Wie viel ein Unternehmen wert ist, messen die Experten von Brand Finance. Dieses Jahr steht Nestlé zuoberst auf der Rangliste. Andere Marken konnten sich verbessern.
An Nestlé kommt auch dieses Jahr niemand vorbei. Der Nahrungsmittelgigant aus der Romandie ist die wertvollste Marke der Schweiz. Das zeigt die neuste Analyse des Beratungsunternehmens Brand Finance. Die Experten bewerten Nestlé auf 18,9 Milliarden Franken. Im Lebensmittelsektor ist der Konzern auch weltweit die Nummer eins. Mit Nescafé auf Rang neun ist das Unternehmen sogar zweimal unter den Top-Ten-Marken vertreten.
Hinter Nestlé folgt im Schweiz-Ranking die Grossbank UBS. Allerdings mit beträchtlichem Abstand, 8,6 Milliarden Franken ist die Marke wert.
Nummer drei im Ranking ist neu ABB (8 Milliarden Franken). Der Technologiekonzern zählt zu den grössten Gewinnern des Jahres. Der Markenwert stieg um 22 Prozent. Laut den Experten liegt das daran, dass ABB viel im Bereich Elektromobilität unternimmt.
Tag Heuer im HochGrösster Verlierer ist die Bank Julius Bär (von Platz 29 auf 22). Der Wert der Marke verlor 22 Prozent.
Am meisten zulegen konnte die Uhrenfirma TAG Heuer. Das Unternehmen aus La Chaux-de-Fonds NE konnte ihren Wert um 55 Prozent auf 1,5 Milliarden Franken steigern (Platz 23). Als Gründe führt Brand Finance bedeutende Anstrengungen bei Smartwatches an. Die Experten loben TAG Heuer zudem dafür, dass Kunden online viele Optionen haben, ihre Uhren zu personalisieren. Das Unternehmen greife damit erfolgreich einen Trend auf.
Überhaupt legen Uhrenfirmen auch dieses Jahr ein starkes Ergebnis hin. Gleich sieben aus dem Sektor schaffen es unter die wertvollsten 50 Marken. (jfr)
Über Stock und Stein: Das Wandern ist des Schweizers Lust. Die Routen den Gewässern entlang führen durch idyllische Landschaften, verführen zum Rasten und an heissen Tagen zu einer Abkühlung. Schluchten, Bäche, Brücken – die Schweiz hat alles im Angebot!
1. Flusswanderung in VerzascatalVon Tenero bis nach Sonogno führt der alte Saumweg einmal links, dann wieder rechts der Verzasca entlang. Granitblöcke, zweibogige Natursteinbrücken, Kapellen und zuhinterst ein verwunschenes Dorf – das Verzascatal ist 25 km lang. Die Wanderung würde bis zu zehn Stunden dauern, zum Glück fahren regelmässig Postautos.
2. Der Reuss entlang in BremgartenFlussaufwärts von Mellingen AG nach Bremgarten marschieren. Ein Weg, der knapp vier Stunden dauert und keinesfalls eintönig ist. Am ehemaligen Kloster Gnadenthal vorbei und an einem lauschigen Picknickplatz rasten. An heissen Sommertagen spendet der geschützte Uferwald wunderbaren Schatten. Am Ziel der Wanderung, auf der Terrasse des Café Bijou in Bremgarten, nochmals auf die Reuss schauen.
3. Trans Ruinaulta in Ilanz GR
Die Schlucht des Vorderrheins fasziniert mit steilen Felsflanken, wilden Stromschnellen und Sandbänken. Die Trans Ruinaulta, der einzigartige Wanderweg, schlängelt sich von Illanz via Versam nach Reichenau den Vorderrhein entlang. Wer die ganze Schlucht erkunden will, der braucht für die 27 km einen ganzen Tag.
4. Uferweg der Kleinen Emme in EntlebuchVon der Mündung in Emmenbrücke bis zum Emmensprung in Sörenberg wandern – ein romantischer Flussweg in der Unesco-Biosphäre Entlebuch. Eine Route, die sich je nach Lust, Laune und müden Beinen mit Bahn oder Postauto abkürzen lässt. Zwischen Wolhusen Bad und Bahnhof führt der Weg die Hauptstrasse entlang.
5. Fünf-Seen-Wanderung in Pizol
Ein Klassiker! Fünf Stunden auf rund 2300 m ü. M. wandern und dabei fünf stille Bergseen bewundern – den Wangser-, Wild-, Schotten-, Schwarz- und zuletzt den Baschalvasee. Unvergesslich ist auch der grandiose Blick über die Ostschweizer, Bündner und österreichischen Alpen. Der Ausgangspunkt ist per Gondelbahn ab Wangs oder Bad Ragaz SG erreichbar.
6. Küsnachter TobelAuf dem Zürichsee mit dem Kursschiff bis nach Küsnacht fahren. Am historischen Wohnturm Höchhuus vorbei zum Ortsmuseum Obere Mühle spazieren. Dort beginnt der Weg, der ins Küsnachter Tobel führt. Den Bach entlang in Richtung Pfannenstil bis zur Bahnstation Forch wandern – Dauer: knapp zwei Stunden.
7. Wildwasserweg in KientalÜber Serpentinen die Griesalpschlucht entdecken – ein Erlebnis der besonderen Art. So kreuzt der Pfad auch den stiebenden Pochtenfall, der Wanderer an heissen Tagen herrlich erfrischt. Der ganze Spass dauert gut drei Stunden.
8. Via Rhenana in Stein am RheinBis zu sechs Stunden am Rhein entlang wandern. Der historische Weg führt von Stein am Rhein bis nach Schaffhausen. In dem malerischen Städtchen Diessenhofen TG unbedingt eine Pause einschalten – Restaurants gibts genug. Bei Alt Paradies die Fähre über den Rhein nehmen, danach auf direktem Weg Schaffhausen entgegen.
9. 4-Seen-Wanderung (Melchsee-Frutt)Vier Seen in sechs Stunden in der fantastischen Bergwelt rund um den Titlis. Bei der Seilbahnstation Melchsee-Frutt beginnt die Route. Sie geht am Melchsee vorbei zum Tannensee und weiter bis zum Engstlensee. Zum Jochpass auf 2207 m ü. M. hinaufsteigen, von dort aus geht es hinunter bis Trübsee.
10. Suonenwanderung in NendazEinst bauten die Walliser offene Wasserleitungen, Suonen, mit denen sie Wildbäche anzapfen konnten. Heute bieten die Suonen ein Netz von 98 km an zauberhaften Wanderwegen. Sie sind meistens höhenparallel angelegt – so sind die Touren auch ideal für Familien.
