You are here

Blick.ch

Subscribe to Blick.ch feed
Aktuelle News zu Home. Auf Blick.ch findest du immer alle Ergebnisse, Tabellen, Live-Ticker, Sportler und Nachrichten und wirst bestens informiert.
Updated: 2 days 12 hours ago

Polizei ermittelt nach Sinead McNamaras Tod wegen Mordes: Australisches Insta-Model stirbt auf Luxus-Yacht

Sun, 09/02/2018 - 17:39

KEFALONIA, GRIECHENLAND - Seltsamer Todesfall in Griechenland: Die 20-jährige Sinead McNamara verstarb unter mysteriösen Umständen auf der Yacht eines mexikanischen Bergbau-Milliardärs.

Warum starb Sinead McNamara (20)? Die schöne Australierin wurde auf der Luxus-Yacht des mexikanischen Milliardärs Alberto Baillères (87) gefunden. Warum das Model, dem bei Instagram 14’800 User folgten, starb, ist nicht bekannt. Als die «Mayan Queen IV» vor der griechischen Insel Kefalonia ankerte, wurde die Schönheit aus Sydney leblos auf dem Hinterdeck der Yacht gefunden. Crew-Mitglieder hätten gemäss lokalen Medien versucht, McNamara wiederzubeleben.

Polizei ermittelt wegen Mord

Sie wurde zunächst in ein Spital in Argostoli gebracht und wurde schliesslich mit dem Rettungshelikopter in eine Privatklinik geflogen. Jede Hilfe kam zu spät: Die Australierin verstarb während des Fluges. Wie «The Sun» berichtet, ermittelt die griechische Polizei nun wegen Mordes. Eine Autopsie soll klären, warum McNamara plötzlich starb. 

Die Reise-Influencerin hatte für Baillères vier Monate lang als Crew-Mitglied auf dem 136-Millionen-Schiff gearbeitet. Der mexikanische Unternehmer, dessen Vermögen laut «News.com.au» auf rund neun Milliarden geschätzt wird, war zwei Tage vor dem mysteriösen Tod der Australierin für eine Geschäftsreise vom Schiff gegangen. Die «Mayan Queen IV» darf den Hafen von Kefalonia vorerst nicht verlassen. (kad) 

Categories: Swiss News

Bruno Meili (72) auf Zürichsee von Ruderboot gerammt: «Ich sagte: ‹Helft mir!› Doch sie hauten ab»

Sun, 09/02/2018 - 17:32

ZÜRICH - Das Boot rammte Schwimmer Bruno Meili im Zürichsee von hinten. Die Ruderer fragten nur kurz: «Alles okay?» Dann ruderten sie von dannen. BLICK traf das Opfer.

Vor der Zürcher Seebadi Utoquai steht Bruno Meili (72). Er ist direkt vom Spital hierhergekommen, um sein Velo zu holen. Einen Tag zuvor erlebte er hier den Horror seines Lebens. «Ich kann von Glück reden, dass ich noch lebe», sagt der Rentner zu BLICK. «Ein Ruder-Rennboot hat mich gerammt. Anschliessend sind ‹die blöde Sieche› einfach davongerudert.»

Seit dreissig Jahren schwimmt er diese Strecke im Zürichsee. «Ich bleibe dabei bewusst so nahe am Ufer wie nur möglich», sagt Meili. «Ich habe grossen Respekt vor all den Booten auf dem See.»

«Ein Boot rammte meinen Kopf»

So auch am Samstag früh kurz nach sieben Uhr. Bruno Meilis Route führt von der Badi Utoquai in Richtung Zürichhorn. Nach etwa 500 Metern dreht er um und schwimmt wieder in Richtung Badi. «Da machte es plötzlich bum. Ein Boot hatte meinen Kopf gerammt. Ich war unter Wasser und sah den Rumpf.»

Meili taucht auf und sieht sich um. «Ich war in Todespanik. Ich schwamm zur nächsten Boje und klammerte mich fest. Ich hatte Angst, ohnmächtig zu werden und zu ertrinken.» Die Ruderer bleiben vorerst in der Nähe des verletzten Schwimmers. «Sie fragten mich, ob alles okay sei», sagt Meili. «Ich sagte: Nein, nichts ist okay. Helft mir! Hilfe! Doch sie hauten einfach ab.»

Bruno Meili kann die Ruderer nicht genau beschreiben. «Ich bin Brillenträger. Ich sah nur verschwommen. Sicher ist nur, es waren Männer. Und sie hatten ein Empacher Vierer-Ruderrennboot.»

Verdacht auf Schädelbruch

Meili rettet sich an das nahe Ufer und lässt sich ins Spital einliefern. Die Ärzte behalten ihn eine Nacht lang dort. «Sie sagten, es bestehe Verdacht auf Schädelbruch», sagt Meili. Für Samstag war er eigentlich an die Hochzeit seines Göttibuben eingeladen. «Stattdessen war ich im Spital», sagt er traurig.

Meili hofft noch immer, dass die rücksichtslosen Ruderer erwischt werden. «Es waren laut Polizei ja nur zwölf solche Ruderboote auf dem See unterwegs. Da müsste man die Schuldigen doch ermitteln können.»

Der noch immer als Mediator aktive Rentner appelliert an alle Bootsfahrer: «Bitte passt in Ufernähe auf. Hier hat es viele Schwimmer. Ich hatte nur Glück, dass ich nicht ertrunken bin.»

Categories: Swiss News

Top-Kandidatin für Raiffeisen-VR: Bei Antoinette Hunziker-Ebneter passt einfach alles

Sun, 09/02/2018 - 17:12

Die Raiffeisen sucht einen neuen Verwaltungsratspräsidenten oder eine neue Verwaltungsratspräsidentin. Die weibliche Form sei in den vergangenen Tagen im Verwaltungsrat besonders betont worden. Der Grund dafür sei: Antoinette Hunziker-Ebneter (58).

Raiffeisen sucht einen neuen Verwaltungsratspräsidenten – oder eine Verwaltungsratspräsidentin. Die weibliche Form sei in den vergangenen Tagen im Verwaltungsrat häufig zu hören gewesen, wie aus der Bankspitze verlautet. Das liege an Antoinette Hunziker-Ebneter (58).

Die komme sowohl in der Zen­trale wie auch bei den Genossen gut an, denn sie erfüllt alle Anforderungen: Die Finanzmarktaufsicht verlangt für den Topjob breite Erfahrung in grösseren Banken, möglichst auch in einem Verwaltungsrat. Die regionalen Genossenschaftsbanken wollen lieber niemanden aus einer Grossbank, am liebsten auch jemanden mit Schweizer Pass.

Hunziker-Ebneter kann auf langjährige Erfahrungen bei Citibank, Bank Leu und Julius Bär verweisen. Zudem war sie sieben Jahre lang Chefin der Schweizer Börse. 2006 gründete sie Forma Futura. In der Finanzboutique bietet sie mit einem Team von 16 Köpfen unabhängige Vermögensverwaltung an und verspricht, Kundengelder so anzulegen, «dass sie sowohl die nachhaltige Lebensqualität steigern als auch eine marktgerechte Rendite erzielen». Seit 2015 ist sie Präsidentin des Verwaltungsrats der Berner Kantonalbank. Dort lässt sie jede Stelle auch in Teilzeit ausschreiben: In Zukunft solle es einfacher sein, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen.

Auch Markus Gygax (56) würde alle Kriterien erfüllen. Er ist CEO der Valiant Bank und dort designierter Verwaltungsrat. Aussenseiterchancen werden zudem Anton Affentranger (62) eingeräumt. Der Ex-CEO des Baukonzerns Implenia war viele Jahre im oberen Bankkader tätig – zwar bei der UBS, aber vor so langer Zeit, dass er nicht mehr als Grossbanker wahrgenommen wird. Kandidaten wie der Grossbanker Hans-Ulrich Meister (59) oder der Österreicher Stefan Loacker (49), ehemaliger CEO der Helvetia-Versicherung, erfüllen die Kriterien weniger. Loacker fehlt zudem ein ausgeprägtes Profil im Banking.

Categories: Swiss News

Trotz Fehleinschätzung, mangelndem Feingefühl und Widersprüchen: Absolution für die SBB-Präsidentin

Sun, 09/02/2018 - 17:11

Ein Untersuchungsbericht stellt die Glaubwürdigkeit von Monika Ribar in Frage. Konsequenzen hat die SBB-Verwaltungsratspräsidentin aber wohl keine zu befürchten.

Im Januar 2016 ernannte der Bundesrat Monika Ribar (58) zur Verwaltungsratspräsidentin der SBB. Diese Woche veröffentlichte die Geschäftsprüfungskommission des Ständerats einen Bericht, der die Umstände dieser Wahl durchleuchtet.

Der Grund: Ribar sass von Mai 2015 bis Juni 2016 im Verwaltungsrat der Offshore-Firma Capo­invest. Die wird von Jean-Claude Bastos kontrolliert, einem wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung verurteilten Geschäftsmann.

Der Bundesrat wusste nichts von dem heiklen Mandat, als er Ribar an die SBB-Spitze setzt. Publik wird das Ganze erst Ende 2017 durch Enthüllung der «Panama Papers».

