Der ukrainische Geheimdienst hat einen Mann verhaftet, der verdächtigt wird, in den angeblichen Mordkomplott am russischen Journalisten Arkadi Babtschenko verwickelt zu sein.
Ukrainische Behörden haben am Freitag die Festnahme eines zweiten Verdächtigen im Zusammenhang mit dem angeblichen Mordkomplott gegen den russischen Journalisten Arkadi Babtschenko verkündet. Es handele es sich um einen Ukrainer, der von Russland in die Ukraine gesandt worden sei, um dort «terroristische Akte» zu begehen, sagte Bogdan Tywodar vom ukrainischen Geheimdienst SBU. Zudem würden die Sicherheitsdienste nach einem weiteren Verdächtigen suchen.
Die ukrainischen Behörden hatten Ende Mai die Ermordung des Kreml-Kritikers Babtschenko in Kiew inszeniert. So sei ein geplanter Anschlag auf den Journalisten vereitelt worden, hiess es. Laut Geheimdienst war am 31. Mai ein erster angeblich von Moskau angeheuerter Verdächtiger in Kiew festgenommen worden.
Kritik an Kiew
Für den inszenierten Mord hatte Kiew viel Kritik einstecken müssen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bedauerte, dass der Vorfall «das Vertrauen in die freie Presse untergraben» könnte. Auch Journalistenverbände übten heftige Kritik an der Aktion. Die Ukraine rechtfertigte die Täuschung unter anderem damit, dass eine Liste von 47 potenziellen Anschlagsopfern sichergestellt werden konnte, darunter viele Journalisten.
Kremlkritiker Babtschenko hatte Russland im Februar 2017 verlassen und dies mit wiederholten Todesdrohungen gegen ihn begründet. Er lebte zunächst in Tschechien und in Israel, bevor er sich in Kiew niederliess, wo er als Fernsehmoderator tätig ist. (SDA)
PFÄFFIKON SZ - Es war nur eine Frage der Zeit, bis OVS erste Filialen schliesst. Nun ist es so weit: Schon morgen haben sechs Geschäfte ihren letzten Tag. Und das ist erst der Anfang.
Seit einer Woche läuft der Liquidationsverkauf in den meisten OVS-Filialen. Schon am Dienstag zeigten sich überall Lücken. In einigen Geschäften waren bereits Flächen abgesperrt.
Und jetzt stehen die ersten Filialschliessungen an: 20 Geschäfte werden diese und nächste Woche ihren letzten Verkaufstag haben. Das sagte ein OVS-Sprecher der «Luzerner Zeitung». Dieser Entscheid sei zusammen mit dem Sachverwalter gefällt worden. Der Grund: Die Geschäfte hätten jetzt schon zu wenig Ware, als dass sich der Liquidationsverkauf noch lohne.
Sogar Zürich macht dichtAls Erstes gehen am Samstag in Heimberg BE, Lancy GE, Meiringen BE, Prilly VD, Renens VD und Thun Oberland BE die Türen für immer zu. Nächste Woche schliessen die Filialen in Landquart GR, Moutier BE, Allschwil BL, Spreitenbach AG, Buchs SG, Cham ZG, Martigny VS, Thun Bälliz BE, Allaman VD, Conthey VS, Delémont, Marin NE und St. Gallen. Kommenden Freitag trifft es den Flaggschiff-Store an der Sihlstrasse in Zürich.
Wie der Firmensprecher dem BLICK sagt, werden die Schliessungen wohl gestaffelt weitergehen.
Die betroffenen Angestellten werden laut dem Unternehmen auf andere Filialen verteilt. Das bestätigt auch eine Angestellte dem BLICK. Wenigstens vorerst werden so Kündigungen vermieden. Doch diese dürften nur eine Frage der Zeit sein. Denn die OVS-Betreiberin Sempione Fashion befindet sich in Nachlassstundung. Der Konkurs steht bevor. (jfr)
Spaniens erster Gegner heisst am Freitagabend Portugal. Doch im Moment zerfleischen sich die Spanier selber.
Das Erdbeben, das Spaniens Nationalmannschaft nach der Entlassung von Nationalcoach Julen Lopetegui am Mittwoch erschütterte, wirkt auch am Freitag noch nach. Und wie!
Verbandspräsident Luis Rubiales und Sergio Ramos, so berichten diverse spanische Medien, sollen sich am Donnerstag «minutenlang angeschrien» haben. Ramos sei kurz davor gewesen, seinem Präsidenten an die Gurgel zu gehen. Nur weil Piqué die Streithähne getrennt habe, sei es nicht zu Handgreiflichkeiten gekommen.
Hintergrund des Streits: Nachdem Verbandspräsident Rubiales am Mittwoch die Entlassung von Coach Lopetegui bekanntgegeben hatte, sei eine Gruppe Spieler rund um Ramos an die Medien gelangt. Ramos habe die Medien gebeten, Lopeteguis Entlassung zu dementieren und stattdessen zu vermelden, der Trainer mache nun doch weiter.
Als dies dem Verbandspräsidenten zu Ohren kam, habe er sich Ramos vorgeknöpft.
Um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu giessen stellte sich Ramos am Donnerstagabend den Medien. «Wir müssen diese Seite nun umdrehen und nach vorne schauen.»
Das ist womöglich keine schlechte Idee, statt sich selber zu zerfleischen. Immerhin heisst Spaniens erster Gegner am Freitagabend um 20 Uhr Portugal!
Verfolgen Sie die Partie live bei BLICK im Stream und Ticker!
