Die Schweizer Informationsmedien haben wegen Google, Facebook und Co. weiter an Boden verloren und befinden sich in einer Negativspirale. Zudem führt die voranschreitende Medienkonzentration zu einem markanten Vielfaltverlust in der Berichterstattung.
Dies geht aus dem am Montag veröffentlichten Jahrbuch 2018 «Qualität der Medien» des Forschungsinstituts Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich hervor. Der digitale Strukturwandel der Öffentlichkeit im Untersuchungsjahr habe sich akzentuiert, heisst es.
Als Folge der «Plattformisierung» - das heisst des weiter zunehmenden Einflusses der globalen Tech-Intermediäre wie Google und Facebook - hätten die Schweizer Informationsmedien weiter an Boden verloren und befänden sich in einer Negativspirale. Der Anteil journalistisch Beschäftigter sinke seit 2011 kontinuierlich, während der Anteil der Berufstätigen im PR-Sektor ebenso kontinuierlich wachse.
«Besorgniserregende Medienkonzentration»Zudem zeige sich eine «besorgniserregende Medienkonzentration». Das «Ausrollen» von Zentralredaktionen und Mantelsystemen habe einen markanten Vielfaltsverlust in den Bereichen der nationalen und internationalen Politik-, Wirtschafts- und Kulturberichterstattung zur Folge.
Damit seien exakt jene Themenbereiche betroffen, die für das demokratische schweizerische Gemeinwesen von zentraler Bedeutung seien. Zudem gehe der digitale Strukturwandel mit einer fundamentalen Umwälzung der Mediennutzung zulasten professioneller Informationsmedien einher.
Im Jahr 2018 erreicht die Gruppe der sogenannten News-Deprivierten einen Rekordwert von 36 Prozent und ist damit heute die mit Abstand grösste Mediennutzungsgruppe in der Schweiz. Es handelt sich um Personen, die News nur noch sporadisch und von zumeist minderer Qualität konsumieren - und dies sehr substanziell über die Plattformen der Tech-Intermediäre.
Da die Zahlungsbereitschaft unmittelbar mit dem Newsinteresse verknüpft ist, legt mit den News-Deprivierten genau jene Gruppe am meisten zu, die am wenigsten gewillt ist, für News zu bezahlen.
Das Jahrbuch zeigt weiter, dass die Plattformisierung mit einem Trend der Audiovisualisierung verbunden ist. Audiovisuelle Inhalte, namentlich Videos, werden von den Nutzern mit besonders viel Reaktionen belohnt und von den Algorithmen der Tech-Intermediäre bevorzugt angezeigt.
Geringe ZahlungsbereitschaftIm Kontext der genannten Entwicklungen und Herausforderungen bezeichnen die Autoren es als bemerkenswert, dass die Medienqualität in der Schweiz nach wie vor hoch sei. Aber sie sinke. Dies sei die Folge des Abflusses personeller und finanzieller Ressourcen. Rund ein Drittel der 66 untersuchten Medientitel könne die Medienqualität im Vorjahresvergleich nicht halten.
Das nationale schweizerische Mediensystem komme unter wachsenden Druck der globalen medialen Umwälzungen. Im Werbemarkt fliesse den Tech-Intermediären der Löwenanteil der Werbegelder zu. Und im publizistischen Markt kanalisierten sich die Publikumsflüsse in wachsendem Ausmass auf die sozialen Plattformen. Hier sei die Bindung an traditionelle Medienmarken tief, und die Zahlungsbereitschaft sei besonders gering.
Aber auch einzelne Schweizer Verlagshäuser setzten dem System der Informationsmedien zu. Sie richteten ihre Strategien partiell auf den nicht publizistischen Bereich aus und stellten - teilweise ohne Not, das heisst trotz erheblicher Unternehmensgewinne - nicht lukrative publizistische Einheiten ein, stiessen sie ab oder fassten sie in Verbundsystemen zusammen.
Dabei wiege schwer, dass selbst gewinnbringende Geschäftssparten wie die Onlinerubriken oder Onlinebörsen nicht dazu genutzt würden, den Informationsjournalismus mit Geldern zu versorgen. Vor dem Hintergrund dieser grossen Herausforderungen erschienen die kürzlich vorgestellten medienpolitischen Vorschläge im neuen Mediengesetz mutlos. In Anbetracht dessen, dass dem professionellen Informationsjournalismus ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell fehle, gingen die Vorschläge zum Ausbau der Medienförderung zu wenig weit.