Der nun veröffentlichte Bericht der Geschäftsprüfungskommission (GPK) äussert sich nicht dazu, ob das Capoinvest-Mandat «rechtskonform» und die Wahl Ribars «richtig» waren. Kritisiert wird stattdessen das System der SBB zur Überwachung von ­Interessenbindungen. SonntagsBlick hat auf ­Basis des GPK-Berichts dennoch drei Fehlleistungen von Ribar festgestellt:

1. Unerklärliche Widersprüche: Am 15. November 2017 sagte Ribar der «Aargauer Zeitung» zum Capoinvest-Mandat: «Es ist falsch, wenn behauptet wird, ich hätte es absichtlich nicht gemeldet. Es ging ganz einfach vergessen.» In einem SBB-­Schreiben vom 6. März 2018 aber heisst es, Ribar habe das Mandat nicht gemeldet, da sie es für «nicht wesentlich» hielt. Gegenüber SonntagsBlick versuchen die SBB diesen Widerspruch aufzulösen: «Monika Ribar hat die Capoinvest als nicht bedeutende Gesellschaft und damit dieses Mandat als nicht wesentlich beurteilt. Aus diesem Grund ging vergessen, das Mandat zu melden.»

Pikant: Mitte Januar 2016 forderte das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) zusätzliche Informationen zu Ribars Mandaten. Die SBB teilten daraufhin mit, welche Ribar niederlegen werde, falls sie Präsidentin werde und wies auf den Arbeitsaufwand für die verbleibenden hin. ­Caponinvest wurde weder in der einen noch in der anderen Aufzählung erwähnt.

2. Mangelndes Feingefühl: Ribar soll für ihr Teilzeitengagement bei Capoinvest 100 000 Dollar erhalten haben. So steht es in ­einem E-Mail, das dem ­«Tages-Anzeiger» mit den Panama Papers in die Hände fiel. Stimmt die Summe, wäre es für jeden Mitarbeiter ein Schlag ins Gesicht, dass die oberste SBB-Chefin einen solchen Nebenjob als «nicht wesentlich» betrachtet. Die SBB äussern sich dazu nicht und antworten lediglich: «Die Bezahlung bewegte sich im Rahmen ­eines üblichen vergleichbaren Honorars für derartige Mandate.»

3. Schlechtes Urteilsvermögen: Ende Februar 2016, kurz nach Bekanntgabe ihrer Ernennung durch den Bundesrat, fällt Ribar das Capoinvest-Mandat plötzlich wieder ein. Im Vorabdruck des Geschäftsberichts 2015 stellt sie fest, dass es darin nicht aufgeführt ist. Sie informiert den SBB-Verwaltungsratssekretär über die wichtigsten Aspekte des Engagements. Gemeinsam kommen sie zum Schluss, dass das Mandat «kein Reputationsrisiko berge», aber im Geschäftsbericht zu nennen sei. Verwaltungsratskollegen, Uvek und Bundesrat, denen die kleine Ergänzung im 122-Seiten-­Bericht wahrscheinlich entgangen ist, werden nicht ausdrücklich informiert. Einige Wochen später beurteilt Ribar ihre Mandate dann neu, sucht das Gespräch mit dem designierten VR-Vizepräsidenten Peter Siegenthaler und stellt fest, dass sie «auch aus Reputationsgründen» von dem Mandat zurücktreten sollte. Am 5. Juni verlässt sie Capoinvest, zehn Tage später wird sie SBB-Präsidentin.

Unerklärliche Widersprüche, fehlendes Feingefühl, schlechtes Urteilsvermögen – ist Ribar unter diesen Umständen an der SBB-Spitze noch tragbar? Ja, sagen linke und bürgerliche Verkehrspolitiker. Sie erkennen zwar Ribars Fehlleistungen, halten ihr aber zugute, sie habe die Fehler eingestanden. «Ich gehe davon aus, dass sie die Lehren daraus gezogen hat», so Edith Graf-Litscher (54, SP), Präsidentin der Verkehrskommission des Nationalrats. Martin Candinas (38, CVP): «Mein Vertrauen hat sie weiterhin.» Und Kurt Fluri (63, FDP): «Frau Ribar hat ihre Glaubwürdigkeit nicht verloren.»

Ihre Absetzung fordert niemand. Das dürfte nicht nur Ribar freuen, sondern auch Doris Leuthard. Schliesslich hat die Uvek-Chefin mit der Aufarbeitung des Postauto-Skandals schon genug zu tun.

Categories: Swiss News

Krimikolumne mit Silvia Tschui: Zwischen Lolita und OJ Simpson

Sun, 09/02/2018 - 17:08

Silvia Tschui findet den aktuellen Borowski-Tatort etwas zu viel des Guten.

Den meisten ist die Saga um den Footballspieler OJ Simpson wohl noch vertraut. Für alle anderen: Der Mann steht im allerdringendsten Verdacht, seine Ex-Frau und deren Freund bestialisch ermordet zu ­haben, wurde wegen seltsamer ­US-Gerichts­praktiken trotzdem freigesprochen und sass wegen ­eines ­anderen Raubüberfalls ­jahrelang im Knast. Dort versuchte er Geld zu scheffeln, indem er ein Buch über die exakte Tat schrieb – wenn er sie denn ­begangen hätte.

In ähnlicher Lage findet sich ­Borowski: Sein ehemaliger Kumpel Frank vermisst seit einigen Jahren seine Frau – Borowski ist überzeugt, er habe was mit deren Verschwinden zu tun. In der Zwischenzeit hat der Krimiautor nämlich ein Buch geschrieben, in dem er den Mord an einer Frau auf einem Segel­boot schildert – auf genau so einem Boot, wie er es selber noch segelt, und auf welchem damals sogar Blutspuren seiner Frau ­gefunden wurden. Borowski ­begibt sich zum Landhaus des ­Ex-Kumpels, weil ihn ein verzweifelter Brief dessen Tochter erreicht hat. Und bald wird klar: Auch Franks neue junge Frau ist in grosser Gefahr – und im Haus ­spielen sich unheimliche Dinge ab.

Drei Einflüsse sind im Borowski-Tatort sichtbar: Neben dem OJ-Simpson-Fall ist das insbesondere der 1944er-Filmklassiker «Gaslight» («Das Haus der Lady Alquin»), in dem ein falscher Ehemann seine Frau systematisch in den Wahnsinn zu treiben versucht. Und auch eine Anspielung auf ­«Lolita», in welchem ein junges Mädchen einen gestandenen Mann verführt, ist abzulesen. Ob die vielen Einflüsse der Geschichte helfen, ist dabei etwas unklar: Der Plot Twist, der zum wahren Täter führt, ist leider schon etwa nach der Hälfte abzulesen.

Tatort «Borowski und das Haus der Geister», 20.05 Uhr, SRF 1

Categories: Swiss News

Keine Punkte für Sauber in Monza: Hamilton gewinnt im Ferrari-Land!

Sun, 09/02/2018 - 17:08

Trauertag für die Ferrari-Fans! Lewis Hamilton gewinnt im Mercedes den Grossen Preis von Italien in Monza vor Pole-Mann Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas.

WM-Leader Lewis Hamilton (33) gewinnt auf Mercedes den GP Italien in Monza. Es ist der 68. GP-Sieg für den Briten aus Stevenage, der sechste in diesem Jahr – so sind Champions unterwegs!

 

Die Ferrari-Fans im Autodromo Nazionale müssen sich mit Platz 2 von Pole-Mann Kimi Räikkönen begnügen. Dritter wird Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas, der den Podestplatz von Verstappen erbt, weil der Holländer Bottas von der Strecke drängte und dafür mit einer 5-Sekunden-Strafe belegt wurde.

Hamilton baut WM-Führung aus

Eine bittere Pille für die über 100'000 Tifosi der Scuderia aus Maranello. Sie träumten vom ersten Ferrari-Heimsieg seit Alonso 2010. Stattdessen entführt Erzfeind Mercedes zum fünften Mal in fünf Jahren die Monza-Trophäe aus Italien. Und zum vierten Mal ist es Lewis Hamilton, der seine WM-Führung auf Sebastian Vettel vor dem GP Singapur (16. September) und 8 Rennen vor Saisonschluss auf 30 Punkte ausbaut (256:226). Ferrari büsst wieder einmal für die Unruhen hinter den Kulissen.

Apropos Vettel. Der Deutsche war schon in der Quali am Samstag nach der Pole von Teamkollege Räikkönen angefressen. Im Rennen wirds noch düsterer für den Wahl-Thurgauer. Schon in der ersten Runde dreht er sich nach einem Rencontre mit Hamilton (siehe Video), der die Chance sofort packt und sich an Räikkönen ranhängt. Der Vorfall wird zwar untersucht, Konsequenzen aber bleiben aus.

Bottas, der perfekte Teamplayer

Die Entscheidung um den Sieg fällt ab der 30. Runde. Da nämlich bleibt Bottas draussen, hat danach Räikkönen und etwas weiter Hamilton hinter sich. Und Bottas zeigt, wie perfekte Teamarbeit funktioniert, hält Kimi (mit immer mehr Reifenproblemen) auf. Kimi kommt nicht vorbei, und muss in Runde 45 dann auch Hamilton wegziehen lassen.

Lewis: «Muss die Pfiffe akzeptieren»

Nach der Pole von Räikkönen war alles angerichtet für eine riesige Ferrari-Party. Doch Mercedes versaut das Fest – und baut auch die Führung in der Konstrukteurs-WM auf 15 Punkte aus (375:360).