11. Doubs-Wanderung in St-UrsanneVom Bauerndörfchen Soubey im Herzen des Doubs-Tales in vier Stunden nach St-Ursanne wandern. Bei Les lots de Soubey wird aus dem trägen Flüsschen ein wilder Fluss. Romantisch ist eine Überfahrt mit der kleinen Fähre zum Restaurant Tariche. In St-Ursanne angekommen, unbedingt durch den malerischen Ort spazieren.
12. Areuseschlucht in Val de TraversDas Flüsschen Areuse zwängt sich mit lautem Getöse, stiebend und gurgelnd durch die Schlucht. In drei Stunden durch das Naturspektakel wandern – nur mit gutem Schuhwerk. Der beste Ausgangspunkt zur Schlucht ist Noiraigue. Nach den bizarren Felstürmen und dem wildgewordenen Wasser erscheinen die gepflegten Rebberge von Boudry besonders lieblich.
13. Nozonschlucht in RomainmôtierVon Romainmôtier aus führt ein lauschiger Weg am Flüsschen Nozon entlang bis nach Croy. Danach geht es zügig bergab in die Nozon-Schlucht. Das feuchte Spektakel der Wasserfälle bei den Cascades du Dard ist grossartig. Und nach einem kurzen Aufstieg nach Ferreyres stürzen schon die nächsten Wasser in die Tiefe: Tine des Conflens. Endziel ist das malerische Örtchen La Sarraz.
14. Jaunbachschlucht in CharmeyDie abwechslungsreiche, knapp vierstündige Wanderung beginnt bei Charmey und führt hinunter zum Lac de Montsalven bis zur Staumauer. Danach geht es steil bergab in die Jaunbachschlucht: Wandern und gleichzeitif die Geologie der Voralpen entdecken. Der Pfad schlängelt sich durch die enge Schlucht bis nach Broc. Vorbei an der Chapelle des Marches bis zum Städtchen Gruyères.
15. Rheinpfad nach Kaiseraugst in BaselVon der geschäftigen Stadt Basel in drei Stunden dem Rhein entlang bis nach Kaiseraugst wandern. Dort ist auch eine Besichtigung von Augusta Raurica, dem grössten archäologischen Freilichtmuseum der Schweiz, angebracht. Hier lebten einst 20 000 Römer. Das Theater gilt als die besterhaltene Anlage nördlich der Alpen.
Das Rinerhorn hinter Davos gilt als Geheimtipp für Familienausflüge und Streichelzoo-Fans.
Genug von der sengenden Sommerhitze? Verständlich. Doch Rumsitzen und auf einen erlösenden Windstoss oder kältere Zeiten warten, das lohnt sich nicht. Viel erlebnisreicher ist die Flucht in die Höhe. Aufs Rinerhorn, zum Beispiel.
Das Rinerhorn ist noch ein GeheimtippDer Berg gilt als «Geheimtipp» in der vielbesuchten Gegend rund um Davos Klosters. Nicht, dass da nichts los wäre, im Gegenteil. Aber ganz so überlaufen wie andere kühle Höhenlagen ist er tatsächlich noch nicht.
Diese Ruhe schätzen nicht zuletzt auch die Tiere im kleinen Alpenstreichelzoo direkt neben der Bergstation der Rinerhornbahn. Hier grasen einheimische Schweizer Hühner, Zwerg- und Hausziegen und sogar ein paar eher exotisch anmutende Alpakas. Auf 2000 Metern über Meer leben sie friedlich nebeneinander und – so versprechen es die Streichelzoo-Betreiber – freuen sich auf die Kuscheleinheiten der Besucher.
Kinder, die nach dem Tier-Kuscheln noch etwas Action nötig haben, die können sich auf dem Spielplatz gleich nebenan austoben. Für alle älteren Rinerhorn-Besucher gibts zudem die Möglichkeit, auf der 4,5 Kilometer langen Trottinettstrecke temporeich ins Tal zu donnern.
InformationenAnreise: Mit der Rhätischen Bahn bis nach Davos. Mit dem Bus bis nach Davos Glaris. Von da mit der Rinerhornbahn hoch in die Kühle.
Eintritt Streichelzoo: Frei.
Infos: www.welcome.rinerhorn.ch
Kam es am Open Air Lumnezia in den Bündner Bergen zu einem sexuellen Übergriff? Bilder eines BLICK-Lesers zeigen, wie die Polizei ein blaues Zelt durchsucht und später mitnimmt.
In der Nacht auf Samstag soll es am Open Air Lumnezia zu einer Vergewaltigung gekommen sein. Die Kantonspolizei Graubünden bestätigt gegenüber BLICK einen Einsatz auf dem Festivalgelände. «Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Graubünden wird wegen eines möglichen Sexualdelikts ermittelt», sagt Sprecher Roman Rüegg.
BLICK-Leser Manuel F.* (32) hat den mehrstündigen Einsatz der Polizei und der Spurensicherung beobachtet. «Als wir aufwachten, befragte die Polizei eine Gruppe nebenan. Uns hat die Polizei aber nicht befragt, das fanden wir sehr merkwürdig», sagt er. «Das Zelt von meiner Freundin und mir war direkt neben dem Zelt, wo der Übergriff passiert sein soll.»
Weder er und seine Freundin noch andere befreundete Pärchen hätten in der Nacht etwas Auffälliges gesehen oder gehört. «Wir sind kurz nach Mitternacht von einem Konzert zurückgekommen und sassen noch bis fast 3 Uhr morgens draussen und haben geredet und Musik gehört», sagt er. «Als wir später aus der Zeitung erfahren haben, was passiert sein soll, waren wir alle baff», sagt Manuel F.
Wem gehörte das blaue Zelt?Die Polizisten hätten nach der Befragung der Besucher das Zelt abgebaut und samt Inhalt eingetütet, erzählt Manuel F. weiter. Wem das blaue Zelt gehört habe, sei unklar. «Es wurde aber erst am Freitag dort aufgebaut.» Die meisten Besucher reisen schon zum Start des Open Airs am Donnerstag an.
Nachdem die Polizei weg war, sei seine Freundin zur befragten Gruppe hin, um sich zu erkundigen, erzählt Manuel F. «Sie sagten zu ihr, dass es niemand von ihnen war und sie nichts sagen würden.»
Bei der von der Polizei befragten Gruppe soll es sich laut Manuel F. um sechs bis acht Männer und Frauen im Alter von etwa 25 Jahren handeln. «Einer von ihnen sprach hochdeutsch, die anderen schweizerdeutsch, aber Bündner waren sie auf jeden Fall nicht», erinnert sich der 32-Jährige.
Wer die Polizei alarmiert hat und ob jemand verhaftet wurde, sagt die Polizei derzeit nicht. Beim Opfer handle es sich um eine volljährige Person.
* Name geändert
München – Es muss ein Riese gewesen sein - und er lebte auf sehr grossem Fuss: Fast einen Meter misst der Fussabdruck eines in den USA gefundenen Dinosauriers - ein neuer Rekord.