Im Jahrbuch steht auch, dass das Vertrauen der Schweizerinnen und Schweizer in die hiesigen professionellen Informationsmedien nach wie vor hoch sei. Von 13 untersuchten Ländern erreiche die Schweiz zusammen mit Schweden und den Niederlanden diesbezüglich einen Spitzenrang. (SDA)
Vor 100 Jahren fielen einem ungewöhnlich virulenten Abkömmling des Influenzavirus schätzungsweise 50 Millionen Menschen zum Opfer. Die Pandemie veränderte das Gesundheitssystem und schuf ein Bewusstsein für gesundheitliche Risiken.
Vor 100 Jahren brach eine Grippepandemie aus, die aufgrund ihrer Zahlen mit der Pest von 1348 vergleichbar ist, als rund ein Drittel der eurpäischen Bevölkerung starb. Heute weiss man zwar viel mehr über das Virus, welches 1918 zwischen schätzungsweise 50 Millionen Menschen das Leben kostete; die Grauzahl ist gross, weil die Datenlage unklar ist. So gibt es immer noch zahlreiche offene Fragen, wie der Pathologe Heffrey Taubenberger vom «US National Institute of Allergy and Infectious Diseases» kürzlich auf einer Pressekonferenz erklärte. Taubenberger veröffentliche 2005 gemeinsam mit seiner Kollegin Ann Reid die genetische Sequenz des für die Pandemie verantwortlichen Virus.
Der Name «Spanische Grippe» ist darauf zurückzuführen, dass die ersten Nachrichten über die Pandemie aus Spanien kamen. Das Land galt während des Ersten Weltkriegs als neutral, weshalb weniger Nachrichten zensiert wurden. Im Gegensatz zu anderen betroffenen Ländern wurden die Berichte über Krankheitsfälle nicht unterdrückt und so meldeten Nachrichtenagenturen im Mai 1918, dass in ganz Spanien rund acht Millionen Menschen erkrankt seien - in Madrid sogar jeder Dritte. Die Infrastruktur brach zusammen, Büros und Geschäfte wurden geschlossen und der öffentliche Verkehr wurde eingestellt. Unter den Erkrankten waren auch der spanische König Alfons XIII. und einige seiner Kabinettsmitglieder.
20- bis 40-Jährige besonders betroffenEines der prominentesten Opfer der Pandemie war der österreichische Künstler Egon Schiele, der im Oktober 1918 nur wenige Tage nach seiner schwangeren Frau Edith im Alter von 28 Jahren starb. Krank und traurig malte er in den letzten Tagen seines Lebens am Bild «The Family». Das unvollendete Bild zeigt eine Familie - so, wie er sie nie haben sollte. Heute gilt das Bild als ergreifendes Zeugnis für die Grausamkeit der Krankheit.
Das Ungewöhnliche am Virus war, dass nicht wie beim «normalen» Influenza-Virus vor allem die Schwächsten, also ältere Menschen und Kinder, betroffen waren, sondern Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Zudem waren Männer stärker gefährdet als Frauen - ausser wenn diese schwanger waren. Bis heute wissen Forschende nicht genau, warum vor allem Menschen der vermeintlich «resistentesten» Altersgruppe betroffen waren. Ein möglicher Hinweis liegt in der Tatsache, dass während der Pandemie von 1918 weniger ältere Menschen starben, als in den Grippesaisons des letzten Jahrzents.
Warum waren vor allem junge Menschen betroffen?Dazu gibt es bereits verschiedene Thesen. Eine davon lautet dahingehend, dass das Immunsystem einer Person seine effektivste Reaktion gegen den ersten Grippestamm, auf den es trifft, aufbaut. Doch Grippe ist ein hoch labiles Virus, wodurch es seine Struktur ständig ändern kann - einschliesslich der beiden Hauptantigene auf seiner Oberfläche, die unter der Abkürzung H und N bekannt sind und mit dem Immunsystem des Wirts in Kontakt kommen.