Wie immer überfluten nach dem Rennen Zehntausende von Fans die Startziel-Gerade und natürlich gab es für die englische (Hamilton) und deutsche Hymne (Mercedes) einige Pfiffe. Hamilton: «Ferrari war ein grosser Gegner über das ganze Wochenende. Aber Mercedes lässt sich wie ich nie von negativen Einflüssen in die falsche Richtung führen. Wir drehen alles ins Positive herum. Einen Dank auch an Valtteri, er hat Kimi gut in Schach gehalten, so konnte ich aufschliessen! Die Pfiffe muss ich akzeptieren, aber Italien bleibt ein wunderbares Land mit toller Rennstrecke und sensationellen Menschen, sehe aber zum Glück auch viele britische Flaggen!»

Pole-Mann Räikkönen (2.): «Das Resultat ist natürlich weiter von unseren idealen Vorstellung entfernt. Aber beide Hinterreifen waren am Ende, ich konnte mich gegen Lewis nicht mehr wehren. Die Leistung wäre für einen Sieg da gewesen! Danke schön, liebe Fans, sorry, dass ich nicht gewann.»

Der drittplatzierte Bottas erklärt: «Meine Mission war es, Kimi aufzuhalten. Das ist geglückt. Zum Zwischenfall mit Verstappen kann ich nur sagen: Er machte ein Foul und bekam die Zeitstrafe!»

Peter Sauber sieht keine Punkte

Für Alfa Sauber gilt unterdessen, Monza so schnell wie möglich zu vergessen. Nach dem Unfall von Ericsson am Freitag und der Flop-Quali am Samstag kollidiert Ericsson auch im Rennen früh (mit Hartley). Leclerc ergehts nicht viel besser. Es sind letztlich die Plätze 12 (Leclerc) und 16 (Ericsson) für die Hinwiler. Da wird Peter Sauber, der erst am Mittag in Monza ankam, kaum fröhlich zurück nach Laax GR fahren ...

*************************Die Sauber-Stimmen zum GP Italien

Marcus Ericsson, Platz 16: «Es war nicht das beste Wochenende für mich, und ein schwieriges Rennen. Ich hatte einen guten Start. Kurz danach hatte ich mit einem anderen Auto Kontakt, was mein linkes Hinterrad beschädigt hat. Ich musste einen Boxenstopp machen – danach war es ein anstrengendes Rennen. Ich freue mich nun auf Singapur, und bin zuversichtlich, dass wir dort wieder um gute Resultate kämpfen können.»

Charles Leclerc, Platz 12: «Das Rennen war eine Herausforderung. Wir haben wegen dem Kontakt mit einem anderen Auto einiges an Zeit verloren. Nachdem wir unsere Konkurrenz überholen konnten, war es aber leider schon zu spät für ein Top-10-Resultat. Unsere Rundenzeiten waren recht gut, also ist es schade, dass wir keine Punkte holen konnten. Trotzdem war es ein gutes Rennen, und ich freue mich darauf in Singapur wieder im Auto zu sein.»

Frédéric Vasseur, Teamchef: «Es war ein forderndes Wochenende, aber wenn man bedenkt wie ereignisreich es war, können wir mit dem Rennen zufrieden sein. Die Rundenzeiten waren besser, und wir konnten vor einigen unserer Konkurrenten bleiben. Marcus und Charles haben einige Positionen gewonnen, die sie im Qualifying verloren hatten, und haben sich gut im Mittelfeld geschlagen. Trotzdem ist es weiterhin unser Ziel, Punkte zu gewinnen. Wir müssen weiterhin hart arbeiten, und positiv bleiben.»

Categories: Swiss News

Grossmama der getöteten Samantha M. (†19): «Das Bild von ihr im Sumpf verfolgt mich»

Sun, 09/02/2018 - 16:03

BERN - Samantha M. (†19) wurde im November 2017 in Cheyres FR ermordet. Ihre Leiche wurde erst zwei Monate später gefunden. Jetzt spricht die Grossmutter des Opfers erstmals.

Samantha M* (†19) verschwand im letzten November. Zwei Monate lang war die junge Genferin unauffindbar. Bis mitte Januar 2018 ein Spaziergänger ihre grausam zugerichtete Leiche in Cheyres FR in einem Naturschutzgebiet am Ufer des Neuenburgersees fand. Zwei Tage später verhaftete die Polizei Richard G.* (21). Opfer und Täter kannten sich von Kindesbeinen an.

Richard G. gestand den Mord nach anfänglichem Leugnen. Er fesselte die Hände seines Opfers auf dem Rücken. Auch die Beine von Samantha M. waren mit Bandagen und einem Seil festgezurrt (BLICK berichtete).

Jetzt spricht erstmals die Grossmutter von Samantha, Irène M.* (70). «Das Bild meiner toten Samantha im Sumpf verfolgt mich jeden Tag», sagt sie im «Le Matin Dimanche».

Quälende Fragen

Weshalb ihre Enkelin ermordet wurde, weiss Irène M. noch immer nicht. Richard G. wuchs in der gleichen Wohnsiedlung wie sein Opfer in Genf auf. Die Grossmutter kannte ihn nicht. «Man sagte mir, er habe sich für Samantha interessiert. Meine Enkelin aber nicht für ihn.»

Die Familie des Opfers geht seit der Horror-Tat durch die Hölle. «Wir wissen nicht, ob sie vor ihrem Tod vergewaltigt wurde. Wir wissen noch immer nicht, wie sie gestorben ist», sagt die Grossmutter. «Starb Samantha am Schlag auf den Hinterkopf? Wurde sie bewusstlos? Starb sie elendlich allein im Sumpf? Wie lang dauerte es? Starb sie wegen der eisigen Kälte in dieser Novembernacht? Dies Fragen quälen mich ununterbrochen.»

«Er arbeitete nur 100 Meter neben der Leiche weiter»

Irène M. sagt über den Killer ihrer Enkelin: «Er ist für mich ein Perverser. Er arbeitete und wohnte nur 100 Meter von der Leiche meiner Enkelin entfernt, die er im Sumpf zurückliess. Ich glaube, er wusste, was er tat. Er ist kein Wahnsinniger.»

In den Verhören zeige der 21-Jährige keinerlei Empathie: «Er spricht nur von sich. Er spricht, als ob er eine Fliege getötet hätte. Er hat auch kein Bedauern geäussert. Ich habe keine Nachricht von ihm oder seiner Familie erhalten.»

Die Behörden gaben die Leiche von Samantha erst am vergangenen 9. April frei. Am gleichen Tag wurde ihre Grossmutter 70 Jahre alt.

Sarg musste bei Beerdigung draussen bleiben

«Wir gingen ins Bestattungsinstitut, um uns am Sarg zu versammeln und Kerzen anzuzünden», sagt die Grossmutter. «Wir schafften es nicht, in den Kühlraum hineinzugehen. Der Geruch war unerträglich. Ich war geschockt. Meine Tochter wurde ohnmächtig.»

Auch die Beerdigung von Samantha M. war wegen der schrecklich zugerichteten Leiche traumatisch. «Der Sarg musste draussen vor der Kirche bleiben. Ich schrieb der Gerichtsmedizin in Lausanne, warte aber bis heute auf eine Antwort. Ich bin sicher, man hätte das anders machen können, um uns eine würdige Zusammenkunft zu ermöglichen.»

Vorwürfe an die Polizei

Die Grossmutter macht auch der Polizei Vorwürfe. «Man hätte das Gelände in Cheyres mit einem Suchhund begehen müssen. Das hätte zwar meiner Enkelin nicht das Leben gerettet, doch ihre Leiche wäre in einem besseren Zustand gefunden geworden. Es wären auch mehr nützliche Spuren vorhanden gewesen.» 

Denn die Polizei befragte auch Richard G, als Samantha M. vermisst wurde. «Sie sagten aber zuerst, er entspreche nicht dem Täterprofil.»

Irène M. hofft jetzt auf einen baldigen Prozess. «Die Justiz muss vorwärts machen, damit endlich die Fakten auf den Tisch kommen.» Zuständig ist die Staatsanwaltschaft in Freiburg. Dort wartet man noch auf das psychiatrische Gutachten über den Sumpfmörder. 

Letztes Geschenk

Samantha war das einzige Kind der Tochter von Irène M. «Ich glaubte, meine Tochter würde den Verstand verlieren. Zu Beginn sagte sie oft, es habe keinen Sinn mehr weiterzuleben. Jetzt geht es etwas besser.»

Die Grossmutter hat trotz allem noch Kraft: «Wir müssen durchhalten, damit die Wahrheit ans Licht kommt. Das ist das letzte Geschenk, das wir meiner Enkelin machen können.»

*Namen der Redaktion bekannt

Categories: Swiss News

VW T-Roc im Test: Der VW T-Roc ist der coolere Golf

Sun, 09/02/2018 - 15:55

Zum ersten Mal seit 41 Jahren ist der Golf nicht mehr das meistverkaufte Auto der Schweiz. Und nun gibts noch Konkurrenz aus dem eigenen Stall.

Während über vier Jahrzehnten war der VW Golf des Schweizers Liebling und meist verkauftes Modell. Im letzten Jahr hatte nun aber erstmals der Skoda Octavia die Nase vorn und scheint auch dieses Jahr wieder das Rennen zu machen. Und ich bin mir nicht sicher, ob der Golf seine verlorene Leaderposition so schnell wieder zurückerobern wird. Grund: der anhaltende SUV-Boom macht ihm das Leben schwer. Zudem erhält er Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Denn aus meiner Sicht ist der neue VW T-Roc nichts anderes als ein Golf-SUV – obwohl man das in Wolfsburg nicht gerne hört. Offiziell will VW den T-Roc zur eigenen Modellreihe aufbauen.

