Santiago de Chile – Chile hat als erstes Land in Lateinamerika die Ausgabe von Plastiktüten im Einzelhandel verboten. «Wir gehen einen grossen Schritt in Richtung eines saubereren Chiles», sagte Präsident Sebastián Piñera am Freitag.
Nachdem das Gesetz am Freitag in Kraft getreten war, haben die grossen Supermarktketten nun sechs Monate Zeit, um die neuen Vorschriften umzusetzen. Kleinere Geschäfte bekommen eine Frist von zwei Jahren. Wer danach noch Plastiktüten verteilt, kann mit Bussgeldern in Höhe von bis zu umgerechnet etwa 350 Franken bestraft werden.
Die Chilenen verbrauchen nach Angaben der Industrie und des Umweltministeriums jedes Jahr rund 3,4 Milliarden Plastikbeutel, von denen ein grosser Teil im Meer landet. Nach einer Studie des US-Wissenschaftsmagazins «Science» aus dem Jahr 2015 gelangen jährlich bis zu acht Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, gibt es dort bis 2050 so viel Plastikmüll wie Fische.
Washington – Ein Bundesrichter in der US-Hauptstadt Washington hat am Freitag die US-Regierung angewiesen, das Daca-Programm zum Schutz junger Migranten wieder in Kraft zu setzen. Nach dem Entscheid von Richter John Bates kann die Regierung noch bis 23. August Einspruch einlegen.
Solange bleibe die Anordnung ausgesetzt. Diese betrifft nicht nur bestehende Ausnahmegenehmigungen. Auch Neuanträge sollen nach dem Richterspruch wieder angenommen werden. Nach der Auffassung des Richters habe die US-Regierung bisher jede klare Regelung versäumt.
Das Daca-Programm wurde von Donald Trumps Amtsvorgänger als US-Präsident, Barack Obama, erlassen. Es schützt Hunderttausende sogenannte Dreamer, die als junge Menschen illegal in die USA gelangten, vor einer Abschiebung. Trump ist gegen dieses Programm und will es abschaffen. Bisher konnte sich der Kongress aber noch nicht auf ein Gesetz einigen, wie mit den «Dreamer» umgegangen werden soll.
US-Präsident Trump hatte Daca im vergangenen September beendet und dem Kongress sechs Monate Zeit für eine Neuregelung gegeben. Das Programm läuft derzeit aber wegen Gerichtsentscheidungen weiter. Bisher hatte der Präsident erklärt, er wolle eine Lösung für Daca finden. Er knüpfte dies jedoch an eine Reihe von Bedingungen.
Derzeit werden keine Neuanträge für Daca angenommen. Es gibt nur Verlängerungen für Personen, die den Schutzstatus schon haben.
Eine Aufnahme in das Programm war auch vorher nicht so einfach möglich. Migranten mussten eine Reihe von Bedingungen erfüllen. So mussten sie etwa vor Juni 2007 mit einem Höchstalter von 16 Jahren in die USA gekommen sein. Auch mussten sie sich seither durchgängig im Land aufgehalten haben.
Der neue GLE von Mercedes kommt mit variablerem Allrad und ganz neuem Fahrwerk. Damit kann er sich aus einer Sanddüne freirütteln. BLICK durfte im noch getarnten Prototypen mitfahren.
Eine Waldlichtung irgendwo in den US-Südstaaten – Paris könnte in diesem Moment nicht weiter weg sein. Wieso Paris? Dort feiert im Herbst der brandneue GLE von Mercedes Weltpremiere – zusammen mit seinem ärgsten Mitstreiter, dem X5 von BMW. Und der muss sich warm anziehen, wie die erste Mitfahrt im noch getarnten Edel-SUV der Stuttgarter zeigt. Dank mehr Länge (4,92 m) und Breite (1,95 m) wächst der Radstand um acht Zentimeter, was dem GLE erstmals eine dritte Sitzreihe beschert.
Rüttelt sich selber freiNoch beeindruckender ist aber die Technik unter der Fahrgastzelle: Ein Neunstufenautomat ist gesetzt, zudem gibts erstmals einen 4x4, der die Kraft vollvariabel zwischen beiden Achsen verschieben kann. Technikhighlight ist aber das neue GLE-Fahrwerk: Dank 48-Volt-Bordnetz lassen sich die vier Dämpfer einzeln und blitzschnell ansteuern – perfekt für grobes Gelände aber auch für schnelle Landstrassenfahrten. Auf Knopfdruck rüttelt sich der festgefahrene GLE gar selbständig aus der Sanddüne – crazy, wie die Amis sagen.
Sechs Zylinder zum AnfangDen Antrieb für den zwei Tonnen-SUV übernimmt beim Marktstart Anfang 2019 vorerst nur ein Sechszylinder-Benziner (367 PS), gefolgt von Sechszylinder-Diesel (286/340 PS). Erst 2020 kommen dann Plug-in-Hybrid und V8-Motoren.
Stockholm – Zwei Tage nach dem Inkrafttreten eines Verbots von Ganzkörper-Verschleierungen in der Öffentlichkeit in Dänemark ist erstmals eine Geldstrafe gegen eine verschleierte Frau verhängt worden. Die 28-Jährige war am Freitag in Horsholm im Nordosten des Landes unterwegs.
Dort ist sie laut der Polizei in einem Einkaufszentrum in ein Handgemenge mit einer anderen Frau verwickelt gewesen. Die Frau habe ihr den Nikab herunterreissen wollen.
Beim Eintreffen der Polizei trug die Muslimin ihren Nikab allerdings wieder. Daher sei sie informiert worden, dass ihr ein Bussgeldbescheid über 1000 Kronen (rund 150 Franken) zugestellt werde, sagte ein Polizeisprecher der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau.
Zudem sei sie aufgefordert worden, entweder ihren Ganzkörperschleier abzulegen oder den öffentlichen Raum zu verlassen. «Sie entschied sich für Letzteres», sagte der Sprecher.
Was die dänischen Sicherheitskräfte wegen des tätlichen Angriffs unternommen haben, blieb allerdings offen.
