sich dem an. Das definitive Urteil fällt in den nächsten Tagen.

Auch der Angeklagte ist damit einverstanden. Noch macht sich Beat H. keine Zukunftspläne. Nur eines weiss er sicher: «Ich vermisse Cannabis nicht.» Er will nie wieder kiffen. Sogar das Zigarettenrauchen hat er aufgegeben. 

* Namen bekannt

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Schauspielerin bleibt nach Timberlake-Show in der Schweiz: Jessica Biel entspannt bei Antipasti und Wein in Thalwil

Wed, 08/22/2018 - 15:34

THALWIL ZH - Jessica Biel scheint es in der Schweiz besonders gut zu gefallen: Rund eine Woche nach dem Konzert ihres Mannes ist die Schauspielerin noch immer in Zürich.

Am vergangenen Donnerstag rockte Justin Timberlake (37) das Zürcher Hallenstadion. Während der US-Popstar gestern in Frankfurt (D) spielte, gefiel es seiner Ehefrau offenbar so gut in Zürich, dass sie glatt in der Schweiz blieb.

 

Jessica Biel (36) genoss gestern in Thalwil ZH im Seerestaurant Portofino ein Abendessen am Hafen. Laut eines BLICK-Leserreporters, der den «The Sinner»-Star im Restaurant erkannte, wirkte die Schauspielerin sehr bodenständig und sei «sehr herzig und freundlich» zum Personal gewesen. 

Ausgelassener Abend bei Antipasti und Wein

Mit ihrer Begleitung genoss Biel, die seit 2012 mit Timberlake verheiratet ist, am Zürichsee einen «ausgelassenen» Abend bei Antipasti, Wein und Fisch. Kein Wunder, war die Schauspielerin so entspannt: Gemäss des Leserreporters liessen die anderen Gäste den Hollywood-Star mit Selfie-Wünschen oder Autogramm-Bitten in Ruhe – so konnte sich Biel aufs Essen und auf die schöne Kulisse konzentrieren. Ob sie Justin das nächste Mal zum Edel-Italiener in Thalwil mitnimmt? (kad) 

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Über 12 Städte, mehr Partner und Support: Drei Bundesräte für einen digitalen Innovationsschub

Wed, 08/22/2018 - 14:46

ZÜRICH - Zwei Monate vor dem zweiten Digitaltag zeigen die Gründer der Standortinitiative Digitalswitzerland auf, wie sie die Vorteile der Digitalisierung der Bevölkerung näherbringen wollen.

Der Countdown läuft. Am 25. Oktober findet der zweite Digitaltag statt. Ein landesweiter Aktionstag – einzigartig in Europa. Er steht unter dem Motto «digital gemeinsam erleben», wie die Standortinitiative Digitalswitzerland am Mittwoch bekannt gegeben hat.  

Deren Initiant und Chef der BLICK-Herausgeberin Ringier, Marc Walder (53), sagt: «Der Digitaltag soll der Bevölkerung die Chancen der Digitalisierung aufzeigen.» Der Dialog mit der Bevölkerung sei enorm wichtig. «Wir brauchen in der Schweiz eine offene, mündige Digitalisierungskultur, die ein positives Umfeld schafft. Dazu soll der Digitaltag beitragen.»

Fit trimmen fürs digitale Zeitalter

Wie heute Mittwoch bekannt wurde, haben die Hauptpartner Google, Ringier, SBB, SRG und Swisscom deutlich an Schlagkraft gewinnen können: Bereits 70 Unternehmen und Institutionen – eine Steigerung von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr – sind als Partner mit im Boot. Unterstützt wird die landesweite Initiative durch das Patronat von Bundespräsident Alain Berset (46) und Bundesrat Johann Schneider-Ammann (66) flankiert von Aussenminister Ignazio Cassis (57).

Digitalswitzerland ist eine gemeinsame Standortinitiative von Wirtschaft, öffentlicher Hand und Wissenschaft. Die Initiative soll die Schweiz fit trimmen für das digitale Zeitalter. Dafür brauche es Aufklärung, sagt Andreas Meyer (56), Chef der SBB, einem der fünf Hauptpartner. «An diesem Tag wollen wir abstrakte Dinge konkret erlebbar machen», so Meyer. 