Sieht frecher aus

Der T-Roc ist aber nicht einfach ein höhergelegter Golf. Auch wenn er auf dessen Technik basiert. Schon rein optisch hebt er sich mit seiner dynamischen und trendigen Form vom im Vergleich geradezu bieder erscheinenden und zwei Zentimeter längeren Golf ab.

Ein sportlicher SUV

Mein Testwagen mit 190-PS-Zweiliter-Benziner, 7-Gang-DSG und 4x4 ist die sportlichste Variante – und fährt sich auch so. Trotz fünf verschiedener Fahrmodi (Eco, Comfort, Normal, Sport und Individual) mag er für einige etwas gar hart abgestimmt sein – aber mir gefällts. Es passt jedenfalls prima zum spontan am Gas hängenden Motor. Und deshalb ist für mich klar: Der neue VW T-Roc ist der coolere Golf – und wird dem langjährigen Dauerbrenner weitere Kunden abjagen!

Categories: Swiss News

Professor Vetterli erklärt: Was ist Kausalität?

Sun, 09/02/2018 - 15:52

Martin Vetterli ist Präsident der EPFL in Lausanne und führender Experte für Digitalisierung. Jede Woche erklärt er Begriffe aus der digitalen Welt.

Damals in der Highschool bin ich oft ­getrampt (diese Freeride-Sharing-Methode vor Uber, Sie wissen schon). Einmal nahm mich ein Verkäufer einer Tabakfirma mit, und wir stritten darüber, ob Rauchen Lungenkrebs verursacht. Sein Argument war einfach: In der Schweiz war die Zahl der Babys pro Familie und die Zahl der Störche seit dem Zweiten Weltkrieg zurückgegangen. Heisst das, dass Störche die ­Babys brachten?

Natürlich nicht, und in ähnlicher Weise sah er keine Verbindung zwischen dem Anstieg des Tabak­konsums und Lungenkrebs. Es war nur ein Zusammenhang, argumentierte er, aber es gab keine Ursache-Wirkung-Beziehung (Kausalität). So absurd es auch klingen mag, er brachte ein stichhaltiges Argument vor. Ein Zusammenhang zwischen zwei Phänomenen, wie der Anzahl der Babys und Störche, bedeutet nicht, dass es auch eine kausale Beziehung gibt.

Vor einigen Jahren veröffentlichte ein Arzt einen humorvollen ­Artikel mit einer ähnlichen ­Logik. Er zeigte einen klaren Zusammenhang zwischen dem Schokoladenkonsum eines ­Landes und der Anzahl der ­Nobelpreise! In seinen Daten zeigte er, dass Länder mit mehr Schokoladenkonsum mehr Nobel­preisträger hatten. Beispiels­weise liegt der Schokoladenkonsum in der Schweiz bei rund zwölf Kilogramm pro Jahr, und die Schweiz hatte zum ­Zeitpunkt der Analyse 33 Nobelpreisträger.

Auf der anderen Seite verbrauchten Länder wie Frankreich­ oder Italien, die jeweils nur fünf bis zehn Nobelpreisträger hatten, weniger als fünf Kilogramm Schokolade pro Jahr und Person.

Zweifellos war der Artikel des Arztes ironisch gemeint: Eine einfache Datenkorrelation ­zwischen zwei Phänomenen beweist keine Kausalität, da zwei Ereignisse einfach zusammen auftreten können, ohne eine klare Ursache-Wirkung-Beziehung zu haben (wie Störche und Babys). Man kann jedoch nicht völlig ausschliessen, dass Schokolade die Intelligenz beeinflusst, auch wenn es umgekehrt sein könnte (dass viele Nobelpreisträger in einem Land zu einem hohen Schokoladenkonsum führen). Kausalität kann also sehr wohl eine Erklärung für einen beobachteten Zusammenhang sein.

Aber es ist nicht die einzige. Im diskutierten Fall ist es viel wahrscheinlicher, dass beide Phänomene, Schokoladenkonsum und Nobelpreise, einfach von einem dritten Faktor beeinflusst werden, wie dem Reichtum ­eines Landes. Dies ­würde einen ­direkten Zusammenhang zwischen beiden ausschliessen.

Wie ist das nun bei Zigaretten und Lungenkrebs? Heute wissen wir, dass Rauch eine Fülle von Karzinogenen enthält. Das sind chemische Substanzen, die die Zellen in der Lunge schädigen und damit das Risiko für Lungenkrebs erhöhen. So wurde für ­Zigaretten und Lungenkrebs eine klare Kausalität gefunden. Doch bevor dies bekannt wurde, war es auch nur ein reiner Zusammenhang. Und tatsächlich argumentierte Ronald Fischer, einer der berühmtesten Statistiker des 20. Jahrhunderts, gegen einen Kausalzusammenhang (genau wie der Verkäufer im Auto) – und das alles, während er ruhig seine Pfeife rauchte.

Categories: Swiss News

Tödlicher Töff-Unfall in Davos Dorf GR: Fahrer (†62) stirbt – Frau (65) schwerverletzt

Sun, 09/02/2018 - 15:50

DAVOS DORF GR - In Davos Dorf GR kam es Samstagnachmittag zu einem schweren Töff-Unfall. Ein Motorrad-Fahrer (62) kam dabei ums Leben.

Samstag, kurz vor 15.30 Uhr, in Davos Dorf GR: Auf der Flüelastrasse H28 ist ein Motorrad-Fahrer (62) mit Beifahrerin (65) unterwegs. Bei Bedra passiert es: Der Töff gerät auf die Gegenfahrbahn, kracht in ein entgegenkommendes Motorrad. Der 62-Jährige wird dabei schwer verletzt, er stirbt wenig später auf der Unfallstelle.

Unfallursache wird ermittelt

Seine 65-jährige Sozia rutscht nach der Kollision über die Fahrbahn, direkt gegen einen entgegenkommendes Auto. Sie bleibt unter dem Wagen stecken. Passanten können sie befreien und die Schwerverletzte bis zum Eintreffen der Rettungskräfte betreuten. Danach wird ins ins Spital nach Davos gebracht. 

Alle anderen Unfallbeteiligten haben mehr Glück: Sie bleiben unverletzt. Wieso genau der Töff-Fahrer auf die Gegenfahrbahn kam, wird nun ermittelt. Die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei Graubünden untersuchen den Unfallhergang. (jmh)

Categories: Swiss News

Attacke in Amsterdamer Hauptbahnhof: Deutschland ermittelt gegen Messerangreifer

Sun, 09/02/2018 - 15:19

AMSTERDAM - Am Freitag hat ein Mann mit deutscher Aufenthaltsbewilligung zwei US-Bürger im Amsterdamer Hauptbahnhof angegriffen. In Deutschland laufen nun die Ermittlungen auf Hochtouren.

Nach der als «terroristisch» eingestuften Messerattacke vom Amsterdamer Hauptbahnhof laufen auch in Deutschland die Ermittlungen auf Hochtouren. Deutsche Polizisten durchsuchten gemäss Angaben der niederländischen Behörden vom Samstag die Unterkunft des Angreifers, der eine deutsche Aufenthaltserlaubnis hat.

Es seien «mehrere Datenträger» beschlagnahmt worden. Bei dem Angriff wurden zwei US-Bürger schwer verletzt. Nach Angaben der niederländischen Behörden verdichteten sich die Hinweise, dass der Angriff «terroristisch motiviert» war.

Bei dem Angreifer handelt es sich nach Behördenangaben um einen 19-jährigen Afghanen. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte AFP, dass der Angreifer eine deutsche Aufenthaltserlaubnis hat. Eine Sprecherin des Bundeskriminalamtes (BKA) sagte AFP, dass die niederländische Polizei die deutschen Kollegen um Unterstützung gebeten habe. Es gebe einen «engen polizeilichen Austausch». Die Leitung der Ermittlungen liege bei der niederländischen Polizei.

Diese gab den Namen des Verdächtigen mit Jawed S. an. Er werde im Krankenhaus polizeilich bewacht und solle am Montag einem Richter vorgeführt werden. Zu seinem Wohnort in Deutschland äusserten sich die Ermittler nicht.

Ermittler: Terroristisches Motiv

Das Messerattentat war nach Einschätzung der niederländischen Ermittler ein Terroranschlag: Der Täter «hatte ein terroristisches Motiv», gab die Stadtverwaltung am Samstagabend bekannt. Der Angriff ereignete sich einen Tag, nachdem die radikalislamischen afghanischen Taliban zu Angriffen auf niederländische Soldaten aufgerufen hatten.

Der junge Mann hatte am Freitagmittag am Amsterdamer Hauptbahnhof zwei Menschen mit einem Messer schwer verletzt. Die Polizei schoss daraufhin auf den Angreifer und verletzte ihn. Die Schüsse lösten eine Panik unter Touristen und Pendlern aus. Zwei Bahnsteige wurden vorübergehend gesperrt.

Bei den Opfern handelt es sich um US-Bürger, wie der Botschafter der USA in den Niederlanden, Pete Hoekstra, am Samstag mittelte. Ersten Erkenntnissen zufolge waren es zufällig ausgewählte Opfer.

