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Updated: 2 days 20 hours ago

Deutschland: Seehofer gegen voreilige Chemnitz-Analyse

Wed, 09/05/2018 - 21:16

Berlin – Der deutsche Innenminister Horst Seehofer hat nach langem Schweigen zu Chemnitz voreilige Äusserungen scharf kritisiert. Er sei sei der Ansicht, dass man sich als Politiker zu solchen Dingen erst einlassen sollte, wenn man authentische Informationen habe.

Deshalb habe er selbst sich nach dem Tötungsdelikt und den anschliessenden Protesten in Chemnitz erst einmal bei der Landesregierung und der Polizei nach den Einzelheiten erkundigt. Dies sagte der CSU-Chef am Mittwoch am Rande einer Tagung in Brandenburg. Seehofer war von einigen Bundespolitikern vergangene Woche für sein langes Schweigen zu den Vorfällen kritisiert worden.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte nach den Übergriffen in Chemnitz Kanzlerin Angela Merkel widersprochen, die «Hetzjagden» auf Ausländer verurteilt hatte. Kretschmer sagte, das Geschehen in Chemnitz müsse richtig beschrieben werden: «Klar ist: Es gab keinen Mob, keine Hetzjagd und keine Pogrome.»

Merkel bekräftigte am Mittwoch ihre Verurteilung der Auseinandersetzungen und Proteste. Die Informationen der Regierungserklärung aus Sachsen stehe «ja möglicherweise im Widerspruch zur Stellungnahme des Kanzleramtes», die er aber noch nicht in Gänze kenne, sagte Seehofer.

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Serie «Das Erbe der 68er» – Drogen: Drogen machen die Welt bunt

Wed, 09/05/2018 - 21:05

Fünf Jahrzehnte nach dem magischen Jahr 1968 stellt sich die Frage: Was bleibt von der Studentenrevolte, die damals Europa erschüttert hat? BLICK gibt zwölf Antworten. Heute Teil 8: Hasch, Marihuana und LSD.

Es war ein typischer Sponti-Spruch, für viele mehr rebellisches Wunschbild denn Realität: «High sein, frei sein, Terror muss dabei sein!» Dennoch drückte er ein Lebensgefühl aus, das 1968 stärker war als je zuvor.

Haschisch, Marihuana und das chemisch hergestellte Halluzinogen Lysergsäurediethylamid (LSD) wurden in dieser Generation konsumiert wie nie. Auch weil anfangs noch keine Gesetze existierten, die dies verhindert hätten, und weil Rockstars dem Drogenkonsum frönten.

LSD-Hymne Lucy

«Drogen fanden ihren Weg in alles, was wir taten», sagte Paul McCartney einmal Jahre später, «sie färbten unsere Sicht der Dinge bunt.» Mit «Lucy in the Sky with Diamonds» produzierten die Beatles 1967 auch den LSD-Song der 68er schlechthin – da konnte John Lennon noch lange beteuern, das Stück sei keineswegs unter Drogeneinfluss entstanden.

«Spirituelle Reisen ins ‹Innere All›», nannte das der deutsche Soziologe Günter Amendt. Drogen als «Kreativitätsverstärker» von kreativen Menschen, die bewusst zu Drogen greifen. Horrortrips, Wahnvorstellungen und ungeahnte Kreativität lagen bei einem solchen Rausch nahe beieinander.

Die Rockband The Doors besang schon 1967 den drogenrauschgeschwängerten psychedelischen Übergang in eine vermeintlich freiere Welt. «Break On Through (To the Other Side)» heisst das Stück, eine Art Aufforderung zum bewusstseinserweiternden Trip. Leadsänger Jim Morrison nahm ihn wörtlich, 1971 starb er im Drogenrausch, wie so viele Pop- und Rockgrössen vor und nach ihm.

«Bindemittel der Subkultur» 

Ein eigentlicher Markt für Drogen existierte im Europa der 60er-Jahre noch kaum, auch musste der Konsum erst erlernt werden. Der Egotrip mit LSD wurde oft in einem Ritual mit psychedelischer Musik und Lichteffekten inszeniert. Bei Haschisch oder Marihuana stand dagegen das Gemeinschaftserlebnis im Mittelpunkt. Es gab «Smoke-ins», in denen «Haschrebellen» öffentlich die Joints herumreichten.

Drogen als «Bindemittel innerhalb der Subkultur», nannte das der Soziologe Amendt, das den ichbezogenen Hippie mit den studentenbewegten 68ern und der sich entwickelnden Subkultur verband.

Verbote und Beratung

Dabei hatten die Drogen ihre Unschuld längst verloren. Der Staat verschärfte die Betäubungsmittelgesetze. Er richtete auch Drogenberatungsstellen ein. Doch bereits verbreitete sich mit Heroin eine neue, oftmals todbringende Droge.

 

Lesen Sie morgen: Kommunisten sind auch Menschen

Categories: Swiss News

Publikumsliebling bei «Donnschtig-Jass» definitiv weg: So stillos servierte SRF Kilchsperger ab

Wed, 09/05/2018 - 21:01

ZÜRICH - Das SRF trennt sich von Roman Kilchsperger als «Donnschtig-Jass»-Moderator, wie BLICK exklusiv erfahren hat. «Ich habe meinen Badge abgegeben und die Entscheidung akzeptiert», sagt der Zürcher.

Neuer Eklat beim Schweizer Fernsehen: Roman Kilchsperger (48), der zum Teleclub wechselt und dort die Champions League kommentiert, darf den «Donnschtig-Jass» nächstes Jahr nicht mehr moderieren. «Ich habe mich entschieden, bereits für die kommende Staffel 2019 einen neuen Moderator oder eine neue Moderatorin für den ‹Donnschtig-Jass› zu suchen», verrät der neue Unterhaltungschef Stefano Semeria (52) exklusiv gegenüber BLICK. «Darüber habe ich Anfang Woche mit Roman gesprochen.»

Er brachte Schalk und Schwung in die Sendung

Dabei steht fest: Kilchspergers Übernahme des «Donnschtig-Jass» war vor acht Jahren ein Quantensprung, aus dem Stand mutierte der schlagfertige Zürcher zum Trumpf-Ass für das SRF. Er brachte Schalk und Schwung in die legendäre Jass-Sendung und kam beim Grossteil des Publikum enorm gut an. Auch Branchenprofis attestierten Kilchsperger, der richtige Mann am richtigen Ort zu sein. «Keiner kann im Moment eine so grosse Show glaubwürdig stemmen», meinte Volksmusik-Legende Sepp Trütsch (69) noch Anfang August gegenüber BLICK. Doch hinter seiner Verabschiedung steht nicht nur ein profaner Personenwechsel, gemäss SRF sind weiter reichende Überlegungen massgebend. Eines seiner strategischen Ziele sei die langfristige Talententwicklung in der Moderation, wie Semeria sagt. «Dabei bietet das Sommerprogramm traditionell bessere Möglichkeiten, Neues auszuprobieren, als das Strukturprogramm», erklärt er. «Da wir sowieso im Hinblick auf 2020 eine neue Moderatorin oder einen neuen Moderator für den ‹Donnschtig-Jass› hätten suchen müssen, stellte sich für mich zum Antritt der neuen Position die Frage, warum wir diesen Schritt nicht schon um ein Jahr vorziehen sollten.» Nach Kilchspergers Entscheid, zu Teleclub zu wechseln, sei es auf der Hand gelegen, dass langfristig nach einer neuen Moderationslösung gesucht werden musste.

Roman Kilchsperger hält sich bedeckt 

Immerhin steht fest: Kilchspergers bissiges Interview, in dem er in der «Weltwoche» gegen seinen Noch-Arbeitgeber austeilte, habe beim Entscheid keine Rolle gespielt. «Ich wurde quasi eingeschläfert», äusserte sich Kilchsperger damals unmissverständlich gegenüber dem Wochenmagazin. «Die Unstimmigkeiten im Sommer hat bereits mein Vorgänger mit Roman geklärt. Für mich ist es jetzt wichtig, in die Zukunft zu schauen», sagt Semeria.

Kilchsperger hält sich bedeckt, was den Entscheid des SRF angeht: «Ich habe meinen Badge abgegeben und die Entscheidung akzeptiert», sagt er zu BLICK. «Schade, dass alles so gekommen ist.» Weiter wolle er sich dazu nicht äussern. Eine Reaktion, die unterschiedliche Sichtweisen vermuten lässt. Harmonie und gegenseitiges Einvernehmen klingen jedenfalls anders.

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«Ich werde nicht einfach abserviert»: Drmic glaubt nicht an eine Tribünen-Saison

Wed, 09/05/2018 - 20:22

Ein Abgang ist nicht mehr möglich. Jetzt droht Josip Drmic bei Borussia Mönchengladbach eine Saison als Zuschauer. Er gibt sich aber nicht auf.