Forscher haben den weltweit grössten Fuss eines Dinosauriers identifiziert. Ein internationales Team unter Beteiligung eines Schweizer Forschers untersuchte den versteinerten Fuss, der schon vor 20 Jahren im US-Bundesstaat Wyoming entdeckt worden war. Er sei fast einen Meter breit und damit grösser als alle bisher bekannten Funde, schreiben die Forscher aus Deutschland, der Schweiz und den USA in der Fachzeitschrift «PeerJ».
Unter anderem aufgrund des Mittelfussknochens ordnen die Forscher «Bigfoot» als nahen Verwandten der Brachiosaurier ein. Mit ihren langen Hälsen und Schwänzen waren diese Saurier in dem Film Jurassic Park von 1993 bekannt geworden.
Sie zählten neben dem ebenfalls pflanzenfressende Brontosaurus und der Gattung Diplodocus zu den grössten Landtieren, die jemals auf diesem Planeten gelebt haben. Grösser waren nur wenige andere Dinos, wie der Argentinosaurus oder der Patagotitan, die beide 40 Meter lang wurden und 70 bis 90 Tonnen wogen.
Den Messungen zufolge soll «Bigfoot» am Becken eine Höhe von vier Metern gehabt haben. Er könnte mindestens zehn Meter hoch gewesen sein und an die 30 bis 40 Tonnen gewogen haben.
Anthony Maltese, Hauptautor der Studie, hatte den Fuss 1998 mit ausgegraben. Zu einem an derselben Stelle gefundenen fast kompletten kleinen Brachiosaurus passte er ebenso wenig wie zu einem kleinen Diplodocidus. Es sei sofort klar gewesen, dass das Stück von einem extrem grossen Tier stamme, schreibt Maltese. Daher habe das Exemplar den Spitznamen «Bigfoot» erhalten.
Die Forscher Maltese, Emanuel Tschopp, Femke Holwerda und David Burnham verwendeten nun 3D-Scans und andere detaillierte Messungen, um den Fund mit Sauropoden-Füssen zahlreicher Arten zu vergleichen.
Sie fanden auch heraus, dass die Dinos von der Gruppe Brachiosaurus vor 150 Millionen Jahren ein riesiges Gebiet vom östlichen Utah bis zum nordwestlichen Wyoming bewohnten. «Das ist überraschend», sagte der Schweizer Paläontologe Tschopp. «Viele andere Sauropoden haben in dieser Zeit kleinere Gebiete bewohnt.»
Der Studie zufolge ist es auch einer der nördlichsten Funde eines Brachiosaurus in der Morrison-Formation, die sich in den westlichen Vereinigten Staaten bis nach Kanada zieht und zahlreiche Dinosaurier-Fossilien birgt.
«Die Gesteine aus der Jurazeit im Westen der USA sind sehr reich an Sauropoden. Wir wissen, dass es da sehr grosse Tiere gegeben hat», sagte der Saurier-Experte und Konservator an der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, Oliver Rauhut. Dennoch sei der Fund sehr interessant. «Es ist absolut faszinierend, dass so viele solcher riesigen Pflanzenfresser dort zusammengelebt haben, ohne dass sie die Landschaft kahlgefressen haben.»
Die Forscher hoffen auf weitere Funde an den Felsen, an denen «Bigfoot» vor Millionen Jahren starb. Dort seien weitere «fantastische Dinosaurierskelette» enthalten, die es zu erforschen gelte, sagte Maltese.
Bricht die Sky-Familie auseinander? Geraint Thomas ist Leader, Chris Froome will angreifen. Explosionspotenzial!
Stellen Sie sich vor: Jahrelang schuften Sie für Ihren Chef. Tun alles, damit er gut dasteht. Sie sind uneigennützig, gönnen ihm den Erfolg und auch das grosse Geld. Dann geraten Sie eines Tages selbst in seine Position. Erwarten Sie jetzt, dass Ihr Ex-Chef sich für Sie einsetzt?
Diese Gedanken macht sich Geraint Thomas (32). Im schwerreichen Team Sky ist er der Edelhelfer von Superstar Chris Froome (32), dem vierfachen Tour-de-France-Sieger. Doch nun dies: Nach 15 von 21 Tour-Tagen ist aus dem Bauer Thomas ein König geworden, er führt die Gesamtwertung mit 1:39 Minuten vor Froome an. Und meint: «Ich würde das Leadertrikot für kein Geld dieser Welt abgeben.»
Sky hat vor den drei schweren Pyrenäen-Etappen nicht nur die zwei besten Fahrer in den Reihen, Sky hat auch ein Luxusproblem. «Schön zu sehen, dass Froome Zweiter ist, denn das nimmt etwas Druck weg», sagt Thomas mit viel Understatement.
Tatsächlich ist der eigene Teamkollege sein Feind bei Sky! Die Radsportgeschichte zeigt, wie viel Brisanz in teaminternen Duellen steckt. Legendär etwa, wie Greg LeMond (USA) 1986 den Leader bei La Vie Claire und fünffachen Tour-Sieger Bernard Hinault (Fr) in Rente schickt.
Beim Giro 1987 attackiert Stephen Roche (Irl) seinen Carrera-Teamkollegen Roberto Visentini (It) trotz Stallorder. Roche gewinnt den Giro, der demoralisierte Visentini stürzt und gibt auf. 1997 ist Jan Ullrich (De) an der Reihe: Telecom-Leader Bjarne Riis (Dä) gibt ihm in der Tour grünes Licht zum Angriff. Ullrich dankt und löst Riis ab.
Schliesslich Froome selbst. 2012 greift er hinauf nach La Toussuire (Fr) seinen Leader Bradley Wiggins an. Als ein «glitschiges Reptil» beschimpft Wiggins’ Frau Catherine den abtrünnigen Sky-Kronprinzen. Froome selbst anerkennt seinen Fehler: «Ich weiss, dass es eine Hierarchie gibt und ich mich dieser unterordnen muss.» Wiggins gewinnt die Tour auch so, doch seine Ära ist danach vorbei, Froome übernimmt das Zepter.
So tippen die SchweizerWas passiert diesmal? AG2R-Profi Silvan Dillier: «Sky ist nicht so blöd, sich selbst ein Bein zu stellen. Sie werden alles genau planen.» BMC-Roller Michi Schär legt sich derweil fest: «Froome gewinnt die Tour – und zwar nicht knapp, sondern deutlich. Es würde mich nicht überraschen, wenn Thomas einbricht.»
Teamkollege Stefan Küng setzt dagegen: «Thomas ist im Vorteil. Die Sprint-Etappe über 65 Kilometer am Mittwoch kommt ihm entgegen, weil er spritziger ist.» Thomas gegen Froome – das Duell kann beginnen.
