You are here

Blick.ch

Subscribe to Blick.ch feed
Aktuelle News zu Home. Auf Blick.ch findest du immer alle Ergebnisse, Tabellen, Live-Ticker, Sportler und Nachrichten und wirst bestens informiert.
Updated: 3 days 4 hours ago

Unfall in den Bündner Bergen: Rutschende Felsplatte klemmt Wanderer (29) ein

Sun, 09/09/2018 - 15:27

Ein Berggänger ist am Samstagnachmittag am Piz Cavardiras im Graubünden verunfallt. Er konnte nach einer aufwendigen Bergung schwer verletzt ins Spital gebracht werden.

Ein 29-jähriger Wanderer ist am Samstagnachmittag am Piz Cavardiras oberhalb Disentis GR zwischen zwei Steinbrocken eingeklemmt worden. Er und musste in einer aufwendigen Bergung befreit werden.

Der Mann hatte beabsichtigt, zusammen mit einem Kollegen vom Brichlig zum Piz Cavardiras zu gelangen, wie die Kantonspolizei Graubünden am Sonntag mitteilt. Beim Traversieren des Cavardiras-Nordgrats auf einer Höhe von 2900 Metern wurde er von einer Felsplatte getroffen.

Für die Rettungs- und Bergungsarbeiten standen je ein Helikopter der Rega und der Swiss Helikopter sowie Angehörige der Stützpunktfeuerwehr Sursassiala und der Kantonspolizei im Einsatz. Der schwerverletzte Alpinist wurde ins Kantonsspital Graubünden geflogen. (SDA/noo)

Categories: Swiss News

Krimikolumne mit Silvia Tschui: Kein Krimi in Sicht

Sun, 09/09/2018 - 15:27

Autorin Silvia Tschui mag Furzwitze.

Wir werden heute Abend weder mit einem neuen «Tatort» noch mit einem «Polizeiruf» beglückt, weshalb ich mir erlaube, an dieser Stelle einen wohl eher kontroversen Filmtipp abzugeben. Und dies, ­obwohl ich ganz und gar nicht in die Zielgruppe dieses Films passe. Denn die ist wohl eher männlich und so zwischen 16 und 30 und voll krass drauf.

Ich gebe aber zu: Eine heimlifeisse Freude an derbem Humor haben mir auch das – Schockschwerenot, es ist so weit – Midlife-Alter und das Mamiwerden nicht ausgetrieben. Und drum sage ich heute allen nervenstarken Menschen, die Tempo, Furzwitze und auch die eine oder andere übertriebene ­Gewaltszene à la Tarantino ­er­tragen: Schaut «Deadpool»! Ryan Reynolds spielt darin einen äusserst hässlichen Superhelden ­wider Willen – wie auch der ganze Film eher ein Superheldenepos ­wider Willen ist: Er führt das Genre ad absurdum. Nur schon die Er­öffnungssequenz ist ein Klassiker. Statt des Namens eines Produzenten steht: «Der Film irgendeines Idioten», der Regisseur wird als «überbezahlter Trottel» angepriesen. So wunderbar selbstironisch, clever und zynisch gehts auch ­weiter.

Derselben Meinung sind Aber­tausende von Kinogängern: Die im X-Men-Universum der Produktions­firma Marvel Enterprises angesiedelte Superheldenparodie hat der Firma 2016 satte 760 Millionen Dollar eingespielt – genauso wie die Fortsetzung «Deadpool 2», die diesen Frühling in den Kinos lief. Die haben also etwas richtig gemacht. Trotzdem, liebe Leser, warne ich Sie: Nichts gegen Rosamunde Pilcher, aber wenn Sie die mögen, ist das hier kein Film für Sie.

«Deadpool», 20.15 Uhr, ORF 1

Categories: Swiss News

Zwei Jahre nach der Trennung von Sarah: Pietro Lombardi will endlich die Scheidung

Sun, 09/09/2018 - 15:10

Sarah Lombardi ist schwer verliebt, zum zweiten Mal seit der Trennung ihres Noch-Ehemanns Pietro Lombardi. Dieser will nun endlich «klare Verhältnisse schaffen» – und die Ehe der beiden endgültig auflösen.

Ihr Liebes-Aus ist schon fast zwei Jahre her: Sarah (25) und Pietro Lombardi (26) trennten sich im Oktober 2016, nachdem Sarah ihren Ehemann betrogen hatte. Gelöst ist die Ehe der beiden aber auch heute noch nicht. Doch das will Pietro nun ändern. «Sarah hat einen Freund, ich habe vielleicht bald auch mal eine Freundin. Dafür sollte man dann auch klare Verhältnisse schaffen», erklärt er gegenüber «Bild».

«Es sind noch keine Anwälte eingeschaltet»

Laut Pietro hätten er und Sarah «die Trennung vertrödelt, weil beide mit anderen Dingen beschäftigt waren», wie er sagt. Nun aber redeten die beiden Klartext. Pietro: «Wir haben auch schon über eine gütliche Trennung gesprochen und sind uns einig. Ich denke, dass wir dieses oder nächstes Jahr diesen Schritt vollziehen werden. Aber noch sind keine Anwälte eingeschaltet», erklärt der Ex-«DSDS»-Gewinner.

«Meinen Segen hat sie»

Gemeinsam kümmern sich Sarah und Pietro Lombardi um ihren Sohn Alessio (3). Das scheint auch gut zu funktionieren. Momentan befinden sich Sarah Lombardi und ihr neuer Freund Roberto mit Alessio im Urlaub. Für Pietro kein Problem. Er verrät: «Ich muss sagen, der (Roberto) ist echt in Ordnung. Er verhält sich in meinen Augen auch sehr erwachsen. Alessio mag ihn auch. Meinen Segen hat sie.» Er wünsche sich, «dass Sarah und Roberto lange zusammenbleiben». (euc)

Categories: Swiss News

Radiostudio soll von Bern nach Zürich: Die SRG spart erheblich weniger als behauptet

Sun, 09/09/2018 - 15:08

Ein Geheimpapier zeigt: Mit der Zügelaktion des Radiostudios liessen sich bloss 2,6 Millionen Franken einsparen. Ursprünglich ging man von wesentlich mehr aus.

Mitte September tagt der SRG-Verwaltungsrat. Wichtigstes Traktandum: die Einsparung von 100 Millionen Franken wegen Gebührensenkungen. Sie soll unter anderem durch eine Reorganisation der Redaktionsstandorte sowie der SRG-Generaldirektion realisiert werden.

Allein in Bern sollen mit Verlegung der meisten Radioredaktionen nach Zürich, wo ein neuer Newsroom entsteht, fünf Millionen gespart werden. Im Gegenzug würde die Generaldirektion in das frei werdende Gebäude an der Schwarztorstrasse zügeln – dort sind heute die Radioredaktionen untergebracht.

Nun zeigt ein vertraulicher Antrag an die SRG-Geschäftsleitung unter Gilles Marchand, verfasst von SRF-Chef Matter: Mit der Zügelaktion am Standort Bern liesse sich viel weniger einsparen als bisher angenommen, bloss 2,6 Millionen Franken pro Jahr.

Aus dem Papier geht erstmals auch hervor, wie viel Jahresmiete die SRG-Generaldirektion für ihren Standort an der Giacomettistrasse am Berner Ostring bezahlt: 4,3 Millionen Franken gehen an die Mo­biliar.

Matter erwartet Gegenwehr

Gemäss dem Mitte Mai verfassten Antrag rechnete Direktor Matter mit Widerstand gegen die Zürich-Züglete: «Es besteht das Risiko, dass in einem Worst Case rund 25 Prozent der Berner Belegschaft den Umzug nicht mitmachen würden», heisst es darin.

Man rechne daher mit einmaligen Sozial­plankosten von rund fünf Millionen Franken. Der SRF-Chef wünscht so schnell wie möglich einen Entscheid des SRG-Verwaltungsrats, damit das Personal in Bern «frühzeitig persönliche Entscheidungen fällen könne».

