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Updated: 5 days 23 hours ago

Wirtschaftsbosse sollen der SVP helfen: Martullo-Blocher geht auf Betteltour

Sun, 09/30/2018 - 16:37

BERN - Bei ihrer Selbstbestimmungs-Initiative steht die SVP alleine da, die Wirtschaftsverbände sind dagegen. Dennoch versucht jetzt Magdalena Martullo-Blocher ein Unternehmer-Komitee auf die Beine zu stellen. Und bittet um Geld.

Am 25. November kommt es zum grossen Showdown über die Selbstbestimmungs-Initiative. Die Fronten sind klar: Die SVP steht alleine auf weiter Flur. Gegen die restlichen Parteien, gegen Menschenrechtsorganisationen, gegen die Gewerkschaften und insbesondere auch gegen die Wirtschaftsverbände.

Ein Jahr vor den nationalen Wahlen steht für die SVP viel auf dem Spiel. Das weiss auch Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher (49, GR). Die Ems-Chefin kämpft an vorderster Front für die Initiative. Jetzt will sie auch noch ein Unternehmerkomitee auf die Beine stellen – und geht in Wirtschaftskreisen auf Betteltour. Obwohl die Milliardärin die Kampagne aus der Portokasse selber finanzieren könnte, bittet sie um einen finanziellen Zustupf. Und verspricht: «Selbstverständlich werden wir Ihre finanzielle Unterstützung vertraulich behandeln.»

«Standort Schweiz verliert Vorteile»

Das entsprechend E-Mail hat sie Anfang Woche verschickt. Als «persönliche Anfrage». Am 25. November gehe es «um nichts Geringeres als um die Wahrung der direkten Demokratie», schreibt sie darin mit viel Pathos. Vor allem mit wirtschaftspolitischen Argumenten versucht Martullo-Blocher, ihre Adressaten für ihr Komitee zu gewinnen. Die Schweiz müsse «zukünftig ausländisches Steuer-, Arbeits-, Sozial-, Umwelt-, Tierschutzrecht etc. übernehmen, auch wenn das Volk das nicht will!», warnt sie. «Der Standort Schweiz verliert dadurch jegliche Vorteile!»

Schulterklopfend beteuert Martullo-Blocher: «Als international tätige Unternehmerin, welche in der Schweiz forscht, entwickelt und produziert, habe ich mich intensiv mit dieser Vorlage auseinandergesetzt.» Die von Economiesuisse ins Feld geführte Befürchtung, ein Ja zur Initiative führe bei vielen Abkommen zu Rechtsunsicherheit, wischt sie vom Tisch: «Die rund 600 aktuell in Kraft befindlichen Wirtschaftsabkommen müssten bei einer Annahme der Initiative weder geändert noch gekündigt werden. Sie entsprechen aktuell der Verfassung», betont sie in ihrem E-Mail. «Das bestätigt übrigens auch Economiesuisse.»

FDP: «Die Suche ist hilflos»

Es muss schnell gehen: Von ihren Adressaten erwartete sie bis gestern Freitag einen Entscheid. Und natürlich ein «Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Schweiz und zur direkten Demokratie».

Die Martullosche Befehlsausgabe ist manchen Unternehmern sauer aufgestossen. Andere haben sich schlicht darüber gewundert. So zum Beispiel FDP-Nationalrat und Haustechnik-Unternehmer Peter Schilliger (59, LU). «Ich habe die SVP-Initiative im Parlament abgelehnt, da bin ich schon erstaunt darüber, dass ich für das Ja-Komitee angefragt werde», sagt er zu BLICK. «Die Suche erscheint mir etwas hilflos und undifferenziert.»

Martullo gibt sich optimistisch

Inhaltlich kann er mit Martullos Argumentation sowieso nicht viel anfangen. «Die gegenseitigen wirtschaftlichen Beziehungen zu unseren Nachbarn sind mir wichtig, die setze ich nicht aufs Spiel», so Schilliger. «Schlussendlich hat es bei bedeutenden Abkommen ja auch immer wieder das Volk in der Hand, ob es diese eingehen will oder nicht.» Und auch Martullos Tonfall gefällt ihm nicht: «Ihre belehrende Art kommt bei mir nicht gut an.»

«Das Unternehmer-Komitee kommt sicherlich zustande», entgegnet Martullo gegenüber BLICK. Die Rückmeldungen der KMU auf ihr Schreiben seien «mehrheitlich positiv». Viele hätten Unterstützung zugesagt – auch finanzielle.

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Waadtländer feiern dritten Sieg: Lausanne fertigt den EVZ ab

Sun, 09/30/2018 - 15:30

Nach den Niederlagen von Lausanne und Zug, wollen beide Mannschaften wieder punkten. Mit einem Sieg könnten die Waadtländer zum EVZ aufschliessen.

Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel519:7122. Bern516:7113. Zug415:1194. Ambri513:1195. SCL Tigers516:896. Lugano412:1467. Lausanne413:1168. Genf59:1369. Fribourg511:18610. Davos57:16611. ZSC Lions45:9412. Lakers56:170

 

 

 

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Ex-Tennis-Queen im Baby-Glück: Erwarten Hingis und ihr Harald ein Mädchen?

Sun, 09/30/2018 - 15:12

Freudige Botschaft aus dem Hause Hingis! Wie die Schweizer Tennis-Legende an ihrem Geburtstag auf Twitter bekannt gibt, wird sie demnächst Mutter.

Das Babyglück schlägt im Hause von Ex-Tennis-Queen Martina Hingis ein! Etwas mehr als zwei Monate nach der Hochzeit mit Harald Leemann verkündet sie das freudige Ereignis am Sonntagnachmittag mit einem Tweet – ausgerechnet an ihrem 38. Geburtstag.

Martina schreibt: «Danke für alle Geburtstagwünsche. Glücklich mitzuteilen, dass dies das letzte Mal sein wird, wo wir als Paar feiern. Ich bin aufgeregt, anzukündigen, dass wir zu dritt eine Familie sein werden!»

Die Schweizer Tennis-Szene bekommt damit nach Roger Federer (vierfacher Papi), Stan Wawrinka (Papi einer Tochter) und Patty Schnyder (Mutter einer Tochter) weiter Zuwachs. Ob es ein Mädchen oder ein Junge wird, verrät Hingis nicht.

Allerdings: Auf dem Bild, welches Martina veröffentlicht, ist nebst drei Tennis-Rackets auch ein kleines pinkfarbenes Röckchen der US Open abgebildet. Vielleicht ein versteckter Hinweis auf ein Mädchen? Auch der Zeitpunkt der Geburt lässt sie noch offen.

Nächste Woche spielt Hingis auf Mallorca

Die fünffache Einzel-Grand-Slam-Siegerin, die auch 209 Wochen die Nummer 1 war, trat vor exakt einem Jahr vom Spitzentennis zurück. Ganz vom Tennis lassen kann es Hingis aber nicht. Im Februar unterstützt sie das Fed-Cup-Team als Beraterin.

Kommende Woche kehrt Martina sogar auf den Court zurück. Sie nimmt trotz Schwangerschaft vom 4. bis 7. Oktober beim Legends Cup auf Mallorca teil. (rib)

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Sauber jubelt über sechs WM-Punkte: Stallorder sei Dank – Hamilton feiert 70. GP-Sieg!

Sun, 09/30/2018 - 15:06

Mercedes hat Sotschi fest im Griff. Lewis Hamilton gewinnt den GP von Russland vor Teamkollege Valtteri Bottas. Für Sebastian Vettel im Ferrari wird die WM langsam, aber sicher zum unerreichbaren Ziel. Sauber punktet sechsfach. Hamilton: «Ich fühlte mich nach einem Sieg noch nie so schlecht!»

Lewis Hamilton macht die 70 voll!

Der Brite gewinnt den fünften aus den letzten sechs Grand Prix und macht einen nächsten riesengrossen Schritt in Richtung fünften Weltmeistertitel. Auch weil Mercedes-Boss Toto Wolff in der 27. Runde den «Tactical»-Funkknopf betätigt – und die Stallorder in die Wege leitet.

Bottas rollt aus, lässt Hamilton vorbeiziehen und wird zum grossen Bremsklotz für Sebastian Vettel im Ferrari. Bottas, der sich am Samstag die Pole-Position erkämpft hat, schäumt. Nach dem Rennen meldet sich Wolff bei ihm über Funk: «Valtteri, hier spricht Toto. Ich weiss, es ist schwierig für dich, es ist schwierig für uns. Lass uns nachher zusammensitzen und darüber sprechen.»

Später sagt Wolff: «Es fühlt sich nicht richtig an. Am Morgen wollten wir in einer solchen Situation noch nicht die Positionen wechseln. Aber als Lewis hinten Probleme bekam und ihm Vettel im Heck klebte, musste ich diesen unpopulären Call leider machen. Ich brauche aber noch Tage, um alles zu verarbeiten.»

