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Updated: 4 days 16 hours ago

Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio getestet: SUV all’arrabbiata

Sun, 09/23/2018 - 10:07

Mit dem 510 PS starken Quadrifoglio hat Alfa dem Stelvio die Krone aufgesetzt. Doch braucht es wirklich so viel Power für einen SUV?

Spaghetti schmecken als Carbonara, Bolognese oder mit noch mehr Pfeffer als All’arrabbiata. Doch muss diese zusätzliche Schärfe in Form von mehr Sportlichkeit auch beim Alfa-SUV Stelvio sein? Alfas 4,70 Meter langer Allradler sah doch so schon dynamisch aus. Die zusätzlichen Lufteinlässe, tiefergezogenen Seitenschürzen, Kotflügelverbreiterungen und die vierflutige Sport-Auspuffanlage sowie die mächtigen 20-Zoll-Räder lassen den Quadrifoglio aggressiv wirken, fast wie ein gedopter Athlet. Wir finden: Geschmackssache!

Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio

Motor2,9-V6-Biturbo, 510 PS, 600 Nm@2500-5000/min, 8-Gang-Automatik, 4x4Fahrleistungen0-100 km/h in 3,8 s, 283 km/h SpitzeMasse4,70 m Länge, 1,96 m Breite, 1,68 m Höhe, 1830 kg, Laderaum 525 lVerbrauchWerk/Test 9,0/10,7 l/100 km, 210/249 CO2/km, Energie GListenpreisab 104'500 Fr. (Basis: Super, 2.2 Diesel, 180 PS, ab 50'950 Fr.)Plusviel Power, sportliche Abstimmung, edles InterieurMinusRückfahrkamere mit schlechter Auflösung, enge Platzverhältnisse im Fond, hoher Alltagsberbrauch

 

Gelungenes Interieur

Einen sicheren Geschmack beweisen die Italiener aber beim edlen Interieur mit den perfekt Seitenhalt bietenden Sportsitzen aus schwarzem Leder und Alcantara. Eine sportliche Note ins Cockpit bringen diverse Karbondetails. Das Sportlenkrad ist aber genauso wie die langen Alu-Schaltwippen etwas gar gross geraten. Grösser und vor allem höher aufgelöst dürfte dafür das Bild der Rückfahrkamera sein. Doch wer sich für den Stelvio Quadrifoglio interessiert, stört sich kaum an solchen Banalitäten. Und wohl auch nicht an den nicht allzu üppigen Platzverhältnissen im Fond.

Kernig, prolliger Motorensound

Schon eher stören dürfte Sportfahrer dagegen das leichte Zerren bei Gangwechseln der sportlichen 8-Gang-Automatik im Stadtverkehr. Dafür ist der Sport-SUV aber eigentlich auch nicht ausgelegt, sondern eher für die Rennstrecke oder die Nürburgring-Nordschleife. Statt durch die City zu stauen kann der Stelvio dort die ganze Leistung des 2,9-Liter-V6-BiTurbos voll ausleben. Denn erst im Fahrmodus «d» für «Dynamic» strafft der SUV seine Dämpfer und hängt mit seinen 510 PS noch gieriger am Gas. Begleitet vom kernigen, fast schon etwas prolligen Getöse, wird der Alfa in nur 3,8 Sekunden auf Tempo 100 km/h katapultiert. Und bei flotter Gangart schiebt der 1830 Kilo schwere Quadrifoglio in Kurvenpassagen trotz Allrad leicht über die Vorderräder.

Für die Rennstrecke gedacht

Im «Race»-Modus klingt der Stelvio noch giftiger. Auf dieser Stufe lassen sich gar Traktionskontrolle und ESP deaktivieren – alles für noch schnellere Rundenzeiten auf einer Rennstrecke, aber nichts für den Alltag! Mit 10,7 l/100 km ist der SUV dort übrigens kein Kostverächter. Doch sind wir ehrlich: Bei aller Kritik bietet das sportliche Kleeblatt auch enormen Fahrspass – und schliesslich muss es auch nicht immer Spaghetti Carbonara oder Bolognese sein...

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Deutschland: Schäuble: Integration statt Abschiebungen

Sun, 09/23/2018 - 09:53

Berlin – Angesichts der Schwierigkeiten bei Abschiebungen fordert der deutsche Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble stärkere Integrationsanstrengungen. «Wir sollten uns klar machen, wie schwer es ist, im Einzelfall abzuschieben», sagte der CDU-Politiker der «Welt am Sonntag».

«Deswegen sollten wir auch nicht allzu stark die Hoffnung schüren, dass wir die Grosszahl dieser Menschen zurückführen können. Eher sollten wir alle Kraft dafür aufbringen, sie in unsere Gesellschaft zu integrieren.»

Die Entscheidung von Kanzlerin Angela Merkel, 2015 die Grenzen während des Flüchtlingszustroms offen zu halten, sei richtig gewesen. Aber danach sei es nicht gelungen, die kommunikativen Folgewirkungen zu begrenzen.

Das Signal der Bundesregierung sei in der Welt missverstanden worden, dass alle Menschen ins Land kommen könnten, die in Deutschland leben möchten. «An diesen Folgen leiden wir bis heute.»

Eine Aufgabe sei es, «diejenigen, die nun einmal hier sind, mit allen Mitteln bestmöglich zu integrieren», sagte Schäuble. Eine andere Aufgabe sei es, den Schleppern das Handwerk zulegen.

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Gopfried Stutz: Der Kuhhandel torpediert die AHV-Reform

Sun, 09/23/2018 - 09:50

Vor einem Jahr ist die dringende Altersreform an der Urne abgelehnt worden. Was ist seither geschehen?

Vor einem Jahr, am 24. September 2017, lehnten Schweizerinnen und Schweizer die Altersreform von Bundesrat Alain Berset an der Urne ab. Die FDP versprach im Vorfeld der Abstimmung, man könne die Vorlage getrost ablehnen, ein Plan B sei fixfertig. Man könne ihn aus der Schublade ziehen.

Wo, bitte sehr, ist dieser Plan B? Möglich, dass da in einer Schublade ein Plan steckt. Er ist schnell herausgezogen. Länger dauert es, um ihn umzusetzen. Oder soll etwa dieser unsägliche Kuhhandel, die Verknüpfung der Firmensteuern mit der AHV, der viel gepriesene Plan B sein?

Wir wollen hier zusammenfassen, wo wir bei der überfälligen Sanierung der Sozialwerke stehen. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt läuft derzeit die Vernehmlassung zur AHV-Revision, genannt AHV21. Sie dauert noch bis zum 17. Oktober. Sie sieht die Anpassung des Frauenrentenalters von 64 auf 65 Jahren und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 1,5 Prozentpunkte vor.

Es ist jedoch wenig wahrscheinlich, dass diese Revision bald in Kraft treten könnte. Ursache der Verzögerung ist der Kuhhandel, welcher in der laufenden Herbstsession von den Räten abgewickelt wird. Danach soll die AHV jährlich zusätzliche 2,1 Milliarden Franken erhalten; finanziert mehrheitlich mit Lohnbeiträgen von 0,3 Prozentpunkten, die je hälftig Arbeitnehmern und Arbeitgebern belastet werden.

Damit gibts für die AHV mehr Geld, ohne dass auf der anderen Seite etwas eingespart wird. Für die Linken das Goal des Jahres. Eine Anpassung des Frauenrentenalters ist damit für mehrere Jahre vom Tisch. Noch offen ist, ob gegen den Kuhhandel das Referendum zustande kommt, sodass wir Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dazu auch noch etwas sagen dürfen.  

Noch schlimmer dran ist die berufliche Vorsorge, obschon der Sanierungsbedarf der 2. Säule mindestens so dringend ist wie bei der AHV. Bundesrat Alain Berset gab den Sozialpartnern ein Jahr Zeit, um einen Kompromiss auszuhandeln. Hier ginge es darum, den Umwandlungssatz zu senken und die Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge zu erhöhen. Für die Arbeitgeberseite ist das eine bittere Pille, wenn nun wegen des Kuhhandels die Lohnnebenkosten bereits für die AHV erhöht werden sollen.

Auf der anderen Seite des Verhandlungstisches sind die Gewerkschaften kaum zu Konzessionen bereit – auch dies wegen des Kuhhandels. Mit der Zusatzfinanzierung von 2,1 Milliarden für die AHV haben sie, was sie wollen. Ihnen liegt die AHV am Herzen und nicht die berufliche Vorsorge, mit der auch börsenkotierte Konzerne Geld verdienen.

Böse Zungen behaupten sogar, die Linke wolle die 2. Säule zerstören und damit den Beweis haben, dass das System nicht funktioniere. Bester Nährboden, um ein altes Anliegen aufzufrischen und eine Initiative zur Schaffung einer Volkspension zu lancieren.

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US-Kongresswahlen: Wahlwerbung der anderen Art in den USA

Sun, 09/23/2018 - 09:45

Washington – Der republikanische US-Kongressabgeordnete Paul Gosar erhält Gegenwind aus der eigenen Familie: Sechs seiner neun Geschwister warnen eindringlich vor der Wiederwahl des erzkonservativen Politikers bei den Kongresswahlen im November.

In mehreren Wahlkampfspots des US-Demokraten David Brill kritisieren sie die Politik ihres Bruders. «Er hört Ihnen nicht zu, er kümmert sich nicht um Ihre Interessen», sagt Gosars Bruder David in einem der Videos, die am Freitag von Brills Wahlkampfteam veröffentlicht wurden. Die ungewöhnliche Wahlwerbung für den demokratischen Herausforderer sorgte landesweit für Schlagzeilen.

Die sechs Geschwister werden in den Videos zunächst nur mit ihrem Vornamen vorgestellt, erst am Ende erfahren die Zuschauer, dass Gosar ihr Bruder ist. Der Republikaner aus dem Bundesstaat Arizona war 2011 mit Unterstützung der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung in den Kongress eingezogen. Umfragen zufolge hat er gute Chancen, seinen Sitz bei der bevorstehenden Midterm-Wahl im November zu verteidigen.

Im Kurzbotschaftendienst Twitter ging Gosar am Wochenende zum Gegenangriff über und kritisierte seine sechs Geschwister wegen ihrer Wahlwerbung für seinen demokratischen Rivalen scharf. Alle sechs seien «liberale Demokraten, die Präsident Trump hassen».

Ihnen sei «politische Ideologie wichtiger als die Familie», schrieb der Abgeordnete. «Stalin wäre stolz», fügte er mit Blick auf Sowjet-Diktator Josef Stalin hinzu und schob noch eine Warnung hinterher: «Wir sehen uns zu Hause bei Mama und Papa.»

