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Updated: 5 days 23 hours ago

Deutschland: AfD ist zweitstärkste Kraft in Deutschland

Sun, 09/30/2018 - 05:30

Berlin – Die AfD ist einer Umfrage zufolge die zweitstärkste Partei in Deutschland. Sie legt im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich für «Bild am Sonntag» erhebt, einen Zähler zu auf 17 Prozent.

Die SPD verliert dagegen einen Punkt und kommt nur noch auf 16 Prozent. Auch die Unionsparteien rutschen in der Gunst der Wähler ab. Für sie sprachen sich nur noch 27 Prozent der Umfrageteilnehmer aus - ein Prozentpunkt weniger als vor einer Woche und so wenige wie nie seit Beginn der Umfrage.

Die Grünen gewinnen einen Punkt und kommen auf 15 Prozent. Die Linke liegt dahinter mit elf Prozent, die FDP steigt um einen Zähler auf zehn Prozent.

Noch schlechter sieht es für die SPD im Osten Deutschlands aus: Hier verlieren die Sozialdemokraten sogar zwei Zähler und kommen nur noch auf eine Zustimmung von 13 Prozent. Die Union verharrt bei 22 Prozent. Die AfD baut ihre Führung um einen Punkt auf 27 Prozent aus.

Für den Sonntagstrend hat Emnid zwischen dem 20. September und dem 26. September 2018 1902 Personen befragt.

Auch die Zustimmung zu Bundeskanzlerin Angela Merkel bröckelt. Nur noch 48 Prozent der Bürger gaben in einer Emnid-Umfrage unter 505 Personen an, Merkel sei die Richtige im Kanzleramt. 46 Prozent erklärten in der Umfrage für «BamS» dagegen, sie seien der Meinung, dass Merkel nicht bis zur nächsten Bundestagswahl in drei Jahren im Amt bleiben solle. Vor einem Jahr hatten noch mehr als die Hälfte der Bundesbürger Merkel als die richtige Kanzlerin bezeichnet, nur 37 Prozent lehnten das ab.

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Brasilien: Proteste gegen Bolsonaro in Brasilien

Sun, 09/30/2018 - 04:24

Sao Paulo/Rio de Janeiro – Zehntausende haben am Samstag in Brasilien gegen den rechtsgerichteten Präsidentschaftskandidaten Jair Bolsonaro demonstriert. Sie versammelten sich in den Innenstädten von Rio de Janeiro und Sao Paulo und protestierten gegen den umstrittenen Politiker.

Dieser war vor einigen Wochen bei einem Messerangriff schwer verletzt worden und gilt nun als Favorit für die erste Runde der Präsidentenwahl am Sonntag. Er hatte am Wochenende seinen Wahlkampf wieder aufgenommen, nachdem er das Spital verlassen hatte.

Der frühere Armeeoffizier, der offen seine Bewunderung für die 1985 beendete Militärdiktatur geäussert hat, hat als Abgeordneter mit seiner unverblümten Rhetorik und einer harten Haltung zur Verbrechensbekämpfung viele Anhänger gewonnen. Seine Gegner werfen ihm sexistische, frauenfeindliche und homophobe Äusserungen vor.

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Schweizer Aktivistin trifft Ex-US-Präsident: Flavia Kleiner lädt Obama in die Schweizer Alpen ein

Sun, 09/30/2018 - 03:21

Grosse Ehre für Flavia Kleiner. Am Rande einer Veranstaltung in Amsterdam trifft sie Barack Obama. Die Operation-Libero-Aktivistin nützt die Chance und lädt den Ex-US-Präsidenten in die Schweizer Alpen ein.

Barack Obama steckt eigentlich mitten im Wahlkampf. In gut einem Monat finden in seiner Heimat die wegweisenden Halbzeitwahlen statt. Der ehemalige US-Präsident tourt derzeit für die Demokraten durch die halbe USA. An diesem Wochenende nahm er sich jedoch eine Auszeit und traf unteranderem eine junge Schweizerin.

Obama weilte am Samstag in Amsterdam, wo er an einer Veranstaltung des niederländischen Thinktank «DenkProductions» teilnahm und zum Thema «Führung und Wandel» ein Rede hielt. Im Anschluss traf er eine Delegation junger Europäern zu einem Gespräch. Er tauschte sich mit ihnen über aktuelle Themen aus und diskutierte Möglichkeiten zur Stärkung der Demokratie. Unter den Teilnehmerinnen: Operation-Libero-Aktivistin Flavia Kleiner. 

Obama legt Hand um Kleiner

Auf einem Foto, das Obama nach seinem Treffen auf Twitter teilte, ist Flavia Kleiner in der Mitte zu sehen. Hinter ihr: Der strahlende Ex-US-Präsident. Er legt ihr gar seine rechte Hand an den Arm. Kleiner lässt sich nicht beirren und lächelt cool in die Kamera. 

Auf der Webseite von Obama kommt die Schweizer Aktivistin gar zu Wort. Sie betrachte ihr Team bei der Operation Libero gerne als die «Navy Seals, die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verteidigen, wenn es darauf ankommt». Und dann lädt sie den ehemaligen US-Präsidenten gar noch indirekt in die Schweiz ein: «Wenn ich Präsident Obama irgendwo in meiner Heimatstadt hinbringen könnte, würde ich ihn natürlich auf den Gipfel eines Berges in den Schweizer Alpen bringen!» 

Obama schien das Aufeinandertreffen mit Flavia Kleiner und den weiteren Teilnehmern gefallen zu haben. Er schrieb über zum Foto auf Twitter: «Die jungen Menschen, die ich heute in Amsterdam getroffen habe, leisten die harte Arbeit des Wandels. Und sie bleiben am Dürcker für ihre Gemeinschaften, ihre Länder und die gemeinsame Zukunft Europas und der Welt. Macht weiter so mit der guten Arbeit.» (nim)

 

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Polen: Polnischer Ex-Präsident Walesa ist 75 Jahre

Sun, 09/30/2018 - 03:00

Warschau – Mit rund 500 Gästen hat der frühere polnische Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa am Samstag seinen 75. Geburtstag gefeiert. «Ich glaube, ich war noch nie von so vielen Menschen umgeben, so illustre Leute, so viele Botschafter.»

Dies sagte der sichtlich gerührte Walesa bei der Feier im Opernhaus von Danzig. Unter den Gästen war auch der EU-Ratspräsident Donald Tusk.

In Danzig hatte Walesa als Arbeiterführer 1980 einen Streik von 17'000 Werftarbeitern angeführt. Walesa habe dafür gesorgt, dass «Solidarität und Freiheit ohne Blutvergiessen triumphiert haben», würdigte Tusk den Friedensnobelpreisträger von 1983. Tusk überreichte dem früheren Chef der Gewerkschaft Solidarnosc ein von allen EU-Staatschefs mi Ausnahme des polnischen Präsidenten Andrzej Duda unterzeichnetes Glückwunschschreiben.

Walesa ist ein politischer Gegner des Chefs der Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski. Die PiS bemüht sich seit Jahren, die Rolle des Solidarnosc-Chefs bei der Befreiung vom Kommunismus herunterzuspielen. Zuletzt hatte sich Walesa den Protesten gegen die von der PiS-Regierung eingeleiteten umstrittenen Justizreformen angeschlossen.

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Gopfried Stutz mit Claude Chatelain: Der Diebstahl auswärts kann mir gestohlen bleiben

Sun, 09/30/2018 - 01:55

Massgebend ist nicht die objektive Wahrscheinlichkeit eines Schadens, sondern das Schadenpotenzial.

Über 6600 Franken geben Schweizerinnen und Schweizer Jahr für Jahr für Versicherungsprämien aus: Nur die Cayman Islands und Hongkong kommen gemäss Swiss Re auf höhere Pro-Kopf-Werte. Wir wollen daher die Gelegenheit nutzen, um über Sinn und Unsinn von Versicherungen zu sinnieren.

Häufig ist zu lesen: Erdbebenversicherungen seien ein totaler Quatsch. Die Wahrscheinlichkeit eines Erdbebens sei derart gering, dass diese Versicherung unnötig sei.

Wenn ich den Faden dieses Gedankens weiterspinne, müsste ich den ÖV-Schutzbrief der SBB empfehlen. Die Wahrscheinlichkeit, dass einem im Zug etwas abhandenkommt, ist ziemlich gross geworden. Jedenfalls grösser, als dass ein Erdbeben in der Schweiz Häuser zerstört. Über den ÖV-Schutzbrief habe ich in meiner Kolumne vom 19. August geschrieben. Er kostet bloss 27 Franken im Jahr.

Doch matchentscheidend ist nicht die objektive Wahrscheinlichkeit eines Schadens, die sogenannte Eintrittswahrscheinlichkeit, sondern das Schadenpotenzial. Ein zerstörtes Eigenheim kann einen in den Ruin treiben; der gestohlene Reisekoffer kaum. Im Strassenverkehr kann ein Personen- oder Sachschaden in die Millionen gehen. Die Autohaftpflichtversicherung ist deshalb obligatorisch.

Nicht obligatorisch ist die Privathaftpflicht, obschon ruinöse Schäden auch abseits von Autostrassen entstehen können, etwa auf Skipisten oder Kinderspielplätzen.

Bei der Reiseversicherung denken viele an die Annullationskostenversicherung. Dabei ist gerade dieser Schutz nicht essenziell. Der Schaden besteht höchstens darin, dass eine bezahlte Reise nicht angetreten werden kann. Elementar ist dagegen der Versicherungsschutz für eine allfällige Repatriierung. Muss man gesundheitshalber von einem fernen Land in die Heimat geflogen werden, kostet das je nach Flugdistanz Zehntausende von Franken. Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist klein; das Schadenpotenzial gross. Bei einer Annullationskostenversicherung ist es gerade umgekehrt.

Völlig schräg sind gewisse Zahnversicherungen, die pro Jahr maximal 500 Franken abdecken. Bei einigen Schlaumeiern wird die Rechnung aufgehen, indem die vergütete Zahnarztrechnung  die Jahresprämie übertrifft. Doch mit dem Wesen einer Versicherung hat das nichts zu tun.

