BÜNZEN AG - Ein 15-Jähriger fährt mit seinem Traktor über eine Kreuzung. Er sieht wegen dem hohen Mais nicht, dass von rechts ein 15-jähriger Töfflibub naht. Es kommt zum Zusammenstoss. Der junge Mofalenker ist tot.
Rund um Boswil AG steht man unter Schock. Am Mittwochnachmittag starb bei einem Zusammenprall mit einem Traktor ein 15-jähriger Töfflifahrer. Schon abends macht die Runde, wer bei der Kreuzung zweier Feldwege in Bünzen AG sein Leben lassen musste: Tim C.* aus der Region.
Die Fassungslosigkeit ist noch grösser, als die Menschen erfahren, dass der Traktorfahrer auch erst 15 ist – und ebenfalls aus der Region stammt. Er dürfte beim Überqueren der Kreuzung den von rechts kommenden Mofafahrer wegen des hohen Maisfelds schlichtweg nicht gesehen haben.
Tim starb noch vor OrtVerheerend: Tim prallt mit voller Wucht ins rechte Hinterrad des Traktors. Er stirbt trotz Reanimationsversuchen noch vor Ort.
Ein Kumpel, der hinter Tim ebenfalls auf einem Töffli fährt, kann noch bremsen. Er und der Traktorfahrer erlitten einen Schock.
Einer der Ersten, die vom Unfall erfahren, ist der Gesamtschulleiter der Schule Boswil. «Wir haben danach auch erfahren, dass Schülerinnen und Schüler vorhaben, in die Schule zu kommen», sagt Peter Kessler (51) zu BLICK. «Sie hatten ein grosses Bedürfnis, hier von Tim Abschied zu nehmen.»
Grosse Anteilnahme in der SchuleDie Stimmung am Abend kann Kessler nur schwer beschreiben. «Es war eine ganz grosse Anteilnahme», sagt er. Man habe gesehen, wie beliebt Tim war. Es habe teils sehr bedrückende Szenen gegeben. Aber: «Indem wir auch professionelle Hilfe, Eltern und Lehrpersonen hier gehabt haben, konnten wir das gut miteinander verarbeiten.»
Besonders nahe geht Kessler, dass er Tim selbst unterrichtet und ihn am Tag zuvor noch in der Schule gesehen hat: «Das ist eine besonders schwierige Situation. Ich bin immer noch schockiert.» Er ist mit seinen Gedanken vor allem bei Tims Eltern, bei seinem Bruder: «Ich teile das Leid mit ihnen.»
Ausflug trotz des Unfalls durchgeführtDie Klasse von Tim hat gestern einen geplanten Ausflug trotz des Unfalls durchgeführt. Um den Verlust «miteinander zu verarbeiten», so Kessler. «Und ich muss sagen, diese Klasse ist sehr gut mit diesem Unfall umgegangen.» Er selber behält Tim in bester Erinnerung und sagt: «Er fehlt mir sehr.»
Nicht nur ihm. An der Unfallstelle kamen gestern Angehörige und Freunde vorbei. Sie weinen, zünden Kerzen an, legen Blumen nieder. Ein Spiegel wird gefordert. Oder dass das Mais gekürzt wird. Unklar ist, ob Tim den vorgefundenen Helm trug – oder ihn am Lenker hatte.
Sicher ist erst: Die Jugendanwaltschaft hat gegen den jungen Traktorfahrer eine Untersuchung eingeleitet. Denn Tim hätte Vortritt gehabt.
* Name der Redaktion bekannt
Marc Marquez ist bei einigen Töff-Fans verhasst und wird immer wieder ausgebuht. Für MotoGP-Pilot Scott Redding «eine Schande».
Wenn Marc Marquez jubelt, dann buhen oft die Töff-Fans. Stürzt er, dann jubeln sie. So geschehen etwa zuletzt bei seinem Crash in Mugello. Der Hass vieler Fans auf den Spanier hat sich wegen diverser Streitigkeiten mit Superstar Valentino Rossi entwickelt – und ist mittlerweile für die Piloten ein absolutes No-Go.
