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Updated: 4 days 17 hours ago

Frank A. Meyer über das Rahmenabkommen mit der EU: Starrsinn

Sun, 09/23/2018 - 12:40

Wie sich das liest! «Die Schweizer Wirtschaft wächst rasant.» So vermeldete es eine Schlagzeile in der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Donnerstag. Drei Prozent Wachstum seien im laufenden Jahr zu erwarten, hätten Ökonomen verkündet. Die NZZ: «Es herrscht Hochkonjunktur.»

Fürwahr, die Schweiz hat etwas zu feiern: sich selbst!

Sich allein?

Wo wächst die Schweizer Wirtschaft? Wo gedeiht sie? In der Wüste? Auf einer Insel? Die Schweiz prosperiert mitten in der Europäischen Union. Also mitten im erfolgreichsten Wirtschaftsraum der Welt. Auch mitten im sozialsten Wirtschaftsraum der Welt.

Seit langem möchte die Europäische Union den Beziehungen zur Schweiz einen politischen und rechtlichen Rahmen geben – ein Rahmenabkommen anstelle von mehr als hundert bilateralen Verträgen.

Bis vor kurzem sah es so aus, als würde dies gelingen. Doch dann erklärte Paul Rechsteiner, Sozialdemokrat und Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes: Die flankierenden Massnahmen sind nicht verhandelbar, der Lohnschutz vor ausländischen Dumpinglöhnen muss bis aufs Komma bleiben, wie er ist, sonst gibts ein Referendum gegen das Rahmenabkommen.

Seither ist der mächtige Ständerat des Kantons St. Gallen zu nichts mehr zu bewegen. Ja, er ist derart erstarrt, dass er sogar ein Gesprächsangebot von Bundesrat Johann Schneider-Ammann abschmetterte, dem wohlwollenden Wirtschaftsminister der Eidgenossenschaft.

Dabei kann nicht die Rede davon sein, dass die EU keinen Lohnschutz akzeptieren würde. Sie ist, im Gegenteil, mit ihren eigenen Lohnschutzmassnahmen recht nahe bei der schweizerischen Lösung. Zur Diskussion stehen lediglich technische Fragen. Zum Beispiel die Anmeldefrist von acht Tagen für ausländische Firmen, die in der Schweiz einen Auftrag erledigen wollen. Im digitalen Zeitalter ein lösbares Problem, sollte man meinen.

Falsch gemeint. Nichts geht mehr. Kein Gespräch. Kein Erwägen. Kein Für und Wider. Kein Nachdenken, auch kein Darüber-Schlafen. Alles, was zum politischen Handwerk gehört, ist ausser Kraft gesetzt.

Paul Rechsteiner ist ein gescheiter Mann, immer wieder auch ein kluger Mann. Er hat sich um den Sozialstaat Schweiz verdient gemacht. Was ist in ihn gefahren?

Der Starrsinn!

Anders lässt sich die Intransigenz von Rechsteiners späten Jahren nicht erklären. Er, der nie mutwillig destruktiv war, zerstört die konstruktive Lösung zwischen der Schweiz und der Europäischen Union: das Rahmenabkommen!

Dient er damit den Arbeitnehmern, denen er sein politisches Leben gewidmet hat? Nein. Ganz im Gegenteil: Geregelte Beziehungen – harmonische Beziehungen – mit der erfolgreichen EU garantieren den Erfolg der Schweiz.

Ja, die Schweiz ist eine grandiose Leistungsnation. Basis der schweizerischen Leistungsbilanz sind fähige und fleissige Arbeitnehmer – durch gerechten Lohn motivierte Arbeitnehmer.

Doch die Schweizer Leistung wird nicht nur in der Schweiz geschätzt – und gekauft. Sondern vor allem in der ganzen Welt. Die Welt liegt gleich nebenan. Von St. Gallen ist es nur ein Katzensprung.

Wer das nicht versteht ...

Paul Rechsteiner versteht es nicht. Nicht mehr.

Categories: Swiss News

Romantisches Date in Gay-Bar: Justin Bieber und Hailey Baldwin turteln in Zürich

Sun, 09/23/2018 - 12:17

Treffen sich zwei Mega-Stars in einer Zürcher Gay-Bar: Justin Bieber und seine Verlobte Hailey Baldwin verbrachten am Wochenende romantische Stunden in der Schweiz.

Sie schweben auf Wolke Sieben und turteln sich momentan durch Europa. Ihre aktuelle Destination: Zürich! Justin Bieber (24) und seine Verlobte, US-Model Hailey Baldwin (21), genossen gestern Abend ein romantisches Date im Niederdorf, wie «20 Minuten» berichtet. Das Paar, er total locker im Kapuzenpulli und sie in grobem Strick, besuchte die beliebte Schwulenbar «Cranberry».

Dass es sich bei den beiden um den Mega-Star und seine Liebste handelte, war erst auf den zweiten Blick erkennbar. Trotzdem erkannt hat die verliebten Hollywood-Stars der Bar-Besucher Ryan Thomas*. Er sah Bieber und Baldwin gestern gegen Mitternacht in der Cocktail-Bar. Gegenüber BLICK erklärt er: «Ich habe die beiden zuerst gar nicht bemerkt, sah nur, dass da ein paar grosse Männer im Raum standen. Bis mein Kollege meinte, die beiden sehen irgendwie bekannt aus. Und da fiel mir ein, die hübsche Dame ist ja Hailey Baldwin! Da hat es Klick gemacht.»

«Die beiden scheinen sehr verliebt zu sein»

Aufgefallen sei das Paar kaum. «Sie haben sich ruhig verhalten, diskret. Die beiden scheinen sehr verliebt zu sein und daher wollte ich ihre Privatsphäre nicht stören», erzählt Thomas. Auch von den anderen Gästen wurden die beiden bei ihrem romantischen Date in Ruhe gelassen. Autogrammwünsche und Selfies? Fehlanzeige! «Im Raum selber hat niemand wirklich gross drauf reagiert. Vielleicht haben es einige bemerkt, aber nichts gesagt», so die Quelle.

Erst vor wenigen Tagen bereiste das Promi-Paar London, wo Bieber (24) spontan einen Mini-Gig vor dem Buckingham Palast spielte. Danach entspannte das Paar auf einer Luxus-Yacht vor der Amalfi-Küste. Bieber war bereits im vergangenen Jahr auf Schweiz-Besuch: Damals spielte der «Purpose»-Superstar in Zürich Fussball auf der China-Wiese, entspannte in einem Luxus-Resort in Bad Ragaz beim Golfen und ass Pizza in Chur. (kad)

*Name geändert

Categories: Swiss News

Der offensive Wahnsinn von Zug: Verteidiger Zryd sorgt für EVZ-Spektakel!

Sun, 09/23/2018 - 12:16

Miro Zryd läuft bei seinem neuen Klub überraschend als Topskorer auf. Und fällt beim verrückten 6:5-Sieg gegen Lugano auch sonst auf.

Auf diese Saison hin wechselte Verteidiger Miro Zryd von den SCL Tigers, wo er in der letzten Spielzeit in 47 Spielen lediglich acht Skorerpunkte erzielt hatte, zum EV Zug. Bei seinem Debüt am Freitag in Ambri (2:1) verbucht der Adelbodner gleich zwei Assists, weswegen er tags darauf gegen Lugano auch als Topskorer aufläuft.

 

Und auch gegen die Bianconeri setzt der 23-Jährige, der letzte Saison zu seinen ersten vier Länderspielen kam, Akzente in der Offensive. Er bereitet die Treffer von Lammer und Albrecht vor.