Es gibt verschiedene Hinweise darauf, dass 1918 das erste Grippetypus H3N8 war. Aus diesem Grund seien die Körper auf ein ganz anderes Grippetypus vorbereitet gewesen als den Subtyp des H1N1, der die Pandemie auslöste. Forschende gehen davon aus, dass ältere Menschen vor den H1- oder N1-Antigenen geschützt waren, da diese bereits 1830 in der Bevölkerung zirkulierten. Varianten des Subtypus H1N1 versursachten 1977/78 den Ausbruch der «Russischen Grippe» und 2009 jenen der «Schweinegrippe».
Unterschiede innerhalb der StädteIn gewissen Teilen Asiens und Afrikas war die Wahrscheinlichkeit zu sterben 30 Mal höher als in bestimmten Teilen Europas. Die beiden Kontinente litten unter den höchsten Sterberaten. Im Vergleich dazu, war die Sterberate in Europa, Nordamerika und Australien am niedrigsten. Es gab allerdings grosse Unterschiede innerhalb der Kontinente: Während Dänemark 0,4 Prozent der Bevölkerung verlor, waren es in Ungarn rund dreimal so viel. Städte waren stärker betroffen als ländliche Gebiete, doch auch innerhalb der Städte gab es signifikante Unterschiede.
Überall auf der Welt waren Arme, Einwanderer bzw. Einwanderinnen und ethnische Minderheiten stärker betroffen, weil sie eher schlecht assen, die Hygiene schlechter war und mehr Menschen auf engerem Raum zusammenlebten. Zudem war der Zugang zur Gesundheitsversorgung erschwert. Im Zuge dessen organisierten viele Länder ihre Gesundheitsministerien neu, indem sie u.a. bessere Systeme zur Krankheitsüberwachung einrichteten. Die Pandemie offenbarte eine Wahrheit: Obwohl viel mehr Arme und Einwanderer bzw. Einwanderinnen starben, war niemand immun. So wurden Infektionskrankheiten als Problem auf Bevölkerungsebene anerkannt. Ab den 1920er Jahren begann sich dieser Wandel im Gesundheitswesen betroffener Staaten niederzuschlagen.
Gold-Snowboarder Nevin Galmarini löst seine Wettschulden ein – und muss dafür ins eiskalte Wasser abtauchen. Am Ende findet der Bündner sogar Gefallen daran.
Vor den Olympischen Spielen in Pyeongchang wettet Nevin Galmarini (31) mit BLICK um einen allfälligen Medaillen-Gewinn. Unter anderem im Angebot: Ständchen singen, ein sexy Fotoshooting, Schnapstrinken. «Trinken ist zu einfach», sagt der Engadiner und greift zielsicher zu einem andern Wetteinsatz-Kärtchen – Baden in einem kalten See.
Der Rest ist Geschichte. Galmarini sichert sich in Südkorea Olympisches Gold und wird damit seiner Favoritenrolle gerecht.
Das heisst aber auch: Im Trainingslager in Saas-Fee VS fordert BLICK nun den Wetteinsatz ein. Und auch hier fackelt der frischgebackene Zwillings-Papa nicht lange. Bei sommerlichen Temperaturen steuert der Bündner entschlossen auf ein Kneipp-Becken zu. Darin: Bergwasser, das direkt vom Gletscher kommt.
«Unglaublich kalt!»Die ersten Sorgenfalten zeichnen sich auf seiner Stirn ab, als er mit der Hand die Wassertemperatur testet. «Es ist unglaublich kalt. Eigentlich bestraft ihr mich für einen Medaillen-Gewinn. Müsste es nicht umgekehrt sein?» Doch erst einmal ausgezogen und im Wasser fackelt der 31-Jährige nicht lange. Nach einer kleinen Aufwärmrunde holt er kurz Luft, und taucht mit einem kontrollierten Bauchklatscher ins Bergwasser ein.
Schnell drin – schnell auch wieder draussen. Keuchend rennt der Olympiasieger aus dem Becken: «Wenn ich noch drei Sekunden länger drin gewesen wäre, wäre es schlimm geworden».
Doch gerade als er denkt, dass die Geschichte sei überstanden, schickt ihn die Fotografin nochmals ins kalte Nass. Zwar muss er nicht mehr eintauchen, aber auch so hat der Gesamtweltcupsieger der letzten Saison mächtig zu kämpfen.