Es sah alles gut aus für Josip Drmic Ende letzter Saison. Nachdem er fast die gesamte Hinrunde verpasst hatte, kämpfte sich der Nati-Stürmer bei Borussia Mönchengladbach zurück ins Kader und ab und an auch in die Startformation bei Trainer Dieter Hecking. Erzielt in den letzten sechs Spielen vier Tore.

Auch an der WM bekam er seine Chance, nutzte sie, indem er gegen Costa Rica ein Joker-Tor erzielte. Jetzt aber hat Drmic keine einfache Zeit. Kein Nati-Aufgebot und in der Bundesliga schaffte er es an den bisherigen zwei Spieltagen nicht mal ins Kader der Gladbacher.

Eigentlich sollte ein Wechsel – unter anderen war Düsseldorf ein Thema – bessere Zeiten bringen. Doch das Transferfenster ist seit knapp einer Woche zu. Aber Drmic gibt sich bei den «Fohlen» nicht auf: «Der Trainer hat mir klipp und klar gesagt, wie die Situation ist. Ich weiss aber, dass er mir eine Chance geben und mich nicht einfach abservieren wird. An diese Chancen werde ich glauben – dafür gebe ich Gas», sagt er zur «Bild».

Coach Hecking gibt seinem Stürmer indes auch Hoffnung: «Josip ist fester Bestandteil des Kaders. Wenn er besser trainiert und spielt als andere, dann wird er eingesetzt. Natürlich würden wir dann sein Potenzial für uns nutzen.»

Sein Vertrag in der Bundesliga läuft noch bis 2019. Ob und wie oft Drmic bei den Gladbachern noch zum Einsatz kommen wird, ist offen. (leo)

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Geschwärzter Bericht zu Waffenexporten: Das wollte der Bund verheimlichen

Wed, 09/05/2018 - 20:13

Der Bund zensierte Teile eines kritischen Berichts zur Waffenexport-Praxis der Schweiz. Jetzt wird bekannt, was hinter den geschwärzten Zeilen stand.

Mitten in die hitzige Debatte um die geplante Lockerung der Schweizer Waffenexportregeln liess die Eidgenössische Finanzkontrolle am Montagabend eine Bombe platzen: Die obersten Finanzaufseher zeigten in einem Bericht auf, dass die strengen Schweizer häufig umgangen werden (BLICK berichtete).

Viele Details blieben allerdings im Dunkeln – denn auf Geheiss des Wirtschaftsdepartements und des dort angesiedelten Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) wurden Teile des Berichts geschwärzt. Die SRF-Sendung «Rundschau» kam nun in den Besitz einer ungeschwärzten Version. Und der bringt neue Erkenntnisse.

Kontrolleure finden Waffen nicht

Vor allem zeigt er, dass der Bund nicht garantieren kann, dass die ausgelieferten Waffen nur in den Händen bleiben, für die sie bestimmt waren. Seit 2012 führt das Seco Kontrollen zu den exportierten Rüstungsgütern durch. Diese sogenannten «Post Shipment Verifications» zeigen eklatante Lücken in der Exportpolitik auf: So konnten beispielsweise 2014 in Brasilien nur elf von 26 gelieferten Piranha-Panzer gefunden werden, in der Ukraine nur 25 Prozent aller exportierten Gewehre. Ein Jahr später konnte das Seco in Mexiko sogar nur 113 von 500 Gewehren ausfindig machen. 

Dennoch ist das Seco sicher, dass die Gewehre nicht weitergegeben wurden. Es teilte der «Rundschau» mit, dass weder physische Kontrollen, noch fotographische Belege «irgendwelche Hinweise ergaben, dass sich die Waffen nicht mehr beim Endempfänger befinden». Nur: Wo sie sind, weiss das Seco nicht.

Per Schleichweg nach Katar

Geschwärzt wurde im EFK-Bericht auch ein weiteres Beispiel, wie die strengen Regeln von den Rüstungsherstellern umgangen werden können: Der bundeseigene Rüstungskonzern Ruag wollte Minenwerfer vom Typ Cobra via Finnland nach Katar exportieren – weil direkte Exporte nach Katar wegen des Jemenkriegs nicht erlaubt sind. Eine Firma hätte die Minenwerfer dort in finnische Panzer montiert. Kurz vor der SRF-Sendung stoppte die Ruag das Projekt jedoch.

Die Ruag wollte mit einem Umgehungsgeschäft Minenwerfer nach Katar exportieren. Heute teilt die Ruag mit, sie habe das Projekt gestoppt. 

Im ungeschwärzten EFK-Bericht findet sich zudem eine Statistik zu den Ausfuhrgesuchen. Daraus wird klar, dass die Bundesverwaltung bei fast allen Gesuchen grünes Licht erteilt. 2016 wurden 2395 Anträge mit einem Volumen von 2'195 Millionen Franken bewilligt, lediglich 29 Gesuche mit einem Wert von 17 Millionen Franken wurden abgelehnt.

Das war der grösste Profiteur

Der ungeschwärzte Bericht zeigt auch, welche Firmen am meisten exportieren: Wie BLICK weiss, war 2016 der grösste Profiteur Rheinmetall Air Defence. Er lieferte Waffensysteme im Wert von 180 Millionen Franken – und war damit für 36 Prozent aller Exporte verantwortlich.

Auf dem zweiten Platz landete die Munitionsfirma Ruag Ammotec mit 38,9 Millionen Franken und neun Prozent aller Exporte. Auf Platz dann die Rheinmetal-Tochter RWM, die Munition im Wert von 37,3 Millionen exportierte.

 

Mehr zum Thema erfahren Sie heute Abend in der Rundschau auf SRF 1, ab 20.05 Uhr.

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«Es gibt schönere Aussichten»: Scherzkeks Mehmedi nimmt SRF-Mann hoch

Wed, 09/05/2018 - 19:59

Sein trockener Humor hat an der WM gefehlt. Jetzt ist Admir Mehmedi wieder zurück. Sein erstes Opfer ist SRF-Mann Jeff Baltermia.

Kurz nach 18.30 Uhr im Vereinsgebäude des FC Freienbach. Admir Mehmedi stellt sich vor der Sponsoren-Wand des SFV für die Fernseh-Interviews auf. Er blickt in die Journalisten-Runde und fragt: «Wo soll ich hinschauen?» SRF-Reporter Jeff Baltermia sagt: «Zu mir.» Mehmedis staubtrockene Antwort: «Es gibt schönere Aussichten...» Das Opfer trägts mit Fassung, muss mitlachen.

Danach wird der Spieler des VfL Wolfsburg, der die WM wegen einer Fuss-Operation im letzten Moment verpasst hat, ernster: «Es war eine sehr komplizierte Fuss-Verletzung. Schade, dass ich die ganze Rückrunde mit meinem Klub verpasst habe. Ich wollte im Abstiegskampf mithelfen. Es ging schliesslich um die Existenz des Klubs. Schade dann auch, dass ich die WM verpasst habe. Die WM war mein Traum. Als die Jungs in den Flieger gestiegen sind und Richtung Russland abhoben, war das für mich schon ein komisches Gefühl.»

Wie fit ist der Flügel vor dem Nations-League-Spiel gegen Island (Samstag, 18 Uhr)? «Ich hatte eine sehr gute Vorbereitung. Ob ich schon bei 100 Prozent bin, werden wir sehen.»

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Rechtspopulisten werden Wahlen bestimmen: Das Albtraumpaar

Wed, 09/05/2018 - 19:44

STOCKHOLM - Jimmie Åkesson (39) und Louise Erixon (29) bringen die rot-grüne Regierung in Schweden in Bedrängnis: Mit ihren Schwedendemokraten könnte das Paar bei den Wahlen am Sonntag das Land auf neuen Kurs bringen.

Der Sonntag wird für manche Schweden zum Albtraum – und andere können ihn kaum erwarten. Laut Umfragen werden die rechtspopulistischen Schwedendemokraten (SD) ihren bisherigen Wähleranteil von 13 auf bis zu 20 Prozent steigern. Damit wären sie zweitstärkste Partei hinter Schwedens traditionell grösster Partei, den Sozialdemokraten – die von 31 auf blamable 25 Prozent abstürzen könnten.

Hinter dem Erfolg der SD steckt auch in Schweden das Thema Ausländer. Dass die gegenwärtige rot-grüne Regierung die Flüchtlingspolitik massiv verschärfte, hat die Integrationsprobleme nicht gelöst. In manchen Quartieren der Grossstädte gibt es Bandenkriege, sogar Bombenanschläge. Ein Graus für die heutzutage so friedliebenden Wikinger.

Viele Schweden verbinden die Probleme mit den 300 000 Flüchtlingen, die seit 2014 ins Land kamen. Dabei wird verdrängt, dass Schweden die Integration von Immigranten seit Jahrzehnten vernachlässigte. Und dass man nicht gern über Ausländerprobleme auch nur diskutierte. Das rächt sich nun.