Töten mit Schweizer Präzision: Der Bundesrat hat heute eine Lockerung der Kriegsmaterial-Export Verordnung entschieden. Sicherheitspolitiker der SP und BDP toben. FDP und SVP freuen sich.
Ob diesem Bundesrats-Entscheid verschlägt es ihr grad kurz die Sprache: «Mir fehlen die Worte, so sehr rege ich mich auf», sagt SP-Sicherheitspolitikerin Chantal Galladé (45) zu BLICK. Heute hat der Bundesrat verkündet, dass er künftig Kriegsmaterialexporte in Krisengebiete erlauben will.
«Das ist nicht vereinbar mit unserer Friedenspolitik, mit unserer Aussenpolitik und unserer Neutralität. Die Schweiz als Sitz der Uno und Ort für Friedensverhandlungen wird damit in Frage gestellt», sagt Galladé.
Bundesrat Johann Schneider-Ammann (66) – treibende Kraft hinter diesem Entscheid – setze sich «mit diesem Kniefall vor der Rüstungsindustrie ein sehr fragwürdiges Denkmal». Er heble damit nicht nur die Menschenrechte aus, sondern «schadet auch der Schweiz».
«Mir schreiben viele Menschen, sie seien zwar bürgerlich und konservativ – aber in dieser Frage mit mir einig: Die Schweiz darf keine Waffen in Krisengebiete exportieren. Das geht so nicht, lieber Bundesrat!»
BDP will Bundesrat entmachtenAuch BDP-Präsident Martin Landolt (49) ist aufgebracht. «Ich glaube nicht, dass eine Mehrheit der Menschen in diesem Land Schweizer Waffen in Krisengebieten akzeptiert», sagt er. «Das hinterlässt ein Bild unseres Landes, hinter dem ich wie viele Politiker und Wähler nicht stehen kann. Es ist Image-schädigend und verstösst gegen unsere Werte.»
Landolt weint der alten Bundesratsbesetzung nach: «Ein solcher Entscheid wäre noch vor wenigen Jahren mit Eveline-Widmer Schlumpf und Didier Burkhalter in der Landesregierung unvorstellbar gewesen.»
Und der Glarner fühlt sich bestärkt, er forderte kürzlich im BLICK, dass nicht mehr der Bundesrat über die Richtlinien für Waffenexporte entscheiden soll, sondern Parlament und Volk.
«Jetzt zeigt sich deutlich, dass unser Vorstoss nötig ist. Das Parlament muss mitentscheiden können, ob und wohin Schweizer Waffen exportiert werden dürfen. Und gegebenenfalls soll das Volk mittels Referendum das letzte Wort haben.»
FDP-Dittli verteidigt den BundesratDoch es gibt auch Zuspruch: Josef Dittli (61), Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerats stärkt seinem Parteikollegen Schneider-Ammann den Rücken. Er begrüsse den Entscheid des Bundesrates, «im Rahmen seiner Kompetenzen die Rahmenbedingungen für Rüstungsindustrie sich dem europäischen Ausland angenähert zu haben», sagt der Urner. Die Lockerung stehe «im Einklang mit unseren völkerrechtlichen, aussen- und neutralitätspolitischen Grundsätze und Verpflichtungen». Die Kontrollen seien zudem «sehr streng».
Ausserdem wolle der Bundesrat ja keine Kriegsgüterexporte in Länder erlauben, wo ein flächendeckender Bürgerkrieg tobe. Es sollen aber beispielsweise Exporte in Länder mit einem regional begrenzten Konflikt wie zum Beispiel Thailand möglich sein, «wenn sichergestellt ist, dass das Material nicht in diesem Konflikt eingesetzt wird».
Für Dittli ist zentral, dass die Schweiz im Rüstungsbereich über eigenes Know-how verfügt: «Eine leistungsfähige und kommerziell erfolgreiche Rüstungsindustrie ist unabdingbar für die Selbstverteidigungsfähigkeit und damit für die Glaubwürdigkeit und die Souveränität der Schweiz.»
SVP-Salzmann sieht Neutralität nicht verletztSVP-Nationalrat Werner Salzmann (55) argumentiert ähnlich: «Unsere Kriegsmaterial-Exporte waren in den letzten Jahren rückläufig und das schwächt unseren Industriestandort», sagt der Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats. Und er betont: «Die Hürden sind immer noch hoch genug!» Die Schweiz dürfe beispielsweise nicht nach Syrien oder den Jemen liefern. «Die EU darf das unter gewissen Umständen, hier müssen die Spiesse gleich lang werden.»
Aber sind Schweizer Waffen für Krisengebiete mit der Schweizer Neutralitätspolitik vereinbar? Salzmann: «Ja, die Schweiz liefert ja nicht an kriegführende Staaten.»
Pünktlich zum Auftakt der Fussball-Weltmeisterschaft in Russland treten im BLICK-Test drei Sportboliden an. Im WM-Check treffen Deutschland mit dem Mercedes-AMG S63 Cabrio, Frankreich mit der Alpine A110 und Japan mit dem Suzuki Swift Sport aufeinander.
Abgehobener Stürmer-StarGanz klar: Deutschland ist an der Fussball-WM in Russland einer der Topfavoriten auf den Titel. Die Zeiten der Dusel-Deutschen ist schon lange vorbei, heute zaubern Kroos, Müller und Co. in bester Tiki-Taka-Manier – so richtig sympathisch ist «die Mannschaft» vielen aber immer noch nicht. Ähnlich ergeht es dem protzigen S 63 AMG Cabrio von Mercedes: Mit seinen Leistungswerten muss er sich auch in unserem Test vor seinen Gegenspielern aus Japan und Frankreich nicht verstecken – im Gegenteil.