Zryd steht im Mittelpunkt

Doch symptomatisch für die verrückte 6:5-Partie steht Zryd, der zuweilen etwas zu oft mit dem Risiko flirtet, auch bei Toren von Lugano im Mittelpunkt. Beim 1:1 ist er in der offensiven Zone, verpasst Luganos Konter und kann dann nicht mehr retten. Und vor dem dritten Tor der Tessiner lässt er sich die Scheibe vom an der Grenze des Erlaubten forecheckenden Maxim Lapierre abluchsen, ist in der Folge in der Defensive indisponiert und lenkt dann auch noch den Puck unglücklich mit dem Gesicht ins eigene Tor ab.

Es könnte also sein, dass Zryd den Puls der Zuger Fans noch ab und zu in die Höhe schnellen lassen wird. Bereits in der Champions Hockey League hatte er vorne (3 Punkte in 4 Spielen) und hinten für Spektakel gesorgt. (sr)

 

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Gastronomie: 600'000 Geniesser in der ganzen Schweiz

Sun, 09/23/2018 - 12:15

LUGANO - TI - 600'000 Besucherinnen und Besucher hat die 18. Genusswoche der Schweiz vom 13. bis 23. September angezogen. Genussstadt war in diesem Jahr Lugano.

In den zehn Tagen wurden Tausende von Genusstreffen angeboten, bei Produzenten, an lokalen Festen oder an Schulen, teilten die Veranstalter am Sonntag zum Abschluss des Anlasses mit.

Zweck der Genusswochen ist, dass Gourmets aller Altersgruppen, Familien und Touristen den kulinarischen und önologischen Genüssen frönen.

Nach Lugano in diesem Jahr wird 2019 die Waadtländer Stadt Montreux zur «Genussstadt» ausgerufen; der Anlass dort ist für die Zeit vom 12. bis zum 22. September vorgesehen.

Die Schweizer Genusswoche ist vor 18 Jahren von «passionierten Geniessern» in der Westschweiz gegründet worden. Sie wird von Schweizer Spitzenköchen unterstützt. Schweizer Produkte sollen vermehrt ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken. Genusswochen wurden unter anderem bereits in Locarno, Neuenburg und Liestal (BL) durchgeführt.

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BLICK präsentiert das Sixpack der NL-Runde: Neue Goalie-Regel sorgt für Kopfschütteln!

Sun, 09/23/2018 - 12:12

Das hat die zweite Runde der NL-Saison 18/19 gebracht. BLICK bringt es auf den Punkt: Der Leader, der Fehlstart, der Aufreger, das Jubiläum, die Wünsche und verletzte Torschützen.

Die Resultate:
Bern – SCL Tigers 3:0
Davos – Ambri 2:5
Lausanne – Biel 1:4
Servette – Fribourg 3:1
SCRJ Lakers – ZSC Lions 1:2
Zug – Lugano 6:5

Der Aufreger: HCD-Goalie Lindbäck erhält gegen Ambri eine kleine Strafe, weil er den Puck nicht sofort freigibt. Das sollen die Torhüter gemäss dem getunten Regelwerk nun tun, falls sie nicht unter Druck sind. Diese neue Regel soll den Spielfluss aufrecht erhalten. Nur: in Lindbäcks unmittelbarer Nähe befinden sich drei Gegenspieler. Da haben die Schiedsrichter übers Ziel hinausgeschossen.

 

Der Leader: Der EHC Biel ist drauf und dran die starke letzte Saison (Halbfinal) zu bestätigen. Dem klaren 3:0-Sieg am Freitag gegen Genf lässt das Team von Antti Törmänen tags darauf ein 4:1 in Lausanne folgen. Auch wenn das Resultat täuscht, da die letzten zwei Tore in der Schlussminute ins verlassen Lausanner Gehäuse fallen, überzeugen die Seeländer erneut mit einer ruhigen und abgeklärten Leistung. Selbst der verletzungsbedingte Ausfall von Abwehrchef Beat Forster (drei Monate out) fällt bisher überhaupt nicht ins Gewicht. Ebenfalls sechs Punkte hat Zug mach dem Sieg im Offensiv-Spektakel gegen Lugano auf dem Konto.

 

Der Fehlstart: Mit der jüngsten Mannschaft der Liga strauchelt der HCD aus den Startblöcken. In Lugano und gegen Ambri ist es vor allem die Defensive, die wenig Stilsicherheit verrät. Der neue Torhüter Anders Lindbäck dürfte sich fühlen wie beim Büchsenwerfen auf dem Jahrmarkt – die Schüsse kommen von allen Seiten. Ebenfalls punktlos bleiben Aufsteiger Rapperswil-Jona und Schlusslicht Fribourg.

Das Jubiläum: Anlässlich des 10-Jahre-Jubiläums der PostFinance-Arena wird der Berner Marsch für einmal von der Knabenmusik Bern vorgetragen. Dazu darf PostFinance-Chef Hansruedi Köng in Begleitung von SCB-CEO Marc Lüthi den Puck einwerfen. Köng ans Publikum: «Weil die PostFinance neutral ist, sage ich nur ganz knapp: Hopp SCB!»

Die Wünsche: Die Zuger Fans machen sich gleich zweimal mit Banderolen bemerkbar. Zuerst denken sie an Bill McDougall (52) und wünschen: «Stay strong Bill» (bleib stark Bill). Der kanadische EVZ-Meisterheld von 1998 ringt derzeit mit dem Krebs. Mit ihrer zweiten Nachricht fordern sie die sofortige Vertragsverlängerung mit Reto Suri. Der langjährige Nati-Stürmer hatte sich im Sommer zunächst nicht mehr erwünscht gefühlt und wollte nach Lugano wechseln, ehe der Klub sein Veto einlegte.

Verletzten Torschützen: Meister ZSC langte auf dem Transfermarkt zu. Und zwei der Verstärkungen sichern den Zürchern den 2:1-Sieg bei Aufsteiger Rapperswil-Jona: Siegtorschütze Maxim Noreau (ex SCB) und der ehemalige Kloten-Captain Denis Hollenstein, dem das 1:0 gelingt, nach 27 Minuten aber mit einer Muskelprellung ausfällt. Auch bei Zug – Lugano endet das Spiel für zwei Torschützen verletzungsbedingt vorzeitig: Für EVZ-Kanadier David McIntyre und Luganos Luca Cunti.

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Brand: Ein Toter bei Brand in Himmelried SO

Sun, 09/23/2018 - 12:06

HIMMELRIED - SO - Nach einem Brand in einem Mehrfamilienhaus ist in der Nacht auf Sonntag in Himmelried SO eine Person tot aufgefunden worden. Der Mieter einer zweiten Wohnung konnte rechtzeitig evakuiert worden. Die Brandursache ist noch unklar.

Kurz nach Mitternacht war die Alarmzentrale der Solothurner Kantonspolizei über den Brand im Mehrfamilienhaus informiert worden. Aus dem Dachstock des Hauses an der Hauptstrasse drang starker Rauch.

Beim Löscheinsatz fanden Angehörige der Feuerwehr in einer Wohnung eine tote Person auf. Die Strafverfolgungsbehörden leiteten Ermittlungen zur Todes- und Brandursache ein. Gemäss einer ersten Schätzung entstand ein Sachschaden von mehreren 10‘000 Franken, wie die Kantonspolizei mitteilte.

Neben Polizei und Staatsanwaltschaft standen mehrere Ambulanzen und die Feuerwehren Himmelried, Seewen, Nunningen, Breitenbach sowie Laufental im Einsatz.

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Fataler Verkehrsunfall in Gretzenbach SO: Nach Rechtskurve in den Wald gedonnert – zwei Tote

Sun, 09/23/2018 - 12:00

Am späten Samstagabend kam es in Gretzenbach SO zu einem schweren Verkehrsunfall. Zwei Männer sind dabei noch auf der Unfallstelle verstorben, zwei weitere Männer mussten schwer verletzt in ein Spital gebracht werden.

Auf der Schönenwerderstrasse in Gretzenbach SO ereignete sich am Samstag gegen 23 Uhr ein schwerer Verkehrsunfall. Gemäss den bisherigen Erkenntnissen war der Lenker eines Personenwagens von Kölliken AG herkommend in Richtung Gretzenbach SO unterwegs.