Selbst die Versicherung gegen einfachen Diebstahl auswärts, die vier von fünf Haushalten abgeschlossen haben, konnte mir jahrelang gestohlen bleiben, denn die Schadensumme ist ja auf 2000 Franken beschränkt. Und dann muss man erst noch 200 Franken Selbstbehalt in Kauf nehmen und einen Polizeirapport beschaffen.

Als ich vor ein paar Wochen ein neues Velo kaufte (ein richtiges Velo, bitte sehr, kein E-Bike) habe ich nun trotzdem die Versicherung gegen einfachen Diebstahl auswärts abgeschlossen. Warum eigentlich? Weil ich ein typischer Schweizer bin.

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Erdogan bei Merkel: Besuch eines schwierigen Freundes

Sun, 09/30/2018 - 01:54

Der türkische Despot Recep Tayyip Erdogan war auf Staatsvisite in Deutschland – und wurde von Kanzlerin Angela Merkel vorgeführt.

Recep Tayyip Erdogan kam mit einem Traum.Noch im vergangenen Jahr hatte der türkische Präsident Kanzlerin Angela Merkel und die Deutschen insgesamt als Nazi-Erben beschimpft. Jetzt, für seinen dreitägigen Staatsbesuch Deutschland, versprach er die Rückkehr zur «Normalität».

Erdogan braucht Berlin dringender denn je. Mit US-Präsident Trump hat er sich überworfen. Die Türkei steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Der Präsident hoffte auf deutsches Geld und Hilfe bei der Erweiterung des Freihandelsabkommens mit der EU. Und er glaubte, bei diesem Poker endlich das bessere Blatt zu halten: Denn Berlin und die EU sind in der Syrienfrage auf Hilfe aus Ankara angewiesen. Mehrfach schon drohte Erdogan mit der Aufkündigung des mit Europa ausgehandelten Flüchtlingsabkommens. Sein Kalkül ist, dass Europa angesichts ­einer neuen Migrationswelle einknicken würde.

An das Selbstverständnis der EU als Wertegemeinschaft auch in Zeiten internen Streits hat Erdogan nie geglaubt. Politik als die mühsame Kunst des Kompromisses ist ihm fremd. Deshalb endete der Staatsbesuch für den Präsidenten in ­einem Fiasko mit Ansage.

Erdogan beisst sich an Merkel die Zähne aus

Am Freitagmorgen hatte Erdogan in seiner Suite im Berliner Nobelhotel Adlon die Entscheidung der Uefa verfolgt, die Ausrichtung der Fussball-Europameisterschaft 2024 nicht an die Türkei zu vergeben – sondern an Deutschland.

Sichtbar schlecht gelaunt drohte der Präsident wenig später mit dem Boykott der Pressekonferenz mit Kanzlerin Merkel, sollte der im deutschen Exil lebende Journalist Can Dündar zu der Veranstaltung erscheinen. Der Name des ehemaligen Chefredaktors der Zeitung «Cumhuriyet» stand auch auf einer Liste von 69 nach Deutschland geflohenen «Verrätern», deren Auslieferung Erdogan verlangte: Sie und alle in der Türkei verhafteten Journalisten seien nichts als «Terroristen».

Vermutlich hatte Erdogan geglaubt, einer politisch geschwächten Kanzlerin zu begegnen. Nur Tage vor dem Besuch hatte die Christliche Union im Bundestag Merkels langjährigen Vertrauten Volker Kauder aus dem Amt des Fraktionschefs gewählt. Seitdem versuchen sich Teile der Presse im Herbeischreiben des politischen Scheiterns der Kanzlerin.

Doch wie so viele vor ihm hat sich auch Erdogan an Merkel die Zähne ausgebissen. Scheinbar unberührt von den Berliner Turbulenzen forderte die Kanzlerin von ihrem Besucher die Einhaltung der Menschenrechte und die Rückkehr zu Rechtsstaatlichkeit und Presse- und Meinungsfreiheit ein.

Erdogan wütet an Staatsbankett

So unverblümt spricht niemand mit Recep Tayyip Erdogan. Und schon gar nicht eine Frau! So kam es, dass der Türke während des Staatsbanketts am Abend endgültig die Contenance verlor: Seit dem Putschversuch vor zwei Jahren schütze Deutschland «Tausende türkischer Terroristen». Kritik an der «unabhängigen» türkischen Justiz und Einmischung in seine Regierungsform verbitte er sich. Das «festliche» Abendessen, so kolportieren es die Gäste, ging «in eisiger Atmosphäre» zu Ende.

Und auch sonst tat Erdogan wenig für die Normalisierung der deutsch-türkischen Beziehungen. Selbstherrlich und an den zuständigen Behörden vorbei hatte der von seinem Präsidialamt gesteuerte Verein türkischer Moscheen in Deutschland (Ditib) zur Einweihung seiner bisher grössten Moschee durch Präsident Erdogan am Samstag nach Köln (D) geladen: 25'000 deutsch-türkische «Gäste», so erfuhr die Polizei zwei Tage vor dem geplanten Event, würden in der Domstadt am Rhein erwartet.

Weil die öffentliche Sicherheit in so kurzer Zeit nicht zu organisieren war, wurde die Party von den Behörden kurzerhand verboten. Erdogan, der die türkischstämmigen Deutschen immer wieder gegen ihre Wahlheimat aufstachelt, soll getobt haben.

Schlimmer als ein Elefant im Porzellanladen

Ein Elefant, seufzte ein deutscher Diplomat am Ende des Staatsbesuchs, bewege sich graziöser durch einen Porzellanladen als der Präsident «aller» Türken auf dem Parkett der internationalen Diplomatie: Der Verbesserung des deutsch-türkischen Verhältnisses habe der Besuch kaum gedient. Immerhin habe der Präsident den dünnen Gesprächsfaden nicht endgültig zerstört.

Von dieser Kritik werden die Türken kaum etwas erfahren. Erdogan fabulierte für das heimische Publikum von einem «grossartigen Erfolg». Er habe seine Gesprächspartner auf «wichtige Probleme» wie Rassismus und Islamophobie in Deutschland hingewiesen. Zum Stand der aktuellen türkischen Probleme dagegen hatte der Präsident nichts zu sagen.

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Bis vor einem Jahr liebte Lucas Fischer Frauen: «Ich fliege auf Männer»

Sun, 09/30/2018 - 01:53

Ein Jahr lang sich Lucas Fischer zurückgezogen, um zu sich selbst zu finden. Das Outing empfindet der Vize-Europameister am Barren als grossen Befreiungsschlag.

Was löst dieses Outing bei Ihnen aus? Ist sie überflüssig, weil heute akzeptiert und toleriert wird, dass sich Menschen gleichen Geschlechts lieben? Sind Sie schockiert oder überhaupt nicht überrascht? Für den Vize-Europameister am Barren 2013, Lucas Fischer (28), ist es ein Befreiungsschlag, von dem er im SonntagsBlick exklusiv erzählen möchte. «Ich habe ein ganzes Jahr lang nach mir gesucht. An meinen Auftritten strahlte ich, dies konnte ich zum Glück aufrechterhalten. Doch kaum zu Hause angekommen, verkroch ich mich in mein Zimmer. Meine Gedanken wurden immer dunkler, meine Gefühle waren von tiefster Trauer und total verwirrend.» Sein Leben stand kopf!

 

Ausschlag dafür sei die Begegnung mit einem Mann gewesen, dies im Sommer 2017. «Es kam zum Kuss. Dem ersten, den ich mit einem Mann erlebte. Dabei lernte ich Gefühle kennen, die mir bis anhin verborgen geblieben waren.» Der Kontakt zwischen ihnen sei nur kurz gewesen, die Welt, die sich ihm auftat, jedoch «ein endlos schönes, für mich bis anhin verborgenes Universum», wie er es beschreibt. Doch der Aargauer, der bis zu jenem Zeitpunkt nur Frauen geliebt hatte, wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. «Da ich mir nie die Frage gestellt hatte, ob ich ein anderes Geschlecht lieben und begehren könnte als das weibliche.»

Homosexualität ist im Spitzensport nach wie vor ein grosses Tabu

Er sei während seiner Sportstudienzeit in Magglingen BE immer mal wieder damit konfrontiert worden, er sei doch schwul oder solle sich nicht so schwul benehmen. «Ich war halt immer etwas ‹hibbelig›, einfach anders als meine Kollegen», so Lucas Fischer, der ergänzt: «Homosexualität ist im Spitzensport nach wie vor ein grosses Tabu. Wenn von schwul gesprochen wird, dann entweder im Witz oder als Beleidigung.» Er glaubt, auch deshalb nie zugelassen zu haben, erotische Gefühle für einen Mann aufkommen zu lassen.  

Sein neues Umfeld besteht aus toleranten Menschen

Nachdem sich das Jahrhunderttalent im Kunstturnen wegen Epilepsie vor drei Jahren vom Spitzensport verabschieden musste, erfand er sich als singender Artist neu. Er schaffte es, Ende letzten Jahres bei der deutschen Castingshow «Das Supertalent» direkt ins Finale zu kommen, dies gelang vor ihm noch keinem anderen Schweizer Teilnehmer. Dieses Jahr tourt er mit dem «Family Circus» in «Das Zelt» durch die Schweiz.

 

Plötzlich hatte er nichts mehr mit homophoben Sprüchen zu tun, fühlte sich nicht mehr gedrängt, ständig betonen zu müssen, er habe eine Freundin – was er hatte. Sein neues Umfeld besteht nun aus Künstlern, Individualisten, Homosexuellen und vielen toleranten Menschen. «Auch da wurde ich immer wieder darauf angesprochen, ob ich nicht schwul sei. Es sei meine feminine Art und mein Stil, dass man dies denken könne. Es wurde zum Glück nicht mehr gewertet, einfach angesprochen. Doch eben, das dachten andere. Nicht ich, da noch nicht.»