Trotzdem, den hartgesottenen Snowboarder bringt so einfach nichts aus der Fassung. «Wenn man es hinter sich gebracht hat, ist es noch toll. Ich kann mir vorstellen, dass ich das wieder einmal machen werde.» Vielleicht ja dann, wenn es das nächste Mal einen grossen Sieg zu feiern gibt.
EL PRAT DE LLOBREGAT (SPANIEN) - Die Flugbegleiter in der Ryanair-Maschine von Barcelona Richtung London merkten sehr wohl, dass sich der alte, weisse Mann daneben benahm. Sie handelten trotzdem nicht. Jetzt steht ihr Konzern einmal mehr im Sturm.
«Es ist mir egal, ob sie verdammt noch mal behindert ist oder nicht.» – «Sprich nicht in einer verdammten Fremdsprache mit mir, du dumme, hässliche Kuh.» Und: «Ich mache so lange weiter, wie ich es bei dieser hässlichen, schwarzen Bastardin nur kann.»
Ein weisser, alter Mann spürte sich am vergangenen Donnerstag beim Boarding eines Ryanair-Flugs überhaupt nicht mehr. Seinen Frust liess er an einer – wie geäussert – behinderten schwarzen Frau aus. Ihr Name: Mrs. Gayle, 77-jährig. Sie reiste mit ihrer Tochter zurück nach England.
Sie konnte nicht schnell genug aufstehenWie ein Youtube-Video zeigt, hatte der Anfall für den Mann keine direkten Konsequenzen seitens der Ryanair. Hingegen hat er für Ryanair jetzt Konsequenzen seitens der Öffentlichkeit. Auf Neudeutsch: Ein Shitstorm bricht über die Fluggesellschaft herein.
Das sind die Hintergründe: Schauplatz für die Tiraden des alten Mannes mit dem tiefen Niveau ist der Flughafen Barcelona-El Prat. Ziel des Flugs ist London-Stansted.
Der Mann hat einen Fensterplatz zugewiesen bekommen. Als er bei seiner Reihe ankommt, sitzt Mrs. Gayle schon in der Reihe, nämlich im Platz am Gang, wie die englische Zeitung «Independent» den Vorfall beschreibt.
Wegen ihrer Behinderung kann sie nicht subito aufstehen, um den Mann auf seinen Platz zu lassen. Da brennen bei ihm die Sicherungen durch. Dass Mrs. Gayle zurückgibt – «Sie stinken, Sie sollten sich waschen» –, lässt die Situation eskalieren.
Der Mann bleibt an BordMehrere Passagiere fordern darauf die Flugbegleiter auf, den Mann aus dem Flugzeug zu schmeissen. Die Flight Attendants sagen dem Mann jedoch bloss: «Das ist super unfreundlich.» Weisen ihn darauf hin, dass sein Verhalten inakzeptabel sei. Und akzeptieren dann trotzdem alles, indem sie den Flug durchführen, als sei nichts geschehen. Mit dem Mann an Bord.
Nach der Publikation des Youtube-Videos dauert es nicht lange, bis Ryanair wegen ihrer Passivität im Sturm steht. Eine schottische Politikerin schrieb auf Twitter stellvertretend für viele: «Ryanair-CEO Michael O'Leary sollte Mrs. Gayle und ihre Tochter anrufen und sich zutiefst für die Inkompetenz seiner Flight Attendants entschuldigen.»
Die Antwort von Ryanair folgt ebenfalls via Kurznachrichtendienst Twitter: «Wir haben das Video gesehen und den Vorfall der Polizei von Essex gemeldet.» Essex darum, weil der Zielflughafen Stansted in der englischen Grafschaft Essex liegt. Da es sich nun um eine Ermittlung handle, könne man sich nicht weitergehend äussern. (kst)
GLAND - VD - Die Online-Bank Swissquote baut ihr Angebot im Bereich Digitalwährungen und Blockchain-Technologie weiter aus.
Neben Kryptowährungen wie Bitcoin bietet sie ihren Kunden neu auch die Beteiligung an ICOs (Initial Coin Offering) an, bei denen Unternehmen virtuelle Münzen (Token) zur Kapitalbeschaffung ausgeben.