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Klare Abfuhr an der Urne – das meint BLICK: Darum sind die Agrar-Initiativen abgestürzt

Sun, 09/23/2018 - 09:12

BERN - Heute erteilte das Stimmvolk den Agrar-Initiativen eine klare Abfuhr: 62 Prozent Nein für «Fair Food», 70 Prozent Nein für «Ernährungssouveränität». Die Velo-Vorlage winkte der Souverän durch.

Volk und Stände entscheiden am dritten Abstimmungssonntag 2018 passenderweise über drei nationale Vorlagen. Zum einen kommen die beiden Agrar-Initiativen «Fair Food» und «Ernährungssouveränität» an die Urne.

Letzte Umfragewerte räumen beiden Vorlagen keine grossen Chancen ein. Ganz anders sieht es bei der dritten Vorlage, dem Gegenentwurf zur zurückgezogenen Velo-Initiative, aus. Dort wird eine deutliche Zustimmung erwartet.

Die BLICK-Bundeshausredaktion hält Sie, liebe Leserinnen und Leser, den ganzen Sonntag über auf dem Laufenden. Sämtliche Ergebnisse aus allen Kantonen zu den nationalen Vorlagen und die entsprechenden Reaktionen der jeweiligen Lager sowie des Bundesrats finden Sie ab 10 Uhr live im Abstimmungs-Ticker auf Blick.ch!

Inländischer und importierter «Fair Food»

Mit «Fair Food» wollen die Grünen Lebensmittel aus einer naturnahen, umwelt- und tierfreundlichen Landwirtschaft mit fairen Arbeitsbedingungen fördern. Ob inländische oder importierte Produkte soll dabei keine Rolle spielen.

Der Bund kann dafür Vorschriften zur Zulassung und Deklaration von Lebensmitteln erlassen. Über Zollkontingente und Einfuhrzölle kann er die Lebensmittelimporte steuern. Weiter soll der Bund regional und saisonal produzierte Lebensmittel fördern und Massnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung ergreifen.

Bundesrat und Parlament lehnen die Initiative ab. Unterstützt wird das Anliegen der Grünen einzig von der SP. CVP, FDP, SVP und BDP lehnen das Begehren ab. Die Grünliberalen haben Stimmfreigabe beschlossen. Dies hat auch der Schweizerische Bauernverband getan. Economiesuisse bekämpft die Vorlage.

Ernährungssouveränität will Landwirtschaftspolitik umkrempeln

Die Initiative «Für Ernährungssouveränität» von der welschen Bauerngewerkschaft Uniterre will die Landwirtschaftspolitik der Schweiz grundsätzlich umkrempeln. So soll die Versorgung mit überwiegend einheimischen Lebens- und Futtermitteln erfolgen. Zudem soll Gentechnik unbefristet verboten werden. Weitere Forderungen sind etwa die Erhöhung der Anzahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft und das Verbot für Subventionen zugunsten von Lebensmittelexporten.

Gegner und Befürworter der Initiative «Für Ernährungssouveränität» sind dieselben wie bei «Fair Food». Bundesrat und Parlament sowie SVP, FDP, CVP, BDP und GLP und Economiesuisse lehnen die Uniterre-Vorlage ab. Sie fürchten steigende Preise, ein kleineres Angebot und mehr Bürokratie. Grüne und SP haben sich dafür ausgesprochen, der Bauernverband die Stimmfreigabe beschlossen.

Nur SVP bekämpft Velo-Vorlage

Die 2015 unter der Führung des Verbands Pro Velo lancierte Velo-Initiative wollte den Bund dazu verpflichten, Velowege zu fördern. Nach Ansicht von Bundesrat und Parlament ging diese Forderung allerdings zu weit. Darum haben sie einen Gegenentwurf ausgearbeitet, mit dem dem Bund nur die Aufgabe übertragen wird, Massnahmen zugunsten von Velowegen zu unterstützen und zu koordinieren.

Neben Fuss- und Wanderwegen sollen auch Velowege in der Verfassung verankert werden. Neu soll der Bund die Kantone und Gemeinden bei der Verbesserung des Velowegnetzes koordinierend unterstützen können, indem er beispielsweise schweizweite Standards definiert. Das Ziel der Vorlage ist es, die Sicherheit zu erhöhen, indem Velowege besser vom Schwerverkehr entflechtet werden. Bis auf die SVP unterstützen alle Parteien sowie Bundesrat und Parlament den Gegenentwurf.

 

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In Kantonen und Gemeinden wird abgestimmt: Nach dem Tessin: St. Gallen führt Burka-Verbot ein

Sun, 09/23/2018 - 09:11

Auch in Kantonen und Gemeinden wird heute abgestimmt. In Zürich zum Beispiel über Jäger, im Aargau über Millionäre und in Davos GR über das WEF-Sicherheitsbudget.

Im Kanton Zürich können die Bürger über ein heiss diskutiertes Thema, das auch noch zur Jahreszeit passt, abstimmen: Die Volksinitiative «Wildhüter statt Jäger» will die Jagd verbieten und durch ein Wildhüter-System ersetzen. Das gibt es heute schon in der Stadt Zürich und auch im Kanton Genf. Gut sieht es für die Initiative aber nicht aus: Im Kantonsrat wurde sie einstimmig abgeschossen.

Im Aargau müssen die Reichen zittern, ...

In der Stadt Zürich will man auch einen Bestand reduzieren – allerdings nicht den an Wildtieren, sondern den an Stadträten. Sieben Regierende sollen es sein statt neun wie seit 125 Jahren. Das soll die Verwaltung effizienter machen, sagen die Initianten. Die Stadträte sind – wen wunderts – anderer Meinung.

Im Kanton Aargau sollen die Millionäre an die Kasse kommen: Mit ihrer Millionärssteuer-Initiative verlangen die Jusos eine Verdoppelung der Vermögenssteuern. Vermögen von über zwei Millionen Franken sollen auf kantonaler Ebene neu mit dem Maximalsatz 4,5 Promille besteuert werden – heute sind es 2,6 Promille (BLICK berichtete).

... in Davos die WEF-Fans

Auch in den Bergen geht es heiss her: In Davos GR kommt der Gemeindebeitrag an die Sicherheitskosten des World Economic Forum (WEF) an die Urne. Ab kommendem Jahr soll Davos nämlich statt einer Million 1,125 Millionen Franken beitragen.

Nervös sind vor allem die Behörden: Weil das diesjährige WEF wegen eines üblen Verkehrschaos bei den Einheimischen einen schalen Nachgeschmack hinterlassen hat, fürchtet die Politik, dass die Stimmbürger den Gemeindebeitrag ablehnen, um den Verantwortlichen einen Denkzettel zu verpassen.

BLICK informiert im Ticker laufend über alle Ergebnisse der kantonalen und kommunalen Abstimmungen am heutigen Sonntag.

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«Morgens, nachmittags und abends» gehts im Palast zur Sache: So oft arbeiten Meghan und Harry am Royal-Baby

Sun, 09/23/2018 - 09:07

Herzogin Meghan und Prinz Harry tun, was möglich ist, um ihren Babywunsch wahr werden zu lassen. Angeblich fast zu jeder Tageszeit.

 

Herzogin Meghan (37) und Prinz Harry (33) sind seit knapp vier Monaten verheiratet – und wünschen sich nichts sehnlicher als ein Baby. Und die beiden sollen sehr gezielt an dessen Umsetzung arbeiten. Wie ein Freund gegenüber «Hollywood Life» verrät, würden sie sogar eine Handy-App benützen.

«Meghan hat eine App, die ihre Fruchtbarkeit zeigt, und wenn sie am ehesten schwanger wird, machen sie und Harry das Beste aus ihrer gemeinsamen Zeit», erklärt der Freund. Und fährt schmunzelnd fort: «Das bedeutet, dass sie morgens, nachmittags und nachts Zeit für die Liebe haben, wobei ein Baby das Ziel ist. Also, quasi nonstop. Und Harry, der beschwert sich überhaupt nicht.»

Queen soll Fruchtbarkeitstest angeordnet haben

Wie nun zudem herauskam, soll Meghans und Harrys Nachwuchs aber auch vor der Heirat schon ein grosses Thema gewesen sein. Queen Elizabeth II. (92) soll vor der Vermählung sogar einen Fruchtbarkeitstest angeordnet haben, sagt ein Palastinsider zu «Radar Online». Zusätzlich habe man Eizellen der ehemaligen Schauspielerin eingefroren, um zu garantieren, dass eine erste Schwangerschaft auch mit Ende 30 noch möglich wäre.

Meghan selbst soll die ganze Übung alles andere als lustig gefunden haben, sei angewidert gewesen, als sie dazu aufgefordert wurde. «Doch weil sie unbedingt zur royalen Familie gehören wollte, hat sie dann eingewilligt, es zu tun», erklärt der Insider.

Ob Meghan schon in froher Erwartung ist, ist bislang nicht bekannt. Gerüchte, wonach die einstige TV-Schauspielerin bereits schwanger sein soll, gab es allerdings bereits kurz nach der Hochzeit. Das Paar störe sich daran aber nicht, weiss ein Bekannter. «Meghan und Harry kümmern sich wirklich nicht um all die Gerüchte, da sie akzeptieren, dass es nur ein Teil davon ist, wer sie sind.» (euc)

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«Leide unter der schwierigen Situation»: Anfeindungen und böse Vorwürfe gegen FCB-Streller!

Sun, 09/23/2018 - 08:15

Er wurde vergöttert, er wird verteufelt – doch wie steckt der Mensch Marco Streller (37) all diese Anfeindungen weg? Im SonntagsBlick erklären ihn sein Vater, sein bester Freund und seine Fussball-Kumpels.

Um Marco Streller zu verstehen, hilft ein Beispiel aus seiner Zeit als Spieler. Als er vor vier Jahren im Alter von 33 Jahren ein Angebot von West Ham United hat, will der damalige FCB-Captain nach London wechseln. Als er dies seinem damals 6-jährigen Sohn Sean sagt, füllen sich dessen Augen mit Tränen: «Papi, was mache ich dann mit meinen Freunden hier?»

Streller sagt ab und bleibt in Basel. Ganz Bauch- und Gefühlsmensch. Als Spieler war er damals noch gefeiert und begehrt. Die Zeiten haben sich geändert. Als Sportchef steht er mittlerweile im eisigen Gegenwind.