Schicksalshafte Begegnung an einer Protest-Veranstaltung

Zu einer weiteren, für Lucas Fischer ausschlaggebenden Bewegung kam es im Rahmen der «Pride» am 16. Juni. An der Zürcher Protest-Veranstaltung der schwul-lesbischen Gemeinschaft lernte er einen Mann kennen. «Als ich ihn sah, war ich wie vom Blitz getroffen. Er hat mir mein zweites Auge geöffnet, dass ich wirklich auf Männer stehe. Dies möchte ich nicht mehr verschweigen oder verlieren. Daher ist es für mich wichtig, jetzt in aller Öffentlichkeit zu sagen, ich bin schwul.»

Gute Gespräche mit seinen Eltern

Seinen Eltern hat er es kürzlich gesagt, nachdem ihn seine Mutter gefragt hat, weshalb er so traurig und deprimiert sei und sich ständig zurückziehe. «Ich hatte schon ein bisschen Angst vor diesem Gespräch, vor allem darauf, wie mein Vater reagiert. Er hat dann einmal leer geschluckt und mir gesagt, das Wichtigste sei für ihn, dass ich glücklich sei.» Seine Mutter habe gestrahlt. «Sie freut sich mit mir. Dass meine Eltern, mein Bruder und auch mein Grossmami so cool reagieren, ist mir besonders wichtig und freut mich sehr.»

Vor kurzem wurde er verlassen

Die Liebe zu seinem Freund hat nicht gehalten. «Wir hatten wunderschöne Wochen miteinander. Leider hat er mich vor kurzem verlassen. Ich glaube, ich war ihm zu intensiv, habe ihn zu sehr beschenkt und ihm für sein Empfinden zu wenig Luft gelassen.» Lucas Fischer macht das Outing ohne einen Partner an seiner Seite, doch das sei okay, so Fischer, denn er macht es für sich und für alle, die damit ringen, es zu tun. «Den vielen, die wissen, wie sie fühlen, sich aber nicht trauen, es laut auszusprechen oder auszuleben, möchte ich mit auf den Weg geben: Lasst euch von niemandem sagen, was oder wie ihr sein sollt. Lebt und liebt, wen immer ihr lieben wollt.»

Das Interview mit Lucas Fischer sehen Sie auch im Video. Morgen Montag ist Lucas Fischer von 12.00 bis 13.00 Uhr im BLICK-Livetalk. Er stellt sich gerne Ihren Fragen.

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Warum Schweizer CEOs als Erstes Jobs abbauen: Neuer Chef? Fürchten Sie sich!

Sun, 09/30/2018 - 01:52

Fast alle neuen CEOs von Schweizer Konzernen bauen als Erstes Stellen ab. Es geht um Geld, Macht und Psychologie, sagen Ökonomen.

Gross ist Vas Narasimhan (42) in der Schweiz noch nicht in Erscheinung getreten. Seit dem 1. Februar ist der Amerikaner CEO beim Basler Pharma-Schwergewicht Novartis. Dann kam der vergangene Dienstag: Novartis kündigt einen Mega-Jobabbau an. 2150 Stellen werden gestrichen oder verlagert. Betroffen sind Standorte in der ganzen Schweiz. Allein am Hauptsitz Basel werden 1000 Angestellte rasiert.

Noch schneller schritt Fabrice Zumbrunnen (48) zur Tat. Seit Januar ist er Chef der Migros. Im Juni lancierte er ein erstes Sparprogramm: In der Migros-Zentrale in Zürich werden 290 Jobs gestrichen – jede neunte! Seither ist der Schweizer Vorzeige-Detailhändler auf Radikaldiät.

Neue Chefs, die als Erstes den Tarif durchgeben, indem sie Stellen streichen. Das hat bei Schweizer Grossunternehmen System. Ob Mario Greco (59) bei der Zurich-Versicherung (wollte 8000 Jobs ausradieren, ruderte dann aber zurück), Mark Schneider (53) beim Nahrungsmulti Nestlé (verlagerte unter anderem die ganze Nestlé-IT von Vevey VD nach Barcelona) oder Tidjane Thiam (56) bei der Grossbank Crédit Suisse (strich nach nur vier Monaten 1600 Arbeitsplätze).

Bonusanreize und Machtbedürfnisse killen Jobs

«Es gibt viele Studien, die nachweisen: Wenn ein neues Geschäftsleitungsmitglied kommt, ist der Downsizing-Druck gross», sagt Andreas Hack (48), Professor für Personalmanagement an der Uni Bern. Zum einen liege das an den Arbeitsverträgen. Der Verwaltungsrat gibt den neuen Chefs Leistungsziele vor. «Daran ist der Lohn geknüpft. Die CEOs haben also klare Anreize zu sparen.»

Wichtiger als der Bonus sind laut dem Wirtschaftswissenschaftler aber emotional-psychologische Dynamiken. «Topmanager haben ein sehr starkes Machtbedürfnis. Es ist erst einmal eine Machtaussage, wenn einer kommt und sagt: «Ich strukturiere jetzt um!»

Kommt hinzu, dass es einem neuen Chef leichter fällt, das Messer anzusetzen. «Auch wenn Manager nach aussen tough erscheinen: Entlassungen gehen ihnen nahe. Sie sind emotional betroffen, fühlen sich schlecht.» Neulinge seien unbelasteter. «Ein neuer Chef ist emotional viel weniger betroffen, wenn er Jobs abbauen muss», so Andreas Hack.

Neue Chefs suchen das Images von schnellen Entscheidern

Novartis-Chef Narasimhan ist eine interne Lösung. «Die Verlagerung von Service-Jobs wurde unter seinem Vorgänger Joe Jimenez vorbereitet», sagt Florian Keller (43), Dozent für Strategisches Management an der Zürcher Fachhochschule ZHAW. Offenbar suchte sich der Verwaltungsrat einen Vollstrecker, der den Laden kennt. «Der Verwaltungsrat holt sich die Person als CEO, die mit seinen strategischen Überlegungen am besten übereinstimmt.» Als neuer Chef werde man geradezu gedrängt, aufs Tempo zu drücken. «Globale Beratungsunternehmen geben den neuen CEOs mit, dass schnell einschreitende CEOs erfolgreicher sind als solche, die lange zuwarten», sagt Florian Keller.

Und was, wenn im eigenen Unternehmen ein Chefwechsel ansteht? Dann sollte man auf der Hut sein. «Wenn der Chef wechselt, muss man sich als Angestellter auf eine Restrukturierung gefasst machen.» Dies bedeute zwar nicht zwingend, dass Jobs abgebaut werden. Aber: «Die Wahrscheinlichkeit, dass sich etwas ändert, ist sehr hoch.»

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Hamilton im Exklusiv-Interview: «Ich denke im Auto nicht zu viel»

Sun, 09/30/2018 - 01:52

Er ist mit 33 Jahren in der Form seines Lebens. Lewis Hamilton geht seit der Formel-1-Premiere 2007 seinen Weg – immer mit Mercedes-Power. Beim GP Russland verpasste der Brite die 80. Pole um 0,145 Sekunden!

BLICK: Seit Monza vor vier Wochen sind Sie einmal um die Welt geflogen. Privat und für Ihre heisse Modekollektion bei Tommy Hilfiger. Stress – oder Spass?
Lewis Hamilton: Für mich muss das Leben neben der Rennstrecke genauso spannend sein wie die Formel 1. Ich treffe so viele interessante Leute, dass ich davon menschlich profitieren kann. Und die Modekollektion ist ein neues Standbein. Wie die Musik. Einfach toll.

Und Mercedes hat nichts gegen die Reiserei?
Nein. Mein Chef Toto Wolff weiss genau, wie ich ticke. Er schenkt mir das Vertrauen, das ich brauche, um auch ein guter Rennfahrer zu sein. Ich glaube, ich habe das Team noch nie enttäuscht.

Immer gegen das Saison Ende sagen Sie, dass Sie besser fahren denn je.
Das kann man auch von aussen sehen! Es gibt einen Punkt in jeder Saison, bei dem alles eingespielt ist und du dich mit dem Auto sehr komfortabel fühlst. Dabei spielt auch das Reifenmanagement eine sehr grosse Rolle.

Das ist alles?
Nein. Die Konzentration und die Fitness gehören dazu. Denn dieses Jahr sind die Rennen meine grosse Stärke. Früher war es vor allem die Qualifikation.

In beiden Disziplinen führen Sie mit 7:5 gegen Vettel. Nach Punkten liegen Sie mit 40 Vorsprung vorne. Hilft Ihnen da die jetzige Situation bei Ferrari nach der baldigen Entlassung von Kimi Räikkönen?
Ich glaube nicht, dass Kimi sich in den letzten Rennen ändert. Er ist ein ausserordentlicher Profi, ein fantastischer Fahrer. Er bleibt einer meiner Lieblingsfahrer – und ich bin überzeugt, dass Ferrari einen sehr wichtigen Fahrer verliert. Für mich macht das keinen Sinn.

 

Mercedes steckte in Monza viel Kritik ein, weil Ihnen Bottas dort etwas geholfen hat. Bei Ferrari gibt es seit Jahren keinen Zweifel über die Nummer 1 und 2 im Team.
Ich sehe das anders. Es gibt nicht nur in diesem Sport stets viele Leute, die alles negativ sehen. Sie scheinen unsicher und einige Probleme zu haben. Aber das ist nicht mein Problem. Ich betrachte die Dinge positiv.

Na dann fragen wir mal, ob Bottas Ihnen dieses Jahr mehr Kopfzerbrechen macht?
Ja. Vor allem zu Saisonbeginn war er unheimlich stark. Valtteri kennt jetzt das Team, das Auto und sich selber besser. Sein Selbstvertrauen ist gewachsen. Er fährt sehr solid und leider auch oft zu schnell (lacht).