Wie im Vorjahr werden auch 2018 die Bahnhöfe Zürich, Genf und Lugano als Hauptstandorte dienen. In Basel, Bern, Chur, Fribourg, Lausanne, Luzern, Yverdon-les-Bains, Sitten, St. Gallen und Vaduz sind Aktivitäten rund um verschiedene thematische Schwerpunkte geplant. Die sieben Themenwelten umfassen Mobilität, Bildung, Gesundheit, Arbeit 4.0, Meine Daten, Media/News und Lifestyle. 

Zehnstündige Liveschaltung aus Zürich

«Der Digitaltag soll ein Aktionstag für alle Bevölkerungsgruppen in der ganzen Schweiz sein und die Digitalisierung aus der Online- in die reale Welt holen», sagt Projektleiterin Birgit Pestalozzi (42). Dreh und Angelpunkt des Aktionstag bleibt der Zürcher Hauptbahnhof. In der Haupthalle wird ein zehnstündiges Programm mit Liveschaltungen – unter anderen zu Bundesrat Johann Schneider-Ammann – in die ganz Schweiz ausgestrahlt. Eröffent wird der Aktionstag von Bundespräsident Alain Berset. 

Der erste Digitaltag fand am 21. November 2017 statt. Laut Digitalswitzerland hatten über 200'000 Personen daran teilgenommen. Ausserhalb der Schweiz wird am 25. Oktober erstmals Polen einen Digitaltag durchführen – inspiriert vom Schweizer Original.

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Neuer Job für Rinderknecht und Glauser: Tamynique erobern als DJ-Duo die internationale Partyszene

Wed, 08/22/2018 - 14:17

Dominique Rinderknecht und Tamy Glauser ernähren sich neuerdings nicht nur vegan, sondern mischen als Plattenlegerinnen die Partyszene in der Schweiz und im Ausland auf.

Alles neu bei Tamynique: Dominique Rinderknecht (29) und Tamy Glauser (33) ernähren sich ab sofort strikt vegan und erobern als neues DJ-Duo die Partyszene im In- und Ausland. Ihren ersten Auftritt hatten die beiden an der Street Parade im Zürcher In-Lokal Quai 61. «Das war eine riesige Ehre für uns», schwärmt Rinderknecht gegenüber BLICK, «damit ging ein Traum in Erfüllung. Natürlich waren wir beide sehr nervös, haben uns aber gut vorbereitet.»

«Der tollste Job der Welt»

Nicht nur das Publikum, auch der Zürcher DJ Muri, der die beiden in der Vorbereitung unterstützt hat, war begeistert. Hinter den Plattentellern ergänzt sich das berühmteste Frauenpaar des Landes scheinbar ebenso gut wie im Privatleben. «Dominique und ich haben denselben Musikgeschmack, lieben die gleichen Songs», sagt Glauser. «Es ist toll, diese Passion bei unseren Auftritten teilen zu können.» Und Rinderknecht ergänzt: «Wenn du dann auch das Publikum mit deinem Sound mitreissen kannst, ist es das Grösste, es macht wahnsinnig viel Spass.»

Mehrere Gigs im In- und Ausland geplant

In Zukunft müssen sich DJ Antoine (43) und Co. also warm anziehen, denn Tamynique werden ihre neu entdeckte Passion als DJ-Duo weiterführen. «Wir wurden bereits für einige weitere Gigs im In- und Ausland angefragt», verrät Rinderknecht. Und vielleicht gibt es auch bald ein Album von Tamynique. «Wer weiss, was die Zukunft bringt,», sagt Rinderknecht. «Offen dazu wären wir.»