«Das ist die grösste Scheisse», ärgert er sich MotoGP-Pilot Scott Redding (kl. Bild) nun über die unfairen Fans. «Diese Jungs fahren raus und riskieren ihr Leben – und die Leute am Streckenrand buhen sie dafür aus.»
Der Brite hat nicht das geringste Verständnis für den Sittenzerfall auf den Töff-Tribünen. Er selbst stehe in der Startaufstellung und bekomme die Pfiffe mit, erklärt er bei «Motorsport-Total». «Es geht gar nicht um mich, aber ich fühle mich dann trotzdem beschissen. Wenn sie das mit mir machen würden, dann würde ich mir denken: ‹Ihr Motherfuckers!›» Das Verhalten der Fans sei «eine Schande».
Marquez sagt zwar immer wieder, dass ihn die Buhrufe nicht interessieren. Trotzdem wünscht sich Redding, dass Rossi dem Treiben ein Ende setzt. «Er wird nie ausgebuht – nicht einmal in Spanien. Er sollte sagen: ‹Kommt schon, zeigt mal etwas Respekt.›» (sme)
Staunen und geniessen: Die Open-Air-Saison für Musicals und Opern ist eröffnet!
Die Schweiz weist nicht nur die grösste Musikfestival-Dichte weltweit aus. Zwischen Romanshorn und Genf wird auch punkto Theater, Musicals und Opern im Freien jedes Jahr das Füllhorn ausgeschüttet. BLICK präsentiert eine unverbindliche Auswahl an Spielstätten, deren Besuch sich ohne Zweifel lohnt.
Karl's kühne Gassenschau:
Das Programm «Sektor 1» in Olten SO ist bereits erfolgreich gestartet. Auf dem Gelände in Bahnhofsnähe läuft das irre Spektakel bis voraussichtlich 1. September.
St. Galler Festspiele:
Vom 29. Juni bis zum 13. Juli 2018 im Klosterbezirk. Eine aufregende Mischung aus Oper, Tanz und Konzerten. Hausorchester ist das örtliche Sinfonieorchester.
Walensee-Bühne:
2018 ist auf der Bühne bei Walenstadt SG das Musical «Die Schöne und das Biest» zu sehen, die Premiere von letzter Woche war umjubelt. Bis Ende Juli.
Freilichtspiele Moosegg:
Auf der Moosegg bei Emmenmatt BE ist Freilichttheater Traditionsgut. Bis zum 1. Juli läuft «Der Vetter aus Dingsda», vom 6. Juli bis 18. August «Schwarmgeist».
Karl-May-Spiele:
Die Freilichtspiele in Engelberg OW mausern sich zur Erfolgsgeschichte. Premiere am 6. Juli, Laufzeit bis zum 12. August. Tom Volkers spielt wiederum Winnetou.
Thunersee-Spiele:
Dieses Jahr wird auf der einzigartigen Seebühne das Muscial «Mamma Mia» mit Hits von Abba präsentiert. Die Premiere ist am 11. Juli, Derniere Ende August.
Murten Classics:
Unvergessliche Abende im Schlosshof, seit 30 Jahren. Vom 12. August bis 2. September. Tipp: Vorher ein Bad im See und ein Essen in der «Käserei».
Theater Gurten:
Nach ihrem Zermatt-Abstecher letztes Jahr kehrt Regisseurin Livia Anne Richard 2018 mit «Abefahre!» auf den Berner Hausberg zurück. Bis 30. August.
Ab heute rattert «Büssi» Büsser (32) am TV über holprige Strassen durch den Balkan: Er sucht die Geburtsstätten von Shaqiri und Co. auf. Seine Verlobte Deborah Rullo (27) machte sich Sorgen – nicht zuletzt um die Gesundheit ihres künftigen Bräutigams.