In der Sommerhitze hat man Lust auf die leichte Küche. Gefüllte Zucchetti sind nicht nur etwas fürs Auge, sondern schmecken auch noch richtig lecker und sind schnell zubereitet.
Zubereitungszeit: ca. 15 Min. / Backzeit: 20 Min. / Schwierigkeitsgrad : Leicht / Kalorien p.P. : 269 kcal.
Zutaten Für 4 Personen4Zucchetti100 gKäse (Emmentaler)100 gKochschinken1Ei1Knoblauchzehe80 gParmesan2 TLPaniermehl4Mittlere Tomaten10 BlätterBasilikum3 ELOlivenöl Salz und PfefferZubereitung
Wolfsburg – Der Volkswagen-Konzern wirbt dem Konkurrenten BMW dessen Einkaufschef Markus Duesmann ab. Der Aufsichtsrat habe entschieden, dem Manager einen Posten im Konzernvorstand anzubieten, teilte Volkswagen am Dienstag in Wolfsburg mit.
Duesmann werde seine Tätigkeit aufnehmen, sobald er dafür zur Verfügung stehe. «Es gibt noch keine Entscheidung über die Ressortverantwortung», sagte Aufsichtsratssprecher Michael Brendel der Deutschen Presse-Agentur.
Audi-Vorstandschef Rupert Stadler, der auch Mitglied des VW-Konzernvorstands ist, sitzt im Zusammenhang mit dem Abgasskandal seit mehr als einem Monat in Untersuchungshaft. Seitdem ist er beurlaubt, und Vertriebsvorstand Bram Schot führt die VW-Tochter Audi kommissarisch. Bisher hiess es, Stadler werde vorübergehend von seinen Aufgaben entbunden, «bis der Sachverhalt geklärt ist, der zu seiner Verhaftung geführt hat».
Zuvor hatte das «Handelsblatt» berichtet, Duesmann solle neuer Vorstandschef von Audi werden. BMW hatte am Montagabend den Abgang von Duesmann aus «persönlichen Gründen» verkündet, ohne weitere Details zu nennen. Dem «Handelsblatt» zufolge hat er eine Wettbewerbsklausel in seinem Vertrag. Frühestens in einem halben Jahr, eher aber später könnte er bei Audi anfangen, hiess es dort. Aus Kreisen hiess es dazu: «Die Position des Audi-Chefs ist nur eine von mehreren Möglichkeiten.»
Duesmann ist nicht der erste prominente Manager, der von den Münchnern nach Wolfsburg wechselt. VW-Konzernchef Herbert Diess ging 2015 nach Wolfsburg, nachdem ihm der Weg an die BMW-Spitze verwehrt worden war. Er leitete dort zunächst die Kernmarke VW Pkw, bis er im April Matthias Müller als Konzernchef ersetzte. Bei den Münchenern war er zuletzt für das Entwicklungsressort zuständig gewesen, bevor Ex-VW-Chef Martin Winterkorn ihn nach Wolfsburg holte.
Rund ein Drittel der Paare in der Schweiz haben sich im Internet kennengelernt. Algorithmen haben sie zusammengebracht. Die funktionieren wie gute Freunde, sagt Psychlogin und Liebescoach Barbara Beckenbauer.
Die Ehen der Schweizerinnen und Schweizer werden nicht mehr im Himmel geschlossen, sondern im Internet. Ein Drittel der Frauen und Männer suchen und finden ihren Partner oder ihre Partnerin im Internet. Zusammengebracht werden sie von mathematischen Formeln, sogenannten Algorithmen, die dafür sorgen, dass Paare sich finden, die auch zusammen passen. Liebescoach und Psychologin Barbara Beckenbauer (48) erklärt, wie das geht.
BLICK: Frau Beckenbauer, wie funktionieren diese Algorithmen, die Menschen zu Paaren machen?
Barbara Beckenbauer: Diese Algorithmen machen eigentlich nichts anderes als das, was Freunde machen, wenn sie eine Frau und einen Mann verkuppeln wollen: Sie sorgen dafür, dass zwei Menschen dauerhaft zusammenpassen.
Wie machen die das genau?
Die Algorithmen sind gespiesen mit allen uns bekannten Gesetzmässigkeiten im zwischenmenschlichen Verhalten und suchen mit diesem gesammelten Wissen nach Menschen, die gemäss diesen Erkenntnissen zusammen passen. Dazu werten sie die Fragebogen aus, die Partnersuchende bei Online-Vermittlern ausfüllen.
Da gibt es aber Fragen, die mir nicht so wichtig scheinen. Zum Beispiel, ob man bei offenem Fenster schläft oder wie man reagiert, wenn man auf einer Bananenschale ausrutscht.
Täuschen Sie sich nicht. Diese Frage scheint simpel, ist aber sehr wichtig und wird vom Algorithmus stark gewichtet. Wenn ein Mensch immer bei offenem Fenster geschlafen hat, wird er grösste Mühe haben, sich einem Menschen anzupassen, der nur bei geschlossenem Fenster schläft. Es sind die kleinen Dinge, die Unzufriedenheit schaffen und letztendlich zum Scheitern einer Beziehung führen können.
Und die Frage mit der Bananenschale?
Hier geht es darum, wie ein Mensch in einer Stresssituation reagiert – gelassen, genervt, selbstironisch. Auch ganz wichtig und im Algorithmus stark gewichtet.
Gibts noch mehr solche heimlichen Wichtigkeiten?
Neu ist sicher der Umgang mit dem Handy wichtig. Wenn der eine ständig am Smartphone hängt und das den anderen nervt, ist das keine gute Ausgangslage. Auch beim Rauchen, Essen und beim Alkohol sollte Übereinstimmung herrschen.
Kann man sich nicht an die Marotten des anderen gewöhnen?
Das geht für sechs Monate, wenn man verliebt ist und sowieso alles rosarot ist. Danach nervts nur noch.
Dann stimmt also, was der Volksmund sagt: Gleich zu gleich gesellt sich gern.
Ja, in gewissen Bereichen des Lebensstils. Es hilft, wenn beide die gleichen oder ähnliche Interessen haben, wie Sport oder Kultur. Ein Sportfan und ein Bewegungsmuffel passt nicht. Oder ein naturverbundener Wanderfreak und eine kunstinteressierte Museumsgängerin könnte schwierig werden.
Es heisst doch aber auch, Gegensätze würden sich anziehen. Stimmt das etwa nicht?
Doch, das stimmt in gewissen Bereichen auch. Aus Gegensätzen entsteht Leidenschaft! Es braucht Unterschiede zwischen den Menschen, damit Spannung und Erotik entstehen kann. Gut ist das beim Verhalten: Zwei Alphatiere kommen miteinander genauso wenig klar wie zwei Couch-Potatoes. Grundsätzlich gilt: So viele Gemeinsamkeiten wie möglich, so wenig Unterschiede wie nötig.