Seit Mittwoch ist es in Dänemark verboten, in der Öffentlichkeit eine Burka, die Gesicht und Körper bedeckt, oder einen Nikab, der nur die Augen freilässt, zu tragen. Auf Verstösse steht eine Geldbusse von 1000 Kronen, Wiederholungstäterinnen droht sogar eine Strafe von bis zu 10'000 Kronen. Vom Vermummungsverbot betroffen sind auch Masken, Sturmhauben und sogar falsche Bärte.
Alexandria – Im ersten Verfahren gegen Paul Manafort hat seine Buchhalterin den früheren Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump belastet. Cynthia Laporta sagte vor einem Bundesgericht in Virginia am Freitag gegen ihn aus.
Sie habe Manafort bei der Rückdatierung von Dokumenten sowie der Fälschung von Finanzberichten geholfen. Sie habe dies auf Bitten von Manafort und seinen Geschäftspartnern getan, sodass ihre Steuerlast gemindert wurde.
Das Gericht prüft seit Dienstag die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, ob Manafort insgesamt 18 Steuer- und Betrugsstraftaten begangen hat. Die Anklage will insbesondere zeigen, dass Manafort mehr als 60 Millionen Dollar für Lobbyarbeit für die damalige prorussische ukrainische Regierung erhielt und einen grossen Teil davon nicht versteuerte. Manafort hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Laportas Aussage war die bisher gravierendste für Manafort in dem Verfahren. Die Frau bedaure zudem, was sie getan habe.
Manafort arbeitete von Mai bis September 2016 für Trump. Seine mutmasslichen Vergehen sollen zum grössten Teil davor stattgefunden haben. Ein zweites Verfahren gegen ihn unter anderem wegen Geldwäscherei soll im September beginnen. Die Anklagen sind eine Folge der seit 14 Monaten laufenden Untersuchung des Sondermittlers Robert Mueller, der dem Verdacht einer Zusammenarbeit zwischen Russland und Trumps Wahlkampfteam nachgeht. Mueller hat bisher 32 Personen angeklagt oder von ihnen Geständnisse erhalten. Darunter ist Manaforts frühere rechte Hand, Rick Gates, der mit der Staatsanwaltschaft kooperiert und als einer der wichtigsten Zeugen gilt.
Für Mueller und Trump steht in dem Verfahren viel auf dem Spiel. Ein Schuldspruch würde Muellers Ermittlungen Auftrieb geben. Ein Freispruch könnte wiederum als Bestätigung für die Darstellung des Präsidenten gesehen werden, die Untersuchung sei eine «Hexenjagd».
Auch zehn Monate nach dem Massaker von Las Vegas mit 58 Toten hat die Polizei kein Motiv für die Tat. Nach dem Abschluss der Ermittlungen könne man bislang nur vermuten, was Stephen Paddock (†64) angetrieben hat. Der IS steckt entgegen eigenen Behauptungen wohl nicht dahinter.
Er ist für das schlimmste Schusswaffen-Massaker der US-Geschichte verantwortlich: Stephen Craig Paddock (†64), Rentner, kinderlos, geschieden. Der Amerikaner schoss am 1. Oktober 2017 aus dem 32. Stock des Mandalay Bay Resort in eine Menschenmenge, die das Country-Festival Route 91 Harvest besuchten.
Das Massaker fand ein Ende, als Polizisten die Hoteltüre einzutreten versuchten. Paddock nahm sich mit einer Kugel selbst das Leben. Das Ausmass der Schiesserei wurde erst in den Morgenstunden des 2. Oktobers ersichtlich. Die traurige Schlussbilanz: 58 Todesopfer und mehr als 800 Verletzte.
Paddock hatte 2016 viel Geld verlorenZehn Monate nach der Schiesserei legten die Ermittler am Freitag in Las Vegas den Abschlussbericht vor. «Was wir beantworten konnten, sind die Fragen nach dem Wer, Was, Wann, Wo und Wie», erklärte Sheriff Joe Lombardo in Las Vegas. «Was wir nicht endgültig beantworten konnten, ist, warum Stephen Paddock diese Tat begangen hat.»
Lombardo beschrieb Paddock als grundsätzlich «unauffälligen Mann», der Auffälligkeiten gezeigt habe. Das habe eine Befragung seines Arztes ergeben. Es habe aber keine Warnzeichen gegeben, die zu einer Ermittlung der Sicherheitsbehörden hätte führen können. Der Täter habe im Jahr vor dem Verbrechen eine Menge Geld verloren.
Paddock hatte nach Darstellung der Ermittler mit Immobilien ein Millionenvermögen gemacht und regelmässig in Spielcasinos gezockt.
Er hatte auch den Strand von Santa Monica im VisierVor der Tat recherchierte er laut Polizei über Monate und untersuchte dabei auch Taktiken der Polizei in Las Vegas. Ausserdem hatte er vor dem Festival in der Spielerstadt andere Orte ins Visier genommen und sich etwa erkundigt, wie voll der Strand von Santa Monica zu bestimmten Zeiten ist.
Der Sheriff erklärte, dass es keine Hinweise auf einen zweiten Täter gebe. Er erwarte auch nicht, dass es in dem Fall noch zu Festnahmen kommen werde.
IS reklamierte Massaker für sich – wohl zu UnrechtLombardo zeigte sich während der Pressekonferenz immer wieder ergriffen. Auf die Frage eines Journalisten, ob es sich dabei um einen Akt von Terrorismus handele, sagte der Polizist, er persönlich sehe das so, auch wenn es nach den Definitionen des FBI kein Terrorismus sei.
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte das Massaker im vergangenen Jahr für sich reklamiert, die Ermittler wiesen diese Behauptung aber schon damals zurück. Auch im Abschlussbericht hiess es, dass es keinerlei Hinweise gebe, dass Paddock «irgendeine Hass-Gruppe oder irgendeine in- oder ausländische Terrororganisation unterstützte oder ihr folgte.» (nim/SDA)
Washington – Russland hat den USA trotz der Spannungen zwischen beiden Ländern vorgeschlagen, gemeinsam am Wiederaufbau Syriens und an der Rückführung der Flüchtlinge zu arbeiten. Das geht aus einem Memorandum der US-Regierung hervor, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.
Der Vorschlag wurde vom Generalstabschef des russischen Militärs, Waleri Gerassimow, in einem Brief an den Vorsitzenden des Gemeinsamen Stabs des US-Militärs, Joseph Dunford, unterbreitet. Das Schreiben ist vom 19. Juli datiert.