Zulauf von Frust-Wählern

Die SD-Partei profitiert von all dem. Seit 2010 ist sie im Reichstag, dem schwedischen Parlament, vertreten, wo sie inzwischen 49 der 349 Sitze hält. Obwohl sich die SD bei ihrer Neugründung 1988 von einer rechtsextremen Gruppierung losgelöst hatten, wollte lange Zeit niemand mit ihnen zu tun haben. Regierungsparteien verweigerten die Diskussion, Medien lehnten Inserate ab – was den Zulauf von Frust-Wählern allerdings nicht bremste.

Auch SD-Präsident Jimmie Åkesson (39) trägt zum Erfolg bei. Als er 2005 die Führung übernahm, war sein erstes Ziel, das Image der SD zu verbessern. Wer zu extreme Sprüche machte, flog aus der Partei.

Partnerin präsidiert lokale SD

Die Frau an seiner Seite ist nicht nur Lebenspartnerin, sondern enge Parteifreundin: Louise Erixon (29) präsidiert die lokalen SD im südschwedischen Sölvesborg, wo sie am Sonntag in die Stadtregierung einziehen will. Wie Åkesson fordert sie ein Ende der «Verhätschelungspolitik» der Sozialdemokraten: «Wir tolerieren nicht, dass Menschen, die nach Schweden gekommen sind und hier bleiben dürfen, Angst in unserer Bevölkerung verbreiten dürfen.» Das beziehen die beiden auch auf sich: Ohne Leibwächter geht das Paar mit Sohn Nils (4) praktisch nicht mehr aus dem Haus.

Linke schwenken ein

Die wachsenden Sympathien für die Rechtspartei haben Schweden schon jetzt verändert. Die rot-grüne Regierung verschärfte das Asylrecht und setzte den Familiennachzug ­aus. Der sozialdemokratische Ministerpräsident Stefan Löfven (61) verspricht für den Fall seiner Wiederwahl eine Einwanderungspolitik, die den Zuzug «langfristig» ­eindämmt und «die den ­Rückhalt der schwedischen ­Bevölkerung hat».

Auch bei der Regierungsbildung schlägt Lövfen ganz neue Töne an. Gestern zeigte er sich bereit, die üblichen politischen Lager aufzuweichen und mit bürgerlichen Parteien eine Koalitionsregierung zu bilden. Für Schweden eine höchst ungewohnte Idee. Nur von einem will er nach wie vor nichts wissen: einer Zusammenarbeit mit den SD. Für ihn sind und bleiben Jimmie Åkesson und Louise Erixon ein Albtraumpaar.

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Gurkenspiel im kommentierten Livestream: Wer wird das schlechteste Team der Schweiz?

Wed, 09/05/2018 - 19:31

Um 20 Uhr rollt der Ball im Stadion Niedermatten in Wohlen. Der SC Ersigen II und der SC Zollikon III duellieren sich im BLICK-Gurkenspiel. Wer wird das schlechteste Team der Schweiz? Verfolgen Sie die Partie im kommentierten Livestream!

Vergessen Sie die Champions oder Super League. Jetzt kommt das BLICK-Gurkenspiel zwischen der 2. Mannschaft des SC Ersigen (Kanton Bern) und der 3. des SC Zollikon (Kanton Zürich). Der Vergleich der zwei schlechtesten Teams der Schweiz. Beide 5.-Liga-Mannschaften gewannen in der letzten Saison kein einziges Spiel. Und genau deshalb treten der SC Ersigen II und der SC Zollikon III zum Gurkenspiel an.

Heute Mittwoch um 20 Uhr treffen die beiden Teams im Stadion Niedermatten in Wohlen AG aufeinander. Türöffnung ist um 19 Uhr. Das Spiel wird in voller Länge live auf BLICK übertragen. Ein Spiel, in dem es keine Verlierer gibt. Denn der Sieger erhält 500 Franken in die Mannschaftskasse, und der Verlierer ist hochoffiziell das schlechteste Team der Schweiz. Der Eintritt ist frei, die ersten 200 Zuschauer erhalten gratis eine Wurst und ein Bier.

Die Idee hinter dem BLICK-Gurkenspiel: Wir wollen die Amateure der Schweiz ehren. Gegen 270'000 lizenzierte Fussballer gibts. Doch nur die wenigsten von ihnen stehen im Rampenlicht. Das soll sich mit diesem Spiel ändern. Wir geben den unbekannten Amateuren ein Gesicht.

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Passagiere in Dietikon ZH evakuiert: SBB-Interregio wegen Rauch gestoppt

Wed, 09/05/2018 - 19:29

Ein Interregio von Zürich HB nach Bern hat es am Mittwochabend nur bis Dietikon ZH geschafft: Wegen einer Rauchentwicklung am Zug wurde der IR 16 gestoppt und die Passagiere wurden evakuiert.

Ein Interregio von Zürich HB nach Bern hat es am Mittwochabend nur bis Dietikon ZH geschafft: Wegen einer Rauchentwicklung am Zug wurde der IR 16 gestoppt und die Passagiere wurden evakuiert.

Betroffen war der Interregio, der den Zürcher Hauptbahnhof um 18.06 Uhr verlassen hatte. Wie viele Passagiere tangiert waren und welcher Art die Rauchentwicklung unter einem Wagen war, ist noch unklar.

Die Passagiere des Interregios mussten in Dietikon auf andere, bestehende Verbindungen ausweichen. Deren Reisezeit hat sich entsprechend verlängert.

Der gestoppte IR 16, der von Zürich HB über Baden und Olten nach Bern fahren sollte, steht am Dietiker Bahnhof. Der Bahnbetrieb ist dadurch nicht weiter tangiert, es kommt zu keinen weiteren Verspätungen oder Ausfällen, wie die SBB auf Anfrage mitteilten. (SDA)

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Nachfolge von Paul Rechsteiner an SGB-Spitze: Maillard hat bessere Karten als Gysi

Wed, 09/05/2018 - 19:20

Die Nachfolge des nach 20 Jahren abtretenden Paul Rechsteiner an der Spitze des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) konkretisiert sich. Barbara Gysi und Pierre-Yves Maillard machen das Rennen unter sich aus. Der Mann ist im Vorteil.

Ende November ist Schluss: Paul Rechsteiner (66) tritt nach 20 Jahren an der Spitze des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) zurück. Langsam, aber sicher zeichnet sich seine Nachfolge ab. Die beiden SP-Politiker Barbara Gysi (54) und Pierre-Yves Maillard (50) haben nicht nur offiziell Interesse am Amt angemeldet. Beide wurden auch von einer Gewerkschaft nominiert.

Maillard darf auf die Unterstützung der Unia, der mit Abstand grössten Schweizer Gewerkschaft, zählen. Am Dienstag nominierte diese den Waadtländer Regierungsrat für die Nachfolge von Rechsteiner.

Barbara Gysi zog nach der Anhörung den Kürzeren. Doch sie gibt sich noch nicht geschlagen. Denn sie hat die Unterstützung des Personalverbandes der Bundesverwaltung und -Betriebe (PVB). Kein Wunder: Sie präsidiert den Verband.

Maillards Coup bei den Unternehmenssteuern

Maillard ist ein alter politischer Fuchs. In den 90er-Jahren politisierte er auf kommunaler und kantonaler Ebene in Lausanne und Waadt. Zwischen 1999 und 2004 war er als Nationalrat aktiv. Seit 2004 sitzt er in der Waadtländer Kantonsregierung, wo er das Gesundheitsdepartement führt. 2011 unterlag er gegen seinen Parteigenossen Alain Berset (46) im Rennen um den Bundesratssitz.

Eine schmerzliche Niederlage, die aber einem grossen politischen Erfolg gegenübersteht: Maillard gelang ein Coup, indem er einen schweizweit einzigartigen Kompromiss einfädelte. Der Kanton Waadt setzt die neue Unternehmenssteuerreform bereits um, obwohl diese national noch mächtig umstritten ist. Waadt kann die Unternehmenssteuern deshalb gemäss OECD-Vorgaben anpassen, weil der Kanton die soziale Abfederung bereits geregelt hat. Die Steuerprivilegien für Firmen sollen mit höheren Prämienverbilligungen kompensiert werden.

Der Lausanner ist auch gewerkschaftlich kein unbeschriebenes Blatt. In jungen Jahren war er Gewerkschaftssekretär und auch heute ist er noch aktives Unia-Mitglied. Die Gewerkschaft sichert Maillard nun die Unterstützung zu. Damit ist dem Staatsrat der rote Teppich ins SGB-Präsidium bereits ausgerollt. Allein sein Geschlecht könnte ihm noch einen Strich durch die Rechnung machen.

Gysi setzt auf die Frauenkarte

Denn die Gewerkschaften würden gern eine Frau portieren. Das weiss auch Herausforderin Gysi – und nutzt diesen Vorteil. Die Zeit für eine Frau an der Spitze des SGB sei gekommen, sagt sie. Denn: «Eine SGB-Präsidentin tritt bei Frauenthemen anders auf als ein Präsident», so Gysi zur «Berner Zeitung». Und macht diese Forderung zum Programm. Der Frauenanteil in den Gewerkschaften müsse steigen, Frauenthemen prominenter vertreten werden.

