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Updated: 2 hours 25 min ago

GC fliegt gegen Nyon raus: Der Cup-Sonntag im Ticker zum Nachlesen

Sun, 09/16/2018 - 13:51

In den 1/16-Finals des Schweizer Cups steigen am Sonntag sieben Partien. Mit dabei sind die Super-League-Klubs Thun, GC, Xamax, St. Gallen und Sion. Alle Spiele im Überblick und Ticker gibts hier.

Categories: Swiss News

Magischer Hamilton in Singapur: «Vielleicht meine beste Formel-1-Runde»

Sun, 09/16/2018 - 12:54

Lewis Hamilton holt seine 79. Pole, für Ferrari gibts am Singapur-Samstag nur Frust. Wie siehts im Rennen ab 14.10 Uhr aus? Hier gehts zum F1 inside.

Das war schon ein Meisterstück von WM-Leader Lewis Hamilton im Stile von Ayrton Senna. Nur der Brasilianer, der am 1. Mai 1994 in Imola starb, konnte in auswegslosen Situationen noch eine Zauberrunde hinlegen. Wie gestern der Brite bei seiner 79. Pole im Nachtspuk von Singapur. «Ja, das war magisch, vielleicht meine beste Formel-1-Runde. Seid ihr zufrieden, Fans?», fragte er ins Publikum! Und Chef Toto Wolff jubelte: «Da fielen die Sterne vom Himmel!» Und in Wien hat es Niki Lauda (69) vor dem TV moralisch sicher wieder neue Energien gegeben. Im Kampf zurück nach der Lungentransplantation.

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Der grosse Favorit wetterte, war sauer auf sich und die Welt: «Wir wollten hier die Pole – jetzt bin ich Dritter. Das ist enttäuschend. Das Timing war schlecht – und dann ist uns die Zeit ausgegangen.» Bei Ferrari war die richtige Reifenwahl eine Katastrophe!

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2017 nutzte Vettel die Pole am Äquator nichts. Er war sofort in einen Crash mit Räikkönen und Verstappen verwickelt – Hamilton siegte aus der 5. Position. Selten hier, denn siebenmal in zehn Rennen gewann der Fahrer vom besten Startplatz!

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Der Mann, der alle Dramen von Singapur kennt, ist 47 Jahre alt und fährt heute seinen 342. Grand Prix im Safety-Car von Mercedes: Bernd Mayländer. Der Deutsche kam in allen zehn Rennen zum Einsatz. Genau waren es 17-mal. «Dabei führte ich total 69 Runden das Formel-1-Feld an, weil überall Trümmerteile herumlagen!» Eine GP-Distanz hier ist übrigens 61 Runden oder 309 Kilometer lang …

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Wie letztes Jahr in der ersten Startreihe: Max Verstappen, der beim GP Russland in zwei Wochen 21 Jahre wird. Zum Spass hat er Bullen-Teamkollege Ricciardo schon mal auf einer Rikscha um die Strecke geführt. Max hat jetzt noch 87 Tage Zeit, endlich seine erste Pole-Position zu holen und damit Vettel als jüngsten Pole-Mann abzulösen. Der Holländer, der wieder Tausende von Fans an die Strecke brachte, fährt heute seinen 75. Grand Prix. Doppelt so alt wird heute Nico Hülkenberg – oder 150 Rennen ohne Podestplatz! 

Das Rennen mit Roger Benoit am Live-Ticker gibts am 14.10 Uhr bei BLICK. 

Categories: Swiss News

Nati-Coach war Lieblingstrainer von Muris Ianu: «Petkovic schrieb 20 Minuten vor WM-Startspiel zurück»

Sun, 09/16/2018 - 12:45

Er war schon fast ein Bebbi, die Bundesliga lockte, zweimal die Young Boys – Cristian Ianu stand mehrfach vor dem grossen Karriersprung. Geklappt hats nie. Stolz auf seine Karriere ist er trotzdem.

Eine Story will Cristian Ianu loswerden. Sie soll zeigen, warum er seinen Karrierehöhepunkt in Luzern hatte – und nicht vielleicht in Köln, Hamburg, Frankfurt oder zumindest in Basel oder Bern.

2008 wars. Ianu ist da Stürmer beim FC Aarau, instinkt- und treff­sicher, ein Opportunist vor dem Tor. Da meldet sich Gigi Oeri, die Präsidentin des FC Basel. «Sie sagte: ‹Cristian, Trainer Christian Gross will dich unbedingt.›»

Sie treffen und einigen sich rasch. Für eine halbe Million Franken will der FCB den da 25-jährigen Ianu aus dem Vertrag kaufen. «Alles war klar. Ich sass Vizepräsident Bernhard Heusler und Chefscout Ruedi Zbinden gegenüber. Das Hotel­zimmer war reserviert. Am anderen Tag sollte ich den Medizincheck absolvieren.»

Dann passierts. Sein Berater will sich mit den FCB-Chefs noch kurz alleine unterhalten. Er schickt Ianu ins Hotelzimmer. Dort erzählt der seiner Freundin Leyla am Telefon stolz: Ich bin Basler!

«Ich war jung und naiv»

Ist er nicht. Die Basler lassen den Deal platzen. Sein Agent, ein re­nommierter Mann, der einst Stars wie Hagi oder Popescu beriet, rek­lamiert eine halbe Million Provision für sich. Heusler und Zbinden weisen ihm die Tür.

Ianu: «Ich war jung, naiv, ich war stolz, dass der Berater überhaupt mit mir arbeiten wollte. Dabei hätte ich sofort zu Heusler und Zbinden gehen und mich für den Berater entschuldigen müssen.»

Noch heute erinnert ihn seine Leyla an seinen Fehler. «Sie tut es ständig.» Leyla ist die Schwester von Kubilay Türkyilmaz. Ein bisschen von seiner Gerissenheit hätte Ianu nicht geschadet. Er ist sicher: Den FCB hätte er als Sprungbrett in die grosse Fussballwelt genutzt.

 

Inzwischen kickt Ianu zum Plausch für den FC Muri AG aus der 2. Liga interregional. Heute will er gegen den FC St. Gallen knipsen. Er sagt: «Wir haben wirklich eine gute Mannschaft. Aber St. Gallen ist Zweiter der Super League – das sagt alles.»

34-jährig ist Ianu inzwischen, die Haare sind angegraut – nach Profi-Jahren in Bellinzona, Aarau, Luzern, Sion, Lausanne, Schaffhausen und Wohlen. Nun kümmert er sich um seinen vierjährigen Sohn Liam Cristian, macht das Trainer-B-Diplom, belegt einen Sportchef-Fernkurs einer rumänischen Sporthochschule und will nächstes Jahr ein Fitnessgerät importieren. «Ich bin stolz auf alles, was ich erreicht habe. Ich kam als 19-Jähriger in die Schweiz, alleine, sprach kein Deutsch, kannte keinen und habe mich durchgesetzt.»

In Bellinzona und kurz in Sion ist Vladimir Petkovic sein Trainer. «Er und Rolf Fringer in Luzern waren meine besten Trainer. Offene Typen.» Dass Petkovic ein anderes Image habe, sei dem Druck geschuldet, den er als Nati-Trainer habe. «Privat ist er lockerer.»
Zuletzt hatten sie vor dem Schweizer WM-Auftakt gegen Brasilien Kontakt. «Ich habe ihm am Tag vor dem Spiel viel Glück gewünscht. Er schrieb 20 Minuten vor Spiel­beginn zurück.»