Konkret?
Gut passt ein Paar zusammen, bei dem der eine Teil dominanter ist als der andere. Zum Beispiel die Inititiative fürs Ferienprogramm übernimmt und der andere Teil sich führen lässt.
Sind Paare, die sich im Netz kennengelernt haben, glücklicher?
Laut einer Studie der Universität Zürich sind Paare, die sich im Internet kennengelernt haben, zufriedener und haben eine stabilere Beziehung.
Vier Monate vor der Abstimmung wittert das Komitee gegen das neue Gesetz zur Überwachung von Sozialversicherten tendenziöse Kommunikation seitens der Behörden.
Das Referendumskomitee gegen das Gesetz zur Überwachung von Sozialversicherten hat eine Abstimmungsbeschwerde beim Zürcher Regierungsrat eingereicht. Es kritisiert, dass die Behörden tendenziös kommunizieren und Spekulationen verbreiten.
Dabei bezieht sich das Referendumskomitee auf öffentliche Publikationen des Bundesamtes für Sozialversicherung (BSV) und die Suva. Darin werde unter anderem behauptet, alle technischen Hilfsmittel seien genehmigungspflichtig und Sozialdetektive dürften nicht mehr als die Polizei, kritisiert das Komitee in einer Mitteilung vom Dienstag.
Gesetz stelle die Bevölkerung unter GeneralverdachtDas neue Gesetz ermöglicht Sozialversicherungen, Versicherte bei Verdacht auf Missbrauch durch Detektive observieren zu lassen. Neben Bild- und Tonaufnahmen sind auch technische Instrumente zur Standortbestimmung wie GPS-Tracker erlaubt. Anders als bei den Bild- und Tonaufnahmen braucht es dafür eine richterliche Genehmigung.
Lanciert wurde das Referendum von einer Bürgerinnen- und Bürgergruppierung um die Autorin Sibylle Berg. Das vom Parlament im beschleunigten Verfahren bewilligte Gesetz stelle die Bevölkerung unter Generalverdacht, und die Privatsphäre der Menschen werde aufs Gröbste verletzt, argumentiert die Gruppierung. Das Stimmvolk entscheidet am 25. November über die Vorlage. (SDA)
BERN - BE - In den Tagen vor dem 1. August wird viel Feuerwerk eingeführt. Erlaubt ist das, sofern dieses nicht mehr als 2,5 Kilogramm wiegt. Wer sich mit einer einfachen Rakete begnügt, kann somit mehr als 150 in die Schweiz einführen.
In einer Mitteilung vom Dienstag erinnert die Eidgenössische Zollverwaltung daran, dass für den Import von Feuerwerkkörper eine Einfuhrbewilligung notwendig ist. Zu «Vergnügungszwecken» dürften jedoch pyrotechnische Gegenstände bis zu einem Gesamtgewicht von 2,5 Kilogramm ohne Bewilligung eingeführt werden.
Allerdings sind nicht alle Feuerwerkkörper hierzulande erlaubt. Nicht zugelassen ist grundsätzlich Feuerwerk, das auf dem Boden explodiert. Das betrifft alle Knallkörper, die nicht vor deren Explosion durch eine Ladung vertikal wegbefördert werden.
Verboten sind auch sogenannte Lady-Crackers, die länger als 22 Millimeter sind oder einen Durchmesser grösser als drei Millimeter aufweisen, sowie Knallteufel mit einem Satzgewicht über 2,5 Milligramm.
Wer sich nicht an diese Vorgaben hält, riskiert, dass die Feuerwerkskörper beschlagnahmt werden und die Person angezeigt wird, wie die Zollverwaltung weiter schreibt.
Bangkok/Vientiane – Nach einem Dammbruch im südostasiatischen Laos werden hunderte Menschen vermisst. Der Staudamm eines im Bau befindlichen Wasserkraftwerks ist am Montagabend (Ortszeit) gebrochen und hat die Umgebung mit fünf Milliarden Kubikmeter Wasser überflutet.
Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur von Laos am Dienstag. Dabei habe es Todesopfer gegeben, hunderte weitere Menschen würden noch vermisst.
Das Unglück ereignete sich den Angaben zufolge unweit der Grenze zu Kambodscha im Bezirk Sanamxay in der südöstlichen Provinz Attapeu. Mehrere Häuser seien zerstört worden, hiess es in dem Agenturbericht.
Ein Behördenvertreter in der Hauptstadt Vientiane sagte der Nachrichtenagentur AFP am Telefon, es lägen noch keinerlei offiziellen Berichte zu dem Unglück vor. «Wir sammeln Informationen», fügte er hinzu.
Der Staudamm wurde demnach vom Energieunternehmen Xe Pien-Xe Namnoy, kurz PNPC, gebaut. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmens des thailändischen Konzerns Ratchaburi Electricity Generating Holding, Korea Western Power und einem laotischen Staatsunternehmen.
Der Grundstein für das 1,2 Milliarde Dollar teure Bauvorhaben war bereits 2013 gelegt worden. Ab 2019 sollte das Wasserkraftwerk 410 Megawatt Strom produzieren, wie es auf der PNPC-Website heisst.
In dem autoritär regierten kommunistischen Land werden derzeit mehrere Wasserkraftwerke gebaut oder geplant. Laos will dadurch zur «Energiezelle Südostasiens» aufsteigen. Den Grossteil der in seinen Wasserkraftwerken produzierten Energie exportiert das arme und international isolierte Land in Nachbarstaaten, insbesondere nach Thailand.
Umweltorganisationen warnen schon seit längerem vor negativen Folgen des Staudammbaus in Laos. Sie sehen insbesondere die Auswirkungen auf die Flora und Fauna des Mekong kritisch und warnen vor den gravierenden Folgen für die Anwohner, etwa durch Massenumsiedlungen.
Gut zwei Wochen im Finstern, eine Woche im Spital und nun neun Tage im Kloster: Nach dem glücklichen Ausgang des Höhlendramas in Thailand hat für die jungen Fussballer eine neue Phase begonnen.
Elf der zwölf Spieler und ihr Trainer wurden am Dienstag in einer Zeremonie in der Provinzhauptstadt Chiang Rai auf den Aufenthalt in verschiedenen buddhistischen Klöstern vorbereitet. Insgesamt sollen sie neun Tage dort verbringen.
Die Zeit im Kloster soll dazu dienen, sich von negativen Erfahrungen zu «reinigen» - in diesem Fall die Angst und die Leiden während der bis zu 17 Tage in der Höhle. Dazu gehört im Buddhismus, dass vor dem Gang ins Kloster die Kopfhaare abrasiert werden.