Aus derzeit noch unbekannten Gründen verlor er in einer Rechtskurve die Kontrolle über sein Auto, geriet in eine angrenzende Böschung und kam nach der Kollision mit mehreren Bäumen im Wald zum Stillstand.

Beim Eintreffen der Rettungskräfte konnte nur noch der Tod des 31-jährigen Fahrzeuglenkers und seines Beifahrers festgestellt werden, wie die Kantonspolizei Solothurn gegenüber BLICK sagt. Zwei weitere Mitfahrer, auch Männer, wurden schwer verletzt mit Ambulanzen in ein Spital gebracht. Das Auto habe nicht gebrannt.

Die Schönenwerderstrasse musste komplett gesperrt werden, eine Umleitung wurde eingerichtet. Nebst der Polizei und der Staatsanwaltschaft standen mehrere Ambulanzen, Angehörige der Feuerwehren Schönenwerd, Gretzenbach und Kölliken sowie ein Abschleppdienst im Einsatz. Zur Klärung des Unfallhergangs haben die Strafverfolgungsbehörden umgehend eine Untersuchung eingeleitet und suchen in diesem Zusammenhang Zeugen. (szm)

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Für Jugendliche wie Chantal gibt es zu wenige Therapieplätze: «Ich musste mir etwas antun, bis man reagierte»

Sun, 09/23/2018 - 11:48

Therapieplätze für Kinder und Jugendliche mit einer psychischen Erkrankung sind ausserordentlich rar. Jetzt schlagen Psychologen Alarm.

Chantal Hofstetter (24) wirkt stark und selbstbewusst. Sie hat keine Scheu, ihre Geschichte zu erzählen. Doch tiefe Narben an ihren Armen zeugen von einer schwierigen Vergangenheit.

Ihre Leidensgeschichte mit mehr als 30 Klinikaufenthalten begann mit Druck in der Schule im Zürcher Säuliamt, der Trennung der Eltern, als die talentierte Fussballerin erst 13 Jahre alt war: «Mir wurde alles zu viel», sagt Chantal über die Zeit, als sie begann, sich zu «ritzen». Mit 14 kommt sie wegen eines Asthmaanfalls ins Spital. Die Ärzte finden heraus: körperlich ist alles in Ordnung – die Anfälle sind psychosomatisch. Vermutlich leidet das Mädchen an einem Borderline-Syndrom.

Betroffene der schweren Störung kämpfen mit extremen Gefühlsschwankungen, Essstörungen und Suizidgedanken – den gleichen Symptomen, die auch Chantal zu schaffen machen. Die Mediziner suchen fieberhaft nach einem Therapieplatz. Doch alle sind belegt. Erst nach knapp zwei Monaten eröffnet sich eine Möglichkeit – im Kanton Thurgau. Chantal erinnert sich: «Ich wurde aus meinem Umfeld gerissen, war fortan abgestempelt.»

Hilfe erst nach Suizidversuch

Als sie nach einem halben Jahr entlassen wird, weil die Krankenkasse nicht mehr zahlen will, versucht Chantal, sich das Leben zu nehmen. Sie kommt in eine geschlossene Einrichtung – für Erwachsene. Sie teilt sich ein Zimmer mit vier älteren Frauen, ein etwa 50-jähriger Patient belästigt die damals 15-Jährige: «Ich hatte das Gefühl, dass etwas passieren muss, bevor man reagiert!»

Jüngste Studien im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit zeigen: Insbesondere in der Kinder- und Jugendpsychiatrie herrscht ein dramatischer Platzmangel. 24 Prozent der befragten Landärzte bezeichnen die Versorgungslage als schlecht bis sehr schlecht. Fehlende Fachkräfte und Ineffizienz des Angebots führten zu langen Wartezeiten. Eine zweite Studie, erst im August veröffentlicht, plädiert für mobile Angebote, um wenigstens eine minimale Versorgung sicherzustellen.

Philipp Ramming, Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Kinder- und Jugendpsychologie, findet gegenüber SonntagsBlick deutliche Worte: «Weil Betroffene bis zu einem halben Jahr auf Therapie warten müssen, werden Erkrankungen in der Zwischenzeit chronisch und verschlimmern sich sogar.» Aber: «Verüben Jugendliche einen Suizidversuch, wird ihnen sofort geholfen.»

Abrechnungsmodell als Behandlungshürde

Die Privatisierung von Angeboten habe den Fachkräftemangel in der Psychiatrie verschärft. Ein Wechsel im Abrechnungssystem, so Ramming, könne den Notstand lindern, denn das heutige Modell mache Psychologen von Ärzten abhängig. So sei es üblich, dass Psychologen ihre Therapien als Angestellte in Arztpraxen oder Kliniken anbieten.

Sabine Schläppi von der Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen hält eine Änderung des Abrechnungsmodells für dringend erforderlich, weil damit der Versorgungsengpass bei Psychotherapien in der Schweiz behoben werden könnte: «Heute müssen psychisch angeschlagene Menschen zum Teil Wochen oder gar Monate auf einen Behandlungstermin warten.» Schuld daran sei das sogenannte Delegationsmodell, nach dem Psychologen ihre Leistungen nur als Angestellte in einer Arztpraxis erbringen dürfen – unter der Verantwortung eines Arztes. Schläppi: «Diese Zugangshürden verhindern eine schnelle Behandlung.»

Mangel an Psychologen

In manchen Regionen der Schweiz jedoch funktioniert die Versorgung von psychisch Kranken sogar in entlegenen Regionen. In Graubünden etwa stellen die psychiatrischen Dienste im kantonalen Auftrag eine Versorgung mittels dezentraler Standorte sicher. Doch wie deren Verwaltungsrat Fadri Ramming, der Bruder von Philipp Ramming, einschränkt, können sie ihre Stellen nur mit Mühe besetzen: «Das Problem wird sich für uns in den nächsten Jahren wohl noch verschärfen. Hinzu kommt, dass viele privat tätige Psychologen in Pension gehen und auch dort der Nachwuchs fehlt.»

Am Ende fand Chantal Hofstetter einen dauerhaften Platz in einer therapeutischen Wohngruppe im Kanton Bern. Hier fühlte sie sich wohl, wurde gesund und schaffte später eine Ausbildung zur Restaurationsfachfrau. Heute arbeitet und wohnt sie in Bern und absolviert zusätzlich eine Ausbildung zum Peer. Das heisst, sie soll mit ihren Erfahrungen zwischen Patientinnen und Psychologen vermitteln und so die Heilungschancen erhöhen. Auch sie findet, dass es mehr Therapieangebote in den Regionen braucht. «Heute werden Betroffene aus ihrem Umfeld gerissen und stigmatisiert – für sie wird es damit noch schwerer, wieder gesund zu werden.»

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Das meint BLICK zur FCB-Krise: Strellers grösster Fehler war Stocker!

Sun, 09/23/2018 - 11:41

FCB-Sportchef Marco Streller (37) ist seit Sommer 2017 im Amt. Sein gröbster Bock: Valentin Stocker (29) zurückzuholen, meint BLICK-Fussball-Chef Andreas Böni.

Verliert Basel heute bei YB und hat 12 Punkte Rückstand, brennt die Hütte lichterloh. Dann wird Marco Streller und die FCB-Führung noch mehr unter Druck kommen. Doch was hat der Sportchef seit Amtsantritt im Sommer 2017 gut und was schlecht gemacht?

Auf der Habenseite sind: Er hat er die gute Champions-League-Saison vergoldet. 60 Mio. Fr. an Einnahmen für Akanji, Elyounoussi, Vaclik und Lang sind stark. Top waren zudem die Transfers des Torschützenkönigs Albian Ajeti und von Jonas Omlin.

Negativ sind insbesonders drei grobe Böcke: Der erste war die inkonsequente Entlassung von Raphael Wicky nach einem Spieltag und die lächerliche Kommunikation, als man den Rauswurf erst zwei Tage später erklärte.