 

Petkovic und Gross wollen ihn auch zu YB holen. Beide allerdings sind entlassen, ehe sich die Deals konkretisieren. Lucien Favre denkt als FCZ-Trainer über ihn nach – zieht dann aber Raffael vor. Und auch aus der Bundesliga gibts zwei Angebote, eines von St. Pauli. Doch der FCL verlangt fünf Millionen. Zu viel!

Auf Yakin nicht mehr böse

So gut wie da ist Ianu später nicht mehr – er bricht sich bei einem Zusammenprall mit FCB-Goalie Franco Costanzo das Schienbein, fällt Monate aus. Fringer-Nach­folger Murat Yakin hat im Angriff andere Pläne – Ianu, ein Strafraum­stürmer, eine klassische Neun, hat keinen Platz darin. «Als ich mal spielen durfte, schoss ich gegen Lausanne zwei Tore. Eine Woche später war ich wieder 90 Minuten Ersatz.»

Böse auf Yakin sei er aber nicht – richtig ist wohl: nicht mehr. Auch nicht auf Markus Babbel. Er wünschte bei seinem zweiten Engagement in Luzern, dass Ianu mehr mitspiele, sich mehr aus der Spitze fallen lasse. «Aber das bin nicht ich», sagt Ianu. Dass er sich darum um einen Platz brachte, kümmerte ihn nicht. «Ich bin, wie ich bin: direkt, ehrlich.» Und auch den schönen Seiten des Lebens gewogen. Ianu schmunzelt. «Ja. Aber ich war immer seriös genug.»

 

Als Aarau-Knipser zecht er eine verschneite Nacht durch, weil er glaubt, das Spiel falle aus. Tut es nicht. Ianu trifft tags darauf beim 3:1 gegen St. Gallen trotzdem.

147 Super-League-Spiele sinds geworden und 45 Tore, eine Liga tiefer 81 Treffer in 177 Partien. Wäre er jünger, wäre er noch heute einer der besten Super-League-Stürmer – da ist er sicher. «Wo sind die Top-Stürmer? Streller, Doumbia – das waren Stars. Auch heute sind einige gut. Aber echte Stürmer-Stars? Ich sehe keine.» Auch Auslandstransfers seien heute ein Leichtes. «Nehmen wir nur Dwamena. Er macht 8, 10 Tore – und nun ist er in einer grossen Liga.»

Hätte auch Ianu haben können. Nun ruft das Training mit Muri. Er steht auf und sagt: «Aber ich hatte Pech und war nicht clever genug.»

An Letzteres erinnert ihn zur Not seine Frau Leyla.

Categories: Swiss News

Bundesrat konfrontiert russischen Botschafter: Über ein Viertel russischer Diplomaten sind Spione

Sun, 09/16/2018 - 12:39

Der Bundesrat schöpft den Verdacht, «dass mehr als ein Viertel des diplomatischen Personals nachrichtendienstlich tätig ist»

Zwei russische Spione sind im Frühjahr auf dem Weg zum Labor Spiez in den Niederlanden festgenommen und zurückgeschickt worden. Gegen die beiden Spione läuft zudem ein Verfahren wegen einer Cyberattacke auf die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada.

Den beiden wird vorgeworfen, dass sie das Labor Spiez auskundschaften wollten. Die vom Bund betriebene Einrichtung war an Analysen im Fall des vergifteten Agenten Sergej Skripal beteiligt. Über den Fall hatten der «Tages-Anzeiger» und die niederländische Zeitung «NRC Handelsblad» am Donnerstagabend berichtet.

Nachrichtendienst nahm an Operation teil

Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) bestätigte gegenüber Keystone-SDA, er sei auf dem Laufenden, was die Festnahme in den Niederlanden und die Wegweisung der beiden Spione betreffe. Der NDB habe mit seinem niederländischen und britischen Partnern «aktiv an dieser Operation teilgenommen». Dadurch habe man zur Verhinderung illegaler Aktionen gegen eine kritische Schweizer Infrastruktur beigetragen.

Der Kommunikationschef des Labors Spiez, Andreas Bucher, kommentierte die Informationen des NDB nicht. Bestätigen könne er aber, dass das Labor Spiez Ziel von Hackerangriffen war. Dafür sei man gewappnet. Daten seien keine abgeflossen.

Ausrüstung, um Labore zu hacken

Laut «NRC Handelsblad» verfügten die beiden Spione über die Ausrüstung, um in das Computernetzwerk des Labors eindringen zu können. In Den Haag befindet sich der Sitz der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OCPW), das sich intensiv mit den Ereignissen in Syrien und Salisbury beschäftigte. Eines der wichtigsten Referenzlabore ist Spiez.

Moskau hat bereits mehrfach alle Anschuldigungen zurückgewiesen, dass russische Spione für die Vergiftung von Skripal und dessen Tochter in Salisbury verantwortlich seien. Darüber hinaus streitet Russland ab, dass die syrische Armee Chemiewaffen eingesetzt hat. Moskau unterstützt in dem Bürgerkrieg die syrische Regierung.

EDA stellt russischen Botschafter zur Rede

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) berief den russischen Botschafter in Bern ein, um gegen den Angriffsversuch der beiden russischen Spione zu protestieren.

Das EDA «verlangte von Russland, sofort seine Spionageaktivitäten auf Schweizer Territorium zu stoppen». Die Kontrollen der Akkreditierung von Diplomaten seien ausserdem verstärkt worden. Damit bestätigte das EDA auf Anfrage von Keystone-SDA eine Meldung von RTS.

«Versuch, die russlandfeindliche Stimmung anzuheizen»

Die russische Botschaft wies auf Facebook die Schweizer Vorwürfe zurück. «Wir erachten derartige Interventionen schlichtweg als absurd, sie können als nichts anderes bezeichnet werden als ein neuer Versuch, die russlandfeindliche Stimmung anzuheizen.»

Die beiden Spione sind zudem in einen weiteren Fall verwickelt. Die Bundesanwaltschaft bestätigte Medienberichte, wonach sie im März 2017 gegen die beiden ein Strafverfahren eröffnet hat - wegen einer Cyberattacke auf die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada, die ihren Europa-Sitz in Lausanne hat. Dabei geht es um den Verdacht des politischen Nachrichtendienste.

Jeder Vierte russische Diplomat ist ein Agent

Dass sich unter ausländischen Diplomaten Spione befinden, ist ein offenes Geheimnis. Der Bundesrat schrieb im März in seinem Geschäftsbericht 2017, es lasse sich eine erhebliche Zahl von «Nachrichtendienstoffizieren unter diplomatischer Tarnung» feststellen. Bei einem Staat bestehe «der begründete Verdacht, dass mehr als ein Viertel des diplomatischen Personals nachrichtendienstlich tätig ist».

Um welchen Staat es sich dabei handelt, wird nicht erwähnt. Auch der Verteidigungsminister wollte den Staat nicht nennen. Laut «Sonntagszeitung» und «Le Matin Dimanche» soll es sich um Russland handeln. Der NDB wollte dies auf Anfrage von Keystone-SDA nicht kommentieren.