Der Finne muss sich mit Platz 2 begnügen, noch vor Sebastian Vettel. Für den Ferrari-Star ist der WM-Zug nun wohl endgültig abgefahren. 50 Punkte Rückstand weist er auf Hamilton auf, bei noch fünf verbleibenden Rennen. Will heissen: Vettel kann nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden!

 

So richtig happy scheint Hamilton nicht zu sein, als er aus seinem Sieger-Boliden steigt. Beim Interview sagt er: «Es ist eigentlich ein ziemlich schwieriger Tag. Valtteri war ein richtiger Gentlemen, dass er mich durchgelassen hat. Er hätte es verdient, zu gewinnen. Aber heute war es ein echter Team-Effort.»

Verstappen bärenstark – Leclerc holt sechs Punkte

Mercedes unterstreicht mit dem Doppelsieg die Dominanz in Russland. Alle fünf durchgeführten Rennen gingen an die Silbersterne. Dreimal Hamilton, Rosberg und letztes Jahr Bottas, es war sein Premieren-Triumph.

 

Ein Wahnsinns-Rennen liefert Max Verstappen ab. Das Geburtstagskind (heute 21-jährig) startet von Position 19 und beschenkt sich mit einer furiosen Aufholjagd gleich selbst. Am Ende steht der fliegende Holländer auf dem bockstarken fünften Rang.

Zwei Plätze dahinter strahlt ein Alfa-Sauber-Fahrer! Charles Leclerc liefert eine tolle Leistung ab. Platz sieben – sechs Punkte für den Hinwiler Rennstall. Damit liegt man gegen Toro Rosso nur noch 27:30 zurück. Im Kampf um WM-Platz 8. Gelingt die Überholung, dann gibts am Ende 7 Millionen Euro mehr Preisgeld. Leclercs Teamkamerad Marcus Ericsson wird 13.

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Heli-Einsatz ob Urnäsch: Alphütte brennt komplett ab

Sun, 09/30/2018 - 14:56

URNÄSCH AR - Am Sonntagmorgen ist in Urnäsch AR ein Alpgebäude abgebrannt. Personen wurden keine verletzt, es entstand Sachschaden.

Um 07.25 Uhr ging bei der Kantonalen Notrufzentrale in Herisau die Meldung ein, dass in Urnäsch bei der Örtlichkeit obere Petersalp die Liegenschaft brennt. Drei Personen, welche in der Alp genächtigt hatten, konnten sich in Sicherheit bringen, wie die Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden mitteilt.

Die abgelegene Alp, welche über keine Zufahrt verfügt, konnte durch die Feuerwehren von Urnäsch und Hundwil nur schwer erreicht werden. Aufgrund der unzugänglichen Lage des Brandobjektes wurde zur Brandbekämpfung ein Helikopter der Heli Linth beigezogen.

Trotz grossen Anstrengungen brannte die Liegenschaft, bestehend aus einem Wohnteil und dem Stall, gänzlich ab. Zur Brandermittlung wurde der Kriminaltechnische Dienst der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden aufgeboten. Der Sachschaden beträgt mehrere hunderttausend Franken. (szm)

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«Die Sichtweise hat sich geändert»: Matchwinner Barnetta bringt Coach Zeidler ins Grübeln!

Sun, 09/30/2018 - 14:18

Nix mit Früh-Pensionär: St. Gallens Bankdrücker Barnetta dreht gegen GC das Spiel – und überrascht mit einem Hechtkopfball.

Es ist bis Samstagabend nicht die Saison Tranquillo «Quillo» Barnetta (33). Der Rückkehrer (kam 2017 aus den USA) spielt in den ersten acht Runden nur 18 Minuten. Trainer Peter Zeidler lässt Barnetta zwischen Bank und Tribüne pendeln. Schon in der Sommerpause geisterte das Wort «Rücktritt» durch die Olma-Stadt.

Auch gegen GC muss der Publikumsliebling aus dem St. Galler Quartier Rotmonten 45 Minuten zuschauen, wie seine Kollegen ideenlos gegen das neue 4-4-2-System von GC auftreten. Der FCSG liegt nach einem Eigentor von Sierro 0:1 hinten. Dann endlich bringt Zeidler den Ur-St-Galler.

Nur 15 Minuten später gleicht Barnetta mit einem wunderschönen Hechtkopfball aus. Ist Zeidler von Barnettas Flug-Show überrascht? «Quillo steigt zwar nicht hoch wie Hrubesch – aber er hat eine gute Kopfball-Technik.»

«Ich ziehe den Hut vor Quillo»

Für jüngere Leser: HSV-Stürmer Horst Hrubesch (67) trug Ende der 70er-Jahre den Übernamen «Kopfball-Ungeheuer». Der 1,88 m grosse Blondschopf schoss die Deutschen 1980 beim 2:1-Sieg gegen Belgien mit zwei Toren zum EM-Titel, war in der Saison 1981/82 mit 27 Treffern Bundesliga-Torschützenkönig.

Den 2:1-Siegtreffer gegen GC schiesst Rechtsfuss Barnetta mit links. Zeidler: «Ich ziehe den Hut vor Quillo! Ich sehe seine Handlungsschnelligkeit und Spielintelligenz jeden Tag im Training. Er hat es drauf. Das habe ich natürlich gesehen, aber es wäre falsch von mir zu sagen: Das hätte ich so erwartet.»

Matchwinner Barnetta bringt Zeidler nun ins Grübeln. Der FCSG-Trainer: «Die Sichtweise hat sich geändert. Wahrscheinlich habe ich länger gebraucht, um zu merken, dass er ein richtiger Wettkampftyp ist.»

 

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Filialleiterin ist nach Bäckerei-Keller-Konkurs wütend: «Qualität war dem neuen Besitzer nicht so wichtig»

Sun, 09/30/2018 - 14:13

ZÜRICH - Seit Freitag geht in den 14 Filialen von Beck Keller kein Brot mehr über die Theke. Die 100 Angestellten mussten nicht mehr zur Arbeit erscheinen. BLICK hat sich bei Kunden und Personal umgehört.

Im Zentrum von Regensdorf ZH ist die Stimmung bedrückt. Stammkunden wollen Brot posten, einen Kafi trinken. Doch es gibt nichts zu holen. Die Türen sind verriegelt. Stattdessen hängt ein Zettel dran: «Bis auf Weiteres geschlossen.»

Beck Keller, das Traditionsunternehmen, das hier 1908 gegründet wurde, ist in Konkurs gegangen, wie BLICK am Freitag publik gemacht hat. Neun Filialen im Kanton Zürich und fünf in der Stadt umfasste es zuletzt. Dazu 100 Angestellte. Die mussten gestern schon gar nicht mehr zur Arbeit erscheinen.

Bis vor anderthalb Jahren war der Beck Keller eine gut laufende Kette. Dann mussten die Kellers das Geschäft, das sie seit Generationen führten, an Klaus S.* verkaufen. Er wollte gestern nicht mit BLICK reden. Kellers bedauern den Konkurs, wollen sich weiter aber nicht äussern.

«Wo soll ich mein Schoggibrötli kaufen?»

Sandy Milicevic (29), vom Tattoo-Studio Black&White gegenüber, sagt, sie sei aus allen Wolken gefallen, als sie vor verschlossenen Türen stand. Jeden Morgen hat sie beim Beck Keller ihren Znüni geholt. Milicevic: «Wo soll ich nun mein geliebtes Schoggibrötli kaufen?»

Den Beck Keller kennt in Sirnach TG, Walkringen BE oder Zuchwil SO wohl niemand. Doch auch in diesen Dörfern machten in den letzten Jahren Bäckereien dicht. Zahlen des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbands (SBC) zeigen: Das Bäckerei-Sterben ist real. Aktuell zählt der Verband noch 1488 Mitglieder. Bis in zehn Jahren sollen es nur noch 1100 sein. 

Coop und Migros investierten Millionen

Was sind die Gründe? Grossverteiler Coop und Migros investierten in den letzten Jahren Millionen Franken in den Ausbau ihrer Grossbäckereien. Masse statt Klasse? Gefehlt: Was traditionelle Kleinbäckereien seit Jahren machen, kopieren nun die Grossen. So wirbt der Migros-Industriebetrieb Jowa zum Beispiel mit sehr alten Getreidesorten, «aus denen ehrliche, authentische Produkte, gebacken aus Leidenschaft» entstehen.

Urs Wellauer (54), SBC-Direktor, sagt: «Kleinere Betriebe werden so immer mehr aus dem Markt gedrängt.» Er rät Dorfbäckereien, sich besser bei den Kunden vor Ort zu inszenieren. Als erfolgreiche Beispiele nennt er Bäckerei-Konditorei Füger in Steinach SG oder Lyner, die älteste Bäckerei auf dem Platz Winterthur ZH, 1903 gegründet.