Das Problem: Obwohl bereits im Juni ein Entscheid getroffen werden sollte, ist dieser immer noch pendent. Ob zum Projekt Bern Ost an der Sitzung vom 18. September ein Beschluss gefällt wird, ist deshalb offen.

Vertrauliche Papiere kommentiere man grundsätzlich nicht, so SRG-Sprecher Edi Estermann. Mit dem geplanten Projekt wolle man in der Deutschschweiz zwölf Millionen einsparen, davon sieben Millionen in Zürich.

Categories: Swiss News

Bessere Alternativen zu Zins-Vorsorge: So wenig rentieren Säule-3a-Konten

Sun, 09/09/2018 - 15:02

ZÜRICH - Die Verzinsung der Vorsorge-Gelder auf Bankkonten ist mickrig – und das wird sich so schnell nicht ändern. Die Finanzinstitute locken nun mit Vorsorgefonds. Das lohnt sich für die Banken, und langfristig auch für die Kunden.

Dieser Brief macht keine Freude: Viele Besitzer von Säule-3a-Konten bei der Postfinance werden in diesen Tagen darauf aufmerksam, wie gering der Anreiz derzeit ist, Geld fürs Alter auf einem Konto bei einem Finanzinstitut anzulegen.

Zwar lassen sich durchs Sparen in der Säule 3a der Altersvorsorge Steuern sparen, doch in Zeiten von Null- bis Negativzinsen ist der Vermögenszuwachs auf den Konten äusserst gering. Vielsagend heisst es auch im Schreiben der Postfinance, datiert von Anfang September: «Die Zinsen auf Ihrem Vorsorgekonto 3a betragen seit dem 1. Juni 2018 0,2 Prozent.»

Wie eine aktuelle Aufstellung des VZ Vermögenszentrums zeigt, gibt es aber einige Unterschiede in den Zinssätzen. Die schwanken zwischen 0 Prozent bei Sarasin bis zu 0,75 Prozent bei der Banco dello Stato del Cantone Ticino – immerhin!

Die meisten grossen Finanzinstitute wie UBS und CS bezahlen 0,2 Prozent Zinsen auf den Vorsorgekonten. Die Zürcher Kantonalbank zum Beispiel etwas weniger, Raiffeisen und die Migros Bank mit 0,3 Prozent Zins etwas mehr. 

Banken bezahlen Negativzinsen

«Diese Unterschiede lassen sich vor allem mit der Grösse des Finanzinstituts erklären. Aber auch das Geschäftsmodell und der Wettbewerb bestimmen die Höhe der Zinsen mit», sagt Karl Flubacher (41) vom VZ Vermögenszentrum. «Wer viele Vorsorgegelder in seiner Bilanz hat, der muss entsprechend auch einen grösseren Betrag an Negativzinsen an die Nationalbank abliefern.» 

Deshalb schlagen viele Finanzinstitute, allen voran auch die Postfinance, ihren Kunden vor, ihre Gelder statt auf einem Konto zu bunkern in einen Vorsorgefonds zu investieren. «Das lohnt sich für die Banken gleich doppelt: Sie müssen weniger Negativzinsen zahlen und kassieren bei den Fondsgebühren», so Vorsorgespezialist Flubacher. 

Vorsorgefonds schneidet besser ab

Trotzdem: Auch für die Kunden lohnt es sich, zumindest einen Teil der Vorsorgegelder in einem entsprechenden Fonds anzulegen. Das zeigt ein Rendite-Vergleich: Fonds mit tiefen Gebühren schneiden langfristig besser ab als reine Vorsorgekonten mit Verzinsung. 

Wichtig sei, auf tiefe Gebühren zu achten, rät Flubacher, so liesse sich über Jahre oder gar Jahrzehnte viel Geld sparen beziehungsweise eine höhere Rendite erzielen. 

Was also tun, wenn besagter Brief ins Haus flattert? «Das hängt von der Risikobereitschaft und der Risikofähigheit des Einzelnen ab», erklärt Flubacher. Das bedeutet: Wer noch viele Jahre Arbeitsleben vor sich hat, der kann durchaus einen Teil seiner Vorsorgegelder in einen Fonds packen.

Categories: Swiss News

Die Schweiz trauert um Beat Richner (†71): «Sein immenses Werk lebt für immer weiter»

Sun, 09/09/2018 - 14:46

Beat Richner hinterlässt ein gigantisches Lebenswerk – und grosse Trauer. Begleiter und Bewunderer gedenken des Spendensammlers, der in Kambodscha Millionen von Kindern helfen konnte.

Beat Richner (71) ist seiner schweren Hirnerkrankung erlegen, wie der Stiftungsrat der Kantha-Bopha-Spitäler in Kambodscha heute in einem Presseschreiben mitteilte. Sein Tod ruft grosse Bestürzung hervor, schliesslich hat der Spendensammler sich sein ganzes Leben für kranke Kinder eingesetzt - mit grossem Erfolg. Während 25 jahren konnte er in seinen Spitälern mehr als 18 Millionen Kindern helfen.

René Schwarzenbach (59), Präsident des Stiftungsrates der Kantha-Bopha-Spitäler, kannte Richner seit vielen Jahren. Gegenüber BLICK betont er: «Beat war ein aussergewöhnlicher Mensch, der aussergewöhnliches geleistet hat. Wichtig ist, dass weder er noch sein Werk in Kambodscha vergessen geht. Das ist eine Verpflichtung der Schweiz an Kambodscha.»

«Ein total geduldiger und lieber Mensch»

Band-Leader Pepe Lienhard (72) hatte eine besondere Beziehung zu Richner:«Meine Tochter Nina ging als Kind zu ihm in die Sprechstunde. Ein total geduldiger und lieber Mensch, die Kinder sind sehr gern zu ihm gegangen. Alles an ihm war eindrücklich - sein Engagement, seine Energie, sein Leben. Er hinterlässt ein wahnsinniges Werk.»

Ringier-CEO Marc Walder (53) betont: «Bei Beat Richner darf man von einem weltweit beinahe einzigartigen Lebenswerk sprechen. Zehntausende Schweizerinnen und Schweizer haben ihn über Jahrzehnte unterstützt, Kindern in Kambodscha medizinisch zu helfen. Auch dies ist einzigartig. Ein Friedensnobelpreis wäre die krönende Anerkennung dieser Jahrhundertleistung eines Schweizers gewesen.»

«Sein Tod macht uns alle traurig. Durch sein unermüdliches Engagement verhalf er auch der Schweiz und ihren Werten zu hohem Ansehen», twittert Bundesrat Ignazio Cassis (57) kurz nach Richners Tod.

Auch SRF-Star Nik Hartmann (46) ist bestürzt und zollt grossen Respekt: «Ich hab noch nie R.I.P. getwittert. Aber bei Beatocello muss ich. Es ist sein immenses Werk, das für immer weiterlebt! Danke!»

Autor und Musiker Jürg Halter (38) verleiht seinem Nachruf eine politische Note: «Während die offizielle Schweiz ihre sogenannte humanitäre Tradition ohne Ende verrät, hatte er sie bewundernswert gelebt wie kaum einer.»

TV-Frau Sandra Studer moderierte 2003 die ersten Swiss Awards, bei denen Richner als «Schweizer des Jahres» ausgezeichnet wurde. Auf Facebook schreibt die SRF-Moderatorin: «Dein Wesen, deine Überzeugung, deine Menschenliebe, dein Verantwortungsbewusstsein und deine Konsequenz haben Berge versetzt. Gute Reise, lieber Beat Richner!»

Categories: Swiss News

Beat Richner (†71) ist gestorben: Er rettete Hunderttausenden das Leben

Sun, 09/09/2018 - 14:41

In der Schweiz ein Held, in Kambodscha ein Gott: Beat Richner hat das Leben hunderttausender Kinder gerettet. Nun ist der Kinderarzt mit 71 Jahren einer schwerer Krankheit erlegen.