Ab dem (heutigen) Montag können Swissquote-Kunden ICO-Tokens des Kunstdiamantenherstellers LakeDiamond kaufen. Damit sei Swissquote weltweit die erste Bank, die ihren Kunden die Teilnahme an solchen ICOs ermöglicht, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung vom Montag.
Handelsangebot seit 2017Um an einem ICO teilzunehmen, mussten Interessenten bisher über ein sogenanntes elektronisches «Blockchain-Wallet» und Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether verfügen. Mit dem Swissquote-Angebot könnten Kunden die ICO-Tokens in Franken über ihr Swissquote-Konto kaufen. Die Bank kümmere sich zudem um die Aufbewahrung der Tokens, heisst es.
Swissquote hatte Mitte 2017 ein Angebot für den Handel mit Bitcoin lanciert. Seither hat die Bank das Angebot auf den Handel mit den weiteren Kryptowährungen Bitcoin Cash, Ether, Litecoin und Ripple sowie mit diversen Zertifikaten auf Kryptowährungen erweitert.
Das Start-up LakeDiamond, an dem sich Swissquote-Kunden ab Montag beteiligen können, stellt Diamanten für industrielle Anwendungen wie Laser, Mikroelektronik oder Uhrenlaufwerke her. Die Kunstdiamanten würden dafür in Laboren in speziellen Reaktoren produziert, heisst es in der Mitteilung. Das Unternehmen wurden 2015 als «Spin-off» der ETH Lausanne (EPFL) gegründet.
Kapazitäten ausbauenÜber die Ausgabe der «LakeDiamond-Tokens» (LKD), die auf «Smarten Verträgen» der Ethereum-Plattform beruhen, will sich das Unternehmen insgesamt 60 Millionen Franken beschaffen. Das Kapital will es dafür nutzen, die Produktionskapazitäten auszubauen und 50 weitere Reaktoren anzuschaffen.
Die virtuellen Token sollen echter Maschinenlaufzeit entsprechen - jeder LKD entspreche einer Minute an Diamantenproduktion, heisst es bei Lake Diamond. Damit könnten Token-Inhaber entweder Diamanten für den Eigengebrauch produzieren lassen oder daran teilhaben, wenn das Unternehmen einen Auftrag von einem Industriekunden erhält.
Während des Vorverkaufszeitraums (22. Oktober bis 11. Dezember) und dem öffentlichen ICO, der Mitte Januar bis Mitte Februar laufen soll, werde 1 LKD 55 Rappen entsprechen, heisst es weiter. Die Mindestsumme für interessierte Swissquote-Kunden liegt bei 60 LKD respektive 33 Franken. (SDA)
In der Stadt Bern steigt die Zahl der Ordnungsbussen, die wegen Wegwerfens oder Liegenlassens von Abfall verhängt werden. Im Jahr 2016 wurden 149 solche Bussen ausgesprochen, im vergangenen Jahr deren 175.
Wie der Stadtberner Gemeinderat in einer am Montag veröffentlichten Antwort auf einen Stadtratsvorstoss bekanntgibt, erhöht sich die Anzahl Ordnungsbussen seit 2013. Weitaus am meisten der Bussen werden wegen Wegwerfens oder Liegenlassens einzelner Kleinabfälle verhängt.
Damit sind Dosen, Flaschen, Papier, Verpackungen, Zigarettenstummel, Kaugummis oder Essensreste gemeint. Nur wenige Bussen sind in den Jahren 2016 und 2017 wegen unsachgemässer Entsorgung von grösseren Mengen von Abfall oder wegen Liegenlassens von Hundekot ausgesprochen worden.
«Paradies für Schmutzfinke»Die Berner Stadtregierung macht diese Aussagen in der Antwort auf eine Interpellation, in der es um Berns Grosse Schanze geht. Der SVP-Stadtrat Henri-Charles Beuchat schreibt in seinem Vorstoss, dieses Areal sei «ein Paradies für Schmutzfinke aller Art".
Beuchat wollte deshalb wissen, wie viele Personen wegen Litterings, also dem achtlosen Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfall, gebüsst werden. Auch nach der Bedeutung der Repression bei der Bekämpfung von Littering in der Stadt Bern fragte der Interpellant.