«Schon am Mittag kein frisches Brot mehr»

Pleite-Kette Keller helfen heute keine Tipps mehr. BLICK trifft Kundin Heidi Kunz, die über den Konkurs erstaunt ist. Seit 40 Jahren war der Beck Keller in Regensdorf ihr Stammcafé. In den letzten Monaten sei es abwärts gegangen mit der Bäckerei. «Manchmal gab es schon am Mittag kein frisches Brot mehr.»

Auch François Fauchs (63) ist schockiert über das Aus. Er hatte sich für eine Sitzung im Café verabredet. «Mir tun vor allem die Mitarbeiter leid. Es muss brutal sein, wenn man von einem Tag auf den anderen den Job verliert.»

«Der neue Besitzer wollte nur noch junges Personal»

Jeannette Müller (66) ist tief betroffen vom Aus. 29 Jahre lang hat sie dort gearbeitet, zuletzt als Filialleiterin in Dällikon ZH. Ihre Tochter hat beim Beck Keller die Lehre gemacht. «Es tut mir weh, was mit dem Lebenswerk der Kellers passiert ist.»

Dass der Ofen nun aus ist, sei auch schade fürs Dorf. «Der Beck war ein Treffpunkt für alle», sagt Müller. Sie trauert der familiären Atmosphäre im Betrieb nach. «Der neue Besitzer wollte ein neues Konzept, nur noch junges Personal. Qualität war ihm nicht so wichtig.» Das habe sich nun gerächt.

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Francine Jordi im TV: Tränenauftritt bei Carmen Nebel

Sun, 09/30/2018 - 14:01

Francine Jordi rührt in der ZDF-Sendung «Willkommen bei Carmen Nebel» Gäste und Publikum zu Tränen. Zum ersten Mal spricht die Schlagersängerin darüber, wie sie ihre Krebserkrankung erlebt hat.

Es war ihr erster TV-Auftritt nach schicksalhaften Monaten ihrer Brustkrebserkrankung. In der ZDF-Show «Willkommen bei Carmen Nebel» sagt Francine Jordi vor einem Millionen-Publikum: «Es geht mir sehr gut. Ich hatte sehr viel Glück im letzten Jahr. Ich bin unglaublich dankbar, dass es meinem Körper wieder gut geht. Ich weiss, dass es vielen anderen Menschen nicht so geht.»

Im Mai 2017 erhielt Francine Jordi die Diagnose Brustkrebs. Und hat trotzdem weitergemacht. Kurz nach der Operation trat die Schlagersängerin bereits vergangenes Jahr bei Carmen Nebel (62) auf. Anmerken liess sie sich damals nichts. «Ich habe beschlossen, es niemandem zu sagen. Ich wollte die Normalität aufrechterhalten, solange es ging.» Unter der Woche unterzog sie sich einer Chemotherapie, liess sich bestrahlen. «Ich wusste, am Wochenende darf ich auf die Bühne. Das gibt dir so viel Kraft, wenn dich die Menschen normal behandeln.»

Nun ist Jordi also zurück. In einem Spendenaufruf für die Deutsche Krebshilfe mahnt sie am Samstagabend die Zuschauer zur Vorsorgeuntersuchung: «Wenn man es früh entdeckt, hat man grosse Chancen.»

 

«Die Würde eines Löwen»

Showmasterin Carmen Nebel hat eine Überraschung für die Schlagersängerin: Ella Endlich (34)! Die befreundete Popsängerin singt für ihre Kollegin ihren neuen Song «Gut gemacht.» Am Ende des Auftritts fliessen die Tränen: Bei Francine Jordi, Ella Endlich, Carmen Nebel – und auch beim Publikum. «Du hast die Würde eines Löwen, man muss dich einfach mögen», lobt Ella Endlich dann ihre Berufskollegin.

Und dann schreitet die inzwischen krebsfrei Francine Jordi selbst auf die Bühne, singt ihr neues Lied «Lovesong». Das Publikum bei «Carmen Nebel» verdankt es mit tosendem Applaus.

Am Dienstag, 2. Oktober 2018 um 8:00 Uhr ist Francine Jordi zu Gast im BLICK-Livetalk auf www.blick.ch.

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FCZ kann Überlegenheit nicht nutzen: Aufsteiger Xamax entführt beim 0:0 Punkt aus dem Letzi!

Sun, 09/30/2018 - 13:39

Sein erstes Tor für Zürich in Sion ist sogleich ein entscheidendes. Wer ist FCZ-Schlaks Assan Ceesay?

Was für eine verrückte Nachspielzeit für Assan Ceesay (24) am Donnerstag in Sion. Zuerst schiesst der Stürmer in der 91. Minute Zürich zum 2:1-Sieg. In der 93. passiert ihm ein Fehltritt. Trainer Magnin wechselt den Joker, auch um Sekunden zu gewinnen, wieder aus.

 

Es war Ceesays Premierentreffer für den FCZ, der ihn für rund 2 Millionen aus Lugano holte. Weitere müssen folgen: Schliesslich soll der Gambier den abgewanderten Top­skorer Michael Frey ersetzen. Oder gleich auch noch Raphael Dwamena.

«Ich spüre deswegen keinen Druck. Wer sich Druck macht, kann nicht fokussiert an sich arbeiten», sagt der Angreifer. «Raphael und Michael haben ihre Leistungen erbracht und sind dann ins Ausland gewechselt. Ich will mir meinen eigenen Namen in Zürich machen und viele Tore schiessen.»

Sein Name, der übrigens «Sisseei» ausgesprochen wird, tauchte noch letzte Saison in der Challenge League bei Chiasso auf. Dann holte Lugano den Leihspieler zurück – nur drei Monate danach spielt Ceesay beim FCZ. «Zu diesem Zeitpunkt habe ich keinen Wechsel erwartet. Aber ich wollte diesen grossen Schritt zu einem Super-League-Topklub unbedingt vollziehen», sagt der 1,88-Meter-Schlaks.

Aber nicht nur Sportliches sprach für Zürich. Sondern auch Pa Modou (28). Die beiden Landsmänner sind viel mehr als nur Nati- und FCZ-Teamkollegen. Ceesay: «Ich kannte ihn schon als Kind. Unsere Familien wohnen in Banjul keine 400 Meter auseinander, auch alle unsere Verwandten kennen sich gut. Es ist ein Traum, dass wir jetzt zusammenspielen.»

Jetzt ist Ceesay Hoffnungsträger

Pa Modou war es auch, der Ceesay zum Wechsel in die Schweiz geraten hat. Als ihn Lugano holte, hatte der Stürmer bereits einen Auslandwechsel hinter sich. Er spielte im Nachbarland Senegal. «In Gambia hatte ich mit 17 schon in der ersten Liga gespielt, habe Pokale gewonnen und wurde Torschützenkönig. Ich suchte nach einer neuen Herausforderung.» 2016 gings nach Europa.

Nun platzen auch längst die Eltern, die ältere Schwester, der jüngere Bruder und der gleich alte Bruder (gleicher Vater, andere Mutter) vor Stolz. Als Klein Assan täglich barfuss auf dem harten Strassenboden kickt und oft mit Schürfungen heimkommt, muss er die Eltern zuerst vom Profitraum überzeugen: «Es war hart. Am Anfang glaubt niemand daran, man muss viele Opfer bringen. Doch es hat sich gelohnt.»

Jetzt ist Ceesay beim FCZ und für Gambia Hoffnungsträger. Gemeinsam mit Pa Modou ist er auf gutem Weg, das kleinste Land Afrikas erstmals für den Afrika-Cup zu qualifizieren!

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Update: Der Fehltritt aus der Nachspielzeit des Sion-Spiels zwingt Assan Ceesay nun doch zu einer Pause im Spiel gegen Xamax. Bitter für den Gambier: Nach dem Tor am Donnerstag hatte ihn Trainer Magnin eigentlich für die Startelf gegen den Aufsteiger vorgesehen.

 

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New Jersey Devils zu Gast beim SCB: Hischier verwandelte das Aschenputtel

Sun, 09/30/2018 - 13:38

Die letzte Saison war die Auferstehung der New Jersey Devils. Jetzt dürfen Nico Hischier & Co sogar für die NHL in Europa auf PR-Tour mit Start in Bern.

Fünf Jahre in Folge waren die Devils nicht mehr in den Playoffs gewesen. Die erfolgreichen Jahre, die ihnen mit konservativem Defensiv-Hockey 1995, 2000 und 2003 den Stanley Cup einbrachten, waren vergilbt.