Im Frühling 2017 musste Beat Richner (71) aus gesundheitlichen Gründen die Leitung seiner fünf Spitäler in Kambodscha aufgeben und in die Schweiz zurückkehren. Seine Stiftung hatte mitgeteilt, dass er an einer seltenen und unheilbaren Hirnerkrankung mit zunehmendem Funktions- und Gedächtnisverlust leide.

So war Richner dann auch nicht dabei, als im November im Beisein des kambodschanischen Königs Norodom Sihamoni in Phnom Penh der Gründung des Kantha-Bopha-Kinderspitals vor 25 Jahren gedacht wurde. 1992 hatte der damals 45-Jährige seiner gutgehenden Praxis am Zürichberg den Rücken gekehrt, um in der kambodschanischen Hauptstadt die Kinderklinik wieder aufzubauen.

1974 reiste Richner das erste Mal nach Kambodscha

Im Kantha Bopha («Duftende Blume»), benannt nach einer jung verstorbenen Tochter von König Sihanouk, hatte Richner schon 1974 als junger Arzt für das Rote Kreuz gearbeitet. 1975 musste er das Land nach der Offensive der Roten Khmer aber fluchtartig verlassen.

Nach seiner Rückkehr nach Zürich arbeitete Richner zunächst am Universitätsspital und baute später seine eigene Praxis auf. Nebenbei erfand er die Rolle des melancholischen Musikclowns Beatocello, schrieb Kinderbücher für «Erwachsene ab etwa fünf Jahren» und trat in der Kinderstunde des Fernsehens auf.

1991 wurde Richner von König Sihanouk angefragt, das unter dem Schreckensregime von Pol Pot zerstörte Kantha-Bopha-Spital zu renovieren. Nach der Einweihung im September 1992 gründete er von 1996 bis 2007 noch vier weitere Kliniken, drei in Phnom Penh und eine in Siem Reap.

15 Millionen Kinder ambulant behandelt

Heute haben die Kantha-Bopha-Spitäler 2500 Mitarbeitende und den Status von Universitätskliniken. Sie verarzten über 80 Prozent aller kranken Kinder des Landes, und das völlig kostenfrei. Seit 1992 wurden fast 15 Millionen Kinder ambulant und mehr als 1,5 Millionen weitere stationär behandelt, die meisten unentgeltlich. Die kambodschanischen Ärzte werden durch eine strategische Zusammenarbeit mit dem Universitäts-Kinderspital in Zürich aus- und weitergebildet.

Neben dem unermüdlichen Einsatz für seine jungen Patienten - eigene Kinder hatte der unverheiratete Zürcher nicht - war Richner unablässig als Geldeintreiber unterwegs. Jeden Samstag gab Beatocello ein Konzert in seinem Spital in Siem Reap und warb bei den Besuchern um Spenden. Auch tourte er regelmässig mit seinem Cello «Blondine» durch die Schweiz und trat an Galaveranstaltungen des Circus Knie auf.

Knatsch mit den Behörden

Dazwischen legte sich Richner auch immer wieder mit der Uno an, die ihm indirekt eine Luxusmedizin unterstellte. Der Kinderarzt wiederum verabscheute die von der Weltgesundheitsorganisation propagierte Basismedizin als «arme Medizin für arme Leute». Seinen Kritikern hielt er entgegen, dass seine Spitäler weltweit das beste Verhältnis zwischen Kosten und Heilungsrate aufwiesen.

Auch mit den Schweizer Behörden lag der von den Menschen in Kambodscha als «Gott» verehrte Richner zeitweise über Kreuz. Weil er sich weigerte, mit den «korrupten» Gesundheitsbehörden Kambodschas einen Vertrag zu unterzeichnen, stellte die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) 2004 vorübergehend ihre Zahlungen ein.

Unterdessen attestierte sie Richner eine «überragende Arbeit» zugunsten der Kinder und des Gesundheitswesens in Kambodscha. Aktuell unterstützt der Bund die Kantha-Bopha-Stiftung mit 4 Millionen Franken pro Jahr. Seit 1994 flossen so über 60 Millionen Franken in die Spitäler. Die kambodschanische Regierung ihrerseits verdoppelte 2016 ihren Beitrag auf jährlich 6 Millionen Dollar.

Darüber hinaus steigen die privaten Spenden aus Kambodscha kontinuierlich an. 2017 kam ein Drittel des Budgets von 42 Millionen Franken aus Kambodscha.

Zahlreiche Ehrungen

Richner ist Ehrendoktor der Universität Lausanne und der Universität Zürich. Daneben erhielt er weitere Auszeichnungen und Ehrungen. Schon 1994 wurde ihm etwa der Adèle-Duttweiler-Preis zugesprochen. 2003 wurde er im Rahmen der SRF-Fernsehshow «SwissAward» als erster «Schweizer des Jahres» ausgezeichnet.

Der französisch-schweizerische Dokumentarfilmer Georges Gachot widmete dem charismatischen Wohltäter fünf Filme. Richner selbst schrieb drei Bücher, zuletzt «Ambassador. Zwischen Leben und Überleben», in dem er über seinen Alltag als Kinderarzt in Kambodscha berichtet. (sda)

Categories: Swiss News

Kuriose Szene an der Downhill-WM: Tscheche behindert Schweizer Caroli

Sun, 09/09/2018 - 14:34

Emilie Siegenthaler wird bei der Heim-WM in Lenzerheide Sechste und bei den Männer hat Jerome Caroli viel Pech. Der Schweizer kriegt eine zweite Chance und stürzt.

Bei der Downhill-WM hat Jerome Caroli viel Pech. Der vor ihm gestartete Tscheche Martin Lebl hat einen Defekt und wird vom Schweizer eingeholt. Aber anstatt die Strecke zu verlassen, hält er ihn entscheidend auf. Doch Caroli darf noch einmal an den Start.

In seinem zweiten Lauf gibt der Schweizer dann vollgas. Fast schon übermütig geht er auf die Strecke und verliert kurz darauf die Kontrolle über sein Bike und stürzt.

Gewonnen hat Loic Bruni. Der 24-Jährige aus Frankreich hat sich gegen den Belgier Martin Maes und Danny Hart aus Grossbritanien durchgesetzt. Er ist gerade einmal zwei Zehntel schneller als Maes. Bruni wird nach 2014 und 2017 zum dritten Mal Weltmeister im Downhill.

Emilie Siegenthaler wird Sechste

Kein Exploit für die Schweizer Downhill-Fahrerinnen an der Heim-WM in Lenzerheide. Allen voran Emilie Siegenthaler hat sich für das Rennen viel vorgenommen. Unsere Downhill-Hoffnung kann die Konkurrenz aber nicht übertrumpfen und steht am Ende ohne Medaille da.

Siegenthaler nimmt lange auf dem Podest platz, für kurze Zeit gar als Führende. Die besten Fahrerinnen stehen aber noch oben. Die Australierin Tracy Hannah verdrängt die Schweizerin vom Podest. Aber auch für die Bezwingerin von Siegenthaler und Mitfavoritin auf den WM-Titel reicht der Vorsprung nicht aus. Die letzten machen die Medaillen unter sich aus. Am Ende darf sich die Britin Rachel Atherton Weltmeisterin nennen. Die Favoritin gewinnt vor Landsfrau Tahnee Seagrave und der Französin Myriam Nicole. Emilie Siegenthaler wird am Schluss Sechste.

Categories: Swiss News

Todesfall: Kinderspitalgründer Beat Richner verstorben

Sun, 09/09/2018 - 14:31

Beat Richner, der Gründer der Kantha-Bopha-Spitäler in Kambodscha, ist am Sonntag verstorben. Er erlag mit 71 Jahren einer schweren Krankheit.

Er «hinterlässt ein grosses, einzigartiges, erfolgreiches und sehr nachhaltiges Lebenswerk, das grösste Bewunderung verdient», schreibt die Stiftung Kinderspital Kantha Bopha am Sonntag in der Mitteilung.