Der S 63 stürmt mit unglaublicher Wucht nach vorne, ballert im Sport+-Modus aus vollem (End-)Rohr und macht es so jedem Sportwagen-Konkurrenten schwer. Die Eleganz im Auftritt bleibt dabei nicht auf der Strecke. Vielen dürfte das Luxus-Cabrio aber etwas zu abgehoben daherkommen – kein Wunder bei einem Marktwert von mindestens 240'000 Franken.
Bodennaher Spielmacher
«Allez les Bleus» können ausser Fans der Équipe Tricolore auch Sportfahrer rufen. Schon anderswo Lobeshymnen über die Renaissance des Alpine A110 gelesen? Sie sind alle – einfach wahr! Dank Fliegengewicht kicken uns 252 PS ins Kreuz wie Antoine Griezmann beim Elfmeter den Ball, und der A110 flitzt mit 4,18 Metern Kürze so superflink ums Eck wie Ousmane Dembélé um Gegner auf dem Rasen. Fahrspass erster Sahne – gegen den französischen Spielmacher wirkt manch deutscher oder japanischer Shootingstar behäbig.
Trotz Mittelmotor und Heckantrieb foult der A110 übrigens nie. Besser wirds nicht? Doch! Ohne «Sport»-Modus dribbelt der A110 lässig, leise, lammfromm zum Stadion. Und wer für Les Bleus jubelt, braucht keine Tricolore: Die prangt eh an der hinteren Fenstersäule.
Flinker Dribbler
Japan verlor das Freundschaftsspiel gegen die Schweiz 0:2, unterschätzen darf man die blauen Samurai aber nicht! Genauso wenig wie den Suzuki Swift Sport mit Spoiler und Schwellern im Karbon-Look. 140 PS. Dafür haben andere Sportler nur ein müdes Lächeln übrig. Doch der 3,89 m lange Kleinwagen ist mit 1045 kg durchtrainiert, hat, nicht wie alternde Stürmerstars, zu viele Kilos auf den Rippen! Und wie Yūya Ōsako oder Shinji Kagawa mit ihren schnellen Vorstössen jeder Zeit die Abwehr aufmischen können, umdrippelt der Fronttriebler dank präziser Lenkung enge Kurvenpassagen locker.
Der 1,4-Turbo-Benziner hängt schön am Gas. Schnelles (Um)Schalten macht beim manuellen 6-Gang-Getriebe genauso Laune, wie beim recht offensiv ausgerichteten 4-3-2-1-System der Japaner auf dem Rasen.
Mit freundlicher Unterstützung des Fussball-Corner Oechslin, Zürich
Am Donnerstag die russische 5:0-Party gegen Saudi-Arabien. Heute Nachmittag der 1:0-Sieg von Uruguay gegen Ägypten. Und zwischen Marokko und dem Iran? Beinahe ein 0:0, bis es in der 95. Minute dramatisch wird.
Das Spiel:
Was die Marokkaner in den ersten 20-25 Minuten zeigen, ist ein wahres Feuerwerk. Die Iraner sehen kein Land. Doch der Kasten bleibt wegen des Unvermögens Marokkos sauber. Erst gegen Ende der ersten Hälfte fängt sich der Iran und kommt kurz vor der Pause zur grössten Chance, als Azmoun alleine vor El Kajoui scheitert. Die zweite Hälfte startet dann ausgeglichener. Aber es bleibt beim alten Bild: Marokko gibt den Ton an. Aber die Partie flacht zunehmends ab. Wird regelrecht langweilig. Bis zur 80. Minute, als Ajax-Star Hakim Ziyech Iran-Goalie Beiranvand mit einer herrlichen Direktabnahme zu einer Glanzparade zwingt. Und das ist nur der Vorgeschmack auf die Nachspielzeit. In dieser passiert das Unfassbare: Dem Iran werden drei Punkte geschenkt, weil Aziz Bouhaddouz in der 95. Minute das eigene Tor trifft! Bitter für Marokko.
Das Tor:
0:1, 95. Minute: Ein Freistoss in der Nachspielzeit, und St.-Pauli-Profi Bouhaddouz steht am ersten Pfosten und köpfelt völlig unbedrängt ins eigene Tor! Was für ein Geschenk!
Der Beste: Nordin Amrabat. Der marokkanische Aussenverteidiger stösst immer wieder über die rechte Seite vor und schlägt gefährliche Flanken. Ein Unruheherd.
Der Schlechteste: Ayoub El Kaabi. Marokkos Mittelstürmer ist nicht zu sehen. Er wird in der 77. Minute ausgewechselt.
Das gab zu reden: Jetzt dachten alle, Vuvuzelas seien nach der WM 2010 von Südafrika Geschichte gewesen. Denkste! Die marokkanischen und iranischen Fans zelebrieren ein Revival der legendären Tröten.
So stehts in der WM-Gruppe B: Für beide Teams dürfte es in einer Gruppe mit Portugal und Spanien schwierig werden, sich für die Achtelfinals zu qualifizieren. Marokko kann sich schon fast aus Russland verabschieden, während der Iran drei sensationelle Punkte holt.
Washington – Die Rekord-Astronautin Peggy Whitson (58) geht in den Ruhestand. Dreimal war Whitson auf der Internationalen Raumstation ISS, zuletzt von November 2016 bis September 2017. Mit total 665 Tagen hat Whitson mehr Zeit im All verbracht als jeder andere ihrer US-Kollegen.
Die im US-Bundesstaat Iowa geborene Whitson kam 1986 zur Nasa und wurde zehn Jahre später Astronautin, wie die US-Raumfahrtbehörde am Freitag mitteilte.
