Der Trainer gewann einst gegen Ottmar Hitzfeld. Der Captain trainierte unter Favre und Weiler. Der Verteidiger spielte mit Raul. Biel hat Erfahrung in den eigenen Reihen und in der ersten Cup-Runde gegen YB nichts zu verlieren.
Am 10. November 1985 schreibt Erstligist Lengnau ein Cupmärchen. Auf dem Sportplatz Moos gewinnen die Amateure gegen den damaligen Cupsieger und Vizemeister Aarau 2:0. Coach bei Aarau: Ottmar Hitzfeld. Bei Lengnau spielt Kurt Baumann, heute Trainer des FC Biel.
Gelingt ihm erneut ein Wunder, wenn seine Bieler am Samstag gegen Meister YB antreten? Baumann lacht: «Die Zeiten haben sich geändert. Der Unterschied ist heute grösser als damals. Überraschungen werden immer seltener.» Dennoch glaubt Baumann, dass sein Team «von der sportlichen Qualität her weiter» ist als vor einem Jahr, als man gegen GC 0:5 verlor.
Die Seeländer steigen nach dem Konkurs zweimal hintereinander auf und spielen derzeit in der 1. Liga. Massgeblichen Anteil daran hat Captain und Assistenztrainer Labinot Sheholli. Beim FCZ trainierte er einst unter Urs Fischer und Lucien Favre. «Favre war unglaublich detailversessen. Mich hat er darauf hingewiesen, dass ich mehr auf dem Vorderfuss laufen müsse, weil ich ein wenig Plattfüsse habe.» Sheholli ist schon 2010/11 dabei, als die Bieler Luzern und Basel ausschalten.
Verteidiger Adrien Rawyler schliesslich schnupperte bei Thun Super-League-Luft, ehe er sich in den USA versuchte. In New York trainierte er mit der spanischen Legende Raul. Aufgeregt ist Rawyler vor dem Spiel nicht: «Wir haben nichts zu verlieren. YB muss Angst haben!»
FRAUENFELD - In Lommis TG ist am Freitag eine 38-jähriger Hyundai-Fahrer in eine Garage gekracht. Danach ergriff der angetrunkene Mann die Flucht.
Ein 38-jähriger Autofahrer war am Freitag um 16.45 Uhr mit seinem Hyundai auf der Banneggstrasse in Lommis TG unterwegs, als er die Kontrolle über seinen Wagen verlor. Daraufhin schlitterte er mit dem Auto von der Strasse und krachte in eine Garage.
Statt den Unfall zu melden, ergriff der Fahrer die Flucht. Doch die Polizei konnte den Flüchtigen schnell ermitteln. Bei dem Unfall-Fahrer handelt es sich um einen 38-jährigen Schweizer, wie die Kantonspolizei Thurgau in einer Mitteilung schreibt. Ein anschliessend veranlasster Atemalkoholtest ergab einen Wert von 0,44 mg/l.
Der Fahrer wurde bei der zuständigen Staatsanwaltschaften zur Anzeige gebracht. Sein Führerausweis wurde zu Handen des Strassenverkehrsamts eingezogen respektive aberkannt. (rad)
In den 1/32-Finals des Schweizer Cups steigen am Samstag 24 Partien. Mit dabei sind die Super-League-Klubs Thun, Zürich, Basel, Sion und die Young Boys. Alle Spiele im Überblick und Ticker gibts hier.
Auf der Bühne überzeugte die verstorbene Soul-Queen Aretha Franklin mit Kraft und Präsenz. Privat war sie verletzlich und geprägt von Unsicherheiten, die sie nie überwinden konnte.
Mit ihrer einmaligen Stimme sang Aretha Franklin (†76) über Liebe, Sehnsucht und Hoffnung. Ihr Klassiker «Respect» wurde zu einer Hymne der Frauen- und der Bürgerrechtsbewegung. Am Donnerstag starb die Soul-Königin an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Die Kirche ihres Vaters wurde «Sex-Zirkus» genanntAuf der Bühne hatte die 18-fache Grammy-Gewinnerin eine einmalig starke Präsenz, doch ihre Seele war verletzlich. Ein Leben lang war sie eine unsichere Frau, hatte stets das Gefühl, nie zu genügen. Das lag sicher auch an ihrer schwierige Kindheit. Ihr Vater Clarence Franklin, ein erfolgreicher Pastor einer grossen Baptistenkirche in Detroit, soll regelmässig fremdgegangen sein, schwängerte ein zwölfjähriges Mädchen. In seiner Kirche, die den Übernahmen «Sex-Zirkus» bekam, habe er es «im Wein-Suff mit einigen Gemeindemitgliederinnen richtig abgehen lassen», beschreibt Biograf David Ritz. Aretha war sechs Jahre alt, als sich ihre Eltern trennten. Drei Jahre später starb ihre Mutter, sie wuchs bei den wechselnden Gespielinnen des Vaters auf.
Mit 12 Jahren wurde Aretha MutterSie brauchte Stabilität, suchte Liebe und Geborgenheit. Im zarten Alter von zwölf Jahren wurde Aretha von einem Schulkameraden geschwängert und bekam ihren ersten Sohn Clarence. Ihren zweiten Sohn Edward brachte sie mit 15 Jahren zur Welt. Die beiden Kinder liess sie bei ihrer Grossmutter zurück und schloss sich der reisenden «Gospel-Karawane» ihres Vaters an.
Sie hatte vier Kinder von vier Männern und eine heimliche LiebeAretha Franklin war zweimal verheiratet – das erste Mal mit 19 –, sie hatte vier Söhne von vier Vätern und genoss während 40 Jahren heimlich eine grosse Liebe, über die viel spekuliert wurde. In ihrer Autobiografie «Aretha: From these Roots» nannte sie ihren Lover nur «Mr. Mystique».
Die erste gemeinsame Nacht verbrachten sie in den 50er-Jahren in einem New Yorker Hotel. Sie beschrieb das Abenteuer so: «Niemand hatte mich zuvor so geküsst, geliebt und berührt wie er.» Warum sie nie öffentlich ein Paar waren: «Er war leider auch Mr. Selbstsüchtig, Mr. Selbstverliebt und Mr. Besserwisser», erklärte sie. Er sei ein Mann von grosser Bekanntheit gewesen. Das Geheimnis um seinen Namen hat sie mit ins Grab genommen.
