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Publikationen des German Institute of Development and Sustainability (IDOS)
Updated: 2 weeks 23 hours ago

So steigern wir die Sichtbarkeit von Expertinnen

Mon, 02/10/2020 - 09:00

Reden wir über „manels“. Das sind Veranstaltungen mit ausschließlich männlichen Sprechern. Sie stehen stellvertretend für ein Problem in Wissenschaft und Gesellschaft. Die Open Society Foundation hat bei über 20 hochrangigen europäischen Konferenzen zwischen 2012 bis 2017 die Geschlechterzugehörigkeit der Sprecher*innen untersucht. Diese waren nur zu 26 Prozent Frauen. Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Untersuchungen, die sich auf die aktive Teilnahme von Frauen bei (natur-) wissenschaftlichen Veranstaltungen beziehen oder einen globalen Vergleich anstellen: Die Anteile weiblicher Podiumsgäste oder Sprecherinnen überschreitet selten ein Drittel, erhöht sich nur langsam und ist in bestimmten Fachrichtungen sogar rückläufig. 

Anlässlich des Internationalen Tages der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft, der am 11. Februar begangen wird, ist dies ein beklagenswertes Bild. Wie auch das Unterziel 5.5 der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung soll der Tag dazu beitragen, die aktive Teilhabe von Frauen am gesellschaftlichen Leben und ihre Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen zu erhöhen. Insbesondere geht es darum, dass Mädchen und Frauen in Bildung und (Natur-) Wissenschaft präsenter sind. Ihre Benachteiligung in diesen Bereichen setzt sich an anderer Stelle fort: So verdienen Frauen, die auch häufiger in schlechter bezahlten Berufen tätig sind, im globalen Schnitt 20 Prozent weniger als Männer; nur 24 Prozent aller Parlamentarier*innen waren im Jahr 2018 Frauen.  

Viel spricht dafür, dass die mangelnde Sichtbarkeit weiblicher Expertinnen in prominenten Situationen – wie etwa Podiumsdiskussionen – dazu beiträgt, Vorstellungen männlicher Überlegenheit aufrechtzuerhalten. Wenn Mädchen und Frauen Vorbilder fehlen, um einflussreiche Rollen und verantwortungsvolle Positionen zu übernehmen, verfestigt dies auch bestehende (Chancen-)Ungleichheiten. Die geringe Präsenz von Frauen sowie anderer benachteiligter Gruppen führt dazu, dass etliche Perspektiven im öffentlichen Diskurs unberücksichtigt bleiben. Dies schränkt auch die Möglichkeiten ein, Lösungen für komplexe Probleme zu finden. 

Es gibt verschiedene Gründe, warum Frauen bei Veranstaltungen unterrepräsentiert sind. Oft beklagen Veranstalter*innen, dass die angefragten Expertinnen nicht zur Verfügung gestanden hätten, dass es schwierig gewesen sei, eine Frau mit Expertise im gesuchten Themenfeld zu finden oder dass die weibliche Teilnehmerin kurzfristig abgesagt habe. 

Dahinter stehen größtenteils strukturelle Barrieren. Wissenschaftlerinnen haben weniger Führungspositionen inne als ihre männlichen Kollegen. Werden Teilnehmer*innen für Veranstaltungen nach Titel und Funktion gesucht, reduziert sich dadurch automatisch die Zahl der zur Verfügung stehenden Expertinnen. Oft beschränken Organisator*innen die Suche nach Expert*innen auf die ihnen bekannten Netzwerke; diese sind häufig männlich dominiert. Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit und sind stärker als Männer in die Familienarbeit eingebunden. Schließlich sind Frauen auch zögerlicher bei der Annahme von Einladungen zu Themen, die vage formuliert sind oder ihrer Wahrnehmung nach nicht zu ihrem Kernbereich gehören.

Für Institutionen, Organisator*innen und Einzelne gibt es unterschiedliche Ansatzpunkte, um die öffentliche Präsenz von Wissenschaftlerinnen zu stärken. Institutionen können die Geschlechterdiversität von Veranstaltungen zu einem Kernanliegen machen und dieses nach Innen und Außen kommunizieren. Dazu gehören selbst gesetzte Quoten, die regelmäßig überprüft werden. Eine andere Maßnahme sind Fortbildungen, die für Diversitätsthemen sensibilisieren. Führungskräfte prägen eine geschlechtergerechte Kultur, wenn sie sich dazu bekennen, nicht mehr an „manels“ teilzunehmen. Ist eine Institution Geldgeberin, kann sie Anreize oder Bedingungen dafür schaffen, dass sowohl männliche als auch weibliche Perspektiven gehört werden. 

Wer Veranstaltungen organisiert, sollte früh mit der Planung beginnen und die Rahmenbedingungen möglichst familienfreundlich gestalten. Dies betrifft die Veranstaltungszeiten oder Kinderbetreuung. Wichtig ist zudem, sich aktiv um weibliche Expertinnen zu bemühen. Um Wissenschaftlerinnen jenseits der eigenen Netzwerke zu finden, hilft es, ganz unterschiedliche Personen nach Empfehlungen zu fragen und spezielle Datenbanken zu nutzen. Diskussionen mit Kolleg*innen am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik legen nahe, dass sich die Chancen einer Zusage erhöhen, wenn deutlich wird, warum die Expertin angefragt wurde, was die Zielsetzung der Veranstaltung ist und wie der Ablauf geplant ist. Auch reicht es nicht, nur eine Frau einzuladen, denn die Rolle der „Quotenfrau“ ist äußerst undankbar. Eine unterschätzte Rolle spielt zudem eine kompetente Moderation, die alle Teilnehmer*innen gleichermaßen in die Diskussion einbindet. 