Der Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats, Werner Salzmann (SVP/BE), zeigte sich gegenüber der SRF-«Tagesschau» am Sonntagabend «überrascht über das Ausmass dieser Spionagetätigkeit der Russen in der Schweiz». Er kündigte an, dass sich die Kommission vom NDB und von der Bundesanwaltschaft darüber informieren lassen wolle. (SDA/szm)

Categories: Swiss News

Rasante Hin- und Her-Fahrten: Porsche-Lenker auf Irrfahrt im Aargau

Sun, 09/16/2018 - 12:28

MÄGENWIL - AG - Porsche auf Irrfahrt: Die Aargauer Kantonspolizei hat am Sonntagmorgen einen Porsche-Fahrer gestoppt, der mit rasenten Hin- und Her-Fahrten im Raum Mägenwil, Othmarsingen, Mellingen und Dottikon aufgefallen war. Das Auto hatte keine Nummernschilder.

Gleich mehrere Meldungen zu dem Autofahrer gingen auf der Notrufzentrale ein, wie die Polizei schrieb. Zuletzt erhielt die Zentrale die Meldung, dass der Lenker mit dem schwarzen Porsche 911 zwischen Hägglingen und Wohlenschwil von der Strasse abgekommen, aber weitergefahren sei.

In Wohlenschwil konnte die Polizei den Porsche schliesslich ausfindig machen. Der 47-jährige Fahrer, ein Schweizer ohne Fahrausweis, wurde vorderhand festgenommen, und es wurde ein Strafverfahren eröffnet. Die Polizei sucht Zeugen. Abgeklärt wird, ob der Autofahrer Alkohol oder Drogen zu sich genommen hatte. (SDA)

Categories: Swiss News

Bei Sion-CC ist nichts mehr logisch: Keine letzte Chance für Trainer Jacobacci!

Sun, 09/16/2018 - 12:25

Nun hat Sion-Präsident Christian Constantin seinem Trainer nicht mal mehr das Endspiel um dessen Kopf in Lausanne gelassen. Eine wesentliche Rolle spielte dabei die Paintball-Idee.

Minigolf war okay. Relaxing, easy, adrenalinfrei. Paintball (sich mit Farbkugeln beschiessen) hätte es auch werden sollen. Schnell, actiongeladen, adrenalin­geschwängert. So zumindest die Idee von Coach Maurizio Jacobacci. Die der Präsident gar nicht goutierte. «Das ist ein Verbot für diese Art Aktivität! Eine absolute Dummheit. Ich zitiere euch alle nach der Rückkehr aus dem Camp am Freitag. Eure Dummheit macht mich wahnsinnig. Macht das Gegenteil von dem, was ihr denkt, und ihr könnt sicher sein: Es ist richtig.» Das ist der Wortlaut des SMS, mit dem CC seinen Trainer schon am Mittwoch versenkte. Geschmückt mit Fotos von Verletzungen beim Paintball-Spiel.

Doch hatte nicht ebendieser CC sein Team auch in ein paramilitärisches Camp gesteckt? Im Januar, in Montpellier? «Doch. Aber sowas macht man nicht zwei Tage vor einem so wichtigen Cupspiel in Lausanne. Montpellier war sechs Wochen vor dem ersten Meisterschaftsspiel. Und mein Trainerstaff wollte nur noch Teambuilding machen: Paintball, Minigolf, Fondue ...»

Hexenjagd und Politik

Die Diskussion mit dem Coach nach der Rückkehr aus Crans-Montana dauert dann nicht lang. CC: «Die Spieler haben Jacobacci fallen gelassen. Es gab Spannungen. Viele Dinge, die nicht mehr so liefen, wie sie sollten. Die Spieler beklagten sich über monotone Trainings. Und der Coach veranstaltete eine regelrechte Hexenjagd innerhalb des Teams. Wer ist für mich? Wer ist gegen mich? Das war wie ein Politiker, der Stimmen zählte. Nein: Dieser Riss war nicht mehr zu kitten.» Jacobacci seinerseits macht das, was in solchen Situationen das einzig Richtige ist. Er hockt aufs Maul. «Aus rechtlichen Gründen», lässt er ausrichten, ziehe er es vor, zu schweigen.

 

Wie immer also ist in der Constantin’schen Logik der Trainer der Depp im Umzug. Und kaum je die Spieler. CC weiter: «Tief im Innersten wusste ich seit längerem, dass ich wechseln muss. Hätte ich zugewartet und wir in Lausanne gewonnen, wäre es schwieriger geworden.» CC hatte Jacobacci schon länger vorgeworfen, Fehler in der Aufstellung und im Coaching zu machen. Deshalb erstaunte eigentlich mehr, dass CC den Italo-Berner nicht schon unmittelbar nach dem 0:3 gegen YB zum Teufel schickte, sondern völlig unsinnigerweise am Tag vor dem Cup-Derby in Lausanne. Doch wenn die Emotionen durch­gehen, ist nichts mehr logisch …

Und jetzt? Wer kommt?

Und so sitzen heute in Lausanne Jacobaccis Assistent Christian Zermatten und U21-Coach Sébastien Bichard auf der Bank. Nicht aber CC. Weil das reine Folklore wäre? «Nein. Weil die beiden den Job machen sollen.» Das Abschlusstraining leitete übrigens Sion-Legende Boubou Richard (72). CC sah sich das vor der Abfahrt ins Hotel bei Vevey an.

Und wer kommt nach Jacobacci? Die Walliser Martin Schmidt und Raphael Wicky sicher nicht. Die sind zu teuer und tun sich das Irrenhaus Sion nicht an. Auch Murat Yakin nicht. Fabio Celestini? UIi Forte? Pierluigi Tami? Oder doch eher wieder mal eine abenteuerliche Ausländerlösung? Tippen wir auf das Letztere …

Categories: Swiss News

Slash von Guns N' Roses: «Ich habe viel Mist gebaut»

Sun, 09/16/2018 - 11:42

Bei einem Mineralwasser erzählt Guns-N'-Roses-Gitarrist Slash über seine Aussprache mit Axl Rose, seine Mühe, mit dem Rauchen aufzuhören, und dass er nichts im Leben bereut.

Ein Luxushotel in Frankfurt am Main (D): Saul Hudson (53), den die ganze Rockwelt nur unter seinem Künstlernamen Slash kennt, fläzt sich lässig in ein Sofa. Er rückt die Sonnenbrille zurecht, dann nippt er an einem Glas Mineralwasser. «Das ist die einzige Flüssigkeit, die ich noch zu mir nehme», sagt er. Einen Tag später gibt Slash ein Konzert mit Guns N' Roses. 50'000 Fans werden dem Mann mit dem Zylinder zujubeln. Fast ein Vierteljahrhundert mussten sie auf das Comeback der erfolgreichsten Rockband der 80er- und 90er-Jahre warten.

Glücklich, mit Guns N’ Roses wieder auf der Bühne zu stehen?
Slash: Oh Mann, es fühlt sich noch immer ziemlich unwirklich an. Wir waren so lange verkracht. Ich hätte nie gedacht, dass wir diese Reunion je auf die Beine bringen würden.

Wie kam sie überhaupt zustande?
Axl Rose und ich haben jahrzehntelang kein Wort gewechselt. Dann trafen wir uns zu einer Aussprache. Dabei konnten wir endlich unser Kriegsbeil begraben. Der Hass zwischen uns war ja so viel grösser, als es Guns N’ Roses je werden konnten. Doch nachdem wir uns stundenlang den Frust von der Seele gequatscht hatten, war plötzlich dieser Frieden da.