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte verurteilte die «feige Tat» und rief die Bürger auf, «permanent wachsam zu bleiben».

Die radikalislamischen afghanischen Taliban hatten zuvor zu Angriffen auf niederländische Soldaten aufgerufen, nachdem der Rechtspopulist Geert Wilders angekündigt hatte, im niederländischen Parlament einen Wettbewerb zu Karikaturen des Propheten Mohammed abzuhalten. Wilders und seine Freiheitspartei (PVV) haben mit islamfeindlichen Aktionen bereits wiederholt Proteste von Muslimen heraufbeschworen.

Zur Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen Wilders' inzwischen abgesagten Plänen und dem Angriff gab, wollte die Polizei nichts sagen. Am Dienstag hatte die niederländische Polizei am Hauptbahnhof von Den Haag einen Mann wegen mutmasslicher Anschlagspläne gegen Wilders festgenommen.

Am Donnerstag sagte Wilders den Karikaturen-Wettbewerb ab. Er hatte nach eigenen Angaben mehrere Morddrohungen erhalten. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern gab es bisher in den Niederlanden noch keine islamistischen Messerangriffe. (SDA)

Categories: Swiss News

FCB-Frei zum Europa-Aus: «Vielleicht hätten wir dreckiger spielen können»

Sun, 09/02/2018 - 14:39

Warum Fabian Frei keine Flaschen durch die Garderobe tritt. Und was das Europa-League-Aus für den FC Basel bedeutet.

BLICK: Konnten Sie nach dem Debakel gegen Apollon Limassol schlafen?
Fabian Frei:
Ja, ich bin zwar nicht gut eingeschlafen, aber irgendwann ist man dann doch müde.

Ihr Trainer Marcel Koller sagt, er hätte sich gewünscht, dass nach dem Spiel jemand eine Flasche durch die Garderobe tritt. Sind Sie zu brav?
Es muss doch authentisch sein. Wenn ich jetzt anfange, in der Kabine Flaschen rumzuschmeissen, dann fangen alle an zu lachen. Es soll Enttäuschung da sein nach so einer Niederlage, aber ich fange jetzt nicht an, herumzuschreien und andere zu kritisieren. Ich habe ja selber einen Stiefel zusammengespielt.

Es geht ja nicht darum, andere zu kritisieren. Sondern darum, sie aufzurütteln.
Es sind ja auch schon Flaschen durch die Garderobe geflogen. Jeder reagiert anders. Taulant Xhaka beispielsweise oder Serey Die sind emotionalere Typen.

Hätte man auf dem Platz ein Zeichen setzen müssen? Mal einen Gegenspieler umhauen?
Die sind ja schon beim kleinsten Kontakt umgefallen, warum sollen wir dann noch zusätzlich einen umhauen? Der wäre dann minutenlang liegen geblieben und hätte das Zeitspiel auf die Spitze getrieben. Vielleicht hätten wir dreckiger spielen können, um das 0:0 nach Hause zu brin­gen.

Nach dem Aus ist das FCB-Kader zu gross und zu teuer, um nur in der Super League zu spielen. Einverstanden?
Ich weiss nicht, ob es zu teuer ist. Aber wir sind 28 Spieler, es wird enger, schwieriger, um da reinzukommen. Das kann den Konkurrenzkampf fördern. Fussball ist kein Ponyhof, bei dem jeder ein bisschen mitspielen darf.

Immerhin haben Sie nach dem Aus mehr Zeit für Ihre einjährige Tochter.
Das ist der einzig positive Aspekt, ja.

Auch während der Nati-Pause haben Sie genügend Zeit. Wie gross war die Enttäuschung, nicht mit an die WM zu fahren? Schliesslich waren Sie während der Qualifikation noch dabei.
Die Enttäuschung war gross, natürlich war ich genervt. Aber es ist kein Wunschkonzert.

Hat Petkovic Sie angerufen?
Nein, er hat mir ein SMS geschickt.

Hat die Schweiz an der WM eine historische Chance verpasst?
Es war eine Chance, um einen grossen Wurf zu landen. Die WM war weder ein Debakel noch sensationell.

Was sagen Sie zur Doppeladler-Affäre?
Ich war nicht dabei und bin zu weit weg, um das zu kommentieren.

Haben Sie nie an Rücktritt gedacht?
Nein, es wäre weiterhin eine grosse Ehre, für die Schweiz zu spielen.

Apropos Ehre: Sie tragen in Abwesenheit von Captain Marek Suchy die Binde und haben die Mannschaft nach der Pleite gegen Limassol zur Fankurve geführt. Wie war die Stimmung?
Sie waren sauer, verständlicherweise. Und das ist nach dieser Leistung auch völlig okay.

Der Schweiz werden die Punkte fehlen, die der FCB in dieser Saison nicht für den Koeffizienten sammelt.
Deswegen haben wir ein schlechtes Gewissen, weil wir gerne für die Schweiz in die Europa League eingezogen werden. Aber andererseits haben wir in den letzten Jahren viel zum Koeffizienten beigetragen.

Schafft der FCB den Turn­around?
Jetzt müssen wir gegen Thun einfach gewinnen. Aber das hätten wir auch gemusst, wenn wir gegen Limassol weitergekommen wären. Sieben Punkte Rückstand auf YB sind viel.

Immerhin fällt jetzt die Doppelbelastung weg. Ein Vorteil?
Das kann man nicht sagen, es kann in beide Richtungen gehen. Ich bin kein Hellseher.

Ziehen die Basler den Karren ab 16 Uhr gegen Thun aus dem Dreck? BLICK tickert das Spiel live – und liefert die Antwort!

Categories: Swiss News

Chemnitz, Neonazis, Wirtschaftsmisere, Willkommenskultur: Die Trostlosigkeit ist das grösste Problem

Sun, 09/02/2018 - 14:30

Sind das Rechtsextreme? Der Schreiner in Trachtenjacke, der das Kreuz aus Eichenholz gezimmert hat. Der Kumpel mit Bier in der Hand und Dalmatinerdame an der Leine. Der Italiener, der kaum Deutsch spricht und zurück nach Bayern möchte, weil es dort sicherer ist. Sie alle kannten das Opfer von Chemnitz, trauern um Daniel H. am Tatort. Und sie sind wütend.

Auf die Politik. Die hat versagt. Bereits bei der Wende. Die Bundesrepublik wurde einfach auf die DDR draufgestülpt. Alles wurde umgekrempelt. Auch Dinge, die funktionierten, wie die Kinderbetreuung oder die Gemeinschaftspraxen der Ärzte. Wie sie das finden, wurden die Bürger nicht gefragt. Manches wird jetzt wieder eingeführt und von den Politikern als Neuheit verkauft. Die Ossis lachen dann bitter.

Das Ergebnis: Die Politik holt die Leute nicht mehr ab. Die Bürgermeisterin wird ausgebuht, man spricht von «denen da oben». Die Flüchtlingskrise verstärkte das ­Gefühl, von der Politik vergessen worden zu sein. Mancher hier spricht von Heimat, meint aber ­Identität. Die haben viele Menschen hier verloren.

Aber auch die Zivilgesellschaft hat versagt. Rechtsextremen muss man entgegentreten, gerade, wenn es nur einzelne sind, wie hier immer betont wird. Rassismus ist keine Meinung, sondern einfach Rassismus. Kritik an Rechtsextremen ist hier aber selten. Der Nachbar oder Onkel sei halt so, entschuldigen sich die Leute halbherzig. Und man darf sich von den Populisten nicht vor den Karren spannen lassen. AfD-Ideologe Björn Höcke und Pegida kommen in die Stadt, um zu trauern. Es sind Krokodilstränen, die sie ­vergiessen. Es geht ihnen allein um Aufmerksamkeit, auch auf Kosten der Chemnitzer.

Die Menschen hier glauben den Medien nicht mehr. Das ist gefährlich. Nach drei Tagen in Chemnitz wird aber auch klar, dass die Medien ein überzeichnetes Bild geliefert haben. Das vermeintliche Krisengebiet ist einfach eine abgehängte Gegend. Es ist vor allem langweilig hier in Chemnitz, und das ist ein Problem. Auch für die vielen jungen Männer, die als Flüchtlinge gekommen sind. Sie sind omnipräsent, in den Strassen wie in den Diskussionen. Mancher Flüchtling wurde Opfer, mancher spielt Opfer, mancher ist Täter. Allen gemein ist, dass sie nichts zu tun haben. Es geht ihnen wie vielen ostdeutschen Jugendlichen.

Der Schreiner, der Kumpel und der Italiener haben gestern Samstag eine weisse Rose angesteckt und haben am Trauermarsch teilgenommen. Nicht wegen der AfD, Pegida, der Krawalle, der Gegendemo oder der Ausländer. Sie waren da für Daniel H.

Categories: Swiss News

Ostdeutschlands Kampf mit Neonazis: «Heute kann alles passieren»

Sun, 09/02/2018 - 14:28

SonntagsBlick war drei Tage im deutschen Chemnitz. Eindrücke aus einer Stadt im Ausnahmezustand.

Donnerstag: Atika Shubert sieht im Fernsehen grösser aus. Die kleine Frau in der roten Regenjacke ist gerade Live auf Sendung. Es gibt beim amerikanischen Sender CNN nur wenige ­Figuren, die grösser sind als sie. Wenn es in Europa irgendwo brennt, ist sie da. Und derzeit lodert es in Chemnitz, im ostdeutschen Bundesland Sachsen.