Auch Gysi wirft viel gewerkschaftliche und politische Erfahrung in den Ring. Seit 2011 sitzt sie im Nationalrat – treffenderweise ersetzte sie damals Paul Rechsteiner in der grossen Kammer, nachdem dieser überraschend in den Ständerat einzog.

Tag der Wahrheit am 30. November

Gegen Gysi spricht ihre Herkunft – wie Rechsteiner ist auch sie St. Gallerin – und die Tatsache, dass die Unia Maillard unterstützt.

Beide Kandidaten wollen in den kommenden Wochen und Monaten verschiedene Gespräche mit den einzelnen Gewerkschaften führen und auf Stimmenfang gehen.

SEV und VPOD noch unentschlossen

Die Gewerkschaft des Verkehrspersonal (SEV) hält sich auf Anfrage noch bedeckt. Er habe noch nicht entschieden, wem die Unterstützung zu kommt.

Ebenfalls noch unentschlossen ist der Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD). Dessen Präsidentin Katharina Prelicz-Huber (58) erklärt, dass die Delegierten des VPOD Ende September entscheiden, ob sie Maillard oder Gysi unterstützen oder eine weitere Kandidatur nominieren.

Denn auch die Tessiner SP-Nationalrätin Marina Carobbio (52) hat ihr Interesse angemeldet. Auch sie müsse man auf der Rechnung haben, meint Perlicz-Huber.

Tag der Wahrheit ist der 30. November: Dann wählen die Delegierten am SGB-Kongress den neuen Chef – oder die neue Präsidentin.

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Japanische Ausstellung im Museum Rietberg: Im Auge des Tigers

Wed, 09/05/2018 - 19:15

Ein Hauptwerk japanischer Tuschemalerei ist erstmals im Ausland zu sehen. Das SonntagsBlick Magazin war exklusiv bei der Ankunft in Zürich dabei.

Die Holzkiste wiegt so viel wie ein ausgewachsener Sumatra-Tiger: 131,5 Kilogramm. Drei Japaner lösen die Schrauben und heben vorsichtig den Deckel ab. Kartonschachteln, lang und schmal wie bei einem Ikea-Möbel-Bausatz, tragen sie auf zwei schwarze Samttische. Jetzt nur noch eine Schicht Packpapier weg – und plötzlich starren einen zwei hellwache Augen an. Ein grimmiger Blick aus einem massigen Raub­katzenkopf, einen halben Meter im Durchmesser, mit ellenlangen Schnurrhaaren.

Der Tiger ist los! Zum Sprung ­bereit scheint er den Betrachter ­packen zu wollen. Was gemeinhin Panik auslöst, sorgt im Zürcher ­Museum Rietberg für Verzückung. Khanh Trinh, hiesige Kuratorin für japanische und koreanische Kunst, sagt begeistert: «Der forschende, neugierige Gesichtsausdruck, die Virtuosität der Pinselstriche, die Dynamik der Komposition.»

Die japanischen Delegierten vom Bunka-cho, dem Amt für kulturelle Angelegenheiten, sind sichtlich ­erleichtert, dass der berühmteste Tiger ihrer Heimat die lange Flugreise von Tokio nach Zürich heil überstanden hat.

Rosetsu soll das Werk in einer Nacht hingepinselt haben

Erstmals hat diese Ikone japanischer Malerei, ein Werk von unschätzbarem Wert mit dem Güte­siegel «wichtiges Kulturgut», ihr ­Ursprungsland verlassen, um acht Wochen lang mehrere Zehntausend Besucherinnen und Besucher des Museums Rietberg mit den ­Augen zu fixieren und zu faszinieren. «Ein absolutes Privileg», sagt Trinh.

 

Der überlebensgrosse Tiger ist das zentrale Motiv der Ausstellung «Rosetsu – fantastische Bilderwelten aus Japan», die vom 6. September bis zum 4. November dauert. Der Künstler Nagasawa Rosetsu (1754–1799) pinselt dieses Meisterwerk japanischer Tuschemalerei 1786 auf sechs papierbespannte Schiebetüren, sogenannte Fusumas – über 1,8 Meter hoch und nebeneinander fast 6,5 Meter breit.

Der Legende nach verewigt ­Rosetsu den Tiger (und als Pendant ­einen Drachen) in nur einer Nacht im mittleren Altarraum des zen­buddhistischen Tempels Muryoji im Küstenkaff Kushimoto, rund 200 Kilometer südlich von Kyoto. Im Museum Rietberg baut man das Tempelgebäude nach, um den Expo­naten einen würdigen Rahmen zu geben. Gesamthaft sind gegen 60 Arbeiten von Rosetsu ausgestellt.

Khanh Trinh hat die spektakuläre Schau in dreijähriger Vorbereitungs­zeit gemeinsam mit ihrem Kollegen Matthew McKelway zusammen­gestellt. Er ist Direktor des Mary Griggs Burke Center for Japanese Art und Professor für japanische Kunstgeschichte an der Columbia University in New York.

Zwei Japaner tragen die Fusuma mit dem Tigerkopf zum rekons­truierten Muryoji-Tempel mitten im Museumsraum. Obwohl nur ein ­Replikat, streifen die Träger mit dem wertvollen Gut in Händen ihre Schuhe an der Schwelle ab – wie sie es beim Betreten von Heiligtümern und Haushalten in ihrer Heimat ­gewohnt sind. Die Besucher der Ausstellung dürfen die Schuhe aller­dings anbehalten.

Kopf, Körper, Schwanz: Wie Panels eines Comics lehnen die drei Teile des Tigers lose nebeneinander auf Kissen vor der Vitrine, in der das Hauptwerk ausgestellt wird. Von­einander getrennt betrachtet, wirkt das Gesicht furchteinflössend wie von einer Raubkatze, der Rücken geschmeidig wie von einem Stubentiger und die Hinterpfoten fast schon humoristisch überzeichnet.

Als Rosetsu malt, komponiert Mozart, und Goethe dichtet

«Tiger sind keine heimischen Tiere in Japan», sagt Kuratorin Trinh, «und Rosetsu hat vermutlich nie ­einen lebendigen Tiger gesehen.» Tatsächlich starb die letzte kleine Tigerform auf der japanischen ­Insel im Pleistozän (endete vor etwa 11 300 Jahren) aus. Zur Zeit von Rosetsu ist die gestreifte Raubkatze im benachbarten Korea und China allerdings weit verbreitet.

«Rosetsu hat wahrscheinlich importierte Tigerfelle gesehen», sagt Trinh, «und er kannte bestimmt viele chinesische und japanische Bilder von Tigern.» In der antiken chinesischen Kosmologie gehört er neben Drache, Schildkröte und Phönix zu den vier göttlichen Tieren, welche die Himmelsrichtungen angeben. Der Tiger gibt den Westen an, ist im japanischen Muryoji-Tempel auch auf dieser Seite. In der Ausstellung in Zürich muss er nun aus logistischen Gründen mit der Nordseite vorliebnehmen.

Am weitesten verbreitet ist die Auffassung, dass Rosetsu seinen ­Tiger nach Hauskatzen malte, die im Japan des 18. Jahrhunderts häufig vorkamen. Doch es gibt auch Kunsttheoretiker, die das ­Vorbild in einer Tigerdarstellung von ­Rosetsus Lehrer Maruyama Okyo (1733–1795) sehen.

Als Sohn einer unteren Samurai­familie südlich von Kyoto geboren, zieht es den ungestümen Nagasawa in die nahe Grossstadt, wo er zu Okyo in die Schule geht und sich den Künstlernamen Rosetsu zulegt, was «verschneites Schilf» heisst. Wegen des stolzen Wesens und ­seiner Ungeduld mit traditionellen Lehrmethoden fliegt das Raubein Rosetsu drei Mal aus der Werkstatt seines Meisters.

Doch Rosetsu bleibt Okyos bester Schüler. Deshalb schickt er ihn ­seinerstatt nach Kushimoto, als es darum geht, die Haupthalle des nach einem Tsunami wieder aufgerichteten Muryoji-Tempels neu auszugestalten. Rosetsu macht das mit Bravour. Doch bringt ihm der Tiger zu Lebzeiten zusätzlichen Ruhm? «Wohl kaum», sagt Kuratorin Trinh, «denn der Tiger ist für einen kleinen Tempel in der fernen Provinz gemalt worden – ausser den Bewohnern des Dorfs kannten ihn wohl kaum andere Leute.»

1786, als Rosetsu den Tiger malt, besteigen zwei Franzosen erstmals den Mont Blanc, Europas höchsten Berg, und auf Schloss Sanssouci bei Berlin stirbt der preussische König Friedrich der Grosse. 1786 bringt Mozart in Wien seine Oper «Le Nozze di Figaro» zur Uraufführung, und Goethe veröffentlicht während seiner Italien-Reise das Versstück «Iphigenie auf Tauris». Und Tischbein malt den Dichterfürsten 1786 in seiner legendär-liegenden Pose.