Am meisten vermissen sie Käse

Neben ihrem Joballtag haben die Zürcher Ex-Miss und das Berner Model auch ihren Speiseplan umgestellt. Ab sofort ernähren sich die beiden vegan – mindestens für die nächsten 30 Tage. «Wir haben von vielen Freunden gehört, wie gut es tue, also wollten wir es ausprobieren», so Rinderknecht. «Zudem sind wir mit der Milchindustrie und Massentierhaltung nicht einverstanden», räumt Glauser ein.

Am meisten würden sie beide ihren geliebten Schweizer Käse vermissen. «Das tut mir schon etwas weh», gesteht Rinderknecht. «Zum Glück ist es nicht Winter und alle essen Fondue und Raclette um uns herum.»

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Pensionierte gehen auf Nummer sicher: Lieber die Rente beziehen als das grosse Geld einsacken

Wed, 08/22/2018 - 13:55

ZÜRICH - Kapital oder Rente? Das ist die zentrale Frage beim Bezug des Pensionskassengeldes. Die Antwort: 51 Prozent bevorzugen Rente gegenüber dem Kapitalbezug, nur 31 Prozent wollen das Kapital beziehen. Knapp ein Fünftel setzt auf eine Mischung.

Was mache ich bloss mit dem angesparten Pensionskassengeld? Den Babyboomern stellt sich diese Frage immer dringender. Und die Antwort ist nicht einfach: Anders als bei früheren Generationen kann der Entscheid mehr oder weniger Geld im Alter bedeuten. Eine neue Studie der CS zeigt jetzt: Die Babyboomer bevorzugen es, das Geld als Rente zu beziehen. Nur ein Drittel möchte das ganze Pensionskassengeld mitnehmen, um es selber anzulegen.

Die Babyboomer-Generation ist in der Schweiz so stark wie nur in wenigen anderen Ländern, umfasst die Jahrgänge 1946 bis 1965. Was für alle Babyboomer der Welt gilt, gilt noch mehr für die in der Schweiz: Sie sind gesund und leben deshalb immer länger: Seit 1985 ist die Lebenserwartung von Männern im Alter von 65 Jahren um fünf Jahre, von Frauen um 3,6 Jahre angestiegen.

PK-Gelder sind oft grösster Vermögensanteil 

Eine feine Tatsache, aber sie bereitet den Pensionskassen-Managern Bauchweh. Wie sollen all die künftigen Rentenansprüche finanziert werden? An der Verzinsung des angesparten Alterskapitals wird ebenso geschraubt wie am Umwandlungssatz. Also jener Zahl, die bestimmt, wie hoch die jährliche PK-Rente tatsächlich ausfällt. Klar ist: Künftige Generationen werden mit tieferen PK-Altersleistungen leben müssen.

Was also tun mit dem angesparten Alterskapital in der Pensionskasse? Dieses Geld ist in vielen Schweizer Haushalten der grösste Vermögensbestandteil am Ende des Arbeitslebens. Doch einmal gefällt, kann der Entscheid übers Alterskapital nicht mehr geändert werden!

Frauen nehmen eher das Kapital 

Die Studie der Credit Suisse zeigt jetzt, dass die Schweizer Rentner ihr Geld gern monatlich beziehen. 2016 haben sich 51 Prozent der Neurentner für die Auszahlung einer monatlichen Rente entschieden. 18 Prozent setzten auf eine Mischform aus Teilauszahlung und entsprechend verminderter Rente. Diese Form ist bei Männern übrigens beliebter (23 Prozent).

Eine weitere Auszahlungsform ist der reine Kapitalbezug. Frauen (32 Prozent) bevorzugten diese Variante etwas öfter als Männer (30 Prozent). Nicht nur das Geschlecht, auch die Ausbildung beeinflusst den Entscheid. Je höher der Bildungsgrad – und damit oft auch das Einkommen – desto grösser die Bereitschaft, das PK-Geld als Kapital zu beziehen. Die Studie zeigt, dass auch die Steuersituation am Wohnort des Neurentners eine grosse Rolle spielt für den Entscheid.

Gemäss den Experten der CS kann der Entscheid Rente oder Kapital einen Unterschied im Nettoeinkommen von bis 12 000 Franken im Jahr ausmachen. Dies hat die CS am Beispiel des Kantons Neuenburg berechnet, der eine im Vergleich eher hohe Steuerbelastung aufweist.