Es sind schwere Zeiten für ihn in Basel. Neun Punkte Rückstand auf YB vor dem heutigen Direktduell. Der Titel ist in weiter Ferne. Champions und Europa League verpasst. Es sind Tage voller Anfeindungen und böser Vorwürfe. Und dementsprechend tief geht das dem Sportchef des FC Basel unter die Haut.

 

Streller selbst sagt: «Ich leide, unter der schwierigen Situation. Und ja, manchmal trage ich unsere Probleme nach Hause und habe zum Beispiel Mühe, einen Film ganz zu Ende zu schauen oder meiner Frau genau zuzuhören. Es geht mir einfach nahe. Weil ich den FCB von ganzem Herzen liebe. Und das macht es nicht einfacher Distanz zu gewinnen.» Streller weiter: «Am liebsten möchtest Du abends spät, wenn dir eine Idee kommt, sofort ins Büro fahren und alles verbessern. Um einfach den Klub aus dem Tief herauszuholen.»

Es sind offene Worte eines Menschen, der nicht zuletzt wegen seines Namens und wegen seiner Vergangenheit schneller und vielleicht auch härter kritisiert wird als zum Beispiel seine Vorgänger. Bernhard Heusler konnte sich einige Jahre im Windschatten von Gigi Oeri entwickeln, Georg Heitz begann als Sportkoordinator und arbeitete sich zum Direktor hoch. Streller ist sofort das Gesicht des Klubs – und voll unter Druck. «Da muss er durch», sagt sein Papa Thomas Streller (67). Im SonntagsBlick sprechen enge Vertraute von Streller.

Thomas Streller, Marcos Vater  

BLICK: Herr Streller, wie stark trifft Sie die Kritik an Ihrem Sohn?
Thomas Streller:
Natürlich, er ist immer noch mein Kind und ich will, dass es ihm gut geht. Aber meiner Frau geht’s noch näher, sie liest im Gegensatz zu mir auch mal Internet-Foren. Kaum ist sie vor dem Computer, flucht sie auch schon. Marco ist nun halt mal in einem Haifischbecken. Aber wenn es um den FCB geht hast Du schon das Gefühl, dass einiges auf Marco abgewälzt wird.

Inwiefern?
Er ist das klare Gesicht des FC Basel und muss für vieles seinen Kopf hinhalten. Das kann ja nicht spurlos an ihm vorbeigehen. Bei uns in Basel gibt’s halt nur zwei Dinge, die Fasnacht und den FCB. Und beim Fussball hat jeder das Gefühl, dass er mitreden kann. Aber Marco konnte sich auch viele Träume mit dem FCB verwirklichen. Jetzt sind die Wellen halt mal höher.

Nimmt er als emotionaler Mensch die Kritik zu persönlich?
Ja, er kann schnell auf zweihundert sein, gerade, wenn es um die Kinder geht. Aber er hat eine soziale Ader, es muss immer allen gut gehen. Und er liebt halt den Fussball und den FCB. Schon früher hat er in der Wohnung immer gespielt und den Ball mit ins Bett genommen. Er war ein kleiner Chaot, aber ein liebenswertes Schlitzohr, das alle mochten. Das ist er heute noch. Und er chrampft und chrampft, um den FCB vorwärts zu bringen.

Haben Sie ihm auch schon gesagt: «Hör auf, geniesse dein Leben, Du bist doch finanziell abgesichert?»
Es kann schon sein, dass er den einen oder anderen Franken mehr auf dem Konto hat als ich. Aber ich kenne seine finanzielle Situation nicht... (lacht). Nein, gar nicht. Wenn er den Karren herumreissen kann, dann wird er wieder gefeiert werden, keine Frage. Aber ja, es schmerzt, dass ihm im Moment alles um die Ohren geknallt wird. Aber er hat eine dicke Haut, ist ein Mann geworden. Als er vor Jahren seien Rücktritt aus der Nationalmannschaft gab, da war er noch ein Kind. Doch es ist ein Moment, der ihn als Mensch sehr geprägt hat.

Schwarzer Tag in Strellers Karriere

Es ist der 30. Mai 2008 in St. Gallen. Die Nati schlägt Liechtenstein 3:0 und doch ist einer tieftraurig: Stürmer Marco Streller wird vom Publikum ausgepfiffen. Die Mannschaft zieht ins Elephant, einen St. Galler Club. Für Streller wirds ein Frustsaufen. Am anderen Tag gibt er vor laufenden Kameras seinen Rücktritt aus der Nati, wohl noch mit «Rest-Alkohol», wie er heute sagt. Vom Verband geschützt wird er nicht. Auch heute gibt es Momente, in denen er sich beim FCB im Stich gelassen fühlt.

Marcos bester Freund Fabian Dreier

 

Schon zu jener Zeit an Strellers Seite ist Fabian Dreier (37). «Mein bester Freund», sagt Streller. Bei den B-Junioren spielen Sie zusammen in Aesch im Kanton Basel-Land. Dreier arbeitet im Aussendienst einer Krankenversicherung und ist der Götti von Strellers Sohn Sean (10).

BLICK: Herr Dreier, müssen Sie Ihren besten Freund oft verteidigen?
Fabian Dreier:
Ja, besonders auf den regionalen Fussballplätzen. Jeder fragt, was falsch läuft. Jeder sagt dir, dass er doch endlich jenen und jenen Spieler holen soll. Mit diesen Stammtisch-Diskussionen wird man dauernd konfrontiert. Es gibt viele Besserwisser in der Region Basel. Aber ich lasse mich nie auf Diskussionen ein.

Wie haben Sie den 15-jährigen Marco Streller erlebt?
Wir hatten schon Flausen im Kopf damals. Wenn wir heute zum Skifahren gehen ins Wallis oder an den Spengler Cup, sind wir immer noch keine Klosterschüler. Aber die Profi-Karriere hat ihn nachhaltig verändert.

Inwiefern?
Ich weiss noch, dass ein Toyota Yaris sein erstes Auto war. Dann kam ein Corolla. Als er nach Stuttgart ging und im Mercedes Cabrio vorfuhr, da machten wir schon Sprüche. Er war immer ein sozialer Mensch, der die Gesellschaft von seinen Freunden schätzt.

Ein legendäres Erlebnis?
Wir besuchten ihn in Stuttgart, er spielte am Samstag. Die vernünftigen gingen Sonntag Mittag nach Hause, die Canstatter Wasen – also das Stuttgarter Oktober-Fest – fanden gerade statt. Er überredete mich, am Sonntag noch zu bleiben, er müsse mit der Mannschaft am Nachmittag hin. Ich sagte ihm zu und meinte, um 22 Uhr sei ich dann aber auf dem Zug. Ich war schliesslich noch in der Lehre.

Erwischten Sie den Zug?
Um 21.45 Uhr rannten wir wie von der Tarantel gestochen zum Bahnhof. Ich musste ein Taxi nach Basel nehmen. Ich war morgens um sieben Uhr pünktlich beim Job, aber das Taxi kostete 300 Euro.

Hat Streller wenigstens bezahlt?
Nein, meine Mutter, glaube ich.

Wie ist Marco heute?
Er ist bald darauf Vater und ich Götti geworden, er wurde ruhiger. Natürlich sprechen wir heute noch viel über Fussball. Ausser die Frauen sitzen am Tisch, dann geht’s eher um Mode oder so. Er hat sowieso ein Riesen-Glück mit seiner Frau Désirée, sie nimmt ihm auch jetzt in der harten Zeit viel ab, gerade mit Sean und Elin.

Wie gehts Marco, denken Sie?
Wenn man ihn nicht kennt, denkt man, es geht ihm blendend. Wenn Du ihm aber nahe stehst, dann sieht es anders aus. Was nach der Entlassung von Raphael Wicky und dem Ausscheiden aus der Europa League auf ihn zukam, war extrem. Auch wenn er es nie zu geben würde: Er überfliegt die Kommentare im Internet sicher und es trifft ihn. Bei einem Grillabend, wenn man offener miteinander spricht, spürt man, dass ihn alles sehr mitnimmt.

 

«Im Whatsapp-Chat gehts lustig zu und her»

Sport als Ausgleich, damit ist es auch vorbei. Dreier riss sich das Kreuz- und Innenband sowie den Meniskus, Streller erlitt einen Innenbandriss. Beide spielen bei den Senioren des SC Dornach, auch mit Alex Frei (38) und Beni Huggel (41). «Im Whatsapp-Chat der Senioren geht es sehr lustig zu und her», erzählt Dreier. «Das Problem ist, dass 90 Prozent Seich geschrieben und viel gelacht wird und einige die wichtigen 10 Prozent dann übersehen...»

Nicht nur der SC Dornach, auch ein anderes prägendes Erlebnis verbindet Frei, Streller und Huggel. Es geht um das Barrage-Spiel in der Türkei im Jahr 2005. Schon bei der Anreise werden alle schikaniert, das Gepäck kommt nicht an, nachts gibt’s Anrufe direkt ins Hotelzimmer. Und nach dem WM-Qualifikation der Schweizer kommt es zur Schande von Istanbul, mit all den Jagdszenen. «Ich hatte Todesangst», sagt Streller. Das Ereignis verbindet. Die Bande mit unter den drei Ex-Nati-Spielern hält bis heute, wie auch mit dem heutigen Zürich-Trainer Ludovic Magnin (39).

Auch die WM mit dem Aus gegen die Ukraine im Penaltyschiessen stärkt die Freundschaft. Inklusive Strellers Zungenspiel beim Elfmeter in Köln. «Das wird ihn das Leben lang prägen», sagt Papa Streller, «er wollte Verantwortung übernehmen, weil er immer eine grosse Klappe hatte.» Streller sagt, er könne heute darüber lachen.

Gute alte Freunde: Huggel, Frei, Magnin, Fink

Bestimmt auch mit Beni Huggel. Der heutige SRF-Experte ist Strellers engster Freund aus dem Fussball-Zirkus. Sie spielten zusammen in Arlesheim. Huggel war 19 und Streller durfte als 15-Jähriger im Zweitliga-Team mittrainieren. Seit 22 Jahren gehen sie durch dick und dünn.

Huggel sagt: «Man spürt, dass ihn alles sehr beschäftigt und mitnimmt. Weil vieles in seinem Kopf herumschwirrt, weil er die ganze Anspannung mit sich herum schleppt. Es ist schwer für ihn, dass die ganze Stadt das Gefühl hat, was er besser und was anders machen kann. Ohne, dass die meisten eine Ahnung davon haben.»