Der Kinderarzt, Cellist und Musikclown «Beatocello» musste bereits im Frühling 2017 aus gesundheitlichen Gründen die Leitung seiner fünf Spitäler in Kambodscha aufgeben und in die Schweiz zurückkehren. Seine Stiftung hatte mitgeteilt, dass er an einer seltenen und unheilbaren Hirnerkrankung mit zunehmendem Funktions- und Gedächtnisverlust leide.

Die Leitung der Spitäler hatte er bei seinem Rücktritt an seinen Stellvertreter und Weggefährten Peter Studer übergeben. Der Fortbestand sei gesichert, betont die Stiftung auch jetzt.

Beat Richner hatte Anfang der 1990er Jahre seiner gutgehenden Praxis am Zürichberg den Rücken gekehrt. Der kambodschanische König Sihanouk hatte ihn angefragt, das unter dem Schreckensregime von Pol Pot zerstörte Kantha-Bopha-Spital («Duftende Blume»), benannt nach einer jung verstorbenen Tochter von König Sihanouk, zu renovieren. Nach der Einweihung im September 1992 gründete er von 1996 bis 2007 noch vier weitere Kliniken, drei in Phnom Penh und eine in Siem Reap.

Nebenbei hatte Richner die Rolle des melancholischen Musikclowns Beatocello erfunden und Kinderbücher für «Erwachsene ab etwa fünf Jahren» geschrieben. Richner war unablässig als Geldeintreiber unterwegs. Jeden Samstag gab Beatocello ein Konzert in seinem Spital in Siem Reap und warb bei den Besuchern um Spenden. Auch tourte er regelmässig mit seinem Cello «Blondine» durch die Schweiz und trat an Galaveranstaltungen des Zirkus' Knie auf.

Mit den Schweizer Behörden lag der von den Menschen in Kambodscha als «Gott» verehrte Richner zeitweise über Kreuz. Weil er sich weigerte, mit den «korrupten» Gesundheitsbehörden Kambodschas einen Vertrag zu unterzeichnen, stellte die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) 2004 vorübergehend ihre Zahlungen ein.

Unterdessen attestierte sie Richner eine «überragende Arbeit» zugunsten der Kinder und des Gesundheitswesens in Kambodscha. Aktuell unterstützt der Bund die Kantha-Bopha-Stiftung mit 4 Millionen Franken pro Jahr. Seit 1994 flossen so über 60 Millionen Franken in die Spitäler. Die kambodschanische Regierung ihrerseits verdoppelte 2016 ihren Beitrag auf jährlich 6 Millionen Dollar.

Darüber hinaus steigen die privaten Spenden aus Kambodscha kontinuierlich an. 2017 kam ein Drittel des Budgets von 42 Millionen Franken aus Kambodscha.

Die Kantha-Bopha-Spitäler zählen 2500 Mitarbeitende und haben den Status von Universitätskliniken. Sie verarzten über 80 Prozent aller kranken Kinder in Kambodscha, und das völlig kostenfrei. Seit 1992 wurden fast 15 Millionen Kinder ambulant und mehr als 1,5 Millionen weitere stationär behandelt, die meisten unentgeltlich. Die kambodschanischen Ärzte werden durch eine strategische Zusammenarbeit mit dem Universitäts-Kinderspital in Zürich aus- und weitergebildet.

Richner war Ehrendoktor der Universität Lausanne und der Universität Zürich. Daneben erhielt er weitere Auszeichnungen und Ehrungen. Schon 1994 wurde ihm etwa der Adèle-Duttweiler-Preis zugesprochen. 2003 wurde er im Rahmen der SRF-Fernsehshow «SwissAward» als erster «Schweizer des Jahres» ausgezeichnet.

Categories: Swiss News

Das meint BLICK zum US-Open-Eklat: Serena zeigt ganz schlechten Stil

Sun, 09/09/2018 - 14:24

Wie sich Serena Williams im Final der US Open verhält, geht gar nicht. Noch schlimmer ist aber, dass sie danach nicht einmal zu ihrem Fehler stehen kann.

Serena Williams rastet an den US Open aus. Nach einer Verwarnung wegen illegalem Coachings verliert sie die Nerven, schreit den Stuhl-Schiedsrichter an und bezeichnet ihn als Dieb. Bis sie für ihre dritte Verwarnung mit einem Game abgestraft wird – was absolut korrekt ist. Denn Serenas Verhalten ist schlicht inakzeptabel.

Es kann ja passieren, dass man in der Hitze des Gefechts einmal die Nerven verliert. Das ist nur menschlich. Aber danach sollte eine Frau mit ihrem Status zu ihren Fehlern stehen können. Und Serena Williams tut das nicht. Stattdessen kommt die 36-Jährige mit einem absolut lächerlichen Sexismus-Vorwurf.

Ein Federer, Nadal, Djokovic oder Murray würde nie so rumschreien oder den Schiedsrichter derart beschimpfen – das würde sich keiner erlauben. Und wenn dann einer über die Stränge schlägt, wie ein Nick Kyrgios, dann wird er in der Regel auch zur Rechenschaft gezogen.

Mit dem Sexismus-Vorwurf lenkt Williams nur von den eigenen Schwächen ab. Dass sie ihre Nerven nicht immer im Griff hat, hat sie schon bei früheren Gelegenheiten gezeigt. Etwa 2009 im Halbfinal der US Open, als sie wegen eines Fussfehlers eine Linienrichterin bedrohte mit den Worten: «Ich schwöre zu Gott, ich werde dir den Ball in den Hals stopfen.»

 

Traurig ist, dass gerade Mama Williams dieses Verhalten an den Tag legt. Sie, die sich immer wieder als leuchtendes Vorbild darstellt. Sie, die Generationen von jungen Frauen beeinflusst. Sie, die 23-fache Grand-Slam-Siegerin, die Stil-Ikone.

Ausgerechnet Williams ist es, die ihrem Fan Naomi Osaka den Abend ruiniert. Die 20-Jährige kann sich gar nicht richtig an ihrem ersten Grand-Slam-Sieg freuen. Dass Williams der Japanerin diesen magischen Moment zerstört, ist ganz schlechter Stil.

Categories: Swiss News

Separatisten unter sich: Ex-Katalanen-Chef Puigdemont zu Besuch im Jura

Sun, 09/09/2018 - 14:20

DELSBERG - Der katalanische Anführer der Unabhängigkeitsbewegung, Carles Puigdemont, traf in der Schweiz auf Seelenverwandte: Er besuchte das Fest des jurassischen Volks.

Ein Heimspiel in der Fremde. Das erlebte der frühere katalonische Präsident Carles Puigdemont am Wochenende beim Besuch des Fests des jurassischen Volkes in Delsberg. Separatistenführer Puigdemont, der zusammen mit seiner Frau in die Schweiz gereist war, stiess im jüngsten Kanton der Schweiz auf viel Verständnis.

Der 55-Jährige hielt am Samstagabend eine Rede vor den Jurassiern. Zusammen mit François Lachat, dem ehemaligen Präsidenten der Jura-Regierung, und Pierre-André Comte, Generalsekretär der autonomen Bewegung Jura, sowie der jurassischen Bevölkerung sang Puigdemont die Jurahymne La Rauracienne. Am Sonntag nahm er zusammen mit seiner Frau am offiziellen Mittagessen teil.

Im belgischen Exil

Anders als im Jura, der 1979 unabhängig wurde, sind die Querelen um die Autonomiebemühungen der Separatisten in Spanien noch nicht ausgestanden. Puigdemont lebt seit Ende 2017 im Exil in Belgien, um auf der iberischen Halbinsel einem Strafverfahren wegen Rebellion zu entgehen.