Das Team im Hinterhof von New York hatte keine Ausstrahlung, keine Anziehungskraft mehr. Die Fans schwelgten derweil in Erinnerungen an die Zeiten von Goalie Martin Brodeur oder des knüppelharten Verteidigers Scott Stevens.

Und drüben im «Big Apple», im New Yorker Selbstverständnis der Nabel der Welt, auch wenn sowohl die Erfolge der Rangers (letzter Titel 1994) als auch der Islanders (1983) weit zurückliegen, rümpfen sie ohnehin die Nase, wenn von New Jersey die Rede ist.

Die miesen Jahre des Teams, das in Newark zu Hause ist, hatten aber auch ihr Gutes. Denn das nordamerikanische Sportsystem sorgt dafür, dass die Schwachen sich im Draft ihren Talentnachteil wettmachen können.

Mit Hischier geht es wieder steil aufwärts

Bei den Devils war es ein Walliser, der die Hoffnung zurückbrachte: Nico Hischier. New Jersey wählte ihn im Sommer 2017 als ersten Schweizer als Nummer 1.
Danach ging es steil aufwärts mit den Devils.

Natürlich lag das nicht allein am 19-jährigen Schweizer, der am Montag mit seinem Team gegen seinen Ex-Klub SC Bern antritt. Doch Hischier tat den Teufeln aus New Jersey gut. Er harmonierte bestens mit Taylor Hall. Der 26-jährige Kanadier legte eine Granatensaison hin. 39 Tore, 54 Assists und 41 Punkte mehr als der zweitbeste Devils-Skorer (Hischier) brachten Hall die Trophäe des wertvollsten Spielers der Liga ein.

Im Sog von Nico Hischier verwandelten Neulinge wie Will Butcher, Jesper Bratt oder Blake Coleman das Aschen­puttel zu einem modernen, attraktiven Team, das letzte Saison die Playoffs erreichte.

 

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Nächste Pleite für Luzern: Sion holt den ersten Dreier unter Yakin

Sun, 09/30/2018 - 12:53

Freunde des gepflegten Fussballs in Luzern dürfen sich freuen. Heute findet die letzte Partie auf dem Luzerner Acker statt. Am Montag beginnt die Sanierung.

Es ist eine Kuhwiese, ein Acker. Mehr braun als grün. Fleckig und uneben: der Rasen in der Swissporarena in Luzern. Eigentlich eines Super-Ligisten unwürdig. Das hat man nun auch beim FCL erkannt.

Heute gegen Sion spielen die Innerschweizer zum letzten Mal auf der bei den Fans und bei den Spielern unbeliebten Unterlage. Schon morgen Montag starten dann die Sanierungsarbeiten.

Rund 300 000 Franken kostet die neue Unterlage. Zwei FCL-Partner kommen für die Kosten auf. Verlegt wird das neue Grün von einem deutschen Spezialisten. Bereits am 20. Oktober gegen Thun soll dann der neue Rasen eingeweiht werden.

 

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Frank A. Meyer: Wie langweilig!

Sun, 09/30/2018 - 12:00

Das Kollegialsystem im Bundesrat zwingt die Regierungsmitglieder zum Konsens – auch wenn auf dem Weg dazu lange Weile nötig ist. Doch lange Weile ist die Kultur der Demokratie, schreibt Frank A. Meyer.

Wer wirds? Hoffentlich eine Frau. Wer kanns? Für die Freisinnigen kanns Karin Keller-Sutter. Für die Christdemokraten Viola Amherd.

Kanns jede? Gar jeder? Aus dem SVP-Präsidenten Ueli Maurer ist ein tauglicher Finanzminister geworden. Wer hätte das gedacht?

Das Amt machts. Wie ist das zu erklären?

Es liegt am Gremium: Sieben Gleiche verantworten das Gleiche. Und das besprechen sie, erstreiten sie, handeln sie aus – die Partei im Nacken, den Stimmbürger vor Augen, das Land im Herzen.

Ja, so unromantisch romantisch funktioniert das Kollegial-System, so pragmatisch und beseelt: Ein System, das Nähe schafft in oft mühselig mäandrierenden Sitzungen. Freilich kein Kollegium der Harmonie, bisweilen geprägt von der Erbitterung der einen, dem Misstrauen der andern, aber trotz Kontroversen immer wieder gezwungen zur Kollegialität.

Ja, die Regierung der Schweiz regiert langweilig. Sie nimmt sich die lange Weile, um zu einem Entschluss zu gelangen. Sie vertagt Themen, wenn die Gruppendynamik gerade nicht gedeihlich scheint.

Draussen zappeln die Medien. Und fordern Führung.

 

Was aber wäre Führung im Bundesrat? Dass einer sagt, wo es langgeht? Was Sache ist? Die Schweizer Regierungskultur läuft aufs Gegenteil hinaus:

Sieben führen sieben.

Daraus kann abgeleitet werden, wer's nicht kann. Führer können es nicht, wie die jüngste Vergangenheit so wunderbar beweist: Der Allergrösste und Allergescheiteste und Allerfähigste des Landes wollte partout Bundesrat sein. Wegen Unverträglichkeit mit der schweizerischen Regierungskultur wurde er nach vier Jahren abgewählt. Es war eine Notmassnahme.

Hat also die Schweiz das geniale Regierungssystem erfunden? Irgendwie schon. Es liess sich bisher jedenfalls nicht ruinieren. Es ist ein Bürger-System – Bürger Bundesrat, Bürgerin Bundesrätin. Beides passt zur Bürgerschaft.

1848 gilt immer noch.

Ist diese freisinnige Kultur im Zeitalter des Digitalismus auch zukunftsfähig? Oder regieren Algorithmen besser, weil schneller, weil blitzartig, weil binär?

Lange Weile ist nicht nur die Kultur der helvetischen Landesregierung. Lange Weile ist die Kultur der Demokratie überhaupt. Sie entschleunigt, was allerlei Interessen schleunigst in politisches Handeln umgesetzt sehen möchten.

Die demokratische Kultur ist ein Hindernislauf: Volk, Parlament, Regierung; Wahlen, Beratungen, Entscheidungen; dies alles immer nach Erwägungen im friedlichen Fall, nach Streit im Konfliktfall; die Resultate nie ein für alle Mal, sondern fürs Erste, provisorisch, meist schon anderntags infrage gestellt.

Sir Karl Popper nennt das die «Offene Gesellschaft». Deren Politik, so der grosse Demokratiephilosoph, folgt dem Prinzip von Versuch und Irrtum, einem Prinzip der Naturwissenschaft.

Es ist: das liberale Prinzip.

Dazu benötigt die Demokratie versierte Dramaturgen des öffentlichen Denkens und Debattierens: die Medien. Und zwar mit Journalisten, die nicht Führer inszenieren, weil die ihnen simple Schlagzeilen liefern, sondern mit Journalisten, die Demokraten ins Rampenlicht rücken.

Geduldige Journalisten in ungeduldiger Zeit.

Mit Geduld für den Bundesrat der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

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Janko trifft auf seinen Förderer: «Ich bin Koller ewig dankbar!»

Sun, 09/30/2018 - 11:35

Jahrelang mischten Marc Janko (35) und Marcel Koller (57) den österreichischen Fussball auf. Nun treffen sie sich zum ersten Mal als Gegner. 

Marc Janko ist hässig, stinkhässig, als er vor einem Jahr davon hört, dass der österreichische Verband den Vertrag mit Marcel Koller nicht ver­längern werde. «Der Stil ist beschämend. Ich frage mich, ob wirklich immer der Sport und die Entwicklung der Mannschaft im Vordergrund stehen. Koller verdient Respekt und Dankbarkeit», sagte Janko vor versammelter Journaille.

Es sind Sätze, die die Wert­schätzung gegenüber jenem Mann demonstrieren, der ihm einst die Nationalmannschaftskarriere gerettet hat. Obwohl Janko damals im Klub kaum spielte, war er in Länderspielen gesetzt.

«Ich werde Marcel Koller dafür ewig dankbar sein», sagt Janko heute noch. Dann setzt er zur Lobeshymne auf den heutigen FCB-Trainer an: «Die Zwischenmenschlichkeit und die Taktik sind seine grössten Qualitäten. Bei Letzterem hinkte Österreich weit hinterher, frühere Trainer waren der Meinung, Taktik sei überbewertet. So war es schwer, die ‹PS› auf die Strasse zu bringen.»

Koller hats geschafft, Österreich qualifiziert sich für die Europameisterschaft 2016, ist zum ersten Mal seit 18 Jahren wieder an einem grossen Turnier. «Ein grosser Teil dieses Erfolgs hat Koller möglich gemacht. Er ist sehr akribisch, überlässt nichts dem Zufall. Und er hat das Team zu einer Einheit geformt. Jeder ist für den anderen gelaufen, wir waren elf Freunde auf dem Feld.» Koller sei ein ehrlicher Typ, nehme sich nicht zu wichtig, sei demütig und wisse den Erfolg zu schätzen.