Der zweite war die Verpflichtung von Flop Léo Lacroix als Akanji-Ersatz. Und der dritte grosse Fehler war, Renato Steffen im Winter nach Wolfsburg abzugeben und Valentin Stocker zu holen. Steffen war der Mann, der in der Vorrunde die Galligkeit, den Siegeswillen ausstrahlte – man hätte mit ihm einen Kompromiss auf Sommer hin suchen sollen.

Bei Stocker haben Streller zudem seine menschlichen Antennen im Stich gelassen. Stocker, so bestätigen es viele Insider, ist ein anderer Mensch als der Spieler, welcher einst nach Berlin ging.

Er hat seine soziale Ader entdeckt, interessiert sich für Tierschutz und Biofleisch, adoptiert Hunde. Die totale Geilheit auf Profifussball, sie ist bisher nicht zu sehen. Die Verletzungen halfen auch nicht.

Streller, den stets ein enges Band mit Stocker verband, schätzte die Situation offenbar falsch ein. So hinkt der FCB hinter YB her. Ein Berner Sieg heute – und es heisst: Gute Nacht, FCB!

«Leide unter der schwierigen Situation»: Anfeindungen und böse Vorwürfe gegen FCB-Streller!

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Wahlen 2019: SP-Realos: kein Jein zu Europa

Sun, 09/23/2018 - 11:39

Beim Europadossier gibt der Gewerkschaftsflügel der SP im Moment den Ton an. Der rechte Parteiflügel fürchtet: Das könnte sich bei den Wahlen 2019 rächen.

Am Montag kommen die Mitglieder der reformorientierten Plattform in der SP (RoP) zu ihrer Herbstsitzung in Bern zusammen, der rechte Flügel der Linkspartei.

Die Stimmung ist getrübt. Wichtige Mitglieder wie die Aargauer Ständerätin Pascale Bruderer (41) treten demnächst ab oder haben andere Funktionen übernommen, Evi Allemann (40) beispielsweise als Berner Regierungsrätin.

Nicht nur Personalsorgen drücken auf die Stimmung: Weil der Gewerkschaftsflügel Gespräche über den Lohnschutz boykottiert, steht das Rahmenabkommen mit der EU auf der Kippe (siehe Titelgeschichte). Zudem zeuseln SP-Linksaussen beim AHV/Steuer-Deal, drohen mit dem Referendum und gefährden damit das gesamte Mitte-links-Projekt.

Kein Wunder, fühlen sich die sozialdemokratischen Realos unter Druck. Bei dem Treffen am Montag wird ein Generationenwechsel angestrebt. Bisherige wie der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr (50) oder die Winterthurer Stadträtin Yvonne Beutler (45) wollen sich weiter engagieren, neue Exponenten wie Nationalrat Daniel Frei (40) sollen zu Aushängeschildern werden.

Nikolai Schaffner (22), Kommunikationskoordinator der RoP: «Gerade im Verlauf dieser Session hat sich gezeigt, dass die SP-Parteistrukturen, ideologisch verbohrt, allzu oft mit dem Feuer spielen.» Es sei deshalb von eminenter Bedeutung, dass die Plattform sich weiter äussere und damit unterstreiche, dass die SP auch für das in der Schweiz breite sozialliberale Milieu wählbar bleibe.

Besonders in der Europapolitik sieht Schaffner sofortigen Handlungsbedarf: «Die SP muss sich im Hinblick auf die Nationalratswahlen 2019 klar zu einer pro-europäischen, offenen Allianz bekennen. Das jetzige Jein zu Europa ist für die Stimmbürger schwer erträglich.

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Krisenstimmung im Bundesrat: Warum sie es versieben

Sun, 09/23/2018 - 11:36

Das Europa-Dossier bringt das Konkordanz-System an seine Grenzen. Der Bundesrat präsentiert sich aber nicht nur darum in einer schlechten Verfassung.

Der Bundespräsident

Bundespräsident Alain Berset (46, SP) ging gehörig lädiert ins Präsidialjahr. Hätte er die Altersvorsorge 2020 vor Jahresfrist an der Urne durchgebracht, hätte ihm ein Sonderplatz in der Bundesratsgeschichte gebührt. Doch der erhoffte Polit-Coup endete mit Schiffbruch. Und Bersets staatstragendes Image bekam eine herbe Delle. Bei den aktuellen Auseinandersetzungen in der Landesregierung kommt er nicht aus der Defensive, vergebens warten Verbündete und Gegner auf ein Machtwort in der Europafrage. Er selbst hatte dieses Dossier zu Beginn seiner Amtszeit zum Kerngeschäft erklärt. Nun aber driftet die Regierung unter der Ägide des Freiburgers auseinander und ist blockiert wie seit Jahren nicht mehr. Die Gehässigkeiten im Bundesrat erreichen fast schon das Level jener Zeiten, als sich dort die Alphatiere Christoph Blocher und Pascal Couchepin fetzten. Bundespräsident zu sein, war schon mal einfacher – und glamouröser.

Der Säckelmeister

Ueli Maurer (67) ziert die jüngste Ausgabe der «Weltwoche»: in der Rolle des besiegten Feldherrn Napoleon. Dass die von SVP-Nationalrat Roger Köppel (53) geführte Redaktion ihn gar als «halben SVP-Bundesrat» betitelt, weckt Erinnerungen an die giftigen Streitereien zwischen dem damaligen SVP-Bundesrat Samuel Schmid und der Volkspartei. An deren Spitze stand damals – welche Ironie! – Ueli Maurer. Entbrannt ist der aktuelle Konflikt an der Steuerreform: Der Finanzminister unterstützt ihre Koppelung mit einer Finanzspritze an die AHV, gegen welche die SVP Sturm läuft, auch zum Preis der offenen Konfrontation mit dem eigenen Bundesrat. Dabei hat Maurer nach dem gescheiterten Gripen-Kauf und dem Nein zur Unternehmenssteuerreform III ein immenses Interesse, endlich mit einem grossen Wurf zu reüssieren. Sein Image wird heute vor allem von seinem Spruch von 2015 geprägt: «Kä Luscht.»

Die Justizministerin

SP-Justiz- und Migrationsministerin Simonetta Sommaruga (58) hat sich in den letzten Monaten ungleich öfter über ihre Bundesratskollegen geärgert als früher. Grund ist ein Personalwechsel: Statt des linksliberalen Didier Burkhalter (58) sitzt jetzt Ignazio Cassis in der Runde – ein Aussenminister, der von der SVP gewählt ist. Cassis stört regelmässig Sommarugas Kreise. Zum Beispiel mit seinen Aussagen zur Entwicklungshilfe, die Cassis stärker mit der Migrationspolitik verknüpfen will. Oder wenn der Aussenminister völlig überraschend den Migrationspakt der Uno in Frage stellt. Sommarugas Stimmung bleibt auch darum düster, weil sie in den nächsten Wochen wieder einmal gegen die SVP selber ins Feld ziehen muss. Ob Ausschaffungs-Initiative, Volksbegehren gegen Masseneinwanderung oder nun das Selbstbestimmungs-Anliegen – immer ist es die Bernerin, die dagegenhalten muss.

Der Wirtschafts-Vorsteher

Bundesrat Johann Schneider-Ammann (66) ging als Retter in den Sommer – und zieht als tragische Figur in den Herbst. Eine Reihe von Zeitungsartikeln stellt Fragen nach der Gesundheit des Berners, und Parlamentarier tuscheln, dass er häufig während Sitzungen einnicke. Dabei schien Schneider-Ammann das Hin und Her im Europadossier Gelegenheit zu geben, in die Offensive zu gehen. Er legte sein ganzes Prestige in die Waagschale, um einen Ausgleich zwischen den Sozialpartnern zu erzielen – und scheiterte. Kritiker monieren, dass seine Beamten nicht die nötige Vorarbeit geleistet hätten. Der zweite Fehlschlag in diesem Jahr, nachdem sein Departement bereits mit den Bauern aneinandergeraten war. Prompt werden wieder Spekulationen über einen möglichen Rücktritt des Freisinnigen laut. Und Schneider-Ammann fühlt sich genötigt, erneut zu erklären, er mache bis zum Ende der Legislatur weiter.