Trauerfeier dauert mehrere TageAretha Franklin soll am 31. August in Detroit beigesetzt werden. Die Trauerfeier soll im Greater Grace Temple im Kreis von Familie und Freunden stattfinden. Bestattet werde Franklin auf dem Woodlawn-Friedhof in Detroit, wo bereits auch ihr Vater, drei Geschwister und ein Neffe beigesetzt wurden. Die Trauerfeierlichkeiten beginnen Tage zuvor im Charles H. Wright-Museum für afroamerikanische Geschichte, wo die Sängerin am 28. und 29. August öffentlich aufgebahrt werden soll. (imh/srf/sda)
BASEL - Wegen ihres Namens und Logos wurde die Fasnachts-Clique «Negro Rhygass» in den vergangen Tagen im Netz massiv kritisiert. Aus Protest gegen Vorwürfen gingen am Freitag hunderte Fasnächtler auf die Strasse.
Die Debatte rund um die Gugge «Negro Rhygass» hat am gestrigen Freitagabend einen Höhepunkt erreicht. Hunderte Fasnächtler versammelten sich zu einem «Solidaritätsmarsch» für die Clique, die in den vergangenen Tagen wegen Rassismus-Vorwürfen in Verruf geraten war.
Anstoss war ein Fest der Gugge am vergangenen Wochenende. Ein Banner mit dem Logo der «Negro Rhygass», einem schwarzen Männchen mit Trommel in der Hand und einem Knochen im Haar sorgte für Empörung in den sozialen Netzwerken.
Organisatoren verteilten noch MohrenköpfeEine Online-Petition wurde lanciert und bis jetzt von 1700 Personen unterschrieben. Zunächst forderten die Initianten die Auflösung der Gugge. Mittlerweile sei man aber auch mit einer «Änderung des Logos und der Aufhebung der Verkleidungen» zufrieden.
Beim Gegenlager stösst auch diese Forderung auf wenig Verständnis. «Fasnacht hat nichts mit Rassismus zu tun. Es geht um Freude, um Zusammenhalt und um Musik», sagt die Organisatorin des Solidaritätsmarsches, Jessica Nägele, zur «Basler Zeitung».
Der Zug setzte sich gegen 20 Uhr vom De-Wette-Park Richtung Kunstmuseum in Bewegung. Zuvor haben die Organisatoren noch gesponserte Mohrenköpfe verteilt. Schilder und Banner mit politischen Botschaften durften die Fasnächtler nicht mitnehmen – wegen der Bewilligung. Diese wurde nämlich für einen Umzug, nicht für eine Kundgebung oder Demonstration mit politischem Hintergrund ausgestellt.
Polizei muss wegen Provokationen intervenierenAuf der Wettsteinbrücke spannte sich die zunächst friedliche Stimmung an. Der Umzug traf dort auf eine Fraktion von Anti-Rassismus-Aktivisten, die sich ihm entgegenstellte. «Schlussendlich haben sie sich aber dann selber zurückgezogen», sagt Toprak Yerguz, Sprecher der Polizei Basel-Stadt, zu BLICK.
Generell sei der Umzug aus polizeilicher Sicht friedlich verlaufen. Erst im Nachgang habe man in Kleinbasel wegen einigen Provokationen intervenieren müssen – festgenommen wurde niemand.
Niggi Schmieder, Obmann der «Negro Rhygass», hatte in den vergangenen Tagen mehrmals klar gemacht, dass die Clique Rassismus verurteile und sich davon distanziere. Man nehme die Debatte aber sehr ernst und würde im Verein über die Forderungen der Petition diskutieren. (hah)
Trotz der innenpolitischen Auseinandersetzungen hat es Aussenminister Ignazio Cassis eilig. Bereits Mitte September will der Bundesrat der EU einen Vertragsentwurf für das Rahmenabkommen unterbreiten.
Seit die Gewerkschaften nicht mit dem Bundesrat über die Lohnschutzmassnahmen verhandeln wollen, ist der Abschluss des Rahmenabkommens mit der EU in weite Ferne gerückt. Die Parteipräsidenten von SP, CVP und FDP plädieren offen für einen Marschhalt in den Verhandlungen, SVP-Chef Albert Rösti (51) verlangt gar den kompletten Abbruch. Doch Aussenminister Ignazio Cassis (57) kümmert das alles nicht.
Der Tessiner präsentierte am Freitag der aussenpolitischen Kommission des Ständerats (APK-S) seinen Fahrplan in Sachen Rahmenabkommen. Und der trägt dem innenpolitischen Chaos kaum Rechnung. Cassis will vorwärts machen. Bis Mitte September wolle der Bundesrat der EU einen Vertragsentwurf unterbreiten, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Bereits einen Monat später soll der EU-Ministerrat über den Vorschlag aus der Schweiz entscheiden.
Doch ein Treffen zwischen Schneider-Ammann und RechsteinerDie ambitionierte Agenda von Cassis überrascht. Zumal neben den Lohnschutzmassnahmen noch weitere Streitfragen ungeklärt sind. Immerhin: Am Donnerstag trafen sich die Streithähne Johann Schneider-Ammann (66) und Gewerkschaftsboss Paul Rechsteiner (65) doch noch zu einem Gespräch. Die Unterredung habe jedoch wenig überraschend nichts Zählbares ergeben, wie die «NZZ» berichtet.
Vielleicht lässt sich der rasante Fahrplan des Aussenministers aber auch damit erklären, dass Cassis einem allfälligen Scheitern der Verhandlungen gelassen entgegen sieht, wie er der APK-S gegenüber signalisierte. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, erzählte Cassis gewohnt freimütig, dass der Bundesrat «heterogen» zum Rahmenabkommen stehe, dass innerhalb der Landesregierung kein Konsens herrsche.
Cassis amüsiert es, die Medien zu verunsichernMit seinen Äusserungen im Juni, Anpassungen bei den flankierenden Massnahmen in den Verhandlungen mit der EU in Kauf nehmen zu wollen, hatte Cassis den Zorn der Gewerkschaften auf sich gezogen. Der Bundesrat pfiff seinen Aussenminister daraufhin zurück und beauftragte Schneider-Ammann damit, die Wogen mit den Arbeitnehmervertreter zu glätten – bislang ohne Erfolg.
Der Urheber der Auseinandersetzung beobachtete derweil aus der zweiten Reihe, wie die innenpolitischen Fetzen flogen. In einer Reportage der «Schweizer Illustrierten» während seiner Indien-Reise zeigte sich Cassis unbeeindruckt über das Geschehene. Seine Aussagen zum Lohnschutz würde er «tel quel wiederholen». Und es amüsiere ihn, wie er die Medien verunsichere. (duc)
Triathletin Nicola Spirig (36) zeigt sich in Lausanne im ersten Weltcup-Rennen nach der EM der Konkurrenz überlegen. Sie gewinnt mit fast einer Minute Vorsprung.
Nur eine Woche nach ihrem sechsten EM-Gold läuft Triathletin Nicola Spirig beim Heim-Weltcup in Lausanne über die olympische Distanz allen davon. Die 36-Jährige zeigt eine Machtdemonstration am Genfersee.