Weil er auch weiss, was Misserfolg bedeutet. Mit Österreich verpasst er die WM-Quali. Mit dem FCB hat er zwölf Punkte Rückstand auf YB, verpatzte die Europa-League-Quali gegen Limassol – und ging zuletzt in Bern mit 1:7 baden. Kriegt Koller die Kurve? Janko ist felsenfest davon überzeugt: «Er kann sehr gut auf die Spieler eingehen, egal ob jung oder alt. Er ist zwar eher der ruhigere Typ, aber wenns nötig ist, kann er laut werden. Ein harter Hund ist er aber nicht.»

Heute stehen sich die beiden in Lugano zum ersten Mal als Gegner gegenüber. Janko findets «speziell». Ob er bei einem Treffer gegen seinen Ex-Klub jubeln würde? «Nein, aber ein Tor gegen Basel würde mir wegen Marcel Koller vielleicht doppelt wehtun.»

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SVP-Bundesrat hat Rückhalt verloren: Geht auch Ueli Maurer bald?

Sun, 09/30/2018 - 11:29

Seit dem SVP-Schwenker beim Steuer-AHV-Deal liegt die Partei mit Ueli Maurer im Clinch. Wirft nun auch der Finanzminister das Handtuch?

Das hätte sich der einstige Parteipräsident wohl nicht träumen lassen: Plötzlich wird Ueli Maurer (67) aus den eigenen Reihen als «halber SVP-Bundesrat» beschimpft. Und das nur, weil der Finanzminister linientreu blieb, während seine Partei umgeschwenkt ist und den Steuer-AHV-Deal plötzlich als «Kuhhandel» verteufelt.

Die «Zentralschweiz am Sonntag» erinnert daran, wie sich Maurer vor bald sechs Jahren im Berner Hotel Bellevue mit frenetischem Applaus von der SVP-Prominenz feiern liess, als er gerade zum Bundespräsidenten gewählt wurde.

Doch SVP-Übervater Christoph Blocher (77) trug demonstrativ schlechte Laune zur Schau. Denn anders als Maurer hatte es Blocher nie geschafft, Bundespräsident zu werden. Er wurde noch vorher abgewählt.

Ist Ende 2019 Schluss?

Kurz vor Maurers zweitem Präsidialjahr mehren sich nun die Anzeichen, dass der Zürcher nach Johann Schneider-Ammann (66) und Doris Leuthard (55) – wohl zum Abschluss seines Präsidialjahres 2019 – ebenfalls den Bettel hinschmeisst, schreibt die Zeitung. Und dies, obwohl Maurer immer wieder betont, für eine weitere Legislatur antreten zu wollen. Auch Schneider-Ammann hatte ja zuvor verlauten lassen, bis Ende 2019 bleiben zu wollen.

So sind es oft nicht die grossen Beteuerungen eines Bundesrats, sondern manchmal die kleinen Nuancen in dessen Aussagen, die die wahren Absichten eines Magistraten verraten. Letzten Freitag habe Maurer verlauten lassen, er bleibe  – im Einverständnis mit seiner Partei. Ohne Rückhalt in der SVP also nicht mehr?

Der Finanzminister stellt seinen Leuten die Vertrauensfrage, weil er sich bei der Steuervorlage 17 (SV 17) von der SVP nicht mehr getragen fühlt. Denn damit die aktuelle Steuerreform nicht wie ihre Vorgängerreform an der Urne bachab geschickt wird, ist die SV 17 mit einem Milliarden-Zustupf an die AHV verknüpft worden. Obwohl Maurer am Anfang von diesem Zustupf nicht überzeugt war, macht er sich seither dafür stark.

Martullo-Blocher war erst für den Deal

Maurer hatte ja auch die Unterstützung der SVP: Sie könne mit einem solchen Paket leben, denn «es hätten alle etwas davon», sagte SVP-Vizepräsidentin Magdalena Martullo-Blocher (49) im Juni dem «Sonntags-Blick». Unter den Schwergewichten in der SVP war einzig Fraktionschef Thomas Aeschi (39) gegen den Deal.

Doch plötzlich vollzog Martullo-Blocher, die Tochter des Parteivordenkers Christoph Blocher, die entscheidende Wende und ging von nun an auf Distanz zum Deal. Der Positionswechsel soll von Blocher selbst verfügt worden sein. In seiner Internet-Sendung «Teleblocher» bezeichnete er den Deal nämlich plötzlich als «aufgelegten Schwindel». Beobachter sind sich sicher, dass auch Blocher die SV 17 will und er den Deal als notwendiges Übel betrachtet. Doch er gehe wohl davon aus, dass das Volk sowieso zustimme. So kann er den «Kuhhandel» als Mittel zur Mobilisierung im Wahlkampf einsetzen. Wieder heisst es dann: die SVP gegen alle anderen.

Angst vor SV-17-Niederlage

Laut der «Zentralschweiz am Sonntag» soll es ausgerechnet Blocher gewesen sein, der Maurer gut zuredete, als dieser den Bettel habe hinschmeissen wollen. Umso grösser soll nun sein Frust darüber sein, dass ihm die eigene Partei offen in den Rücken fällt. Maurer befürchte, dass er nach der Gripen-Kampfjet-Vorlage und der Unternehmenssteuerreform III jetzt mit der SV 17 wegen der SVP die dritte Niederlage einfährt.

Dass ihn nun die «Weltwoche» in ihrer Titelgeschichte «Ueli Maurers Waterloo» jetzt noch als «halben SVP-Bundesrat» bezeichnet, soll Bundesrat Maurer vollends wütend gemacht haben. Mit dieser Bezeichnung machte Blocher einst klar, dass die Partei mit ihrem früheren Bundesrat Samuel Schmid (71) gebrochen hatte.

Martullo könnte für den Vater Präsidentin werden

Auch wenn der bald 68-Jährige noch regelmässig von seinem Wohnort im Berner Oberland ins Bundeshaus radelt, ist es fraglich, ob er noch genug Kraft hat, notfalls auch ohne Hausmacht zu regieren. So heisst es nun, Maurer mache höchstens noch die Legislatur fertig. Schliesslich gebe es ja ein politisches Schwergewicht im Parlament, das Maurer beerben wolle: Magdalena Martullo-Blocher.

Sie könnte als späte Genugtuung für ihren Vater nicht nur in den Bundesrat einziehen, sondern dereinst auch Bundespräsidentin werden. (pt)

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FDP-Magistrat Ignazio Cassis zur Neubesetzung des Bundesrates: «Am besten wären zwei Frauen»

Sun, 09/30/2018 - 11:28

Seit einem Jahr ist Ignazio Cassis im Bundesrat. Ginge es nach ihm, würde die Bundesversammlung bald zwei neue Kolleginnen wählen.

Am späten Freitagnachmittag trifft SonntagsBlick FDP-Bundesrat Ignazio Cassis in seinem Büro im Bundeshaus West. An der Wand hängt eine Weltkarte mit 170 Stecknabeln: Jede steht für eine Schweizer Vertretung. Der Aussenminister kommt gerade von der UNO-Generalversammlung in New York.

Herr Bundesrat, vor einem Jahr wurden Sie in die Regierung gewählt. Wie hat sich Ihr Leben verändert?
Ignazio Cassis:
Es hat sich komplett verändert! Meine Tage sind zwar gleich lang, aber die Arbeit ist viel konzentrierter, mit völlig neuen Themen. Ich war 25 Jahre in der Gesundheitspolitik engagiert, nun bin ich Vorsteher des EDA. Eine Welt, die ich entdecken muss. Ich bin kein Diplomat.

Haben Sie noch ein Privatleben?
Nein. Man verschreibt sich diesem Amt vollständig. Am Wochenende fahre ich ins Tessin und ich verbringe mindestens 24 Stunden mit meiner Frau. Aber selbst da lesen wir beide oft Akten. Denn auch sie steckt voll in ihrem Beruf.

Wie lernt man Bundesrat?
Durch Freude, Neugier, Leidenschaft. Ich habe genügend Selbstvertrauen, um mich auch in neuen Situationen orientieren zu können. Natürlich mache ich Fehler. Daraus lerne ich.

Welche Fehler?
Protokollarische zum Beispiel. Manchmal sitze ich bei Treffen am falschen Platz. Oder ich realisiere, dass ich einen falschen Entscheid gefällt habe. Zum Beispiel in Personalfragen oder bei finanziellen Prioritäten. Man ist immer unter Druck, Entscheide zu treffen, ohne alle Informationen zu kennen. Manchmal liegen sie nicht ausreichend vor, manchmal fehlt schlicht die Zeit, alles auszuwerten. Darum sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Bundesrates so entscheidend.