Der VBS-Chef

Viele im Bundeshaus sind bis heute verwundert, dass es Guy Parmelin (58) in die Landesregierung geschafft hat. Der SVP-Verteidigungsminister ist sicher kein Reisser, aber viel falsch gemacht hat er seit seiner Wahl 2015 nicht. Ein Leader im Bundesrat wird der Waadtländer Weinbauer wohl dennoch nie. Überhaupt stellt sich die Frage, was der VBS-Chef in der Landesregierung eigentlich noch bewirken möchte. Das Beste wäre wohl, wenn es ihm gelänge, dass die Schweizer Bevölkerung ihm zustimmt und sich bereit erklärt, Milliarden für die Luftverteidigung auszugeben. Nach dem Gripen-Flop seines Vorgängers Ueli Maurer wäre das für Parteifreund Parmelin ein Grosserfolg. Doch es gibt auch Stimmen – insbesondere in seiner eigenen Partei –, die es gerne sehen würden, wenn der ehemalige Winzer einen Departementswechsel betreiben würde. Ob das die anderen Mitglieder zulassen werden?

Der Aussenminister

Am 20. September 2017 war es genau ein Jahr her, dass die Vereinigte Bundesversammlung den Tessiner Ignazio Cassis (57) zum Bundesrat gewählt hatte. Der Freisinnige schielte im Rennen um den Sitz in der Landesregierung nach rechts – die Stimmen der SVP brachten ihn denn auch ins Amt. Nicht zuletzt, weil er in Aussicht stellte, die Verhandlungen mit der Europäischen Union über ein Rahmenabkommen zu entkrampfen – oder, wenn nötig, zu beenden. Von Klarheit aber kann in dieser Frage nicht mehr gesprochen werden. Hinzu kommt: Mit Cassis ist der Bundesrat stark nach rechts gerutscht. Sei es bei Waffenexporten in Bürgerkriegsländer, der Unterstützung für das Uno-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge oder eben in der Europafrage. Vor allem ist es seine offene – Kritiker sagen: unbeholfene – Art, mit der Cassis seine Absichten kommuniziert, die manchem Kollegen im Bundesrat sauer aufstösst.

Die Uvek-Chefin

Doris Leuthard (55) hat dafür gesorgt, dass die Schweiz aus der Atomenergie aussteigen wird. Das bleibt ihre historische Leistung. Überhaupt hat die ewige CVP-Magistratin den Bundesrat in den zwölf Jahren ihrer Amtszeit geprägt. Seit die Aargauerin aber vor einem Jahr ohne Not ihren Rücktritt ankündigte, steht sie am Rande der Landesregierung. Leuthard ist im Polit-Jargon eine «Lame Duck», eine lahme Ente. Seit Monaten wird nur noch darüber spekuliert, wann die Chefin des Umwelt-, Verkehrs- und Energiedepartements endlich geht. Alle reden darüber, niemand weiss es, und Leuthard reagiert säuerlich darauf. Auch jeder ihrer Entscheide wird aus dieser Optik kommentiert. Versucht die Post – wie diese Woche – ihren Postauto-Subventions-Bschiss mit viel Geld wiedergutzumachen, heisst es sofort, Leuthard tue das, um den Skandal vor ihrem Abgang zu regeln. Regieren geht anders.

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Zum Abschied von BMC: Küng will WM-Gold für verstorbenen Rihs

Sun, 09/23/2018 - 10:52

Stefan Küng hat einen Plan: Er möchte am Sonntag Gold im WM-Teamzeitfahren. Für sich, aber auch für den ehemaligen BMC-Boss Andy Rihs (1942-2018). Es wäre ein perfekter Abschied.

Rot und Schwarz. Das sind diese Farben, mit denen man Stefan Küng (24) verbindet. Es sind die Farben des Teams BMC. Seit sechs Jahren fährt er für das US-amerikanische Team – zuerst in der Nachwuchsequipe (2013-14), danach und bis heute bei der Profi-Mannschaft. Doch Ende Jahr ist Schluss: Küng wechselt nach Frankreich zu Groupama-FDJ.

Vorher will er dem ehemaligen BMC-Boss Andy Rihs (1942-2018), der ihm einst zum Team holte und dem er viel verdankt, noch ein Geschenk machen: Den WM-Titel im Mannschaftszeitfahren.

Damit das gelingt, braucht es am Sonntag in Innsbruck (Ö) ab 15.40 Uhr eine perfekte Teamleistung. Schon jetzt sagt Küng: «Gold wäre ein schönes Abschiedsgeschenk an Andy Rihs. Ein Höhepunkt. Ich hoffe, dass es klappt!»

Zeit wird beim vierten Fahrer gestoppt

Total 60 (!) Kilometer muss Küng mit seinen BMC-Kumpels (Bevin, Caruso, Dennis, Van Avermaet, Van Garderen) in höchstem Tempo zurücklegen. Die Zeit im Ziel wird beim vierten Fahrer gestoppt – zwei Fahrer können also «zurückgelassen» werden.

Und es spricht viel dafür, dass dies bei mancher Mannschaft kurz nach Kilometer 40 geschehen wird: Dann steht der vier Kilometer und bis zu 13 Prozent steile lange Anstieg von Kematen nach Axams an. Eine echte Knacknuss.

Angst davor hat Küng nicht. Muss er auch nicht. Die «Thurgauer Lokomotive» und sein Team sind neben Sunweb (mit Zeitfahrweltmeister Tom Dumoulin) die grossen Gold-Favoriten. Nicht ohne Grund: Vier der fünf Teamzeitfahren, bei denen Küng 2018 mitwirkte, gewann BMC.

Bei der Valencia-Rundfahrt (23,3 km), dem Tirreno-Adriatico (21,5 km), der Tour de Suisse in Frauenfeld (18 km) und der Tour de France (35,5 km) jubelte er am Ende immer. Nur zuletzt bei der Tour of Britain (14 km, Platz 6) klappte es nicht. Panik? Nein.

Auch wenn Küng sagt: «Ich bin sicher etwas müde.» Genau deshalb verliess er die Grossbritannien-Rundfahrt kurz vor Schluss. «Die physische Grundlage des ganzen Jahres steht.»

Strecke liegt Küng nicht

Nun könnte man einwenden: Dafür hätte Küng auch noch das Einzelzeitfahren (Mittwoch) und das Strassenrennen (Sonntag)! Stimmt aber nicht. Denn der harte Zeitfahr-Parcours kommt ihm nicht entgegen («Ich strebe einen Top-10-Platz an») und auf das noch härtere Strassenrennen (258,5 km und 4650 Höhenmeter) verzichtet er.

Und so hat Küng dieses eine letzte, ganz grosse Ziel: WM-Gold im Teamzeitfahren. Mit BMC und für BMC. Und vor allem auch für Andy Rihs.

Categories: Swiss News

In Uesslingen TG von Auto erfasst: Mädchen (†2) stirbt vor Elternhaus

Sun, 09/23/2018 - 10:52

UESSLINGEN - Ein zweijähriges Mädchen wurde am Samstag in Uesslingen TG von einem Auto erfasst. Das Kind erlag seinen schweren Verletzungen auf der Unfallstelle.

Gemäss den bisherigen Abklärungen der Kantonspolizei Thurgau befuhr ein 65-jähriger Autofahrer kurz vor 15.30 Uhr den Vorplatz eines Einfamilienhauses in Uesslingen TG. Aus bislang unbekannten Gründen kam es dabei zur Kollision mit einem 2-jährigen Kind, das im Hause wohnte. 