Sie reden immer davon, dass man sich überall verbessern muss. Wird die WM 2018 also dadurch entschieden, welcher Fahrer und welches Team weniger Fehler macht?
Ich hoffe, dass nur die Leistung entscheidet und nicht zum Beispiel die Zuverlässigkeit. Mercedes ist jetzt bestimmt das bessere und stärkere Team als Ferrari.

Im Auto zeigen Sie weniger Emotionen als Vettel.
Emotionen? Nun, ich denke im Auto nicht zu viel, wirklich. Das stört die Konzentration.

 

Vettel denkt bestimmt 24 Stunden am Tag an die Formel 1. Reichen Ihnen sechs Stunden?
Ja, und weniger!

Wann machten Sie im Rennen zuletzt einen grossen Fehler?
Im letzten Rennen. Für mich kostet jeder Fehler Zeit. Aber es gibt keinen Piloten, der nicht mindestens einmal pro Rennen einen Fehler macht. Wir wollen ja immer 100 Prozent geben, nicht 101 oder 99. Doch du kannst auch einMesser nicht in Balance halten, das ist einfach unmöglich.

Ich denke da an den Fehler von Vettel in Hockenheim, als er in Führung liegend rausflog.
Genau das wollte ich sagen. An einen solchen Moment kann ich mich nicht erinnern, genau wie an viele meiner Rennen. Sie müssten es mir sagen.

 

Sie schauen also Ihre WM-Läufe nicht mehr auf Video an?
Kaum. Nur wenn es eine knifflige Szene gab. Dann will ich es genau wissen.

Sie müssen übrigens Kimi sehr dankbar sein, dass er noch zwei Jahre für Sauber fährt. Sonst wären Sie 2019 der älteste Fahrer im Feld.
(Lewis schlägt die Hände über der Mütze zusammen.) Wirklich? Holy shit! Ich wäre tatsächlich der älteste Fahrer. Ich schaue doch jünger als alle andern aus. So wäre es okay (lacht).

Viele junge Wilde bringen den Fahrstil aus unteren Serien mit in die Formel 1. Müssen Sie da Ihr Territorium verteidigen?
Sie haben recht, man muss sich da schnell anpassen. Aber ich schaue mir diese Kids oft in der Formel 2 oder in der GP3 an. Ich muss mein Territorium nicht verteidigen. Das macht nur jemand, der sich bedroht fühlt. Vielleicht zeige ich den Jungen automatisch, wo es langgeht. Man kann sich seine Gegner nicht aussuchen.

 

Viele Fahrer von reichen Eltern kommen in die Königsklasse. Und Esteban Ocon scheint deshalb keinen Sitz mehr zu bekommen.
Ich habe meine Gefühle für diese negative Entwicklung schon ein paar Mal geäussert. Es ist einfach schlecht, wenn so gute Fahrer wie Ocon auf der Strecke bleiben. Viele Teams nehmen junge Fahrer in ihre Academy auf. Wenn ich Teamchef wäre, würde ich stets mit den zwei besten Fahrern antreten, die auf dem Markt sind. Vor allem, wenn das Auto nicht so gut ist. Dann ist Erfahrung alles.

Erstmals in der Hybrid-Ära hat Mercedes nicht immer das schnellste Auto. Hat sich die Mentalität im Team geändert?
Schon letztes Jahr hatten wir nicht jedes Mal das schnellste Auto. Als Team sind wir dadurch sogar gewachsen. Jeder zieht am selben Strick. So hungrig wie jetzt waren wir noch nie!

Niederlagen machen also tatsächlich stärker?
So würde ich es nicht sagen. Aber die schwierigen Momente schweissen unser Team noch mehr zusammen.

Für nächstes Jahr wechselt Red Bull zu den Honda-Motoren. Was erwarten Sie davon?
Einiges. Denn Ferrari und Mercedes brauchen einen dritten starken Gegner. Sonst wird es auch für mich langweilig, weil ich verschiedene Rivalen bezwingen will. Also muss Red Bull Erfolg haben. Sie bauen seit Jahren ein tolles Auto, doch ich frage mich oft, ob das Management dort immer die richtigen Entscheide trifft. Das gilt auch für andere Teams!

Seit 2007 haben Sie jedes Jahr mindestens einen Grand Prix gewonnen.
So wird es weitergehen!

Und jetzt noch 22 Siege bis zum grossen Michael Schumacher.
Oh my god! Das ist noch ein langer Weg. Ehrlich, ich jage keine Rekorde. Wenn ich am Morgen aufstehe oder trainiere, denke ich nie, ach da ist ja noch ein Rekord. Meine Leidenschaft und meine Ziele haben nur einen Namen: Weltmeister. Ich hänge immer noch am Berg, selbst wenn ich jetzt den 5. Titel holen sollte. Michael hat 7 – und das ist der Mount Everest.

Da wären 2018 ein oder zwei Regen-Rennen eine Hilfe?
Warum?

Weil Sie in allen letzten neun Rennen bei nassen Bedingungen siegten.
Ich möchte nicht im Regen tanzen, aber seit der Kart-Zeit bin ich im Nassen sehr stark. Ich weiss, wo dann die Gefahren auf der Strecke liegen, verrate sie aber nicht.

Und wo liegen die Gefahren in einem Team?
Die Balance muss stimmen, die Energie. Und das Vertrauen. Wenn Chef Toto Wolff mit einer verrückten Idee auftauchen würde, kommt es sicher zu Diskussionen. Ich würde ihm dann nur sagen, Toto, pass auf!

Sie bestimmen also das Geschehen bei Mercedes wie einst Schumi bei Ferrari? Der hätte die Räikkönen-Entlassung kaum zugelassen.
Eine schwierige Frage, die am Ende mit einem Wort beantwortet wird: Vertrauen. Die Atmosphäre bei Mercedes-Benz bis hinauf in die grossen Chefetagen ist einmalig. Dafür bin ich dankbar.

 

Sie sind ein totaler Mercedes-Mann.
Ich glaube, die unterstützen mich bald 20 Jahre. Ich habe ihnen viel gegeben. Ich brachte jetzt auch Tommy Hilfiger ins Team, schaue, dass die richtigen Ingenieure zu uns kommen. Mercedes und Hamilton – das ist eine beinahe unschlagbare Einheit.

Und deshalb fahren Sie noch fünf Jahre mit dem Stern?
Fünf Jahre? Ich weiss es nicht, fragen Sie Ende 2020 wieder.

Wie gehen Sie mit Glück und Pech um?
Ich glaube nicht an Pech, ich glaube an andere Dinge. Eines Tages werde ich ein Buch schreiben und erklären, was ich wirklich von allen verschiedenen Szenarien auf dieser Welt halte – und es wird für alle neu sein!

Kimi schrieb kürzlich ein Buch ...
Hat es zwei Seiten?

Nein, 269 …
Aber die Buchstaben sind sehr gross (lacht).

Kimi beschreibt darin, wie er 16 Tage lang betrunken war …
Was, das hat er geschrieben! Scheisse, das ist verrückt.

Wann erscheint Ihr Meisterwerk?
Nach der Formel-1-Karriere. Das zweite Leben bin ich aber mit der Mode und der Musik schon lange am Aufbauen. Denn ich will nach dem Rennsport nicht von null beginnen müssen. Ich hoffe, dass ich die Handschuhe auf dem höchsten Niveau an den berühmten Nagel hängen kann.

Sie haben schon über 20 Tattoos. Auf welchen Körperteil haben Sie das letzte stechen lassen?
(Lewis krempelt das T-Shirt auf der linken Seite hoch.) Hier, das ist mein Vater mit mir.

Darf ich davon ein Bild machen?
Nein, das muss ich zuerst meinen Fans auf Instagram zeigen.

*****

Ein Hauch von Hollywood

Du spürst es sofort. Da sitzt dir kein gelangweilter Formel-1-Pilot gegenüber. Da ist schnell mal Pfeffer im Gespräch. Da werden aus den eingeplanten 20 Minuten am Ende 35 Minuten.

Du weisst es sofort. Da spricht einer mit Leidenschaft, Herz und dem Spass am Leben. Kein Blabla. Nein, Emotionen, wo sie am Platz sind, Kritik, wo sie hingehört, und Respekt, wo er verdient ist.

 

Du siehst es sofort. Gegenüber sitzt ein Hauch von Hollywood. Pur. T-Shirt und Kappe aus der eigenen Kollektion von Tommy Hilfiger. Die Goldketten sind verschwunden, Silber glänzt auch mit Brillanten und Diamanten. Die Tattoos als ein Zeichen der Freiheit. Auf der turbulenten Suche nach sich selbst. Nach der Liebe und Geborgenheit, die er bei Mercedes seit vielen Jahren findet.

Du fragst sofort. Wie ist es mit der Liebe, den Frauen, einer Heirat oder Kindern? Das Lächeln gibt dir ohne Worte die Antwort. Dann kommt doch noch: «Es ist alles ruhig und unter Kontrolle.» Also sicher keine Blitzheirat. Gerüchte nerven ihn schon lange nicht mehr. Und das Wichtigste: Aus dem früherenLiebeskasper, der die privatenSorgen oft mit ins Cockpit schleppte, ist ein Mann geworden. Wie er selber sagt. Er hat vor einem Jahr dieErnährung umgestellt, isst kein Fleisch mehr und unterstützt den Kampf gegen die Tierquälerei.

Du urteilst sofort. Da sitzt dir ein Paradiesvogel gegenüber. Der erste seit James Hunt (✝1993). Er macht neben der Strecke seine eigenen Gesetze, braucht keinen Manager, der ihm das Leben vorschreibt. Das tun höchstens seine Freunde. Auf der ganzen Welt. Stets verbunden mit Instagram.

Am Ende des Gesprächs ist die Bilanz klar: Lewis Hamilton ist ein Ausnahmekönner, was viele Fans einfach nicht anerkennen wollen. Der Brite legt Runden hin, die vom andern Stern sind – und er macht kaum Fehler. Er verdient seine 50 Millionen Franken im Jahr. Denn er ist die rasende Lebensversicherung für Mercedes und deren Erfolge. Und Hamiltons Leistungen sind die beste Medizin für seinen kranken Chef Niki Lauda in Wien! (R.B.)