Der russische Plan, der bisher nicht öffentlich bekannt war, wurde von der US-Führung allerdings kühl aufgenommen. In dem Memorandum heisst es, der US-Politik zufolge könne es nur dann eine Unterstützung für solche Bemühungen geben, wenn es eine politische Lösung zur Beendigung des seit sieben Jahren dauernden Konfliktes in Syrien gebe. Dazu gehörten auch von den Vereinten Nationen überwachte Wahlen.
Ein von Russland angeschobener und von anderen Staaten unterstützter Wiederaufbau in den Gebieten, die der syrische Präsident Baschar al-Assad kontrolliert, würde wohl dessen Macht zementieren. In dem Vorschlag werde zudem argumentiert, dass es der syrischen Führung an Ausrüstung, Treibstoff, anderem Material und den nötigen finanziellen Mitteln fehle, um das Land wieder aufzubauen und die Flüchtlinge zurückkehren zu lassen, heisst es in dem Memorandum. «Die Vereinigten Staaten werden nur dann eine Rückkehr der Flüchtlinge unterstützen, wenn diese sicher sind, freiwillig zurückkehren und ein menschenwürdiges Leben führen können», hiess es weiter.
2011 beschloss die US-Regierung ihre Haltung, dass Assad sich von der Macht zurückziehen muss. Als Assad mit Hilfe Russlands und des Irans die Rebellen zurückdrängte und seine Macht in den meisten Gebieten Syriens wieder etablierte, griffen die USA nicht ein.
Dunfords Büro lehnte eine Stellungnahme zu dem Schreiben Gerassimows ab. Eine Sprecherin sagte, beide Seiten hätten Stillschweigen über die Angelegenheit vereinbart. Von den Verteidigungsministerien in Russland und den USA waren zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten.
Nach Uno-Schätzungen dürfte der Wiederaufbau des Bürgerkriegslandes mindestens 250 Milliarden Dollar kosten. Rund 5,6 Millionen Syrier sind ins Ausland geflohen. Rund 6,6 Millionen Personen wurden zudem durch die Kämpfe im Inland vertrieben. Die meisten Flüchtlinge gehören der sunnitischen Mehrheit an, von der auch die Opposition gegen Assad getragen wurde. Es war unklar, ob die von den Alawiten dominierte Assad-Führung ihnen die Rückkehr gestatten würde. Die Alawiten gehören zur schiitischen Strömung des Islams, als deren Schutzmacht sich der Iran begreift.
Die FDP in Deutschland strebt zur Europawahl im kommenden Jahr eine Zusammenarbeit mit der Partei des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an.
Lindner will mit Macron zusammenspannen. Bei einem Treffen diese Woche in Paris sei klar geworden, dass «die FDP der Bewegung En Marche von allen deutschen Parteien inhaltlich am nächsten steht.» Dies sagte Christian Lindner, Vorsitzender der deutschen FDP, den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. Beide Gruppierungen wollten die Wettbewerbsfähigkeit verbessern und wirtschaftliche Unterschiede schneller überwinden.
«Wir haben vereinbart, dass wir weiter im Gespräch bleiben», führte Lindner aus. Die Europawahl könne die politische Landschaft verändern, sagte der deutsche Politiker. Überall in Europa seien christ- und sozialdemokratische Parteien zu erschöpft, um sich dem Populismus von links und rechts entgegen zu stellen. «Für die moderaten, liberalen Kräfte ist das eine Chance und eine Verantwortung zugleich.»
In der Migrationspolitik sehe sich die deutsche FDP «in einem Schulterschluss mit den Liberalen in Frankreich, in den Niederländern oder in Dänemark». Lindner sprach sich für gemeinsame Asylverfahren, vergleichbare soziale Absicherung und kontrollierte Aussengrenzen in Europa aus. «Paradoxerweise führt der Weg zu einer europäischen Lösung über eine Rückkehr Deutschlands zur Zurückweisung von Flüchtlingen an den deutschen Grenzen», fügte Lindner hinzu. (SDA)
Bewaffnete Unbekannte haben in Mexiko elf Menschen getötet. Die acht Männer und drei Frauen seien in Ciudad Juárez erschossen worden, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft des Bundesstaats Chihuahua, Carlos Huerta, am Freitag mit.
Es werde vermutet, dass hinter der Tat die organisierte Kriminalität steckt. Die Toten wurden in einem Haus gefunden, Waffen oder Drogen habe man dort nicht entdeckt, so Huerta.
Laut Zeugenberichten wurden die an den Händen gefesselten Menschen von zwei Männern erschossen. Lokale Medien berichteten zudem, dass die Toten Folterspuren aufwiesen und den Frauen die Unterwäsche heruntergezogen wurde. Die Staatsanwaltschaft bestätigte das zunächst nicht.
Ciudad Juárez, das an der Grenze zu den USA liegt, gilt als eine der gewalttätigsten Städte des lateinamerikanischen Landes. Mexiko leidet unter einer Gewaltwelle, im vergangenen Jahr wurden rund 30'000 Menschen getötet. (SDA)
Laufen, werfen, stossen, springen bis ans Limit: Die Luzerner Leichtathletik-Hoffnung Géraldine Ruckstuhl zeigt ihren harten Trainings- und Wettkampfalltag vor der EM in Berlin.
Um den Siebenkampf dreht sich alles in Géraldine Ruckstuhls Sportalltag. Die U18-Weltmeisterin und U20-Vize-Europameisterin gehört zu den ganz grossen Hoffnungen in der Schweizer Leichtathletik. An der EM in Berlin tritt die 20-jährige Luzernerin nun gegen die Weltelite an.
Die olympische Disziplin Siebenkampf wird als zweitätiger Wettkampf ausgetragen: 100 Meter Hürden, Hochsprung, Kugelstossen, 200 Meter Sprint, Weitsprung, Speerwurf und 800 Meter Sprint. Die berühmteste Siebenkämpferin ist wohl die Schwedin Carolina Klüft, die in den Nullerjahren drei Mal Weltmeisterin wurde.