Shubert steht auf dem Trottoir, im Hintergrund Hunderte Blumen, Kerzen dazwischen. Hier passierte die Tat, deren Folgen Deutschland durchschütteln. Ein Iraker und Syrer werden verdächtigt, den Deutschen Daniel H. erstochen zu haben. Es sei, erzählt man sich in Chemnitz, ein Raubüberfall gewesen. Das Opfer bezog Geld am Automaten der Sparkasse, zehn Meter neben dem Tatort. Nach dem Mord kam es in der Stadt zu Demos und Gewalt zwischen Rechten und Linken. Bilder von Hetzjagden auf Ausländer sorgten weltweit für Entsetzen.

Internationale Presse anwesend

André beäugt die Filmerei skeptisch. Shubert, die CNN-Frau, kennt er nicht, aber das Opfer hat er persönlich gekannt. Und ihn stört, wie seine Stadt nun hingestellt wird: «Als wären wir alle rechts.» Sein Hund streicht ihm um die Beine, in der einen Hand hält er ein Mischgetränk. Alkohol und Limonade. Das trinkt man hier spätnachmittags, wenn man noch halbwegs seriös sein will. «CNN, USA, wirklich?» Er lässt fast die Dose fallen, als er erfährt, wer ihn gerade gefilmt hat. Chemnitz ist Weltnews. Nun wirkt er doch stolz, irgendwie.

Gemeindeversammlung im Fussballstadion am Abend: Politikern und Medien wird kein Wort geglaubt. «Die Stadt schwankt zwischen Liebe und Hass», sagt die Bürgermeisterin zum Saal. Sie wird ausgebuht und verhöhnt. Dabei sind nur die gemässigten Bürger zugelassen. Die anderen warten draussen. Zwischen Schrebergarten und Tankstelle haben sie Stellung bezogen. Sie singen die Deutschlandhymne, brüllen ihre Wut hinaus. In den Saal kommen sie nicht, wollen sie auch gar nicht. Tausend Polizisten stehen herum. Die Stimmung ist angespannt, bleibt aber friedlich.

Freitag: Über ein Jahrzehnt war der Polizist in Chemnitz stationiert, nun liess er sich in die Provinz versetzen. Und ist froh darüber: «Wenn Kolleginnen im Dienst angemacht werden, wenn ihnen an den Arsch gegrapscht wird, dann läuft etwas falsch.» Erlebt hat er das im Park hinter der Chemnitzer Stadthalle. Vor dem Ort warnen viele. Hier seien die Rauschgiftdealer, die Ausländer, immer in Gruppen. «Alkohol und Drogen sind die sich von zu Hause nicht gewohnt», sagt er. Gemeingefährlich sei das. Man könne sich nicht mehr hierher trauen. «So als Normalsterblicher.»

«Wir haben selber Angst»

Im Park stehen ein paar Bürschchen, klein und feingliedrig, kaum einer ist älter als 20. Sind das die gefährlichen Dealer? «Wir haben selber Angst», sagt Aziz. Neonazis würden sie angreifen. Ein Asylbewerber zeigt seine Wunde am Bein, ein anderer präsentiert ein blaues Auge. Also doch Opfer? Aber von wem? ­Einer will der Fotografin die Hand nicht geben. Sie reicht sie ihm trotzdem. Nun ergreift er sie. Verlegenes Lachen. Von den Männern geht Gefahr aus. Aus einem Schwatz wird Belagerungszustand.

Samstag: Ausnahmezustand auch im Hotel. Hundertschaften Polizisten beziehen ihre Zimmer. Die Zimmermädchen fluchen: «Nun müssen wir auch sonntags arbeiten.» Die Polizisten fläzen sich draussen auf Rattanmöbel, rauchen, scherzen. Ganz wie normale Gäste. Ein Hotelgast, Amerikaner um die 50, hat Verständnis für die Demons-tranten. Unklar, ob er die Linken oder Rechten meint. Aber eine Frage an die Polizei hätte er dann doch: ob er nun überhaupt rauskönne. «Heute kann alles passieren», antwortet der Polizist in der Hotellobby. Der Amerikaner wirkt nervös.

Hektik in der Stadt. Gleich drei Gruppen wollen marschieren. Die Rechtsextremen von Pro Chemnitz, die AfD mit Pegida und die linke Gegendemo. Drei Mal potenzieller Krawall, der Horror für die Polizei. Mustafa, ein Iraker ohne Beine, platziert sich mit seinem Rollstuhl vor den Rechtsextremen. Auf seinem T-Shirt steht «Keine Nazis». Eine Frau verdeckt ihn mit einem Regenschirm. Nicht um ihn zu schützen. Sie will den Fotografen die Sicht auf ihn nehmen. Weil das Bild für die Rechten verheerend ist.

«Wir sind freie Bürger, jeder kann machen, was er will», schreit der Redner der Rechtsextremen. Ihre Kundgebung beim Karl-Marx­-Monument lösen sie auf. Sie ­marschieren los, um sich mit den Rechten von der AfD zu vereinen. Grenadiere hasten ihnen hinterher. Es kommt trotzdem zum Zusammenschluss. Tausende stehen vor dem Barbershop, in dem die ­beiden Tatverdächtigen gearbeitet haben. Polizisten beschützen den Laden. Er bleibt heil.

«Proletarier aller Länder, vereinigt euch»

Mitten in der Demo: Männer tragen Armbinden, auf denen «Ordner» steht. Sie nehmen sich das Recht heraus, Befehle zu erteilen. Hier mustert man genau. Journalisten sind suspekt. Viele tragen einschlägige Klamotten. Szene-Kleidung der Rechtsextremen. Keiner trinkt Bier, alles ist straff organisiert, es gibt klare Hierarchien. Ihr Marsch ist blockiert. Offenbar von der linken Gegendemo.

Dann der Angriff von der Gegenseite. Die linksextreme Antifa stürmt aus Seitengassen, Maskierte in Schwarz. Unübersichtliche Lage, Scharmützel zwischen den Fronten. Mal rennen diese, mal die andern. Sie zu unterscheiden wird schwierig. Hooligans, Neonazis, Antifas. Nach acht Uhr sind die Kundgebungen offiziell beendet. Bis Redaktionsschluss wurden elf Verletzte gemeldet.

«Proletarier aller Länder, vereinigt euch.» Das steht an der Wand hinter dem Karl-Marx-Monument. Der Satz hat sich heute verwirklicht. Stoisch schaut Marx dem Treiben zu.

 

Categories: Swiss News

Russland: Proteste gegen Rentenreform

Sun, 09/02/2018 - 14:23

Moskau – In Russland haben Tausende trotz der Zugeständnisse von Präsident Wladimir Putin gegen die Anhebung des Rentenalters protestiert. Allein in Moskau gingen am Sonntag laut Polizei 6000 Menschen auf die Strasse, eine Organisation sprach sogar von 9000 Teilnehmenden.

Viele trugen die roten Fahnen und Banner der Kommunistischen Partei mit sich, die die Demonstration organisiert hatte. «Heute protestieren wir in ganz Russland gegen die kannibalistische Reform», sagte der langjährige Parteichef Gennadi Sjuganow.

Bei einer zweiten Demonstration in Moskau zählte die Polizei 1500 Teilnehmende. Einem Interfax-Bericht zufolge kam es auch in anderen Städten zu Protesten.

Putin hatte am Mittwoch angekündigt, das Renteneintrittsalter für Frauen nicht so stark zu erhöhen wie ursprünglich geplant. Sie sollen künftig mit 60 Jahren in den Ruhestand gehen, fünf Jahre später als derzeit. Für Männer soll weiterhin ein Rentenalter von 65 Jahren gelten, derzeit liegt es bei 60 Jahren.

Zugleich erklärte er aber, eine Rentenreform sei wegen des demografischen Wandels unumgänglich. Umfragen zufolge lehnen 90 Prozent der Russen die Reform ab. Kritiker hatten darauf hingewiesen, dass durch die ursprünglich geplante Erhöhung des Eintrittsalters dieses in einigen Regionen höher liegen würde als die durchschnittliche Lebenserwartung.

In Russland steht eine steigende Zahl von Rentnern einer abnehmenden Zahl von Arbeitskräften gegenüber, unter anderem eine Folge der geburtenschwachen Jahrgänge nach der Jahrtausendwende. Zudem leidet die Wirtschaft unter den Sanktionen des Westens.

Categories: Swiss News

Schweizer Bauern werden innovativ: Exotische Schweiz

Sun, 09/02/2018 - 14:19

Ingwer, Goji-Beeren oder Süsskartoffeln: Wir stehen auf exotische Produkte. Die Importe explodieren. Daran stören sich nicht nur die Konsumenten, sondern auch die Landwirte. Sie haben bereits eine Lösung und rüsten um. Drei Bauern erzählen.

Ingwer, die Diva unter den Exoten

Stephan Müller steht zufrieden in seinem Gewächshaus, hinter ihm seine geliebten Pflanzen. Er ist der Exot unter den Bauern. Nicht nur mit seinem pinken Karohemd, den grauen Trekkinghosen und dem Strohhut tanzt er aus der Reihe, auch seine Produkte sind aussergewöhnlich. Stolz hält er ­etwas in die Höhe. Die Pflanze riecht wie Ingwer, sieht aber definitiv nicht so aus. Wir kennen Ingwer als harte, kleine, schrumpelige Knolle. Ein hässliches Ding. Seine Knollen hingegen haben lange ­grüne Stängel, eine weiss-violette Farbe und eine glatte, fast ­glänzende Oberfläche. «So sieht frischer Ingwer aus», erklärt der Mann vom Fach. «Ingwer, den die Leute im ­Laden kaufen, ist ­getrocknet, ­importiert aus China oder Peru.» ­Bauer Müller will das ändern.