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Persönlich

Lewis Carl Davidson Hamilton wurde am 7. Januar 1985 (Steinbock) im englischen Stevenage in der Grafschaft Herfordshire geboren. SeinVater kam von der Karibikinsel Grenada, die Lewis noch heute als seinen Lieblingsort aufdieser Welt bezeichnet. 2009erhielt er von der Queen den Ritterorden MBE. Hamilton kam schon 1998 ins Förderungsprogramm von McLaren! Mit 13 Jahren. Dann ging es für Lewis nur noch bergauf.

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Hamilton im Vergleich mit Schumacher

 

Hamilton Schumacher4WM-Titel7223Rennen30769Siege91129Podestplätze15579Pole-Positions6840Schnellsten Runden7722 Jahre 154 TageAlter beim ersten Sieg23 Jahre 240 Tage
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Die Nachfolge von Leuthard und Schneider-Ammann wird zum Richtungsstreit: Poker um die Macht

Sun, 09/30/2018 - 01:51

Die Bundesratswahlen am 5. Dezember werden zur Weichenstellung. Die Linke will den Rechtsruck in der Regierung rückgängig machen.

Zwei Rücktritts-Ankündigungen in einer Woche elektrisieren den politischen Betrieb in Bern: Über die Zukunft von Doris Leuthard (55, CVP) und Johann Schneider-Ammann (66, FDP) war bereits ungewöhnlich lang spekuliert worden – doch dass sie ihre Sessel nun zeitgleich auf Ende Jahr räumen wollen, überraschte Politiker und Beobachter gleichermassen, nicht zuletzt die fünf verbleibenden Bundesräte.

Die Doppelvakanz hat einen politischen Richtungsstreit ausgelöst. Die Debatten drehen sich um die Frage, ob sich der Bundesrat in seiner künftigen Zusammensetzung in Richtung Zentrum bewegt – oder ob die Rechte bei den Wahlen vom 5. Dezember ihre Macht zementiert. Klar ist: Die Schweiz steht vor einer bedeutenden politischen Weichenstellung. Auch als sich gestern Samstag die Delegierten der Sozialdemokraten in Olten SO versammelten, ging es bei den meisten Gesprächen um die Zukunft des Bundesrats. Die Genossinnen und Genossen waren sich einig – es müsse zwei weibliche Kandidaten geben.

Die Hoffnungen der Linken

Ein einflussreiches Mitglied der Bundesversammlung glaubt, dass es der Partei gelingen müsse, ein Paket zu schnüren: «Karin Keller-Sutter für die FDP, Viola Amherd für die CVP, damit könnten wir leben!» Das Votum kommt nicht von ungefähr, Amherd politisiert am linken Flügel der CVP und war in ihren 13 Jahren als Parlamentarierin stets eine verlässliche Partnerin des Mitte-links-Lagers. Ein Fraktionskollege betont, die SP müsse Keller-Sutter, sollte sie wie erwartet antreten, früh unterstützen: «So kann die Partei vielleicht von ihrer Wahl profitieren.»

Jeder im Vergleich zu Amherd deutlich rechtere CVP-Bundesratskandidat hingegen würde von den Genossen als Debakel betrachtet – die beiden SP-Vertreter in der Landesregierung wären damit vollends isoliert. Die letzte Bundesratswahl, bei der die Sozialdemokraten keine Rolle spielten, steckt der Partei noch in den Knochen

Erinnerungen an die Ära Blocher/Merz

Doch die Ängste und Hoffnungen der Linken gehen weitaus tiefer. Sie kreisen um die grossen Kämpfe zu Beginn der Nullerjahre, ihre grösste Niederlage und den grossen Triumph der SVP. Denn Richtungswahlen gab es in der jüngsten Vergangenheit mehr als genug: Am 10. Dezember 2003 gelang Christoph Blocher (77), unumstrittenem Chef der SVP, die Wahl in den Bundesrat. Mit dem freisinnigen Hans-Rudolf Merz (75) verlagerte sich das Gewicht in der Landesregierung schon damals weit nach rechts. Die folgende Legislatur war für die Linke verloren.

Dann aber holte Mitte-links zum Gegenschlag aus. Nach nur einer Legislatur löste eine Mehrheit der Vereinigten Bundesversammlung Blocher ab und ersetzte ihn durch die Bündner Regierungsrätin Eveline Widmer-Schlumpf (62). Tief gekränkt trat Blocher den Rückzug an, seine Partei verstiess Widmer-Schlumpf und Samuel Schmid (71) – von diesem Augenblick an war sie nicht länger im Bundesrat vertreten. 2015 gelang es der SVP mit der Wahl von Guy Parmelin (58), wieder zwei Bundesräte zu stellen. Doch es war erst der Abgang des welschen Freisinnigen Didier Burkhalter (58), der im Oktober 2017 den Weg für ein neuerliches rechtsbürgerliches Powerplay frei machte.

Wer setzt sich als Königsmacher durch?

Bei den nun anstehenden Wahlen gibt es daher für die SP-Strategen nur ein Ziel: Der mit der Wahl von FDP-Mann Ignazio Cassis manifestierte Rechtsrutsch im Siebnergremium soll eingedämmt, die rechtsbürgerliche Viererkette nach Möglichkeit aufgeweicht werden.

Gegenwärtig prägen Absprachen zwischen SVP- und FDP-Bundesräten die Politik der Landesregierung. Dazu CVP-Parteichef Gerhard Pfister (55): «Heute erleben wir es immer wieder, dass im Bundesrat mit Mehrheiten entschieden wird, statt dass man versucht, konsensual eine Lösung zu finden, hinter die sich der ganze Bundesrat stellen kann.» Vielleicht, so Pfister, ergebe sich bei den Ersatzwahlen im Dezember eine Chance «diese Gemengelage wieder etwas aufzubrechen».

Rechts der Mitte will man genau das verhindern. SVP-Präsident Albert Rösti (51) lässt da keinen Zweifel: «Mit der Wahl von Ignazio Cassis ist es gelungen, den Wählerwillen im Bundesrat besser abzubilden. Dies gilt es zu verteidigen.» Die SVP werde ihre Stimmen nur Kandidaten geben, «die sich klipp und klar für die Souveränität unseres Landes einsetzen».

Keller-Sutter als Favoritin für den FDP-Sitz

Aber bislang hat sich noch niemand aus der Deckung gewagt, offizielle Kandidaturen sind nicht bekannt geworden. Und zwar aus gutem Grund: Politiker, die sich bei Entscheidungen wie dieser in den Vordergrund drängen, sind meist nicht diejenigen, die am Ende das Rennen machen.
Während das Kandidatenfeld der CVP noch ziemlich offen wirkt, hat sich beim Freisinn bereits eine Favoritin herausgeschält: Die St. Galler Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter (54).

Die allseits als kompetent gelobte ehemalige Regierungsrätin könnte damit just jenen Sitz erben, bei dessen Besetzung sie vor acht Jahren gegen Schneider-Ammann verlor. Keller-Sutter wird zugetraut, dass sie im Bundesrat rasch eine Führungsrolle übernehmen, auf bürgerlicher Seite sogar den Takt angeben könnte. Umso sinnvoller erscheint es für die SP, sich zügig auf ihre Seite zu schlagen. Die Genossen bräuchten dazu lediglich ein Manöver der SVP zu kopieren: Vor Jahresfrist setzte die Rechtspartei voll auf Ignazio Cassis – er hat nicht vergessen, wer ihm die Stimmen gab.

 

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Zahme Werber kicken Schäfli raus: Soft, softer, SVP

Sun, 09/30/2018 - 01:49

Statt Raketen-Minaretten oder schwarzen Schafen zeigt die Volkspartei jetzt Fotos einer nachdenklichen jungen Frau. So will die SVP die Abstimmung gewinnen.

Neben den Bundesratswahlen wird die SVP-Selbstbestimmungs-Initiative (SBI) zum beherrschenden Politthema der nächsten Wochen. Sie will die Bundesverfassung als oberste Quelle des Rechts definieren. Was in der Schweizer Verfassung steht, soll immer höher gewichtet werden als das Völkerrecht – abgesehen von zwingenden internationalen Bestimmungen wie dem Folterverbot. Am 25. November wird abgestimmt.

Die Rechtspartei steht vor einer schwierigen Ausgangslage. Alle anderen Parteien, insbesondere auch der Wirtschaftspitzenverband Economiesuisse lehnen ihr Anliegen ab. Sie warnen vor Rechts- und Planungsunsicherheit, die den exportorientierten Unternehmen in der Schweiz schaden könnten.

Lammfromm statt mit tretenden Schafen

In den nächsten Tagen präsentiert die SVP ihre Werbekampagne, mit der sie den Urnengang gewinnen will. Die Sujets, die SonntagsBlick exklusiv vorliegen, wirken ungewohnt: Wer die berühmt-berüchtigten weissen Schäfchen erwartet, die einem schwarzen einen Tritt verpassen, Minarette, die zu Raketen mutieren oder gar schwarze Hände, die nach Schweizer Pässen greifen, dürfte überrascht sein.

Die neuen Motive kommen völlig harmlos daher. Eine nachdenkliche junge Frau hält ein Ja-Schild. Daneben (Foto oben rechts) in sanftem Orange die Aussage «Ja zur direkten Demokratie – ja zur Selbstbestimmung». Die SVP wird nicht erwähnt – selbst das Sünneli-Logo fehlt auf der Anzeige. Ein Nationalrat meinte lächelnd, das Inserat erinnere ihn an die Postfinance.

«Wir wollen einen sachlichen Abstimmungskampf»

Kampagnenchef Thomas Matter (52): «Wir halten die Botschaft bewusst simpel. Denn die Fragestellung ist ganz einfach: Wer hat in der Schweiz das Sagen – die Bürger mit der direkten Demokratie oder internationale Richter und Organisationen?» Wer auf Erstes mit Ja antworte, könne der Initiative nur zustimmen. «Deshalb ist auch keine aggressive Kampagne wie in früheren Fällen nötig. Wir wollen einen sachlichen Abstimmungskampf», so der Zürcher Nationalrat, ein Parteileitungsmitglied.