Der Berner Gemeinderat antwortet ihm, Repression sei eine der drei Säulen ihres Konzepts für eine saubere Stadt Bern. Die anderen beiden Säulen seien Prävention und Reinigung.
Gerade auf der Grossen Schanze habe «eine merkliche Reduktion von unrechtmässig weggeworfenen Abfällen festgestellt werden» können, schreibt der Berner Gemeinderat weiter. Grund dafür sei der Umstand, dass die Stadt bei der Bewilligung von Veranstaltungen Organisatoren anhalten könne, für Ordnung rund um ihren Betrieb zu sorgen.
So habe beispielsweise im Sommer 2018 das Personal der Bar «Peter Flamingo» auf der Grossen Schanze Abfälle in der Umgebung der Bar entsorgt. Zudem müssten Veranstalter seit 2007 das Mehrwegkonzept der Stadt Bern umsetzen und Pfand- respektive Mehrweggeschirr verwenden. Diese Pflicht leiste eine wichtigen Beitrag zur Abfallvermeidung.
150 Franken Busse für HundekotAus der Antwort des Berner Gemeinderats auf die Interpellation geht auch hervor, dass ausser die Kantonspolizei auch uniformierte Angestellte der Stadtberner Orts- und Gewerbepolizei Bussen wegen Litterings aussprechen können. Dies seit 2013.
Seit Anfang Jahr gelten stark erhöhte Bussensummen. Das Liegenlassen von Hundekot oder das Ausleeren eines Aschenbechers kostet beispielsweise 150 Franken statt 80 Franken wie früher. Wer eine Bierdose nicht in den Kehrichtkübel wirft und erwischt wird, muss mit einer Busse von 80 Franken statt 40 Franken rechnen. (SDA)
Der Labrador zählt zu den beliebtesten Hunderassen. Er gilt als liebenswürdig jedoch zugleich als wenig wachsam. Zur Lebensspanne der Tiere haben Forscher nun eine bittere Entdeckung gemacht.
Labradore gelten als gutmütige und freundliche Hunde. Eine Studie über die Lebensspanne von Labradoren kommt nun zu einem traurigen Ergebnis - zumindest für einige der Hunde und ihre Besitzer. Demnach leben schoggifarbene Labrador Retriever mit einem Durchschnittsalter von 10,7 Jahren fast eineinhalb Jahre kürzer als ihre andersfarbigen Artgenossen, zum Beispiel solche mit schwarzem oder weissem Fell. Diese werden im Schnitt 12,1 Jahre alt.
Die internationales Team um Paul McGreevy von der Universität Sydney nimmt an, dass dies eine Folge der Krankheitsanfälligkeit der schoggifarbenen Tiere sein könnte. So hätten diese unter anderem ein höheres Risiko, Ohrenentzündungen oder Hautkrankheiten zu bekommen, schreiben die Forscher im Journal «Canine Genetics and Epidemiology«.
Züchtung vergrössert AnfälligkeitVerstärkt werden könnte die Krankheitsanfälligkeit bei der Züchtung. Um einen schoggifarbenen Labrador zu bekommen, müssen beide Eltern das Gen für die Farbe in sich tragen. «Wenn die Schoggifarbe beim Wurf erwünscht ist, könnten Züchter motiviert sein, nur Hunde bestimmter Zuchtlinien sich miteinander paaren zu lassen», heisst es in der Studie. «Ungewollt", wie die Forscher schreiben, könnte dies die Anfälligkeit für Krankheiten beim Nachwuchs noch vergrössern.
Für die Studie verglichen die Forscher demografische Daten von über 33'000 Labradoren im Vereinigten Königreich von Grossbritannien und Nordirland. Von fast 2100 zufällig ausgewählten Hunden untersuchten sie Daten zu Krankheiten und Sterblichkeit. Der Zusammenhang von Farbe und Lebensspanne wurde nach Kenntnisstand der Forscher so für noch keine andere Hunderasse festgestellt. (SDA)
Wir wollen gesünder leben, geben beim Einkauf aber süßen Verlockungen nach. Wir müssten, sorgen aber nur unzureichend finanziell für das Alter vor. Unser ökonomisches Verhalten ist inkonsistent, kontextabhängig, geprägt von Heuristiken, Verzerrungen, wie Altersaversion, Gegenwartspräferenz, Daumenregeln, sozialen Normen. Dies lehrt uns die Verhaltensökonomik. Ihr Instrument dagegen sind „Nudges – sanfte Stupser“. Damit sollen die Menschen zu ihrem Wohl minimalintensiv beeinflusst werden, ohne ihre Optionen einzuschränken.