Für die Knaben im Alter von elf bis 17 Jahren ist das völlig neu. Der 25-jährige Trainer lebte früher schon einmal einige Zeit als Mönch. Nur ein geretteter Junge, der christlichen Glaubens ist, ist nicht dabei.
Weltweite SchlagzeilenDas Team war am 23. Juni bei einem Ausflug in eine Höhle im Norden des Landes von Wassermassen überrascht worden. Mit Hilfe eines internationalen Teams von Rettungstauchern gelang es, die Mannschaft herauszuholen. Viele Experten hatten dies zuvor für unmöglich gehalten. Die Rettungsaktion machte Schlagzeilen rund um die Welt.
Zum Auftakt der Zeremonie gingen die Knaben drei Mal um einen buddhistischen Schrein in einem der vielen Tempel von Chiang Rai. Alle elf waren in weiss gekleidet. Solch ein Ritual ist typisch, bevor Leute ins Kloster gehen. Die annähernd 70 Millionen Thailänder sind fast alle buddhistischen Glaubens. Dass Teenager und junge Erwachsene für einige Zeit ins Kloster gehen, ist keine grosse Besonderheit.
Die Zeremonie erinnerte auch an den ehemaligen Marinetaucher Saman Kunan, der bei den Vorbereitungen der Rettungsaktion ums Leben kam. Offiziell findet die Aufnahme ins Kloster erst am Mittwoch statt.
Unklar ist, wann die Fussballer wieder zurück in die Schule müssen. Im Unterschied zu ersten Planungen waren sie bislang zuhause bei ihren Familien. Die thailändischen Behörden haben darum gebeten, sie jetzt erst einmal in Ruhe zu lassen. Mit Ausnahme von zwei grossen US-Fernsehsendern hielten sich die meisten auch daran. (SDA)
BERN - BE - Das Schweizer Team hat an der diesjährigen Internationalen Biologie-Olympiade in Iran eine starke Leistung gezeigt. Die Maturandin Jana Meier von der Kanti Wettingen gewann Gold, ihre drei Teamkollegen holten Bronze.
Die Bronze-Medaillen gingen an Michelle Knecht von der Kantonsschule Wettingen AG, Henry Wetton von der Kantonsschule Limmattal ZH und Florin Kalberer von der Neuen Kantonsschule Aarau.
261 junge Bio-Talente aus über 60 Ländern hatten sich für den Wettbewerb in Teheran qualifiziert. Insgesamt wurden vom 15. bis am 22. Juli 27 Gold-, 54 Silber- und 81 Bronzemedaillen vergeben, wie die Wissenschafts-Olympiade am Dienstag mitteilte.
Um bei den Prüfungen zu punkten, brauchte es breites Fachwissen, logisches Denken, Stressresistenz und gute Fähigkeiten im Labor. Die Jugendlichen bewiesen bei den Theorietests, wie gut sie ihr Wissen anwenden können - von Anatomie über Genetik bis zu Zellbiologie. Im Labor kategorisierten sie etwa Pflanzen anhand der Blattstruktur und des pH-Wertes oder untersuchten das Nervensystem eines Blutegels.
Die Schweiz nimmt seit Jahren am internationalen Wettbewerb teil. Jana Meier gewann die bisher zweite Goldmedaille, die erste gab es vor sieben Jahren in Taiwan. 2018 nahmen 1291 Schweizer Jugendliche am Wettbewerb teil. Damit ist die Biologie-Olympiade die grösste der insgesamt acht Olympiaden.
Ziel der Wissenschafts-Olympiaden ist es, Schülerinnen und Schüler in ihrem Lieblingsfach zu fördern und ihre wissenschaftliche Kreativität zu wecken. Acht Vereine organisieren Workshops, Lager und Wettbewerbe für jährlich über 3000 Talente in Wissenschaft und Technik. Die Organisation stemmen hauptsächlich begeisterte junge Forschende auf freiwilliger Basis.
Der Tod einer 44-jährigen Frau in Südengland durch den Kampfstoff Nowitschok ist offenbar durch einen fatalen Irrtum verursacht worden. Dies erklärte ihr Lebensgefährte.
Der Tod einer 44-jährigen Frau in Südengland durch den Kampfstoff Nowitschok ist offenbar durch einen fatalen Irrtum verursacht worden. Er habe «eine kleine Kosmetikflasche» gefunden, «die ich aufhob und ihr schenkte«, sagte ihr Lebensgefährte am Dienstag der Zeitung «The Sun». Er sei sehr traurig über das Geschehene und werde wohl nie darüber hinwegkommen.
Der 45-Jährige und seine Freundin waren Ende Juni mit Vergiftungssymptomen in die Klinik gebracht worden - die Frau starb am 8. Juli. Der Mann konnte vergangenen Freitag aus dem Spital entlassen werden, ist aber noch gesundheitlich angeschlagen.
Die kleine Flasche mit dem Nervengift, die das Paar für Parfüm hielt, hatten Ermittler in seiner Wohnung in Amesbury entdeckt. Bislang war aber nicht bekannt gegeben worden, wie sie dort hingekommen sein könnte.
«Keine Dinge vom Boden aufheben»Die Behörden schliessen nicht aus, dass noch weitere Gegenstände und Orte in der Umgebung von Salisbury mit Nowitschok kontaminiert sein könnten. Sie warnten davor, unbekannte Dinge vom Boden aufzuheben.
Die Ermittler glauben, dass der Fall mit dem Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia zusammenhängt. Sie waren Anfang März bewusstlos auf einer Parkbank in Salisbury entdeckt worden, nur wenige Kilometer vom Amesbury entfernt. Sie entkamen nur knapp dem Tod.
London bezichtigte Moskau, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Nowitschok wurde in der früheren Sowjetunion entwickelt, später experimentierten aber auch andere Länder mit dem Kampfstoff. Der Kreml wies die Vorwürfe zurück; der Fall löste eine schwere diplomatische Krise aus. Ein Bericht, wonach die Polizei angeblich russische Verdächtige identifiziert hat, wurde bislang nicht bestätigt. (SDA)
Die Schweizer Käsebranche hat in den ersten sechs Monaten des Jahres mehr exportiert als im Vorjahr. Der weltweite Verkauf von Käse stieg um 6,4 Prozent auf 33'933 Tonnen. Damit könnte nach Ansicht der Branche die Frankenkrise überwunden sein.
Der wichtigste Handelspartner für die hiesigen Käseproduzenten bleibt die EU mit rund 80 Prozent der exportierten Menge. Der Appetit in Europas auf Schweizer Käse ist im ersten Halbjahr 2018 nochmals gestiegen, und zwar um 4,7 Prozent.
Noch stärker war das prozentuale Wachstum aber ausserhalb Europas mit 14,2 Prozent, wie die Switzerland Cheese Marketing AG und TSM Treuhand GmbH Bern am Dienstag mitteilten.