Sie bringt ihren Körper immer von Neuem ans Limit«Ich liebe am Siebenkampf, dass er so abwechslungsreich ist», schwärmt Géraldine Ruckstuhl von ihrer Sportart. «Nur Sprint wäre mir auf Dauer zu langweilig.» Sie trainiert neun Mal pro Woche, insgesamt 15 Stunden, jede der sieben Disziplinen im Minimum einmal. Und hat auch dann noch nicht genug: «Nach dem Training freue ich mich schon wieder aufs nächste!»
Die EM in Berlin sieht sie als wichtige Erfahrung auf ihrem Weg an die Weltspitze: «Ich will gegen mich selbst gewinnen, nicht gegen die Konkurrentinnen.» Von ihrem Körper fordert sie alles, bringt ihn immer von Neuem ans Limit mit einem Ziel: «Dass ich immer noch bessere Leistungen bringen kann.» Sagts und schiesst aus den Startlöchern.
Nach langen Ermittlungen konnte die ungarische Polizei Anfang Juli einen Schweizer Bürger festnehmen. Er soll von Budapest aus einen Drogenring in Zürich geleitet haben.
Schwer bewaffnet und in voller Kampfmontur stürmt eine Einheit ungarischer Polizisten Anfang Juli ein Wohnhaus in Budapest. Ihr Ziel: die Festnahme des mutmasslichen Bosses eines in der Schweiz tätigen Drogenrings.
Die Aktion ist ein voller Erfolg, wie die Polizei mitteilt. Die Einsatzkräfte überraschen den schweizerisch-französischen Doppelbürger in Unterwäsche und können ihn ohne grosse Gegenwehr in Gewahrsam nehmen.
Kokainhandel in ZürichDem Verhafteten wird vorgeworfen, mit Komplizen und einem grossen Netzwerk von Kurieren immer wieder grössere Mengen Kokain in die Schweiz geschmuggelt zu haben – in einzelnen Fällen mehrere Kilogramm pro Lieferung.
Die Drogen seien anschliessend durch ein straff organisiertes Vertriebsnetz hauptsächlich in Zürich verkauft worden, wie die ungarische Polizei mitteilt. Der Schweizer soll den Drogenhandel vor allem von Budapest aus organisiert haben, aber auch regelmässig in die Schweiz gereist sein.
Am 3. Juli schliesslich erliessen die Schweizer Behörden einen internationalen Haftbefehl gegen den mutmasslichen Drogenboss, was zum Einsatz der ungarischen Polizisten führte. Praktisch zeitgleich konnten auch zwei seiner Komplizen verhaftet werden. Dabei soll es sich gemäss ungarischen Angaben um einen Italiener und eine Österreicherin handeln.
Erfolgreiche ZusammenarbeitDie Verhaftung ist das Ergebnis einer internationalen Zusammenarbeit zwischen den Behörden aus der Schweiz und Ungarn. Die beteiligten Ermittler standen monatelang in Kontakt, um die Aktion detailliert zu planen.
Weder die Staatsanwaltschaft Zürich noch das Bundesamt für Justiz konnten die Aktion dem BLICK bestätigen. Laut der ungarischen Polizei haben die Schweizer Behörden die Auslieferung des Inhaftierten beantragt.
Die Schweizer Kultur sei in letzter Zeit viel zu unpolitisch, sagte Bundespräsident Alain Berset im Rahmen des Filmfestivals Locarno. Und er erklärte, warum er sich über den Weinstein-Skandal freue.
Er macht sich ein Spiel daraus – und mittlerweile gehört es zum Filmfestival Locarno wie die Piazza Grande: das kleine Quiz von Bundespräsident Alain Berset (46). «US-Präsident Trump fragte mich, ob hier irgendwo der Hollywood-Film ‹Gladiator› gedreht wurde», sagte Berset bei seiner Rede auf dem Monte Verità oberhalb von Ascona TI. Und wandte sich neckisch ans Publikum: «Wahr oder falsch?»
So reihte der Freiburger zwischen Boccalino und Risotto eine Behauptung an die nächste. Und löste dann auf: «Das mit Trump ist nicht wahr – aber weit entfernt von der Wahrheit ist es nicht. Es hätte genau so passiert sein können.»
Mehr Frauen hinter die Kamera!Gemeinsam mit seiner eleganten Gattin Muriel Zeender Berset (45) weilt das SP-Oberhaupt der Landesrgierung seit Mittwoch am Hotspot des hiesigen Kulturschaffens. Und er hat eine Mission: Frauen sollen genauso oft hinter Schweizer Kameras stehen wie Männer.
Letztes Jahr lancierte Berset eine grosse Gender-Offensive und stellte fest: Frauen werden in der Filmförderung systematisch diskriminiert. Die Folge: Auf der Piazza laufen beispielsweise nur fünf Filme von Regisseurinnen – 15 von Regisseuren.
Froh über MeToo-DebatteDer Weinstein-Skandal und die MeToo-Debatte bestärken den Magistraten jetzt. «Es war klar, dass endlich auch in der Kultur etwas für die Gleichstellung geschehen muss», sagte Berset. «Und die Schweiz sollte hier eine Vorreiterrolle einnehmen.»
So unterschreibt Locarno am Sonntag als erstes A-Festival nach Cannes (F) die Charta für Gleichstellung und Diversität. Das Festival verpflichtet sich, eine Statistik über Geschlechterverhältnisse zu führen. Berset freut das: «Die Kultur hat sich in der Vergangenheit viel zu unpolitisch gegeben. Da spüre ich jetzt Bewegung. Es war höchste Zeit.»
Die Schweizer Kultur sei in letzter Zeit viel zu unpolitisch, sagte Bundespräsident Alain Berset im Rahmen des Filmfestivals Locarno. Und er erklärte, warum er sich über den Weinstein-Skandal freue.
Er macht sich ein Spiel daraus – und mittlerweile gehört es zum Filmfestival Locarno wie die Piazza Grande: das kleine Quiz von Bundespräsident Alain Berset (46). «US-Präsident Trump fragte mich, ob hier irgendwo der Hollywood-Film ‹Gladiator› gedreht wurde», sagte Berset bei seiner Rede auf dem Monte Verità oberhalb von Ascona TI. Und wandte sich neckisch ans Publikum: «Wahr oder falsch?»