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YB-Gegner Dinamo von Korruption zerfressen: Ex-Präsi in Haft, Ziehsohn Modric vor Gericht

Wed, 08/22/2018 - 13:34

Die Geschichten der Balkan-Grossklubs sind schillernd. Dinamo Zagreb ist keine Ausnahme. Eben wurde der Ex-Präsident zu über sechs Jahren Haft verurteilt.

Zdravko Mamic (58) ist nicht im Gerichtssaal in Osijek, als Recht gesprochen wird. Sechs Jahre und sechs Monate. So das Urteil der Richter, das Mamic in Bosnien-Herzegowina zur Kenntnis nimmt. Von dort kann er nicht ausgeliefert werden, weil er nach einer Nacht- und Nebeleinbürgerung auch den bosnischen Pass besitzt. Von dort will er gegen das Urteil kämpfen. «Ich vertraue den kroatischen Institutionen nicht.»

Mamic war von 2003 bis 2016 Präsident von Dinamo und Vize-Präsident des Verbands. Insbesondere bei den Transfers von Luka Modric zu Tottenham Hotspurs im Jahr 2008 (für 21 Mio. Euro) und Dejan Lovren 2010 von Dinamo zu Lyon (für 9 Mio. Euro) soll Mamic die Hälfte der Summen kassiert haben. Insgesamt wird ihm vorgeworfen, bei Transfers 15 Mio. Euro unterschlagen und 1,6 Mio. Euro an Steuern hinterzogen zu haben.

 

Mamic gilt als der Pate des kroatischen Fussballs. Er verunglimpfte Journalisten, aber auch den Sportminister am Radio, worauf er umgehend verhaftet wurde. Vor einem Jahr wurde ihm bei einem Mordversuch ins Bein geschossen.

2016 hatten die Fans die Schnauze voll von der Korruption und den Drecksgeschäften im kroatischen Fussball und manifestierten das mit Pyro-Würfen im EM-Spiel gegen Tschechien, das am Rande eines Abbruchs stand.

Und die Wut richtet sich nicht etwa nur gegen Mamic und Konsorten. Sondern auch gegen die Spieler. Mit Modric und Lovren zum Beispiel soll Mamic Verträge ausgehandelt haben, die sie bis ans Karrierenende verpflichten, einen Teil ihrer Einnahmen an ihn abzutreten. Weil Modric als Zeuge zwei Versionen der Geschichte auftischte, muss auch er nun als Beklagter vor Gericht - wegen Falschaussage.

Lust darüber zu reden, hat die Lichtgestalt nicht. An der WM 2018 antwortete er auf eine Frage zu seiner Rolle: «Haben Sie nichts Besseres zu fragen? Das ist eine WM, da sprechen wir nicht über andere Dinge.»

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Sieben Polizisten verletzt: 115 Flüchtlinge stürmen spanische Exklave

Wed, 08/22/2018 - 13:26

Zum wiederholten Mal haben mehrere hundert Flüchtlinge versucht, den Grenzzaun der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta zu überwinden. Mehrere Personen wurden dabei verletzt.

Bei einem neuen Massenansturm afrikanischer Flüchtlinge sind mindestens 115 Menschen von Marokko aus in die spanische Nordafrika-Exklave Ceuta gelangt. Am Mittwochmorgen sei es ihnen gelungen, gewaltsam den sechs Meter hohen doppelten Grenzzaun zu überwinden.

Sieben Polizisten seien bei dem Versuch verletzt worden, die Migranten abzuwehren sagte ein Sprecher der Regierungsvertretung in Ceuta der Nachrichtenagentur DPA. Jedoch sei nur einer von ihnen so schwer verletzt, dass er im Spital behandelt werden musste.

Die Flüchtlinge griffen die Beamten unter anderem mit Branntkalk an, der beim Kontakt mit der Haut gefährliche Verätzungen verursacht. «Eine Umarmung mit guten Wünschen für eine baldige Genesung für die sieben Polizisten», twitterte die spanische Guardia Civil.