Auch Einzelne können Veränderungen anstoßen. Um das Bewusstsein für das Thema zu erhöhen, können angefragte Expert*innen nach dem Geschlechterverhältnis der Veranstaltung fragen und betonen, dass ihnen eine gemischte Zusammensetzung wichtig ist. Männer können sich weigern, an rein männlich besetzten Veranstaltungen teilzunehmen. Etablierte Wissenschaftler*innen können bei Anfragen auf jüngere Kolleg*innen verweisen und diesen die Chance geben, ihre Präsentationskompetenzen zu stärken. 

Es gibt durchaus viele Stellschrauben, um Wissenschaftlerinnen mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. Nutzen wir sie, nicht zuletzt, um das Innovationspotential diverser Perspektiven auszuschöpfen und bessere Lösungen für anstehende Zukunftsaufgaben zu finden. 

The G20 @ 10 conference: assessing the benefits, limitations and the future of global club governance in turbulent times

Wed, 02/05/2020 - 16:30

In Buenos Aires on 30 November and 1 December 2018, the G20 is having its 10th anniversary as a summit format at the leaders’ level. On 14 and 15 November 2008, this previously-obscure group of finance ministers and central bankers of the nineteen most “systemically relevant” countries and the EU was transformed into a forum for international leaders to meet with a view into the abyss of the global financial crisis that originated in the US and spread fast across the world. Ten years and 12 leaders’ summits later, the G20 has moved beyond its 2008-09 role as a crisis-management forum and became the self-described “premier forum for […] international economic cooperation.” In this capacity it is now facing new demands to tackle global challenges such as climate change, digitalization and pandemics. As its agenda has expanded and the urgency of the crisis fades, the G20 faces questions regarding its relationship to other formal institutions of global governance, such as the United Nations, its effectiveness in dealing with global challenges as well as its legitimacy and accountability vis-à-vis its people and the 174 non-members.

At the G20 @ 10 Conference, organized by the German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE), together with Chatham House and the Shanghai Institutes for International Studies (SIIS), we took the occasion to reflect on the role of the G20 in its tenth year of summitry from both academic and policy-making perspectives. The conference brought together researchers of various disciplines, high-ranking government officials and experts from international organisations representing a broad range of G20 and non-G20 countries.

Multilateralism without future - or the future of multilateralism?

Wed, 02/05/2020 - 16:23

At the beginning of a new decade, we suggest to look at the longer-term. Let’s consider the world of multilateralism two decade from now, i.e. well beyond the timeline of the 2030 Agenda. The setting in 2040 is likely to differ substantially from today. Things change, and the job of scenario-building is to imagine different futures without merely projecting existing trends or historic examples. Scenario-Building also provides us with ideas about what we need to do to land in the space we see as most preferable.

After one decade of G20 summitry: what future of global club governance in turbulent times?

Wed, 02/05/2020 - 16:19

A decade ago the world was struggling with the repercussions of the global financial crisis in 2007 and 2008 that emerged in the interconnected transatlantic financial system. At this critical moment in time, the G20 was elevated from a meeting of finance ministers and central bank governors to the level of heads of states and government. By including a number of rising as well as middle powers non G7 countries the first G20 summit in Washington in November 2008 made clear that current cross-border challenges cannot anymore be dealt with by the old powers of the traditional establishment. At the subsequent summits in London (April 2009) and Pittsburgh (September 2009) the G20 displayed an astonishing level of international cooperation by agreeing on wide-ranging commitments that helped to calm down international financial markets and strengthen the crisis response of international financial institutions. These early initiatives led some optimistic observers to conclude that the system worked.

Special issue introduction Ownership in a post‐aid effectiveness era: comparative perspectives

Wed, 02/05/2020 - 15:30
Motivation

Close to 15 years have passed since the adoption of the Paris Declaration on Aid Effectiveness, which generated unprecedented efforts to advance effective development co‐operation with a central focus on developing country ownership. Under today's international development co‐operation realities, involving inclusive agendas, strategic divergence and increasing competition, discussions on ownership, harmonization and alignment have lost traction. Yet the reality and practices of development co‐operation relationships show strong continuities.

Purpose

This special issue examines how the principle of ownership may be understood and advanced under these new conditions. National ownership is prioritized in the 2030 Agenda for Sustainable Development yet has so far been marginalized by a predominantly piecemeal response and by the rise of ‘mutual‐benefit' co‐operation.

Approach and Methods

This special issue takes an inductive approach to studying specific cases and actors bearing on the challenge of understanding and advancing ownership today, in order to inform future policy and research. The contributions to this special issue mainly draw from qualitative research designs that present detailed research inquiries into specific country and actor cases, drawing from interviews, structured desk reviews of policy documents and the rich body of literature on development effectiveness. They are complemented by two contributions that respectively present quantitative research and probe the critical and post‐development literature for additional insights.