Der 60-Jährige ist Biobauer aus Steinmaur ZH und einer der wenigen, die die gesunde Wunderwurzel in der Schweiz anbauen – ein Nischenprodukt also. Gefunkt hat es auf einem Bauernmarkt in Portland, Oregon. Ein Ami hielt ihm ­frischen Ingwer unter die Nase. ­Sofort war der Zürcher fasziniert. Und inspiriert. Die Winter dort sind kalt, und die Sommer warm, ähnlich wie in der Schweiz. Es sollte also kein Problem sein, die Mutterknollen auf seinem Hof zu züchten, aufzuziehen und im Frühling sorgfältig in die Erde zu setzen.

Im Gewächshaus funktioniert's

Doch der Start war harzig: Zwei Jahre versuchten der 60-Jährige und sein Sohn, das exotische ­Gewürz im Freien anzubauen. «Ein Ding der Unmöglichkeit! Ingwer ist eine Diva, die ein konstantes Klima mag.» Deshalb haben es die Müllers im Gewächshaus versucht. Dort können sie Feuchtigkeit und Temperatur steuern. Und siehe da: Nach sechs Jahren wachsen heute auf einer Fläche von 1600 Quadratmetern gar zwei Sorten Ingwer, eine asiatische und eine südamerikanische. Sie bringen der Familie jährlich bis zu fünf Tonnen Saft und fünf Tonnen Frischingwer ein. Auch wenn Alnatura, Biopartner der Migros, die Produkte von Müller schweizweit anbietet, ist es dem Bauern wichtig, dass vor allem die kleinen Bioläden seinen Ingwer im Sortiment haben. Somit ist auch das feine Netz abgedeckt. Einen grossen Teil der Ernte verkauft die Familie aber in ihren eigenen Hofläden in Steinmaur und Mattenhof sowie das ganze Jahr über ihren Online-Shop.

Viele Leute wissen nicht, dass ­gewisse exotische Lebensmittel auch in unserem Land wachsen, weshalb die Importmengen aus dem Ausland noch immer riesig sind. Der Ingwerfan ist Schweizer Produzent und will Schweizer Ware verkaufen. Das sagt er seinen Kunden auch direkt: «In meinen Produkten ist nichts drin ausser Natur.»

Der Landwirt möchte vermehrt auf Nischenprodukte setzen – und hat sogar schon ein Auge auf eine neue Exotin geworfen: Kurkuma. Er zeigt auf eine Pflanze, deren Blätter an Bananenbäume erinnern. «Das ist der kleine Bruder von Ingwer.» Das asiatische Gewürz wird auch Gelber Ingwer genannt und bildet die Basis von ­Curry. Auch wenn Müller zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau sagen kann, ob die Ernte gelingen wird, stehen die Chancen gut, dass wir in ein paar Jahren mit Schweizer Curry kochen können.

 

Süsskartoffel, der Hipster unter den Gemüsesorten

Gekocht, gegrillt oder frittiert – die Süsskartoffel ist ein Gaumenschmaus und beliebter denn je. 3500 Tonnen wurden im letzten Jahr importiert, das Dreifache wie noch 2013, und die Zahlen steigen wohl weiter. Höchste Zeit also, das süsse Wurzelgewächs, das hauptsächlich aus den USA importiert wird, auch in der Schweiz anzubauen. Genau dies macht der Bauer Matthias Hagen aus Wilen bei Neunforn TG seit drei Jahren. «Ich habe gemerkt, dass die Bevölkerung das Produkt will, deshalb wagte ich, in das Geschäft einzusteigen», begründet der 30-Jährige den Anbau der Spezialkultur.

Ein Risiko, denn die Süsskartoffel ist kein einfaches Kind. Sie kann Temperaturen unter zehn Grad nicht ausstehen, weshalb die Zeitspanne für den Anbau sehr klein ist. Anfang Juni werden die Knollen gepflanzt. Bis im Oktober müssen die Wurzeln schon gross genug sein, um sie zu ernten. «Der Arbeitsaufwand ist riesig, wir machen alles von Hand. Bei 200 Aren braucht das viel Zeit und Helfer. Wir tüfteln aber an der Technik.» Doch die Mühe lohnt sich, denn an Süsskartoffeln verdient man schliesslich mehr als mit bestehenden Ackerkulturen wie Kartoffeln oder Karotten. Bei diesen herrscht ein extremer Preisdruck. «Mit einem Produkt wird erst dann richtig Geld verdient, wenn es beim Bauern auf dem Wagen liegt und er es weitergibt.»

Schweizer Bauern müssen umsatteln

Deshalb hat die Familie Hagen ein Produkt gesucht, bei dem auch die Verarbeitung auf dem Betrieb stattfindet und das sich gut vermarkten lässt. Ihre Süsskartoffeln lagert sie nach der Ernte für einige Wochen bei rund 27 Grad. «So werden sie noch etwas süsser, und es bildet sich eine bessere Haut.» Bis zu einem Jahr kann man das Gemüse lagern. Die verschiedenen Sorten verkaufen die Hagens an Restaurants und Volg-Läden in der Umgebung. Seit dem letzten Jahr ist auch die Migros Ostschweiz ein Abnehmer der Süsskartoffeln – ein enormer Erfolg für den Thurgauer Landwirt.

Man könne von den Importen aus dem Ausland aber auch profitieren: Je grösser diese sind, desto mehr Leute lernen ein Produkt kennen und fragen danach. «Wir Bauern müssen daraus einen Nutzen ziehen.» So hat der Bauer mit den Süsskartoffeln eine ergänzende Kultur zu seinen bestehenden geschaffen. Schon seine Vorfahren haben vermehrt auf Nischen gesetzt, weshalb auf seinen Äckern auch Aprikosen und Spargeln spriessen.

Die klimatischen Bedingungen haben sich geändert, heute seien sie optimal für Exoten wie Süsskartoffeln. Auch in Zukunft werden sich Bauern dem Klima anpassen müssen. Man müsse aber vor allem die Augen offen halten für Innovationen. «Der Bauer ist heute Unternehmer und muss mitdenken.» Hagen sieht als langfristiges Ziel, die Wertschöpfung einzelner Produkte in der Schweiz zu behalten, und hofft, dass eines Tages nur noch einheimische Lebensmittel verkauft werden. «Da weiss man einfach, was drinsteckt.»

 

Goji-Beere, die Königin unter den Superfoods

«Die Zeiten sind vorbei, dass man als kleiner Landwirt den Strukturwandel aufhalten kann mit Jammern. Heute muss man die Nischen selbst suchen und dadurch auch ein Risiko eingehen», sagt Toni Büchler aus Altbüron LU. Ein solches Risiko sind er und seine Frau Fabienne diesen Frühling eingegangen, als sie Goji-Beeren anpflanzten. Sie wussten nicht, ob die Trendbeere aus China in ihrem Garten wächst. «Wir haben ab und zu solche Ideen und machen einfach, ohne auf die anderen zu hören.»

Familie Büchler will mit Nischenprodukten erfolgreich sein. Ihr Betrieb in der Nähe von Willisau ist zu klein, um in grossen Massen zu produzieren. «Wir möchten möglichst viel Wertschöpfung auf den Betrieb holen.» Dies haben die Büchlers bereits mit anderen Kulturen geschafft. Nebst Chili und Salbei haben sie nun mit ihren Goji-Beeren ein weiteres Standbein aufgebaut.

Auf 500 Quadratmetern wachsen beim Hausberg «Isehut» rund 300 Pflanzen. Die leicht säuerlichen Beeren, die wegen ihrer gesunden Inhaltsstoffe sehr gefragt sind, werden allesamt von Hand abgelesen. «Eine enorme Arbeit, aber wir haben viel Spass», sagt Büchler. Dieses Jahr wird er 500 bis 600 Kilo Beeren verkaufen können, getrocknet direkt ab Hof oder frisch gepflückt auf dem Markt in Willisau.

Importe sind nicht per se schlecht

Die Verkaufszahlen sprechen für sich: Goji-Beeren sind im Trend. Sie zählen zu den Superfoods. Superfoods sind nährstoffreiche Lebensmittel, die für Gesundheit und Wohlbefinden als besonders förderlich erachtet werden. Den Konsumenten ist aber nicht bewusst, dass die Frucht auch in der Schweiz wachsen kann. «Sind das wirklich Goji?», war bei den ersten reifen Früchten die Frage. «Einige glauben es heute noch nicht.» Die Konsequenz: enorme Importe und Bauern, die auf ihren Produkten sitzen bleiben. Importe machen laut dem 33-Jährigen nur Sinn, wenn der Schweizer Markt für eine bestimmte Ware noch nicht gross genug ist. Der Markt zeigt den Landwirten, welche Nahrungsmittel momentan gefragt sind.

Die Büchlers waren mit Goji-Beeren nicht sehr vertraut. Das Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung in Hohenrain habe sie auf die Exoten aufmerksam gemacht. Dort erkundigt sich die Familie immer wieder nach neuen Ideen. Nach kurzer Recherche stellte sie fest, dass die Pflanze sehr spannend ist und es fast keine Bauern gibt, die es mit der Chinesin aufnehmen.