Sie war die erste Frau, die zweimal als Kommandantin der ISS fungierte, und sie hat auch mehr Ausseneinsätze absolviert als jede andere Astronautin, insgesamt zehn.
Die Raumfahrtbehörde werde Whitson vermissen, sagte Nasa-Chef Jim Bridenstine. «Ihre Entschlossenheit, Willensstärke, Charakter und Einsatz für Wissenschaft, Erkundung und Entdeckung sind eine Inspiration für die Nasa und Amerika.»
BERN - BE - Das Bild gilt als Ikone der Schweizer Malerei des 19. Jahrhunderts: dennoch fand sich am Freitagnachmittag im Rahmen der jährlichen Juni-Auktion der Berner Galerie Kornfeld kein Käufer für «Die Gotthardpost».
Gemalt hat es der Künstler Robert Koller im Jahr 1873, ausgerechnet für Alfred Escher, jenen Mann, der mit der Gotthardbahn das Ende der Postkutschen an dem wichtigen Passübergang einläutete. Im Kunsthaus Zürich, wo das Bild ausgestellt ist, zählt es zu den Publikumsmagneten.
Für Postkutschenromantik hatten die im renommierten Berner Auktionshaus am Freitagnachmittag versammelten Kunstliebhaberinnen und -liebhaber aber offenbar nicht allzu viel übrig.
Auktionator Bernhard Bischoff startete die Bieterrunde bei 480'000 Franken, also 120'000 Franken unter der Schätzung. Doch im Saal blieben die Bieterkarten unten. Und auch am Telefon mochte niemand mitbieten.
So blieb Bischoff nichts anderes übrig, als kurzum zu verkünden: «dann rollt die Gotthardpost halt wieder zurück». Das Gemälde ist dabei aber nicht in schlechter Gesellschaft, auch Werke von Cuno Amiet, Ernest Biéler, Lionel Feininger oder Robert Delauney gingen am Freitag nicht weg.
Anklang fanden Bilder der Schweizer Künstler Albert Anker und Ferdinand Hodler. Ankers «Stillleben: Kaffee» wechselte für 1,6 Millionen Franken den Besitzer, eine Walliser Landschaft von Hodler für 1,05 Millionen Franken.
Der Kunsthandel ist eine äusserst diskrete Sache. Und so werden an Auktionen auch keine Namen von Personen genannt, die Bilder einreichten oder ersteigern. Lediglich eine Nummer steht auf der Bieterkarte, mit der die Betroffenen signalisieren, ob sie für sich oder im Auftrag von gutbetuchten Klienten beim Bieten mithalten wollen.
Wer mitbieten will, der muss über einen prallen Geldbeutel verfügen. Den höchsten Preis erzielte am Freitag die Eisenplastik «Das Lob der Luft» des spanisch-baskischen Bildhauers und Zeichners Eduardo Chillida: drei Millionen Franken, doppelt so viel wie der Schätzpreis.
Die Bieterei war ein kleiner Krimi, denn fast wäre das Hämmerchen bei 2,2 Millionen Franken niedergesaust. Zum ersten, zum zweiten, zum drrr... In allerletzter Sekunde schnellte noch eine Bieterkarte in die Höhe. Von da an mochten die beiden verbliebenen Konkurrenten so rasch nicht aufgeben und jagten sich mit immer neuen Angeboten. Bei drei Millionen konnte der Auktionator schliesslich verkünden: «und zum dritten».
Er hat bereits zwei Mädchen und zwei Buben. Jetzt erwarten «Arena»-Moderator Jonas Projer und seine Gattin erneut ein Baby.
Der Mann gibt Vollgas! Jonas Projer (36) und seine zwei Jahre jüngere Ehefrau sind erneut in froher Erwartung. «Wir sind überglücklich, dass wir unsere Familie noch einmal vergrössern können», sagt er. Der Bub soll im September zur Welt kommen. «Er ist ein absolutes Wunschbaby», freut sich der «Arena»-Moderator.
Projer ist bereits Vater zweier Söhne, sie sind sieben und zwei Jahre alt. Und er hat fünfjährige Zwillingsmädchen. Der Entscheid, ein weiteres Kind in die Welt zu setzen, sei aus dem Herzen gekommen, sagt er. «Vernünftig ist das wahrscheinlich nicht, aber nach der Geburt des letzten Babys spürten wir, dass das Kapitel für uns noch nicht abgeschlossen war.» Und auch die drei Grossen seien begeistert über den neuen Zuwachs, sagt Projer.
Immer einen Schritt vom Chaos entferntProjer arbeitet zu hundert Prozent beim Schweizer Fernsehen, seine Frau ist ebenfalls berufstätig. Das Wochenende und den Montagmorgen reserviert der TV-Mann jeweils für die Familie. Während der restlichen Woche seien Kinderkrippe, Kindergarten und Schule eine grosse Hilfe. «Zwischendurch springen auch Freunde oder die Grosseltern ein.» Wie jede Grossfamilie seien sie immer nur einen Schritt vom Chaos entfernt, sagt er lachend.
Projer entstammt ebenfalls einer Grossfamilie, wuchs mit drei jüngeren Geschwistern ausserhalb von Winterthur ZH auf. «Ich habe es immer geliebt, dass wir eine grosse Bande waren.» Dennoch war Projer und seiner Frau nicht von Anfang an klar, dass sie so viele Kinder haben würden. «Der grösste Sprung waren sowieso die Zwillinge – danach erschreckt einen nichts mehr.»