Im Ziel hat Spirig, die sich von den Fans im Einlauf feiern lässt, einen Vorsprung von 51 Sekunden auf US-Girl Taylor Knibb und 1:14 Minuten auf die Italienerin Verena Steinhauser. Mit einer Siegerzeit von 2:05:14 ist es wegen der harten Radstrecke ein ungewöhnlich langer Triathlon.
Auf der Laufstrecke ist Spirig gewohnt starkDen Grundstein legt Spirig am Ende auf der Laufstrecke, wo sie die Konkurrenz deutlich abhängt. Aus dem Wasser steigt sie zuvor vor der Radstrecke als Achte.
Die anderen Schweizerinnen haben mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. Lisa Berger verliert als 20. 5:25 Minuten auf Spirig, Estelle Perriard folgt auf Rang 21 mit 6:17 Minuten.
Als nächster Fixpunkt hat Spirig schon nächste Woche den World-Series-Triathlon in Montreal in ihrem Kalender.
Bei den Männern siegt der Norweger Gustav Iden 31 Sekunden vor Jonathan Brownlee (Gb). Der Schweizer Andrea Sailvisberg stürzt auf der Rad-Strecke und muss das Rennen aufgeben, bleibt aber unverletzt. Bester Schweizer wird Max Studer als Elfter mit 2:02 Minuten Rückstand. (rib/sme)
Lo & Leducs Mega-Hit gibt es auf Romanisch: Das Bündner Duo Dus hat eine Rumantsch-Version geschrieben.
Der Superhit «079» von Lo & Leduc ist der erfolgreichste Schweizer Radiosong aller Zeiten. Seit 27 Wochen steht er in der Hitparade, 21 davon auf Platz eins. Jetzt gibt es ihn sogar auf Romanisch!
Das Bündner Duo Dus hat eine Rumantsch-Version des Hitparadenstürmers geschrieben, live in den Gassen von Chur gesungen und das Video davon ins Netz gestellt. «Es würde uns wahnsinnig freuen, wenn der rätoromanischen Sprache wieder mehr Beachtung geschenkt und sie nicht ganz vergessen wird», hoffen die Musiker Gino Carigiet und David Friedli.
«Wir hatten Freude an der coolen Version»Den Vätern des Songs, dem Erfolgsduo Lo & Leduc, gefällts jedenfalls: «Wir hatten Freude an der coolen Version.» Sie hatten ihren Hit schon im April einmal romanisch gesungen, live und ohne Üben, anlässlich eines Besuchs bei Radio Grischa. Inzwischen sind sie eine Station weiter: Gestern erschien ihre Single-Auskopplung «Im erschte Tram».
Der Bündner Carigiet und der zugewanderte Berner Friedli haben sich ganz der kleinsten der vier Landessprachen verschrieben. Sie singen ausschliesslich romanisch. Aktuelle Hitparadenhits, Schlager und Popsongs übersetzen sie selber. Dazu haben sie auch traditionelle Bündner Volkslieder im Programm. «Wir bringen das Feeling der Schweizer Berge bis in die Stadt runter», sagen die zwei.
Der FC Sion nimmts heute ab 19 Uhr mit Köniz auf. Die Chancen, dass der glamouröse Neuzugang Alex Song seine Premiere feiert, stehen gut.
Alex Song (30) ist qualifiziert. Der Ex-Barcelona- und -Arsenal-Star gibt sein Debüt mit dem FC Sion heute im, sorry liebe Könizer, Provinzstadion Liebefeld-Hessgut.
Es sei denn, Trainer Maurizio Jacobacci (55) macht dem Frankreich-Kameruner einen Strich durch die Rechnung: «Ob ich Alex aufstelle, weiss ich noch nicht. Er ist noch nicht zu hundert Prozent fit, auch wenn er sich die letzten drei Wochen reingehängt hat, um sich physisch zu verbessern. Er kann mittlerweile alle Trainings mitmachen. Aber ich habe mehrere Optionen und entscheide erst am Matchtag, welche die beste ist.»
Oops? Druck nach dem unnötigen 2:3 in Basel?
Jedenfalls nimmt Jacobacci das Köniz-Spiel ernst. Cupspiele sind für Sion-Boss Christian Constantin (61) ja heilig. Und grossen Rotationsbedarf hat Sion nicht. Das Kader ist gross und man spielt diese Saison nicht europäisch.
Was ist denn dieser Song für ein Typ? Jacobacci: «Ruhig, normal. Er spielt sich nie auf und hat sich bestens integriert. Er hat auf allerhöchstem Niveau gespielt und bleibt demütig. Für die Jungen ist enorm wichtig, dass sie merken: Der ist ein ganz normaler Mensch und spricht auch mit mir!»
Mit anderen Worten: Song ist für Jacobacci deshalb ein richtiger Star, weil er den Star nie raushängt.
Die Schweiz als Land und die Schweizer Wirtschaft bräuchten die bilateralen Verträge, aber diese dürften nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmenden verhandelt werden. Dies erklärte Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse.
In der Samstagsrundschau von Schweizer Radio SRF betonte Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse, dass der Gewerkschaftsdachverband bereit sei, die technischen Aspekte anzusehen. Nicht bereit sei man, in den wesentlichen Eckwerten Verschlechterungen hinzunehmen.
Wüthrich erklärte, er habe in den Sommerferien Gespräche mit Bundesrat Johann Schneider-Ammann geführt. Im Austausch habe man versucht, Differenzen zu klären.
Der Bundesrat habe zugesichert, die Botschaft begriffen zu haben: Nämlich, dass der Lohnschutz in der Schweiz garantiert werde und dass der Lohnschutz nicht mit dem Rahmenabkommen vermischt werde.
In den Unterlagen mit den sieben Punkten, die Travail.Suisse am 7. August vom Bundesrat erhalten habe, sei davon allerdings nichts enthalten gewesen. Daher seien von Gewerkschaftsseite am folgenden Tag die technischen Gespräche boykottiert worden. «Ich bin immer für Dialog, aber wenn unsere Forderungen einfach ignoriert werden, dann geht das nicht», so Wüthrich.
Gerne helfe man mit, das Meldesystem zu verbessern und zu vereinfachen. Aber Bundesrat Schneider-Ammann habe die Acht-Tage-Regelung verändern wollen, ohne dass Verbesserungen im Meldesystem gemacht worden wären.
Travail.Suisse verhandle, wenn der Vorschlag gut für die Arbeitnehmenden sei. Aber das Lohnschutzniveau müsse gehalten werden. Hier werde Travail.Suisse keine Kompromisse eingehen. «Travail.Suisse muss die Verantwortung gegenüber den Arbeitnehmenden und deren Interesse übernehmen», sagte Wüthrich.