Findings

Findings point to an increasing prevalence of pragmatism and self‐interest among all actors, to the detriment of national ownership. Broad co‐operation agendas, a sense of urgency interpreted as a search for quick results, and more diverse, interest‐ and outcome‐driven forms of multi‐stakeholder partnerships all entail a more assertive and proactive approach on the part of external actors. Under these conditions, local initiative may either become stifled or reasoned away. Given this, today's dominant approaches to co‐operation raise concerns about their ethics and sustainability.

Policy implications

Ownership remains both a requirement and a desired outcome of international co‐operation and is key to the effective use of public funding. A key requirement to revitalizing the debate on and practice of ownership is to gather better evidence as the basis for informed scrutiny. To this end, policy makers need to reprioritize independent evaluation at both the individual and collective level.

Digital technology in the daily lives of urban refugees

Tue, 02/04/2020 - 11:32

Kuala Lumpur (KL) is home to refugees from Myanmar, Afghanistan, Somalia, Pakistan, Yemen, and other countries, who have built networks of support and protection in a country that does not formally recognize their status as asylum seekers or refugees. Digitalization and internet access in this environment play a mix of roles; they keep families in contact, connect refugees to wider community networks, and are a channel for UNHCR to share information with asylum seekers. At the same time, digitalization cannot break down the political and legal barriers that prevent refugees from leading fully engaged lives in KL.

Playing with fire - Brazil's dilemma in the EU-Mercosur trade agreement

Tue, 02/04/2020 - 08:16

The EU-Mercosur trade agreement, which was agreed in June, is already drawing criticism even before its ratification. The anticipated erosion of environmental protection and human rights in Brazil in particular have roused public resistance. However, in its admonishment, Europe fails to address all sides of the issue. By concluding this agreement, Brazil is putting itself at risk in terms of development policy. This is because even though its agricultural exports may benefit from duty-free access to the European Market (EU) market, the consequences for the country’s economy have far greater implications than the threat to the Amazon rainforest.

Partnerschaft in der globalen Wissenskooperation ist keine Einbahnstraße

Mon, 02/03/2020 - 11:29

Bildung, Ausbildung und lebenslanges Lernen sind Schlüssel zur Entwicklung aller Länder und der persönlichen Entfaltung aller Menschen – so steht es im Nachhaltigkeitsziel 4 der Agenda 2030. Dieses Ziel ist eng verbunden mit einer globalen Partnerschaft, die im Nachhaltigkeitsziel 17 festgeschrieben ist. Denn die Fähigkeiten zur Partnerschaft sind sowohl im globalen Süden – auch im Bereich Bildung und Forschung – wie auch im globalen Norden gefordert.

Das globale Wissen ist sprunghaft gestiegen und durch das Internet zugänglicher geworden. Zugleich bleiben Paywalls oder unzureichende Infrastruktur vielerorts hohe Hürden. Zum Wissenszuwachs tragen auch vermehrt Wissenschaftler*innen aus Schwellenländern bei, deren Anteil an wissenschaftlichen Publikationen in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Für China etwa stieg der Anteil an den weltweiten akademischen Veröffentlichung von deutlich unter drei Prozent (1996) auf mehr als 17 Prozent (2016). Auch Mexiko und Südafrika haben ihren Anteil an wissenschaftlichen Publikationen in diesem Zeitraum fast verdoppelt. Zudem sind bedeutende neue Wissenszentren (Universitäten, Forschungseinrichtungen und Startups) in anderen Ländern entstanden, wie etwa die „Silicon Savannah“ bei Nairobi.

Für nutzbares Wissen benötigen wir einerseits gutes geistiges Handwerkszeug, und zugleich die Offenheit, verschiedene Perspektiven kennen und verstehen zu wollen. Nur dann, in Kooperation, werden wir gemeinsam einen Wandel zu nachhaltigen Gesellschaften hinbekommen.

Voraussetzungen für beiderseitige Wissensgewinne

Eine erfolgreiche Wissensvermittlung und die partnerschaftliche Wissenskooperation auf Augenhöhe braucht drei Voraussetzungen: Symmetrie, Inklusion und Transfer.

Symmetrie besteht, wenn alle Seiten ihre (wissenschafts)kulturellen Prägungen anerkennen, ebenso wie die Lücken, die damit einhergehen. Niemand kann Universalwissen reklamieren; der Wert von Wissen für das globale Gemeinwohl hängt immer von der Anwendung in verschiedenen Kontexten ab. Lokale Partner sind dabei auf dieser Ebene immer die besseren Expert*innen; Außenperspektiven können unterstützen. Dies gilt auch für Wissen zu Transformation in Deutschland: So sind einige afrikanische Länder in Bereichen wie bargeldloser Bezahlung oder eBanking deutlich weiter als Mitteleuropa.