Seit Ihrer Wahl drücken FDP und SVP ihre Linie im Bundesrat meistens durch. Stehen Sie weiter rechts als gedacht?
Nein. Man wusste, wer ich bin. Darum hat die Linke mich nicht gewählt.

Doris Leuthard mahnt in Ihrer Rücktrittserklärung, Bundesräte sollen eigenständig sein und keine Parteisoldaten.
Die Zauberformel ist nicht zum Spass da. Die verschiedenen Weltanschauungen sollen in den Bundesrat gelangen. Das Kräfteverhältnis neigt mal nach links, mal nach rechts. Die Schweiz ist gut gefahren damit. Seit 170 Jahren haben wir eine »Vollkoalition». Wer zum Beispiel nach Deutschland blickt, mit den vielen Diskussionen in der «grossen Koalition», kann das kaum glauben.

Die Stimmung im Bundesrat war schon besser. Wenn publik wird, dass Johann Schneider-Ammann in den Sitzungen einnickt, so kann diese Information nur aus dem innersten Zirkel kommen.
Die Stimmung ist das eine, das Resultat das andere. Mit unseren Institutionen geht es der Bevölkerung gut. Das ist der Erfolg. Es ist ein wenig wie mit der Homöopathie: Deren Wirksamkeit ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Aber wenn sie dem Patienten hilft, ist es egal, wenn wir nicht wissen warum.

Ihr Parteikollege Johann Schneider-Ammann tritt zurück. Wie haben Sie sich mit ihm verstanden?
Sehr gut. Er ist ein ruhiger, überlegter Berner, der unser Land liebt. Er hat sich wie ein Löwe für Sozialpartnerschaft, Jobs, Digitalisierung eingesetzt. Ich bin traurig, dass er geht. Und ich bin traurig, dass Frau Leuthard geht.

Was zeichnet Bundesrätin Leuthard aus?
Sie ist die Weise im Bundesrat. Durch Ihre Persönlichkeit ist sie ein moderierender Faktor im Gremium.

Vor einem Jahr kämpfen Sie für einen Vertreter der italienischsprachigen Schweiz. Müssen nach dieser Logik jetzt nicht eine, besser zwei Frauen in den Bundesrat nachrücken?
Es ist gut, wenn Männer und Frauen ausgewogen im Bundesrat vertreten sind. Bei zwei Vakanzen sollte man jetzt dafür sorgen, dass dieses Verhältnis wieder gefunden wird.

Also zwei Frauen?
Am besten wären zwei Frauen. Für mich ist das aber kein Gesetz, sondern eine Präferenz. Die gilt es bestmöglich zu berücksichtigen.

Die FDP hat seit 29 Jahren keine Frau mehr im Bundesrat. Das geht doch nicht im Jahr 2018!
Der Druck für die FDP, eine Kandidatin zu nominieren, ist gross. Wir haben gute Frauen in unserer Partei. Aber Sie werden von mir jetzt keine Namen hören.

Schliessen Sie selber einen Departementswechsel aus?
Das entscheidet das Gremium. Ich werde jedoch den Wunsch äussern zu bleiben. Es wäre nicht effizient, wenn ich nach elf Monaten im EDA schon wieder «Tschüss» sagen würde.

Ihr wichtigstes Dossier ist Europa. Werden die Wechsel im Bundesrat diese Frage entkrampfen?
Kaum. Die Zusammensetzung wird sich ja nicht ändern. Und die Positionen der Parteien sind bekannt.

An Ihnen sieht man, dass ein neuer Bundesrat die Dynamik verändern kann.
Schon. Käme aber ein neuer Bundesrat aus der FDP-Fraktion, wäre keine nennenswerte Änderung beim Thema zu erwarten.

Haben Sie den berühmten Reset-Knopf im Europadossier inzwischen gedrückt?
Ja. Heute diskutiert das Land anders über Europa als noch vor einem Jahr. Es herrscht mehr Klarheit.

War es Kalkül, dass Sie im Juni die Acht-Tage-Regel hinterfragt haben, oder aus dem Bauch heraus?
Es war Ehrlichkeit. Ich habe zu erklären versucht, warum wir überhaupt über ein Rahmenabkommen sprechen. Der Hauptgrund war das Entsendegesetz und die Flankierenden Massnahmen. Im Juni war klar, dass die EU keine Ausnahmen für alle Flankierenden Massnahmen gewähren will. Also habe ich die Wahrheit gesagt. Nur wurde sie verschieden interpretiert. Den Lohnschutz habe ich zum Beispiel nie hinterfragt, lediglich die Massnahmen.

Es ist doch nur normal, dass die Gewerkschaften da voll dagegenhalten.
Sicher. Das politische Kalkül dahinter muss ich Ihnen nicht erklären. Aber man darf nicht immer politisch zu korrekt sein. Ich habe bloss versucht, die Dinge in einer blockierten Situation anders anzugehen.

Warum haben Sie diesen heiklen Punkt nicht vorgängig mit den Gewerkschaften besprochen, bevor Sie in die Medien gingen?
Ich ging nicht in die Medien, sondern habe am Rande einer Veranstaltung erwähnt, dass wir in diesem strittigen Punkt – der  Acht-Tage-Regel – kreativ sein müssen, sollte dies die letzte Hürde sein. Dass diese Worte dann instrumentalisiert werden, das ist Politik.

Also waren Sie zu wenig vorsichtig?
Ich denke heute, dass auch ein einziges kritisches Wort ein Potential zur Manipulation in sich trägt, das grösser ist, als ich im Sommer annahm.

Werden die Gewerkschaften an den Verhandlungstisch zurückkommen?
Ich hoffe es. Ich selber habe seit Ende Juni zwar keinen Kontakt mehr zu den Gewerkschaften. Aber der Bundesrat hat Signale, dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen wollen.

Müssten jetzt nicht die beiden SP-Bundesräte dafür sorgen, dass der Dialog wieder in Gang kommt?
Der Gesamtbundesrat hat sich einstimmig entschieden, mit allen Sozialpartnern wieder an einen Tisch zu setzen. Alle zusammen. Wer genau was macht, bleibt vertraulich.

Der Bundesrat will weiter über ein Rahmenabkommen verhandeln. Aber braucht es dieses Abkommen wirklich? Was passiert, wenn es scheitert?
Unsicherheit wird Unternehmen davon abhalten, in der Schweiz zu investieren. Denn sie wollen einen garantierten Zugang zum europäischen Markt. Und diesen wird es nicht gratis geben. Das kann ich verstehen. Genau so entstand ja das Klischee der Rosinenpickerei: Die Schweiz wird wohl nicht den Föifer und das Weggli bekommen. Aber der Preis soll vernünftig sein und unsere Souveränität nicht gefährdet werden.

Ist ein Abschluss einfacher, so lange noch Jean-Claude Juncker die EU-Kommission präsidiert?
Juncker hat die Schweiz gern. Mit ihm und dem zuständigen Kommissar Johannes Hahn aus Österreich, der unser Land ebenfalls gut kennt, ist die Konstellation günstig. Nehmen wir an, dass wir nach den Wahlen 2019 mit einem Iren und einem Malteser über die Schweiz sprechen müssten. Hier müssten wir zuerst erklären, wie die Schweiz funktioniert!

Sie haben in New York den russischen Aussenminister Sergei Lawrow getroffen. Sie hätten mit ihm über Tätigkeiten russischer Spione Klartext gesprochen. Wie genau ist das abgelaufen?
Gespräche mit Ministern anderer Länder beginnen mit einer Einleitung, bei der beide Seiten die guten Beziehungen würdigen. Dann kommen die Probleme zur Sprache. Aussenminister Lawrow kam sofort zur Sache, nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Er meinte, die Schweiz hätte keine Beweise für ihre Vorwürfe.

Was passierte dann?
Ich habe ihm klargemacht, dass wir solche nachrichtendienstlichen Tätigkeiten von keinem Land dulden. Ich habe ihm die Fakten genannt. Es war eine harte Diskussion. Lawrow ist ein alter Fuchs.

Wenn jeder vierte russische Diplomat ein Spion ist: Muss man diese Leute nicht ausweisen?
Diese Zahl kursiert in den Medien. Beweise haben wir nicht. Wir wissen aber, dass Russland, und nicht nur Russland, nachrichtendienstliche Tätigkeiten betreibt, die unsere Gesetze verletzen. Das dulden wir nicht.

Was kann die Schweiz dagegen tun?
Wir haben den Botschafter einbestellt, dann trifft man sich mit Ministern. Jetzt müssen wir abwarten, wie Moskau reagiert. Die weiteren Schritte könnten bis zur Ausweisung der Diplomaten reichen. So weit wollen wir nicht gehen.