Trotz sofortiger Reanimation durch Angehörige, dem Rettungsdienst und eines Teams der Rega verstarb das Mädchen noch auf der Unfallstelle. Um die Angehörigen zu betreuen, wurde das Care-Team aufgeboten.

Zur Spurensicherung und genauen Abklärung des Unfallhergangs wurde der Kriminaltechnische Dienst der Kantonspolizei Thurgau beigezogen. (gf)

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Zwischen Buchs und Otelfingen: Lodernder Wohnwagen löst Waldbrand aus

Sun, 09/23/2018 - 10:48

Spektakuläre Bilder: Auf der Strasse zwischen Buchs ZH und Otelfingen ZH geriet heute Morgen ein Wohnwagen in Brand. Das Feuer griff auf Bäume über.

Heute Morgen um 9.30 Uhr fuhr ein Auto mit Wohnwagen von Buchs ZH nach Otelfingen ZH. Auf einmal begann der Wohnwagen zu brennen. Der Lenker konnte das Auto mit Zürcher Kennzeichen vom Gefährt loskuppeln und in Sicherheit bringen.

 

Das Feuer griff auf Bäume über und löste einen kleinen Waldbrand aus. Augenzeugen sprechen von einem Knall, möglicherweise explodierte eine Gasflasche. Personen wurden keine verletzt. (gf)

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Theaterpremiere: Neumarkt bringt «I love Dick» auf die Bühne

Sun, 09/23/2018 - 10:37

ZÜRICH - ZH - Zur Saisoneröffnung bringt das Theater Neumarkt in Zürich Chris Kraus’ Roman «I love Dick» als anarchisches, punkig-rockiges Raserstück auf die Bühne. Premiere war am Samstag.

Chris (Hanna Eichel) ist mit dem College-Professor Sylvère (Ulrich Hoppe) verheiratet und liebt Dick (Martin Butzke). Sie, eine erfolglose Filmemacherin, lernt den Kulturwissenschaftler an einem gemeinsamen Abend kennen und ist sofort hin und weg.

Diese weibliche Euphorie kann man verstehen. Dick ist ein cooler Typ mit Cowboystiefeln und laszivem Blick. Er trägt schwarz und einen Leonard-Cohen-Hut (Kostüme: Sabine Kohlstedt), und er singt so toll Rock 'n' Roll ins Mikrofon, dass Chris wie elektrisiert mittanzt (Musik: Peter Thiessen). Auch Sylvère bringt seinen Körper in Bewegung, wenn auch ziemlich hölzern.

Logisch, dass er etwas verkrampft wirkt, der Professor, verliert er doch seine Frau «an den da». Um das Schlimmste abzuwenden, regt Sylvère ein Spiel an: Chris und er schreiben Dick bekenntnisreiche, selbstentblössende Liebesbriefe, die sie nie abschicken. Das findet Chris «unheimlich aufregend».

Mit farbig spritzenden Filzstiftpenissen schreiben die beiden Stichworte dieser Briefe auf den Boden der leeren ovalen Bühne. Dabei tollen sie lachend und kreischend rum wie kleine Kinder und wälzen sich auf ihren Stichwörtern. Immer mal wieder, je nach Gefühlslage, gibts eine Auseinandersetzung oder aber Küsschen und Sexspielchen. Die Regisseurin Friederike Heller geizt nicht mit rasanten, bisweilen überdrehten Showelementen.

Schliesslich erhält der arme Sylvère von Chris den Job, Dick für ein gemeinsames Kunstprojekt zu gewinnen. Dick soll beim Lesen der Briefe gefilmt werden.

Diese Szene ist der lustige Höhepunkt des zweistündigen Abends. Stotternd, wie ein geschlagener Hund, bringt Sylvère sein Anliegen vor. In Jackett, Boxershorts, Sportsocken und mit grässlicher Sonnenbrille macht er ganz prima eine überaus lächerliche Figur. Meister Dick reagiert mit gelangweiltem Erstaunen, denn er hat ja keine Ahnung, was da läuft, und dass Chris ihn liebt.

Am Schluss des Stücks, nach einer Liebesnacht mit Chris, wird sich Dick vom Text des Stücks, von dieser ganzen Spielerei knallhart distanzieren. Ende Feuer. Aber nicht für Chris, die ihre ganze Intimität öffentlich in die Waagschale geworfen hat.

Die 1955 in New York geborene Chris Kraus hat «I love Dick» 1997 veröffentlicht. Auf Deutsch übersetzt wurde der explizit autobiografische Roman 20 Jahre später. Die virtuelle Exhibition findet heute massenhaft statt, in den sozialen Medien wie Facebook oder Instagram. Kraus hat sie visionär vorweggenommen, darin liegt die Brisanz und Aktualität ihres Buchs.

Die Lektüre ist allerdings alles andere als einfach. «I love Dick» hat manch einschläfernde Länge. Auch auf der Bühne droht das Stück bisweilen durchzuhängen. Mit ihrer blendenden Performance vermögen Hanna Eichel, Ulrich Hoppe und Martin Butzke aber selbst die verschlungenen, mit kulturtheoretischen Querbezügen befrachteten Passagen gut zu überspielen.

Verfasser: Karl Wüst, ch-intercultur

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Karin Baumann aus Belp ist eine Runde weiter: Berner Chihuahua-Mama überzeugt «Supertalent»-Jury

Sun, 09/23/2018 - 10:35

Die Zirkus-Tiger-Nummer war ein voller Erfolg: Mit ihren beiden Chihuahuas schaffte es Karin Baumann gestern bei «Das Supertalent», die Jury um Pop-Titan Dieter Bohlen zu überzeugen.

Ihre Kleinen hatten gestern ihren ganz grossen Auftritt: Karin Baumann (43) aus Belp BE trat gestern Abend mit ihren Chihuahuas Kira (6) und Joya (4) bei «Das Supertalent» auf. Die pfiffigen Vierbeiniger stahlen ihrer Besitzerin dabei glatt die Show – denn die Jury um Pop-Titan Dieter Bohlen (64) zeigte sich von den herzigen Hunden begeistert. Und das, obwohl Juror Bruce Darnell (61) für die aktuelle Staffel der RTL-Castingshow eine klare Hundesperre verhängte! Schliesslich gewannen die Sendung bereits dreimal Teilnehmer mit ihren Vierbeinern. 

Die Schweizer Kandidatin liess sich davon nicht entmutigen und betrat selbstbewusst die Bühne. «Ich präsentiere euch eine aussergewöhnliche Tiger-Show!», so Baumann. Die Jury staunte nicht schlecht – und war sichtlich beruhigt, dass hier Hunde und keine Raubkatzen die Stars waren. Schnell eroberten Kira und Joya die Herzen von Bohlen und Sylvie Meis (40). «Das ist so süss, wirklich!», sagte sogar Bruce Darnell.

 

«Ich dachte immer, diese kleinen Hunde sind doof»

Nach Baumanns Bühnenshow, in der die Hunde 60 verschiedene Tricks zeigten, ernete sie Lob von Bohlen. «Karin, ich bin ja überwältigt. So kleine hatten wir noch nie! Das sind die niedlichsten, die wir je hatten», so der «DSDS»-Star. «Das war ja perfekt. Die waren nicht nervös und nicht abgelenkt. Ich dachte immer, diese kleinen Hunde sind doof, aber die sind ja sehr pfiffig.»

Auch Bruce Darnell fand: «Ich dachte wirklich, keine Hunde mehr. Aber die zwei sind so süss, ich kann leider nicht nein sagen.» Mit drei Ja-Stimmen schafften es Karin Baumann und ihre Hunde in die nächste Runde. (kad) 

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Fix zur Gesellschaft: Ruf doch einfach kurz an, Meitli!