Gemeinsame Wissensproduktion beginnt mit dem Abweichen von eingetretenen (Denk-)Pfaden. Spezialisiertes Wissen für neue Herausforderungen aus Entwicklungs- und Schwellenländern kann auch global helfen. Daher ist der Aspekt der Inklusion unabdingbar. Denn die Grundhaltung ist häufig „Was können wir schon von afrikanischen Ländern lernen?“. Doch mit Blick auf einzelne Aspekte der Gesundheitsvorsorge (Impfdichte) ist etwa Tansania fortschrittlicher als Deutschland.

Transfer ist der dritte, vielleicht spannendste, Aspekt der partnerschaftlichen Wissenskooperation: Der Transfer von Forschungsresultaten hat in den letzten Jahren einen deutlichen Bedeutungszuwachs erlebt. Wer den alljährlichen Global-Go-to-ThinkTank-Index der University of Pennsylvania verfolgt, dem fällt auf, dass die Think Tanks im globalen Süden zahlreicher geworden sind. Zugleich sind einige in dem Ranking auf hohen Plätzen vertreten. Unter den Aufsteigern ist auch eine ganze Reihe von Partnerinstitutionen des DIE, etwa aus dem Managing Global-Governance-Netzwerk, in dem das DIE-Training und gemeinsame Forschung und Beratung mit Partnerinstitutionen aus Schwellenländern betreibt

Individuelle Fähigkeiten

Wir müssen veränderte Realitäten anerkennen, um global erfolgreich zu sein, auch in den Ausbildungsaktivitäten des DIE, sowohl in MGG wie auch im Postgraduierten-Programm des DIE. In der internationalen Zusammenarbeit sind fachliche Expertise gefragt, ebenso wie vermeintlich weiche Faktoren. Beides wird von Partnern eingefordert: Brillante Fachlichkeit – symmetrisch, inklusiv und transferorientiert – und eine offene und verlässliche Persönlichkeit. Beide Ebenen erfordern Schulung und Training von Führungskräften – aus Deutschland, Europa und aus Partnerländern.

Wir müssen unsere Sichtweisen den Anforderungen des 21. Jahrhunderts anpassen, nicht den Erinnerungen an unsere technologische und politische Dominanz der Welt von gestern. Dies gibt uns neue Möglichkeiten von Partnerschaften – und erfordert, dass wir unsere Fähigkeiten auf neue und künftige Bedürfnisse ausrichten.

Das Postgraduierten-Programm am DIE legt einen Schwerpunkt der neunmonatigen Ausbildung auf Vor-Ort-Arbeitserfahrungen. Insgesamt sieben Monate wird in Forschungsteams in Partnerländern gemeinsam praktisch zu lokalen wie globalen Fragen geforscht und Empfehlungen für Entscheider*innen erarbeitet – in Teams und mit Partnern des globalen Südens. Die Forschungsteams werden jedes Jahr neu und an lokale Bedingungen angepasst entwickelt.

Im Programm Managing Global Governance arbeitet das DIE gemeinsam mit jungen Führungskräften von Partnerorganisationen aus großen Schwellenländern zu globalen Fragen. Teilnehmer*innen des knapp viermonatigen Programms kommen aus Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko und Südafrika sowie aus Deutschland bzw. Europa. Sie treten in einen angeleiteten fachlichen Austausch zu globalen Fragen und lernen voneinander über Leitungs- und Kooperationskultur ihrer Länder.

Kooperationsfaktoren in den Klimaverhandlungen: eine vergleichende Analyse der Klimagipfel in Kopenhagen 2009 und in Paris 2015

Wed, 01/29/2020 - 14:27

Interdisziplinäre Forschungen zeigen, dass sieben Faktoren bestimmen, ob Individuen bei Problemen gemeinsam genutzter Ressourcen kooperieren: Reziprozität, Vertrauen, Kommunikation, Reputation, Fairness, Sanktion und Wir-Identität. Dieser Beitrag untersucht die Übertragbarkeit dieser Erkenntnisse auf die Ebene der internationalen Beziehungen. Ein Vergleich der Kopenhagener und der Pariser Klimakonferenz zeigt, dass Veränderungen bei den Faktoren Vertrauen und Kommunikation, Sanktion, Fairness, Reputation und Reziprozität maßgeblich zum Erfolg der Pariser Konferenz beitrugen.

Global policy, local implementation - impacts of the global compact on refugees

Tue, 01/28/2020 - 13:29

The UN's Global Compact on Refugees agreed upon in 2018 calls for an enhanced local integration of refugees in their countries of destination. Whether and how this works, will to a large part be decided in cities and municipalities of the Global South. This is where a majority of displaced persons are, moreoever area-specific policy interests and aims of loal actors determine modes and degrees of refugees' integration.

Globale Politik lokal umsetzen - wie der globale Flüchtlingspakt wirkt

Tue, 01/28/2020 - 13:22

Der 2018 verabschiedete globale Flüchtlingspakt möchte zur Stärkung der lokalen Integration von Geflüchteten in Zielländern. Ob und wie dies gelingt, wird sich maßgeblich in Städten und Kommunen des globalen Südens entscheiden. Dort hält sich ein Großteil der Geflüchteten auf, gleichzeitig sind Erfolge bei der lokalen Integration stark von (gebietsspezifischen) Interessen und Zielen lokaler Akteure abhängig.