Für Huggel ist Strellers Verbundenheit zum FC Basel dabei nicht immer von Vorteil: «Seine Loyalität zum FCB ist extrem und schön. Für seine Psycho-Hygiene wäre es aber besser, wenn er es distanzierter sehen würde. Aber das wichtigste ist, dass er sein Umfeld nicht wechselt. Da kriegt er auch ehrliche Meinungen.» Auch Andrea Roth, als Clubkultur-Beauftragte des FCB eine enge Mitarbeiterin von Streller, sagt: «Schon als Spieler war er voller Leidenschaft für den Fussball und dieses Feuer spürt man auch jetzt. Auch seine Identifikation mit dem Klub nimmt man täglich wahr.»

Ludovic Magnin, der 2007 mit Streller in Stuttgart Meister wurde, sagt: «Ich habe Strelli vor kurzem an einem Anlass getroffen. Er hat ein paar graue Haare gekriegt. Wir haben beide mehr Druck und Verantwortung als früher. Als Trainer könntest du dich 24 Stunden pro Tag mit Fussball beschäftigen, der Druck ist immer da. Als Sportchef wird das wohl dasselbe sein.» Er rät Streller: «Man muss sich unbedingt gewisse Zeitfenster suchen, in welchen man abschalten kann. Im Moment kann ich das noch gut...»

Anders ist es bei Strellers langjährigem Weggefährten Alex Frei (38). Als Sportchef des FC Luzern schmeisst er kurz vor einem Burnout hin. Er schläft zu jener Zeit nur noch zwei, drei Stunden und ist gegenüber seiner Familie abwesend, am Esstisch kaum ansprechbar. «Ich konnte nicht mehr abschalten. Das Ergebnis kennen wir», sagt Frei heute.

Es ist klar, dass er Strellers Gefühle gut nachvollziehen kann. Frei sagt: «Das schwierige ist: Du musst die Kritik zwar aufnehmen, auch die Gedanken aus sozialen Medien. Aber die Kritik darf dich nicht auffressen. Sonst gehst du kaputt.»

Frei weiter: «Im Sportchef-Job ist es so: Wenn es gut läuft, arbeitest du 15 Stunden am Tag. Wenns schlecht läuft, sind es 18 Stunden. Aber du musst dir Auszeiten nehmen, das Handy ausschalten. Ab gewissen Uhrzeiten weniger erreichbar sein als zur normalen Tageszeit. Und dann musst Du rausfinden, was für dein ganz persönliches Gleichgewicht das Beste ist. Der eine geht Wandern, der andere Pilze suchen, der dritte läuft Marathon.»

Frei sagt, dass er nie mehr Sportchef sein wolle. Aber für beide ist klar, dass sie als langjährige Nati-Spieler schneller angegriffen werden: «Damit müssen wir leben, ob ich es gerecht finde oder nicht, interessiert niemanden. Jeder hat eine Meinung zu uns, auch, wenn man uns gar nicht persönlich kennt. Das ist die schöne und zugleich die hässliche Seite des Fussballs. Jeder kann irgendetwas reinschreien oder ins Internet schreiben. Unabhängig davon, ob es Quatsch oder Wahrheit ist.»

Frei ist aber auch überzeugt: «Diese schwere Zeit stärkt Strellers Profil. Er hat öffentlich Fehler zugegeben, das hat er gut gemacht. Und im Fussball wird jede Woche abgerechnet – das kann als Sportchef hart sein, ist aber auch alle sieben Tage eine Chance.»

Dieses Gefühl kennt auch Thorsten Fink (50). Mit GC verlor er vergangene Woche im Cup in Nyon. Er sagt: «Streller ist ein super Mensch, als Captain konnte er alle mitreissen. Das wird ihm auch als Sportchef gelingen. Es kann nicht alles, wie sich die heutige Situation darstellt, seine Schuld sein. So schnell kann man gar nicht alles kaputt machen Vielmehr seien die fetten Jahre des FC Basel vielleicht vorher schon langsam zur Neige gegangen. Fink: «Er ist ein guter Junge. Gut wäre, dass er lernt, abzuschalten. Schlafen ist das wichtigste, oder mal einen Film schauen und gut essen gehen.»

Streller selbst sagt: «Ich denke darüber nach, wieder Yoga zu machen. Vielleicht würde es mir gut tun.» Nur weiss auch er: Am Ende des Tages helfen ihm nur Siege. Am besten schon heute bei Meister YB. 

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Bluttat in Tramelan: Täter ging auf seine Familie los, tötete dann Unbeteiligten

Sun, 09/23/2018 - 07:10

TRAMELAN BE - In der Nacht auf Sonntag kommt es im Berner Jura am Bahnhof von Tramelan zu einer Bluttat. Ein 18-Jähriger verletzte einen unbeteiligten Mann (36) tödlich. Zuvor ging er auf seine eigene Familie los.

Schreckliches Drama im Berner Jura: Am Bahnhof von Tramelan BE geht gegen 1 Uhr in der Nacht auf Sonntag ein 18-jähriger Mann auf einen 36-jährigen Mann los! Er verletzt ihn derart schwer, dass er noch vor Ort stirbt.

Die Polizei rückt aus, kann den Angreifer verhaften. Bald wird klar: In Tramelan hat sich eine schlimme Familientragödie abgespielt. Gemeindepräsident Philippe Augsburger sagt zu BLICK: «Der psychisch kranke Sohn griff zuvor beide Eltern und seine Schwester an und verletzte sie schwer. Dann irrte er auf der Strasse herum.»

«Es ist ein schreckliches Drama»

Das Opfer ist laut Augsburger ein Mann, der nur zufällig vor Ort war und mit der Familie nichts zu tun hat. Augsburger: «Vor dem Bahnhof traf der Täter auf einen 36-jährigen Mann, der auf den Bus wartete. Der junge Mann griff ihn grundlos an und verletzte ihn so schwer, dass er kurz darauf starb. Es ist ein schreckliches Drama.» Die verletzten Familienmitglieder sind noch immer im Spital. Gemäss aktuellem Kenntnisstand sind sie allesamt nicht in Lebensgefahr, wie die Kantonspolizei Bern am Sonntagnachmittag mitteilt.

Die Schilderungen des Gemeindepräsidenten decken sich mit der Mitteilung der Polizei. Der Täter hatte noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte zu Fuss die Flucht ergriffen. Alle Opfer wurden mit einem scharfen Gegenstand angegriffen und weisen Stich- und Schnittverletzungen auf.

Nachbarn sind unter Schock

Die unmittelbaren Nachbarn sind geschockt. «Ich bin aufgewacht und sah die Polizeiabsperrung. Wir waren alle geschockt.» Der Nachbar erfährt von BLICK, was sich in der Nacht abgespielt hatte. Er kann es kaum fassen. «Der Sohn ist in einer psychiatrischen Einrichtung. Er hat schwere psychische Probleme», sagte er. Dass er aber zu so etwas Schlimmem fähig ist, kann er sich nicht vorstellen. Der Sohn sei nur übers Wochenende zuhause gewesen, weil seine 12-jährige Schwester die Firmung feierte. Auch sie liegt im Spital.

+++ Update folgt +++

In einer früheren Version hiess es, das Opfer sei eine Frau. Diese falsche Information wurde durch die Polizei berichtigt.

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SVP-Magistrat Christoph Blocher über Bettelbriefe und seine Fehler: «Politiker lügen relativ häufig»

Sun, 09/23/2018 - 03:59

In einem Interview mit der «SonntagsZeitung» sprach Christoph Blocher über Lügen, seine grössten Fehler und Bettelbriefe.

SVP-Magistrat Christoph Blocher gibt zu, in seinem Leben viel gelogen zu haben. «Eine Hitparade meiner dreistesten Lügen kann ich nicht machen, es waren zu viele», sagt er in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» und führt an, dass «Politiker relativ häufig lügen», teilweise allerdings dazu gezwungen würden: «Als Bundesrat muss man lügen, sonst gilt man als unkollegial.»

Aber der Zweck heilige die Mittel. Es käme darauf an, weshalb man die Unwahrheit sage, sagt der 77-Jährige, bevor er den aktuellen Fall des Genfer Regierungsrats Pierre Maudet thematisiert (BLICK berichtete), der nach Blochers Meinung «für einen schlechten Zweck gelogen» habe: «Er wollte damit den Verdacht auf Korruption und persönliche Vorteilsnahme aus der Welt schaffen.» Hätte er gelogen, um das Land zu retten, wäre ihm niemand böse, glaubt Blocher, der sich die Bemerkung nicht verkneifen konnte, dass «nur dank der SVP Maudet nicht Bundesrat geworden» sei. «Die SP wählte Maudet. Sie sehen, wie wichtig die SVP ist.»

Nebst Lügen und seinem Lieblingsthema EU («Mit dem Rahmenabkommen wird uns ein Knechtschaftsvertrag aufgedrängt, der die Unabhängigkeit der Schweiz und die direkte Demokratie zerstört») gab Blocher auch Einblick in die Geschichte der SVP («Mein Ziel war nie, die SVP zur grössten Partei zu machen. Sie ist es geworden») und sprach über ein Thema, das er von sich aus eigentlich nie anspricht: Seine Spenden. 

20 bis 30 Bettelbriefe pro Tag

Täglich bekomme er 20 bis 30 Bettelbriefe, sagt Blocher der Zeitung, ohne darauf einzugehen, wie viele davon er beantworte. Er gibt dafür zu, aus Naivität auch schon auf «Chalbereien», wie er es ausdrückt, hereingefallen zu sein. Etwa auf einen Unternehmer, der in seinem Büro stand und ihn weinend um 200'000 Franken angebettelt habe, nur um einige Tage später seinen Lohn von 150'000 auf 200'000 Franken zu erhöhen.

Oder eine Investition in Ghana, die nicht so lief, wie erhofft: Seine Schwester habe dort als Leiterin eines Spitals gearbeitet und ihm «herzabdrückende Geschichten erzählt». Also habe Blocher nicht nur ein neues Spital gebaut, sondern auch fünf Ghanaer einfliegen lassen, denen er ein Medizinstudium in Europa bezahlte. «Sie unterschrieben, dass sie zurückgehen, um dort als Ärzte tätig zu sein. Tatsächlich heirateten sie aber europäische Frauen und hielten in Europa Vorträge über die missliche Lage ihres Heimatlandes. Kein einziger ging zurück.»