Familienplanung abgeschlossenZu seinen Erziehungsgrundsätzen gehören: Respekt zu haben vor anderen, «bitte» und «danke» zu sagen – «und regelmässiges Zähneputzen!» Ansonsten seien sie mittlerweile ziemlich entspannt, was die Erziehung angeht. «Beim ersten Kind will man alles recht machen und hat alle möglichen Ideen», so Projer. «Mit jedem weiteren Kind wird einem aber noch mehr bewusst, dass es Perfektionismus sowieso nicht gibt.»
Mit dem jüngsten Zuwachs ist für Projer und seine Frau die Familienplanung nun aber abgeschlossen. «Wir werden definitiv keine zweite Hand benötigen, um unsere Kleinen abzählen zu können», sagt er.
Der Rat einer Familienpolitikerin an russische Frauen, die Finger von ausländischen Fussballfans zu lassen, bleibt nicht unwidersprochen.
Die Russen sind also doch nicht prüde. Die Vorsitzende des Familienausschusses im russischen Parlament, Tamara Pletnewa (70), hat die Bürgerinnen ihres Landes unlängst vor sexuellen Abenteuern mit WM-Touristen gewarnt. Jetzt gibt Parlamentskollege Michail Degtyarew (36) Gegensteuer und fordert: Mehr Sex, mehr Kinder!
«Werden sich an die WM 2018 erinnern»«Je mehr Liebesgeschichten wir im Zusammenhang mit der Weltmeisterschaft haben, je mehr Menschen aus unterschiedlichen Ländern sich ineinander verlieben, desto mehr Kinder werden geboren und desto besser», sagt Degtyarew laut der russischen Nachrichtenagentur Tass. «In vielen Jahren werden diese Kinder sich daran erinnern, dass die Liebesgeschichte ihrer Eltern an der Weltmeisterschaft 2018 in Russland begann.»
Degtyarew reagiert damit auf die Aussage der Familienausschuss-Vorsitzenden Pletnewa, Russinnen sollten sich vor allem vor ausländischen Besuchern anderer Hautfarbe in Acht nehmen und nicht von ihnen schwanger werden. Ihre Begründung: Kinder von durchreisenden WM-Touristen würden «aufgegeben und einfach bei ihrer Mutter zurückgelassen».
«Russinnen werden das selber zu beurteilen wissen»Auch der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow (50), kritisiert die Aussagen der Familienpolitikerin. Diese sind seiner Meinung nach überflüssig. «Die russischen Frauen werden das schon selber zu beurteilen wissen», sagt Peskow. «Sie sind schliesslich die besten Frauen der Welt.»
Kuss-Attacke auf CNN-ReporterDie neue Sexdoktrin wirkt bereits, wie ein Erlebnis von Matthew Chance, Reporter des US-Nachrichtensenders CNN, zeigt: Bei seiner Berichterstattung über die Fussball-WM wurde der Journalist vor laufender Kamera von einem russischen Fangirl angesprungen und geküsst. «Wow!», schrieb Chance auf Twitter. «Das ist mir noch nie passiert.» (noo)
Als ob Raiffeisen-Chef Patrik Gisel nicht schon genug Ärger am Hals hätte: Auch in der Freizeit läuft für ihn offenbar nicht alles rund. Bei einer Landung soll der Freizeitpilot das Fahrwerk seines Flugzeuges beschädigt haben.
Der Chronist der Raiffeisen-Krise, der Journalist Lukas Hässig (53), enthüllt auf «Inside Paradeplatz» ein pikantes Detail aus der fliegerischen Laufbahn von Raiffeisen-Chef Patrik Gisel (56). Auslöser dafür dürfte ein Facebook-Post vom letzten Samstag sein, als sich Gisel stolz mit seinem Privatflugzeug vom Typ Piper Aerostar zeigte. Ein Bild, das in den Kommentarspalten des Wirtschaftsblogs mehrheitlich nicht gut ankam.
Nun legt Hässig nach und berichtet von Gisels fliegerischen Abenteuern im August 2016. Damals unternahm der oberste Raiffeisen-Banker ein paar Übungsflüge, um seine Lizenz zu erneuern. Denn ein Pilot, der nicht regelmässig fliegt, verliert seine Fluglizenz. Beruflich war Gisel damals stark eingespannt.
Notlandung am Flughafen ZürichGisel also brachte sich wieder in Form und flog kurz darauf ans Filmfestival nach Locarno TI. Bei der Landung muss etwas passiert sein, mutmasst Hässig. Denn als Gisel einen Tag später nach Zürich zurückflog, liess sich das Bugfahrwerk nicht einziehen: Gisel musste am Flughafen in Kloten ZH eine Notlandung machen.
Das kann jedem Piloten mal passieren. Nur, so Hässig, wollte Gisel nicht eingestehen, dass er der Verursacher des Schadens sein könnte. Das Flugzeug gehörte damals nicht Gisel alleine, er teilte es sich mit einem Freund. Nach diesem Zwischenfall rissen nach einigen gehässigen E-Mails die aviatischen Stricke zwischen den Flugzeug-Partnern.
Am Ende kaufte Gisel seinem Ex-Kumpel das Flugzeug ab und präsentierte sich als stolzer Alleinbesitzer eines Privatflugzeugs: am letztem Samstag auf Facebook. (koh)
Thomas Hayo (49) hört als Juror bei «Germany's Next Topmodel» auf. Acht Jahre lang suchte er zusammen mit Model-Mama Heidi Klum (45) Jahr für Jahr unter unzähligen Bewerberinnen eine neue Laufstegschönheit.