Der Bundesrat wollte die Kriegsmaterialexporte lockern. Das betrifft auch Ihr Departement: Widerspricht dieser Schritt nicht der Friedensförderung?
Das Thema wird sich erübrigen, es ist nun am Parlament zu entscheiden. Wir haben einen Zielkonflikt: Auf der einen Seite die humanitäre Tradition der Schweiz, die mir sehr wichtig ist. Auf der anderen die Bundesverfassung, welche die Sicherheit als Grundpfeiler unseres Landes festschreibt. Dazu haben wir eine Armee. Die braucht Waffen, und dabei dürfen wir nicht ausschliesslich von Importen aus dem Ausland abhängig sein. Der Bundesrat tat also etwas, damit unsere Rüstungsindustrie weiterbestehen kann.

Nach Ihrer Logik müsste die Schweiz Kampfjets bauen.
Es geht nicht um das gesamte Material der Armee, sondern um  den Grundbedarf an Ausrüstung, der in der Schweiz hergestellt werden sollte.

 

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Schweizer Team-Küken Frankiny: «Ich freue mich auf die Hölle!»

Sun, 09/30/2018 - 09:01

Seit 38 Jahren war ein WM-Rennen nie mehr so hart. In Innsbruck gehts über 4670 Höhenmeter. Kilian Frankiny (24) ist bereit, heute zu leiden.

Sie ist zwar nur gerade 3,2 Kilo­meter lang – und doch so brutal, dass es einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Die Steigung zur Höttinger Höll bei der WM in Innsbruck mach ihrem Namen alle Ehre. Sie ist – zumindest an ihrem steilsten Abschnitt – die Hölle.

Unglaubliche 28 Prozent Steilheit werden gemessen. Zum Vergleich: Die legendäre Alpe d’Huez in Frankreich übersteigt nie mehr als 14,8 Prozent. In der Schweiz dagegen gilt der Balmberg-Pass in Solothurn als steilster Anstieg überhaupt (25 Prozent) – er war schon siebenmal Etappenankunft der Tour de Suisse.

Und nun also diese «Wand» unmittelbar vor Innsbruck. Kilian Frankiny (24) hat keine Angst. «Ich freue mich auf die Höll – oder eben auf die Hölle», sagt er schmunzelnd, «da wird eine gigantische Stimmung herrschen.» Das Schweizer Team-Küken aus Naters VS ist ein Berg­fahrer, wie er im Buche steht. Zwar nicht klein (1,88 m), dafür federleicht (68 Kilo) und mit einem riesigen «Motor» ausgestattet. Genau das, was es auf dem WM-Kurs in Innsbruck (Ö) braucht.

Auf den 258,5 Kilometern müssen Frankiny und seine fünf Schweizer Teamkollegen (Frank, Morabito, Reichenbach, Schär und Schelling) total 4670 Höhenmeter bewältigen. Diese verteilen sich auf neun kurze, harte Anstiege. In sieben Runden gehts während 7,9 Kilometer hinauf nach Igls. Und in der letzten Schleife folgt dann die Höttinger Höll.

Zu diesem Zeitpunkt haben die Fahrer 250 Kilometer in den Beinen. Wer den Mini-Pass solo erreicht, hat gute Chancen auf das Regenbogentrikot. Ein Sprinter wird es nicht sein. Es wird die härteste WM seit 1980 in Sallanches (Fr) – damals wurde Bernard Hinault Weltmeister.

Obwohl Bergfahrer, zählt Frankiny nicht zu den Medaillenanwärtern. Noch fehlt ihm die «Rennhärte», welche die Favoriten auszeichnet. Und auch deren Selbstvertrauen und Frechheit. Frankiny ist sympathisch, bescheiden, zurückhaltend. Schöne Attribute. Aber um sich im Profi-Feld durchzusetzen, braucht es eben auch eine Portion Aggressivität.

«Ich will selbstbewusster werden», gibt Frankiny zu. Ob er selbst in Aktion tritt? Frankiny hofft es. Einen klaren Leader im Schweizer Team gibt es nicht. «Wir müssen etwas riskieren», sagt er, «sonst haben wir keine Chance.»
Im kommenden Jahr wechselt Frankiny vom Team BMC zu Groupama-FDJ. Gemeinsam mit Stefan Küng (24), der aufgrund des harten Parcours auf die Strassen-WM verzichtet. Dort treffen sie auf Morabito (35) und Reichenbach. Macht vier Schweizer in einer Equipe. Frankiny: «Diese Vertrautheit ist mir wichtig. Ich freue mich auf so viele Eidgenossen in einem Team.»

Vorher steht aber die WM an. Und mit ihr die Höll(e). Schmerzen sind garantiert. Peter Sagan (Slk) wurde zuletzt dreimal Weltmeister. Nun dürfte er abgelöst werden. Es winkt ein Platz im siebten WM-Himmel.

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Die berühmte Niederlage zu viel: Rapid-Sportchef Bickel entlässt Trainer Djuricin

Sun, 09/30/2018 - 08:00

Nur Platz 7 mit Rapid Wien, die Fans drehen durch. Fredy Bickel (53) lernt die böse Seite des Fussballs kennen. Und wirft seinen Coach raus.

Es sind tumultartige Tage in Wien. Nachdem sich Rapid im Penaltyschiessen gegen Mattersburg in den Achtelfinal geduselt hat, soll Rapid-Trainer Goran Djuricin eine Vogelgeste in Richtung VIP-Tribüne gemacht haben. Einige haben gar einen Stinke­finger gesehen. «Das war sicher unglücklich», sagt Rapid-Sportchef Fredy Bickel (53), «er musste sich jedoch die ganze Zeit üble Beleidigungen anhören.»

Viele Fans sind unzufrieden. Weil der Rekordmeister nur auf Platz 7 steht, fordern sie Djuricins Entlassung. Er übrigens ist der Vater von GC-Stürmer Marco. Nach der 0:2-Heimpleite gegen St. Pölten am Samstag ist es soweit. Djuricin wird von Bickel freigestellt.

 

Auch wenn nicht alles schlecht war. Bickel: «Wir haben das grosse Ziel erreicht, stehen in der Gruppenphase der Europa League, und auch im Cup sind wir noch dabei. Zudem konnten wir nicht gut rotieren, zu viele Spieler waren verletzt.» Die Zeit der Entschuldigungen ist nun vorbei, das weiss auch Bickel. «Jetzt müssen aber in der Meisterschaft schnell Resultate kommen.»

Nicht nur Djuricin kriegt sein Fett ab, auch Bickel selbst. Ein Rapid-Insider verriet in seinem Blog, dass sich der ehemalige Sportchef von YB und FCZ schon mit zerstochenen Reifen herumplagen musste. Bickel: «Stimmt», sagt Bickel zu BLICK, «An meinem Auto wurden bereits dreimal die Reifen durchstochen. Das nervt genauso wie der Klingel-Terror in der Nacht. Ist auch schon vorgekommen.»

 

Und warum erstattet Bickel keine Anzeige? «Es ist nicht schön, aber ich will es nicht dramatisieren. Ich weiss ja nicht mal, ob es Austria-Fans oder unsere eigenen Anhänger sind.»

Bedroht fühlt er sich deswegen nicht. «Mir gefällt es hier in Wien richtig gut, kann mich nicht beklagen. Ausser dass uns Punkte fehlen.» Rapid sei speziell, sagt Bickel. «Dieser Klub lässt in Österreich keinen kalt. Er hat die meisten Fans, und wer gegen ihn ist, ist es richtig.»

Rapid scheidet die Geister. Bickel: «Adi Hüter sagte mir vor meinem Amtsantritt: Überlebst du Rapid, überlebst du alles.»

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AutoScout24 Young Driver Challenge powered by Seat: Start einer grossen Rennkarriere?

Sun, 09/30/2018 - 06:28

Das hätten sich Julien (17), Leonardo (20) und Francesco (21) nie träumen lassen: Ein halbes Jahr nach ihren ersten Qualirunden im Mietkart fuhren sie als Finalisten der Young Driver Challenge im 360 PS starken Cupra TCR ihr erstes Autorennen. Wir waren beim Finale in Hockenheim (D) dabei.

So gemein! Da fiebert der 17-jährige Julien Apothéloz in Hockenheim (D) seinem allerersten Autorennen entgegen – und dann regnets ausgerechnet beim Qualifying. Das macht seine Aufgabe nicht leichter. Schliesslich sitzt der junge Zürcher auf einer ihm unbekannten Strecke erstmals am Steuer eines Autos – eines TCR-Rennwagens mit 360 PS! Etwas gar viele Herausforderungen für den von seinen Eltern und seinem älteren Bruder begleiteten Gymnasiasten, sollte man meinen. Doch der Young Driver Challenge-Finalist (siehe Box «Der Weg zum Young Driver») im Fahrzeug des Schweizer Topcar-Teams bleibt cool und meint pragmatisch: «Ich kanns nicht ändern.»