Daneben erklärte Blocher, in seinem Politikerleben gewisse Dinge falsch gesehen zu haben. Als Beispiel nannte er jedoch einzig die unspektakuläre Warenumsatzsteuer, von der er wollte, dass sie zur Mehrwertsteuer wird. «Heute muss ich sagen, das war ein Fehler. Mit diesen Mehrwertsteuerabrechnungen ist man mit einem Bein stets «im Chefi»!» Sonst hat sich Blocher offenbar kaum etwas vorzuwerfen, wie der nächsten Antwort zu entnehmen ist: «Aber wenn ich - der immer als Neinsager betitelt wurde - einen Fehler begangen habe, dann diesen: Ich habe viel zu wenig Nein gesagt!» (vof)

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Angebliches Opfer von Supreme-Court-Kandidat sagt am Donnerstag aus: Kavanaugh könnte es am Donnerstag an den Kragen gehen

Sun, 09/23/2018 - 03:05

Die Frau, die dem Richter-Kandidaten für den US-Supreme-Court, Brett Kavanaugh, versuchte Vergewaltigung vorwirft, will am Donnerstag definitiv vor dem US-Senat aussagen.

Die Frau, die dem Richter-Kandidaten für den US-Supreme-Court, Brett Kavanaugh, versuchte Vergewaltigung vorwirft, will am Donnerstag definitiv vor dem US-Senat aussagen. Das berichteten US-Medien am Samstag übereinstimmend unter Berufung auf ein Schreiben der Anwältin der Frau an den Justizausschuss des Senats.

Der Termin der Anhörung wurde auf Donnerstag festgelegt, berichtete unter anderem die «New York Times». Über die weiteren Details sollte noch am Sonntag verhandelt werden.

Versuchte Vergewaltigung an Schülerparty

Seit Tagen laufen hinter den Kulissen Verhandlungen über den Termin und die Umstände einer solchen Befragung vor dem US-Senat. Christine Blasey Ford hatte mehrere Bedingungen für eine Aussage gestellt. An diesen Bedingungen und Details könnten die Verhandlungen noch scheitern, schrieb die «New York Times». Sollte es am Sonntag keine Einigung geben, müsse der Vorsitzende des Justizausschusses, Charles Grassley, über eine eventuelle Abstimmung über Kavanaugh am Montag entscheiden.

Die Psychologie-Professorin aus Kalifornien gibt an, Kavanaugh habe versucht, sie nach einer Schülerparty Anfang der 1980er Jahre zu vergewaltigen. Kavanaugh bestreitet das energisch. 

US-Präsident Donald Trump hat ihn als Richter für den Supreme Court vorgeschlagen, den obersten Gerichtshof der USA. Kurz vor der Entscheidung des US-Senats über die hochrangige Personalie hatte Ford die schweren Vorwürfe gegen den umstrittenen konservativen Juristen erhoben. Seine Berufung an das höchste US-Gericht ist damit ins Wanken geraten.

Die Vorwürfe gegen Kavanaugh sind Gegenstand einer heftigen parteipolitischen Auseinandersetzung in Washington geworden. Die Demokraten sehen eine Chance, Kavanaughs Nominierung hinauszuzögern, bis sich nach den anstehenden Kongresswahlen am 6. November möglicherweise die Mehrheitsverhältnisse im Senat ändern und der erzkonservative Richter verhindert werden könnte. (SDA)

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Iran: Iran zitiert nach Anschlag EU-Diplomaten

Sun, 09/23/2018 - 02:32

Teheran – Die iranische Regierung hat nach dem Angriff auf eine Militärparade mit mindestens 29 Toten diplomatische Vertreter dreier europäischer Länder einbestellt. Betroffen waren die Botschafter Dänemarks und der Niederlande sowie der britische Geschäftsträger.

Wie die amtliche Nachrichtenagentur Irna am Sonntag berichtete, habe Teheran mit der Einbestellung am Samstag dagegen protestiert, dass die jeweiligen Länder «einige Mitglieder der Terrorgruppe beherbergen, die den terroristischen Anschlag begangen haben».

«Es ist nicht hinnehmbar, dass diese Gruppen von der EU nicht als terroristische Organisationen eingestuft werden, weil sie keine Terroranschläge in Europa verübt haben», wurde ein Sprecher des iranischen Aussenministeriums zitiert.

Die Ankündigung erfolgt nach einem Angriff am Samstag auf eine Militärparade im südlichen Iran, bei der mindestens 29 Menschen getötet und rund 50 verletzt wurden.

Teheran machte ein von den USA «unterstütztes Regime» für den Angriff verantwortlich. Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, «regionale Terror-Sponsoren und ihre US-Herren» seien für den Angriff verantwortlich. «Der Iran wird schnell und entschieden zur Verteidigung iranischer Leben antworten.»

Die Revolutionsgarden machten von Saudi-Arabien finanzierte «Terroristen» für den Angriff verantwortlich. Bei den Schützen handle es sich um Mitglieder einer sunnitischen Separatistengruppe namens «Al-Ahwasieh», die auch der Terrormiliz IS nahestehe.

Die Gruppe hat in der Zwischenzeit auch die Verantwortung für den Angriff übernommen. Für die sunnitische IS-Miliz ist der schiitische Iran ein Erzfeind.

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Zweifache Mutter Franziska über ihre Brust-OP: «Ich wollte keine unnatürlichen Silikonhügel»

Sun, 09/23/2018 - 02:29

Anfang dreissig, zwei Kinder – und flache Brüste: Franziska aus Bern erzählt in drei Folgen warum sie sich für eine Brustvergrösserung entschieden hat.

Franziska Imobersteg ist ein sportliches Mami Anfang Dreissig. Zwei Kinder hat sie geboren, ein Mädchen und einen Jungen. Die gebürtige Bernerin arbeitet Teilzeit im Verkauf. Mehrmals die Woche stemmt sie im Fitnessstudio Gewichte oder schwitzt in der Bodypump-Stunde mit anderen Frauen.

Die Schweissperlen rinnen bei Franziska über viele kunstvolle Tattoos. Die Namen der Kinder zieren ihre Arme, dem Oberschenkel entlang ranken sich Blumen, auf dem Rücken tanzen Elfen, Skorpione und Jungfrauen. Zu jedem Tattoo kann Franziska eine berührende Geschichte erzählen. Sie verschönert ihren Körper seit vielen Jahren. «Mein Körper ist etwas sehr Wertvolles für mich», sagt sie.

Spuren nach zwei Schwangerschaften

Je grösser und selbstständiger die Kids wurden, desto öfter stand Franziska zuhause vor dem Spiegel, betrachtete ihre Brüste und dachte: «Die beiden Schwangerschaften haben schon Spuren hinterlassen.» Nicht verbittert oder traurig, sondern pragmatisch. Bei der Blondine schrumpfte die Körbchengrösse A nach dem Stillen der beiden Kinder weiter.

Wehmütig erinnerte sie sich daran, wie üppig ihre Brüste während der Schwangerschaft waren. «Da fühlte ich mich wie im Himmel, meine Brüste waren so gross und prall.» Doch jetzt: «Wo vorher schon wenig war», sagt sie, «war nun fast nichts mehr.»

Damit steht Franziska exemplarisch für viele Frauen, die sich als Mütter wieder einen prallen und straffen Busen wünschen. Nicht nur in der Schweiz werden Brustvergrösserungen immer populärer, in Ländern wie den USA belegen Eingriffe an der Brust seit einigen Jahren die Topplätze.

Brustvergrösserungen rangieren auf Platz 1

Franziska fragte sich damals: Wollte sie wirklich weiterhin mit Brüsten leben, die ihr nicht gefallen? Und mit jedem weiteren innerlichen «Nein» wuchs die Gewissheit in ihr, sich mit einer Brustvergrösserung selber ein persönliches Geschenk für eine positive Zukunft zu machen. «Irgendwann muss man aufhören nachzudenken und sich einfach entscheiden», sagt sie.

«Aber ich wollte auf keinen Fall so unnatürliche Silikonhügel», erzählt sie und lacht. Üppig, rund und weich, wünschte sie sich die Fülle im Dekolleté. Nach langen Diskussionen mit ihrem Partner, der sie auf diesem Weg unterstützte aber «nie forcierte», habe sie sich vor zwei Jahren dann endlich für eine Operation entschieden.

In Begleitung einer Freundin fuhr sie in die Lucerne Clinic. Im modern-mondän eingerichteten Zentrum für zeitgemässe Schönheitschirurgie wurde sie von Dr. Jürg Häcki empfangen. «Schon nach einer halben Stunde habe ich mich bei ihm sicher und wohl gefühlt», sagt Franziska.

Mit rund 250 Brustvergrösserungen pro Jahr gehört der Gründer der Lucerne Clinic schweizweit zu den führenden Brustchirurgen. Zusammen mit Dr. Häcki konnte sich Franziska ihren Traumbusen designen: Natürlich und tropfenförmig. Heisst: 325 Milliliter Silikon pro Brust.

«Ein natürliches Resultat»

«Besonders überzeugt hat mich, dass man mir nie etwas ‚aufschwatzen’ wollte, sondern komplett auf meine Wünsche einging», sagt die Patientin über die ersten Beratungsgespräche. Auch der Arzt bestätigt: «Frau Imobersteg wünschte sich ein  natürliches Resultat, weshalb wir uns für das tropfenförmige Implantat entschieden.»

Eine individuelle und kompetente Beratung sei essentiell, «denn jede Frau hat eine andere Vorstellung von ihrem perfekten Busen», so Dr. Häcki. Bei den Implantaten kann zwischen der besagten tropfenförmigen sowie runden Form unterschieden werden. «Letztere sind insbesondere bei jüngeren Frauen beliebt, die sich ein volles Dekolleté wünschen. Während die Breite des Implantates durch die Anatomie des Körpers bestimmt wird, hängt die Projektion ganz von den persönlichen Vorstellungen der Patientin ab.»

Ein weiterer wichtiger Punkt stellt die Platzierung des Implantats dar, welches nicht nur aus medizinischer, sondern auch optischer Perspektive relevant ist. Dr. Häcki spricht sich klar für eine Platzierung unter dem Muskel aus: «Mit dieser Technik kann eine potentielle Erschlaffung der Brust vermieden werden. Dank der Überdeckung des Muskels werden auch die Implantatränder beim Dekolleté nie sichtbar. So kann ich ein ästhetisch optimales Resultat garantieren.»

Ein wichtiger Punkt ist die richtige Platzierung des Implantats. Nicht nur aus medizinischer, sondern auch aus optischer Sicht. Dr. Häcki bevorzugt eine Platzierung unter dem Muskel.