So reihte der Freiburger zwischen Boccalino und Risotto eine Behauptung an die nächste. Und löste dann auf: «Das mit Trump ist nicht wahr – aber weit entfernt von der Wahrheit ist es nicht. Es hätte genau so passiert sein können.»
Mehr Frauen hinter die Kamera!Gemeinsam mit seiner eleganten Gattin Muriel Zeender Berset (45) weilt das SP-Oberhaupt der Landesrgierung seit Mittwoch am Hotspot des hiesigen Kulturschaffens. Und er hat eine Mission: Frauen sollen genauso oft hinter Schweizer Kameras stehen wie Männer.
Letztes Jahr lancierte Berset eine grosse Gender-Offensive und stellte fest: Frauen werden in der Filmförderung systematisch diskriminiert. Die Folge: Auf der Piazza laufen beispielsweise nur fünf Filme von Regisseurinnen – 15 von Regisseuren.
Froh über MeToo-DebatteDer Weinstein-Skandal und die MeToo-Debatte bestärken den Magistraten jetzt. «Es war klar, dass endlich auch in der Kultur etwas für die Gleichstellung geschehen muss», sagte Berset. «Und die Schweiz sollte hier eine Vorreiterrolle einnehmen.»
So unterschreibt Locarno am Sonntag als erstes A-Festival nach Cannes (F) die Charta für Gleichstellung und Diversität. Das Festival verpflichtet sich, eine Statistik über Geschlechterverhältnisse zu führen. Berset freut das: «Die Kultur hat sich in der Vergangenheit viel zu unpolitisch gegeben. Da spüre ich jetzt Bewegung. Es war höchste Zeit.»
Der Schweizer Markt ist für Weinfälscher hoch lukrativ! Der neuste Fall: der beliebte Sito Moresco von Italiens Starwinzer Angelo Gaja. Ein Wein, der keine 40 Franken kostet.
Weine aus Italien sind in der Deutschschweiz die unbestrittene Nummer eins. Und nirgendwo auf der Welt wird derart viel qualitativ hochstehender Wein getrunken wie bei uns. Da erstaunte es wenig, als Ende 2016 Fälschungen des Super-Toskaners Tignanello auftauchten.
Doch kaum ist dieser Skandal überstanden, wird der Markt von den nächsten gefälschten Flaschen überflutet. Diesmal gehts um einen Wein, der weniger als 40 Franken kostet. Im Gegensatz zum doppelt so teuren Tignanello.
Auch anders: Der von der Fälschung hauptbetroffene Händler geht in die Offensive. Discounter Otto's verkündet per Medienmitteilung, dass er einem Weinfälscher auf den Leim gekrochen sei.
17'000 Flaschen betroffenIn diesem Communiqué heisst es, dass gefälschte Flaschen des Sito Moresco der Jahrgänge 2014 und 2015 «in Umlauf gebracht» worden seien. «Betroffen» sei auch Otto's. Eine Umschreibung dafür, dass der Discounter 17'000 Flaschen Sito Moresco bei einem dubiosen Tessiner Importeur gekauft habe. Eine Zahl, die Otto's-Chef Mark Ineichen weder bestätigt noch dementiert: «Wir sind mittlerweile einer der grössten Händler der Schweiz. Da sind die Mengen gross.»
Doch genau diese Zahl ist es, die sowohl Gaja wie auch den offiziellen Importeur Weibel Weine aus Thun BE stutzig macht. Geschäftsführer Adrian Weibel: «Wenn man weiss, dass wir als offizieller Importeur rund 20'000 Flaschen pro Jahr erhalten und die Gesamtproduktion des Weins in einem guten Jahr 120'000 Flaschen beträgt, muss man hellhörig werden.» Ineichen lässt die Vorwürfe zumindest teilweise gelten: «Wir haben 80'000 Artikel im Sortiment. Da kann man nicht alles zu jedem Artikel wissen. Wir haben uns aber vorgängig von der Firma Netwine & Food aus Lugano Muster schicken lassen. Die waren einwandfrei. Und ob alle Flaschen Fälschungen sind, ist nicht bewiesen. Wir hätten aber sicher vorsichtiger sein müssen.»
Verdächtige in U-HaftEs war bereits besagte Tessiner Firma, die am Ursprung der falschen Tignanello-Flaschen stand. Immerhin hat Staatsanwältin Raffaella Rigamonti nun Nägel mit Köpfen gemacht und die zwei Firmenverantwortlichen der Netwine & Food in U-Haft nehmen lassen.
Otto's hat die Fälschungen unverzüglich in einem Labor untersuchen lassen. Der Befund: keine Gefahr für die Gesundheit. Was genau in den Flaschen ist, kann das Labor nicht sagen. EIne Degustation ergab: Es ist ein süsser Gummibärli-Wein, der nichts mit einem echten Gaja gemein hat. Erstaunlich und für Gaja inakzeptabel, dass Otto's davon spricht, «der Wein sei von der Qualität her überraschend gut».
Verräterischer AlkoholgehaltDer Discounter hat die Flaschen mittlerweile aus den Regalen und das Angebot (31.90 statt 39.90 Franken bei Weibel) aus dem Online-Shop genommen. Wie viele Flaschen retourniert wurden, weiss Ineichen nicht genau: «Viel ist es nicht.»
Die Fälschungen sind hoch professionell gemacht. Erkennbar sind sie erst beim Ziehen des Billigkorkens. «Zapfenfetischist» Gaja verwendet immer nur die besten Korken. Beim 15er haben die Fälscher indes gewaltig gepfuscht. Sie haben den gleichen Alkoholwert auf die Etikette gesetzt wie beim 14er: 13,5%. Dabei ist der Alkoholgehalt auf der Original-Etikette mit 14% angegeben. Fälschungen des 15ers sind also ganz einfach auszumachen.
Es war seine grosse Liebe, nun kommt er mit GC zum FCB zurück. «Ich liebe die Stadt und den Morgestraich noch heute», sagt Thorsten Fink (50).
Es sind turbulente Tage in Basel. Am Donnerstag wird Marcel Koller (57) als neuer Trainer vorgestellt. Heute trifft der FCB auf GC erstmals mit Koller als Nachfolger von Raphael Wicky (41) an der Linie.