Das war alles?
Ja. Wie aus heiterem Himmel kam danach das Angebot, am Coachella-Festival 2016 aufzutreten. Die beiden Shows haben uns derart Spass gemacht, dass wir uns sagten: Hey, warum nicht ein paar Konzerte nachschieben? Daraus wurde eine immer grössere Tournee. Seither sind wir wieder in der ganzen Welt unterwegs.

Slash steht auf und öffnet ein Fenster seiner Suite. Die Sonne scheint herein. Draussen lungern ein paar Fans herum. Sie belagern das Hotel schon seit dem frühen Morgen.

Mal ehrlich, geht Ihnen dieser Rock-'n'-Roll-Lifestyle nicht auch auf die Nerven?
Wegen der Fans da draussen? Nein, die sind doch nett. Natürlich ist es nicht immer angenehm, wenn man dauernd angegafft wird. Aber das ist ein kleiner Preis für das Leben, das wir führen dürfen. Inzwischen kenne ich es ja auch fast nicht mehr anders. Ich habe längst gelernt, mich zu arrangieren: Will ich mal ins Kino oder in ein Museum, gehe ich einfach morgens hin, wenn es weniger Leute hat.

Nach seinem Ausstieg bei Guns N' Roses im Jahr 1996 lancierte Slash eine Solokarriere. Er spielte mit Michael Jackson (†50), Rihanna (30) und Rod Stewart (73). Seine beiden Söhne begleiten ihn manchmal auf Tournee.

Sie haben fast alles erreicht, was möglich ist. Worauf sind Sie am meisten stolz?
Darauf, noch am Leben zu sein. Ich hatte wirklich ein paar Schutzengel.

2001 prophezeite Ihnen der Arzt, dass Sie nur noch ein paar Wochen übrig haben.
Ja. Aber da gab es noch viele andere Dramen in meinem Leben.

Was ging Ihnen damals durch den Kopf?
Dass ich mein Herz sofort flicken lassen musste, schliesslich hatte ich noch ein paar Konzerte vor mir. Ernsthaft, das war das Einzige, woran ich denken konnte: die paar Shows, die wir bereits gebucht hatten. Derart fokussiert auf meine Karriere zu sein, hat mir sicherlich geholfen, die Exzesse hinter mir zu lassen. Das Defibrillator-Implantat steckt übrigens noch immer in meinem Herzen, aber es ist nicht mehr aktiviert.

Heute sind Sie sauber.
Mann, sauberer als dieses Glas Wasser hier! Meinen letzten Schluck Alkohol trank ich vor 13 Jahren. Vor neun Jahren habe ich sogar mit der Qualmerei aufgehört. Das war schlimmer als die Trinkerei. Ich kaue noch heute Nicorette-Gummis.

Was bereuen Sie?
Ich habe viel Mist gebaut, ein paar wirklich grenzwertige Entscheide getroffen, mein Glück hundertmal herausgefordert. Ich habe allerdings nie jemanden umgebracht, keinem Menschen so sehr geschadet, dass sein Leben jetzt zerstört ist.

Das heisst?
Dass ich nichts zu bereuen habe.

Slash ist zweimal geschieden. Vor kurzem hat er eine Solo-Tournee angekündigt. Nebenbei macht er Filme, wurde auch mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame ausgezeichnet.

Können Sie sich vorstellen, mit 70 noch auf der Bühne zu stehen?
Das Gegenteil davon könnte ich mir nicht vorstellen. Mit 15 lernte ich Gitarre spielen. Seither habe ich keine Sekunde daran gedacht, was ich mit meinem Leben sonst hätte anstellen können. Ich war mit dem, was ich tue, immer glücklich. Warum sollte ich etwas ändern?

Keine Hobbys?
Doch, Dinosaurier! Ich habe Hunderte davon zu Hause, besuche jede Show und schaue mir jeden Film über Dinosaurier an. Ich bin ein Kind geblieben. Die meisten meiner Leidenschaften von früher werden mich wohl bis ins Grab begleiten. 

Und die Sonnenbrille und der Zylinder?
Die bleiben auf jeden Fall bis zum Schluss.

Solo-CD: Slash feat. Myles Kennedy & The Conspirators, «Living the Dream».
Konzert: 7. März 2019, Samsung Hall Zürich.

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Schaffhausen-Smiljanic nach Cup-Out: «Ein Schiri aus Bern – das passt gar nicht!»

Sun, 09/16/2018 - 11:05

Es musste raus in all dem Frust über das brutale Out gegen YB nach heroischem Kampf. «Ein Schiedsrichter aus Bern – das passt gar nicht», so Schaffhausen-Coach Boris Smiljanic.

Sein Team hatte alles gegeben. Zuerst 90 Minuten lang. 98, genau genommen. «So lange gings?», sollte YB-Keeper Marco Wölfli später verwundert feststellen. «Krass!» Ja, so lange gings bis zum 2:2. Und auch in der Verlängerung hielt Challenge-League-Klub Schaffhausen prächtig mit. Bis zum brutalen Ende, Sekunden vor dem Penaltyschiessen. Und dieses Tor, Mohamed Ali Camaras 3:2 in der 122. Minute, brachte den Zürcher auf die Palme. Denn er hatte ein Foulspiel gesehen. Oder gar zwei. Zuerst bei Sanogos Kopfball-Verlängerung. Dann beim Kopfball ins Tor.

«Ja, ich hatte den Eindruck, wir wurden benachteiligt. Wenn man die gelben Karten anschaut. Wenn man die letzte Szene anschaut, wo klar ein Ellenbogen im Spiel ist.» Smiljanic sah damit eine der Sorgen bestätigt, die er schon vor dem Spiel gehabt habe. «Die erste war die physische Präsenz von YB. Das hat man mit drei Kopftoren gesehen.» Und die zweite? «Ich weiss gar nicht, ob ich das sagen darf. Ob ich jetzt gesperrt werde. Aber das ist mir eigentlich egal. Die zweite Sorge war, dass der Schiedsrichter aus Bern kommt.»

Schiri Schnyder ist eigentlich Luzerner

Wirklich? Urs Schnyder ist doch Entlebucher? Und das liegt im Kanton Luzern. «Er kommt aus der Stadt Bern», so Smiljanic. «Er macht dort Musik. Und der Linienrichter kommt aus Thun. Nein, das passt nicht für so ein Spiel. Das hat einen faden Beigeschmack. Ich bitte einfach die Unparteiischen ihre Sachen zu analysieren», schloss Smiljanic – und stampfte wutenbrannt davon.

Aber ist denn Schnyder wirklich Berner? Ein bisschen zumindest. Er kommt, wie gesagt, aus dem Entlebuch, ist auch beim Innerschweizerischen Fussballverband gemeldet. Sein Stammklub ist der FC Escholzmatt-Marbach. Er ist seit diesem Jahr Halbprofi und Fifa-Ref. Er hat seinen Doktortitel am Institut für Sportwissenschaften an der Uni Bern gemacht und arbeitet als Gymnasiallehrer im bernischen Kirchenfeld. Seine Band Preamp Disaster kommt aus Luzern. Das Label, das sie vermarktet, kommt hingegen aus Bern.

Wie handhabt das nun die Swiss Football League? Cyril Zimmermann, Boss der Spitzenschiedsrichter – oder Elite-Referee Manager, wie das schwülstig offiziell heisst -, betont, dass man bei der Besetzung der Spiele nicht auf den Wohnort schaue.