Nur fünf Jahre nach Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) auf die Welt gekommen, ist Naga­sawa Rosetsu im abgeschotteten Insel­reich Japan so berühmt wie der deutsche Denker in seiner ­Heimat. Bereits mit 27 Jahren ist Rosetsu in einer Liste der 20 berühmtesten Maler aufgeführt. Doch im Ausland heisst es lange: Rosetsu who? Bis er und seine kunstschaffenden Landsleute über die Landesgrenzen hinaus Beachtung finden, vergeht über ein halbes Jahrhundert.

Das Museum Rietberg rechnet mit 40'000 Besuchern

Nach der erzwungenen Öffnung des Kaiserreichs durch amerika­nische Handelsschiffe Mitte des 19. Jahrhunderts gelangt japanische Kunst, vorab Farbholzschnitte, massenhaft in den Westen. Der darauf einsetzende Japonismus beeinflusst in Europa die Maler des Impressionismus, des Jugendstils und des Expres­sionismus. Zu nennen sind etwa Vincent van Gogh (1853–1890) oder Henri Toulouse-Lautrec (1864–1901).

Anlässlich der legendären To­haku-Ausstellung im Museum ­Rietberg schrieb die «NZZ» 2001: «Es ist keine Übertreibung, wenn der Kiefernwald von Hasegawa ­Tohaku mit Leonardo da Vincis Mona Lisa verglichen wird.» Wenn aber im 16. Jahrhundert Tohaku der da ­Vinci Japans ist, dann ist im 18. Jahrhundert Rosetsu der Goya (1746–1828) aus Fernost – der ­Japaner wie der Spanier sind nämlich Wegbereiter der Moderne.

Nach den Ausstellungen «Zen – Meister der Meditation» (1993) und «Tohaku – Höhepunkt japanischer Zen-Malerei des 16. Jahrhunderts» (2001) landet das Museum Rietberg nun wieder einen Coup und präsentiert mit Rosetsus Tiger erneut ein Nationalheiligtum aus dem Land der aufgehenden Sonne erstmals im Ausland.

Weshalb läuft Zürich Museumsmekkas wie New York, London oder Paris stets den Rang ab? «Durch die vergangenen, erfolgreichen Ausstellungen ist das Museum Rietberg bekannt unter japanischen Kunsthistorikern, Museen und kulturellen Behörden», sagt Rietberg-Kuratorin Trinh. «Man weiss in Japan, dass hier professionell gearbeitet wird und dass da die besten Bedingungen zur Präsentation der Kunstwerke vorhanden sind.»

Die delikate Tohaku-Ausstellung zog in nur 43 Tagen 30 812 Besucherinnen und Besucher in ihren Bann. Da die Rosetsu-Schau nun 60 Tage zu sehen ist, darf man mit über 40 000 Eintritten rechnen. Etwa so viele Japaner pilgern jährlich ins entlegene Okyo-Rosetsu-Museum von Kushimoto – um den Tiger zu bestaunen.

Ausstellung «Rosetsu – fantastische Bilderwelten aus Japan»: Vom 6. September bis 4. November 2018 im Museum Rietberg in Zürich

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Kritik an Berglern immer unverständlicher: Shaqiri ist selber Berg-Botschafter

Wed, 09/05/2018 - 19:11

Xherdan Shaqiri tritt in den Fettnapf – während er sich für den Doppeladler entschuldigt. Für ihn können sich nur Kleingeister vom Berg an der Geste gestört haben. Was er dabei wohl vergessen hat: Er ist selber Botschafter von Arosa GR.

Die Affäre hätte am Dienstag beendet werden können. Der Fussballverband ging in die Offensive. Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Stephan Lichtsteiner entschuldigten sich endlich für ihre Doppeladler-Geste im WM-Spiel gegen Serbien.

Ruhe. Aus. Deckel drauf? Ein Nebensatz von Shaqiri verhinderts. Der Zauberzwerg schafft es, während seiner Entschuldigung in den Fettnapf zu treten. Einen Fehler will er die Geste nicht nennen. Dafür sagt er: «Wenn sich irgendwelche Leute angegriffen fühlen, wenn jemand vielleicht in den Bergen das Spiel geschaut und ihn das gestört hat, würde ich mich sicher entschuldigen.»

Heisst: Nur Hinterwäldler aus den Bergen können sich also an der Geste gestört haben? Das ist Öl ins Feuer für nichts. Umso unverständlicher ist die Beleidigung der Bergler, wenn man bedenkt, dass Shaq selber Berg-Botschafter ist.

«Er kann bei uns auch Adler beobachten»

Und das seit fünf Jahren. Seit ihn Tourismusdirektor Pascal Jenny nach Arosa einlud und wettete, dass er denStrandmenschen Shaqiri von der Schönheit der Berge überzeugen könne. Dass auch Kinder von Immigranten für die alpinen Regionen zu begeistern seien. Der Kraftwürfel nahm die Wette an, verbrachte einen Tag im Schnee – und verlor. «Ich war total überrascht. Der Tag in Arosa war super. Ich muss schon sagen, die Schweizer Berge sind genial», gestand Shaqiri danach im «Walliser Boten».

Seither fungiert der Liverpool-Profi als Botschafter für Arosa. Die «Shaqiri Winterdays» für Schulen gehören zum jährlichen Programm. Und jetzt so ein Spruch gegen Bergler?

Tourismusdirektor Jenny zeigt sich erstaunt über die Äusserung des Botschafters. Hat aber bereits auch dafür Abhilfe bereit, um den Zauberzwerg ein zweites Mal zu überzeugen.

Mit einem Schmunzeln unterbreitet er ihm ein Angebot: «Ich lade Shaq gerne mal nach Hochwang – ein Seitenarm von Arosa und Geheimtipp für Adler-Beobachtungen – ein. Dort kann er sich mit uns Einheimischen unterhalten und dabei Adler beobachten. Dann wird er sehen, dass Bergler auch fähig sind, über den Flügelschlag eines Adlers hinweg zu denken.» (sin)

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USA: Twitter und Facebook geben Fehler zu

Wed, 09/05/2018 - 19:07

Washington – US-Geheimdienste sind überzeugt, dass Russland über soziale Medien Einfluss auf die amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2016 genommen hat. Twitter und Facebook müssen vor dem Senat dazu nun Rede und Antwort stehen - und die Internetriesen geben Fehler zu.

Die Internetgiganten Twitter und Facebook haben eingeräumt, unzureichend auf Versuche russischer Einflussnahme auf die US-Präsidentenwahlen 2016 vorbereitet gewesen zu sein. «Wir waren zu langsam, das zu bemerken, und haben zu langsam gehandelt», sagte Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg am Mittwoch dem Geheimdienstausschuss im US-Senat. Auch Twitter-Chef Jack Dorsey sagte, man sei «unvorbereitet und schlecht ausgestattet» gewesen. Beide sicherten Schritte zu, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Dorsey sagte: «Wir übernehmen die volle Verantwortung, das in Ordnung zu bringen.» Twitter unternehme Schritte gegen Manipulationen und identifiziere «jede Woche acht bis zehn Millionen verdächtige Konten». Sandberg sagte: «Sicherheit ist nie ein abgeschlossener Job.» Facebook habe die Anzahl der Mitarbeiter in dem Bereich verdoppelt und setze zudem Künstliche Intelligenz ein. Auch Facebook gehe gegen falsche oder Hass verbreitende Accounts vor.

Russland wird schon seit Jahren vorgeworfen, über soziale Medien wie Facebook und Twitter die öffentliche Meinung in den USA manipulieren zu wollen. US-Geheimdienste sind überzeugt, dass Russland Einfluss auf den Präsidentschaftswahlkampf 2016 genommen hat. Dazu laufen in den USA Untersuchungen des Sonderermittlers Robert Mueller, die von US-Präsident Donald Trump als «Hexenjagd» abgetan werden. Die russische Regierung weist die Vorwürfe stets von sich.

Der US-Senat zeigte sich besorgt über eine fortdauernde Einflussnahme Russlands auf die öffentliche Meinung in den USA. «Russland hat nicht damit aufgehört», sagte der Vizevorsitzende des Ausschusses, der Demokrat Mark Warner, zu Beginn der Anhörung. Es sei zunehmend schwer, ihnen auf die Spur zu kommen. Unternehmen wie Facebook und Twitter hätten zwar schon einiges dagegen unternommen. «Es gibt aber immer noch eine Menge zu tun.» Und er habe Zweifel, dass die Internet-Konzerne alleine die nötigen Schritte unternähmen.

Der republikanische Ausschussvorsitzende Richard Burr sagte, man kenne das «grenzenlose Potenzial sozialer Medien» im positiven Sinne. Es sei aber auch deutlich geworden, wie anfällig soziale Medien für Missbrauch seien. Burr äusserte sich enttäuscht darüber, dass Google keinen hochrangigen Vertreter zu der Anhörung schickte.

Der demokratische Senator Ron Wyden warnte: «Persönliche Daten sind jetzt die Waffe der Wahl für politische Einflusskampagnen, und wir dürfen es unseren Gegnern nicht einfacher machen, diese Waffen zu kapern und gegen uns zu nutzen.» Der Schutz der Privatsphäre auf sozialen Medien müsse eine «nationale Sicherheitspriorität» werden. Sandberg betonte, Facebook verkaufe keine Nutzerdaten.