Rührende Momente heute Abend in Stefan Büssers (32) neuer dreiteiliger Sendung «Mission ImBüssible – Am Ball im Balkan» (SRF 1, 21 Uhr): Schon in den ersten Minuten gibt es ein Dribbling der Gefühle. Seine Verlobte Deborah Rullo (27) fällt dem quirligen Comedian um den Hals, bevor er zu einem beschwerlichen Roadtrip an die Geburtsorte unserer Nati-Fussballstars aufbricht. «Wir waren noch nie zwei Wochen getrennt», sagt sie seufzend. Und seinem Reisekollegen, dem SRF 3-Mann Manuel Rothmund, spricht sie ins Gewissen: «Du musst ihn wieder heil zurückbringen.»
«Debi hat ein unglaublich grosses Herz»Erst kürzlich haben sich «Büssi» und Debi auf einer maledivischen Trauminsel unter der lachenden Sonne verlobt. Bald schon treten sie zum Finalspiel an. «Nächstes Jahr im Sommer wollen wir heiraten. Wir träumen von einer Hochzeit auf Mallorca», verrät er. Der Comedian träumt vom langen Glück – mit viel Nachspielzeit. «Debi hat ein unglaublich grosses Herz. Und ich bewundere ihre Kreativität.» Hinter vielen seiner Videos stecken Debis tolle Ideen.
Sorge um die Gesundheit ihres VerlobtenDie unendlich lange Reise von Zürich nach Kroatien, Bosnien, Albanien, Mazedonien bis nach Gjilan im Kosovo, dem Geburtsort von Xherdan Shaqiri, bereitete seiner Zukünftigen Sorgen. «Die prekären Strassenzustände und die Fahrweise der Balkanesen haben sie am meisten beunruhigt.» Kommt hinzu, dass Büsser seit seiner Geburt mit der Erbkrankheit Cystische Fibrose (CF) lebt. «Die medizinischen Einrichtungen sind dort unten nicht auf unserem Standard», sagt er. Nach einem Unfall dort in einem Spitalbett zu landen, wäre nicht gerade erstrebenswert, gibt er zu bedenken. «Die Strassen sind bekanntlich nicht besonders sicher, und es gab auch die eine oder andere brenzlige Situation. Am 60. Geburtstag meiner Mutter waren wir in Schluchten unterwegs und ich habe zu Manu scherzhaft gesagt: «Heute musst du besonders vorsichtig fahren, heute zu sterben, wäre sehr unpassend.»
Sehnsucht nach Deborahs KochkünstenSeine Familie habe er vermisst – und hier natürlich auch Debi. «Sie ist halb Spanierin und halb Italienerin. Am besten kocht sie aber ein Red Curry», erklärt er. «Nachdem mir gefühlte 25 Mal Cevapcici aufgetischt wurden, hätte ich viel gegeben für ihr scharfes indisches Gericht.»
Die Reise in den Süden habe in ihm nicht nur Sehnsucht nach seinem Herzblatt ausgelöst. Es habe ihn auch wieder in die Heimat gezogen. «Ich merkte, wie unglaublich privilegiert wir in der Schweiz sind. Die Leute auf dem Land sind arm und trotzdem unglaublich gastfreundlich. Die Menschen haben nichts und geben dir alles.» Ob ihn die Flitterwochen jetzt in den Balkan ziehen? «Debi und ich haben einige Reiseziele im Auge. Aber ich schliesse es nicht aus. Ein paar gute Kontakte hätte ich ja.»
Der schwedische Sauber-Pilot Marcus Ericsson blickt auf den WM-Achtelfinal zwischen Schweden und der Schweiz und gibt einen Tipp ab.
Der schwedische Sauber-Pilot Marcus Ericsson (28) ist froh, dass er mal nicht über die Formel 1 reden muss. «Wir schlagen euch wie im Eishockey-WM-Final. Diesmal aber 2:1 im Fussball.»
BLICK: Haben Sie mit dieser Achtelfinal-Paarung gerechnet?
Marcus Ericsson: Nein. Aber beim 3:0 gegen Mexiko ist unser Team plötzlich explodiert und holte noch den Gruppensieg.
