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Diplomacy & Defense Think Tank News

Vom Welthungertag zum Welternährungstag

Bonn, 12.10.2016. Am 16. Oktober ist es wieder soweit: Die Weltgemeinschaft erinnert am Welternährungstag an die Menschen, die auch in Zeiten des globalen Überflusses noch hungern. 1945 wurde an diesem Tag die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gegründet. Seitdem ist die Zahl der Hungernden erschreckend konstant – etwa 800 Millionen bis eine Milliarde Menschen leiden weltweit an Unterernährung. Nur weil sich die Weltbevölkerung mittlerweile verdreifacht hat, ist der Anteil der Hungernden von etwa 35 % auf 11 % zurückgegangen. Doch ist dies wirklich ein Erfolg? Mittlerweile leben auch in Entwicklungsländern mehr Über- als Unterernährte. In Südasien und in Subsahara-Afrika jedoch sind sowohl die Anzahl als auch der Anteil der Hungernden immer noch besonders hoch. Diese Zahlen selbst sind bereits skandalös. Dazu kommt, dass in den globalen Überschussregionen wie Nord- und Südamerika die „moderne“ Nahrungsmittelproduktion mit großen Maschinen, Mineraldünger und chemischem Pflanzenschutz an biologische, ökologische und gesellschaftliche Grenzen kommt. Andererseits werden in vielen armen Ländern die natürlichen Ressourcen durch Übernutzung auf niedrigem Produktivitätsniveau zerstört. Wasser für die Bewässerung etwa wird vielerorts knapp. Die Agrar- und allgemeine Biodiversität schwindet. Der Klimawandel bedroht die Landwirtschaft ausgerechnet in den ärmsten, subtropischen Weltregionen am stärksten. Krisen und Konflikte erschüttern die Selbsthilfekräfte ganzer Nationen. Hinzu kommen verstärkt Preisschwankungen auf den internationalen Agrarmärkten. Mit der Bioökonomie (Nutzung von Biomasse für Energie oder als Ersatz für Öl in der Petrochemie) entsteht neue Konkurrenz für Nahrungsmittel. Doch einfache Schuldzuweisungen und schnelle Lösungen gibt es nicht. Einerseits zeigt sich seit Gründung der FAO, dass es bisher keinen grundsätzlichen Mangel an Nahrung gab, sondern nur jeweils örtliche, zeitliche und personenbezogene Verteilungsprobleme. Aber ohne einen kontinuierlichen Anstieg der Nahrungsmittelproduktion ist der globale „Angebotsvorsprung“ schnell aufgebraucht. Und auch die Verteilung der Nahrungsmittel ist kein leicht lösbares Problem. In den reichen Ländern ist eine stärkere ökologische Ausrichtung der Agrarproduktion notwendig. Dadurch sinkt jedoch die Produktivität, was zu steigenden Agrarpreisen national und auf dem Weltmarkt führt. In armen Ländern kann dies zu weiterem Hunger bei armen Konsumenten führen. Die Bekämpfung der Nahrungsmittelverschwendung sowie der Verzicht auf Fleischkonsum könnten dieses Defizit ausgleichen. Anders sieht es allerdings bei der steigenden Nachfrage der kommenden Jahrzehnte in den Entwicklungsländern aus, die weit über dem liegt, was derzeit im Überschuss oder einsparbar ist. Die weltweite Agrarproduktion muss daher weiter steigen. Die Reserven dafür sind vor allem in den ärmeren Entwicklungsländern zu finden, wo die Erträge oft bei nur 20-30 % des realistisch gegebenen Potentials liegen und die vermeidbaren Nahrungsmittelverluste ähnliche Größenordnungen aufweisen. Darüber hinaus braucht es eine drastische Erhöhung des Anteils der Nahrungsproduktion, der auf den Markt angeboten wird, um die wachsenden Städte zu versorgen. Der Schlüssel sind die Kleinbauern. Sie stellen immer noch zwei Drittel aller Hungernden. Können sie ihre Produktion steigern, hat dies zwei ernährungssichernde Effekte: Es wird mehr Nahrung produziert, und die bäuerlichen Haushalte erzielen höhere Einkommen. Dies kann nur gelingen, wenn sie – und ihre organisierten Strukturen – massive Unterstützung erhalten; Einerseits durch die Bereitstellung von kurzfristige Betriebsmitteln wie Düngemitteln, langfristige Investitionen wie Maschinen, (leichtere) Kreditvergaben, und andererseits aber auch durch gute (forschungsbasierte) Beratung. Dies alles muss in eine förderliche Agrarpolitik, in ländliche Entwicklungs- und kohärente Makropolitiken eingebettet sein. Die Produktion muss standortgerecht und nachhaltig sein. Dabei sind teilweise auch große Betriebe nützlich: Sie können mehr Risiken auf sich nehmen, für mehr Stabilität sorgen und die Organisation der Wertschöpfungsketten vorantreiben. Die kleinbäuerliche Produktion werden sie aber auf absehbare Zeit nicht ersetzen können. Flankiert werden muss dies von sozialen Sicherungsprogrammen sowohl für die temporär und chronisch Armen ohne Land als auch für die Kleinbauern selbst. Längerfristig müssen auch Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft geschaffen werden, um die steigende Zahl junger Menschen zu beschäftigen. Auch auf internationaler Ebene muss gehandelt werden: Freier Agrarhandel und regulierte Absicherungsmöglichkeiten gegen Ernteschwankungen, der Ausbau der internationalen Agrarforschung mit einer guten Verknüpfung in nationale Systeme, ernährungsorientierte Leitplanken für die Bioökonomie, Maßnahmen zur Sicherung der Biodiversität, die Einrichtung internationaler sozialer Sicherungssysteme für das Auffangen der großen, transnationalen Krisen. Weitere Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels sind Voraussetzungen dafür, dass auch der Aufbau einer „Klima-smarten“ Landwirtschaft gelingt. Nur dann können wir es noch schaffen, bis zum Jahr 2030 den Hunger weitgehend auszurotten. Erst dann sollten wir wirklich von einem Welternährungstag sprechen und diesen gebührend feiern.