Katalonien war im Herbst 2017 Schauplatz einer politischen Krise. Der damalige Regionalpräsident Puigdemont organisierte trotz Verbot ein Unabhängigkeitsreferendum. Rund 90 Prozent der Katalanen hatten sich für einen Staat Katalonien ausgesprochen, und die damalige Regionalregierung rief einseitig die Unabhängigkeit aus.

Die spanische Verfassung lässt dies aber nicht zu. Die Abstimmung war im Vorfeld für illegal erklärt worden, die Polizei ging mit harter Hand gegen Wählerinnen und Wähler vor.

Mehrere Inhaftierungen

Die Regionalregierung wurde später von der spanischen Zentralregierung unter der damaligen Leitung von Mariano Rajoy abgesetzt. Mehrere katalanische Unabhängigkeitsbefürworter wurden inhaftiert, worauf Puigdemont floh. (SDA)

Categories: Swiss News

Suchaktion vor Neufundland: «DSDS»-Star Daniel Küblböck auf Kreuzfahrt vermisst

Sun, 09/09/2018 - 14:03

Der frühere «DSDS»-Dritte Daniel Küblböck wird derzeit auf einer Kreuzfahrt vermisst. Er sei von Bord der «Aida Luna» gesprungen, wie die Schifffahrtsgesellschaft mitteilt.

Der durch die Castingshow «Deutschland sucht den Superstar» bekannt gewordene Daniel Küblböck (33) wird vermisst. Das berichtet die «Bild».

Der deutsche Sänger war als Urlaubsgast auf dem Kreuzfahrtschiff «Aida Luna» unterwegs von Hamburg nach New York. Gegen 6.00 Uhr Ortszeit sprang vor der kanadischen Insel Neufundland eine Person von Deck 5, wie Augenzeugen berichten. Bei dieser Person soll es sich um Daniel Küblböck, dem Dritten der ersten «DSDS»-Staffel von 2003, handeln.

«Jede Kabine wurde durchsucht»

Schiffspassagier Niclas Krasenbrink vom Deck 5 berichtet BLICK von dem Zwischenfall: «Wir wurden gegen 6.00 Uhr aufgeweckt von Durchsagen der Crew. Danach ging ein Alarm los.» Etwa drei Stunden später sei jede Kabine durchsucht worden. «Seitdem erhalten wir fast stündlich eine Durchsage mit der aktuellen Lage.» Der Vorfall sei Gesprächsthema Nummer eins.

Um die anderen Gäste zu beschäftigen, habe die Besatzung ein Unterhaltungsprogramm aufgestellt. So dürfen die Passagiere beispielsweise im «Theatrium» die Proben eines Musicals schauen. Trotzdem: «Man merkt eine deutliche Anspannung unter den Passagieren», so Krasenbrink.

 

«Alle erforderlichen Rettungsmassnahmen eingeleitet»

Aida Cruises nimmt folgendermassen Stellung: «Aida Cruises bestätigt, dass am frühen Morgen des 9. September 2018 ein Gast von Aida Luna auf dem Seeweg nach Neufundland über Bord gesprungen ist. Der Kapitän und die Crew von Aida Luna haben umgehend und in enger Abstimmung mit den örtlichen zuständigen Behörden alle erforderlichen Rettungsmassnahmen eingeleitet.»

 

Ein Kabinencheck hat bestätigt, dass ein männlicher Gast namens Daniel Kaiser-Küblböck vermisst wird. Das Schiff wurde vorsorglich gestoppt und zur Stelle zurückgefahren, wo der Vorfall angenommen wurde.

Kanadische Küstenwache gibt Kurs vor

Passagier Niclas Krasenbrink beschreibt die Aktion folgendermassen: «Es wurden zwei Rettungsboote ins Wasser gelassen, mehr war jedoch nicht zu sehen.» Auch ein Rettungsheli und ein holländisches Schiff sollen bei der Suche helfen. Die «Aida Luna» fahre derzeit im Kreis - einen Kurs, der von der kanadischen Küstenwache vorgegeben ist.

Küblböcks Vater reagiert gegenüber «Bild»: «Ich klammere mich jetzt nur an die Hoffnung, dass irgendwie doch noch alles gut wird!» Die Suche dauert an. Bislang ohne Erfolg.

Auf der «Aida Luna» haben über 2000 Passagiere Platz. Das Schiff ist 250 Meter lang, 32 Meter breit und verfügt über 13 Decks. Das Deck 5 befindet sich auf über 20 Metern über der Wasserlinie.

 

Categories: Swiss News

Aegerter nach Brems-Eklat in Moto2: «Der hat einen Flick weg!»

Sun, 09/09/2018 - 13:33

Romani Fenati riskiert im Moto2-Rennen in Misano die Gesundheit seines Gegners Stefano Manzi mit einer wahnsinnigen Aktion. Dominique Aegerter und Jesko Raffin freuen sich über Punkte.

Was geht bloss im Kopf von Romano Fenati vor? Der Italiener verliert beim GP San Marino die Nerven. Im Duell mit Stefano Manzi zieht Fenati auf gleiche Höhe – dann das Unfassbare.

Fenati greift zu seinem Gegner hinüber in den Lenker und zieht einfach die Bremse bei einem Tempo gegen 200 km/h. Eine extrem gefährliche Aktion. Ein Anschlag auf zwei Rädern. Fenati wird von der Rennleitung sofort auf dem Verkehrt gezogen. Schwarze Flagge für den 22-jährigen Hitzkopf. Für Dominique Aegerter ist der Fall klar: «Der hat einen Flick weg! Die Sturzgefahr ist riesig und an dieser Stelle hat man über 200 km/h drauf. Er hat sich schon in der Moto3 öfters nicht im Griff gehabt.»

Und auch Tom Lüthi schlägt in die gleiche Kerbe: «Das geht gar nicht. Ich war geschockt, als ich es am TV gesehen habe. Das ist extrem gefährlich. Das Vorderrad kann schnell blockieren und dann fliegt Manzi Kopf voran weg. Das kann man nicht machen, egal was vorher zwischen ihnen vorgefallen ist. Dann sollen sie es lieber nach dem Rennen in der Box austragen.»

Für Fenati bleibt es aber nicht bei der Disqualifikation. Am Sonntagabend wird er zudem für die nächsten beiden GP aus dem Verkehr gezogen. 

Es ist nicht das erste Mal, dass Fenati für Schlagzeilen sorgt. 2016 flog er nach drei Jahren aus Valentino Rossis Nachwuchs-Akademie. Wegen charakterlichen Problemen. Die hat er nun einmal mehr unter Beweis gestellt.

Raffin mit toller Aufholjagd beim Comeback 

Jesko Raffin kann bei seinem WM-Comeback in der Moto2 sein Können unter Beweis stellen. Zwar nicht mit einem Top-Resultat, dafür mit einem Top-Rennen. Weil der Töff des Zürchers vor dem Start den Geist aufgibt, muss Raffin vom 33. und letzten Startplatz (statt vom 17.) ins Rennen. Danach liefert er eine tolle Aufholjagd ab.

Einen Fahrer nach dem anderen lässt Raffin stehen – und schafft es als 15. sogar in die Punkte! Wie es mit Raffin weitergeht, steht noch aus. Möglich, dass er in dieser Saison noch weitere WM-Rennen fahren darf für das Stop-and-Go-Team, das ihn vorerst nur für den GP San Marino zurück in die WM geholt hat.

Punkte gibt es auch für Dominique Aegerter. Der Oberaargauer kommt auf den 13. Rang (Startplatz 14). Er wie auch Raffin profitieren auch von zahlreichen Ausfällen.

Den Sieg sichert sich Francesco Bagnaia vor Miguel Oliveira. Mit seinem 6. Saisonsieg baut der Italiener den Vorsprung auf Oliveira in der WM auf 8 Punkte aus. Als Dritter klettert Tom Lüthis zukünftiger Teamkollege Marcel Schrötter erstmals aufs Podest.