Haudrauf-Werber Alexander Segert (55), der die umstrittenen Plakate der Vergangenheit erdacht hatte und damit rechtspopulistische Parteien in ganz Europa beeinflusste, kam nicht zum Zug. Er war wohl der falsche Mann für den neuen Softie-Kurs. Den aktuellen SVP-Auftritt verantwortet eine neue Agentur, die Berner Komet. Sie zählt auch Firmen wie die Migros, die Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn oder die Berner Young Boys zu ihren Kunden.

«David gegen Goliath»

Wie man es von der SVP gewohnt ist, gibt die Partei nicht bekannt, wie viel Geld sie für die Ausmarchung investieren will. «Es ist aber ein Kampf David gegen Goliath», deutet Matter an. Schon die Economiesuisse allein werde Millionen einsetzen. Was den Unternehmer besonders ärgert: «Bei der Abstimmung Energiestrategie 2050 konnte man sich nicht einmal zu einer Parole durchringen. Jetzt geht es um eine staatspolitische Frage, und der Verband engagiert sich mit allen Mitteln für ein Nein.» Das sei unglaubwürdig.

Der Kampf um die Selbstbestimmungs-Initiative dürfte auch unabhängig von der Werbekampagne hitzig werden.

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FBI-Untersuchung gegen Richter-Kandidaten angelaufen: Trump rechnet weiter mit Kavanaugh

Sun, 09/30/2018 - 01:45

US-Präsident Donald Trump rechnet nach eigenen Worten trotz der FBI-Ermittlungen gegen Brett Kavanaugh weiter fest mit einer Berufung seines Richter-Kandidaten in den Supreme Court.

Donald Trump (72) hält an seinem Richterkandidaten Brett Kavanaugh (53) fest. «Ich brauche keinen Plan B», sagte der US-Präsident am Samstagabend (Ortszeit) in Washington. Er betonte, die Bundespolizei FBI habe völlig freie Hand bei den Ermittlungen. «Sie können tun, was immer sie tun müssen.»

Über den mit Missbrauchsvorwürfen konfrontierten Kavanaugh sagte Trump: «Ich denke, dass er grossartig ist.» Den oppositionellen Demokraten warf Trump ein furchtbares Verhalten vor.

Deshalb ermittelt das FBI

Mindestens drei Frauen haben Missbrauchsvorwürfe bis hin zur versuchten Vergewaltigung gegen Kavanaugh erhoben, die dieser aber allesamt zurückweist. Kavanaugh nahm am Freitag trotz der Anschuldigungen eine wichtige Hürde für den Spitzenjob. Der Justizausschuss des Senats empfahl die Nominierung des 53-Jährigen mit der Mehrheit der republikanischen Senatoren. Die Demokraten im Ausschuss stimmten geschlossen dagegen. Der republikanische Senator Jeff Flake - der als Wackelkandidat galt - sprach sich allerdings dafür aus, das FBI die Vorwürfe gegen den Juristen untersuchen zu lassen.

Die Führung der Republikaner und auch Trump selbst willigten daraufhin ein, den Ermittlern Zeit für eine Untersuchung der Vorwürfe zu geben. Der Justizausschuss des Senats räumte dafür eine Woche ein. Man werde die Regierung bitten, das FBI anzuweisen, eine «zusätzliche» Hintergrundüberprüfung Kavanaughs durchzuführen, hiess es am Freitag in einer Mitteilung des Ausschusses. Abschliessend muss der Senat über die Berufung Kavanaughs an den Supreme Court abstimmen.

FBI nimmt Kontakt zu weiterem mutmasslichem Opfer auf

Die US-Ermittlungsbehörde FBI nahm unterdessen Kontakt zu einer weiteren Frau auf, die den Kandidaten für den Obersten Gerichtshof der sexuellen Belästigung beschuldigt. Anwalt John Clune teilte am Samstag mit, seine Mandantin Deborah Ramirez sei vom FBI um ein Gespräch gebeten worden und habe sich dazu bereit erklärt.

Die Psychologie-Professorin Ford hatte Kavanaugh am Donnerstag in einer aufsehenerregenden Anhörung vor dem Justizausschuss des US-Senats vorgeworfen, er habe sie 1982 auf einer Party zu vergewaltigen versucht. Ramirez wirft dem konservativen Spitzenjuristen vor, sich vor Jahrzehnten auf einer Studentenparty an der Eliteuniversität Yale vor ihr entblösst zu haben. Eine dritte Zeugin, Julie Swetnick, sei bisher nicht vom FBI kontaktiert worden, teilte ihr Anwalt Michael Avenatti mit. (SDA)

 

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Novartis und die Schweiz: Es ist kompliziert

Sun, 09/30/2018 - 00:09

BASEL - Novartis generiert ein Drittel des ganzen Schweizer Exportvolumens und ist so für die Volkswirtschaft von unschätzbarem Wert. Doch die Beziehung zu der Schweiz ist nicht immer einfach.

Novartis hat seine Heimat am äussersten Zipfel der Schweiz: am Stadtrand von Basel, an der Grenze zu Frankreich, streng gesichert. Wer auf den mit architektonischen Juwelen bestückten Novartis Campus will, braucht eine Bewilligung. Einmal drinnen, erschliesst sich eine Stadt in der Stadt: mit Cafés, einem Coop, eigenem Passbüro, lebendig und geschäftig. Von aussen aber wirkt Novartis unnahbar und abgeschottet.

Der Pharmagigant ist für die Volkswirtschaft von unschätzbarem Wert. In der Börsensprache würde man sagen: eines der wichtigsten Assets im Schweizer Portfolio. Mit den anderen Pharmafirmen – allen voran dem Basler Gegenpart Roche – generiert Novartis ein Drittel des ganzen Schweizer Exportvolumens. Die Arbeitsplätze sind hochwertig, die Bedingungen gut.

Auf einen Schlag mehr als 2000 Jobs weg

Und doch ist da immer diese Distanz. Nach dem Ende der Ära von Daniel Vasella (65) – sein Name ist immer noch ein Synonym für überrissene Manager-Löhne – suchte Novartis die Nähe zur Bevölkerung. Gab sich transparent und bescheiden.

Richtig gefunkt hat es nie. Der durchaus joviale Ex-CEO Joe Jimenez (59) suchte mit fragwürdigen Zahlungen die Nähe zur Regierung Trump. Sein Nachfolger Vas Narasimhan (42) – auch er im Grunde sympathisch – trat kaum öffentlich in Erscheinung. Bis er auf einen Schlag mehr als 2000 Jobs strich.

Der Beziehungsstatus zwischen der Schweiz und Novartis bleibt kompliziert. Das verheisst nichts Gutes für eine allfällige Abstimmung über die Reform der Unternehmenssteuern.

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Geldwäsche aus Italien: Mafia-Exportland Schweiz

Sun, 09/30/2018 - 00:08

Vor vier Jahren gab es erstmals einen Beweis für Mafia-Verhandlungen ausserhalb von Italien. Wie viele unaufgedeckte Zellen in der Schweiz agieren, bleibt allerdings offen.

Als 2014 die Frauenfelder Mafia-Zelle aufflog, war das eine Sensation: Damals wurde zum ersten Mal ein Ableger der kalabrischen Mafia dabei beobachtet, wie er ausserhalb von Italien ein Treffen abhielt. Die Schweizer Mafiosi sprachen in denselben Redewendungen wie die in Italien.

Damit konnten die Fahnder beweisen: Die stärkste Mafia-Organisation der Welt mit geschätzt 54 Milliarden Euro Jahresumsatz hat ihr Modell erfolgreich in andere Länder exportiert.

Doch die Zelle im Thurgau ist kein Einzelfall. Ermittler in Kalabrien haben Hinweise, dass es weitere aktive Gruppen in der Schweiz gibt. SonntagsBlick zeigte bereits früher, nun auch heute: ’Ndrangheta-Mitglieder treffen sich nicht nur hier – sie sind auch aktiv. Sie investieren Einnahmen aus dem Drogenhandel in legale Geschäfte, waschen hier also Geld aus kriminellen Quellen.

Jüngstes Beispiel ist eine Zelle aus Catanzaro, die in der Schweiz mehrere Lokale und Immobilien besitzen soll.

Immerhin klagt die Bundesanwaltschaft gelegentlich Mafiosi und ihre Helfershelfer an. So stand im letzten Jahr ein Treuhänder vor Gericht, der für die Mafia im Tessin Immobilien erworben hatte – der ehemalige FDP-Gemeinderat kassierte dafür drei Jahre Gefängnis – doch es braucht mehr.

Zum Beispiel härtere Strafen und eine griffige Kronzeugenregelung, die Mafia-Aussteiger schützt. Nur so kann das grosse Schweigen, die Omertà, auch hierzulande durchbrochen und die Schweizer Waschmaschine für Mafia-Gelder stillgelegt werden.

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Tabu Homosexualität: Wie viele schwule Spitzensportler kennen Sie?

Sun, 09/30/2018 - 00:07

Redaktorin Katja Richard erklärt, wie Vorurteile gegenüber Homosexualität noch immer in unserer Gesellschaft verankert sind. Das obwohl sich schon einige Spitzensportler geoutet haben.

 Rutscht Ihnen ab und zu ein blöder Begriff über die Lippen wie «vom anderen Ufer» oder «Kampflesbe»? Es ist gut, wenn einem solche Ausdrücke im Hals stecken bleiben.

Noch besser wäre, wenn sie auch aus den Köpfen verschwänden. Manche Kollegen, die neben Ihnen im Büro sitzen oder im gleichen Turnverein trainieren, können solche Worte verletzen. Auch wenn sich bei uns heutzutage keiner mehr für seine sexuelle Ausrichtung schämen muss, sitzen alte Vorurteile tief.