Kofi Annan pflegte eine enge Beziehung zur Schweiz. Während seiner Amtszeit als Uno-Generalsekretär besuchte er die Hauptstadt zwei Mal offiziell. Nach seinem Rücktritt liess er sich in Genf nieder und gründete dort seine Stiftung.
Die Verbundenheit von Kofi Annan zur Schweiz geht auf die 1960er-Jahre zurück. Damals studierte der Ghanaer am Institut des Hautes études internationales (HEI) Internationale Beziehungen. Anschliessend ging er zur Weltgesundheitsorganisation WHO und arbeitete dann bis 1971 für die Wirtschaftskommission für Afrika in Addis Abeba.
Von 1980 bis 1983 arbeitete Annan erneut in Genf für das Uno-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR). Anschliessend war er am Uno-Haupsitz in New York tätig, wo er langsam aufstieg und sich unter anderem in Sondereinsätzen nach der irakischen Invasion in Kuwait bewährte.
Als Beauftragter für friedenserhaltende Operationen kam Annan auch in den folgenden Jahren - insbesondere in Zusammenhang mit dem Konflikt in Ex-Jugoslawien - mehrmals nach Genf.
Treffen mit mehreren BundesrätenBereits im ersten Jahr seiner Zeit als Uno-Generalsekretär 1997 reiste Annan zu einem offiziellen Besuch nach Bern. Dabei traf er mit mehreren Bundesräten zusammen, unter anderem auch mit dem damaligen Verteidigungsminister Adolf Ogi, der mit ihm das AC-Labor in Spiez besuchte. Bei dem Besuch gab Kofi Annan auch seiner Hoffnung Ausdruck, dass «die Schweiz in Kürze UNO-Mitglied werde».
Im Jahr 2000 fragte Annan dann den damaligen Bundespräsidenten Ogi an, ob er ihm Teile der Schweiz zeigen könne. Ogi sagte zu und führte den Uno-Generalsekretär während zwei Tagen in den Bergen herum. Aus diesem Besuch entstand eine Freundschaft.
Im März 2001, rund eineinhalb Jahre vor dem Schweizer Uno-Beitritt, reiste Annan zum zweiten Mal in offizieller Mission nach Bern. Kurz vor der Uno-Debatte kam Annans Besuch einer (erfolgreichen) Charme-Offensive gleich. Im März 2002 sprachen sich die Schweizerinnen und Schweizer für den Uno-Beitritt aus, im September wurde die Schweiz als 190. Mitglied in die Uno aufgenommen.
«Die Schweizer lieben Sie»Er fühle sich in der Schweiz wie zu Hause, sagte Annan bei seinem Besuch. 2002 wurde er dann sogar Ehrenbürger von Genf. In der Rhonestadt liess es sich nach seinem Rücktritt als Uno-Generalsekretär 2006 auch nieder und gründete dort ein Jahr später die Kofi Annan Stiftung, die sich für die Förderung von Demokratie und Vermittlung in Krisenlagen einsetzt.
2008 erhielt Annan den mit 100'000 Franken dotierten Gottlieb-Duttweiler-Preis. Ogi sagte damals in seiner Laudatio, es sei wunderbar, dass Annan diesen Preis bekomme. Annan habe viel Gutes für die Welt getan.
Der damalige Bundespräsident Pascal Couchepin betonte in der Grussbotschaft, Annan habe als Uno-Generalsekretär sehr viel dazu beigetragen, dass sich das Schweizer Volk für einen Beitritt zu den Vereinten Nationen ausgesprochen habe. «Die Schweizerinnen und Schweizer lieben Sie», sagte er.
Wichtiges Anliegen: KlimawandelNicht wirklich erfolgreich war die Zusammenarbeit zwischen Annan und der Schweiz beim Global Humanitarian Forum (GFH). Dieses war 2007 als private Stiftung gegründet und von der Schweiz mit einer Million Franken pro Jahr unterstützt worden.
Das GFH befasste sich mit den humanitären Folgen des Klimawandels. Annan war dessen Präsident und Walter Fust, der frühere Chef der Direktion der frühere Chef der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), leitete die Organisation. Doch bereits vier Jahre später musste das Projekt abgeblasen werden.
2010 musste das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) die Summe von 1,75 Millionen Franken aufwerfen, um in der Kündigungsfrist Löhne und Sozialabgaben zu tragen und die Hälfte der Schulden zu übernehmen. Ein Jahr später stellte die Eidg. Finanzkontrolle fest, dass es für diesen Beitrag keine gesetzliche Grundlage gegeben hatte. (SDA)
Wie kein Zweiter war Kofi Annan das personifizierte Weltgewissen.
Kofi Annan, der integre Diplomat aus Ghana, hat sein Ansehen als moralische Autorität geschickt eingesetzt, um als Uno-Generalsekretär globale Probleme wie die Aids-Epidemie und Terrorismus anzupacken.
Als erster Uno-Chef hatte er sich in der Verwaltungshierarchie der Weltorganisation hochgearbeitet und war zudem der erste Amtsinhaber aus den Staaten Afrikas südlich der Sahara. Nun ist Annan im Alter von 80 Jahren gestorben.
In den höchsten Etagen der Vereinten Nationen hinterliess Annan ab 1987 als stellvertretender Generalsekretär seine Handschrift, bald auch als Chef der Abteilung für Friedenserhaltende Einsätze (DPKO). Mit dem Völkermord in Ruanda im Jahr 1994 ereilte ihn dort eines der dunkelsten Kapitel seiner Uno-Karriere.
Annan stoppte AngriffSpannungen zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi führten zum Tod von 800'000 bis einer Million Menschen und Annan brauchte zehn Jahre, um in einem BBC-Interview und später in seinen Memoiren zumindest einen Teil der Verantwortung für den Fehlschlag der Friedensbemühungen zu übernehmen.
Denn der Alarmruf aus dem bitterarmen Staat in Ostafrika hätte lauter nicht sein können: Der kanadische General Romeo Dallaire, damals Oberkommandierender der Blauhelme in Ruanda, hatte vor der Vernichtung der Tutsi-Minderheit gewarnt.
Annan aber stoppte einen von Dallaire geplanten Angriff auf ein Waffenlager, das für den Massenmord genutzt werden sollte, und verwies die Sache auch nicht an den Uno-Sicherheitsrat. Annans späteres «Bedauern» und die Aussage, die «internationale Gemeinschaft» - nicht er selbst - habe versagt, kam als Aufarbeitung des Blutbads vergleichsweise schwach daher.