Microfinance Capacity Building Project Turnover and Closing Ceremony

Hanns-Seidel-Stiftung - Tue, 11/10/2016 - 12:34
Microfinance Capacity Building Project Turnover and Closing Ceremony

Competency Assessment Tools for Microfinance Technology National Certificate IV Completed

Hanns-Seidel-Stiftung - Tue, 11/10/2016 - 11:59
Competency Assessment Tools for Microfinance Technology National Certificate IV Completed

Urgesteine – Neubürger - Asylsuchende: Heimat- und Zufluchtsort Oberpfalz

Hanns-Seidel-Stiftung - Tue, 11/10/2016 - 10:50
Flucht und Vertreibung und die damit in Zusammenhang stehenden Fragen bestimmen nach wie vor ganz wesentlich die Berichterstattung und das öffentliche Interesse. Doch was bedeutet es, fremd zu sein? Was bedeutet Heimat? Was stiftet Identität?

Diversity and implications of food safety and quality standards in Thailand and India

Although Thailand and India are two of the world’s largest producers and exporters of fruits and vegetables, both countries suffer from severe food-safety and quality problems with its domestic and export-oriented produce. According to the United Nations Conference on Trade and Development, the two countries are consistently listed in the EU and US 2002–2010 agrifood rejections category, pointing to inadequate compliance – or lack thereof – with international standards, alluding to the low degree of implementation of good agricultural practices (GAP) nationwide. Both countries are aware that, in order to increase food safety and quality domestically and internationally, voluntary GAP standards are key. However, compliance is costly and can threaten the existence of small and poor farmers and value-chain operators in particular. Thus, standards and their implementation require careful consideration. However, among the host of food-safety and quality standards in existence, which ones are most relevant?
In this Briefing Paper, we distinguish between Level 1 GAP standards for high-value export markets and Level 2 local GAP standards for domestic markets and lower-value export markets. We provide an overview of the opportunities and challenges of implementing different levels of standards and use the “Five Rural Worlds” (5RWs) model of the Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) to demonstrate how standards impact and address the specific challenges of different types of agricultural producers. The primary findings of this analysis are as follows:
  • Level 1 GAP standards, such as the collective pre-farm gate standard GlobalGAP, are the most challenging to comply with and can only be adopted by a minority of producers belonging to RWs 1 and 2. Although voluntary, Level 1 standards, which are required by major supermarkets and retailers worldwide, are de facto becoming increasingly mandatory to supply high-value markets.
  • Level 2 GAP standards are local voluntary standards (e.g. ThaiGAP, IndiaGAP) introduced with the aim of im¬proving the level of food safety in domestic supply chains and to allow gradual upgrading to Level 1 standards. Level 2 standards are easier to comply with and could benefit the many traditional and subsistence agricultural households in RWs 2 and 3. In Thailand and India, parallel initiatives by the public and private sectors have led to two co-existing and overlapping local GAP standards.
Food safety will continue to remain an issue if GAP principles are not adopted on a large scale. Due to the complexity of standard requirements and the high costs of compliance, Level 1 standards are not an option for the majority of farmers in developing countries in the near future. Level 2 standards are more promising, but our case studies have shown that, if introduced by public actors, they tend to lack credibility due to a lack of capacity and resources. It is simply not possible for governments to certify millions of smallholders and to monitor continuous compliance as long as certification is not demanded and supported by the private sector. We encourage public and private actors to cooperate in harmonising standards and to jointly support smallholders in obtaining certification through institutional arrangements, extension programmes and media campaigns. Moreover, we recommend that governments focus on the implementation of GAP principles and improving quality infrastructure rather than focus on certification per se.