Darum behält mancher seine Präferenzen lieber für sich. So wie der ehemalige Kunstturner Lucas Fischer. Dem 28-Jährigen war bis vor einem Jahr noch nicht einmal bewusst, dass er auf Männer steht.

Daran gibt er auch seinem Umfeld die Schuld – im Spitzensport sei Homosexualität nach wie vor ein grosses Tabu, darum wollte er sich auf keinen Fall «schwul benehmen». Noch schwieriger ist ein Outing in typischen Macho-Sportarten wie Rugby, Eishockey oder Fussball.

Wie viele schwule Spitzensportler kennen Sie?

Der Schweizer Spielfilm «Mario» nahm das Tabuthema auf. Ansonsten lassen sich öffentliche Bekenntnisse homosexueller Fussballstars noch immer an einer Hand abzählen. Auch Fussballerinnen tun sich damit schwer – allerdings aus anderen Gründen.

Lara Dickenmann ist die berühmteste Spielerin der Schweiz. Öffentlich über ihre Liebe zu Frauen sprach sie erstmals vor zwei Wochen. Weil sie nicht das Klischee der lesbischen Fussballerin bedienen wollte, verleugnete sie sich lange Zeit selbst. Heute, mit 32 Jahren, möchte sie Mut machen.

Lucas Fischer startet jetzt eine Karriere als Künstler; im Showgeschäft sei das Umfeld toleranter. Der Druck kann aber auch dort enorm sein. George Michael, der in den 80er-Jahren mit Wham! zum Mädchenschwarm und Sexsymbol wurde, outete sich erst, nachdem er in flagranti erwischt wurde. Er habe seine Homosexualität nicht öffentlich machen wollen, solange seine Mutter lebte, sagte er später.

Ob Showbusiness oder Spitzensport: Ich warte gespannt auf das Outing des ersten schwulen Schwingers.

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Tesla-Gründer macht mit US-Börsenaufsicht einen Deal: Elon Musk räumt Chefsessel und bezahlt Millionen

Sat, 09/29/2018 - 23:32

Elon Musk geht einen folgenschweren Deal mit der US-Börsenaufsicht SEC ein. Der Südafrikaner gibt sein Amt als Verwaltungsratschefs bei Tesla ab und bezahlt zusätzlich eine Millionen-Busse. BLICK erklärt die überraschende Einigung.

Was für eine Woche für Elon Musk und Tesla! Am Donnerstag lässt die US-Börsenaufsicht SEC die Bombe platzen: Sie klagt den Chef und Gründer des Elektroautobauers wegen Wertpapierbetrugs und irreführender Angaben an. Die Behörde strebte seine Entmachtung an (BLICK berichtete).

Am Samstagabend die überraschende Wende: Musk geht einen Deal ein. Der Südafrikaner muss das Amt als Verwaltungsratschefs bei Tesla für drei Jahre abgeben. Zusätzlich erhält Musk als Privatperson und Tesla als Unternehmen je eine Busse in der Höhe von 20 Millionen US-Dollar aufgebrummt. BLICK erklärt, wie es zur überraschenden Einigung kam:

Worum geht es eigentlich?

Um einen Tweet vom 7. August dieses Jahres. Musk liess an jenem Dienstagmorgen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter die Bombe platzen: «Ich erwäge, Tesla für 420 US-Dollar zu privatisieren. Finanzierung gesichert.»

 

Was folgte, war einer der betriebsamsten Handelstage seit 2014 für Tesla. Mehr als 30 Millionen Aktien wechselten den Besitzer, obwohl der Handel für mehr als 90 Minuten unterbrochen wurde. Die Tesla-Aktie schloss an jenem Abend bei knapp 380 Dollar, was einem satten Plus von etwa 11 Prozent entsprach.

Was wurde Musk vorgeworfen?

Wertpapierbetrug und irreführende Angaben. Der Tesla-Gründer soll mit dem Zusatz «Finanzierung gesichert» gelogen haben, so die SEC. Und tatsächlich: Wie sich später herausstellte, konnte Musk eine gesicherte Finanzierung nicht beweisen. Mit dieser Falschaussage habe Musk somit Investoren geschadet, billanzierte die Börsenaufsicht in ihrer Klage vom Donnerstag. 

Warum zuerst die Klage und dann der Deal?

Weil Musk seine Meinung gewechselt hat. Am Mittwochabend, wenige Stunden vor der Anklage, hatten sich seine Anwälte und die SEC gemäss dem «Wall Street Journal» auf einen Deal geeinigt gehabt. Am nächsten Morgen liessen Musks Anwälte die Einigung aber im letzten Moment platzen – auf Geheiss des Tesla-Chefs. Die Börsenaufsicht zog die Konsequenzen und klagte ihn an.

Dann die Kehrtwende: Noch am gleichen Abend änderte Musk seine Meinung erneut. Er habe seinen Anwalt damit beauftragt, den Deal wieder auf den Tisch zu bringen, schreibt das «Wall Street Journal» und verweist auf interne Quellen. Das SEC-Team sei über Musks zweiten Meinungswechsel innert Stunden verärgert gewesen und erhöhte die Geldstrafe. Auch, weil die Tesla-Aktie aufgrund der Medienberichten rund um die Anklage um zwölf Prozent einbrach. Musk willigte am Freitagabend ein.

Was beinhaltet der Deal konkret?

Elon Musk muss als Privatperson eine Busse in der Höhe von 20 Millionen US-Dollar zahlen. Denselben Betrag wurde auch seinem Unternehmen Tesla aufgebrummt. Das Geld soll an geschädigte Investoren ausgeschüttet werden. Zudem muss Musk sein Amt als Verwaltungsratschefs für drei Jahre abgeben. 

Desweiteren hat Tesla zugestimmt, zwei neue unabhängige Vorstandsmitglieder zu ernennen, einen neuen Ausschuss von Direktoren einzurichten und Kontrollen zur Überwachung der Kommunikation von Musk zu schaffen. Der Tesla-Gründer bekommt also einen Babysitter für seinen Twitter-Account zur Seite gestellt.

Und was hat Musk davon?

Er darf CEO des Unternehmens bleiben, wird also nicht vollständig entmachtet. Desweiteren beinhaltet der Deal kein Schuldzugeständnis. Musk bleibt demnach offiziell unbeheliigt.

Was bedeutet der Deal für Tesla?

«Hoffentlich endlich Ruhe», sagt US-Börsenexperte Jay Ritter von der «University of Florida» zu BLICK. Er sieht trotz der Strafe etwas positives für Tesla: «Herr Musk war übermässig engagiert. Vielleicht ist es das Beste, wenn er sich nun auf eine Aufgabe im Unternehmen konzentrieren kann.»

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Spektakel in Millionenstadt: Vulkan spuckt Asche auf Mexiko-Stadt

Sat, 09/29/2018 - 22:37

Der Vulkan Popocatépetl hat eine Aschewolke ausgespuckt, die bis nach Mexiko-Stadt gezogen ist. Gefahr für die Menschen bestand jedoch nicht.

Spektakel in Mexikos Hauptstadt: Der Vulkan Popocatépetl hat eine Aschewolke ausgespuckt, die bis in die Millionenmetropole gezogen ist. In der mexikanischen Hauptstadt sei am Samstag in einigen Stadtteilen Asche niedergerieselt, teilte der Leiter des Zivilschutzes der Stadt, Fausto Lugo, auf Twitter mit.

Eine Gefahr für Menschen bestehe jedoch nicht. Die Behörden empfahlen, Nase und Mund zu schützen, Haustiere nicht nach draussen zu lassen und Aktivitäten an der Luft einzuschränken.

Vulkan Popocatépetl ist kein Unbekannter

Allein am Freitag und Samstagvormittag kam es zu 183 Ausstössen von Wasserdampf, Gas- und Aschewolken, wie die nationale Behörde zur Katastrophenprävention (Cenapred) auf ihrer Homepage mitteilte.

 

Der Vulkan zeigt immer wieder Aktivität, auch Rauch- und Aschewolken sind dabei keine Seltenheit. Cenapred wies die Bevölkerung jedoch auf, wachsam zu bleiben. Der Popocatépetl liegt an der Grenze der Bundesstaaten México, Puebla und Morelos und ist mehr als 5400 Meter hoch. Rund um den Vulkan gilt eine Sperrzone von zwölf Kilometern. In einem Umkreis von 100 Kilometern leben rund 25 Millionen Menschen.

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Eiskalte Seeländer im Derby: Biel bodigt den SCB im Spitzenkampf!

Sat, 09/29/2018 - 22:16

Der EHC Biel fügt dem SC Bern im Top-Duell der National League die erste Saisonniederlage zu! Die Seeländer zeigen sich im Derby in der PostFinance-Arena hellwach und effizient. Der HCD kassiert derweil gegen die SCL Tigers eine herbe 0:7-Schlappe.

SC Bern – EHC Biel 2:5 (1:1, 0:1, 1:3)

16'522 Zuschauer

Der Wiederholungstäter: In den Playoffs kassierte Gregory Sciaroni, damals noch beim HCD, eine Sperre wegen eines Checks gegen das Knie des Bielers Samuel Kreis. Kaum zurück, gabs vier Sperren wegen eines Crosschecks an Mauro Dufner. Und nun ist der Stürmer, der erst am Dienstag sein Debüt für Bern gab, erneut zum Zuschauen verdammt. Check gegen den Kopf von Laker Helbling.

Das Tor: 134 Minuten und 46 Sekunden lang kassierte SCB-Goalie Leonardo Genoni keinen Treffer mehr. Dann bezwingt ihn Biels Toni Rajala mit einem Ablenker. 

Der Neuling: Beim SCB gibt Jeremi Gerber sein NL-Debüt. Er kommt zu 3:29 Minuten Eiszeit.

Der Skorer: Unglaublich, dieser Toni Rajala! Biels Super-Finne, der schon gegen Ambri ein Doppelpack buchte, erzielt einen Hattrick.

Der Beste: Elien Paupe (Biel): Der Hiller-Ersatz ist ein sackstarker Rückhalt.