Kritik am Vorgehen der UNAuch das Massaker an 8000 Muslimen in der bosnischen Stadt Srebrenica im Jahr 1995 - das grösste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg - lastete mit auf Annans Schultern. Dass niederländische Blauhelme das Gemetzel wohl hätten verhindern können, liess das «Peacekeeping» auf einen neuen Tiefstand fallen.
Beide Tragödien verfolgten Annan auch nach seinem Antritt als Uno-Generalsekretär im Jahr 1997. Die von ihm angeordneten Untersuchungsberichte fanden deutliche Kritik am Vorgehen der Uno in beiden Fällen.
Als Nachfolger des Ägypters Butros Butros-Ghali führte Annan als Uno-Chef die Weltgemeinschaft mit ruhiger Hand durch zehn wechselhafte Jahre. In einer grossangelegten Kampagne sagte er dem HI-Virus und der Aids-Epidemie den Kampf an.
Moralische FührungsstärkeFür seinen Weltfonds Global Fund, mit dem auch Tuberkulose und Malaria ausgemerzt werden sollen, holte er den Microsoft-Gründer Bill Gates und später auch den U2-Sänger Bono und die damalige französische First Lady Carla Bruni-Sarkozy ins Boot.
Annan paarte als Uno-Chef Realismus mit moralischer Führungsstärke und nutzte sein Verhandlungsgeschick, um die Uno-Staaten bei globalen Fragen wie der Erderwärmung, Armut, Drogen und Terrorismus aus ihrer nationalen Reserve zu locken. Er kam als bescheidener Spitzendiplomat daher.
Offene Kritik an den USAAls er und die Vereinten Nationen 2001 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurden, bezeichnete ihn das «Time»-Magazin als womöglich «beliebtesten politischen Power-Player weltweit». Nach Worten des Nobelpreis-Komitees war er zu dieser Zeit der «führende Diplomat Afrikas». Bemerkenswert war Annans offene Kritik an den USA für deren Invasion des Iraks im Jahr 2003.
Aber auch die Jahre, in denen Annan vom obersten Stockwerk des Uno-Hauptquartiers in New York dirigierte, hatten ihre Schattenseiten. Ein Beispiel ist die Umsetzung des Programms «Oil For Food», das dem Irak den Ölhandel trotz bestehender Sanktionen teilweise erlaubt, um Lebensmittel und andere Güter für die Bevölkerung zu kaufen.
An einem Freitag geborenDer Diktator Saddam Hussein konnte das Programm laut einer CIA-Studie missbrauchen, um durch Schmiergelder, Zuschläge und Ölschmuggel rund 12,6 Milliarden Dollar zu verdienen. Das Fehlverhalten von Uno-Mitarbeitern prägten das Programm mit.
Annans Vorname ist in Ghana keine Seltenheit, denn Kofi bedeutet in der örtlichen Sprache Akan schlicht «Freitag». Kofi Atta Annan wurde am 8. April 1938 - einem Freitag - in Kumasi geboren, als sein westafrikanisches Heimatland noch die britische Kolonie Goldküste war.
Er war der Spross einer prominenten Familie: Seine Grossväter und ein Onkel waren Stammesführer der Volksgruppe der Fante, sein Vater ein erfolgreicher Manager.
Mit Stipendium in die USAAnnan wuchs in den Jahren der ghanaischen Unabhängigkeitsbewegung auf, was ihn sehr prägte. Ab 1958 studierte er in Ghana - ein Privileg, das nur wenigen Einheimischen zugängig war -, bevor er mit Hilfe eines Stipendiums in die USA und später nach Genf wechselte.
Schon 1962 begann er seine Karriere als Beamter bei den Vereinten Nation in Genf. Es folgten Stationen unter anderem in Äthiopien, Ägypten und New York, bevor er am Massachusetts Institute of Technology einen Master in Wirtschaftsstudien ablegte.
Zurück nach Ghana1974 verliess er die Uno und ging für zwei Jahre zurück nach Ghana - doch es hielt ihn nicht in der Heimat. Annan wechselte zum Uno-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) nach Genf, später folgten Positionen in New York, wo er ab 1986 zur Führung gehörte.
Nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit als Uno-Chef gab es in Ghana Spekulationen, ob er als Präsidentschaftskandidat antreten würde. Obwohl er keine nennenswerte Parteibasis hatte, rechneten Beobachter ihm Chancen zu, denn die Ghanaer waren stolz auf «ihren Sohn», den Weltenlenker.
Annan selbst zog es wohl nicht ernsthaft in Erwägung. Als Wohnsitze behielt er New York und Genf.
Stiftung gegründetIn der Schweiz gründete er 2007 auch die Kofi Annan Stiftung, die sich für die Förderung von Demokratie und Vermittlung in Krisenlagen einsetzt. Er machte sich auch für eine Modernisierung der Landwirtschaft in Afrika als Schlüssel zu einer besseren Zukunft stark.
Obwohl er als Erwachsener nie für eine längere Zeit nach Ghana zurückgegangen war, schlug sein Herz auch immer für die Heimat.
Besonders deutliche Worte fand er dabei nach dem Ende seiner Amtszeit: Zu viele Politiker in Afrika hätten sich persönlich bereichert «und an ihrem Amt auch lange nach dem Ende ihres Mandates festgehalten».
Kritisierte KorruptionAnnan meinte, Afrikas Wachstum könne sich verdoppeln und die Armut könne drastisch reduziert werden, wenn sich endlich die Regierungsführung verbessern würde. «Eine der Folgen der schlechten Führung ist weit verbreitete Korruption», konstatierte er 2015.
Annan hat aus einer 1970 geschiedenen Ehe mit der Nigerianerin Titi Alakija zwei Kinder. Seine zweite Frau, Nane Maria Lagergren, hat eine Tochter aus einer früheren Ehe. (SDA)
Der König aller Schwingerkönige hat seinen letzten Gang verloren – Rudolf «Ruedi» Hunsperger (72) ist am Samstagmorgen nach einem jahrelangen Kampf gegen einen Knie-Infekt gestorben.
Mit 18 Jahren hat der «Berner Giel» als Jüngster in der Geschichte den Brünig-Schwinget gewonnen, zwei Jahre später eroberte Hunsperger in Frauenfeld mit dem Sieg im Eidgenössischen Schlussgang gegen den zweifachen König Karl Meli den Thron.
1969 konnte er seinen Titel in Biel verteidigen und 1974 beendete er seine grandiose Karriere in Schwyz mit der dritten Krone. Vor 18 Jahren begann die Leidensgeschichte des Überschwingers. Was ist passiert?