Revamping the OECD’s Five Rural Worlds model for poverty-oriented inter-sectoral analysis, communication and planning

To discuss and plan overall development as well as specific interventions in rural areas of developing countries, it is important to have a comprehensive conceptual model at hand that facilitates communication across sectors involved and which allows generalisations across countries. It should be able to simultaneously bring poverty, economic growth and structural change into focus.
This paper presents a conceptual model that can serve these purposes. It builds on the “Five Rural Worlds” (5RWs) model of the Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD). It centres on rural populations and classifies them based on a pragmatic, multi-criteria analysis of basic assets and endowments, competitiveness and growth opportunities, and needs, in particular with regards to poverty and food security. The Rural Worlds (RWs) distinguished are 1) large-scale commercial agricultural households and enterprises, 2) traditional landholders and enterprises, 3) subsistence agricultural households and micro-enterprises, 4) landless rural households and micro-enterprises and 5) chronically poor rural households (without family labour force). These distinctions may be crude and blurred, but they are sufficient in many instances to clarify basic assumptions. Being simple enough, they facilitate fundamental and inter-sectoral debates about policy interventions in rural areas.
We extend the OECD model to explicitly include interactions between the RWs as well as between these and the outside world. These extensions have been made to highlight the fact that rural areas are increasingly being integrated into national and wider relations, and to allow these relations and their implications to be discussed comprehensively.
This modified RW concept has several advantages:
  • It classifies the rural population into a limited number of ubiquitous groupings according to major, common constraints, needs and opportunities.
  • It highlights the importance of land and agricultural technology/productivity as key starting points for pov¬erty, food security and growth opportunities, without excluding the possibility of other livelihood options.
  • It focusses on the rural poor and considers their heterogeneous potential to strive within and/or outside agriculture, in particular distinguishing the landless and chronically poor, who are often left out (or even damaged) by agricultural interventions.
  • It invites thinking about not only the direct effects of policy interventions on different target groups individually, but also about systematically checking indirect second-round effects through the interaction channels.
  • It reminds us of the growing relations between a given rural area and the rest of the world.
We advocate the 5RW concept for the inter-sectoral planning of rural development in developing countries, and for multi-sectoral research, in particular in rural sub-Sahara Africa (SSA). We acknowledge that, in addition, a gender and an environmental perspective must be explicitly taken into account, too, which is, however, easily compatible with the model.


Enhancing social protection accessibility for disabled workers: Hanns Seidel Foundation and the Institute of Labour Science and Social Affairs introduce study

Hanns-Seidel-Stiftung - Tue, 11/10/2016 - 08:50
Enhancing social protection accessibility for disabled workers: Hanns Seidel Foundation and the Institute of Labour Science and Social Affairs introduce study

Labour Migration and Social Protection

Hanns-Seidel-Stiftung - Tue, 11/10/2016 - 07:46
Labour Migration and Social Protection

Histoire : Des visions divergentes ?