Auf einer kleinen Fläche haben die Büchlers dieses Jahr begonnen. Nun planen sie, ihre Anlage weiter auszubauen. Probleme bereiten ihnen nur die vielen Mäuse. Die mögen den weichen, nährstoffreichen Boden. Dennoch gedeihen die roten Wunderfrüchte prächtig. Deshalb wollen sie bald auch an Grossabnehmer verkaufen. «Aber das Ziel ist es, möglichst viel weiter ab Hof zu verkaufen», sagt Büchler und schiebt sich genüsslich eine weitere Goji-Beere in den Mund.

Categories: Swiss News

Rogers Boxenstopp: Deutschland lebt – Vietnam wartet

Sun, 09/02/2018 - 14:03

Nach langer Zeit des Rätselratens ist nun endlich bekannt, dass der Formel-1-Zirkus auch 2019 in Deutschland haltmachen wird.

Der GP Deutschland lag schon auf dem Sterbebett. Der Patient, wegen der fehlenden Unterstützung der nationalen Autoindustrie längst ins finanzielle Koma gefallen, hat jetzt überlebt. Die vielen Trauerreden, die vor wenigen Wochen weltweit die Runde machten, können ins Archiv abgelegt werden.

Deutschland lebt! Am 28. Juli 2019 geht es in Hockenheim weiter, während der neue Nürburgring seine GP-Tage seit 2013 (Sieger Vettel auf Red Bull) leider für immer gesehen hat.

Die «Wiedergeburt» von Hockenheim – wenigstens für ein Jahr – hat zwei Namen: Miami und Mercedes. Die US-Stadt hätte eigentlich einen Strassenkurs in den WM-Kalender stellen sollen. Doch der Widerstand ist (noch) zu gross, und die neuen Formel-1-Besitzer von Liberty wollten sich in der Heimat nicht blamieren. So wurde Hockenheim wieder angefragt. Da sich Mercedes als Titelsponsor für das Rennen anbot, konnte der Vertrag für einen Auftritt über 15 Millionen Euro schnell unterschrieben werden.

 

Die über 72'000 Fans am Renntag 2018 haben ja der Hockenheim GmbH endlich etwas Reservegeld in die Kasse gespült. Auch die Schweizer Fans sind dankbar, dass sie ihr «Heimrennen» (neben Monza) behalten.

Der neue Kalender? Endlich gibts wieder mehr Pausen – vor allem ist der unsinnige Dreierpack an drei Wochenenden hintereinander weg. Und was bringt die Zukunft? Frühestens 2020 kommt Vietnam auf die GP-Landkarte. Mit einem Strassenrennen in Hanoi. Ein alter Plan von Bernie Ecclestone.

Heute um 15.10 Uhr richten sich die Augen aller Formel-1-Fans aber nach Monza. Dort steigt der Grosse Preis von Italien. BLICK-Reporter Roger Benoit tickert das Rennen live mit!

Categories: Swiss News

Unfall in Litzirüti GR: Jäger (†22) stürzt im Prätschwald in den Tod

Sun, 09/02/2018 - 13:59

LITZIRÜTI GR - Im Gebiet Flüe im Prätschwald ist es Samstagvormittag zu einem tragischen Bergunfall gekommen. Ein junger Mann (22) stürzte ab. Er konnte nur noch tot geborgen werden.

Tödlicher Unfall in Litzirüti GR: Ein junger Jäger (†22) ging mit seinem Vater am frühen Samstagmorgen auf die Jagd. Sie verliessen um kurz vor 5.30 Uhr eine Hütte, um sich einzeln auf den jeweiligen Hochsitzen zu postieren.

Als sein Sohn später telefonisch nicht erreicht werden konnte und dieser nicht wieder zurückgekehrt war, wurde um 12 Uhr die Einsatzleitzentrale der Kantonspolizei Graubünden alarmiert. Der Vater begab sich selbständig in das felsige Gebiet Flüe im Prätschwald, um nach dem Sohn Ausschau zu halten.

Hund witterte die Spur

Ein alarmiertes SAC-Mitglied welches per Zufall im Gebiet zu Fuss mit dem Hund unterwegs war, begab sich in Richtung der vermuteten Unfallstelle, wo er auf den Vater traf. Der Hund konnte den Vermissten wittern und führte den Retter zum Fundort. Das ausgerückte Team der SAC Rettungsstation Arosa stieg um 14.30 Uhr bis zum Verunfallten vor. Dieser lag an einem Felsen, in der Nähe einer Lärche.

Dabei konnte leider nur noch dessen Tod festgestellt werden. Aufgrund der schlechten Wetterlage konnte der tödlich verunglückte Jäger schliesslich erst gegen 17 Uhr durch die Rega-Crew mit einer Windenaktion geborgen werden. (jmh)

Categories: Swiss News

65 Meldungen im letzten Jahr: Kirche will mehr sexuelle Übergriffe anzeigen

Sun, 09/02/2018 - 13:49

Sexuelle Übergriffe in der katholischen Kirche sollen künftig in jedem Fall zu einer Anzeige bei der Justiz führen, wenn es Hinweise auf ein Offizialdelikt gibt. Die Schweizer Bischofskonferenz will ihre Direktiven entsprechend anpassen.

Bisher war dies nur für minderjährige Opfer so klar formuliert. Erwachsene Opfer hatten jedoch ein Vetorecht, wenn sie es wünschten, dass ihr Fall nicht an die Justiz weitergeleitet und es akzeptierten, dass kirchliche Gremien den Fall beurteilten.

Die Schweizer Bischofskonferenz, die ab Montag in St. Gallen tagt, will ihre Meldepflicht verschärfen und eine entsprechende Änderung gutheissen. Die Sprecherin Encarnacion Berger-Lobato bestätigte auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA entsprechende Berichte der «Sonntagszeitung» und «Matin Dimanche».

Das Vetorecht der Opfer sei in der Öffentlichkeit missverstanden worden. Es sei der Anschein entstanden, dass man die Absicht habe Tatsachen zu verbergen, erklärte Berger-Lobato.

Sexuelle Übergriffe innerhalb der katholischen Kirche sorgen seit Jahren weltweit für negative Schlagzeilen. Auch in der Schweiz melden sich immer mehr Opfer, die von Kirchenleuten belästigt oder missbraucht worden sind.

Im vergangenen Jahr kam es zu 65 neuen Meldungen. Dieser markante Anstieg sei das Resultat eines entsprechenden Aufrufs der Bischöfe in der Kathedrale von Valeria in Sitten vom Dezember 2016, betonte Berger-Lobato.

Von 2011 bis 2016 waren es jährlich zwischen elf und 24 Missbrauchsfälle. Höher war die Zahl mit 115 gemeldeten Übergriffen nur 2010, nachdem sich die Bischöfe bei den Opfern entschuldigt und sie dazu aufgerufen hatten, sich zu melden. (SDA)

Categories: Swiss News

«Ich war verloren und einsam»: Lily Allen zahlte für Sex mit Escort-Damen

Sun, 09/02/2018 - 13:26

UK-Sängerin Lily Allen schreibt in ihrer Biografie über die Höhen und Tiefen ihres Lebens. Der «Smile»-Star verrät, für Sex mit Escort-Frauen gezahlt zu haben.

Lily Allen (33) hatte auf Tour Sex mit Escort-Damen. Dies verrät die britische Sängerin bei Instagram. In ihrer Biografie «My Thoughts Exactly», die am 20. September erscheint, schreibt die «Smile»-Sängerin offen über die Höhen und Tiefen ihres Lebens. Dazu zählt etwa eine dunkle Phase, in der sie ihren damaligen Ehemann Sam Cooper betrog, mit dem sie die beiden Töchter Marnie (5) und Ethel (6) hat.

 

«Ich bin nicht stolz, aber ich schäme mich nicht»

«In meinem Buch schreibe ich detailliert über einige Dinge aus düsteren Tagen», schreibt Allen bei Instagram. «Ich habe mit weiblichen Escorts geschlafen, als ich auf Tour war, weil ich verloren und einsam war und nach etwas suchte. Ich bin nicht stolz, aber ich schäme mich nicht. Ich mache es nicht mehr.» Allen habe sich entschieden, die Geschichte mit ihren Fans zu teilen, weil «Daily Mail» ankündigte, darüber zu berichten.

«Ich war eine schlechte Mutter»

Die Affären hätten sich im Jahr 2014 ereignet, als Allen ihr Album «Sheezus» auf den Markt brachte. Von Ehemann Sam Cooper trennte sie sich 2016 nach fünf Jahren Ehe. In einem Interview sagte Allen kürzlich über die damalige Zeit: «Ich habe mich selbst und meine Identität verloren. Ich war eine schlechte Mutter. Ich war schlecht in meinem Job. Ich wachte irgendwo in Wisconsin im Tour-Bus auf und war so verkatert. Ich habe meinen Ehemann betrogen. Alles, was ich wollte, war, bei meinen Kindern zu sein. Ich machte nicht einmal Geld.» (kad) 

Categories: Swiss News

Pages

THIS IS THE NEW BETA VERSION OF EUROPA VARIETAS NEWS CENTER - under construction
the old site is here

Copy & Drop - Can`t find your favourite site? Send us the RSS or URL to the following address: info(@)europavarietas(dot)org.