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Benefiz statt Party: Königin Silvia zu Besuch in Zürich

Sun, 09/16/2018 - 09:45

Während ihr Schwiegersohn Prinz Daniel gestern in Schweden seinen 45. Geburtstag feierte, zog es Königin Silvia nach Zürich an ein Wohltätigkeitskonzert.

Es passiert nicht alle Tage, dass sich eine Königin zwar im kulturell reichen Zürcher Industriequartier aufhält, dem Kreis 5, aber weit weg von Bahnhofstrasse und Luxushotels.

Doch gestern war dem so. Die schwedische Königin Silvia (74) folgte der Einladung von Wohltäter Dr. Peter Buser (80), der das Benefizkonzert «Conlydra» in der Tonhalle Maag veranstaltete. Obwohl die beiden sich vorher nicht kannten, habe sie sofort zugesagt.

Königin Silvia liegen Kinder am Herzen

Für ihre Stiftung World Childhood Foundation konnte sie am Abend einen Scheck von 100'000 Schweizer Franken entgegennehmen. Dafür verzichtete sie auf die heimische Geburtstagsparty ihres Schwiegersohns Prinz Daniel, der gestern 45 Jahre alt wurde. 

Ihre Stiftung schützt weltweit Kinder vor sexuellem Missbrauch, begleitet Opfer und unterstützt diese.

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Rogers Boxenstopp: Ferrari lacht – Mercedes tobt

Sun, 09/16/2018 - 09:34

Während Ferrari nach dem hektischen Tansfersommer gut zu lachen hat, toben die Verantwortlichen bei Mercedes. Hier gehts zum F1 inside.

Die Formel 1 schliesst nach einem hektischen Sommer ihre Transfertüren. Die Förderungsprogramme von Ferrari, Mercedes und Red Bull stehen dabei im Mittelpunkt. Jeder will seine Talente so schnell wie möglich im Zirkus unterbringen. Ferrari, das mit der Marke Alfa Hinwil zu seiner Spielwiese gemacht hat, holt Leclerc vom Parkplatz im Zürcher Oberland nach Maranello. 2019 soll auch Antonio Giovinazzi in die Sauber-Schule gehen. Dann ist vorerst einmal Ruhe.

Bei Mercedes scheiterte das Projekt mit Wehrlein endgültig. Jetzt stehen Formel-2-Leader George Russell und vor allem Esteban Ocon für 2019 noch ohne Sitz da. Mercedes-Chef Toto Wolff tobt, will wieder drei Autos pro Team einführen. Ocon stolperte über den Stroll-Kauf von Force India (sorry Racing Point). Hamilton ist entsetzt: «Wohin führt die Formel 1, wenn solche Superfahrer kein Cockpit mehr haben?»

Auch Red Bull hat immer mehr Probleme mit seinem Nachwuchsprojekt. Muss bei Toro Rosso erstmals ein «Fremder» eingekauft werden? Wenn man schon Hartley und jetzt Kvyat zurückholt, kann man dies auch mit Buemi tun. Chef Marko: «Der Schweizer tanzt auf zu vielen Hochzeiten!»

Ein Junge kommt allgemein ins Gespräch: Mick Schumacher (19). Seine Gegner in der Formel 3 und auch Leute im GP-Fahrerlager wundern sich, warum er seit einigen Rennen um 0,3 Sekunden pro Runde schneller ist – und locker gewinnt.

Nun, ein GP-Team wird Mick bald ein Test-Auto hinstellen. Gratis, denn der Medienrummel bringt einige Millionen zurück.

 

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Die grosse Frage: Welches ist das beste Schweizer Bier?

Sun, 09/16/2018 - 09:06

Jede Woche stellen wir eine gewichtige Frage – und Sie geben Antwort.

Diskutieren Sie mit! Die besten Rückmeldungen werden im SonntagsBlick-Magazin vom 23. September gedruckt. Benutzen Sie für Ihre Antwort das Kommentar-Formular unten.

*Die Redaktion behält sich vor, Beiträge zu kürzen.

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«Geisteskrank! Körperverletzung!»: Bayern-Hoeness tobt nach doppeltem Verletzungs-Schock

Sun, 09/16/2018 - 09:03

Den 3:1-Sieg gegen Bayer Leverkusen bezahlen die Bayern teuer: Gleich zwei Stars fallen verletzungsbedingt langfristig aus. Boss Uli Hoeness (66) geht nach dem Spiel in die Offensive.

So richtig will an der Säbener Strasse nach dem 3:1 der Bayern gegen Leverkusen keine Freude aufkommen. Und dies, obwohl der Rekordmeister mit drei Siegen aus drei Spielen perfekt in die Bundesliga gestartet ist.

Grund für die getrübte Bayern-Laune: Mit Torschütze Corentin Tolisso sowie Aussenverteidiger Rafinha fallen gleich zwei Stars langfristig aus. Bei Tolisso reissen bei einem Zweikampf mit Leverkusens Kevin Volland das Kreuzband und der äussere Meniskus. Rafinha muss nach einer Attacke von Karim Bellarabi mit einem Aussenband-Teilriss im Sprunggelenk vom Platz getragen werden. 

Die Attacke, für die der eingewechselte Bellarabi in der 80. Minute Rot sieht, bringt Uli Hoeness nach der Partie so richtig auf die Palme. «Geisteskrank!», lautet das Verdikt des Bayern-Bosses. Hoeness fordert eine lange Strafe für Bellarabi: «Das war vorsätzliche Körperverletzung! Der Spieler gehört wegen Dummheit drei Monate gesperrt.»

Sauer auf Bellarabi ist auch Bayern-Trainer Niko Kovac: «Das ist nicht nur Rot, das ist Doppel-Rot!» Vor dem Champions-League-Start am Mittwoch bei Benfica Lissabon geht Kovac das Personal aus. Die angeschlagenen Goretzka und Hummels sitzen gegen Bayer nur auf der Tribüne. 

«So langsam reicht es mir. Wir haben den dritten Bundesliga-Spieltag und ich habe langsam das Gefühl, dass wir Freiwild sind», so Kovac weiter. Hintergrund der Kritik: Am ersten Spieltag verletze sich schon Kingsley Coman nach einer Grätsche von Hoffenheims Schulz am Syndesmoseband. 

Ganz anders als die beiden Bayern-Zampanos beurteilt Leverkusen-Geschäftsführer Rudi Völler das Einsteigen von Bellarabi: «Das war ein dummes Foul. Aber ich hätte keine Rote Karte geben.» (cmü)

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Vorzeichen für die Küblböck-Tragödie: Drama mit Ansage

Sun, 09/16/2018 - 07:59

Heftige Gefühlsausbrüche bei der Castingshow «DSDS» liessen schon 2003 daran zweifeln, ob Daniel Küblböck die Bühne nicht mit der Realität verwechselte.

Es ist eine heftige, im deutschsprachigen ­Reality-TV bisher nie dagewesene Szene: Der damals 17-jährige Daniel Küblböck (33) bricht 2003 bei «Deutschland sucht den Superstar» nach dem Ausscheiden von Mitkonkurrentin Gracia in einen Weinkrampf aus. Ist das noch Show?

Das fragt sich Moderator Carsten Spengemann (46), und Co-Moderatorin Michelle Hunziker (41) sagt entlarvend: «Ich mach das nicht mehr mit. Das ist wirklich unangenehm jetzt ...»