 

Souveräner erster Lauf

Für den ersten Rennlauf des TCR-Germany-Finales am Samstag scheint dann aber wieder die Sonne. Auch für den erstaunlich abgeklärt kämpfenden Julien. Der seit fünf Jahren Kart fahrende Newcomer hält sich clever aus den gröbsten Positionskämpfen raus, fährt im für ihn noch ungewohnten Rennwagen seine Pace und steigert sich von Runde zu Runde. Als 17. von 28 Teilnehmern fährt er schliesslich ins Ziel.

Challenge-Betreuer und Rennprofi Fredy Barth sowie Topcar-Teamchef Ronny Jost sind zufrieden mit ihrem Schützling. Barth: «Er hat kaum Fehler gemacht.» Die Befürchtung, dass er wild und ungestüm zu Werke gehen könnte, war unbegründet. Und was war für den Kartsportler, der zuvor noch nie am Steuer eines Autos sass, die grösste Umstellung? «Die Bremsen», antwortet er: «Beim Kart tippe ich diese jeweils nur kurz an. Hier aber muss ich mit aller Kraft drauftreten.»

Starker zweiter Lauf

Auch vor dem Start zum zweiten Rennlauf am Sonntag wirkt der schmächtige Julien für seine erst 17 Jahre erstaunlich ruhig und abgeklärt. Er scheint vom ganzen Rummel auf dem Rennplatz und um seine Person unbeeindruckt und nur auf sein Rennen fokussiert. Und dort zeigt er dann, wie viel Talent in ihm steckt: Er lässt sich auch von einigen Unfällen und den dadurch nötigen Safetycar-Phasen nicht irritieren. Während sich an der Spitze einige Konkurrenten mit wüsten Remplern gegenseitig aus dem Rennen kegeln, hält sich Julien aus den Scharmützeln heraus, gewinnt aber dennoch einige Positionen.

Kurz vor Schluss taucht er auf Platz 10 auf, direkt hinter seinem gleichaltrigen, aber routinierteren Teamkollegen Loris Prattes. Und auf der allerletzten Runde schnappt sich Julien mit einer beherzten Aktion in der Zielkurve auch diesen noch und fährt unter grossem Jubel als Neunter über die Ziellinie. «Wow, so geil!», freut sich Julien, als er aus seinem Auto klettert. Und gibt anschliessend erste Interviews, als würde er täglich nichts anderes tun. «Ich sah, dass Loris einen Fehler machte, also stach ich in die Lücke», kommentiert er seine letzte Aktion.

 

In der Pole Position

Gross war aber nicht nur die Freude bei Julien und seiner Familie, sondern auch beim Topcar-Team und den Organisatoren der Young Driver Challenge. «Ein Top-Ten-Platz gleich beim ersten Rennen ist wirklich eine ausserordentliche Leistung», zollt Teamchef Ronny Jost seinem Piloten Respekt. Und auch die mit Julien noch um den Sieg der 2. Young Driver Challenge buhlenden Leonardo Tinland und Francesco Ruga gratulierten ihrem Konkurrenten sportlich zu seinem Husarenritt. Klar, dass sich Julien Apothéloz mit seinem Auftritt in Hockenheim in die Poleposition für den Gewinn der Young Driver Challenge und den Scheck über 50'000 Franken gefahren hat.

 

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Elsa F. (†17) stürzt durch das Dach des Zürcher Hauptbahnhofs: «Sie war ein hübsches, charmantes, sehr engagiertes Mädchen»

Sun, 09/30/2018 - 06:06

Tödlicher Leichtsinn am Zürcher Hauptbahnhof. Vier Jugendliche sind in der Nacht auf dem Dach herumgeklettert – eine Pfadiführerin (†17) stürzte dabei durch eine Glasscheibe in den Tod. Der Pfarrer aus ihrem Quartier erinnert sich an die junge Frau.

Horror am Zürcher Hauptbahnhof am frühen Sonntagmorgen: Vier Personen bestiegen kurz nach 1 Uhr über ein gesichertes Baugerüst beim Gleis 14/15 das Dach des Zürcher Hauptbahnhofs. Über der Bahnhofshalle brach eine der Glassscheiben im Dach ein. Eine 17-Jährige stürzte 12 Meter in die Tiefe – sie starb noch an der Unfallstelle, wie die Kantonspolizei Zürich berichtet.

Gemäss BLICK-Informationen handelt es sich um Elsa F.* (†17) aus Zürich. Ihr Pfarrer aus dem Quartier erinnert sich: «Sie war ein hübsches, charmantes, sehr engagiertes Mädchen. Sie drängte sich nicht in den Vordergrund.»

Elsa F. besuchte ein Gymnasium und war laut «Tagesanzeiger» Leiterin in der Pfadi. Die vier Jugendlichen, die am Sonntag auf das Dach kletterten, sind Schweizer Staatsbürger im Alter zwischen 17 und 22 Jahren.

«Ich hörte das Glas bersten»

Eine Augenzeugin schildert gegenüber BLICK, dass die 17-Jährige durchs Glasdach über der Querhalle gestürzt ist. Sie sei zwischen dem roten SBB-Informationsschalter und dem Café «Il Baretto» verletzt liegen geblieben.

Ein Imbiss-Mitarbeiter schildert den Unfallhergang: «Ich hörte das Glas bersten, das Mädchen schlug auf einem Querbalken und dann am Boden auf.» Dies stimmt mit den Informationen der Polizei überein. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmassnahmen verstarb die Frau noch vor Ort.

Polizist während Reanimation verletzt

Während der Reanimation löste sich laut der Polizei eine noch im Dachrahmen steckende Glasscherbe und fiel auf einen der helfenden Polizisten. Der Mann wurde dadurch leicht verletzt und musste ins Spital gebracht werden um die Wunde zu nähen. Mittlerweile wurde der Polizist wieder aus der Spitalpflege entlassen.

Die genauen Umstände werden derzeit durch die Kantonspolizei Zürich in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Zürich/Sihl untersucht. Neben der Kantonspolizei Zürich und der Staatsanwaltschaft standen laut dem Communiqué auch die Berufsfeuerwehr Zürich, eine Ambulanz von Schutz & Rettung, ein Notarzt, je ein Team von Securitrans und Transportpolizei sowie ein Interventionsteam der SBB im Einsatz.

Noch ist unklar, warum die Jugendlichen aufs Dach stiegen. War es einfach ein Lausbubenstreich? Waren es Sprayer? Ein langjähriger Gleis-Wartungsarbeiter berichtet gegenüber Blick, dass in den letzten 25 Jahren Sprayer nie aufs Dach geklettert sind. Oder war Alkohol im Spiel? In der Haupthalle des HB ist momentan ein Oktoberfest einquartiert. (ct/szm/SDA/hah)

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Aufs Dach des Zürcher Hauptbahnhofs geklettert: Frau (†17) stürzt 12 Meter in die Tiefe und stirbt

Sun, 09/30/2018 - 06:06

Am frühen Sonntagmorgen ist eine Frau nach einem Sturz vom Dach des Zürcher Hauptbahnhofes ums Leben gekommen. Dies teilte die Kantonspolizei Zürich am Sonntag mit.

Horror am Zürcher Hauptbahnhof am Sonntagmorgen: Eine 17-jährige Frau ist nach einem 12-Meter-Sturz vom HB-Dach ums Leben gekommen. Dies geht aus einem Communiqué der Zürcher Kantonspolizei hervor.

Demnach bestiegen vier Personen im Alter zwischen 17 und 22 Jahren kurz nach 01.00 Uhr über ein gesichertes Baugerüst das Dach des Zürcher Hauptbahnhofes. Über der Querhalle brach dann eine Scheibe des Glasdaches unter dem Gewicht einer 17-jährigen Frau ein. Sie stürzte rund 12 Meter in die Tiefe. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmassnahmen sei die Frau noch vor Ort verstorben.

Polizist während Reanimation verletzt

Während der Reanimation löste sich laut der Polizei eine noch im Dachrahmen steckende Glasscherbe und fiel auf einen der helfenden Polizisten. Der Mann wurde dadurch leicht verletzt und musste in ein Spital gebracht werden.

Die genauen Umstände dieses Vorfalles werden derzeit durch die Kantonspolizei Zürich in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Zürich/Sihl untersucht.

Neben der Kantonspolizei Zürich und der Staatsanwaltschaft standen laut dem Communiqué auch die Berufsfeuerwehr Zürich, eine Ambulanz von Schutz & Rettung, ein Notarzt, je ein Team von Securitrans und Transportpolizei sowie ein Interventionsteam der SBB im Einsatz. (SDA)

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