Der republikanische Senator Marco Rubio verwies darauf, dass Twitter auf Anforderung von Regierungen wie denen in der Türkei, Russland und Pakistan Inhalte sperre. Er stellte in Frage, ob die Firmen an die «Grundwerte» der Demokratie glaubten - oder ob es nur um Profit gehe.

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Deutschland - Türkei: Deutschland und Türkei wollen sich annähern

Wed, 09/05/2018 - 18:46

Ankara – Syrienkrieg und Häftlinge sind zwei der wichtigsten Themen beim Antrittsbesuch des deutschen Aussenministers Heiko Maas in der Türkei. Ankara setzt grosse Hoffnungen auf den Besuch, in Deutschland gibt es jedoch auch Kritik.

Deutschland und die Türkei wollen nach vielen Monaten des erbitterten Streits wieder auf eine Normalisierung ihrer Beziehungen zusteuern. «Es ist für Deutschland von strategischem Interesse, dass wir unsere Beziehungen zur Türkei konstruktiv gestalten», sagte der deutsche Aussenminister Heiko Maas am Mittwoch zum Auftakt seines zweitägigen Antrittsbesuchs in Ankara.

Maas hatte allerdings bereits vor seiner Reise die Freilassung der sieben aus politischen Gründen in der Türkei inhaftierten deutschen Staatsbürger zur Bedingung für eine Normalisierung gemacht. Er wollte die Einzelfälle bei seinen Gesprächen mit Präsident Recep Tayyip Erdogan und Aussenminister Mevlüt Cavusoglu ansprechen. «Es ist kein Geheimnis, dass die Entwicklung der Türkei, insbesondere die Menschenrechtslage, uns Sorgen bereitet und unsere Beziehungen überschattet», sagte Maas. «Davon zeugen nicht zuletzt die nach wie vor zahlreichen Haftfälle.»

Die deutsch-türkischen Beziehungen waren unter anderem wegen der Verhaftungen von Deutschen unter Terrorverdacht in der Türkei lange Zeit extrem schwer belastet. Die türkischen Behörden greifen seit dem gescheiterten Putschversuch vor gut zwei Jahren hart gegen Anhänger der Bewegung des Predigers Fethullah Gülen durch, welche die türkische Regierung für den Putschversuch verantwortlich macht, aber auch gegen andere Oppositionelle. Zahlreiche Journalisten sitzen im Gefängnis.

Trotzdem sollen die Weichen jetzt auf Versöhnung gestellt werden. Die Reise von Heiko Maas ist die erste einer ganzen Serie gegenseitiger Besuche beider Regierungen.

Unter den wichtigsten Themen des Maas-Besuchs war eins, bei dem beide Seiten an einem Strang ziehen: die drohende humanitäre Katastrophe bei einer Offensive gegen Idlib, die letzte Rebellenhochburg in Syrien. Deutschland werde «alles dafür tun», um die, «die sich um eine politische Lösung in Syrien bemühen, dabei zu unterstützen, den Angriff auf Idlib und die drohende humanitäre Katastrophe zu verhindern», sagte Maas.

Am Freitag findet ein von der Türkei organisierter Syriengipfel mit dem Iran und Russland statt. Die Türkei versucht seit Wochen fieberhaft, die Offensive zu stoppen, unter anderem wegen möglicher Flüchtlingsbewegungen in Richtung Türkei. In Idlib leben neben Tausenden extremistischen Rebellen auch rund drei Millionen Zivilisten.

Aus der Opposition in Deutschland kam viel Kritik an der Reise. Die stellvertretende Linksfraktionschefin sagte, statt Imagepflege für Despoten zu betreiben und mit Erdogan zu kungeln, brauche es klare Ansagen, die den Demokraten in der Türkei den Rücken stärken.

Erdogan bemüht sich unterdessen weiter um einen öffentlichen Auftritt vor Landsleuten während seines Staatsbesuchs in Deutschland Ende September. «Es ist ganz normal für den Präsidenten, Menschen türkischer Abstammung zu treffen, wenn er nach Deutschland kommt», sagte sein Sprecher während eines Besuchs in Berlin.

Er betonte aber, dass Erdogan Einvernehmen mit der deutschen Seite über einen solchen Auftritt herstellen wolle. Erdogans Auftritte in Deutschland hatten in der Vergangenheit heftige Proteste hervorgerufen.

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Zehnder nach der verpassten Möglichkeit: «Die WM-Quali wurde uns auf dem Silbertablett serviert»

Wed, 09/05/2018 - 18:36

Die Schweizer Frauen-Nati verpasst nach dem 0:0 in Polen die direkte Qualifikation für die WM in Frankreich. Am Tag danach meldet sich Nati-Trainerin Voss-Tecklenburg und Mittelfeldspielerin Zehnder zu Wort.

Nach dem 0:0 gegen Polen in der WM-Quali ist klar: Die Schweizer Frauen-Nati muss in die Barrage, dort wartet Belgien oder Dänemark (Auslosung am Freitag).

Nati-Trainerin Voss-Tecklenburg ist nach der verpassten Chance enttäuscht: «Rückblickend haben wir nicht das auf dem Platz gebracht, zu was wir fähig sind.» Die Schweizerinnen sind bis zwei Spiele vor Schluss Gruppenerster, dann die Niederlage gegen Schottland.

Schottland-Spiel war der Auslöser

«Der Schock-Start in Schottland hat uns begleitet», meint Voss-Tecklenburg, «Aber, es war ein Stück weit unser Fehler, dass wir die direkte Qualifikation nicht geschafft haben.»

«Es war ein Spiel (gegen Polen Anm. d. Red.) das einem verfolgt», in diesem Punkt ist sich Cinzia Zehnder mit ihrer Trainerin einig. «Die WM-Quali wurde uns auf dem Silbertablett serviert», meint die Mittelfeldspieler. Die FCZ-Spielerin sieht aber auch positiv in die Zukunft. «Wir haben trotz allem noch eine Chance, das ist das Schöne.» (bub/jsl)

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Todesdrama um Rachael Bland (†40): «BBC»-Moderatorin kämpfte öffentlich gegen ihren Krebs

Wed, 09/05/2018 - 18:32

Seit zwei Jahren berichtet Rachael Bland öffentlich über ihr Leben mit Brustkrebs. Nun hat die «BBC»-Moderatorin den Kampf gegen die Krankheit verloren.

Rachael Bland (†40) bewies jahrelang eine unglaubliche Kraft. Im November 2016 wurde bei der Radio-Frau Brustkrebs diagnostiziert. Seither behandelte sie ihren harten Kampf gegen die Krankheit öffentlich im Podcast «You & Me & the big C» («Du & ich & das grosse C») und teilte die kleinen Gewinne und die harten Rückschläge auf Instagram mit ihren Followern. 

Nun hat Bland den Kampf gegen den Krebs verloren, wie ihr Ehemann Steve bestätigt. «Sie starb heute Morgen friedlich, umgeben von ihrer Familie», schreibt er auf Twitter. «Wir sind am Boden zerstört, aber sie hätte gewollt, dass ich allen danke, die sich für ihre Reise interessiert haben.» 

Mit einem Foto, das sie lächelnd neben ihrem Ehemann Steve zeigt, teilte sie zuvor vor zwei Tagen eine Hiobsbotschaft: Die Ärzte hatten ihr mitgeteilt, dass ihr nur noch wenige Tage verbleiben werden. «Um es mit den Worten des legendären Frank Sinatra zu sagen: Ich fürchte, meine Zeit ist gekommen, Freunde. Plötzlich erfahre ich, ich habe nur noch Tage. Es ist so surreal», schrieb die «BBC»-Moderatorin. 

Bland hinterlässt einen dreijährigen Sohn

Besonders tragisch: Vor drei Jahren wurde Bland Mutter des kleinen Fred. Ihre letzten Stunden verbrachte sie damit, vorzubereiten, dass sie kein Teil mehr in seinem Leben sein wird, wie sie der «Huffington Post» erzählte. «Wenn ich alle meine Gefühle über den Fakt, dass ich meinen wunderbaren Freddie zurücklassen muss, zeigen würde, könnte ich meine verbleibende Zeit auf dieser Erde nicht geniessen. Deshalb verstecke ich sie tief in mir, geniesse jede Umarmung, jede Berührung, jedes ‹ich liebe dich, Mama› und versuche ihn nicht sehen zu lassen, wie sehr mein Herz bricht.»  

Kurz vor ihrem Tod habe sie an einem Buch gearbeitet, das alle Ratschläge und Geschichten beinhalten soll, die sie ihrem Sohn nicht persönlich weitergeben konnte. Ausserdem habe sie Geschenke eingepackt, die ihm von seinem vierten bis zu seinem 21. Geburtstag überreicht werden sollen. «Persönliche Dinge, wie meine Tagebücher, damit er sehen kann, wie meine Handschrift war. Oder mein Parfüm, damit er noch weiss, wie ich duftete.» Das sei für sie das Wichtigste gewesen: «Ich will, dass er für immer weiss, wie sehr ich ihn geliebt habe.» (klm)

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Was für ein Auftakt zur Heim-WM: Schweizer Bike-Staffel holt in Lenzerheide Gold!