Wenig hätte gefehlt und Thorsten Fink wäre vergangenes Jahr statt Wicky Trainer beim FCB geworden. Er verhandelte mit Sportchef Marco Streller, hatte bei Austria Wien sogar eine FCB-Ausstiegsklausel. «Ich wäre gerne FCB-Trainer geworden, natürlich war es eine Enttäuschung», sagt Fink. «Ich liebe diesen Klub, die Menschen, die Stadt, den Morgestraich noch heute. Sonst hätte ich mir keine solche Klausel in den Vertrag schreiben lassen.»
Bei GC besitze er «gar keine Ausstiegsklausel», sagt er. Und mit Streller hatte er bei dieser Trainer-Suche gar keinen Kontakt. «Aber wir tauschen uns sonst öfters aus. Er hat mir erklärt, dass man damals auf eine andere Philosophie setzen wollte. Kein Problem.»
Wie wird der Ex-Trainer (2008-2011 beim FCB) heute im St. Jakob-Park empfangen? «Egal. Ich hoffe positiv. Als ich zum Hamburger SV ging, gab es zum Teil böses Blut. Aber in jenem Moment denkst du: Boah, Bundesliga, du weisst ja nicht, ob diese Chance in deinem Leben nochmals kommt. Im Nachhinein wäre ich besser mal irgendwann nach einer ganzen Saison gewechselt.»
Nun ist er mit GC mit Niederlagen gegen YB und den FCZ in die Saison gestartet. Gegen den FCB droht die dritte Pleite in Serie. «Wir hatten gute Ansätze, aber der Spielplan ist brutal für uns», sagt Fink. «Gibt man uns gegen YB den Penalty, können wir gewinnen. Gegen den FCZ hatten wir 12 zu 8 Torschüsse, die Leistungen waren positiv. Aber wir müssen geiler auf die Tore sein.» Mit der Mannschaft sei er sehr zufrieden, sagt er: «Und als ich beim FCB anfing, funktionierte es auch erst in der 8. Runde. Wir lagen gegen Bellinzona 0:1 hinten und gewannen 2:1. Ab da liefs. Dasselbe kann ich mir hier vorstellen.»
Das Ziel der Hopper ist klar: «Wir wollen einen Europa-League-Platz erreichen», sagt Fink. «Das liegt mit dieser Mannschaft drin.» Und zum Spiel heute im Joggeli sagt er: «Ich gebe jetzt alles für GC und will Basel schlagen. Der FCB kann danach von mir aus wieder siegen...»
ZÜRICH - Neue DNA-Tests sollen beweisen, dass Schweizer Fleisch auch wirklich von hier kommt. Damit will man Fleischskandale vermeiden. Dumm nur: Die Preise steigen.
Das Steak ist saftig, das Geschnetzelte zart. Doch woher das Fleisch kommt, sieht der Konsument dem Produkt nicht an. Abhilfe schafft seit Anfang Monat ein DNA-Check. Mit einer Datenbank und Stichproben will die Fleischbranche das Vertrauen ins Schweizer Fleisch stärken. Wer Schweizer Fleisch kauft, soll auch sicher sein können, dass er auch wirklich solches auf dem Teller hat.
Nicht zuletzt ist dies auch eine Preisfrage: Fleisch aus Schweizer Betrieben ist teurer als ausländisches. Zwar sind sechs von zehn Konsumenten bereit, diesen Aufpreis zu bezahlen, wie eine Deloitte-Studie im Auftrag der Branchenorganisation Proviande zeigt. Doch nur, wenn die Fleischtiger dafür auch bekommen, was sie zahlen. Der Skandal um den Fleischhändler Carna Grischa 2014 (BLICK berichtete) und die anschliessende Pleite hat dies eindrücklich bewiesen.
Intransparenter PreisaufschlagDer DNA-Check macht Schweizer Fleisch aber noch teurer. Wie eine kleine Notiz in der «Coop-Zeitung» Anfang Monat zeigt, gibt die Detailhändlerin die Kosten für die Schweiz-Garantie an die Konsumenten weiter. Betroffen seien ausgewählte Rind- und Kalbfleisch-Produkte. Dabei steigt der 100-Gramm-Preis bei den angeführten Beispielen um 5 bis 10 Rappen – immerhin eine Preiserhöhung von bis zu 1,9 Prozent.
Doch wer die Berechnungen des Branchenverbands Proviande studiert, wird stutzig. Laut den Initianten des DNA-Checks kostet ein Test 8.70 Franken. Bei Rindfleisch erhöhe sich der Preis dadurch um rund 5 Rappen, bei Kalbfleisch um 9 Rappen – pro Kilo! Rund zehnmal mehr ist es bei Coop.
Macht der Grossverteiler auf dem Rücken der Konsumenten ein Geschäft? Nein, wiegelt eine Sprecherin ab und verweist auf das Wörtchen «ausgewählt». «Wir haben nicht bei allen Kalb- und Rindfleisch-Produkten den Preis erhöht, dafür aber bei einigen Produkten um einen höheren Betrag», so ihre Erklärung. Coop macht also eine Mischrechnung. Das ist zwar legitim, für die Kunden aber schwierig nachvollziehbar.
Spar, Aldi und Lidl verzichten auf PreiserhöhungNicht alle Detailhändler wählen diesen Weg. So verzichtet Spar darauf, an den Verkaufspreisen zu schrauben, obwohl die Kette sich ebenfalls der Proviande-Initiative angeschlossen hat. Der Grund: «Spar steht einer Preiserhöhung gegenüber den Kunden kritisch gegenüber.» Gleiches gilt für Lidl. Auch Aldi plant vorerst keine Preisaufschläge für die Kunden.
Migros-Kunden müssen aber auch mit höheren Preisen bei einzelnen Rindfleisch-Produkten rechnen. Laut Sprecher Luzi Weber handle es sich um «kleine Aufschläge». Wenn immer möglich versuche der orange Riese, Mehrkosten für die Kunden zu vermeiden, indem man anderswo spare.