Aber nicht nur die Ästhetik zählt für den erfahrenen Chirurgen. Die Lucerne Clinic gehört zu den fortschrittlichsten medizinischen Einrichtungen in unserem Land – und eine mit der tiefsten Infektionsrate. «Wir treffen die Sicherheitsvorkehrungen wie in der Herzchirurgie» sagt Dr. Häcki, «und wir setzen alles daran, das Infektionsrisiko bei jedem Eingriff weiter zu minimieren.»

Auch ein Grund, warum der Arzt bei jeder Operation übrigens zwei Handschuhe übereinander trägt. Nachdem der Eingriff eingehend besprochen war, fühlte sich Franziska Imobersteg bereit für die OP. Eine Frage stellte sie sich immer wieder: «Wie werden sich meine neuen Brüste wohl anfühlen?»

 

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Bündner Ordensfrau will Zölibat abschaffen: Schwester Florentinas Streit mit dem Papst

Sun, 09/23/2018 - 02:28

BRIGELS GR - Weil sich der Priester von Brigels GR verliebte, musste er sein Amt niederlegen. Florentina Camartin ärgert das, obwohl sie selbst enthaltsam lebt.

Florentina Camartin (75) hat die Bibel auf dem Stubentisch. Und nicht nur das. Fast ein ganzes Leben lang war die Bündnerin Ordensfrau. Ihr Leben, das gehört der Kirche.

Doch genau die fordert sie nun heraus: Florentina Camartin will den Zölibat abschaffen. Mit einer Onlinepetition sammelt sie seit einer Woche Unterschriften. Mehr als 2000 hat sie schon zusammen, viele davon aus Brigels. Ihr Kampf hat einen handfesten Grund: Der Priester von Brigels verliebte sich, stand dazu und musste darum sein Amt niederlegen. Das war im Juli.

Camartin ist nicht die Einzige im Dorf, die das traurig macht. Denn der 35-jährige Priester war «ein Flotter», wie sie sagt. Einer, der einen wahrnahm, wenn man ihn im Dorfladen traf, der so predigte, dass man noch wusste, was er gesagt hatte, wenn man nach der Messe nach Hause ging. Nun war er weg. Dabei hätten ihn viele gern behalten – auch mit Frau.

Nicht klüger sein wollen als der Herrgott

«Jammern kann jeder. Ich muss nun etwas tun», sagt Florentina Camartin. Sie will aber auch gleich festhalten, dass sie nicht gegen ein eheloses Leben sei. Sie selbst sei glücklich damit. Aber es sei ihre freie Entscheidung gewesen. Niemand dürfe dazu verpflichtet werden. «Das verstösst gegen die Menschenrechte.» Camartin ist ausserdem sicher, dass der Papst nicht so oft hätte um Verzeihung bitten müssen für die sexuellen Missbräuche, die in der katholischen Kirche passiert sind, wenn es den Zwangs-Zölibat nicht gäbe.

Im ersten Jahrtausend ihres Bestehens kannte die Kirche den Zölibat noch nicht. Eingeführt wurde er, damit nichts vererbt werden konnte – weder Ländereien noch das Amt selber. Doch was einmal richtig war, um Ordnung zu schaffen, müsse nicht in alle Ewigkeit gelten, sagt die Schwester, die Gesellschaft entwickle sich. «Wir leben nun im 21. Jahrhundert.» Jetzt brauche es den Mut, zu sagen: Der Herrgott hat den Menschen mit seinen Bedürfnissen, mit seiner Sexualität geschaffen. Er hat es selbst als gut befunden. «Da sollte man doch nicht versuchen, klüger zu sein.» Mit einem Augenzwinkern sagt sie noch, dass wohl eine Ehefrau so manches Mödeli eines Priesters korrigieren könnte.

Unterschriften für den Papst persönlich

So viele Unterschriften wie möglich will Camartin sammeln und sie dann dem Papst persönlich übergeben lassen. Es soll eine Bitte und eine Hilfe sein für ihn – damit er den Bischöfen und Kardinälen zeigen könne, wie die Katholiken in der Schweiz denken, um sie von der Abschaffung des Pflicht-Zölibats zu überzeugen.

Dass Reformen in der katholischen Kirche meist nicht von Offiziellen, sondern eben gerade von Laien angestossen werden, weiss Florentina Camartin sehr wohl. Sie selbst ist heute ebenfalls nur noch Laienschwester. Nach ihrer Pensionierung hat sie das Kloster Ingenbohl schweren Herzens verlassen, weil es keine Aussenposten mehr hatte und sie nicht schon mit 65 ins Altersheim wollte. Nun ist sie sozusagen selbständige Ordensfrau. Statt hinter Klostermauern betet sie nun einfach in dem Haus, das ihre Eltern einst bauten.

Dass auch im Dorf nicht ganz alle ihre Meinung zum Zölibat teilen, steckt sie weg. Camartin vertraut auf ihr Gewissen. Sie amüsiert sich darum auch über die Karikatur, die in der lokalen Zeitung von ihr erschien und sie als mächtige Frau zeigt, die den Papst herausfordert.

Seit der verliebte Priester nicht mehr im Amt ist, stehen am Sonntag pensionierte Geistliche in der Kirche. Ab Januar hat aber auch Brigels wieder einen eigenen Priester. Einen Inder. «Wir haben ein Riesenglück, dass wir jemanden gefunden haben!», sagt die Schwester.

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So hat der Krebs Jordis Leben verändert: «Ich muss alle drei Monate zur Kontrolle»

Sun, 09/23/2018 - 02:28

Vor gut einem Jahr erhielt sie die Diagnose Brustkrebs. Nach langen Therapien ist Francine Jordi (41) inzwischen krebsfrei. Gegenüber SonntagsBlick erzählt die Sängerin, wie die Krankheit sie als Mensch verändert hat.

Mit ihren Melodien begeistert sie Millionen: Francine Jordi (41) gehört zu den bekanntesten Sängerinnen im deutschsprachigen Europa. Dann der Schock! Im Mai 2017 wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert. Das kommende Jahr würde kein Spaziergang, meinte ihr Arzt. Jordi wurde operiert, Chemotherapie, Bestrahlung!

Trotz gewaltiger Strapazen wollte sie ihr Leben möglichst normal weiterführen. «Ich glaube an die Kraft des positiven Denkens», sagte Jordi gestern im Interview mit BLICK. «Wenn ich im Leben stürze, will ich nicht liegen bleiben, sondern versuche mit allen Kräften, wieder aufzustehen.»

Über die Nebenwirkungen der Therapien hatte sie sich im Vorfeld bewusst nicht informiert. «Über Krebs gibt es so viele Horrorgeschichten. Ich wollte mich davon nicht beeinflussen lassen.» Sie wusste nur, dass sie ihre Haare verlieren würde. «Die Perücke hatte ich schon ausgewählt, die künstlichen Wimpern bestellt. Also ging ich zum Coiffeur und liess mir die Haare abschneiden. Ich wollte nicht, dass sie mir in Strähnen ausfallen.»

In all der Zeit verlor die Bernerin nie ihren Optimismus. «Das Warum meiner Erkrankung hat mich nicht interessiert, nur: Wie mache ich jetzt das Beste daraus.» Glücklicherweise schlugen die Therapien an. Jordi ist inzwischen krebsfrei. Im SonntagsBlick erzählt sie nun, wie die Krankheit sie als Mensch verändert hat.

Wie würden Sie das letzte Jahr beschreiben?
Francine Jordi:
Es war sicherlich das schwierigste Jahr meines Lebens. Aber es war auch ein sehr lehrreiches Jahr. Man beginnt, alltägliche Dinge wieder mehr zu schätzen, wenn man so eine Krankheit hinter sich gebracht hat. Man erkennt klarer, dass im Leben wirklich nichts selbstverständlich ist.

Was ist sonst noch anders?
Ich höre heute viel mehr auf meinen Körper. Früher legte ich im Jahr bis 100'000 Kilometer zurück, war immer unterwegs zum nächsten Auftritt. Heute gönne ich mir mehr Ruhepausen. Ich lasse mir auch nichts mehr aufzwingen.

Sie haben die Krankheit lange verheimlicht. Während der Therapie gaben Sie Konzerte mit Perücke. War es nicht schwierig, gute Laune zu verbreiten, wenn man so leiden muss?
Nein. Wobei auch die Ärzte anfänglich skeptisch waren. Aber die Konzerte gaben mir so viel Kraft. Ich freute mich jeweils riesig, für einen Auftritt am Wochenende nach Österreich oder Deutschland fahren zu können. Was ich auf der Bühne mache, ist Leidenschaft. Das ist Liebe. Zu singen, ist immer noch das Schönste in meinem Leben. Das hat mir auch geholfen, dass ich mich nicht zu sehr fallen lassen konnte.

Wie waren die Reaktionen der Leute nach der Bekanntgabe Ihrer Erkrankung?
Ich bekam einen unglaublichen Zuspruch, das tat mir sehr gut. Es ist beruhigend zu hören, wenn dir eine Person gesteht, dass sie das Gleiche durchmachte und jetzt genesen sei. Wie sagt man doch so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Anderseits ist Krebs eine sehr individuelle Krankheit. Jeder reagiert anders, jeder empfindet unterschiedlich, jeder bekommt einen anderen Therapieplan. Diesen Weg muss jeder für sich alleine gehen.

Wie geht es für Sie weiter?
Ich muss alle drei Monate zur Kontrolle. Schlaflose Nächte deswegen habe ich keine. Das gehört jetzt einfach zu meinem Leben. 

Behalten Sie Ihre Haare kurz?
Mir gefallen sie so. Ich finde die Frisur cool. Sie ist auch einfach zu pflegen. Zwei Minuten am Morgen und fertig! Ohne Chemotherapie hätte ich nie den Mut gehabt, die Haare kurz zu schneiden. Aber vielleicht gefällt mir in fünf Monaten wieder ein anderer Look. Wer weiss schon, was die Zukunft bringt? 

Wie sieht Ihr Alltag aus?
Ich nehme mich mehr zurück, gehe öfter mit meinem Hund spazieren. Ich muss nicht mehr überall dabei sein, zu Hause vor dem Fernseher ist es auch schön. Ich muss auch nicht immer das Handy eingeschaltet haben. Oder dauernd E-Mails beantworten. Ich entledigte mich des Drucks, gefallen zu wollen. Es ist ein sehr befreiendes Gefühl, kein schlechtes Gewissen mehr zu haben.