Wed, 09/05/2018 - 18:30

Goldiger Start in die Mountainbike-WM in Lenzerheide! Das Schweizer Team bestehend aus Nino Schurter, Jolanda Neff, Sina Frei, Filippo Colombo und Alexandre Balmer gewinnt das Staffel-Rennen, verteidigt den Titel in dieser Kategorie.

Im Vergleich zum Vorjahr beim WM-Titel in Cairns (Aus) ist das fünfköpfige Schweizer Team nur auf der Junioren-Position verändert. Aus Altersgründen fährt statt Joel Roth dieses Jahr Alexandre Balmer (18).

Startfahrer Filippo Colombo (U23) hat die grösste Verantwortung. Und erfüllt sie problemlos. Er übergibt als Vierter mit 12 Sekunden Rückstand auf Leader Italien an Balmer.

Der Neuenburger Junior lässt nicht mit sich spassen. Er holt in seiner Runde zwei Plätze auf und schickt U23-Fahrerin Sina Frei nur drei Sekunden hinter Frankreich los. Es läuft alles nach Plan.

Australien zeitweise mit Abstand vorn

Frei übernimmt die Führung schnell, doch Australien holt rasch auf. Der Grund: Die Aussies schicken taktisch ihre drei Männer als erste auf die Strecke. Sina verliert gegen U23-Fahrer Reece Tucknott entsprechend viel Zeit. Als Zweite übergibt die Zürcherin mit 1:28 Minuten Rückstand an Elite-Fahrerin Jolanda Neff.

Die Weltmeisterin legt los wie die Feuerwehr holt zwar auf, aber die Deutsche U23-Fahrerin Ronja Eibel ist noch schneller unterwegs und rückt von hinten heran. Sie stellt Neff auf ihrer Runde sensationell in den Schatten.

Leader ist zwar vor der Schlussrunde mit 40 Sekunden Vorsprung Australien vor Deutschland und der Schweiz. Doch die Aussie-Juniorin Zoe Cuthbert ist natürlich in der Folge chancenlos.

Schurter beeindruckt zum Abschluss

Schlussfahrer und Superstar Nino Schurter zeigt eindrücklich, wer der Herr im Hause ist. Nach wenigen Metern überholt Nino mit einem Antritt im ersten Aufstieg den Deutschen Manuel Fumic und die Australierin.

Der Bündner lässt vor den tausenden Fans nichts anbrennen. Am Ende fährt Schurter mit 13 Sekunden Vorsprung auf Deutschland ins Ziel. Bronze geht an Dänemark (+ 34 Sek.).

Schurter sagt im Ziel nach seiner 4,2-km-Runde: «Als ich sah, dass ich mit Fumic auf die letzte Runde musste, habe ich fast bisschen 'Schiss' gehabt. Denn er ist ein guter Fahrer. Es ist wichtig fürs Team, dass wir so gut starten konnten. Die Jungen haben es gut gemacht.»

Jolanda Neff: «Es ist brutal hart gewesen. Du willst Vollgas geben und bekommst es zu spüren. Super waren die vielen Leute hier, genial. Und das schon am Mittwoch.»

Die Gold-Medaille ist die ideale Basis für die Moral und ein Top-Auftakt für Schweizer Festspiele! Schon am Donnerstag gehts weiter mit den Junioren, gefolgt von der U23-Kategorie am Freitag. Das Cross-Country-Highlight mit den Elite-Rennen mit Schurter und Neff steigt am Samstag.

Das weitere WM-Programm

Donnerstag, 6. September
Frauen Juniorinnen Cross Country (14:00 Uhr)
Männer Junioren Cross Country (16:30 Uhr)

Freitag, 7. September
Frauen U23 Cross Country (14:30 Uhr)
Männer U23 Cross Country (16:30 Uhr)

Samstag, 8. September
Frauen Cross Country (12:30 Uhr)
Männer Cross Country (15:30 Uhr)

Sonntag, 9. September
Frauen Downhill (13:00 Uhr)
Männer Downhill (14:30 Uhr)

Alle Rennen überträgt SRF 2 live.

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Grossraubtiere: Bär tappt nach Riss in Uri in Fotofalle

Wed, 09/05/2018 - 18:17

Tote Schafe im Kanton Uri sorgen für eine lebhafte Debatte darüber, wie sicher DNA-Nachweise sind. Nach einem tödlichen Angriff Anfang August im Göscheneralptal stand der Wolf im Verdacht, die Auswertung wies auf einen Fuchs hin, in die Fotofalle tappte aber ein Bär.

Zwei Schafe wurden am 11. August im Gebiet Wandflueseeli in der Gemeinde Göschenen gerissen, drei weitere mussten wegen ihrer Verletzungen notgeschlachtet werden. Die Schäfer trieben sodann die ganze Herde ins Tal.

Die den Kadavern entnommene DNA wurde einem Fuchs zugeordnet. «Für mich war es hundertprozentig ein Bär», sagte Tierhalter Hannes Bissig am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das eine frisch getötete Schaf habe einen Kratzer am Kopf gehabt und sei auf der Seite aufgerissen gewesen.

Zudem sei das 120 Kilogramm schwere Tier als ganzes weggeschleift worden. So habe er schliesslich beim Kadaver eine Fotofalle errichtet, in die tatsächlich ein Bär tappte. Die Bilder liegen dem Jagdverwalter Josef Walker vor, wie dieser bestätigte.

Dass die DNA-Auswertung auf einen Fuchs hindeutete, sei indes nichts Ungewöhnliches, sagte Walker. Es dürfte sich dabei allenfalls um einen Nachnutzer gehandelt haben, ein solch grosses Schaf könne ein Fuchs nicht töten. Aufgrund des Rissbildes sei man daher von einem Wolf als Urheber ausgegangen.

Dass ein Bär als Angreifer vorerst ausgeschlossen wurde, habe mit den mangelnden aktuellen Hinweisen auf seine Präsenz in der Region zu tun. Es sei aber denkbar, dass es die Tat eines Bären war, sagte Walker. Dieser sei zwar eher ein Pflanzenfresser, könne aber auch Wild- und Nutztiere töten.

Da die Bilder erst ein paar Tage nach den Rissen gemacht wurden, könnte der fotografierte Bär allerdings auch von den Kadavern angelockt worden sein. Jener Bär, der die letzten Jahre längere Zeit im Kanton Uri unterwegs war, sei bis jetzt sehr unauffällig gewesen.

«Ich hinterfrage, wie sicher die DNA-Proben sind», sagte Schäfer Bissig. Der Informationsfluss müsse verbessert werden, etwa wenn man Kenntnis von einem Bären in der Region habe. Bei dauerhafter Präsenz des Bären könne man auf Herdenschutzmassnahmen gerade ganz verzichten.

Walker bestätigte, dass Herdenschutz beim Bären sehr anspruchsvoll sei. Doch ob Wolf oder Bär: Die Entschädigung für die getöteten Tiere an die Halter ist identisch.

Bereits im Frühling war ein Bär im Kanton Uri gesichtet worden. Der Braunbär war vom Urner Meiental über den Grasen Richtung Engelberg gewandert. 2017 hatte ein Bär in Silenen einen Bienenstand beschädigt. Der Bär mit der wissenschaftlichen Bezeichnung M29 war damals durch die Kantone Uri und Bern gestreift.

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«Battlefield 5» angespielt: So heiss gehts in Rotterdam zur Sache

Wed, 09/05/2018 - 18:06

Das Markenzeichen der «Battlefield»-Reihe sind epische Multiplayer-Schlachten für 64 Spieler. In der neuen Ausgabe bekriegen sich die Soldaten in den Strassen von Rotterdam. Wir haben uns an der Gamescom für zwei Stunden in die Schlacht gestürzt.

Wichtigste Informationen zu «Battlefield 5»PlattformenPC, PS4 und Xbox OneRelease19.10.2018 (Schweiz)Preis59.99 Euro (PC) bei Origin, 72.90 Franken (PS4) bei PSN, 75 Franken (Xbox One) bei Xbox liveAlterab 18 Jahren  Übersicht: Darum gehts in «Battlefield 5»

Nach dem Ausflug in den Ersten Weltkrieg in «Battlefield 1» gehts im aktuellen Teil wieder zurück ins altbekannte Szenario des Zweiten Weltkriegs. Aber sind wir ehrlich: Die meisten Spieler dürften sich eher wenig um den historischen Hintergrund oder die darauf basierende Einzelspieler-Kampagne kümmern. Stattdessen stehen die toll inszenierten Multiplayer-Schlachten im Vordergrund. Und hier leisten die Entwickler von Dice aus Stockholm ganze Arbeit. Wir konnten an der Gamescom die «Devestation of Rotterdam» genannte Karte für zwei Stunden anspielen – wobei eine einzelne Schlacht im «Conquest»-Modus locker mal 45 Minuten dauert.