Sun, 09/23/2018 - 10:21

Unsere Autorin wird kritisiert, dass sie oft WhatsApp-Nachrichten nicht beantwortet. Sie gibt es zu, wünscht sich aber gleichzeitig, dass Freunde sie wieder öfter anrufen.

Ich hasse Kritik. Ich hasse es, wenn ich kritisiert werde, und ich hasse es, wenn ich andere tadeln muss. Das macht ein unangenehmes Gefühl in der Brust. Ich will nicht ­perfekt sein, aber auch nicht mangelhaft. Natürlich weiss ich, dass Kritik wichtig und hilfreich ist. Bla, bla, bla. Doch ­niemand mag es, belehrt zu werden. Da müssen wir uns nichts vormachen. Eine Beanstandung im Büro, ein klärendes Wort vom Partner oder – und das ist ganz ­bedrückend – von einem Freund oder einer Freundin. Jeder von uns will doch ein guter Freund sein. Manchmal habe ich das Gefühl, Freundschaft war nie so wertvoll wie heute. Vielleicht, weil wir nicht mehr so früh eine Familie gründen, vielleicht, weil alles andere sich verflüchtigt, verdigitalisiert, echte Freundschaft aber ­überdauert. Sie merken, ich hole aus, schweife ab.

In letzter Zeit werde ich vermehrt von Freunden kritisiert. Das ist mir neu, oder besser: Ich habe ähnliche Situationen aus dem Gedächtnis verbannt. Der Vorwurf: «Du schreibst nie zurück, antwortest tagelang nicht auf Nachrichten.» Die Rede ist von WhatsApp-Chats. Der Vorwurf kommt von einer nicht wirklich engen Freundin, ich finde ihn nur bedingt legitim. Dass sie mir das alles auf einer Hochzeit einer gemeinsamen Freundin vorwarf, spricht nicht für sie. Es gibt weiss Gott geeignetere Zeitpunkte. Ich erzähle es anderen Freundinnen, sie ­verstehen meinen Missmut, sagen aber auch: «Sie hat schon recht» – «Ich kenn dich halt und akzeptiere das» – «Das nervt nicht nur sie». Hoppla. Ich wollte, dass meine Wunden geleckt werden, aber stattdessen streuen sie Chilipulver rein.

Ja, ich gebe zu: Ich schreibe oft lange nicht zurück (oder gar nicht). Aber diese Schreiberei ist mir auch oft zu viel. Berufsbedingt bin ich ständig am Handy und Bildschirm. Abends will ich meist meine Ruhe vor der Technik. Aber seit WhatsApp so inflationär benutzt wird, hat man die nicht. Ständig muss und sollte man. Dieses Häkchen-Kontrollgremium erschwert die Sache zusätzlich. «Aber du hast es ja gelesen» – «Aber du warst ja online». Und all die Ferienfotos, die Leute ungefragt schicken. Was antworten? Etwa «Schön habt ihr es»? Mir ist nach: «Ruf doch kurz an, die Fotos, die du allen schickst, ­interessieren mich nicht!» Also, liebe Freunde, wenn etwas wichtig ist und keinen Aufschub duldet, ruft mich doch an. Ich freue mich, euch zu hören. 079 ... «0-7-9 het si gseit.»

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SRG-Chef Gilles Marchand kontert Kritik an Umzug: «Wir verlassen Bern nicht!»

Sun, 09/23/2018 - 10:19

Nach der Kritik am Umzug nach Zürich kontert SRG-Chef Gilles Marchand: Er kündigt eine neue Redaktion in Bern an – und mehr TV-Serien.

Sie haben sich in Ihrem neuen Wohnort Bern sehr unbeliebt gemacht. Haben Sie mit dieser Empörungswelle gerechnet?
Gilles Marchand: Ja. Und natürlich kann ich die Reaktionen verstehen. Die haben viel mit dem Berner Selbstverständnis als Bundesstadt zu tun. Es ist der SRG wichtig, in Bern gut vertreten zu sein. Und es wird immer so sein! Ich hoffe, dass wir bald etwas sachlicher diskutieren können.

Dann erklären Sie den Entscheid sachlich.
Es ist ein Entscheid zur Wahrung des Angebots, unseres Programms, zum Schutz von Arbeitsplätzen und von Know-how. Nach der No-Billag-Abstimmung erwarteten alle von uns Reformen. Wir haben entschieden, lieber bei der Infrastruktur als bei unserem publizistischen Kernauftrag zu sparen. Wir haben ab 2019 weniger Geld zur Verfügung. Und ich möchte unseren Berner Kollegen und den Politikern sagen: Wir sind nicht daran, Bern zu verlassen – im Gegenteil! Wir werden andere und neue Tätigkeiten in Bern machen.

Vor No Billag gab sich die SRG als Garantin des nationalen Zusammenhalts. Jetzt zügeln Sie 170 Radio-Stellen nach Zürich, in Bern bleiben noch 32.
Die Idee der nationalen Kohäsion und der föderalistischen Tätigkeit ist zentral für mich. Aber das ist vor allem eine Frage des Programms, mehr als unserer Büros. Und nochmals: Wir verstärken andere Tätigkeiten in Bern!

Dann sagen Sie den Bernerinnen und Bernern jetzt, was Sie konkret in ihrer Stadt ausbauen.
Es gibt drei konkrete Massnahmen: Erstens wird es mehr Journalisten auf unserer Inlandredaktion in Bern geben. Zweitens möchten wir in Bern eine neue, mehrsprachige Recherche-Redaktion gründen. Drittens verfolgen wir ein wichtiges nationales Projekt: den Aufbau einer Digitalplattform, die die Inhalte der SRG-Kanäle mit Untertiteln für die ganze Schweiz aufbereitet. Und zudem darf man nicht vergessen, dass weiterhin 550 Mitarbeitende in Bern tätig sind, davon mehr als 150 Journalisten.

Was wird diese Recherche-Redaktion machen?
Eine überregionale, multilinguale Redaktion mit Kollegen von RTR, RSI, RTS und SRF wird in einem sehr interessanten neuen Projekt nationale Themen behandeln – beispielsweise das Thema Integration: Wie können wir Menschen besser in unsere Gesellschaft einbinden? Dies entspricht auch den Vorgaben unserer neuen Konzession. Das wird aber keine Hors-sol-Redak­tion sein. Jeder Chefredaktor aus jeder Region wird zwei, drei oder vier Mitarbeiter delegieren.

Wozu braucht es zum Webangebot noch eine Digitalplattform?
Der Zuschauer weiss heute kaum, was in den anderen Landesteilen berichtet wird. Die neue Technologie bietet uns nun die Chance, unsere Programme näher zusammenzubringen: Der Tessiner kann SRF-Inhalte mit italienischer Untertitelung abrufen, der Deutschschweizer kann französische Berichte mit deutschen Untertiteln verfolgen. Uns ist aber auch wichtig, dass man diese Plattform personalisiert nutzen kann, etwa mit einem Login: Wenn Sie sich für Fotografie interessieren, können Sie Beiträge zum Thema Fotografie abonnieren, aus jeder Region.

Und die SRG kann unheimlich viele Nutzerdaten sammeln.
Das Projekt verfolgt kein Kommerzialisierungsziel, sondern ist eine Frage der Legitimation: Wer bei uns arbeitet, arbeitet für alle, nicht nur für seine Region oder seinen Sprachteil. Was in einer linearen Welt nicht möglich war, wird in ­einer À-la-carte-Welt möglich! Genauso, wie Sie etwa bei Netflix Inhalte konsumieren, die für Sie untertitelt sind.

Wie viele Stellen umfassen diese beiden Projekte?
Die mehrsprachige Recherche-Redaktion in Bern wird aus etwa 15 Journalisten bestehen. Für die neue À-la-carte-Plattform wollen wir zunächst mit unserer eigenen Produktion arbeiten. In einem zweiten Schritt werden wir neue Community-Jobs schaffen – wir müssen unsere Inhalte auch in den sozialen Medien kuratieren.