Bereits Ende Juli ereignete sich ein grosser Sturm-Versuch

Insgesamt hätten 300 Flüchtlinge versucht, den Zaun zu stürmen, viele jedoch ohne Erfolg, erklärte der Sprecher der Regierungsvertretung. Mit Scheren hätten die Menschen, die aus Ländern in Afrika südlich der Sahara stammen, Teile des Zauns durchschnitten, zitierte die Zeitung «El País» einen Beamten.

«Einige sind über den Zaun geklettert, andere sind durchgestiegen.» Die Migranten seien dabei «gewaltsam und aggressiv» vorgegangen. Fünf von ihnen erlitten Schnittwunden.

Bereits am 26. Juli war es mehr als 600 Flüchtlingen an der gleichen Stelle gelungen, Ceuta zu erreichen. Vier Beamte der Guardia Civil mussten behandelt werden, nachdem die Anstürmenden damals ebenfalls Branntkalk sowie Flammenwerfer eingesetzt hatten. Es handelte sich um den grössten Ansturm der vergangenen Jahre.

Spanien verfügt in Nordafrika über zwei Exklaven, die beide von Marokko beansprucht werden: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla. In der Nähe der beiden Gebiete harren Zehntausende Afrikaner auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen. (SDA)

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Landwirtschaft: Bundesrat gegen Pestizidinitiative

Wed, 08/22/2018 - 13:18

Die Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» lehnt der Bundesrat ohne Gegenvorschlag ab. Diese würde den Handlungsspielraum der Land- und Ernährungswirtschaft in der Schweiz zu stark einschränken, argumentiert die Regierung.

Zudem sei die heutige Qualität von Lebensmitteln in Frage gestellt, heisst es in einer Mitteilung des Bundesrates vom Mittwoch.

Denn um die Hygiene- und Sicherheitsanforderungen bei der Produktion von Lebensmitteln zu erfüllen, seien auch Reinigungs- und Desinfektionsmittel notwendig. Diese sogenannten Biozide gehören in die Gruppe synthetischer Pestizide und wären bei einer Annahme der Initiative künftig verboten.

Der Bundesrat führt darüber hinaus gegen die Initiative an, dass die inländische Produktion von Lebensmitteln sinken werde, weil in der Landwirtschaft mit tieferen Erträgen zu rechnen sei und mit Lagerverlusten bei Rohstoffen.

Bestimmte Kulturen könnten nur noch begrenzt oder überhaupt nicht mehr angebaut werden. Deshalb würde das Angebot generell sinken und die Vielfalt des Angebots abnehmen. Da die Konsumentinnen und Konsumenten in ihrer Wahlfreiheit eingeschränkt würden, «müsste mit einem höheren Einkaufstourismus gerechnet werden», so der Bundesrat.

Ausserdem sieht die Pestizidinitiative vor, dass entsprechend behandelte Lebensmittel nicht mehr importiert werden dürften. Dieses Importverbot würde dem geltenden WTO-Recht und Freihandelsabkommen, die die Schweiz mit anderen Ländern geschlossen habe, teilweise widersprechen.

Hinter der Initiative steht eine Gruppierung aus Neuenburg. Die Initianten wollen synthetische Pestizide in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege verbieten. Auf der Verbotsliste stehen etwa der umstrittene Unkrautvertilger Glyphosat oder für Bienen gefährliche Neonicotinoide.

Die Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» wurde Ende Mai eingereicht und ist formell zustande gekommen. Daneben wird sich das Stimmvolk auch mit der Initiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung - Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz» befassen.

Wichtige Anliegen beider Initiativen will der Bundesrat dennoch berücksichtigen. Er hat deshalb bereits Mitte Juni entschieden, entsprechende Massnahmen in die Vernehmlassung zur Agrarpolitik 2022 aufzunehmen. Damit sollen die Risiken von Pestiziden in der Landwirtschaft verkleinert werden, ohne die Produktion zu stark einzuschränken.

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