«So viele coole junge Frauen, die ich auf ihrem Weg zu sich selbst und bei ihrer Karriere ein kleines Stück begleiten durfte. Voller Stolz schaue ich zurück und staune, was bis heute aus einigen von ihnen geworden ist. Es war eine grandiose Zeit mit the ‹one and only› Heidi Klum und mit fantastischen Jury-Kollegen», verabschiedet er sich auf Instagram. Er wolle sich wieder seinen eigenen Projekten widmen aber trotzdem mit der «GNTM»-Familie «eng verbunden» bleiben.
Chaos am Hauptbahnhof Winterthur! Am Freitagnachmittag ist ein Zug entgleist. Es ist mit Verspätungen zu rechnen.
Am Freitagnachmittag ist kurz vor dem Hauptbahnhof in Winterthur ZH ein Zug entgleist. Dies berichten BLICK-Leserreporter. Die Leserbilder zeigen: Es handelt sich nicht um einen Personenzug.
Jedoch blockiert der entgleiste Zug offenbar die Schienen, am Bahnhof Winterthur haben die Züge derzeit Verspätung. «Überall stehen Züge, es ist ein riesiges Chaos», sagt ein Leserreporter vor Ort.
Auf ihrer Website bestätigt die SBB die Entgleisung. Pendler müssten mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen, heisst es in der Online-Meldung. Die Dauer der Störung ist noch unbekannt. (hah)
+++Update folgt+++
Am Freitagnachmittag hat ein mann die Raiffeisenbank in Binningen BL überfallen. Der Bewaffnete konnte mit mehreren Tausend Franken fliehen. Die Polizei sucht Zeugen und setzt 5000 Franken als Belohnung aus.
Bewaffneter Raubüberfall in Binningen BL! Kurz nach 14.15 Uhr betritt ein Mann die Raiffeisenbank an der Hauptstrasse 50. Er bedrohte die Angestellten mit einer Waffe und verlangte Bargeld. Anschliessend konnte der Täter mehrere Tausend Franken erbeuten und in Richtung Kronenplatz fliehen, wie die Kantonspolizei Basel-Landschaft mitteilt. Verletzt wurde niemand. Eine umgehend eingeleitete Grossfahndung verlief ohne Erfolg. Deswegen sucht die Polizei Zeugen und hat eine Belohnung in Höhe von 5000 Franken ausgeschrieben.
Der Mann ist ca. 190 cm gross, schlank. Er sei gepflegt gewesen und trug einen Zweitagebar. Der Mann sprach gebrochen Deutsch. (man)
Meghan begeistert an ihrem ersten offiziellen Anlass ohne Prinz Harry. Ganz reibungslos ging der Event mit Queen Elizabeth II. aber nicht über die Bühne.
Grosse Ehre für Herzogin Meghan (36). Nur wenige Wochen nach ihrer Hochzeit mit Prinz Harry (33) hatte sie ihren grossen royalen Auftritt an der Seite von Queen Elizabeth II. (92). Gemeinsam reiste die ehemalige «Suits»-Darstellerin mit der Königin nach Cheshire in den Nordwesten Englands – und das auch noch im königlichen Zug. Eigentlich ist der nur für die Senior-Mitglieder der britischen Königsfamilie gedacht. Weder Herzogin Kate (36), noch Prinz William (35) oder Harry durften bis jetzt damit reisen.
In Cheshire sollten die Herzogin und die Queen die Mersey Gateway Bridge einweihen, begeisterte Fans empfingen sie. Die beiden Damen scheinen sich prächtig zu verstehen. Bilder zeigen die Royal-Ladys vergnügt und entspannt miteinander plaudern.
Wer steigt zuerst ein?Nur ein kleiner Moment macht einen Kratzer in die perfekte Royal-Fassade. Als die Herzogin und die Königin am Ende des Events in ihre Limousine steigen wollten, war Meghan für einen Moment verunsichert, wer zuerst einsteigen soll. Nach Etikette wäre es die Queen – aber diese sitzt lieber hinter dem Chauffeur. Deshalb lässt sie gerne anderen Leuten den Vorrang. Nach einem kurzen Hin und Her war die peinliche Situation schliesslich gelöst – und Meghan stieg zuerst ein. (klm/paf)
Die Kuh Natalie musste ohne Futter mehr als eine Woche in einem Erdloch bei Courtelary im Berner Jura ausharren. Nur mit Hilfe eines Helikopters kam sie heraus.
Es war eine Rettung aus grösster Not! Mehr als eine Woche hatte Natalie im schwer zugänglichen Gebiet vor dem Creux de Glace bei Courtalery im Berner Jura ausgeharrt. In rund 30 Metern Tiefe und ohne Futter. Erst dann wurde sie wiedergefunden und konnte mit einem Helikopter aus ihrer Lage befreit werden.
Wie sie den steilen Abhang runtergekommen war, kann sich Heidi Rüegg, Hirtin auf der Alp, auf der die Kuh übersommerte, nicht erklären. «Das Erdloch ist eigentlich eingezäunt. Dort sollten die Kühe nicht sein», sagt sie zu BLICK.
«Das ist fast wie ein Wunder»Bei ihrem unfreiwilligen Ausflug ins Eisloch hatte Natalie aber auch viel Glück im Unglück. Sie hat sich nur leicht verletzt. «Das ist fast ein Wunder», erklärt Rüegg. Der Abhang, den sie hinuntersteigen musste, sei sehr steil und rutschig. «Dort kann sie eigentlich unmöglich laufen.»
Für die anderen rund 170 Kühe auf der Alp bestehe aber keine Gefahr, sagt die Hirtin. «Das ist das erste Mal, dass so etwas passiert ist.» Die Umzäunung funktioniere normalerweise sehr gut.