Sie hatten ja prophezeit, dass Schweden die Deutschen raushaut.
Indirekt ist dies uns ja auch gelungen (lacht).
Ohne Ibrahimovic …
Ja. Zlatan war der beste Spieler, den Schweden je hatte. Aber jetzt sind wir ein Team, das noch viel schaffen kann.
Was unterscheidet die zwei Nationen, wenn man die Mentalität vergleicht?
Wichtig ist, dass hoffentlich viele Amerikaner das Spiel anschauen. Dann lernen sie endlich den Unterschied zwischen Sweden und Switzerland kennen. Für viele Amis ist das ja das Gleiche. Die Mentalität bei beiden Teams ist geprägt von zwei hart kämpfenden Teams mit einigen Supertechnikern. Da geht es richtig zur Sache.
Wo schauen Sie am Dienstag das Spiel?
In Örebro, meiner Heimatstadt in Schweden. Dort gibt es eine richtige WM-Party mit einer Grossleinwand und vielen meiner Freunde. In Hinwil hätte ich wohl zu viele der TV-Zuschauer gegen mich gehabt (lacht).
Wer wird Weltmeister?
Kroatien. Die haben mich bis jetzt am meisten überzeugt – und Schweden wird Dritter.
Der beste Spieler?
Ich bin ein Anhänger von Ronaldo. Doch am meisten überzeugt hat mich dieser Modric bei den Kroaten. Er denkt und lenkt.
Und auf welcher Position haben Sie früher Fussball gespielt?
Ich habe nie gekickt. Ichspielte, bis ich 15 war, über zehn Jahre lang Eishockey. Als Stürmer. Das macht mir heute noch Spass.
In der Nähe der Baleareninsel Cabrera ist am Donnerstag nach Angaben von Meeresbiologen ein Weisser Hai gesichtet worden - zum ersten Mal seit Jahrzehnten in dieser Region des Mittelmeers.
Seit Jahrzehnten wurde kein Weisser Hai in der Nähe der Baleareninsel Cabrera mehr gesichtet. Am Donnerstag haben Meeresbbiologen nun einen entdeckt. Dies teilte das spanische Meeresforschungszentrum Alnitak unter Leitung des Biologen Ricardo Sagarminaga van Buiten auf seiner Facebook-Seite mit. Die Tierschützer sind derzeit auf einer wissenschaftlichen Expedition nahe der Balearen.
«In den vergangenen Jahren gab es mögliche Sichtungen, die nicht bestätigt wurden, und verschiedene Gerüchte, aber dies ist die erste wissenschaftliche Bestätigung für die Präsenz eines Weissen Haies in spanischen Gewässern seit mindestens 30 Jahren», hiess es. Das mächtige Tier sei von zehn Besatzungsmitgliedern aus fünf Ländern gesehen, fotografiert und gefilmt worden.
«Historische Sichtung»Die Zeitung «Diario de Mallorca» sprach von einer «historischen Sichtung». Cabrera ist eine der kleineren Balearen-Inseln. Sie ist nur knapp 16 Quadratkilometer gross und liegt südlich von Mallorca. Von dort fahren auch Ausflugsboote nach Cabrera. (SDA)
Ein britisches Model gibt Tipps zum Männer aufreissen, Bachelorette Adela hat ein Bikini-Problem und Brigitte Nielsen zeigt sich mit ihrem Neugeborenen. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
Was für ein Pfusch: Bilder einer Holzfigur des heiligen Georg gehen derzeit um die Welt. Der Grund: Eine Handarbeitslehrerin hat Hand angelegt – das hätte sie besser unterlassen.
In der spanischen Provinz Navarra ist die Hölle los: Eine jahrhundertealte Holzfigur des heiligen Georg sieht seit kurzem aus wie eine Disneyfigur. Dabei gehört sie zum spanischen Kulturerbe – bis vor kurzem.