Afrikas ungenutzte Wirtschaftspotenziale

Mon, 01/27/2020 - 09:00

In Subsahara- Afrika fehlen produktive Arbeitsplätze. 84 Prozent der Erwerbsbevölkerung dort sind nur informell beschäftigt, ohne festen Vertrag, kalkulierbares Einkommen und Arbeitsschutz. Insgesamt fehlt 360 Millionen Erwerbstätigen „gute Arbeit“. Durch die wachsende Bevölkerung kommen jedes Jahr 13 Millionen Menschen neu auf den Arbeitsmarkt, Tendenz steigend. Um den riesigen Sockel an informeller Arbeit über eine Generation abbauen zu können und die, die neue Arbeit suchen, zu beschäftigen, müssten jedes Jahr um die 25 Millionen neue Jobs geschaffen werden, die ein menschenwürdiges Auskommen ermöglichen. Gelingt dies nicht, drohen in der Region interne Konflikte, Flucht und Migration von bislang nicht gekanntem Ausmaß. Aber woher soll all diese Arbeit kommen?

Zunächst die gute Nachricht: Viele Länder in Ost-Asien standen noch vor wenigen Jahrzehnten vor den gleichen Herausforderungen. Länder wie Südkorea, Taiwan, Malaysia, Thailand, Vietnam und China haben diese Schwierigkeiten gemeistert. Die Basis ihres Erfolgs legten vor allem arbeitsintensive Exportindustrien, wie Elektronik und Bekleidung. Diese schafften schnell sehr viele Arbeitsplätze, die zwar einfach waren, aber produktiver und besser bezahlt als die vorhandenen Jobs in der Landwirtschaft und im Kleinstgewerbe. Die Erwerbstätigen konnten Ersparnisse bilden und diese in andere Wirtschaftsbereiche investieren. Zugleich entstand Kaufkraft für neue Produkte. Schritt für Schritt diversifizierte sich die Wirtschaft, neue Industrien entstanden, die wiederum nach hochwertigen Dienstleistungen verlangten. Produktivität und Einkommen stiegen auf breiter Basis, auch im ländlichen Raum. Nun die schlechte Nachricht: Ein solcher Strukturwandel findet in Afrika bislang nicht statt. Ein dynamischer Wirtschaftszweig, der massenhaft Arbeitskräfte absorbieren könnte, ist nirgendwo in Sicht.

Nun finden in der Weltwirtschaft gerade tiefgreifende Umbrüche statt: Digitale Technologien revolutionieren Industrie, Handel und Kommunikation. Der Klimawandel zwingt zur Dekarbonisierung. Die Kaufkraft wachsender globaler Mittelschichten und die Bioökonomie treiben den Wert von Agrarflächen in die Höhe. China wird zum Hochlohnland und überlässt die arbeitsintensiven Leichtindustrien ärmeren Ländern. Industrieländer werden protektionistischer, während innerhalb Afrikas eine neue Freihandelszone verabschiedet und grenzübergreifende Infrastruktur ausgebaut wird. Afrikas Bevölkerung zieht vom Land in die Städte. Viele Karten werden also neu gemischt. Aber bieten sich damit neue Chancen für einen massiven Aufschwung „à la Ostasien“?

Analysen des DIE zeigen: Ja, es eröffnen sich neue Chancen für Exporte aus der Region – aber keine hat das Potenzial, millionenfach gute neue Arbeitsplätze zu schaffen. Afrika könnte sich auf Nahrungsmittel für die Welt spezialisieren, indem es Agrarflächen besser nutzt. Dies erfordert jedoch vielfältige Modernisierungsmaßnahmen und muss behutsam gestaltet werden, um sozial inklusiv zu sein. Afrika könnte zudem Energie für die dekarboniserte Weltwirtschaft liefern, basierend auf unschlagbar guten Solar- und Windbedingungen. Ökostrom würde in chemische Energieträger zur Stromspeicherung, in Kraftstoffe zur Mobilität oder Rohstoffe für die Chemieindustrie umgewandelt werden. Verarbeiter könnten an die Stromstandorte gelockt werden. Das Potenzial dieses sogenannten „Power-to-X“ ist riesig, allerdings sind die Industrien nicht arbeitsintensiv. Afrika könnte auch von Chinas steigenden Löhnen profitieren und exportierende Bekleidungsindustrie anlocken. Mit Ausnahme Äthiopiens kann allerdings derzeit noch kein Land mit Asien konkurrieren. Außerdem könnte Afrika Online-Dienstleistungen exportieren – wie es Unternehmen in Nairobi vormachen – oder nachhaltigen Tourismus und Kulturdienstleistungen ausbauen. Aber all dies sind bislang eher Nischenpotenziale.

Weitaus größere Chancen liegen in der Binnennachfrage. Verstädterung, das zeigt die Geschichte, senkt die Pro-Kopf-Ausgaben für staatliche Basisdienstleistungen und macht dadurch die Arbeit produktiver. Innovationen verbreiten sich schneller. Einkommen und Kaufkraft steigen, Lebensstile diversifizieren sich – und damit auch die Wirtschaft. Die ländliche Elektrifizierung, heute dezentral durch erneuerbare Energien kostengünstiger, wirkt in ähnlicher Weise dynamisierend. Wenn die Panafrikanische Freihandelszone AfCFTA wie geplant umgesetzt wird, schafft sie attraktive Marktgrößen für afrikanische Unternehmen. Digitale Technologien erleichtern Transaktionen.