Dovizioso siegt, Lüthi chancenlos 

In der MotoGP gewinnt Andrea Dovizioso vor Marc Marquez und Cal Crutchlow. Bitter: Jorge Lorenzo kämpft den Grossteil des Rennens gegen Marquez, ehe er in der zweitletzten Runde auf Rang zwei liegend stürzt – und schliesslich als 17. ins Ziel kommt.

Tom Lüthi ist chancenlos und wartet auch nach dem 12. Saisonrennen auf die ersten MotoGP-Punkte. Der Emmentaler belegt den 22. Rang. Auf Sieger Dovizioso verliert er 1:12,608 Minuten – eine Weltreise. Teamkollege Franco Morbidelli fährt als 12. in die Punkte. (sme)

Categories: Swiss News

Sechs Nati-Überflieger beim 6:0: Das sind die Gewinner des Island-Spiels

Sun, 09/09/2018 - 13:11

Das 6:0 gegen Island – sechs Nati-Stars gaben eine besonders gute Visitenkarte ab.

Der klare Sieg in der Nations League gegen Island war ein Erfolg des Teams. Jeder einzelne spielte gut – und trotzdem spielten sich sechs Nationalspieler besonders in den Vordergrund. Sie sind die Gewinner des Island-Spiels.

·      Xherdan Shaqiri: Ottmar Hitzfeld setzte ihn an der WM 2014 gegen Honduras erstmals als Zehner ein. Er dankte es mit drei Toren. Am Samstag in St. Gallen spielt er nach der Ausbootung von Blerim Dzemaili wieder auf der Nummer 10. Er tut es grandios und virtuos.

 

·      Granit Xhaka: «Er kann niemals Captain sein», sagt Kubilay Türkyilmaz. «Er repräsentiert die Schweiz nicht», sagt Stéphane Henchoz. Über die Eignung als Nati-Captain wird man seine Karriere lang diskutieren können nach dem Doppeladler-Jubel. Aber auf dem Platz ist er mit der Captain-Binde am Arm der Chef im Mittelfeld.

 

·      Kevin Mbabu: Er bringt unglaublich viel Power ins Spiel. Für Michael Lang wird der Weg ins Nationalteam zurück nicht einfach. Am Dienstag gegen England könnte Stephan Lichtsteiner (34) zurückkehren. Der Captain fehlte im WM-Achtelfinal gegen Schweden schmerzlich – und darum wird Nati-Coach Vladimir Petkovic genau überlegen, wie er die Erfahrung des Arsenal-Spielers einsetzt.

 

·      Haris Seferovic: Bei der WM gescholten, verlor seinen Stammplatz. Als alle mit einem Wechsel rechneten, bekam er bei Benfica Lissabon wieder eine Chance. Und ackerte gegen Island wie ein Besessener. Der Lohn: Ein Tor und ein Assist, während ihm noch zwei Treffer aberkannt wurden.

 

·      Albian Ajeti. Acht Minuten brauchte er für sein erstes Länderspiel-Tor beim Debüt. Der Torschützenkönig der letzten Super-League-Saison wird ab jetzt öfters dabei sein.

 

·      Denis Zakaria: Der 21-Jährige spielt mit einer Selbstverständlichkeit neben Xhaka, als wäre er schon jahrelang Stammspieler. Und im Vergleich zu seinem Vorgänger Valon Behrami bringt er neben physischer Präsenz auch noch spielerisch einiges mit.

 

Man darf gespannt sein, wie Nati-Coach Vladimir Petkovic am Dienstag in England aufstellt. Gegen einen Gegner, der nach der 1:2-Pleite gegen Spanien wie die Feuerwehr kommen wird.

 

Categories: Swiss News

Gründer der Kantha-Bopha-Spitäler: Beat Richner mit 71 Jahren gestorben

Sun, 09/09/2018 - 12:23

BERN - Der Gründer der Kantha-Bopha-Spitäler in Kambodscha, Beat Richner, ist seiner seltenen Gehirnerkrankung erlegen.

Der Gründer der Kantha-Bopha-Spitäler in Kambodscha, Beat Richner, ist gestorben. Dies teilte der Stiftungsrat des Kinderspitals am Sonntag mit. Der Kinderarzt, Cellist und Musikclown «Beatocello» erlag mit 71 Jahren einer schweren Krankheit.

Vor einem Jahr wurde bekannt, dass der grosse Kinderarzt an einer seltenen, unheilbaren und heimtückischen Hirnerkrankung leidet. Auch bekannt als musizierender Beatocello, hat Richner während 25 Jahren mehr als 18 Millionen Kindern in seinen Kantha-Bopha-Spitälern in Kambodscha geholfen, ihr Überleben gesichert. «Wenn ein Kind stirbt, stirbt die ganze Welt», sagte Richner 2015 zu BLICK.

 

«Es ist sehr, sehr traurig, ihn so zu sehen»

Tragisch: In seinen letzten Tagen erinnerte sich der grosse Wohltäter nicht mehr an sein Lebenswerk. «Er weiss nicht mehr, was Kambodscha ist», sagte René Schwarzenbach (58), Präsident der von Richner gegründeten Stiftung Kantha Botha, im vergangenen November. Seine Gehirnerkrankung hatte ihm nicht nur viele Körperfunktionen genommen, sondern auch sein Erinnerungsvermögen. «Es ist sehr, sehr traurig, ihn so zu sehen», sagte Schwarzenbach. «Beat Richner ist in eine andere Welt abgedriftet. Er erkennt seine Leute nicht mehr, kann kaum mehr sprechen. Und er ist an den Rollstuhl gefesselt.» Schmerzen habe er aber keine gehabt.

Mehrere Spitäler in Kambodscha

1992 hatte Richner seine Praxis in Zürich geschlossen, um in Phnom Penh mit Hilfe von Spendengeldern aus der Schweiz das Kinderspital «Kantha Bopha» (Blumenduft) zu bauen. Dieses wurde 1993 eingeweiht. Über die Jahre folgten weitere Spitäler.

Finanziert wurde Richners Werk mit privaten und öffentlichen Geldern. Um Spenden zu sammeln, tourte er immer wieder mit seiner «Blondine», seinem Cello, durch die Schweiz.

Richner erhielt für sein Werk verschiedene Auszeichnungen und Ehrungen. Schon 1994 wurde ihm etwa der Adèle-Duttweiler-Preis zugesprochen, der mit 50'000 Franken dotiert ist. Den Preis erhalten Personen und Organisationen für Verdienste im sozialen Bereich. 2003 wurde er im Rahmen der SRF-Fernsehshow «SwissAward» als erster Schweizer des Jahres ausgezeichnet – eine seiner grössten und wichtigsten Anerkennungen.

Bunderat Ignazio Cassis würdigte Richner auf Twitter: «Unzähligen Kindern hat Beat Richner in Kambodscha geholfen und den Menschen Hoffnung gegeben», so der Aussenminister. «Sein Tod macht uns alle traurig. Durch sein unermüdliches Engagement verhalf er auch der Schweiz und ihren Werten zu hohem Ansehen.»

Ringier-CEO Marc Walder betont die Einzigartigkeit von Richners Lebenswerk: «Bei Beat Richner darf man von einem weltweit beinahe einzigartigen Lebenswerk sprechen. Zehntausende Schweizerinnen und Schweizer haben ihn über Jahrzehnte unterstützt, Kindern in Kambodscha medizinisch zu helfen. Auch dies ist einzigartig. Ein Friedensnobelpreis wäre die krönende Anerkennung dieser Jahrhundertleistung eines Schweizers gewesen.»

Auch der kambodschanische König Norodom Sihamoni würdigte das Schaffen des Schweizer Spendensammlers. «Die nachhaltige Weiterführung der Kantha-Bopha-Spitäler, die Kranke gratis behandeln, habe eine grosse Bedeutung für das Gesundheitssystem des Landes», sagte Sihamoni im vergangenen Jahr an der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Stiftung. (sda/klm)

Categories: Swiss News

F1 inside: Dieser Kimi-Fan muss wieder weinen

Sun, 09/09/2018 - 12:19

2017 beim GP Spanien ging der weinende Kimi-Fan Thomas um die Welt. Jetzt leidet er wieder mit seinem Idol. Hier gehts zum F1 inside.