Die Branche verzeichnete in allen Produktekategorien von Frischkäse, Weichkäse über Halbhartkäse bis zum Hartkäse mehr Exporte. Mit den Verkäufen erzielte sie insgesamt einen Erlös von 293 Millionen Franken.
Die Verbände erachten das positive Ergebnis als sehr wichtig für die Schweizer Milchbranche. Denn rund 40 Prozent der hier produzierten Milch werde zu 650 verschiedenen Käsespezialitäten verarbeitet. Davon werden rund 40 Prozent exportiert.
Dass die Frankenkrise langsam überwunden ist, zeigt sich laut der Branche auch an den Importzahlen. Im ersten Halbjahr stieg der Kauf von ausländischem Käse um 3,2 Prozent auf 31'473 Tonnen. Wegen der steigenden Importpreise schwäche sich der Importdruck ab, heisst es weiter.
Belief sich der durchschnittliche Preis im ersten Semester 2017 noch auf 6,22 Franken pro Kilogramm, stieg dieser 2018 auf 6,88 Franken. Damit ist der ausländische Käse aber weiterhin deutlich günstiger als der Exportpreis von Schweizer Käse, der mit 8,62 Franken pro Kilogramm zu Buche schlägt.
Die Branche hofft, dass die Importpreise weiter steigen. Denn mit den günstig produzierten Produkten aus dem Ausland könne die hiesige Käseproduktion nicht mithalten, betonen die Organisationen. Gerade in der Gastronomie und der Lebensmittelindustrie ist der Preis das Hauptargument für den Käseimport.
Am meisten kauften Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten immer noch Käse aus Italien (10'641 Tonnen, +3,1 Prozent), gefolgt von deutschen Sorten (8461 Tonnen, +2,0 Prozent) und französischen Produkten (6422 Tonnen, -1,0 Prozent).
Die SRG ruft in der Affäre um den Walliser Winzer Dominique Giroud den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) an. Sie ist nicht zufrieden mit einem Urteil des Bundesgerichts, das ihrer Ansicht nach die Pressefreiheit einschränkt.
Das Westschweizer Fernsehen RTS hatte 2015 in der Sendung «Temps Présent» einen Beitrag über den Winzer Giroud und die mangelnde Kontrolle in der Schweizer Weinherstellung ausgestrahlt. Der Weinhändler und dessen Unternehmen beschwerten sich, die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) hiess die Beanstandung gut.
Gegen diesen Entscheid wehrte sich RTS. Im März 2018 wies das Bundesgericht eine entsprechende Beschwerde des Westschweizer Fernsehens ab. Das Gericht hielt fest, dass Giroud im umstrittenen Beitrag negativ dargestellt worden sei.
Dieses Urteil werfe wichtige Fragen auf, die in den Bereich der Medienfreiheit im Sinne von Artikel 10 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) fallen würden, teilte die SRG am Dienstag mit. Sie wolle deshalb dem EMGR die Einschätzungen des Bundesgerichts zur Prüfung vorlegen. Die Erörterungen des Bundesgerichts könnten der SRG zufolge die journalistische Arbeit erheblich behindern. (SDA)
Im Juli 1998 bestritt Roger Federer mit knapp 17 Jahren sein erstes Match auf der ATP-Tour. Dank einer Wildcard in Gstaad. Mittlerweile ist das Turnier im Berner Oberland aus logischen Gründen kein Thema mehr für Federer.
Die ersten Tage des Juli 1998 wird Roger Federer nicht vergessen. Erst gewinnt er am Sonntag, 5. Juli, in Wimbledon das Junioren-Turnier, dann gibt er zwei Tage später in Gstaad sein Debüt als Profi auf der ATP-Tour. Mit seinem tollen Auftritt in London verdient er sich eine Wildcard.
Die Premiere im Alter von 16 Jahren und elf Monaten misslingt Federer aber. Er unterliegt damals dem Argentinier Lucas Arnold Ker in zwei Sätzen. In den Folgejahren sorgt Roger in Gstaad aber für Aufsehen. 2003 steht er kurz nach dem Wimbledon-Sieg im Final, ein Jahr später feiert er sogar den Turniersieg.
Seither lässt Federer Gstaad – mit einer Ausnahme 2013 – immer links liegen. Aus verständlichen Gründen. Denn der Zeitpunkt und der Belag sind für Roger ausgesprochen ungünstig.
Nach der Rasensaison und dem Ende von Wimbledon konzentrieren sich die Stars lieber auf die kommende Hartplatz-Saison in Übersee, die schon Anfang August startet. Das Zwischenintermezzo in der Höhe von Gstaad und auf Sand zieht Federer und Konsorten nicht an. Roger konzentriert sich aktuell auf seinen nächsten Auftritt auf der Tour in Cincinnati (ab 13. August).
In Gstaad ist heuer nur ein Schweizer im Hauptfeld vertreten. Das gabs seit 2000 nie. Am Dienstag trifft Marc-Andrea Hüsler (WTA 402), der eine Wildcard erhielt, auf den Spanier Nicolas Almagro, der ebenfalls in den Genuss einer Wildcard kommt. Das gilt auch für den 17-jährigen Kanadier Felix Auger-Aliassime.
Von den drei Gstaad-Wildcards kann Swiss Tennis zwei vergeben. Im Prinzip wäre eine für Henri Laaksonen vorgesehen gewesen. Doch er entschied sich nach dem Einzug in den Bastad-Halbfinal letzte Woche für den Start beim höher dotierten Turnier in Hamburg. (rib)
Regelmässig versteigert der Kanton tiefe Kontrollschilder an Autofanatiker. Bekim Saiti alias Kim Flamingo (30) ist einer von ihnen.
Wenn «Kim Flamingo» mit seinem schwarzen Mercedes über die Strassen von Zürich düst, staunen Passanten und Autofahrer – zumindest glaubt Bekim Saiti (30) das. Er nennt sich Kim Flamingo und sagt: «Die Leute können kaum mehr schlucken, wenn sie mich sehen», sagt er zu BLICK.
Doch es ist nicht das Erscheinungsbild des gebürtigen Mazedoniers, mit dem er die Blicke auf sich zieht. Auch nicht sein Wagen, ein geleaster Mercedes ML 63 AMG. Es ist das Kontrollschild: ZH 866.
«Am 8. kam meine Tochter zur Welt»Dreistellige Autonummern sind rar und bei Autofans gefragt. Im März bezahlte ein unbekannter Käufer 150'000 Franken für das Schild ZH 987. Regelmässig versteigern die Strassenverkehrsämter solche tiefen Nummern bei Auktionen im Internet.
So sitzt auch Kim Flamingo am 13. Juni gebannt vor seinem Laptop. Er verfolgt die Auktion für ZH 866. Für ihn eine ganz besondere Zahl, wie der Familienvater erklärt: «Meine Tochter Aurora kam an einem 8. auf die Welt und sechs ist meine Glückszahl. Deshalb wollte ich genau diese Nummer haben.»