Die Pflaume: Ramon Untersander (Bern): Leistet seinem Team mit einem Revanchefoul an Julian Schmutz einen Bärendienst. Biel nutzt die Überzahl zum 3:1.

Tore 8. Rajala (Dufner, Pouliot) 0:1. 20. (19:59) Scherwey (Haas/PP) 1:1. 30. Salmela 1:2. 45. Rajala (Pedretti/PP) 1:3. 50. Brunner (Earl) 1:4. 53. Mursak (Heim) 2:4. 60. (59:59) Rajala 2:5 (ins leere Tor).

 

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Fribourg – Lakers 3:2 (2:2, 1:0, 0:0) 

5570 Zuschauer

Personalnot: Rappi tritt mit nur zwei Ausländern an, Verteidiger Gilroy und Stürmer Wellman haben sich am Freitag gegen den SCB verletzt. Auch Timo Helbling fällt nach einem Check von Berns Sciaroni aus.

Fehlstart: Nach 103 Sekunden liegen die dezimierten Lakers 0:2 zurück, womit der Arbeitstag von Goalie Nyffeler früh beendet ist. Für ihn kommt Noël Bader, der ganz stark spielt, zum ersten Mal in der NL zum Einsatz. Beim 2:2 durch Hächler liefert er gar einen Assist!

Pleiteserie: Mit der fünften Pleite in Folge sind die Lakers so schlecht wie seit 18 Jahren (Chur) kein Aufsteiger mehr gestartet.

Der Beste: Julien Sprunger (Fribourg). Schiesst Gottéron mit zwei Toren aus der Krise.

Die Pflaume: Dion Knelsen (Lakers). Auch nach fünf Spielen noch ohne Skorerpunkt.

Tore: 1. (0:37) Sprunger (Slater, Miller) 0:1. 2. (1:43) Holos (Birner) 0:2. 12. Ness 1:2. 18. Hächler (Aulin, Bader) 2:2. 36. Sprunger (Mottet, Furrer/PP) 3:2.

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Ambri – Servette 4:2 (1:1, 0:1, 3:0)  

4582 Zuschauer

Das Spiel: Ambri ist enorm bissig, präsent und zweikampfstark, übernimmt sofort das Kommando. Und die Tessiner lassen sich auch nicht schocken, als Servette mit gnadenloser Effizienz und zwei Powerplay-Toren das Blatt wendet.

Der Wechsel: Am Freitag hexte Benjamin Conz Ambri mit einem Shutout zum Sieg in Langnau. Gegen Servette spielt nun Daniel Manzato – fehlerlos.

Die Wut: Kurz vor Ambris 3:2 kann Tanner Richard bei doppelter Unterzahl losziehen, wird von hinten von Ambri-Verteidiger Lorenz Kienzle mit dem Stock gestört. Straflos, was Servette-Coach Chris McSorley toben lässt.

Die Vollreffer: Ambris Dominic Zwerger wird von einem Fransson-Slapshot am Hals getroffen, bleibt liegen. Der Vorarlberger muss in die Kabine, kehrt aber zurück. Und wird ein zweites Mal getroffen, als er den Puck zum 3:2 ablenkt.

Das Ende: Servette spielt wie beim Sieg gegen den ZSC mit nur zwei Ausländern: Für den Kanadier Lance Bouma ist die Saison wegen einer Knieverletzung schon zu Ende.

Der Beste: Dominik Kubalik (Ambri). Klasse.

Die Pflaume: Adrien Lauper (Ambri). Macht nach einem leichten Crosscheck von Tömmernes den sterbenden Schwan.

Tore: 2. Kubalik (Guerra) 1:0. 17. Fransson (Jacquemet, Rod/PP) 1:1. 38. Wick (Richard, Fransson/PP) 1:2. 41. Ngoy (Novotny) 2:2. 46. Zwerger (Kubalik, Novotny) 3:2. 60. D’Agostini (SH) 4:2 (ins leere Tor).

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HC Davos – SCL Tigers 0:7 (0:1, 0:3, 0:3)  

Das Spiel: Eine Klatsche. Am Freitag beissen sich die SCL Tigers gegen Ambri mit Goalie Conz noch die Zähne aus. Ein deutliches Chancenplus, aber keine Tore. Gegen den HCD wird aus einer sattelfesten Defensive nadelstichartig und mit durchschlagendem Erfolg gekontert. Allerdings auch, weil die Bündner rasch ausser Rand und Band geraten und Torhüter Lindbäck im Regen stehen lassen.

Die Entscheidung: Fällt früh. Nach Pascal Bergers 2:0 fehlen beim HCD Überzeugung und zündende Ideen, um gegen die Ehlersche Mörtelwüste etwas ausrichten zu können. Spätestens nach dem 0:4 fehlt der Partie der Wettkampfcharakter, der Rest ist ein Trauerspiel. Nur aus der Sicht der Bündner natürlich.   

Der Beste: Ciaccio (Tigers). Wird etwa während einer Viertelstunde belagert, danach kann er den Shutout nach Hause nuckeln. Trotzdem: Ein Shutout ist ein Shutout.

Die Pflaume: Prince (Davos). Symptomatisch, wie der Stürmer vor dem 0:3 die Defensivarbeit verweigert.  

Tore: 6. Rüegsegger (Gustafsson) 0:1. 24. P. Berger (Gagnon) 0:2. 35. Kuonen (Pesonen) 0:3. 37. P. Berger 0:4. 41. DiDomenico 0:5. 46. Gustafsson (Neukom) 0:6. 54. Gustafsson 0:7.

Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel519:7122. Bern516:7113. Zug415:1194. Ambri513:1195. SCL Tigers516:896. Lugano412:1467. Lausanne413:1168. Genf59:1369. Fribourg511:18610. Davos57:16611. ZSC Lions45:9412. Lakers56:170

 

 

 

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Bei Demos von Polizisten und Unabhängigkeitsbefürwortern: Viele Verletzte nach Unruhen in Barcelona

Sat, 09/29/2018 - 22:11

Bei zwei zeitgleichen Demonstrationen von spanischen Polizisten und katalanischen Unabhängigkeitsbefürwortern in Barcelona hat es gewalttätige Auseinandersetzungen mit zahlreichen Verletzten gegeben.

Nach Angaben der Stadtverwaltung von Barcelona versammelten sich am Samstag etwa 3000 Polizisten aus ganz Spanien, als auch etwa 6000 Unabhängigkeitsbefürworter demonstrierten. Die katalanische Polizei habe mit einem Grossaufgebot versucht, die beiden Protestzüge voneinander fernzuhalten.

Nach Angaben der Einsatzkräfte versuchten Unabhängigkeitsbefürworter aber wiederholt, die Sicherheitsabsperrung zu durchbrechen. Sie hätten die Beamten mit Farbe und Wurfgeschossen angegriffen.

Rangeleien gab es den Angaben zufolge auch zwischen den Teilnehmern der verschiedenen Protestzüge. Nach Angaben von Rettungskräften wurden 24 Menschen verletzt. Die Polizei teilte mit, es habe sechs Festnahmen gegeben.

Provozierten die Polizisten mit ihrer Demo?

Die Polizisten hatten mit ihrer Demonstration die Kollegen würdigen wollen, die vor fast genau einem Jahr gegen das von der spanischen Zentralregierung verbotene Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien vorgegangen waren. Zugleich forderten sie bessere Gehälter.

Angehörige der spanischen Polizei und der Guardia Civil empfinden es als ungerecht, dass die Beamten der katalanischen und baskischen Polizeien deutlich mehr verdienen als sie.

Die Demonstranten empfanden es als Provokation, dass die spanischen Polizisten ausgerechnet in Barcelona demonstrierten. «Warum sind sie zum Protestieren hierher gekommen?», fragte der 55-jährige katalanische Demonstrant Manel Perez der Nachrichtenagentur AFP. «Nur um zu provozieren und die Tatsache zu feiern, dass sie uns vor einem Jahr verdroschen haben.»

Ein 31-jähriger Polizist von den Balearen, der seinen Namen nur mit Daniel angeben wollte, wies den Vorwurf zurück. «Natürlich wollen wir unsere Kameraden unterstützen, die vergangenes Jahr nur ihre Pflicht getan haben: das Gesetz verteidigen», sagte er. «Aber die Demonstration ist dafür da, unsere Rechte durchzusetzen und wir machen es in Barcelona, weil das eine grosse europäische Stadt ist und es hier mehr Echo gibt.» Er und seine Kollegen seien aber "nicht gekommen, um zu provozieren, versicherte der Polizist. (SDA)

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Berufsmeisterschaften: Vier Schweizer Goldmedaillen an EuroSkills

Sat, 09/29/2018 - 21:48

Viermal Gold und zweimal Bronze: Das ist die Ausbeute des Schweizer Teams an den EuroSkills, der Berufseuropameisterschaft in Budapest. Mit der höchsten Punktzahl aller 520 Teilnehmer holte sich Elektroinstallateur Daniel Gerber sogar den Titel «Best of Europe».

Der Zürcher Gerber sei mit 796 von 800 Punkte ein «nahezu perfekter Wettkampf» gelungen, teilte Swiss Skills am Samstag mit. Eine Goldmedaille erarbeiteten sich auch der Berner Land- und Baumaschinenmechaniker Simon Rüedi, der Aargauer Spengler Pascal Gerber und der Berner Steinmetz Michael Egli. Bronze gewannen die Berner Dekorationsmalerin Lea Meier und der Berner Gipser und Trockenbauer Philippe Bütschi.

Damit sei die achtköpfige Schweizer Mannschaft so erfolgreich gewesen, wie noch nie, hiess es. In dem drei Tage dauernden Wettkampf setzten sich die Schweizer Sieger gegen maximal je 25 Mitkonkurrenten aus ganz Europa durch. Das Resultat sei ein Beweis für die gute Ausbildungsarbeit der Betriebe und Verbände in der Schweiz, wird Delegationsleiterin Christine Davatz im Communiqué zitiert.

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