Natalie ist mittlerweile wieder bei ihrem Besitzer und erholt sich von den Strapazen. «Das Ganze hat sie schon mitgenommen, das konnte man ihr ansehen», meint die Hirtin. Ich bin sehr froh, dass es trotzdem so gut ausging.» (krj)
Paris – Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat sich bei seinem Antrittsbesuch in Paris für die Bearbeitung von Asylanträgen in den Herkunftsländern von Flüchtlingen ausgesprochen. «Wir sollten europäische Zentren in den Herkunftsländern schaffen», sagte Conte.
Der französische Präsident Emmanuel Macron unterstützte an einer gemeinsamen Pressekonferenz am Freitag in Paris die Idee von «Zweigstellen unserer Asylbehörden, um diese Frage auf der anderen Seite» des Mittelmeers zu lösen.
Macron forderte zugleich eine grössere Solidarität mit Italien in der Flüchtlingskrise und rief zu «tiefgreifenden Reformen» der europäischen Asylpolitik, der sogenannten Dublin-Verordnung auf.
Die Regierung in Rom hatte zwischenzeitig mit einer Absage von Contes Antrittsbesuch in Paris gedroht, nachdem Macron Italien «Zynismus und Verantwortungslosigkeit» im Umgang mit dem Rettungsschiff «Aquarius» vorgeworfen hatte. Italien beschuldigte im Gegenzug Frankreich, selbst zu wenige Flüchtlinge aufzunehmen.
In einem Telefongespräch hatten sich Macron und Conte darauf geeinigt, gemeinsam die Reform des europäischen Asylsystems voranzutreiben. Dies ist eines der Hauptthemen des EU-Gipfels Ende Juni. «Wir müssen jetzt an einer Reform der Dublin-Regeln arbeiten», hatte Conte am Donnerstag in Rom gesagt.
Auf dem Rettungsschiff «Aquarius» harren seit Tagen mehr als 600 Flüchtlinge aus. Sowohl Italien als auch Malta hatten sich geweigert, das Schiff in ihren Häfen anlegen zu lassen. Die Flüchtlinge werden nun nach Spanien gebracht, wo die Situation der einzelnen Migranten geprüft werden soll. Auch die französische Regierung signalisierte Bereitschaft, Flüchtlinge von dem Schiff aufzunehmen.
Vor der Wahl in der Türkei sind die Fronten besonders zwischen der Regierungspartei AKP und der pro-kurdischen HDP verhärtet. Nun machen sich beide Seiten schwere Vorwürfe, nachdem Menschen getötet wurden. Die Wahlen von Präsident und Parlament finden in der Türkei am 24. Juni statt.
Nach gewaltsamen Zusammenstössen mit mindestens drei Toten während des Wahlkampfs in der Südosttürkei wachsen die Spannungen zwischen der Regierungspartei AKP und der pro-kurdischen HDP. Vertreter beider Seiten warfen sich am Freitag Provokation und Lügen vor.
Bei der Schiesserei im mehrheitlich kurdischen Distrikt Suruc in der Provinz Sanliurfa war am Donnerstag unter umstrittenen Umständen unter anderem ein Bruder des AKP-Abgeordneten Ibrahim Halil Yildiz getötet worden.
Staatspräsident und AKP-Chef Recep Tayyip Erdogan machte in Istanbul die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die HDP für die Tat verantwortlich. «Gestern haben die Terrororganisation PKK (und) die HDP leider den Bruder des Abgeordneten von Sanliurfa, Ibrahim Halil Yildiz, in Suruc getötet«, sagte er nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.
Die HDP-Abgeordnete Meral Danis Bestas sagte in Suruc dagegen: «Wir haben es mit einer Angelegenheit zu tun, für die die AKP-Regierung direkt verantwortlich ist.»
Erdogan wirft der HDP vor, der verlängerte Arm der PKK zu sein. Die HDP - die zweitgrösste Oppositionspartei im Parlament in Ankara - weist das zurück.
Zusammenstösse im KrankenhausAnadolu meldete, dass Bewaffnete eine Gruppe von AKP-Wahlkämpfern angegriffen hätten. Augenzeugen sagten dem türkischen Dienst der britischen BBC dagegen, zunächst habe ein Ladenbesitzer den Wahlkämpfern gesagt, dass er nicht AKP wählen werde. Daraufhin sei es zu einem Prügelei gekommen. Anschliessend habe ein Begleiter des AKP-Abgeordneten das Feuer eröffnet. Beide Seiten hätten sich daraufhin beschossen.
Einer Stellungnahme der türkischen Ärztekammer vom Freitag zufolge soll es nach der Schiesserei in der Stadt im Krankenhaus zu weiteren gewaltsamen Zusammenstössen gekommen sein. Nach Informationen der Kammer sollen allein dabei zwei Menschen ums Leben gekommen sein. Der türkische Staatssender TRT berichtete, die Staatsanwaltschaft habe die Festnahme von drei Verdächtigen angeordnet.
In Suruc hatte im Juli 2015 ein Selbstmordattentäter 33 pro-kurdische Aktivisten mit in den Tod gerissen. Der Anschlag auf ein kurdisches Kulturzentrum wurde der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angelastet. Kurz darauf wurden in der Provinz Sanliurfa zwei Polizisten in ihrer Unterkunft im Schlaf erschossen. Die PKK bekannte sich zunächst zu dem Mord an den Polizisten, dementierte aber später, dass sie die Tat verübt habe.