In dem Vierteljahrsheft werden kontroverse Aspekte von Nudges diskutiert: Ethische Merkmale und das Menschenbild des Konzepts werden unterschiedlich beurteilt. Legitime Nudges sollten zumindest nicht einschränken, nicht manipulieren, transparent kommuniziert werden. Das fortlaufende Lernen neuer Präferenzen wird als ein Gegenentwurf formuliert. Begründet wird, warum Nudging in Unternehmen nicht paternalistisch sei. Vertreten wird, Nudges wirkten beschleunigend als „behavioural spin“, seien aber rekonfigurierte konventionelle Instrumente. Berichtet wird über die internationale Etablierung des Politikkonzepts durch Institutionalisierung. Vorteile von Global Nudges werden unterbreitet, die als ergänzende Instrumente bei Entscheidungen über globale öffentliche Güter (Klimawandel, Finanzmarkt) eingesetzt werden könnten.
Inhalt der Ausgabe 1/2018:
Jana Friedrichsen, Kornelia Hagen und Lilo Wagner
Stupsen und Schubsen (Nudging): Ein neues verhaltensbasiertes Regulierungskonzept?
Ludger Heidbrink und Andrea Klonschinski
Nudges, Transparenz und Autonomie – Eine normativ gehaltvolle Kategorisierung von Maßnahmen des Nudgings
Malte F. Dold und Christian Schubert
Wohin nudgen? Zum Menschenbild des Libertären Paternalismus
Kathrin Loer und Alexander Leipold
Varianten des Nudgings? Verhaltenswissenschaften und ihr Einfluss auf politische Instrumente
Rebecca C. Ruehle
Unterschiede in der ethischen Bewertung staatlichen und unternehmerischen Nudgings
Holger Straßheim und Rebecca-Lea Korinek
Welten der Verhaltenspolitik: Nudging im inter- und transnationalen Vergleich
Andreas Friedl, Felix Gelhaar, Patrick Ring und Christoph Schütt
Global Nudging als Politikkonzept zur Bewältigung globaler Herausforderungen
Lena Detlefsen und Menusch Khadjavi
Akzeptanz und Effektivität kognitiver und moralischer Nudges
Corinna Michel und Julius Schneider
Soziale Normen als Instrument des Nudgings: Ein Experiment
Beate Gebhardt
Nachhaltigkeitsawards – Ein politisches Instrument der individuellen Verhaltensbeeinflussung?
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 1/2018
ZÜRICH - ZH - Die Schweizer Börse entwickelt mit Partnern Dienstleistungen, die auf Künstlicher Intelligenz basieren. So sollen etwa Betrügereien schneller erkannt werden.
Dazu ist die SIX Group eine strategische Partnerschaft mit der israelischen Cortica, einer Spezialistin für Technologie basierend auf Künstlicher Intelligenz, und der in Hongkong ansässigen Beratungsfirma Duotem Capital eingegangen, wie die Börsenbetreiberin am Montag mitteilte. Am vergangenen Donnerstag wurde eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.
Schwerpunkte der ersten Arbeiten liegen im Bereich nachbörslicher Prozesse (Post-Trading). Cortica mit Sitz in Tel Aviv und New York entwickelt selbstlernende Technologien, die mit der «realen» Welt interagieren und mit anderen Technologien und Maschinen zusammenarbeiten. Duotem Capital soll helfen, Geschäftschancen bei der SIX zu identifizieren und neue Angebote für den Finanzsektor zu entwickeln.
Weitere Einsatzbereiche evaluiertDazu gehörten unter anderem die Erkennung von Manipulation («Front Running», «Spoofing»), Algorithmen zur Ermittlung von betrügerischen Zahlungen, sowie die Unterstützung von manuellen Korrekturen im Post-Trading-Bereich durch maschinelles Lernen.