IRIS - Mon, 10/10/2016 - 18:06

François Reynaert est journaliste à L’Obs. Il répond à nos questions à propos de son ouvrage « La grande Histoire du Monde » qui vient de paraître aux éditions Fayard :– Avons-nous une vision autocentrée de l’Histoire du monde ?
– En quoi consiste la “Global History” ?
– Des visions divergentes de l’Histoire selon les pays peuvent-elles être problématiques ?

Die Halbzeitüberprüfung des EU-Budgets

SWP - Mon, 10/10/2016 - 16:14

Der mehrjährige Finanzrahmen der EU (MFR) fixiert für sieben Jahre die Summe der verfügbaren EU-Haushaltsmittel – derzeit rund eine Billion Euro für die Jahre 2014-2020 – und legt dabei zugleich die politischen Prioritäten der Union fest. Mit der angesetzten Überprüfung bzw. Revision zur Mitte dieser Haushaltsperiode bietet sich die seltene Gelegenheit, diese Festschreibung zu überarbeiten und den MFR an neue, aktuelle Herausforderungen anzupassen. Die Kommission will diese Chance offensichtlich nutzen und hat am 14. September 2016 ein umfassendes Paket an Vorschlägen zur Anpassung des MFR vorgelegt. Damit eröffnet sich einerseits die Möglichkeit, die unbefriedigende Situation zu verändern, dass die EU nicht in der Lage ist, auf ein verändertes Umfeld oder neue Krisen mit einer auch finanziell unterfütterten Politik zu reagieren und ihren Haushalt neu auszurichten. Andererseits werden im Zuge dieser Revision zugleich erste Weichen gestellt für den 2018 beginnenden Prozess der Verhandlungen über einen neuen Finanzrahmen für die Zeit nach 2020.

Elections au Maroc : quels défis attendent le PJD ?

IRIS - Mon, 10/10/2016 - 14:42

Les législatives marocaines ont été remportées, samedi 8 octobre, par le Parti de la justice et du développement (PJD). Quelles seront les prérogatives et à quels défis devra faire face le nouveau gouvernement ?

Les prérogatives seront celles prévues par la constitution. Le roi devra reconduire, ou non, l’actuel Premier ministre Abdelilah Benkirane (PJD) qui sera chargé de la formation d’un nouveau gouvernement. Le premier enjeu du PJD sera de constituer une majorité parlementaire, car bien qu’arrivés en tête, les islamo-conservateurs, avec 125 sièges, n’ont pas la majorité absolue. Ils seront ainsi contraints, comme lors de la précédente magistrature, de sceller des alliances avec les autres partis. Des tractations sont en cours.
Les défis du Maroc restent inchangés. La jeunesse, notamment celle diplômée, vit une terrible crise sociale. Elle manque de débouchés dans un marché du travail inadéquat aux formations et aux enseignements dispensés dans les écoles marocaines. Le nouveau gouvernement devra proposer du travail à toute cette jeunesse en déshérence.

Le PJD est un parti islamo-conservateur. Quelles sont les raisons de son succès ? Celui-ci repose-t-il sur le positionnement religieux du parti ?

Le PJD, très bien implanté au Maroc, progresse. Il est constitué de militants organisés, disciplinés et convaincus. Le parti est présent dans tout le Royaume et laboure le terrain depuis des années. Il y exerce un important travail de proximité pour améliorer son image, parfois diabolisée par ses adversaires. Ainsi, les réseaux des islamo-conservateurs ont eu un impact conséquent sur leur victoire aux législatives. Le parti est très populaire, notamment dans les grandes villes et il a réussi à élargir sa base électorale à la classe moyenne des centres urbains, autrefois acquise à des partis plus conventionnels, de centre-gauche ou de centre-droit.
Le Maroc dont 95% à 97% des habitants sont musulmans, est un pays conservateur. La question de la religion a une place importante. Aux législatives, le PAM (Parti authenticité et modernité), proche du pouvoir (fondé par un ancien conseiller du roi) reste très présent dans les campagnes et les zones rurales, où les habitants sont viscéralement attachés à la monarchie. C’est plutôt ce parti qui incarne la tradition, car si le PJD est conservateur au niveau des mœurs, il l’est beaucoup moins sur les questions politiques. Le vote PJD est donc plus motivé par des questions de mœurs que par des questions de traditions qu’incarne son adversaire du PAM.