Hunsperger hatte damals starke Rückenschmerzen und liess sich vom Arzt eine Spritze setzen. Dummerweise war diese Spritze nicht steril. Die Folge davon war eine schwere Blutvergiftung. Es folgte eine Not-Operation, bei der die Ärzte von einer Überlebenschance von zwanzig Prozent gesprochen haben.
Sieben Operationen innert weniger TageObwohl sich Hunsperger damals auf der Brücke des Todes in extremis ausdrehen konnte, drang der Infekt, der vom «Rüedu» stets als «Spital-Chäfer» bezeichnet wurde, immer wieder in sein Bein. Alleine im letzten Sommer musste der zweifache Familienvater innerhalb von wenigen Tagen sieben Operationen über sich ergehen lassen.
In dieser Zeit hat Hunsperger erstmals seinen Lebenswillen verloren, ein Suizid-Versuch schlug aber fehl. Einen Monat später sagte er zu Sonntagsblick: «Ich habe nie wirklich an einen Gott geglaubt. Aber jetzt weiss ich, dass eben doch jemand anderes bestimmt, wann unsere Uhr wirklich abläuft.»
Am Samstagmorgen ist die Zeit vom grossen Ruedi Hunsperger abgelaufen. Nach dem er vor einer Woche auch noch von einem Schlaganfall getroffen wurde, ist er zu Hause in Zollikofen BE im Beisein von seinem Sohn, seiner Tochter und seiner Schwester friedlich eingeschlafen.
ZÜRICH - Kofi Annan ist am Samstagmorgen in einem Berner Spital gestorben. Alt Bundesrat Adolf Ogi stand ihm sehr nah.
Kofi Annan ist tot. Der frühere Generalsekretär der Uno (1997-2006) starb heute Samstag im Alter von 80 Jahren in einem Berner Spital. Als einer der ersten vom Tod erfahren hat Adolf Ogi (76). Der alt Bundesrat ist tief schockiert, als ihn SonntagsBlick telefonisch erreicht.
Beste Freunde gewesenAnnan hatte Ogi 2001 zum Uno-Sonderberater für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden ernannt, ein Amt, das Ogi bis 2008 inne hatte – die beiden sind bis zuletzt gute Freunde geblieben. Ogi und Annan gingen regelmässig im Berner Oberland wandern, vor zwei Jahren waren sie zuletzt auf dem Jungfraujoch. Ogi hatte seinem Freund auch bei der Suche nach einem geeigneten Haus in Genf geholfen.
«Er war ein Anti-Politiker. Er war hochanständig, sehr aufmerksam und liebenswürdig. Darum genoss er auch eine so hohe Glaubwürdigkeit.» Das sagt Adolf Ogi über Kofi Annan – und natürlich trifft dieses Urteil auch auf ihn selbst zu. Diese Wesensverwandtschaft war denn auch der Grund, warum sich die beiden auf Anhieb gut miteinander verstanden. Und: Annans Glaubwürdigkeit innerhalb und ausserhalb der Uno war denn auch mit ein Grund, warum die Schweiz 2002 der Uno beigetreten ist.
«Vielleicht war Kofi Annan sogar zu anständig für das Amt des Uno-Generalsekretärs», sagt Ogi. «Er litt sehr, wenn die Dinge nicht den richtigen Lauf nahmen.» Beispiel: die Invasion der USA im Irak 2003. «Das geschah gegen den Willen von Kofi Annan. Wir telefonierten damals miteinander, er war verzweifelt.
Angespanntes VerhältnisSein Verhältnis zu den USA blieb denn auch immer angespannt, bis zum Ende seiner Amtszeit 2006.» Adolf Ogi ist sich sicher: Gerade in der heutigen Zeit mit grassierenden Nationalismus – in der Zeit der Putins, Trumps und Erdogans – würde ein Kofi Annan der Welt gut tun.
Als Adolf Ogis Sohn Mathias 2009 verstarb, kam Annan an die Beerdigung. «Er hat mich mit den Worten getröstet: In Afrika beerdigt man die Toten sehr rasch. In dieser Zeit ist man sehr, sehr traurig.
Wenn die Toten dann beerdigt sind, dann ruft man die schönen Momente ab wie einen Film.» Adolf Ogi hat seither viele schöne Momente mit seinem Mathias abgerufen. Im Fall von Kofi Annan ist es dafür noch zu früh. Adolf Ogi trauert um seinen Freund.
Hätten Sie es gewusst? Von den zehn meistverkauften SUV der Welt (Januar bis Mai 2018) stammt nur einer nicht von einem asiatischen Hersteller. Vor allem die Japaner sind erfolgreich. Doch was weltweit gilt, gilt nicht für die Schweiz: Wir haben ganz andere Vorlieben.
10. Baojun 510 - 189'709 VerkäufeDer chinesische City-SUV wird seit 2017 ausgeliefert und ist bereits auf Platz 10 der global meist verkauften SUV. In der Schweiz wird der Baojun nicht angeboten. Platz 10 gehört hierzulande dem Opel Mokka X (1134 verkaufte Exemplare).
9. Kia Sportage - 192'731 Verkäufe
Der südkoreanische SUV erhält dieses Jahr als erster Crossover ein 48-Volt-Bordnetz und wird somit zum Mildhybrid. In der Schweiz ist der Sportage mit 314 Verkäufen auf SUV-Platz 54, während Rang 9 bei uns dem BMW X3 (1161 Exemplare) gehört.
8. Nissan X-Trail - 197'225 Verkäufe
Den Grossteil seiner Verkäufe fährt der japanische SUV unter dem Namen Rogue ein: So heisst er in den USA. Als X-Trail landet er in der Schweiz auf Platz 47 mit 355 Verkäufen in den ersten fünf Monaten. Auf Platz 8 steht bei uns der erst seit letztem Jahr erhältliche VW T-Roc (1179 Exemplare).
7. Mazda CX-5 - 197'557 Verkäufe
Knapp besser als der X-Trail verkauft sich der CX-5 vom vergleichsweise kleinen japanischen Hersteller Mazda. Bei den SUV gehört Mazda aber zu den ganz Grossen und schaffts in die Top-Ten. In der Schweiz landet er mit 958 Verkäufen auf Platz 18, während sich hierzulande der Audi Q5 (1283 Verkäufe) den 7. Rang holt.
6. Great Wall Haval H6 - 200'064 Verkäufe
In China entdecken immer mehr Menschen das Autofahren, und davon profitieren auch die chinesischen Hersteller. Der Great Wall Haval 6 knackt als erster SUV in den Top Ten die Marke von 200'000 Verkäufen. In der Schweiz gibt es ihn nicht. Bei uns geht der 6. Platz an den Dacia Duster (1353 Exemplare).