Denner hat sich der Initiative zwar nicht angeschlossen, begrüsst diese aber. Trotzdem würde sämtliches Schweizer Rind- und Kalbfleisch im Sortiment durch DNA-Proben geprüft – ohne Preisaufschläge. Dass die Kosten für den DNA-Check auf die Konsumenten abgewälzt werden, findet Denner-Sprecher Thomas Kaderli falsch. «Vielmehr sollten diese Kosten von den Schlachtbetrieben und Verarbeitern getragen werden», verlangt er.
Fleisch-Branche soll zahlenDas sieht auch die Stiftung für Konsumentenschutz so. «Das soll die Branche selbst übernehmen, die Kosten sind ja offenbar mit 5 beziehungsweise 9 Rappen pro Kilo Rind- oder Kalbfleisch verkraftbar», findet Josiane Walpen, Leiterin Ernährung und Mobilität.
Für ein System mit so vielen Mängeln sollen Kunden nicht zahlen müssen. Ihre Kritik: Die Kontrollergebnisse würden gegen aussen nicht transparent gemacht und bei Verstössen sind keine Sanktionen vorgesehen. Aktuell klärt Proviande noch ab, wie man in solchen Fällen vorgehen will.
Zudem kritisiert die Konsumentenschützerin, dass nicht alle Schlachthöfe mitmachen würden und damit auch nicht flächendeckend geprobt werde. «Das Kontrollsystem zeigt, dass in erster Linie die Interessen der Branche im Fokus waren und nicht diejenigen der Konsumenten.»
Aktuell machen 21 Schlachtbetriebe bei den DNA-Checks mit. Das scheint wenig und die Kritik gerechtfertigt. Immerhin aber decken sie laut Proviande rund 80 Prozent des Marktes ab. Bald sollen noch mehr Betriebe dazukommen. Wie sich das auf das Vertrauen der Konsumenten ins Schweizer Fleisch und auf die Preise auswirkt, wird sich zeigen.
Seit 1970 kennen wir uns. Die Formel 1 ist unsere gemeinsame, nicht gesundheitsfördernde Bühne. Jetzt liegt Niki Lauda im Spital – und kämpft.
Nach den zwei Nierentransplantationen (dank Bruder Florian und Ehefrau Birgit) sowie einer Herzoperation ist es nun eine fremde Lunge, die den Wiener flachlegt. Nicht für eine kurze Zeit, sondern sehr lange.
Sein Turbo, den er früher auf den Pisten und später 21 Jahre als RTL-Reporter sowie als aktueller Mercedes-Aufsichtsrat zündete, verlangt kein Vollgas mehr, sondern einen wochenlangen Boxenhalt.
Es stinkt dem Mann, dass er daheim in Wien nicht mehr täglich früh aufstehen – und im Hotel Sacher seinen Morgenkaffee trinken kann. Dort studierte er das Leben unter dem Motto: «Mich reizen nur unlösbare Aufgaben!»
Niki, gestern ins Wachkoma versetzt, kann jetzt seine Zukunft nicht mehr selbst bestimmen. Die Ärzte dirigieren sein neues Leben. Viele sagen, es sei bereits sein siebtes! Niki muss Befehle befolgen und kann nicht mehr in seiner oft kritisierten Art herumpoltern. Wir müssen jetzt einige Zeit auf seine kernigen Aussagen verzichten. Doch Lauda wird auch diesmal zurückkehren. «Das schaffst du, Niki!»
Wer einmal, wie Lauda am 1. August 1976, fast eine Minute in einem mit 800 Grad brennenden Auto sass, der kennt seinen zweiten Geburtstag nach dem 22. Februar 1949. BLICK war damals die erste Woche nach dem Unfall bei Laudas Todeskampf in der Uniklinik von Mannheim mit seiner Frau Marlene dabei. Und die Letzte Ölung bewegte vor 42 Jahren die Sportwelt!
Es waren dramatische Augenblicke, die sich damals abspielten. Plötzlich stolperte der Priester aus dem Zimmer von Niki. Marlene: «Ich habe ihm einen Fusstritt gegeben. Man muss sich vorstellen, dass Niki ja eigentlich wach war!»
Lauda sagte später immer: «Als ich eine Hand auf meiner Stirn spürte, sagte ich mir: So kannst du nicht abtreten! Da wusste ich, dass ich kämpfen musste.» Wie jetzt in Wien. Auch hier wird er mit seinem unermüdlichen Willen und dem Mut zum Leben das Schicksal auf seine Seite zwingen. «Das schaffst du, Niki!»
42 Tage nach der Feuerhölle startet Lauda bereits wieder in Monza zum GP von Italien. Und wird auf dem Ferrari sensationeller Vierter. Vergessen war auch die «Bild»-Schlagzeile: «Dieser Mann hat kein Gesicht mehr!»
Für viele Menschen war Niki Lauda nach dem Unfall zum Monster geworden. Es störte ihn nicht. Er ging seinen dornigen Weg ohne Eitelkeiten weiter. Seine zweite Leidenschaft, die Fliegerei, konnte ihn mehr begeistern als die Formel 1, wo er BLICK am 28. September 1979 in Montreal auf die Frage nach einer guten Story einfach sagte: «Heute trete ich zurück!»
Das Wort «Arschloch» hat er mir längst verziehen. Wir wissen beide, dass der andere ein Wahnsinniger ist. Das schweisst noch mehr zusammen und erhöht den Respekt. Lauda trat damals im Brabham Alfa wirklich zurück – und flog nach dem ersten Training nach Österreich! Ein Satz wurde danach weltberühmt: «Ich will nicht mehr im Kreis herumfahren!»
Lauda konzentrierte sich auf seine Fluglinie – und musste am 26. Mai 1991 in Thailand um 223 tote Passagiere trauern. Ein Schock, der ihn immer begleitete. Aber jetzt hat er in Wien vom Krankenbett aus alle seine Pläne mit Laudamotion und der Fusion mit Ryanair aufgegeben.
Niki Lauda ist in seinem schwersten Kampf nur noch der Papi. Das Leuchten in den Augen seiner Zwillinge Max und Mia (bald 9) neben dem Spitalbett wird ihm helfen. 2017 hatte Lauda in Singapur eine Videobotschaft für seine Kinder aufgenommen und «Happy Birthday» gesungen. Jetzt heissts: Gute Besserung. «Das schaffst du, Niki!»