Die Länder der Region benötigen Zukunftsprogramme für einen inklusiven Strukturwandel. Einerseits, um die Potenziale der Binnennachfrage strategisch für lokale Arbeitsmärkte zu nutzen – die boomende Bauwirtschaft, die Konsumgüternachfrage der Mittelschichten, die ländliche Elektrifizierung – anstatt das Gros der Vorleistungen zu importieren. Andererseits, um neue Exportchancen frühzeitig zu identifizieren und zu Wachstumsmotoren auszubauen: Agrarprodukte für Asiens Mittelschichten, Power-to-X für Europa, online-Dienstleistungen, den Tourismus, die Bekleidungsindustrie. Diese Potenziale sind von Land zu Land sehr unterschiedlich. Kluge Strukturpolitik besteht darin, Märkte der Zukunft zu antizipieren und für die eigenen Arbeitsmärkte zu nutzen.

The 2030 Agenda as agenda setting event for water governance? Evidence from the Cuautla River Basin in Morelos, Mexico. Water 2020

Wed, 01/22/2020 - 10:36

Policy science has developed various approaches, such as agenda-setting and goal-setting theory, aimed at explaining the emergence of policy shifts and behavioural changes. The 2030 Agenda sets an ambitious vision for human development in times of global environmental change and makes for an interesting subject to study the explanatory power of these approaches. While the Sustainable Development Goals (SDGs) enshrined in the 2030 Agenda resulted from a process of intergovernmental negotiations, they will ultimately have to be implemented by national governments. Using the case of Mexico, we take the governance of water as a starting point to investigate whether the 2030 Agenda has indeed become a focusing event for sustainability transformation. Building on data from 33 expert interviews and findings of a Social Network Analysis of communications between water stakeholders from different sectors in the Cuautla River Basin, we conclude that major paradigm shifts in water governance in Mexico are thus far rather attributable to domestic focusing events and windows of opportunity than to the motivating impact of globally set goals. The Mexican case also illustrates that the implementation of the 2030 Agenda is strongly dependent on political will at the highest level. Ensuring the continuity of its implementation across administrations will, therefore, require mainstreaming and anchoring the SDGs into the sectorial strategies that determine activities at the lower working level of government.

EU budget negotiations: the ‘frugal five’ and development policy

Wed, 01/22/2020 - 10:19

The negotiations for the next EU budget are in full swing. Between now and the end of 2020 the EU must come to a conclusion on how much money it seeks to spend over the next seven years. Yet, Member States, the Commission, and Parliament are still divided both on the overall spending ceilings and the funds' distribution. In this blog post we outline the biggest challenges standing in the way of a successful outcome to the ongoing negotiations.

Conclusion:policy implications of ESG–agency research and reflections on the road ahead

Tue, 01/21/2020 - 18:19

The role of the state as an agent of earth system governance has become more complex, contingent, and interdependent. − Although participatory and collaborative processes have contributed to more effective, equitable, and legitimate environmental governance outcomes in some instances, analyses of these processes should be situated within a broader governance perspective, which recasts questions of policy change around questions of power and justice. −The complexity and normative aspects of agency in earth system governance requires new forms of policy evaluation that account for social impacts and the ability of governance systems to adapt. − Many of the core analytical concepts in ESG–Agency scholarship, such as agency, power, authority, and accountability, remain under-theorized. In addition, some types of actors, including women, labor, non-human agents, those who work against earth system governance, and many voices from the Global South, remain largely hidden. − ESG–Agency scholars need to develop research projects and collaborations in understudied regions while also recruiting and supporting scholars in those regions to engage with this research agenda.

How to evaluate agents and agency

Tue, 01/21/2020 - 18:14

SG–Agency scholars have embraced the notion that agent influence is complex, contingent, and context dependent, with the success of environmental governance depending considerably on propitious environmental and social conditions. − Scholars have shifted from an earlier focus on how agents influence behaviours and environmental quality in earth system governance to how they influence governance processes, with increasing focus on democracy, participation, legitimacy, transparency, and accountability. − ESG–Agency scholars employ increasingly diverse methods to integrate insights from case studies, interviews, surveys, statistical analyses, and other approaches leading to deeper and more nuanced understanding of agency in earth system governance. − Adopting more interdisciplinary, multidisciplinary, and transdisciplinary approaches to evaluating agency can foster future understandings of and contributions to earth system governance.

Introduction: Agency in earth system governance

Tue, 01/21/2020 - 18:11

Agency is one of five core analytical problems in the Earth System Governance (ESG) Project’s research framework, which offers a unique approach to the study of environmental governance. − Agency in Earth System Governance draws lessons from ESG–Agency research through a systematic review of 322 peer-reviewed journal articles published between 2008 and 2016 and contained in the ESG–Agency Harvesting Database.− ESG–Agency research draws on diverse disciplinary perspectives with distinct clusters of scholars rooted in the fields of global environmental politics, policy studies, and socio-ecological systems. − Collectively, the chapters in Agency in Earth System Governance provide an accessible synthesis of some of the field’s major questions and debates and a state-of-the-art understanding of how diverse actors engage with and exercise authority in environmental governance.