Warum tut sich Ferrari so schwer, die Wahrheit zu sagen? Für Kimi Räikkönen wäre (oder eben ist) der Rauswurf keine grosse Überraschung mehr. Auch der kleine Kimi-Fan aus Frankreich, Thomas (7), rechnet jeden Tag mit der offiziellen Meldung. Der Bub wurde beim GP von Spanien 2017 weltberühmt, als er nach dem Startcrash von Räikkönen mit Bottas und Verstappen hemmungslos auf der Tribüne zu weinen begann. Und plötzlich war er für einige Sekunden für Hunderte Millionen Zuschauer gross im Bild. Thomas («Meine Katze heisst Schumi») wurde darauf mit seinen Eltern noch an die Boxen eingeladen, wo sie Kimi treffen konnten. Jetzt leidet Thomas wieder.

*****

Räikkönen (bald 39) stolpert nun über das Vermächtnis von Ex-Ferrari-Guru Sergio Marchionne (+66). Dieser machte mit Sauber-Pilot Charles Leclerc und dessen Manager Nicolas Todt einen Vorvertrag für 2019. Und diesen kann und will Ferrari jetzt nicht mehr auf gerichtlichem Weg anfechten. Da man sich dann ja auch mit FIA-Boss Jean Todt anlegen müsste...

*****

Für Kimi ist und muss endlich klar sein, dass er jetzt nur noch für sich fahren muss. Seine 18. Pole in Monza und der 100. Podest-Auftritt zeigen, dass der Finne noch in Topform ist. Seine Freundschaft mit Sebastian Vettel ist angekratzt. Die Härte im Startduell hat den Deutschen in Italien sicher überrascht. In den letzten sieben Rennen kann Ferrari eine Stallorder vergessen. Kimi, seit 109 WM-Läufen sieglos, hat seine Rennfahrer-Seele schon zu oft verkauft. Zur Erinnerung: In Singapur, wo es nächsten Sonntag zum 15. Grand Prix kommt, sind Vettel, Räikkönen und Verstappen beim Startcrash ausgeschieden – den Sieg auf der Angstrecke von Mercedes erbte Lewis Hamilton.

*****

Bei den Silberpfeilen ist eine Stallorder gar nicht mehr nötig. Die Rennintelligenz von Valtteri Bottas (29) genügt, wie Monza klar zeigte. Er bremste Räikkönen ein, damit Hamilton aufschliessen konnte. Und sich Kimi dabei die Reifen kaputtfuhr. Bottas weiss, dass er für 2020 um den Sitz fighten muss, sollte Mercedes sein grösstes GP-Talent, Esteban Ocon, für 2019 nirgendwo unterbringen können.

*****

Wie geht es Niki Lauda? Mercedes-Chef Toto Wolff: «Niki braucht jetzt einfach viel Ruhe und Geduld.» Nur die Familie, die auch die Kommunikation gut überwacht, darf zu ihm. Und Niki? Der guckt sich alle Rennen am TV an.

Categories: Swiss News

Zebrastreifen-Unfall in Zuchwil SO: Töff erfasst Rentnerin (84)

Sun, 09/09/2018 - 12:07

ZUCHWIL SO - Beim Überqueren eines Fussgängerstreifens in der Hauptstrasse in Zuchwil wurde am Samstagabend eine Seniorin von einem Motorrad erfasst und verletzt.

Eine Rentnerin (84) will am Samstagabend gegen 19 Uhr in Zuchwil SO die Hauptstrasse überqueren. Sie nutzt dafür einen Zebrastreifen. Zur gleichen Zeit nähert sich ein Töff. Der 43-jährige Motorradlenker übersieht die Rentnerin.

Das Töff erfasst die 84-Jährige. Sie wird dabei verletzt, muss in Spital gebracht werden. (jmh)

Categories: Swiss News

Deutscher stirbt nach Schlägerei an Herzversagen: Polizei-Grossaufgebot sichert Trauermarsch in Köthen

Sun, 09/09/2018 - 12:03

Ein junger Deutscher verstarb in Sachsen-Anhalt nach einer Schlägerei. Die beiden mutmasslichen Angreifer sollen aus Afghanistan stammen. Jetzt werden schlimme Ausschreitungen befürchtet.

Tödlicher Streit im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt: Ein junger Mann (†22) ist in Köthen nach einer Schlägerei gestorben. Die beiden mutmasslichen Angreifer sollen aus Afghanistan stammen, wie die «Bild»-Zeitung berichtet.

Drei aus Afghanistan stammende Männer sollen mit einer Frau auf dem Spielplatz gewesen sein und darüber gestritten haben, von wem die Frau schwanger ist.

Zwei Deutsche wollten schlichten, doch der Streit eskalierte. Es kam zu einer Schlägerei, wobei der 22-Jährige verletzt wurde. Er starb wenig später.

Aufruf rechter Gruppierungen

Die Behörden befürchten gewaltsame Ausschreitungen. Am Abend beteiligten sich rund 2500 Menschen an einem Trauermarsch, zu dem rechte Gruppierungen in sozialen Netzwerken aufgerufen hatten. Die Polizei überwachte die Lage mit einem Grossaufgebot, auch zwei Wasserwerfer standen bereit. Sie erhielt Verstärkung unter anderem aus Niedersachsen und Berlin.

Die Teilnehmer des Trauermarsches zogen schweigend und ohne Transparente oder Spruchbänder durch die Strasse in Richtung des Spielplatzes. Dort legten einige von ihnen Blumen nieder und zündeten Feuerzeuge an.

Zuvor hatten bereits rund 50 Menschen gegen rechte Hetze demonstriert.

Todesursache Herzversagen

Betreffend der Todesursache des 22-jährigen Deutschen hiess es zuerst, er sei an einer Hirnblutung gestorben. Laut dem Obduktionsbericht starb er jedoch nicht wegen Schlägen oder Tritten. Er starb an einem Herzversagen!

«Nach dem vorläufigen, mündlich übermittelten Obduktionsergebnis ist der 22-jährige Köthener einem akuten Herzversagen erlegen, das nicht im direkten kausalen Zusammenhang mit den erlittenen Verletzungen steht», teilt die Staatsanwaltschaft mit. Der 22-Jährige soll an einer Vorerkrankung des Herzen gelitten haben.

Mutmassliche Täter in U-Haft

Zwei Afghanen – 18 und 20 Jahre alt – wurden als mutmassliche Angreifer festgenommen. «Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werden die Ermittlungen nunmehr wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung gegen den 18-jährigen Tatverdächtigen geführt. Gegen den 20-jährigen Tatverdächtigen wird wegen des Anfangsverdachts der Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt», heisst es bei der Staatsanwaltschaft.

Die beiden Verdächtigen sitzen in Untersuchungshaft. Ein Richter erliess am Sonntagabend Haftbefehl wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge, wie die Polizei mitteilte.

Nach unbestätigten Informationen der «Mitteldeutschen Zeitung» soll einer der beiden Verdächtigen eine Aufenthaltserlaubnis haben, der zweite hingegen hätte eigentlich bereits abgeschoben werden sollen. Das wurde der Zeitung zufolge bisher aber verhindert, weil die Staatsanwaltschaft wegen gefährlicher Körperverletzung gegen ihn ermittele.

Zündstoff, der für Krawalle sorgen könnte!

Zudem soll es sich beim Bruder des Toten um einen vorbestraften Rechtsextremen handeln.

Böse Erinnerungen an Chemnitz

Nach der Tötung eines Deutschen vor zwei Wochen war es in Chemnitz zu Aufmärschen rechter Gruppen gekommen. Wegen der Tat sitzen zwei Asylbewerber in Untersuchungshaft. Nach einem dritten Tatverdächtigen, einem Iraker, wird gefahndet.