«Offensichtlich nicht psychisch gesund»

Letzten Sonntag ist Küblböck vor Neufundland über Bord des Kreuzfahrtschiffes Aidaluna gegangen. Die Suche wird zwei Tage später abgebrochen. Über die genauen Gründe wird spekuliert – Vorzeichen für eine Tragödie aber waren früh vorhanden.

Der deutsche Psychiater Borwin Bandelow (66) sagte in einem Interview 2006: «Bei Herrn Küblböck würde ich mich nicht wundern, wenn er eine Borderline-Persönlichkeit wäre. Typisch ist auch, dass er es so weit gebracht hat, obschon er nicht singen kann. Er ist offensichtlich nicht ­psychisch gesund.»

Nicht der Ruhm treibe Künstler in die Krankheit, vielmehr sei sie der Grund für ihren Erfolg. Ursachen und Symptome seien eine zerrüttete Kindheit, pathologischer Narzissmus, emotionale Instabilität und Depressionen, die in Selbstmordgedanken mündeten. Alles Volltreffer in Bezug auf Küblböck.

Gerade die Last des Elternhauses wiegt enorm. Mutter Bianca (58) verprügelt ihn im Rausch, auch das Verhältnis zu Vater Günther (54) ist getrübt. Sein Bruder Michael († 28) stirbt 2013 an den Folgen einer Überdosis. Schliesslich landet Küblböck bei der Immobilienmillionärin Kerstin Elisabeth Kaiser (75), die ihn 2011 adoptiert.

Frauenkleider und hohe Schuhe

Nach einem Imagewechsel – 2007 lanciert Küblböck ein Jazzprogramm – stockt die Gesangskarriere. Er setzt auf die Schauspielerei und besucht das Europäische Theaterinstitut Berlin. Bei seiner letzten Arbeit soll er die Transvestitin Aurora verkörpern. Im Stück «Niemandsland» geht es um eine geheimnisvolle Rosa, die ins Wasser geht.

Küblböck ist offen schwul, zwischen 2014 und 2017 lebt er mit Maskenbildner Robin Gasser zusammen. Auf dem Kreuzfahrtschiff trägt er Frauenkleider und hohe Schuhe.

Ist die Transformation zur Frau sein Wunsch oder Teil seiner Borderline-Veranlagung? Verwandt gar mit dem Schicksal von Eve-Claudine Lorétan alias Coco, der ersten bekannten Transfrau der Schweiz, die sich 1998 das Leben nahm?

Das Glas ist zersprungen 

Es gebe mindestens 60 Formen von Transsexualität, sagt Andrea von Aesch (50), die früher ein Mann war und heute als Carchauffeurin Gäste durch Europa fährt.

«Ich glaube nicht, dass er das von langer Hand geplant hat. Wer transsexuelle Gefühle hat, der hat einfach immer ein paar Steine mehr im Lebensglas – das Wasser schwappt schneller über. Wenn er dann noch verhöhnt wird wie Küblböck auf dem Schiff und im falschen Moment an einer Reling steht, springt er eher.» Fest steht bei Daniel Küblböck einzig: Das Glas ist zersprungen, die Scherben liegen auf Grund.

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10'000 Impulse pro Sekunde: Satellit misst schmelzende Eisdecke per Laser

Sun, 09/16/2018 - 07:41

In Kalifornien ist am Samstag ein Satellit mit einer speziellen Mission ins All geschossen worden: Er soll die Eisdecke der Erde messen.

Ein neuer Klima-Satellit der US-Raumfahrtbehörde Nasa soll unter anderem die Eisflächen der Erde mit einem Laser vermessen. Der Satellit «ICESat-2» startete am Samstag mit einer «Delta II»-Rakete von einem Weltraumbahnhof im US-Bundesstaat Kalifornien, wie die Nasa mitteilte.

Der «ICESat-2» (Ice, Cloud and Land Elevation Satellite-2) trägt einen Laser, der pro Sekunde 10 000 Impulse zur Oberfläche der Erde schickt. Anhand der Zeitspanne, die es dauert, bis die Impulse zurück zum Satelliten kommen, können Wissenschaftler die Höhe von Eisdecken, Gletschern und Vegetation auf der Erde berechnen und Veränderungen beobachten.

Ein ähnlicher Vorgänger-Satellit, «ICESat», war zwischen 2003 und 2010 in Betrieb gewesen. (SDA)

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Raumfahrt: Satellit «Aeolus» liefert erste Winddaten

Sun, 09/16/2018 - 06:38

Darmstadt – Gut drei Wochen nach seinem Start ins All liefert der Erdbeobachtungssatellit «Aeolus» bereits erste Daten über die Winde auf der Erde. Er übermittelte ein Profil, das grossflächige Ost- und Westwindströme einschliesslich des sogenannten Jetstreams zeigt.

Obwohl die Kalibrierung des Satelliten erst in der kommenden Woche beginnen solle, habe «Aeolus» bereits «sehr vernünftige Daten» geliefert und damit die Erwartungen übertroffen, sagte der Direktor für Erdbeobachtung der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, Josef Aschbacher, der Nachrichtenagentur DPA. Die Mission wird vom ESA-Raumflugkontrollzentraum ESOC in Darmstadt gesteuert und überwacht.

Zum Auftakt übermittelte Aeolus, der nach dem Gott der Winde benannt ist, ein Profil, das grossflächige Ost- und Westwindströme einschliesslich des sogenannten Jetstreams zeigt. Letzterer ist eine starke Strömung in etwa acht bis zwölf Kilometern Höhe über der Erde, die das Klima massgeblich beeinflusst.

Um die Daten zu sammeln, umrundet der mehr als 300 Millionen Euro teure Satellit in einer Höhe von 320 Kilometern innerhalb von jeweils 90 Minuten die Erde von Pol zu Pol und nimmt dabei Windprofile auf, wie Aschbacher erläuterte. Auf diese Weise benötige er jeweils sieben Tage, bis alle Gebiete der Erde durch die Messungen abgedeckt seien.

Nach der voraussichtlich mehrmonatigen Kalibrierungs- und Validierungsphase würden die Daten für Wettervorhersage-Modelle verwendet. Bei der Kalibrierung wird etwa die komplexe Lasertechnik des Satelliten geeicht.

Eine Vega-Rakete hatte den rund 1,4 Tonnen schweren ESA-Satelliten im August ins All gebracht. Wichtige Bestandteile des Satelliten und seines Messinstruments stammen aus der Schweiz. Mit Hilfe des Messgeräts «Aladin» soll er erstmals die Windgeschwindigkeit rund um den Globus von 30 Kilometern Höhe bis zum Boden und über dicken Wolken messen. Die von ihm übermittelten Windprofile sollen die Wettervorhersage verbessern.

Vor allem das Netz von Messstellen auf der Südhalbkugel, über den Ozeanen, den Tropen und oberhalb von zehn Kilometern Höhe gilt bisher nach ESA-Angaben als sehr dünn. Es könne daher passieren, dass ein Sturm in Europa unterschätzt wird, weil Daten zur Vorhersage fehlen.

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BMW zeigt Elektro-Studie iNext: Radikal in die Zukunft

Sun, 09/16/2018 - 06:03

Während die Premium-Konkurrenz allmählich elektrische SUV-Modelle auf die Strasse bringt, vertröstet BMW seine Kunden mit einer neuen Studie. Der skurril gezeichnete iNext stellt dabei nicht weniger als die Elektro-Zukunft der Münchner dar.