Das Startgebot liegt bei 4000 Franken. Nach 22'000 Franken übertrumpfen sich nur noch die Interessenten mit den Nutzernamen Zaugg00 und Lika AL. Als Lika AL auf 36'000 Franken erhöht, gibt Kim Flamingo sein erstes Gebot ab: 36'400 Franken. Zum ersten, zum zweiten und zum dritten – die Mitstreiter geben auf.
36'400 Franken in bar bezahlt«Absolut geil», beschreibt der Autoverkäufer seine Gefühle nach der Auktion. «Dafür hätte ich auch 40'000 bezahlt», sagt er.
Geld spielt im Leben von Kim Flamingo keine allzu grosse Rolle. Man müsse es schliesslich ausgeben, solange man es habe. Die Summe begleicht er wenige Tage später per Einzahlungsschein auf der Post – in bar, versteht sich. Das Schild holt er beim Strassenverkehrsamt ab, montiert es an seinem Mercedes.
Das Statussymbol jemals zu verkaufen, kommt für Kim Flamingo nicht in Frage: «ZH 866 behalte ich bis an mein Lebensende. Und dann bekommt sie meine Tochter.»
Damit aus dem Fahrspass kein Frust wird, gilt es einige Punkte zu beachten. Autokäufer aufgepasst.
Bevor es auf die Strasse geht, benötigen Sie ein Nummernschild. Dieses gibt es beim Strassenverkehrsamt – aber nur, wenn Sie den Abschluss einer Motorfahrzeughaftpflichtversicherung nachweisen können. Womit wir schon beim ersten wichtigen Punkt wären: Versicherungen.
Haftpflicht und KaskoDie Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und deckt Schäden Dritter, welche durch Ihr Fahrzeug verursacht werden. Die Haftpflicht ist versicherungstechnisch jedoch nur das absolute Minimum – für Schäden am eigenen Fahrzeug kommt sie nicht auf.
Um die finanziellen Folgen bei Schäden am eigenen Fahrzeug zu mindern, empfiehlt sich eine Kaskoversicherung. Die Teilkaskoversicherung deckt bereits einen Grossteil an Beschädigungen ab. Darunter fallen Feuer-, Elementar- und Marderschäden sowie Diebstahl, Glasbruch oder Schäden durch Schneerutsch, einer Auswahl an mutwilligen Beschädigungen oder durch die Kollision mit Tieren.
Restliche Kollisionsrisiken, ob selbstverschuldet oder durch unbekannte Dritte, sind über die Vollkaskodeckung respektive die Parkschaden-Zusatzdeckung versichert. Welche Schäden mit welcher Deckung versichert sind, sollten Sie im Detail mit der Versicherungsgesellschaft klären. Je nach Finanzierungsart ist die Vollkaskodeckung besonders empfehlenswert oder beim Leasing gar Pflicht – dazu weiter unten mehr.
Was Sie der entsprechende Versicherungsschutz kostet? Rechnen Sie gleich hier online nach.
Tipp
Nebst einem Selbstbehalt kann durch ein Schadenfall – ob am eigenen Fahrzeug oder an Drittparteien – auch eine Prämienerhöhung anfallen. Damit Sie diese verhindern können, müssen sie den sogenannten Bonusschutz in ihren Versicherungsvertrag einschliessen.
Die Frage nach der FinanzierungBeim Autokauf gibt es diverse Finanzierungsarten. Welche für Sie die optimale ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
BarkaufSollten Sie keinerlei Fremdfinanzierung in Anspruch nehmen und das Fahrzeug direkt – ob bar oder via Überweisung – bezahlen, spricht man von einem Barkauf. Unter Umständen können Sie bei dieser Zahlungsart von einem kleinen Rabatt (Skonto) profitieren. Feilschen kann sich demnach lohnen. Der Barkauf ist für Privatpersonen meist die vorteilhafteste Zahlungsvariante.
AbzahlungNicht immer hat man den gesamten Kaufpreis zur Zahlung bereit. Wenn Sie aber auch hier auf eine Fremdfinanzierung verzichten wollen, kann eine Abzahlung der richtige Weg sein. Sprich: Sie bezahlen einen Teil voraus und den Rest zu einem späteren Zeitpunkt in Raten. Sollten vom Verkäufer keine Zinsen in Rechnung gestellt werden, weniger als vier Raten innert 12 Monaten vereinbart sein oder die Abzahlung nicht mehr als drei Monate dauern, gelten keine speziellen Vorschriften. Ansonsten kommt das Konsumkreditgesetz (KKG) zum Zuge, welches zwingende Vorschriften vorsieht.
PrivatkreditDie Variante des Privatkredits hat den Vorteil, dass Sie als Käufer mit dem zur Verfügung gestellten Geld wie ein Barzahler auftreten können. Jedoch fallen für Sie neben dem Kaufpreis noch die Zinsen an. Da die Zinsen Ihr Budget belasten, ist hier eine Vollkaskoversicherung gerade bei neuen Fahrzeugen empfehlenswert. Das KKG kommt beim Privatkredit zur Anwendung, wenn der Kreditgeber gewerbsmässig Konsumkredite vergibt – so zum Beispiel eine Bank.
LeasingEine zusätzliche Finanzierungsform ist das Leasing. Hier sind die monatlichen Raten tiefer als beim Kredit, da sie nicht den gesamten Kaufpreis, sondern nur den Wertverlust abdecken. Denn beim Leasing bleibt das Fahrzeug im Eigentum des Finanzinstituts. Für die Kosten eines Schadens oder der Instandhaltung müssen jedoch Sie als Leasingnehmer aufkommen. Der Abschluss einer Vollkaskoversicherung ist hier Pflicht. Leasing eignet sich vor allem für Personen mit höherem Einkommen, welche ihr Kapital nicht in ein Auto investieren wollen.
Egal bei welcher Finanzierungsform, aber besonders bei Kredit- und Leasingfinanzierungen, empfiehlt es sich, ausreichend finanzielle Reserven für den Versicherungsschutz und Unvorhergesehenes einzuplanen.
Beim Autokauf ist zudem wichtig, dass Sie fahrzeugrelevante Dokumente erhalten und diese gut prüfen. Die fünf wichtigsten Dokumente sind der Fahrzeugausweis, das Protokoll der letzten Motorfahrzeugkontrolle (MFK), das Serviceheft, das Abgaswartungsdokument sowie die Betriebsanleitung zum Fahrzeug und allfälligem Zubehör.
Sie sehen: beim Autokauf gibt es viel zu beachten. Seien Sie gründlich und lassen Sie sich bei Bedarf von Profis helfen – damit Sie lange Freude an Ihrem neuen Fahrzeug haben und es perfekt geschützt ist.