Die Arbeiten hätten bereits begonnen. Und man erwarte, «dass in den nächsten drei Monaten eine tragfähige Dienstleistung entwickelt werden kann», so die Börsenbetreiberin. Weitere Einsatzbereiche würden von den Unternehmen im Laufe der Einführungsphase evaluiert, die ein Quartal dauern soll.
«Die Fähigkeiten der Künstlichen Intelligenz in Verbindung mit selbstlernenden Technologien eröffnen für uns ganz neue Möglichkeiten und Chancen, um unsere Effizienz, Transparenz und Compliance zu verbessern», liess sich Thomas Zeeb zitieren. Er leitet den Bereich «Securities & Exchanges» bei der SIX, also die Börse und das Post-Trading. (SDA)
Bei ihrer ersten grossen Überseereise als Ehepaar müssen Herzogin Meghan und Prinz Harry zahlreiche Termine absolvieren. Zu viel für die schwangere Meghan: Sie lässt die restlichen Tage langsamer angehen.
Die schwangere Herzogin Meghan (37) bekommt auf ihrer Pazifikreise mehr Zeit zum Ausruhen: Prinz Harry (34) und seine Frau hätten nach ihrem «straffen Programm» in Australien entschieden, den Terminplan der Herzogin in den kommenden eineinhalb Wochen «etwas einzuschränken».
Dies teilte der Kensington-Palast am Sonntag mit. Das Paar war am Montag in Australien eingetroffen und hatte seitdem unzählige offizielle Termine in Sydney, Melbourne und der Kleinstadt Dubbo absolviert. In 16 Tagen sind über 70 Termine geplant! Offenbar ist dieses Mega-Programm der schwangeren Meghan einfach zu viel.
«Sie ruht sich zu Hause aus»
Am Freitag besuchten die beiden barfuss und mit Blumenketten um den Hals den berühmten Strand Bondi Beach in Sydney, am Samstagabend eröffnete Harry als Schirmherr die Invictus Games für verwundete Soldaten. Nachdem sich die Eröffnungsfeier wegen eines heftigen Unwetters um mehrere Stunden verzögert hatte, durfte Meghan die Medaillenverleihung am Sonntagvormittag auslassen. Auf die Frage von Zuschauern, wo er seine Frau gelassen habe, antwortete Harry laut ABC: «Sie ruht sich zu Hause aus.»
Bei einem Mittagessen mit dem australischen Premierminister Scott Morrison (50) war Meghan schliesslich wieder dabei. Danach stieg sie auch zusammen mit Harry auf ein Boot, um einen Segelwettkampf im Hafen von Sydney aus der Nähe verfolgen zu können.
Als das Paar in Queensland ankam, verliessen die beiden den Flughafen in zwei verschiedenen Autos: Während Harry zu seinem ersten Termin fuhr, wurde Meghan direkt ins Hotel gefahren. Harry besuchte gestern die Ureinwohner auf der Sandinsel Fraser Island. Seine Frau entspannte sich am Tag im Luxus-Resort Kingfisher Bay auf der Insel.
Abends begleitete sie Harry beim letzten Termin des Tages, schien ausgeruht und hielt ihr Babybäuchlein. «Wir machten uns Sorgen wegen der Strassen auf der Insel, die vor allem für eine schwangere Frau sehr holprig und unangenehm sind», so ein Begleiter der Royals zur «Daily Mail». «Aber die Herzogin wollte den Herzog bei diesem letzten Termin des Tages unbedingt begleiten, um die Menschen auf der Insel zu begrüssen.»
Die Reise dauert noch anderthalb WochenIn den kommenden anderthalb Wochen der Pazifikreise stehen für die Royals Besuche auf den Fidji-Inseln, im Königreich Tonga, ein erneuter Besuch in Sydney zum Abschluss der Invictus Games und ein Abstecher nach Neuseeland auf dem Programm. Am Montag wollte das Paar die grösste Sandinsel der Welt im australischen Bundesstaat Queensland, Fraser Island, besuchen.
Am 1. November werden der Herzog und die Herzogin von Sussex zurück nach England fliegen. Harry und Meghan erwarten im Frühling 2019 ihr erstes Baby. Meghan ist ungefähr in der zwölften Woche schwanger. (sda/kad)