Schlechtes Gewissen?
Ja, weil man etwas verpasst haben könnte beispielsweise. Das ist mir heute egal. Ich rege mich auch nicht mehr auf, wenn ich mit dem Auto wieder einmal im Stau stecken bleibe. Ich bin viel gelassener geworden. Mein Körper hat in den letzten 40 Jahren auf einem sehr hohen Niveau für mich gearbeitet. Für die nächsten 40 Jahre hat er es verdient, dass ich sehr gut zu ihm schaue.

Welche Träume haben Sie?
Kürzlich ging ich zum ersten Mal Gleitschirmfliegen. Das war super! Aber ansonsten bin ich keine grosse Träumerin. Ich bin Realistin. Ich versuche stets, das Beste zu geben. Aber ich gehöre nicht zu denen, die immer nach dem streben, was sie nicht haben. Ich bin ein genügsamer Mensch.

Hegen Sie nie einen Groll, weil Sie an Krebs erkrankt sind?
Nein. Ich sah mich während des ganzen letzten Jahres, als ich Therapien machte, nie als Opfer. Und rückblickend gesehen, hege ich erst recht keinen Groll: Hey, ich bin heil aus der Sache herausgekommen! 

Ihre wichtigste Erkenntnis?
Im Leben geht es nicht nur ums Geldverdienen und darum, sich ein Imperium zu erarbeiten. Im Gegenteil: Erfüllung findet man auch, wenn man einfach nur mal einen schönen Sonnenaufgang betrachten oder mit Freunden einen gemütlichen Waldspaziergang machen kann. Letzteres sind die Dinge, woraus ich momentan sehr viel Kraft schöpfe.

Wie schafft man es, stets so optimistisch zu sein?
Das liegt in meiner Natur. Bei mir ist das Glas Wasser immer halb voll, nicht halb leer. Das Leben war gut zu mir, dass der Tumor so früh entdeckt wurde. Das Leben war auch gut zu mir, dass die Chemotherapie angeschlagen hat. Es hätte auch ganz anders ausgehen können. Mein Optimismus ist also völlig berechtigt. Ich geniesse jetzt vor allem den Moment und versuche noch bewusster, aus jedem Tag das Beste herauszuholen.

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BAV-Chef greift Manager von Post und Co an: «Sie verstehen Service public nicht mehr!»

Sun, 09/23/2018 - 02:27

Finanziell ist die Postauto-Affäre aufgearbeitet. Doch deswegen will Peter Füglistaler nicht zur Tagesordnung übergehen. Er fordert eine Service-public-Debatte.

Seinem Amt hat die Schweiz zu verdanken, dass der Postauto-Skandal aufflog. Er ist immer noch sprachlos darüber. Am Freitag präsentierte Peter Füglistaler (58), Chef des Bundesamts für Verkehr (BAV), einen Vertrag: Bund und Kantone sollen von der Post 205 Millionen Franken ertrogenes Geld zurückbekommen! Damit findet der grösste Schweizer Subven­tionsskandal ein Ende.

Einfach so zur Tagesordnung übergehen kann der Topbeamte aber nicht. Füglistaler kritisiert das falsche Gewinnstreben der öffentlichen Dienstleister scharf: «Für mich ist ein Service-public-Unternehmen ein Unternehmen, das guten Service bietet, die Leute glücklich macht und am Schluss des Jahres auf null ist», sagt er zu SonntagsBlick. «Die heutigen Service-public-Manager verstehen das nicht mehr.»

Gewinnstreben als falscher Anreiz

Füglistaler glaubt, dass deren Denkweise den Postauto-Skandal erst möglich gemacht hat. «Nach dem Jahr 2000 wurde von den Bundesbetrieben verlangt, dass sie Gewinn machen.» Postauto betreibt jedoch zum grossen Teil subventionierte Buslinien, die vom Steuerzahler mitfinanziert werden. Damit Geld verdienen? Streng verboten. Die Konsequenz: «Um Gewinn zu machen, ist Postauto sogar in die Illegalität geflüchtet. Das ist einfach unentschuldbar!»

Füglistaler fordert deshalb: «Wir müssen eine Diskussion über den Service public führen und genau definieren, was er ist und sein soll.» Heute funktionierten die Betriebe nach dem Motto: Es braucht Gewinn, damit man effizient bleibt und die Motivation aufrechterhalten kann. Füglistaler deutet damit an: Gewinn ist gleich Bonus für das Management. «Aber es geht eben nicht nur um den Gewinn. Ich arbeite auch für einen Betrieb, der keinen Gewinn macht. Trotzdem gehe ich jeden Tag motiviert zur Arbeit.»

Das BAV hat intern ein Projekt «Lehren aus dem Fall Postauto» gestartet. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Und auch die Kantone wollen nicht einfach zum Courant normal übergehen: «Es ist klar, dass für die Zukunft Handlungsbedarf besteht», schreibt Stefan Kaufmann, Sprecher des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV). Mit fast 13 Millionen bekommt sein Kanton den vierthöchsten Betrag von der Post zurück.

Kantone fühlen sich ausgeliefert

Um vom ZVV versteckte Gewinne abzwacken zu können, wendete Postauto in der Buchhaltung einen Spezial­trick an. Er ist beschrieben im Kapitel «Spe­zialfall ZVV» im Unter­suchungsbericht der Wirtschaftsprüferfirma Ernst and Young, der ebenfalls am Freitag veröffentlicht wurde. Der ZVV fordert nun «klare Verantwortlichkeiten von Bund und Kantonen», wer für Kontrollen zuständig sei.

Am meisten Geld bekommt Graubünden zurück: Rund 21 Millionen wird die Post an den Kanton überweisen müssen. Den zuständigen Regierungsrat Mario Cavigelli (52) macht die hohe Summe nicht wirklich glücklich. Er fühlt sich ausgeliefert: «Es besteht ein Abhängigkeitsverhältnis zu Postauto und zum Bundesamt für Verkehr.» Das Vertrauen sei von Postauto «arg enttäuscht worden». Der Postauto-Skandal könnte das Schweizer ÖV-System nachhaltiger verändern, als man sich dessen heute bewusst ist.

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Andreas Meier hat grosse Pläne: SBB-Chef verspricht Gratis-Internet und Reservationen wie im Flugzeug

Sun, 09/23/2018 - 02:27

SBB-Chef Andreas Meier blickt in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» auf die Zukunft der Bundesbahnen. Und macht vollmundige Ankündigungen, etwa von Gratis-Internet mit besserem Empfang als WLAN oder von Kaffee, der am Sitzplatza auf den Gast.

SBB-Chef Andreas Meyer hat mehr Service in den Zügen mit schnellem Gratis-Internet und Sitzplatzreservationen wie im Flugzeug angekündigt. Die Bahn wolle künftig besser auf volle Züge und Ausweichmöglichkeiten hinweisen, sagte er im Interview mit der «NZZ am Sonntag».

Die Mobilfunkbetreiber hätten zusätzliche Antennen entlang des Bahnnetzes aufgestellt, und die SBB hätten Verstärker in den Wagen installiert. «Unsere Lösung wird den besseren Empfang bieten als WLAN», versprach der 57-jährige Manager. In den nächsten Wochen werde die neue Technologie getestet und vorgestellt. Erste Priorität beim Gratis-Internet habe der Fernverkehr. Ob dieses auch im Regionalverkehr kommt, liess Meyer offen.

Reservationen wie im Flugzeug

Zudem wollen die SBB die Reservationen erleichtern und den Kunden auf längeren Strecken «mehr Gewissheit geben, dass sie einen Sitzplatz haben». Künftig sollen Passagiere wie bei Kinos oder Fluggesellschaften im Voraus genau sehen und bestimmen, welchen Platz sie reservieren und bereits etwas zu essen oder einen Cappuccino vorbestellen können. «Der ist idealerweise bereits bezahlt und steht bereit, wenn man absitzt», sagte Meyer. Eine Reservationspflicht solle es nicht geben.

Schliesslich will der SBB-Chef die Passagiere dank neuen Computerprogrammen künftig aktiv auf überfüllte Züge hinweisen und ihnen rechtzeitig Ausweichmöglichkeiten vorschlagen. «Für diese alternativen Züge könnten wir dann günstigere Billette anbieten», sagte Meyer. 

Lassen sich Berufspendler steuern?

Der Bahnchef ist davon überzeugt, dass sich auch Berufspendler «steuern» lassen und auf weniger überfüllte Züge ausweichen. Die SBB würden derzeit täglich bis zu 24'000 Sparbillette verkaufen, sagte Meyer. «Dabei sehen wir eine Verlagerungswirkung weg von der Stosszeit.» Er selber organisiere sich schon so, dass er lieber einmal einen Zug früher nehme und dafür in Ruhe arbeiten könne.

Verbesserungsbedarf räumt der oberste Bähnler bei der Pünktlichkeit ein. Auf der Nord-Süd-Achse sowie in der Romandie sei man noch nicht bei der Zuverlässigkeit, die man anstrebe, sagte Meyer und versprach: «Wir werden in Sachen Pünktlichkeit weiter zulegen.» Fortschritte erhofft sich die Bahn diesbezüglich ebenfalls von neuen Computermodellen. Diese sollen helfen, Störungen schneller zu beheben und weitere Verspätungen zu vermeiden. (SDA)

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Das meint SonntagsBlick: Unser Aussenminister will doch nur etwas spielen

Sun, 09/23/2018 - 02:02

Die Schweizer Europapolitik rotiert im Leerlauf. Steckt am Ende gar Absicht dahinter? Klar jedenfalls ist: Aussenminister Ignazio Cassis lässt bei dem Thema die Ernsthaftigkeit vermissen.

Die Schweizer Europapolitik ist eine Tinguely-Maschine. Sie rattert, rudert, macht Höllenlärm. Sie schlägt alle in ihren Bann – und ist doch ein Leerlauf.

Jean Tinguely baute seine ersten Maschinen in den 1950er-Jahren. Seit dieser Zeit schwankt auch die Schweizer Europapolitik lustig hin und her. Max Petitpierre, erster Aussenminister der Nachkriegsära, begrüsste den europäischen Einigungsprozess euphorisch. Sein Nachfolger im Bundesrat, der Berner Freisinnige Hans Schaffner, deutete ihn als Gefahr für die Schweizer Wirtschaft.

Bis vor kurzem stand auf der Website von Economiesuisse, unser Land habe «kein Interesse an einer Vertiefung der Beziehungen mit der EU». Heute hält der Spitzenverband der Wirtschaft fest: «Der Bundesrat will die Verhandlungen mit der EU verstärkt vorantreiben. Für die Wirtschaft ist dies ein wichtiger Schritt.»