Erdogan geht als Favorit in die Präsidentschaftswahl. Umfragen zufolge ist ungewiss, ob er im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit gewinnt. Ansonsten müsste er am 8. Juli in eine Stichwahl. Die AKP dürfte zwar als stärkste Partei aus der Parlamentswahl hervorgehen. Nicht gesichert ist aber, ob die Erdogan-Partei ihre absolute Mehrheit in der Nationalversammlung verteidigen kann. (SDA)
DÜBENDORF - ZH - Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa hat am Freitag einen Wasserkanal eröffnet. Er soll helfen, Windbewegungen besser zu verstehen und so dazu beitragen, dass das Leben in urbanen Zonen auch bei Hitzewellen erträglich bleibt.
Hitzewellen nehmen weltweit zu - und Städte leiden darunter deutlich stärker als das umliegende Land, schreibt die Empa am Freitag anlässlich der Eröffnung ihres neuen Wasserkanals in einer Mitteilung. Dabei betragen die Temperaturunterschiede zwischen urbanen Zonen und grünem Umland teilweise mehrere Grad.
Die Gründe dafür sind vielfältig: In der Stadt entsteht zusätzliche Wärme durch Verkehr und Industrie, es fehlt meist an kühlender Vegetation und die dunklen Oberflächen von Strassen und Dächern absorbieren tagsüber mehr Sonnenstrahlung und speichern diese auch noch besser. Ausserdem blockieren die dicht aneinandergereihten Gebäude den Wind, der kühlere Umgebungsluft von umliegenden Seen und Wäldern mitbringen oder die Hitze aus den Städten abführen könnte.
Gibt es nur wenig Wind, spielt der Auftriebseffekt eine wichtige Rolle: Heisse Luft steigt über der Stadt in die Höhe und kühlere Luft kann unten nachfliessen. Auch können Gebiete mit kühlerer Luft - zum Beispiel Parks mit Vegetation - geschaffen werden. Der Wind trägt dann die Luft dieser Gebiete an Orte, in denen der Hitzeinseleffekt nicht lokal bekämpft werden kann.
Damit der Wind die Hitze aus den Städten abführen kann, muss die Stadt allerdings so gebaut sein, dass Luftmassen relativ einfach um die Gebäude fliessen können, heisst es weiter.
Hier kommt der neue Wasserkanal ins Spiel: Laut Empa ist bisher noch nicht genügend erforscht, wie die städtischen Strukturen die lokalen Windverhältnisse beeinflussen. Der neue Kanal soll daher unter anderem klären, wie der Wind an Gebäuden und überhitzten Strassen fliesst und sich verwirbelt und wie sich dadurch die Temperaturverteilung verändert.
Wasser verhält sich bei geeigneter Flussgeschwindigkeit genau wie Wind in einer realen Stadt. Zudem hat der Wasser- gegenüber dem Windkanal, der ebenfalls geeignet wäre, zwei Vorteile: Es können kleinere Modelle eingesetzt und damit ein grösserer Bereich der Stadt untersucht werden, und das Strömungsfeld und die Temperaturverteilung lassen sich im Wasser gleichzeitig messen.
Dies geschieht laut Empa mit einem Laser-Messsystem. Zuerst mischen die Forscher winzige Partikel sowie einen fluoreszierenden Farbstoff ins Wasser. Dann beleuchtet der pulsierende Laserstrahl die Partikel - fotografiert von einer Kamera, die zwei Bilder hintereinander aufnimmt.
Anschliessend wertet das Messsystem aus, wie weit und in welche Richtung sich die Partikel zwischen den zwei Bildern bewegt haben. Daraus werden die Flussgeschwindigkeit und Strömungsrichtungen ermittelt.
Mit dem fluoreszierenden Farbstoff, der grünes Laserlicht absorbiert und Licht einer anderen Farbe abstrahlt, können die Forscher die Temperaturverteilung bestimmen. Dabei gilt: Je wärmer das Wasser, desto heller das Licht. Eine zweite Kamera, die das grüne Laserlicht herausfiltert, hält die abgestrahlte Lichtverteilung fest, wie es weiter heisst.
Für die Empa ist klar: Durch die Bestimmung der kühlen und warmen Flussstrukturen können Forscher herausfinden, wie sich die Hitze aus den Städten bringen lässt - und damit Architekten, Planern und Regierungen helfen, Städte so zu entwickeln, dass das Leben in ihnen auch bei zunehmenden Hitzewellen erträglich bleibt.
Welch ein Solo! Nairo Quintana lässt die Konkurrenz auf dem Weg nach Arosa stehen. Damit rückt der Kolumbianer Leader Porte im Gesamtklassement auf die Pelle.
Beim zweiten Anlauf ist er weg! Nairo Quintana traut sich beim 30-Kilometer-Anstieg nach Arosa einiges zu, greift gleich zu Beginn doppelt an und strahlt oben angekommen über beide Ohren.
Der Kolumbianer gewinnt seine erste Etappe an der Tour de Suisse solo und düst damit vom sechsten auf den zweiten Rang des Gesamtklassements.
Die Antwort von Leader Richie Porte? Sie erfolgt fünf Kilometer vor dem Ziel mit einer spritzigen Attacke. Doch Porte kommt nicht mehr ran, wird mit 22 Sekunden Rückstand hinter Jakob Fuglsang Dritter und hat neu bloss noch 17 Sekunden Vorsprung auf Quintana.
Mathias Frank verliert derweil über zwei Minuten und ist nicht unter den Top 10 des Gesamtklassements zu finden. Dort hinein will es der stärkste Schweizer Allrounder aber schaffen: Am finalen Wochenende im Tessin steht eine relativ flache Etappe am Samstag und ein Zeitfahren am Sonntag an.