Le Maroc semble avoir l’économie la plus stable de la région. Quels sont ses atouts ? Concourent-ils à faire du Maroc un interlocuteur privilégié sur la scène régionale et internationale ?

Les sous-sols marocains ne regorgent pas des richesses que contiennent les sous-sols algériens. Le Maroc est cependant compétent dans plusieurs domaines : l’agriculture, l’exportation de phosphate et le tourisme. Cette année, les exportations agricoles, premier atout du pays, risquent d’être revues à la baisse, en raison du manque de pluie. Mais l’économie du pays restera stable, car s’il ne dispose pas d’un coffre-fort aussi conséquent que l’Algérie, les ressources économiques du Maroc sont multiples et diversifiées. Aujourd’hui, le pays s’affirme comme un expert africain dans le domaine bancaire et des technologies. Depuis cinq ans, ses stratégies sont tournées vers l’Afrique, où il a décidé d’implanter ses entreprises.
Aussi, le Maroc tisse, depuis longtemps, des liens privilégiés avec l’Occident, et ce, bien avant la seconde guerre mondiale. N’oublions pas que le pays est l’un des plus vieux Etats du monde, l’un des premiers à avoir reconnu l’indépendance des Etats-Unis. Cette profondeur historique lui donne une place particulière sur le continent africain et sur le monde arabe.
Sur la scène régionale, le Maroc joue une partition singulière de par ses relations avec l’Occident et par sa stabilité au sein d’une région troublée. Son rôle est cependant englué par ses mauvaises relations avec l’Algérie qui nuisent au développement de la région et empêchent la constitution d’un ensemble régional.

Kooperation mit Afrika – ein strategisches Thema der Kanzlerin!