5. Nissan Qashqai - 224'646 Verkäufe
Als einzige Marke haben die Japaner von Nissan zwei SUV in den Top-Ten, obwohl der aktuelle Qashqai schon fünf Jahre auf dem Buckel hat. Bei uns ist ihm das Alter mit 778 Verkäufen und nur Rang 26 der Hitliste eher anzumerken. Auf dem 5. Rang thront in der Schweiz der Volvo XC60 (1435 Exemplare).
4. Hyundai Tucson - 236'226 Verkäufe
Der zweite Koreaner in den Top-Ten erobert sich Platz 4. Auch Hyundais Tucson kommt schon bald als Mild-Hybrid. Aus der globalen Top-Ten ist er in der Schweiz der zweitbeste SUV und liegt mit 966 Verkäufen auf Platz 17. Rang 4 gehört bei uns aber dem Ford Kuga (1475 Exemplare).
3. Honda CR-V - 276'704 Verkäufe
Noch 2016 war der Honda CR-V der meistverkaufte SUV der Welt. Jetzt reichts nur noch für Platz 3 – und das mit fast 60'000 Verkäufen Rückstand. Aber Europa musste im Vergleich zu Amerika zwei Jahre und gegenüber China ein Jahr auf die neue, fünfte Generation warten. Entsprechend abgeschlagen liegt er bei uns als hierzulande am schlechtesten verkaufte SUV der globalen Top-Ten auf Rang 60 mit nur 266 Verkäufen. Bei uns gehört Rang 3 dem BMW X1 (1554 Exemplare).
2. VW Tiguan - 331'334 Verkäufe
Als einziger SUV in den globalen Top-Ten stammt der VW Tiguan nicht aus Asien. Während es der Deutsche weltweit «nur» auf Platz 2 schafft, liegt er in der Schweiz ganz an der Spitze und wurde als einziger SUV bislang über 2000 mal verkauft. Bei uns liegt bis Ende Mai der Mercedes GLC (1921 Exemplare) auf Platz 2.
1. Toyota RAV4 - 335'076 Verkäufe
Über alle Verkaufssegmente gesehen musste sich Toyota in den letzten zwei Jahren zwar VW geschlagen geben. Doch bei den SUV haben die Japaner die Nase vorn. Allerdings ist der Tiguan mit nur 4000 Verkäufen Rückstand in Schlagdistanz des RAV4, einem der Begründer des SUV-Segments. In der Schweiz liegt der Hybrid-SUV auf Rang 34 mit 585 Verkäufen, während die Spitzenposition – wie schon erwähnt – dem Tiguan (2435 Exemplare) gehört.
Vor gut einer Woche glänzte Lea Sprunger (28) in Berlin als Gold-Marie – als Europameisterin über 400 m Hürden. Heute nimmt sie in Birmingham auf der Diamond-League-Bühne an Höherem Mass. Die Top 3 der Weltbestenliste warten auf sie.
«Physisch hat sich Lea von der EM gut erholt», sagt Trainer Laurent Meuwly. «Aber um mental schon wieder bereit zu sein, ist die Zeit wohl etwas zu kurz. Da liegt der Diamond-League-Final am 30. August bei Weltklasse Zürich günstiger.»
Wie auch immer. Sprunger kann in Birmingham ohne Druck laufen. Das Saisonziel ist erreicht. In einem perfekten Rennen könnte Anita Prottis Schweizerrekord (54,25) wackeln.
Falls nicht, hätte Sprunger nach Birmingham und Zürich im Prinzip eine dritte Chance. Und zwar beim Continental Cup – dem Vergleich zwischen Kontinental-Auswahlen – am 8./9. September in Ostrava (Tsch). Als Europameisterin wäre sie für das Europa-Team über 400 m Hürden gesetzt. «Doch nach gründlichem Überlegen hat Lea ihren Start abgesagt», sagt Meuwly. «Schweren Herzens.»
Grund ist eine Termin-Kollision. Am 9. September findet in Nyon der Romande Energie Run statt, ein Halbmarathon. Sprunger ist nicht nur Gründerin dieses grossen Volkslaufs, sondern auch Präsidentin des organisierenden Vereins Association du semi-Marathon de la Côte. «Für Sponsoren, Freunde und Fans ist es nach ihrem EM-Gold wichtig, dass Lea dort präsent ist», sagt Meuwly. Für den Continental Cup hat Frau Präsidentin deshalb keine Zeit.
Es wird und wird nicht besser! Zwei Jahre nach der Trennung von Angelina Jolie und Brad Pitt können sich die beiden Hollywood-Stars immer noch nicht einigen – sehr zum Leid ihrer Kinder.
Sie müssen besonders unter der Scheidung leiden: Die sechs Kinder von Angelina Jolie (43) und Brad Pitt (54). Wie ein Insider gegenüber «TMZ» enthüllt, soll die Hollywood-Schauspielerin alles versuchen, um die Beziehung ihres Noch-Ehemanns zu Maddox (17), Shiloh (12), Vivienne (10), Zahara (13), Pax (14) und Nox (10) zu «sabotieren».
Damit soll Jolie sogar so erfolgreich sein, dass besonders die Jungs beinahe kein Wort mehr mit ihrem Vater wechseln: «Sie wollen ihn nicht einmal mehr sehen.» Die Mädchen hingegen sollen immer noch zu Brad stehen.
Sieg vor Gericht für Brad PittDer «Troja»-Star soll derzeit alles dafür tun, dass er nicht den Bezug zu seinen Kindern verliert. Vor Gericht erzielte er jedenfalls vor kurzem einen grossen Sieg. Wie «The Blast» berichtet, soll im Sorgerechtsstreit entschieden worden sein, dass Pitt mehr Zeit mit ihnen verbringen darf. Insgesamt an vier Tagen in der Woche darf Pitt die sechs nun sehen.
Ausserdem wurde entschieden, dass er sie jederzeit anrufen dürfe und Jolie diese Anrufe nicht kontrollieren dürfe. Die Hollywood-Schönheit soll des Weiteren angewiesen worden sein, mit den Kindern aus England nach Los Angeles zurückzukehren. Dort drehte sie den zweiten Teil ihres Erfolg-Films «Maleficent – Die Dunkle Fee». (klm)
Das Basler Nachrichtenportal barfi.ch ist am Ende. Der Betrieb müsse an diesem Wochenende eingestellt werden, hiess es am Samstag auf der Website des Portals, das 2015 ins Netz gegangen war.
Begründet wird dieser Schritt mit der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens, die eine Fortführung des Betriebs nicht mehr zulasse. «Unsere Kassen sind leer», hält barfi.ch-Gründer Christian Heeb fest.