Trailer zu «Battlefield 5»

 

Gameplay: So spielt sich «Battlefield 5»

Beim Anspielen kämpfen zwei Teams um die Vorherrschaft über fünf in der Stadt verstreute Standorte. Besetzt man diese, werden Punkte vom Konto des Gegners abgezogen, genauso, wie wenn man einen Feind ins jenseits befördert. Im Falle der Rotterdam-Karte waren die Punkte an strategisch interessanten Punkten zu finden. Während es am Hafen oft zu Gefechten über weite Distanzen kam, sind in einem Innenhof die Verteidiger stark im Vorteil, da sie die ankommende Gegnerschaft aus den umstehenden Gebäude unter Beschuss nehmen können.

Auch sonst ist die Karte ziemlich abwechslungsreich. So stehen Trams entlang der Schienen auf den Pflastersteinstrassen herum. Anderenorts ziehen sich Kanäle durch die Strassen. Die darüber führenden Brücken sind oft heiss umkämpft. Alternativ darf man auch versuchen, schwimmend ans gewünschte Ziel zu kommen, wobei man nur an flachen Ausstiegen wieder aus dem Wasser kommt. Zusammen mit Strassenbrücken und Unterführungen ist das Ganze ziemlich verwinkelt und bietet viele strategische Herangehensweisen, um etwa den Gegnern überraschend in den Rücken zu fallen. Schon jetzt ist Rotterdam eine unserer liebsten «Battlefield»-Umgebungen.

Für Infanteristen statt für Panzerfahrer

Auch das Teamplay spielt nun eine wichtigere Rolle. So starten die Krieger zum Beispiel mit ziemlich wenig Munition und so ist man immer froh, wenn ein Spieler der Support-Klasse mal eine Nachschubkiste bereitstellt. Durch das Wiederbeleben von Kameraden sind gefühlt auch immer viele Leute an den Fronten. Zusätzlich ist Rotterdam eher eine Karte für Infanteristen. So stehen zwar Panzer als Fahrzeuge zur Verfügung. Allerdings bietet die Stadt so viele Rückzugsmöglichkeiten, dass man zu Fuss genug Möglichkeiten hat, allfälligem Beschuss aus dem Weg zu gehen.

Technisch sieht die Umgebung von Rotterdam überragend aus. Die riesige Umgebung ist grafisch äusserst detailliert dargestellt. Kommt dazu, dass grosse Teile der Umgebung zerstörbar sind. Das kann auch zu defensiven Zwecken genutzt werden. Etwa um zum Beispiel im zweiten Stock eines Hauses eine Wand zu zerstören, um eine bessere Sicht auf den darunterliegenden Eroberungspunkt zu erhalten. Auch das beweist nochmals die Vielseitigtkeit der Rotterdam-Karte.

Fazit

Wir hatten während den zwei Stunden an der Gamescom massig Spass mit «Battlefield 5». Die Gefechte spielen sich flüssig und man verbringt wenig Zeit mit durch die Umgebung latschen, dafür umso mehr in heissen Gefechten. Jedenfalls hatten fühlte sich Rotterdam nochmals um einiges actionreicher an, als die an der E3 ausprobierte Karte in Narvik. Wer beide ausprobieren möchte, erhält übrigens ab morgen die Gelegenheit dazu. Denn am 6. September startet die offene Beta von «Battlefield 5» auf dem PC, der PS4 und der Xbox One.

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Wegweisendes Urteil in Zürich erwartet: Wird Fluglotse wegen harmlosen Fehlers verurteilt?

Wed, 09/05/2018 - 18:05

Alltägliche Situation am Flughafen Zürich oder gefährliche Beinahe-Kollision? Das Bezirksgericht Bülach muss entscheiden, ob ein Fluglotse seine Pflichten vernachlässigt hat.

Alltägliche Situation am Flughafen Zürich oder gefährliche Beinahe-Kollision? Das Bezirksgericht Bülach muss entscheiden, ob ein Fluglotse seine Pflichten vernachlässigt hat. Die Anklage fordert für ihn eine bedingte Freiheitsstrafe von 14 Monaten.

Klar ist, dass sich am 22. August 2012 zwei Maschinen, ein Sportflugzeug des Typs «Sportcruiser» und eine Saab 2000 der Darwin Airlines, sehr nahe kamen. Ob das wirklich gefährlich war und wer die Schuld an dieser Situation trägt - darüber sind sich Staatsanwaltschaft und Beschuldigter allerdings nicht einig.

«Es war alles jederzeit unter Kontrolle», sagte der 48-jährige Lotse, der zuvor noch nie einen Vorfall zu verzeichnen hatte und nach wie vor bei Skyguide arbeitet. «Für mich war klar, dass die Maschinen aneinander vorbeigehen.» Als er gemerkt habe, dass es doch eng werde, habe er angemessen reagiert und den «Sportcruiser» angewiesen, steil rechts abzudrehen.

Keine Passagiere gefährdet

Weil die Situation nichts Besonderes gewesen sei, habe er sie auch nicht den Behörden gemeldet. Dass es «eng wurde» begründete er damit, dass der «Sportcruiser» den Queranflug verfrüht eingeleitet und dies dem Tower erst 30 Sekunden später gemeldet habe. Er habe deshalb den Standort des «Sportcruisers» falsch eingeschätzt.

Crews und Passagiere seien zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, betonte sein Anwalt. Die drohende Kollision sei nur eine Hypothese und keineswegs belegt. Sein Mandant sei deshalb vom Vorwurf der fahrlässigen Störung des öffentlichen Verkehrs freizusprechen.

Eine etwas andere Sicht hatte die Staatsanwältin. Es sei grosses Glück gewesen, dass in beiden Maschinen erfahrene Piloten gesessen hätten. Es habe durchaus eine Gefahr für Besatzungen und Passagiere bestanden, immerhin rund 20 Personen. Nur dank des beherzten Eingreifens der beiden Piloten sei nichts passiert.

Saab-Pilot hatte schlaflose Nächte

Im kritischen Moment konnten die Saab-Piloten durchs Cockpitfenster sehen, wie die Kleinmaschine genau auf sie zusteuerte. Die beiden Flugzeuge waren nur noch 205 Meter horizontal und 23 Meter vertikal voneinander entfernt. Sofort stiegen die Saab-Piloten steiler als geplant an, um die Kollision zu verhindern.

Die Fluglehrerin, die mit einem Flugschüler im «Sportcruiser» am Üben war, setzte auf Anweisung des Lotsen umgehend zu einer engen und damit nicht ungefährlichen Rechtskurve an, um auszuweichen.

Für den Saab-Piloten war das der «kritischste Moment in seiner über 40 Jahre dauernden Karriere«. Er habe danach schlaflose Nächte gehabt, sagte er in einer Einvernahme.

Staatsanwältin kritisiert Fehlerkultur

«Auch Lotsen machen Fehler», sagte die Staatsanwältin. Wenn diese aber nicht als solche erkannt und akzeptiert würden, gebe es auch keine Erkenntnisse daraus. «Der Beschuldigte ist erschütternd uneinsichtig.» Dabei habe er allein diese Situation verursacht.

Dazu kommt, dass der Lotse die Beinahe-Kollision nicht rapportierte, weil er sie als alltägliche Situation einstufte. «Er wäre verpflichtet gewesen, eine Meldung zu machen. Was hätte denn noch passieren müssen, dass er eine Meldung erstattet?» Für sie als gelegentliche Flugpassagierin sei das doch sehr beunruhigend.

Problematisch sei auch die Haltung von Skyguide, so die Anklägerin weiter. Die Flugsicherung hatte in der Vergangenheit wiederholt kritisiert, dass ihre Mitarbeitenden juristisch belangt werden, selbst wenn niemand zu Schaden kommt. Dies schade der Fehlerkultur und führe dazu, dass Beobachtungen nicht mehr gemeldet würden. So verliere man die Chance, Arbeitsabläufe sicherer zu machen.

Gleichbehandlung wie bei SBB gefordert

Für die Staatsanwältin ist aber klar: «Es gibt keinen Raum für eine Sonderbehandlung für Skyguide-Mitarbeiter.» Schliesslich würden SBB-Mitarbeiter auch belangt, wenn sie eine Weiche falsch stellen würden und ein Zug entgleise. Fluglotsen müssten gleich behandelt werden wie alle anderen Berufsgruppen auch. Wann das Bezirksgericht Bülach das Urteil eröffnet, ist noch unklar.

Es ist dies erst das zweite Mal, dass sich ein Lotse für einen mutmasslichen Fehler verantworten muss - und beim Vorfall niemand zu schaden kam. In einem Präzedenzfall vor zwei Jahren war ein Lotse angeklagt, der zwei Maschinen auf sich kreuzenden Pisten zeitgleich die Starterlaubnis gab. Er wurde freigesprochen. (SDA)

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