Bonn, 10.10.2016. Noch vor wenigen Jahren wäre die Aufmerksamkeit undenkbar gewesen, die der afrikanische Kontinent gegenwärtig erfährt. Die deutsche und europäische Politik sind angesichts anhaltender Flucht- und Migrationsbewegungen aus verschiedenen Teilen Afrikas erheblich unter Druck geraten. Die gerade begonnene Afrikareise von Bundeskanzlerin Angela Merkel steht daher im Zeichen der Flüchtlingspolitik. Es sei eine „strategisch hochwichtige Frage“, wie wir in Zukunft mit unserem afrikanischen Nachbarkontinent umgehen, erklärte die Kanzlerin in der vergangenen Woche. Entwicklungsminister Müller fordert einen „Marshallplan“ für Afrika. Finanzminister Schäuble will im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft 'Compacts' mit afrikanischen Ländern schließen, um Investitionen zu erhöhen. Die Zeit, in der Afrika jenseits der Entwicklungspolitik ein politisches Randthema war, scheint damit vorbei zu sein. Dieses gewachsene Interesse an der Kooperation mit Afrika lässt sich nur zum Teil durch die Diskussionen zu Flucht und Migration erklären. So hat das wirtschaftliche Interesse an der Kooperation aufgrund von stetigem Wirtschaftswachstum in Afrika seit 2000 zugenommen. Daneben gibt es ein stärkeres Bewusstsein, dass nachhaltige Entwicklung in Deutschland und Europa sehr eng mit nachhaltiger Entwicklung in Afrika zusammenhängen. Wie die Kanzlerin vor ihrer Abreise betonte: „Wenn wir deutsche Interessen verfolgen wollen, müssen wir realistischerweise sagen, dass auch das Wohl Afrikas im deutschen Interesse liegt.“ Neben Mali und Niger wird Kanzlerin Merkel die Afrikanische Union (AU) in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba besuchen. In Mali beteiligen sich deutsche Soldaten an verschiedenen Missionen zur Stabilisierung des Landes. Durch Niger führen wichtige Transitstrecken für Flüchtlinge und Migranten. In Äthiopien wird Merkel vermutlich v.a. die AU besuchen, da die äthiopische Regierung nun den Ausnahmezustand ausgerufen hat, nachdem bei monatelangen Protesten hunderte Demonstranten durch den unverhältnismäßigen Einsatz der Sicherheitskräfte ums Leben gekommen sind. Nach ihrer Rückkehr wird sie zudem noch die Staatsoberhäupter von Tschad und Nigeria in Berlin treffen. Der Aufbau besserer Lebensbedingungen und die Reduzierung von Fluchtursachen wie Repression und Bürgerkriege sind keine kurzfristig erreichbaren Ziele. Schnelle Lösungen, die die Zahl der nach Europa drängenden Menschen rasch abnehmen lässt, sind nicht möglich, wie auch die Kanzlerin betonte. Wichtige Orientierungspunkte für deutsche Afrikapolitik sollten sein: Eine Kombination aus kurz- und längerfristig angelegten Kooperationsansätzen ist ein wichtiger Beitrag, um Herausforderungen in fragilen und post-Konflikt Ländern zu begegnen. Zu Recht betont die Kanzlerin gleichermaßen die Rolle der Entwicklungszusammenarbeit, die eher langfristige Perspektiven hat, und die auf kurzfristige Unterstützung ausgerichtete humanitäre Hilfe. Für beide Bereiche mehr Mittel sinnvoll einzusetzen, ist daher eine kluge Investition in die Zukunft. Insbesondere in autoritär geführten Ländern stellt sich die Frage nach angemessenen Kooperationsstrategien. In einigen Ländern wie Ghana, Mauritius oder zuletzt Nigeria haben sich demokratische Strukturen gefestigt. In der Mehrheit der Länder ist der Grad der politischen Freiheiten seit 2005 zurückgegangen, etwa in Äthiopien. Studien belegen, dass Demokratieförderung einen wichtigen Beitrag leisten und bspw. in Nachkriegsländern, die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Konfliktausbruches reduzieren kann. Die Bundesregierung sollte daher die Förderung nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung und sicherheitspolitische Kooperation sehr eng mit Demokratieförderung verknüpfen. Die Stärkung regionaler Organisationen ist in der Kooperation mit Afrika sehr wichtig, sowohl um Frieden und Sicherheit als auch sozio-ökonomische Entwicklung zu fördern. Europa hat zuletzt vermehrt auf bilaterale Kooperation gesetzt (beispielsweise bei den EU-Migrationspartnerschaften, die auch bei der Reise der Kanzlerin ein wichtiges Thema sind). Die AU und andere Regionalorganisationen sollten jedoch weiter wichtige Partner bleiben. Der Besuch der Kanzlerin bei der AU ist deshalb ein richtiges Zeichen. Ein gemeinsames Auftreten und Wirken der europäischen Partner ist unabdingbar. Zum einen gilt es, Kräfte in der Kooperation gemeinsam einzusetzen, um mehr Wirkungen zu erzielen. Beispielsweise in der Entwicklungszusammenarbeit, in der Förderung von Frieden und Sicherheit oder von Demokratie und Menschenrechten müssen die EU und ihre Mitgliedsstaaten stärker an einem Strang ziehen. Zum anderen sind vielfach afrikanische Partner durch die zersplitterten Kooperationsansätze unnötig belastest. Auch hier sollte Deutschland weiter eine konstruktive Rolle bei der besseren Verzahnung u.a. der EU-Entwicklungszusammenarbeit spielen. Die Reise der Kanzlerin ist ein positives Signal für die Stärkung der Kooperation mit afrikanischen Ländern. Allerdings wird nachhaltige Entwicklung in Afrika auch durch Politik innerhalb von Deutschland und Europa beeinflusst. Deutsche und europäische Konsummuster und Produktionsstandards, Energie- und Klimapolitik, Agrarpolitik oder Steuer- und Finanzpolitik haben maßgeblichen Einfluss auf nachhaltige Entwicklungschancen in Afrika. Im Sinne der Nachhaltigen Entwicklungsziele fängt erfolgreiche deutsche und europäische Afrikapolitik daher 'zu Hause' an.

La verdad sobre el CETA: ¿en qué consiste realmente el acuerdo económico y comercial entre la UE y Canadá?

Real Instituto Elcano - Mon, 10/10/2016 - 12:32
ARI 72/2016 - 10/10/2016
Cristina Serrano Leal
El Comprehensive Economic and Trade Agreement (CETA) es un acuerdo amplio y ambicioso, muy positivo para la UE y para Canadá y que debería poder entrar en aplicación lo antes posible.