Überraschend kommt das Aus für barfi.ch nicht: Schon im Februar hatte Christian Heeb gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA gesagt, dass sein Portal mit einem Dutzend Festangestellten und einem Budget von 2,4 Millionen Franken am Abgrund stehe.
Erfolglos hatte barfi.ch während geraumer Zeit nach einem Partner gesucht. Und im Januar war auch die Übernahme durch den Lokalfernsehsender Telebasel gescheitert.
Monatelang buhlte barfi.ch zudem unter dem Slogan «Solibarfi» um Werbekunden. Die lokale Werbebranche habe sich jedoch in der für sie neuen digitalen Welt vorsichtig zurückgehalten, hält Heeb fest, der auf die Reichweite seines Gratis-Mediums durchaus stolz ist. Just diese Woche habe barfi.ch den «Rekord von unglaublichen 493'845 Nutzern» erreicht.
Schon in der letzten Juli-Woche hatte das Zivilgericht Basel-Stadt dem Nachrichtenportal die provisorische Nachlassstundung gewährt. Weil aber Lieferanten in der Folge auf Vorkasse bestanden, sei die Rechnung nicht aufgegangen, hält Heeb fest. Seinen Angaben gemäss hat er das Aus der Online-Plattform den Mitarbeitenden am Freitagmorgen eröffnet.
Heeb hatte sein Portal samt eigener App Ende Juli 2015 als voll auf mobile Kommunikationsgeräte fokussiertes Netzmedium lanciert; so brauchte es keine Konzession. «Barfi» ist der Dialekt-Kurzname für den Barfüsserplatz im Zentrum der Basler Innerstadt.
Nur wenige Tage, bevor barfi.ch seinen Betrieb einstellt, ist in Basel ein neues Onlinemedium gegründet worden. «Prime News», lanciert von Christian Keller, dem ehemaligen Lokalchef der «Basler Zeitung» ist am Montag ins Netz gestiegen. Keller setzt auf lokale Geschichten und ein simples Bezahlmodell.
Roger Federer setzt sich in Cincinnati im Schweizer Viertelfinal-Knüller gegen Stan Wawrinka durch. Federer gewinnt über drei Sätze mit 6:7, 7:6 und 6:2. Nun wartet im Halbfinal der Belgier David Goffin.
Zum ersten Mal seit Indian Wells im März 2017 duellieren sich die beiden besten Schweizer Tennis-Spieler der Geschichte wieder. Knapp sechs Stunden Erholungszeit bleiben Stan Wawrinka (ATP 151) und Roger Federer (ATP 2) vor dem grossen Schweizer Duell im Cincinnati-Viertelfinal.
Denn zuvor müssen beide erst ihre Achtelfinals gewinnen, die wegen des Regens am Donnerstag nicht gespielt werden konnten. Auch der Match von «Fedrinka» muss im dritten Satz wegen Regens kurz unterbrochen werden.
Federer ärgert sich wegen Schiri
Wenige Minuten vor Mitternacht in Cincinnati setzt sich Favorit Federer dann nach 136 Minuten und einem hochklassigen Thriller durch. Der siebenfacher Cincy-Champion triumphiert mit 6:7, 7:6 und 6:2.
Federer ist heiss drauf, besonders nach dem verlorenen Tiebreak im ersten Satz. Er legt sich beim Seitenwechsel mit Stuhlschiri Fergus Murphy an, weil dieser nach Rogers Meinung offenbar einen Out-Ruf der Linienrichterin überhört haben soll.
Knapp 40 Sekunden lang ereifert sich Federer. «Sie sagte es und sie zeigte es an», ärgert er sich. Murphys Replik: «Ich habe nichts gehört.» Das macht Roger sauer. «Sagen Sir mir nicht, sie hätten nichts gehört. Sagen Sie einfach: Es tut mir leid.»
Der Ref gibt in der Diskussion nach und entschuldigt sich: «Ok, es tut mir leid. Ich habe nichts gehört.»Doch das reicht Federer noch nicht. «Gut, danke. Aber auch: Ich habe nichts gesehen. Beides.»
Federer siegt gegen Wawrinka zum 21. Mal
Die einzigen Breaks der Partie gelingen Federer im 3. Satz zum 4:2 und 6:2. Überzeugend ist der Maestro bei seinen Aufschlagspielen. Er gesteht Stan keinen einzigen Breakball zu. Es ist Federers 21. Sieg im 24. Duell gegen Wawrinka.
Im Halbfinal wartet nun der Belgier David Goffin (ATP 11) auf Roger. Die Partie beginnt um 1 Uhr Schweizer Zeit in der Nacht auf Sonntag. Im ersten Halbfinal nehmen es zuvor ab 20 Uhr Novak Djokovic und Marin Cilic miteinander auf.
Für Wawrinka ist das Turnier ein grosser Erfolg auf dem Comeback-Pfad. Dank den Siegen über Schwartzman, Nishikori und Fucsovics verbessert er sich im Ranking um rund 50 Plätze auf Rang 101 oder 100. Sein nächstes Ziel sind nun die US Open. (rib/sga)
GENF - GE - Der Rummel um Steuerhinterziehungen des portugiesischen Fussballstars Cristiano Ronaldo (CR7) und sein Konto bei der Genfer Privatbank Mirabaud haben dem Image der Bank nicht geschadet. Im Gegenteil: In Spanien läuft es immer besser.
«Spanien ist für uns ein Schlüsselmarkt und es läuft immer besser», erklärte Nicolas Mirabaud, Gesellschafter der Privatbank Mirabaud, in einem Interview mit der «Basler Zeitung» vom Samstag.
Ronaldo und die Genfer Bank waren im Zuge der «Football Leaks»-Enthüllungen Ende 2016 wegen vermuteter Steuertricks in die Schlagzeilen geraten. Kurz vor der Fussball-WM in Russland hatte Ronaldo schliesslich Steuerhinterziehungen in vier Fällen zugegeben, sich mit den spanischen Behörden geeinigt und knapp 22 Millionen Franken an den Fiskus erstattet.
Es gehe nicht darum, ob der Fall schlimm gewesen sei oder nicht, betonte Mirabaud in dem Interview. Die Bank sei ihren Verpflichtungen nachgekommen. «Die Gelder, die Ronaldo in dieses Mandat eingebracht hat, hatte er immer vollständig deklariert. Niemand hat etwas Verbotenes entdeckt», so Mirabaud weiter.
Nicolas Mirabaud bejahte einen positiven Effekt des Steuerfalls auf das Geschäft in Spanien. «Wir müssen uns nichts vorwerfen lassen. Was die Leute daraus interpretieren, überlassen wir ihnen», sagte Mirabaud. Der spanische Markt sei ein schwieriger. Es gebe wenige Privatbanken und die Leute arbeiteten häufig mit den Grossbanken.