Der Vertrag von Aachen 2019: Ansätze zur Stärkung der deutsch-französischen Zusammenarbeit für eine nachhaltige Entwicklung

Tue, 01/21/2020 - 16:38

Am 22. Januar 2019 unterzeichneten Frankreich und Deutschland den Vertrag von Aachen. 56 Jahre nach dem Elysée-Vertrag bekräftigten die beiden Länder darin ihre Unterstützung für Multilateralismus, nachhaltige Entwicklung und Entwicklungszusammenarbeit.
Trotz der zum Ausdruck gebrachten Ambitionen bietet die Unterzeichnung des Vertrags auch einen Denkanstoß: inwieweit führen derartige Abkommen tatsächlich zu gemeinsamen operativen Ansätzen und wie wirken sie sich auf die deutsch-französische Zusammenarbeit aus?
Um diese Frage zu beantworten, analysiert dieses Papier die Hindernisse für eine engere deutsch-französische Zusammenarbeit für eine nachhaltige internationale Entwicklung. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie auf höchster Ebene Vereinbartes in der politischen Koordination und Projektdurchführung umgesetzt wird. Die Analyse basiert auf rund 20 Interviews mit Vertretern deutscher und französischer Ministerien, Durchführungsorganisationen und Think Tanks. Sie kommt zu dem Schluss, dass die politische Koordinierung die größte Herausforderung darstellt.
Das Papier benennt drei wesentliche Hindernisse: leicht abweichende strategische Visionen; eine mangelnde Kompatibilität der institutionellen Strukturen hinsichtlich des Spezialisierungsgrades und der Mandate der für Entwicklungszusammenarbeit zuständigen Ministerien sowie der Beteiligung der Durchführungsorganisationen an der strategischen Entscheidungsfindung; und kulturelle Besonderheiten wie Kommunikationsformen und Zeitmanagement.
Das Papier formuliert fünf Empfehlungen:

  1. Das Erreichte bewahren: Die Intensität der Abstimmung zwischen Frankreich und Deutschland auf der politischen und Projektebene ist einzigartig in einem internationalen Kontext, in dem sich Akteure mehr und mehr auf nationa-le Interessen konzentrieren. Eine solche Zusammenarbeit sollte daher weiter unterstützt und verstärkt werden.
  2. Die politische Dynamik auf die Arbeitsebene übertra-gen: um die bilaterale Koordinierung zu intensivieren, könnten die beiden Länder einen regelmäßigen Follow-up-Mechanismus zu jeder Vereinbarung einrichten, der gemeinsame Aktionen, Ziele und Meilensteine enthält.
  3. Gegenseitiges Wissen und Vertrauen fördern: Ein Per-sonalaustausch zwischen den Ministerien sowie intensive Austauschformate (deep dive) zu den Aktivitäten und Strategien beider Länder würden es ermöglichen, das gegenseitige Verständnis zu verbessern.
  4. Austausch über bewährte Praktiken: Eine ausgewogene und respektvolle deutsch-französische Zusammenarbeit würde von einem Austausch von Best Practices in Berei-chen profitieren, in denen ein Land weiter fortgeschritten oder besser positioniert ist als das andere (wie die franzö-sische interministerielle Koordination oder deutsche Pro-jektmonitoring- und -evaluierungsverfahren).
  5. Gemeinsam handeln oder die Arbeit aufteilen: Im Vorfeld jedes gemeinsamen deutsch-französischen Engage-ments sollte abgewogen werden, ob die beiden Länder ein Interesse haben, gemeinsam zu handeln oder arbeitsteilig vorzugehen. Mittels Spezialisierung oder Zusammenarbeit würde somit die Wirkung maximiert.

Der Vertrag von Aachen 2019: Ansätze zur Stärkung der deutsch-französischen Zusammenarbeit für eine nachhaltige Entwicklung

Tue, 01/21/2020 - 16:38

Am 22. Januar 2019 unterzeichneten Frankreich und Deutschland den Vertrag von Aachen. 56 Jahre nach dem Elysée-Vertrag bekräftigten die beiden Länder darin ihre Unterstützung für Multilateralismus, nachhaltige Entwicklung und Entwicklungszusammenarbeit.
Trotz der zum Ausdruck gebrachten Ambitionen bietet die Unterzeichnung des Vertrags auch einen Denkanstoß: inwieweit führen derartige Abkommen tatsächlich zu gemeinsamen operativen Ansätzen und wie wirken sie sich auf die deutsch-französische Zusammenarbeit aus?
Um diese Frage zu beantworten, analysiert dieses Papier die Hindernisse für eine engere deutsch-französische Zusammenarbeit für eine nachhaltige internationale Entwicklung. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie auf höchster Ebene Vereinbartes in der politischen Koordination und Projektdurchführung umgesetzt wird. Die Analyse basiert auf rund 20 Interviews mit Vertretern deutscher und französischer Ministerien, Durchführungsorganisationen und Think Tanks. Sie kommt zu dem Schluss, dass die politische Koordinierung die größte Herausforderung darstellt.
Das Papier benennt drei wesentliche Hindernisse: leicht abweichende strategische Visionen; eine mangelnde Kompatibilität der institutionellen Strukturen hinsichtlich des Spezialisierungsgrades und der Mandate der für Entwicklungszusammenarbeit zuständigen Ministerien sowie der Beteiligung der Durchführungsorganisationen an der strategischen Entscheidungsfindung; und kulturelle Besonderheiten wie Kommunikationsformen und Zeitmanagement.
Das Papier formuliert fünf Empfehlungen:

  1. Das Erreichte bewahren: Die Intensität der Abstimmung zwischen Frankreich und Deutschland auf der politischen und Projektebene ist einzigartig in einem internationalen Kontext, in dem sich Akteure mehr und mehr auf nationa-le Interessen konzentrieren. Eine solche Zusammenarbeit sollte daher weiter unterstützt und verstärkt werden.
  2. Die politische Dynamik auf die Arbeitsebene übertra-gen: um die bilaterale Koordinierung zu intensivieren, könnten die beiden Länder einen regelmäßigen Follow-up-Mechanismus zu jeder Vereinbarung einrichten, der gemeinsame Aktionen, Ziele und Meilensteine enthält.
  3. Gegenseitiges Wissen und Vertrauen fördern: Ein Per-sonalaustausch zwischen den Ministerien sowie intensive Austauschformate (deep dive) zu den Aktivitäten und Strategien beider Länder würden es ermöglichen, das gegenseitige Verständnis zu verbessern.
  4. Austausch über bewährte Praktiken: Eine ausgewogene und respektvolle deutsch-französische Zusammenarbeit würde von einem Austausch von Best Practices in Berei-chen profitieren, in denen ein Land weiter fortgeschritten oder besser positioniert ist als das andere (wie die franzö-sische interministerielle Koordination oder deutsche Pro-jektmonitoring- und -evaluierungsverfahren).
  5. Gemeinsam handeln oder die Arbeit aufteilen: Im Vorfeld jedes gemeinsamen deutsch-französischen Engage-ments sollte abgewogen werden, ob die beiden Länder ein Interesse haben, gemeinsam zu handeln oder arbeitsteilig vorzugehen. Mittels Spezialisierung oder Zusammenarbeit würde somit die Wirkung maximiert.

Le traité d’Aix-la-Chapelle de 2019: des opportunités pour renforcer la coopération franco-allemande en matière de développement durable

Tue, 01/21/2020 - 16:28

Le 22 janvier 2019, la France et l'Allemagne ont signé le traité d'Aix-la-Chapelle. Cinquante-six ans après le traité de l’Elysée, les deux pays y rappellent leur soutien au multilatéralisme, au développement durable et aux politiques de coopération et de développement.
Malgré les ambitions exprimées dans ce document, la signature du traité appelle à la réflexion : dans quelle mesure ce type d’accord se traduit-il par des approches opérationnelles communes et des impacts réels sur la coopération franco-allemande ? Pour répondre à cette question, ce Briefing Paper analyse les obstacles au renforcement de la coopération franco-allemande dans le domaine du développement durable international. L’étude se concentre sur la manière dont ces engagements sont déclinés au niveau de la coordination politique et de la mise en œuvre des projets. L’analyse se fonde sur une vingtaine d’entretiens avec des représentants de ministères, d’agences de développement et de think tanks allemands et français. L’étude conclut que c’est au niveau de la coordination politique que les choses se compliquent le plus.
Trois principaux facteurs de blocage y sont identifiés : des visions stratégiques légèrement divergentes ; une incongruence entre structures institutionnelles liée aux degrés de spécialisation et mandats des ministères en charge du pilotage de l’aide, ainsi qu’au niveau d’implication des agences dans la prise de décisions stratégiques ; et des particularités culturelles, liées aux habitudes de communication et à la gestion du temps.
Cinq recommandations sont proposées :

  1. Préserver les acquis : l’alignement entre la France et l’Allemagne au niveau politique et au niveau de la mise en œuvre des projets sont des atouts dans un contexte international d’intérêts nationaux croissants. Ce type de collaboration devrait continuer à être défendu et renforcé.
  2. Traduire la dynamique politique à un niveau opérationnel : pour renforcer leur coordination, les deux pays pourraient établir un mécanisme de suivi solide et régulier de chaque engagement pris, détaillant les actions conjointes, les objectifs partagés et les étapes qui en découlent.
  3. Promouvoir la connaissance et la confiance mutuelle : des échanges de personnel entre administrations ainsi que des séances « approfondies » (deep dive) portant sur les activités et les stratégies des deux pays permettraient d’augmenter la connaissance de l’Autre.
  4. Partager les bonnes pratiques : une collaboration franco-allemande équilibrée passerait par l’échange de pratiques pour lesquelles un pays est plus avancé ou mieux positionné que l’autre (comme la coordination interministérielle française ou le suivi des résultats des projets allemand).
  5. Agir conjointement ou se répartir le travail : décider consciemment et de manière délibérée en amont de chaque engagement franco-allemand si les deux pays ont intérêt à unir leurs efforts ou à se répartir le travail. Ce choix permettrait d’optimiser l’impact, soit en se spécialisant, soit en travaillant ensemble.

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