Einmal hin, einmal her, rundherum, das ist nicht schwer.

Wie so viele Tinguely-Maschinen hat auch unser Europa-Apparat einen grossen roten Knopf. Die Frage lautet: Wusste Aussenminister Ignazio Cassis, dass dieser Drücker kein «Reset-Knopf» ist? Dass er lediglich eine weitere Runde Leerlauf auslöst, als er den roten Knopf betätigte?

Oder will er am Ende genau diesen Leerlauf? In Bundesbern kursiert mitunter diese These: Cassis habe die Gewerkschaften absichtlich gegen ein Rahmenabkommen mit der EU aufgebracht, weil er selber gegen eine solche Annäherung sei.

Zur Erinnerung: Der FDP-Magistrat stellt die sogenannte Acht-Tage-Regel in Frage. Diese schreibt vor, dass ein Handwerksbetrieb aus dem Ausland acht Tage warten muss, ehe er einen Auftrag in der Schweiz erledigen darf. Für die Gewerkschaften ist diese – in der Tat antiquiert wirkende – Vorschrift ein Grundpfeiler des Arbeitnehmerschutzes. Ignazio Cassis stellte diesen vermeintlichen Grundpfeiler allerdings nicht einfach nur in Frage. Er tat dies zuallererst in einem Radiointerview – erst dann sprach er mit den Gewerkschaften über das Thema. Doch da schäumten diese schon vor Wut.

Wahr jedenfalls ist: Der Widerstand der Gewerkschaften gegen eine Aufweichung der Acht-Tage-Regel ist nur eines von mehreren Hindernissen beim Abschluss der Vereinbarung mit Brüssel. Weil dieser Widerstand aber derart laut daherkommt, wird über die anderen offenen Punkte kaum gesprochen. Mit den Gewerkschaften hat Cassis den perfekten Sündenbock für sein eigenes Unvermögen, ein pfannenfertiges – und vor allem: ein bei den Schweizer Stimmbürgern mehrheitsfähiges – Rahmenabkommen auszuhandeln.

Vielleicht aber wollte unser Aussenminister auch bloss ein wenig mit der Europa-Maschine spielen? Wie sagte er zu Beginn der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen: «Wenn es klappt, klappt es. Wenn nicht, dann nicht.» Und als Johann Schneider-Ammann im Sommer bei den Gewerkschaften auflief, erklärte Cassis: «Ich beschäftige mich nicht mit den Gesprächen zu den flankierenden Massnahmen, Herr Schneider-Ammann tut das.»

So viel Flapsigkeit frappiert. Sie lässt an der Ernsthaftigkeit des ganzen Unterfangens zumindest zweifeln.

Im Basler Tinguely-Museum werden die Besucher informiert, warum die Maschinen nicht ständig laufen. «Sie brauchen ab und an eine Pause», schreibt die Museumsleitung. «Der Grund ist die Schonung der Motoren. Einige Werke sind über 60 Jahre alt!»

Wie lange funktioniert eigentlich so ein Europa-Apparat? Kann das Ding nach 60 Jahren noch viele Runden drehen? Oder kracht es über kurz oder lang einfach auseinander?

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Europa-Frage blockiert Landesregierung: Eiszeit im Bundesrat

Sun, 09/23/2018 - 02:01

Die Landesregierung driftet auseinander. Der Druck im Europadossier lässt ihre inneren Konflikte eskalieren.

Seit Wochen kaut der Bundesrat auf der Europafrage herum wie auf einem alten Kaugummi. Zahllose Gespräche und keine Einigung – im Gegenteil.

An einer der letzten Sitzungen fiel im Bundesratszimmer der wohl vernichtendste aller aktuell-politischen Vergleiche: Laut gut unterrichteten Quellen zog Justizministerin Simonetta Sommaruga (58, SP) Parallelen zwischen Ignazio Cassis (57, FDP) und US-Präsident Donald Trump (72). Wie in diesem wichtigsten Dossier noch eine Einigung herbeigeführt werden soll, ist derzeit offener denn je.

Dass die SVP-Bundesräte Ueli Maurer (67) und Guy Parmelin (58) bei jedem Schritt in Richtung Brüssel abseits stehen, überrascht kaum. Ein zweiter Graben trennt die FDP-Bundesräte von denen der SP. Ignazio Cassis und Johann Schneider-Ammann (66) fordern Kompromisse bei den Lohnschutz-Massnahmen – die Simonetta Sommaruga und Alain Berset (46) nicht zugestehen möchten. Zu klar haben Gewerkschaften und SP-Spitze gegen eine Aufweichung der flankierenden Massnahmen votiert.

Blockade in der Europafrage

Gegen SVP und SP hat ein Rahmenabkommen weder im Parlament noch beim Volk den Hauch einer Chance. Bundeshaus-Optimisten sind dennoch zuversichtlich: Am Freitag werden Beschlüsse gefasst. Der «Tages-Anzeiger» schrieb sogar, der Bundesrat könne nun die EU-Kohäsionsmilliarde überweisen.

Inhaltlich sei damit wenig gewonnen, heisst es aus dem Umfeld des Bundesrats. Man wolle die Gespräche fortsetzen. Der Abbruch sei eine denkbar schlechte Alternative, aber auch eine Einigung mit Brüssel sei nicht in Sicht.

«Als Mitglied der aussenpolitischen Kommis­sion fühle ich mich vom Bundesrat ungenügend informiert», sagt der Aargauer Ständerat und ehemalige FDP-Präsident Philipp Müller (66). «Wir wissen bis heute nicht genau, welche offenen Fragen noch zu verhandeln sind. Und das, obwohl seit fünf Jahren Gespräche geführt werden!»

Ärger über die FDP-Bundesräte

Weil es in der öffentlichen Debatte immer nur ums EU-Rahmenabkommen geht, spricht beispielsweise niemand darüber, dass Cassis auch in der Frage, ob erwerbslose Grenzgänger im Ausland mit Geldern aus der Schweizer Arbeitslosenkasse entschädigt werden sollen, keine Einigung mit Brüssel erzielt hat. Der Aussennminister hatte diese Forderung der EU vor Monaten als «rote Linie» bezeichnet.

«Mit ihren Provokationen haben die beiden FDP-Bundesräte innenpolitisch alles blockiert. Es wäre am Gesamtbundesrat, sie endlich zur Räson zu bringen», meint Grünen-Präsidentin Regula Rytz (56, BE). «Doch offenbar gibt es in der Regierung keine Mehrheit für eine verlässliche Verhandlungsstrategie mit der EU.»

Grabenkämpfe überall

Die Grabenkämpfe im Bundesratszimmer gehen über die Europa-Politik hinaus. Sommarugas Vergleich von Cassis mit Trump zeigt: Die Auseinandersetzung wird persönlich. Wie bereits im Fall von Johann Schneider-Ammann. Die «Schweiz am Wochenende» berichtete, der Berner sei bei Sitzungen des Bundesrats eingenickt. Wie funk­tionstüchtig ist eine Exekutive, aus deren Mitte solche Berichte stammen?

«Die Landesregierung ist ein zerrüttetes Gremium», lautet die Diagnose von Regula Rytz. Jedes Mitglied kämpft auf eigene Rechnung: Doris Leuthard (55) etwa gegen das Image der lahmen Ente, Ueli Maurer gegen die eigene Partei.

Die Einigung über das Rahmenabkommen wäre da ein Befreiungsschlag. Vertreter von FDP und SP hoffen, dass sich die Gewerkschaften in letzter Minute besinnen. Das Ziel sei doch schon in Sichtweite, so ihr händeringendes Plädoyer.

Die SVP betrachtet all dies mit Zufriedenheit. «Die jetzige Situation im Bundesrat gefällt mir gut», sagt Parteipräsident Albert Rösti (51, BE). «Solange die Landesregierung blockiert ist, gibt es kein Rahmenabkommen. Und somit auch keine automatische Übernahme von EU-Recht. Das ist gut für die Schweiz!»

Es ist der Jubel darüber, dass die Exekutive in der gegenwärtigen Zusammensetzung definitiv an ihre Grenzen stösst.

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Goldenes Näschen dank Bussen: Parksünder bescheren Städten Millionen-Einnahmen

Sun, 09/23/2018 - 01:36

Polizisten jagen in vielen Städten auch kleine Sünder. Dank Ordnungsbussen fliessen in rot-grün regierten Grossstädten wie Zürich oder Basel Millionen in die Kassen der Gemeinden. Am meisten blechen Parksünder.

Ordnungsbussen sind ein Graus für viele Autofahrer: Sie werden schnell verteilt, insbesondere in Städten, wo Parkplätze Mangelware sind oder Geschwindigkeits-Limiten alle paar Meter wechseln.

Die «NZZ am Sonntag» hat ausgewertet, wie viele Millionen dadurch in die Kassen der Städte fliessen. Das Fazit: Mehr als die Hälfte ihrer Ordnungsbussen-Einnahmen kommen von Parksündern. Die Zeitung wertete die Zürcher Daten der letzten vier Jahre aus, wo das Total aller Bussen-Einnahmen auf rund 62 Millionen Franken im letzten Jahr anstieg.

Finanzen aufbessern dank Bussen?

Dieser Betrag bestehe hauptsächlich aus Parkbussen, nur ein kleiner Teil stamme aus Vergehen wie Littering oder Cannabis, schreibt die «NZZ am Sonntag». Ähnlich verhält es in anderen Städten: Basel konnte sich mit Parkbussen einen Zustupf von 8,3 Millionen Franken im letzten Jahr dazuverdienen.

Geld, das die Stadt-Spitzen gerne sehen, könnte man meinen. Doch Kritik gibts vom Zürcher SVP-Gemeinderat Stephan Iten. Gegenüber der Zeitung sagt er, dass es der Stadt bei Parkbussen «vor allem um Profit» gehe. Auch der Lausanner FDP-Gemeinderat Xavier de Haller meint, dass die Stadtregierungen ihre Finanzen vor allem «auf dem Rücken der Autofahrer» sanieren wollen.

Anfang 2017 berichtete BLICK von einem besonders fiesen Fall: Eine Zürcherin wollte pflichtbewusst eine Parkuhr mit Münzen füttern. Diese wollte ihre Münzen aber nicht schlucken. Sie klebte deshalb einen «Fünfliber» und eine Notiz auf die Frontscheibe. Die Parkbusse gab es trotzdem: Die Stadtpolizisten befanden nämlich, dass die Parkuhr ordnungsgemäss funktionierte. (pma)

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