Im Zuge der Ausschreitungen kam es am 27. August auch zu einer Attacke auf das jüdische Restaurant «Schalom», wie der Wirt in Medien bestätigte. Die Gaststätte wurde Medienberichten zufolge abends von einem Dutzend Neonazis angegriffen und auch mit Steinen beworfen. Der Eigentümer wurde an der rechten Schulter verletzt. (jmh/noo/SDA)

Categories: Swiss News

Interesse an der Kryptowährung kaum mehr vorhanden: Der Bitcoin-Hype ist vorbei

Sun, 09/09/2018 - 12:03

Vom Mauerblümchen zum Börsenliebling und wieder zurück: Gut ein halbes Jahr nach dem Bitcoin-Hype ist es ruhig geworden um Kryptowährungen.

«Es ist ruhiger geworden, aber das ist auch gut so», sagt Christoph Gerlinger, Chef der German Startups Group in Berlin. «Die Goldgräberstimmung 2017 hat bezogen auf ICOs sehr viel Schrott nach oben gespült.» Als der Preis für Bitcoin damals in wenigen Wochen auf 20'000 Dollar in die Höhe schoss, war das Cyber-Geld plötzlich in aller Munde.

Mittlerweile pendelt der Preis für die älteste und wichtigste Kryptowährung um 7000 Dollar. Das ist zwar immer noch das Siebenfache dessen, was sie Anfang 2017 gekostet hat. Von Seiten privater Kleinanleger sei das Interesse dennoch weg, sagt ein Händler, der auf Bitcoin basierende Finanzprodukte anbietet. «Für viele war der plötzliche Preissturz ziemlich schmerzhaft und sie haben jetzt erstmal die Nase voll.»

Von schwarzen Schafen und mangelnder Regulierung

Fast völlig vom Radar verschwunden sind ICOs, also Platzierungen neuer Cyber-Devisen mit dem Zweck der Finanzierung von Firmen in der Kryptobranche. Über sie wurden vor einem Jahr Studien zufolge weltweit noch Milliardengelder eingesammelt. «Mittlerweile investiert aber kaum noch jemand in ICOs», erklärt Philipp Sandner, Professor am Frankfurt School Blockchain Center. «Es ist schwierig geworden, damit Geld zu verdienen.» Viele Startups bekämen nur einen Bruchteil dessen, was sie ursprünglich geplant hatten, Projekte würden auf die lange Bank geschoben oder sogar komplett abgeblasen.

Experten zufolge liegt die geringere Nachfrage vor allem an der mangelnden Regulierung, die Investoren vor schwarzen Schafen und Betrugsfällen schützt. «Bei dem Thema ist in den USA, Grossbritannien und in der EU in den vergangenen Monaten nicht viel passiert», sagt Sandner. Nur Länder wie Malta oder Luxemburg hätten Regeln für die Branche aufgestellt. Auch in der Schweiz und in manchen Ländern Asiens ist der ICO-Markt weitgehend geregelt – beziehungsweise wie in China ganz verboten.

Geht es bald wieder aufwärts?

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat mehrfach vor Anlagen in ICOs gewarnt, ein explizites Regelwerk dafür gibt es aber hierzulande nicht. «Die Branche braucht eine europaweit einheitliche Regulierung, an der aber auch schon gearbeitet wird», sagt Rechtsanwalt Felix Biedermann von der Kanzlei Simmons & Simmons. Hauptziel müsse sein, Investoren zu schützen und Vertrauen zu schaffen. Die EU-Kommission sieht allerdings keine Eile, um den Markt zu regulieren. Dafür gibt es in Europa im internationalen Vergleich zu wenige Anleger. Ein Grossteil der Investments werden in Asien getätigt.

Trotz der Katerstimmung in der Branche sind Experten zuversichtlich, dass die Kryptobranche nur ein Zwischentief durchlebt. «In ein paar Monaten hat sich das Schiff wieder gedreht, da bin ich mir sicher», so Sandner. «Derzeit wird im Hintergrund viel Wissen aufgebaut und dass das geräuschloser passiert, ist gar nicht verkehrt.» (SDA/zas)

Categories: Swiss News

Frank A. Meyer über Waffenexporte: Zwei Schweizen

Sun, 09/09/2018 - 12:01

In der Medizinaltechnik ist die Schweiz Welt­spitze. Firmen wie Roche Diagnostics, Sonova, Straumann und Ypsomed, aber auch Ableger aus­ländischer Gesundheits­konzerne wie Biotronik, Medtronic oder Zimmer Biomet haben im vergangenen Jahr 1500 neue Stellen geschaffen, in den letzten zehn waren es 13'000. Insgesamt bietet die Branche 58'500 Arbeitsplätze.

Und was für Arbeitsplätze! Höchste Qualifikation verschafft der Schweiz höchste Qualität und ­damit international höchsten Respekt. Dem Respekt in der Weltwirtschaft entspricht der Stolz der Bürgerinnen und Bürger. Die Medizinaltechnik steht für das Forschungsgenie des Landes, natürlich auch für das Genie der präzisen Produktion.

Ja, die Schweiz ist grossartig. Nichts weniger.

Und dann liest man: Schweizer Handgranaten im Arsenal der ­Mörderbande Islamischer Staat, Schweizer Waffen für Katar und ­Saudi-Arabien – trickreich als Einzelteile exportiert und im Ausland wieder zur Waffe zusammengeschraubt. Hinter all diesen Deals steckt das Rüstungsunternehmen Ruag.

Schweizer Waffen in schmutzigsten Händen! Wie soll man die Macht­haber in Katar und Saudi-Arabien sonst beschreiben? Religiös unter­fütterte Unmoral ist die Staatsräson dieser totalitären Prinzenreiche. Zum Islamischen Staat, der Ruag-Waffen ebenfalls zu schätzen weiss, fällt dem gesitteten Menschen kaum noch ein Begriff ein, der dieses Pack zutreffend charakterisieren würde.

Doch die Ruag ist in diesen finstersten Winkeln der Weltpolitik erfolgreich. Was heisst «die Ruag»? Die Schweiz ist dort erfolgreich!

Was aber ist das für ein Erfolg? Was ist das für eine Schweiz? Eine Schweiz, auf die ihre Bürgerinnen und Bürger stolz sein dürfen? Wie auf die Schweiz der Medizinaltechnik?

Richtig ist: Die Schweiz braucht Waffenforschung, Waffentechnik und Waffenproduktion – für die eigene Armee. Und weil dies nur durch Waffenexport wirtschaftlich bleiben kann, braucht sie auch Abnehmer. Ruag-Waffen sind von höchster Qualität, wie die Produkte der ­Medizinaltechnik. Das hat sich auch bei den ­Armeen der anständigen Welt herumgesprochen. Gegen den Export in solche Länder gibt es kaum etwas einzuwenden.
Wieso aber dieser Export ins Reich der Finsternis? Aus Gier? Aus Gedankenlosigkeit?

Gier und Gedankenlosigkeit bilden eine Mélange, die am besten mit dem Begriff Amoral zu bezeichnen ist. Amoral ist schlimmer als Unmoral, denn wer unmoralisch handelt, der weiss wenigstens noch, dass es eine Moral gibt. Amoral dagegen kennt die Kategorie Moral überhaupt nicht. Der Amoralische ist völlig frei von der bindenden, beim Zuwiderhandeln oft quälenden sittlichen Qualität Moral – und empört, wenn ihm jemand damit kommt.

Die Schweiz kann sich die Ruag ­leisten. Die Amoral der Ruag kann sie sich nicht leisten.

Wir hätten sonst zwei Schweizen:

Die eine beschmutzt die andere.

Categories: Swiss News

Pages

THIS IS THE NEW BETA VERSION OF EUROPA VARIETAS NEWS CENTER - under construction
the old site is here

Copy & Drop - Can`t find your favourite site? Send us the RSS or URL to the following address: info(@)europavarietas(dot)org.