Vor bald fünf Jahren schockte BMW die Konkurrenz mit gleich zwei futuristischen Elektromodellen. Der rein elektrische i3 und der Plug-in-Hybridsportler i8 sollten die Strom-Zukunft der Bayern einläuten – und liessen insbesondere die Nachbarn aus Ingolstadt und Stuttgart ziemlich alt aussehen.

Vor 2020 geht nichts

Doch die Zeiten haben sich geändert: Längst sind mit dem Mercedes EQC und dem nächste Woche Weltpremiere feiernden Audi E-Tron Premium-SUV mit Stecker angekündigt, die jetzt wiederum in München für Schweissperlen auf den Manager-Köpfen sorgen könnten. Mal ganz abgesehen vom I-Pace von Jaguar, der nicht nur vorgestellt, sondern in diesen Tagen auch ausgeliefert wird. Der Konter von BMW folgte zwar schon im Frühjahr, als die Bayern in China den iX3 zeigten – die Elektro-Version des SUV X3. Der Haken: Vor 2020 werden Elektro-SUV-Kunden bei BMW nicht fündig.

iNext will neue Massstäbe setzen

Noch weiter in die Zukunft blicken die Münchner nun mit dem iNext: Der 5,05 Meter lange SUV wirkt optisch wie eine Mischung aus BMW X3 und einem Renault Espace mit knabberfreudigen Hasenzähnen – gewöhnungsbedürftig ist noch nett formuliert. Anders als die Konkurrenz aus Stuttgart und Ingolstadt will BMW keine halben Sachen machen und mit dem iNext einen SUV auf die Strasse bringen, der mehr sein will als ein E-Auto allein. Er soll nicht nur in Sachen Antrieb, sondern auch bei den Fahrerassistenzsystemen völlig neue Massstäbe setzen und kein halbgares Mittelding sein, um so schnell als möglich Kunden zu locken. Das Problem ist dabei, dass der BMW iNext kaum vor Herbst 2021 und somit erst in drei Jahren in die ersten Hauseinfahrten surren dürfte.

Zwölf E-Autos geplant

«Wir zeigen mit dem iNext auch unseren Innenraum der Zukunft», erläutert BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich, «es ist der Blueprint für die Zukunft von BMW, wenn wir in den nächsten Jahren zwölf Elektroautos vorstellen werden.» Das Design ist mit den sehr schmalen Scheinwerferaugen vorne und hinten, den grossen Karosserieflächen durchaus gefällig; aber durch die gigantische Doppelniere im Hasenzahndesign allemal polarisierend. Noch heftiger wird es im Innenraum, wo abzuwarten ist, wie viel Realitätssinn die Studie mit dem Serienmodell von 2021 gemein hat.

Touchsofa im Fond

Das Cockpit zeigt sich überraschend karg mit zwei aufgestellten Displays, die nicht so recht ins Gesamtkonzept zu passen scheinen. Schalter, Bedieneinheiten, Spiegel oder ein Head-Up-Display waren bei BMW scheinbar gestern. Die meisten Funktionen werden stattdessen per «Hey BMW»-Zuruf ähnlich wie bei den neusten Mercedes-Modellen bedient. Interessant wirds im Fond, wo es statt Sitzen ein Sofa gibt. Der Clou: einige Funktionen lassen sich mit Fingerübungen auf dem Stoff bedienen – das Touchsofa der Neuzeit ist geboren.

600 Kilometer Reichweite

Bei den Leistungsdaten hält sich BMW noch zurück. Der iNext wird ein rein elektrischer Allrad-SUV sein, dessen Akkus platzsparend im Boden verbaut sind und der in der Stufe 3 teilautonom auf einigen Strassen fahren kann. «Die Reichweite wird bei 600 Kilometer liegen», verrät Klaus Fröhlich, «man muss jedoch abwarten. Elektromobilität wird erst einmal eine regionale Sache sein. Wir sind stolz auf dieses Auto, weil es all das zeigt, was wir können.» Der Kunde kann sich daher freuen – muss aber noch lange warten.

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AHV-Sanierung ohne Leistungsabbau: Levrat will mit Staatsfonds die AHV retten

Sun, 09/16/2018 - 04:58

Der grosse Kuhhandel aus Steuerreform und AHV-Sanierung steht im Parlament kurz vor dem Erfolg. SP-Chef Christian Levrat will das Sozialwerk über die derzeitige Reform hinaus ohne jeden Leistungsabbau sanieren – ohne Erhöhung des Frauenrentenalters.

Für die Sanierung der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) hat SP-Chef Christian Levrat eine neue Einnahmequelle im Visier. Er schlägt in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» die Schaffung eines Staatsfonds vor, dessen Rendite der AHV zugute kommen soll.

«Man könnte sich überlegen, ob die Nationalbank einen Staatsfonds schaffen soll, dessen Rendite der AHV zukommen könnte», sagte der 48-jährige Freiburger Ständerat. «Man sollte prüfen, was möglich ist, ohne die Unabhängigkeit der Nationalbank zu gefährden.»

Levrat bekräftige weiter die Position, wonach für die SP bei der Sanierung der AHV ein höheres Frauenrentenalter derzeit nicht in Frage kommt. Der aktuelle AHV-Steuer-Deal verschaffe der Politik nun die nötige Zeit, «um den vorgespurten Weg fortzusetzen: eine Sanierung allein über neue Einnahmen». Als mögliche Geldquellen nannte Levrat neben der Schaffung eines Staatsfonds etwa eine weitere Erhöhung der Mehrwertsteuer oder Lohnbeiträge. 

Der Steuerteil der geplanten Reform bringe im Vergleich zum heutigen Regime deutliche Fortschritte, sagte Levrat weiter. Die gut zwei Milliarden zusätzlichen Einnahmen für die AHV bezeichnete er gar als «historischen» Erfolg. «Wir erhalten eine AHV-Sanierung ohne Leistungsabbau. Dieses Ziel verfolgen wir seit über 40 Jahren.»

Über den jüngst vom Parlament auf den Weg gebrachten AHV-Steuer-Deal hinaus plant der Bundesrat, die AHV mit zusätzlichen Einnahmen aus der Mehrwertsteuer und einem höheren Frauenrentenalter auf Kurs zubringen. Die Mehrwertsteuer soll um 1,5 Prozentpunkte angehoben werden. Der Normalsatz würde damit bei 9,2 Prozent liegen. Der reduzierte Satz für Güter des täglichen Bedarfs soll lediglich von 2,5 auf 3 Prozent steigen.

Die geplante Erhöhung würde der AHV zwischen 2021 und 2030 zusätzlich rund 49 Milliarden Franken einbringen. Nötig sind aber 53 Milliarden Franken, wenn der AHV-Fonds auch 2030 noch eine volle Jahresausgabe enthalten soll. Diese Lücke will der Bundesrat schliessen, indem das Rentenalter der Frauen von 64 auf 65 Jahre erhöht wird. Insgesamt bringt das der AHV Zusatzeinnahmen von rund zehn Milliarden Franken. (SDA)

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Wahlen 2019: Kathy Riklin: Rücktritt vom Rücktritt

Sun, 09/16/2018 - 04:36

Die Zürcher CVP-Nationalrätin Kathy Riklin will laut eigenen Angaben 2019 möglicherweise doch wieder kandidieren. «Ich überlege mir ernsthaft, noch einmal zu kandidieren», sagt die 65-Jährige in einem Interview mit dem «SonntagsBlick».