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Lunge kam aus DeutschlandDas Drama um Lauda spitzte sich am Mittwoch zu: akute Lebensgefahr. Die Lunge war nicht mehr zu retten. Dank der internationalen Datenbank konnte eine Lunge aus Deutschland eingeflogen werden. Donnerstag die sechsstündige Operation. Professor Klepetko: «Alles gut verlaufen. Doch er muss Wochen im Spital bleiben!» Wie «Bild» schreibt, wurde Lauda sieben Tage lang mit einer Pumpe am Leben gehalten.
New York – Der US-Bank Wells Fargo droht neues Ungemach: Diverse Behörden nehmen das Geldhauses im Zusammenhang mit staatlichen Wohnraumförderungsprogrammen für Kunden mit einem niedrigen Einkommen unter die Lupe, wie das US-Finanzinstitut am Freitag mitteilte.
Zudem habe Wells Fargo acht Millionen Dollar zur Entschädigung von Kreditnehmern zurückgestellt, denen unter einem Programm des Finanzministeriums Änderungen bei Hypothekendarlehen zugestanden hätten.
Wells Fargo war erst in dieser Woche im Zusammenhang mit Immobilienkrediten kurz vor der Finanzkrise eine Strafe von 2,09 Milliarden Dollar aufgebrummt worden. Das US-Justizministerium wirft dem in San Francisco ansässigen Geldhaus vor, bei der Erteilung der Darlehen wissentlich über falsche Einkommensinformationen der Kreditnehmer hinweggesehen zu haben.
Wells Fargo hatte im April zudem eine Strafe von einer Milliarde Dollar wegen verschiedener Vergehen im Geschäft mit Baudarlehen und Autoversicherungen gezahlt.
Belinda Bencic (WTA 43) verliert im Viertelfinal gegen Andrea Petkovic in drei Sätzen.
Vor ziemlich genau drei Jahren hat Belinda Bencic in Toronto ihr zweites und bisher letztes WTA-Turnier gewonnen.
Dies bleibt auch nach der Veranstaltung in Washington so: Bencic unterliegt im Viertelfinal der Deutschen Andrea Petkovic mit 3:6, 6:2 und 6:7.
Auch der Regen in der US-Hauptstadt hilft dieses Mal nicht: Bei Satzball für Petkovic musste die Partie im ersten Durchgang unterbrochen werden. Danach gelingt Belinda zwar der Satz-Ausgleich. Das Tie-Break im Dritten besiegelt dann aber ihr Out.
Noch bleibt Bencic etwas Zeit, um an ihrer Form zu feilen: Die US Open beginnen erst am 27. August.
Im Berner Kursaal wurde die Preise für die letzte Eishockey-Saison verliehen. BLICK liefert die buntesten Geschichten rund um die Hockey-Gala.
Dresscode – Festlich soll man sich kleiden, steht in der Einladung. Von der Krawattenpflicht aber sind die Männer befreit. Dumm nur, dass ZSC-Legende Mathias Seger (40) das wohl nicht mitbekommen hat. Verzweifelt versucht er, sich die Krawatte zu binden, bis ihm Mark Streit (40) zu Hilfe eilt.
Verwirrt – Gewohnt humorvoll führt Steffi Buchli mit ihrem My-Sports-Kollegen Reto Müller durch den Abend. Als sie Luganos Elvis Merzlikins, den Torhüter des Jahres, auf die Bühne bittet, bricht sie in lautes Gelächter aus: «Ich war komplett durcheinander wegen seinem Hut.»
Nachwuchs – In zwei Monaten ist es so weit. Hockey-Legende Mark Streit und seine Fabienne werden zum zweiten Mal Eltern. Kribbelt es schon? «Es geht. Dafür macht mir die Hitze etwas zu schaffen», so Fabienne.
Nachfolger – Vier Jahre lang wurde Andres Ambühl von den Fans zum beliebtesten Spieler gekürt. Nun holt sich Mathias Seger den Titel. «Ich bin im Loch. Zum Glück ist Wochenende», scherzt Ambühl. Seger feiert gleich doppelt: Er erhält gemeinsam mit Streit, Martin Gerber, Martin Plüss und Florence Schelling den Special Award.
Rückkehr – Am Donnerstag ist er in Zürich gelandet, gestern wird er zum MVP der Playoffs gekürt – ZSC-Back Kevin Klein (33). Eigentlich wollte er ja seine Karriere beenden, hat sich dann aber umentschieden. Seine Frau war die treibende Kraft. «Sie wollte es mehr als ich. Und auch die Kinder freuen sich. Sie lernen hier Deutsch.»
Gedanken – Dass die Nati nach dem Silber-Märchen den Hockey Award erhält, versteht sich von selbst. Goalie Leonardo Genoni hat die Pleite gegen Schweden aber noch immer nicht verdaut: «Sie geht mir oft durch den Kopf.» Seine Gedanken kreisen auch um seine Zukunft. Sein Vertrag in Bern läuft aus. Bleibt er? Oder wechselt er nach Zug oder Zürich? «Ich habe noch nicht entschieden. Aber bald. Ich muss.»
Heimkehr – Auch Wunderkind Nico Hischier weilt mit seiner Lorena (19) im Kursaal. Hischier verbringt den Sommer in Bern, wohnt bei seiner Tante oder der Schwester. Die Ferien verbrachte er am Gardasee und in Kroatien. Nun schuftet er im Kraftraum, will Muskeln zulegen.
Abwesend – Gleich zwei Gewinner glänzen durch Abwesenheit. Ambri-Stürmer Dominic Zwerger, der zum Youngster of the Year gekürt wird, und Martin Plüss, der den Special Award erhält und in Göteborg weilt. Beide haben jedoch eine Videobotschaft hinterlassen.
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Alle Awards in der ÜbersichtMost Valuable Player
Playoffs: Kevin Klein (ZSC Lions)
Quali: Andrew Ebbett (Bern)
Hockey Award
Herren Nationalmannschaft
Goaltender of the Year
Elvis Merzlikins (Lugano)
Youngster of the Year
Dominic Zwerger (Ambri)
Most Popular Player
Mathias Seger (ZSC Lions)
Special Award
Mathias Seger, Mark Streit, Martin Gerber, Martin Plüss und Florence Schelling
Woman of the Year
Alina Müller (Nati)