Laut dem «Tages-Anzeiger» standen Sie im Mai dem Umzug noch kritisch gegenüber. Wieso plötzlich der Meinungswechsel?
Es gab damals noch viele offene Fragen. Wir haben eine professionelle Analyse in allen Dimensionen gemacht, Vor- und Nachteile abgewogen und dann war ich überzeugt von dem Teilumzug.

Sie sparen in Bern fünf Millionen Franken – wie erreichen Sie das Sparziel von 100 Millionen?
Die fünf Millionen ergeben sich aus 3,3 Millionen im Bereich SRF und 1,7 Millionen bei der Generaldirektion. Insgesamt erreichen wir in der Deutschschweiz rund zwölf Millionen Franken an Einsparungen allein mit Immobilien. Aber lassen Sie mich noch einmal erklären, wie sich die 100 Millionen ergeben.

Bitte.
Durch die vom Bundesrat beschlossene Senkung und Plafonierung unseres Gebührenanteils fallen uns bereits ab nächstem Jahr 50 Millionen Franken weg. Dazu ist die Werbung unter Druck. Und wir werden mehr für Seh- und Hörbehinderte machen. Das ergibt 80 Millionen. Aber wir können ein Unternehmen nicht nur durch Sparen führen. Darum sparen wir zusätzliche 20 Millionen, um die genannten Projekte zu entwickeln und mehr in die schweizerische Fiktion investieren zu können.

Weshalb mehr für die Fiktion?
Wir glauben, dass wir mit dem Schweizer Film einiges für den Zusammenhalt des Landes tun können. Heute bringen SRF und RTS etwa drei bis vier Serien pro Jahr. Unser Plan ist, bis in fünf Jahren sieben bis acht Serien zu produzieren – zusammen mit der Branche, also Koproduktionen!

Und wo wollen Sie jetzt die 100 Millionen einsparen? Sie können nicht ewig Studios verlagern.
Die einzige Möglichkeit, unser Angebot und unser Know-how zu schonen, ist die Infrastruktur: Wir senken unsere Technik-Investitionen um 20 Prozent, wir reduzieren die Flächennutzung unserer Immobilien um 25 Prozent im ganzen Konzern. Wir möchten auch unsere Distributionskosten senken und sparen bei der Verwaltung. So probieren wir zu sparen, ohne die föderalistische Dimension in Gefahr zu bringen.

Und ohne zusätzlichen Stellenabbau zu den kommunizierten 250 Arbeitsplätzen?
Wir sind in einem Konsultationsverfahren mit dem Sozialpartnern. Ich hoffe, dass wir Entlassungen vermeiden können. Aber einen Social Impact werden wir nicht ganz verhindern können.

Das Publikum interessiert, ob Sie einen Abbau beim Programm­angebot ausschliessen können.
Falls die finanzielle Situation so bleibt, können wir mehr oder weniger unser Angebot aufrechterhalten, ja.

Mit Unterhaltung und Sport?
Unterhaltung im Stile der grossen Shows wie «The Voice of Switzerland» können wir uns nicht mehr leisten. Aber es gibt andere attraktive Formate wie «Vier Dörfer – ein Land» bei SRF oder «Traversée des Alpes» auf RTS. Ein Ziel, das wir nach dem 4. März gesetzt haben, ist Unterscheidbarkeit, in allen Bereichen.

Müssen Sie auch beim Sport auf Alternativen zurückgreifen?
Noch sind wir in der Lage, Sportrechte von Grossanlässen wie den Olympischen Spielen zu erwerben. Aber wir können nicht jeden Preis bezahlen. Bei der Champions League können wir noch einen Match pro Woche zeigen statt zwei. Vielleicht müssen wir mehr auch auf andere Sportarten setzen. Vor zwei Wochen zum Beispiel haben wir die Mountainbike-Weltmeisterschaft in Lenzerheide produziert. Das war ein Erfolg. Zudem sollten Fifa und Uefa nicht nur die kurzfristige Zahlungsbereitschaft eines Senders beachten, sondern auch die Reichweite. Unsere Stärken sind Reichweite und Know-how.

Sie sparen und werden kritisiert. Letztlich müssen Sie ausbaden, was Ihre Vorgänger versäumten.
Nein. Aber Sie sehen, ich bin nicht lethargisch, wie Sie schrieben (lacht). Mein Team und ich sind seit dem 4. März fast pausenlos am Arbeiten. Das ist gut so.

Im Leutschenbach sucht man derzeit einen Nachfolger von SRF-Direktor Ruedi Matter.
Ich begleite den Rekrutierungsprozess, der von SRG-Deutschschweiz-Präsident Andreas Schefer geführt wird. Und wir sind auf Kurs. Es gibt keine Verspätung. Wir werden vor Ende Jahr einen neuen Direktor oder eine neue Direktorin gewählt haben.

Kann man sich noch bewerben?
Tut mir leid, dafür ist es jetzt zu spät.

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Bewaffneter Überfall in Rapperswil SG: Opfer verstanden Räuber nicht

Sun, 09/23/2018 - 10:18

Die erste Bedrohung in gebrochenem Deutsch schlug fehlt. Erst als der Räuber vier Männer in Rapperswil SG auf Albanisch ansprach, rückten sie ihr Geld heraus.

In der Nacht auf Sonntag, um 00.15 Uhr, wurden an der Alpenstrasse in Rapperswil SG, Höhe UBS-Filiale, vier Männer überfallen. Sie waren nach dem Ausgang miteinander am Diskutieren, als sich plötzlich ein Unbekannter näherte.

Dieser sprach die vier vorerst in gebrochenem Deutsch an. Da er nicht verstanden wurde, bedrohte er sie auf Albanisch. Er forderte von den vier Männern die Herausgabe aller Wertsachen. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, zeigte er eine Handfeuerwaffe.

Erst jetzt rückten die vier Bargeld, elektronische Geräte, Bankkarten und Herrentaschen im Wert von mehreren hundert Franken heraus. Der Räuber flüchtete Richtung Bahnhof. Die sofortige Nahfahndung der Polizei blieb erfolglos.

Der Räuber wird wie folgt beschrieben: 25 bis 30 Jahre alt, Kurzhaarschnitt, Dreitagebart, trug eine weisse Jacke. Hinweise sind an die Polizeistation Rapperswil zu richten. Telefon 058 229 57 00. (gf)

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Wetter: Mit dem Herbst kommt der Wetterumschwung

Sun, 09/23/2018 - 10:12

BERN - BE - Pünktlich zum astronomischen Herbstanfang vom frühen Sonntagmorgen hat sich ein Wetterumschwung mit Sturmwinden angekündigt. MeteoSchweiz erliess für die Nacht auf Montag Sturmwarnungen der Stufen zwei und drei.

In höheren Lagen über 1500 Metern über Meer wurden Windspitzen von bis zu 140 Kilometer pro Stunde (km/h) erwartet. In den Niederungen der Alpennordseite wurden ebenfalls stürmische Winde mit Böen von bis zu 100 km/h erwartet.

Aufgrund starker Winde wurde für Sonntagnachmittag ein Unterbruch der Bahnstrecke zwischen Weissbad und Wasserauen auf der Linie Gossau SG und Wasserauen AI angekündigt.

Gefahr droht bei diesen Windstärken vor allem von den Bäumen. Die meisten Bäume seien aktuell noch belaubt und böten daher eine grosse Angriffsfläche für den Wind, warnte der private Wetterdienst Meteonews. Weil der Frühling und der Sommer zudem sehr trocken verliefen, seien viele Bäume geschwächt. Sogar ohne äussere Einwirkung seien deswegen immer wieder Äste abgebrochen.

Die Wetterdienste warnten deshalb vor dem Aufenthalt im Wald oder ganz allgemein in der Nähe von Bäumen. Auch zum Wochenbeginn bestehe in den Wäldern noch eine erhöhte Gefahr von Astbruch und umstürzenden Bäumen.

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