Anfang April hatte Riklin erklärt, nach 20 Jahren in der grossen Kammer 2019 nicht mehr zur Wiederwahl antreten zu wollen. Sie erklärte damals, dass die Ankündigung nicht das Ende ihrer politischen Laufbahn bedeute. Zu ihren Plänen wollte sie sich jedoch nicht weiter äussern.

Zu ihrem Meinungsumschwung erklärte Riklin nun, für die CVP habe sich die Situation in Zürich stark verändert. Barbara Schmid-Federer sei für alle völlig überraschend zurückgetreten. «Das ergibt eine neue Ausgangssituation.» Sie mache ihren Job sehr gerne und verfügte über ein «grosses Netzwerk».

Die studierte Geologin setzt die Schwerpunkte ihrer Arbeit als Parlamentarierin auf Bildungs-, Umwelt- und Europapolitik. Sie ist Mitglied der Aussenpolitischen Kommission und der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur.

Die 1952 geborene Riklin geriet immer wieder in die Schlagzeilen. Etwa in der «Causa Mörgeli». Das Berner Obergericht verurteilte sie wegen Amtsgeheimnisverletzung. Das Bundesgericht bestätigte dieses Urteil. Auch der verhältnismässig günstige Mietzins ihrer städtischen Wohnung an der Limmat sorgte für Aufruhr.

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Schweizer berichten über Mega-Taifun in Hongkong: «Es ist wie ein Weltuntergang!»

Sun, 09/16/2018 - 04:29

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Mindestens 25 Menschen sind durch den Super-Taifun «Mangkhut» am Samstag auf den Philippinen ums Leben gekommen. Wie die Behörden mitteilten, starben die meisten Menschen durch Erdrutsche in der Region Cordillera.

 

Die Erdrutsche wurden durch den Sturm und die mit ihm einhergehenden heftigen Regenfälle ausgelöst. Der Sturm war mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde über die Nordspitze des südostasiatischen Landes hinweggezogen und hatte eine Schneise der Verwüstung gezogen.

«Mangkhut» stärker als «Florence»

Am Sonntag zog der Sturm weiter in Richtung Hongkong und die chinesische Küste. Die Spitzengeschwindigkeiten von «Mangkhut» überstiegen jene von Hurrikan «Florence», der in den USA bereits 13 Menschen das Leben gekostet hat.


Das nationale chinesische Wetteramt gab am Sonntag die höchste Taifun-Alarmstufe aus. Denn: «Mangkhut» könnte der bisher stärkste Taifun werden, der in diesem Jahr auf die chinesische Küste trifft. Der Wirbelsturm wird voraussichtlich ab Sonntagnachmittag oder am Abend mit voller Wucht die Südküste erreichen. Zehntausende Menschen wurden in Sicherheit gebracht und Schiffe zurück in die Häfen beordert.

Taifun legt Hongkong lahm

Auch die Millionen-Metropole Hongkong bereitete sich am Sonntag auf den kompletten Stillstand vor und rief die höchste Taifun-Warnstufe in der Stadt aus. Fernsehsender zeigten Bilder von starken Regenfällen, die sich über der Stadt entluden.

Hunderte Flüge wurden gestrichen, der Nahverkehr eingeschränkt und Bewohner aus tiefliegenden Gebieten in Sicherheit gebracht. Das Wetteramt warnte vor Sturmfluten und Überschwemmungen, die noch schwerere Verwüstungen anrichten könnten als Taifun «Hato» im vergangenen Jahr, für den Hongkong zuletzt die höchste Warnstufe ausgegeben hatte.

Auch die für ihre Casinos- und Luxushotels bekannte Stadt Macau bereitete sich auf den Taifun vor. In der Stadt waren durch «Hato» - dem schlimmsten Taifun seit 50 Jahren - mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Behörden ordneten am Samstagabend die Schliessung der Casinos der Stadt an. (SDA)

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Gopfried Stutz! Lehman-Pleite: Wo wir immer noch leiden

Sun, 09/16/2018 - 03:52

In den USA, wo die Finanzkrise ihren Anfang nahm, ist bald wieder Courant normal. In Europa geht das Leiden weiter.

Vor zehn Jahren ist die US-Investmentbank Lehman Konkurs gegangen. In den USA, wo alles begonnen hatte und die Hauptverantwortlichen sitzen, ist bald wieder Courant normal. In Europa geht das Leiden weiter. Diese 13 Punkte sollte man nie vergessen.

1. Nachdem die Lehman-Pleite eine globale Finanzkrise auslöste, warfen die Zentralbanken rund um den Globus die Notenpresse an.

2. Das neu gedruckte Geld floss nicht in die Industrieproduktion, sondern in die Aktien-, Obligationen- und Immobilienmärkte. Als Folge davon stiegen deren Preise.

3. Der amerikanische Aktienmarkt verzeichnete am 22. August den längsten Aufschwung seiner Geschichte. Der Börsenindex S&P-500, der die Kursentwicklung der 500 grössten US-Firmen abbildet, stieg seit 2009 um 230 Prozent in die Höhe.

4. Weil das Geld in die Finanzmärkte und nicht in die Industrieproduktion floss, gabs keine Inflation, die Zinsen sanken.

5. Leidtragende tiefer Zinsen sind die Sparer. Das zeigt sich exemplarisch bei Eigenheimbesitzern. Wer das Heim abzahlt, wird kaum belohnt. Belohnt mit tiefen Hypothekarzinsen wird, wer Schulden macht.

6. Die tiefen Zinsen belasten auch unsere Vorsorgewerke. Sichere Anlagen, wie Staatsanleihen mit einer hohen Bonität, werfen kaum mehr Erträge ab.

7. Lebensversicherungen können keine akzeptablen Garantien abgeben. Rentenversicherungen sind nur noch zu hundsmiserablen Bedingungen zu haben, wenn überhaupt.

8. Geschädigt wurde auch Postfinance. Sie hat keine Möglichkeit, die ihr anvertrauten Milliarden sicher und gewinnbringend anzulegen. Sie möchte deshalb ins Hypothekargeschäft einsteigen, was ihr gesetzlich verwehrt ist.

9. Die europäischen Banken haben es nicht geschafft, ihr Kapital wieder ausreichend aufzustocken – dies im Unterschied zu den amerikanischen. 

10. Die schwache Kapitalisierung der Banken bekamen auch die Griechen zu spüren. Ein Schuldenerlass wurde ihnen verwehrt, weil sonst die deutschen und französischen Banken ihre griechischen Anleihen hätten abschreiben müssen und dadurch in Notlage geraten wären. Die Rettung Griechenlands war eine Rettung europäischer Banken.

11. Die Eidgenossenschaft hat im Eiltempo den Grossbanken strengere Auflagen gemacht. UBS und CS stockten das Kapital auf, redimensionierten das risikoträchtige Investmentbanking und entwarfen Notfallpläne. Doch beide Banken sind nach wie vor zu gross, um fallen gelassen zu werden, eben too big to fail. 

12. In den USA sitzt keiner der Verantwortlichen im Gefängnis, und Präsident Donald Trump ist drauf und dran, den Bankensektor wieder zu deregulieren.

13. Es kann von vorne losgehen. Oder wie es Professor Marc Chesney von der Uni Zürich in der NZZ formuliert: «Die Party der Finanzoligarchie geht weiter.»

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