Holzenergie im Subsahara-Afrika: Nachhaltigkeit für eine Schattenwirtschaft

Es ist unbestreitbar: Holz ist und bleibt zentral für die Deckung des globalen Energiebedarfs, insbesondere für die Armen. Auch wenn Holz „nur“ 10 % der globalen Primärenergie ausmacht, ist es in Entwicklungsländern oft die wichtigste Energiequelle. Rund 2,8 Mrd. Menschen weltweit verbrauchen täglich auf Holz basierende Brennstoffe. In Subsahara-Afrika (SSA) hängen 70 % der Haushalte von Holzenergie ab. In mehreren SSA-Ländern entfallen bis zu 90 % des häuslichen Energiemix sowie 3,5 % des BIP auf Holz.
Angesichts des Bevölkerungswachstums in SSA wird der Holzenergieverbrauch zukünftig steigen. Selbst bei sehr optimistischen Annahmen zu erneuerbaren Energien wird Holzenergie 2030 noch zwei Drittel des heutigen Anteils stellen. Holzkohle wird die Hauptenergiequelle der städtischen Bevölkerung bleiben.
Da sie zentral für den häuslichen Energiemix im SSA ist, wirken sich Holzenergieerzeugung und -handel umfassend auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt aus. Viele ärmere Menschen leben von der Wertschöpfungskette (WSK) Feuerholz und Holzkohle. Holzkohle wird auch als „Motor für breitenwirksames Wachstum“ bezeichnet (Van der Plas & Abdel-Hamid, 2005, S. 297). Angesichts des meist unkontrollierten Holzeinschlags schädigt die Holzenergie jedoch Wälder und Biodiversität. Zudem ist insbesondere die Nutzung von Feuerholz gesundheitsschädlich.
Viele bisherige Versuche, den Holzenergiesektor zu kontrollieren, waren kurzsichtig, von oben aufgezwungen und nicht erfolgreich. Die meisten Energiestrategien in SSA ignorieren Holz als zuverlässige, lagerfähige, erneuerbare und nachhaltige sowie unverzichtbare Energiequelle der Zukunft. Dies muss sich ändern.
Dieses Strategiepapier stellt die typischen WSK von Holzenergie in SSA vor und analysiert nicht nachhaltige Praktiken in den einzelnen Segmenten. Zudem umreißt es die bisherigen, vielfach erfolglosen Versuche, den Sektor zu kontrollieren und Holzenergie zu ersetzen. Dabei spielt der jeweilige Standort für die Gestaltung des Sektors eine zentrale Rolle. Abschließend werden einige Strategien empfohlen.
Hauptergebnisse der Analyse:
  • Vieles spricht dafür, nachhaltige Holzenergie proaktiv zu fördern. Holzenergie muss sektorübergreifend im Kontext von Wald-, Energie- und Landwirtschaft sowie Landnutzungsplanung betrachtet werden.
  • Neue Technologien zur Senkung von Holz- und Energieverschwendung sind zwar wichtig, aber Governance-Aspekte sind zentral für die Gestaltung der WSK für auf Holz basierende Brennstoffe.
  • Bisherige Versuche zur Optimierung dieser WSK waren zu eng gefasst und zu sehr auf Technologien und/oder zentrale staatliche Kontrolle ausgerichtet und in SSA nicht erfolgreich. Insbesondere von oben aufgezwungene Verbote, Zertifikate und zentralstaatliche Kontrolle haben die schwachen Umsetzungskapazitäten, örtliche Gegebenheiten (informelle Regeln der Kommunen, ungleiche Machtverteilung) und Korruption bei der Umgehung dieser Maßnahmen vernachlässigt.
Zukünftige Versuche müssen die verschiedenen Ebenen des Holzenergiesektors berücksichtigen und umfassender und gleichzeitig standort-spezifisch gestaltet werden, um nachhaltig Erfolg zu haben.

1ere Session internationale Moyen-Orient /Asie « Armement et économie de défense » (Simoa)

IHEDN - Mon, 10/10/2016 - 11:21

L’IHEDN, en partenariat avec la DGA, a accueilli, du 25 septembre au 4 octobre 2016, dans le cadre de ses sessions internationales « Armement et économie de défense »,...

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