Die Figur steht in der Kirche der Gemeinde Estella. Die Holzfigur stammt aus dem 16. Jahrhundert, ihr Aussehen hat stark gelitten – und hatte eine Restaurierung dringend nötig. Der Pfarrer aber beauftragte damit eine Handarbeitslehrerin. Ohne vorher die Kulturbehörden zu informieren.
Regionalregierung prüft rechtliche SchritteDie Vorher-nachher-Bilder sorgen nun für Empörung. Der spanische Restauratorenverband (Acre) sprach von einem «Anschlag auf das kulturelle Erbe», wie die BBC aus einer Mitteilung zitiert. Der Eingriff an der Figur sei «desaströs» verlaufen und zeige «einen erschreckenden Mangel» an Fähigkeiten, wie sie für diese Art von Arbeit notwendig seien.
Der Bürgermeister der Gemeinde äusserte sich geschockt auf Twitter. Es handle sich auf den ersten Blick um eine «klägliche Arbeit». Die Regionalregierung analysiert nun den Schaden und prüft rechtliche Schritte. (neo)
Belgien setzt sich in Gruppe G an die Spitze. Die Roten Teufel schlagen England in einem wenig spektakulären Spiel mit 1:0. Januzaj avanciert mit seinem Treffer zum Matchwinner – Batshuayi mit seiner Slap-Stick-Einlage zur Lachnummer.
So stehts in Gruppe G: Belgien krallt sich den Gruppensieg! Die Roten Teufel stehen nach drei Partien mit der Maximalpunktzahl da. England wird Zweiter. Tunesien (3.) und Panama (4.) müssen die Heimreise antreten. In den Achtelfinals kommt es nun zu den Affichen Belgien – Japan (2. Juli) und Kolumbien – England (3. Juli).
Die Achtelfinals in der Übersicht:
Das Spiel:
Der Spitzenkampf der Gruppe G wird – wie erwartet – seinem Namen nicht gerecht. Schon in der ersten Hälfte hagelt es Pfiffe von den Zuschauerrängen. Beide Teams haben den Kopf bereits in der K.o.-Phase, treten nicht in Bestbesetzung an – und gehen auf dem Platz nicht gerade viel Risiko ein. Immerhin: Januzaj sorgt mit seinem Traum-Schlenzer in der zweiten Hälfte doch noch für ein wenig Spektakel in dieser ansonsten faden Partie.
Das Tor:
51. Minute, 0:1 | Adnan Januzaj. Der Flügel-Spieler schlenzt den Ball herrlich in den weiter entfernten Winkel. Wunderbarer Treffer!
Der Beste:
Adnan Januzaj. Der Offensivmann von Real Sociedad sorgt dafür, dass Belgien an dieser WM eine weisse Weste bewahrt.
Der Schlechteste:
Marcus Rashford. Er kann seine Startelf-Chance nicht nutzen. In der 66. Minute vergibt er die beste Ausgleichschance der Engländer.
Das gab zu reden I:
Michy Batshuayi sorgt mit einer Slap-Stick-Einlage für Lacher! Nach dem Tor von Januzaj will er den Ball nochmals ins Tor dreschen, trifft dabei aber den Pfosten – und von dort prallt die Kugel wieder an seinen Kopf...
Das gab zu reden II:
Beide Teams schonen ihre Stars für die Achtelfinals. Kane, Dele Alli und Lingard sitzen bei England genauso auf der Ersatzbank wie bei Belgien etwa Eden Hazard, De Bruyne oder Mertens. (mpe)
Tunesien dreht gegen Panama die Partie nach 0:1-Rückstand noch in ein 2:1 und feiert damit den ersten WM-Sieg seit 1978.
So stehts in Gruppe G: Belgien krallt sich den Gruppensieg! Die Roten Teufel stehen nach drei Partien mit der Maximalpunktzahl da. England wird Zweiter. Tunesien (3.) und Panama (4.) müssen die Heimreise antreten. In den Achtelfinals kommt es nun zu den Affichen Belgien – Japan (2. Juli) und Kolumbien – England (3. Juli).
Die Achtelfinals in der Übersicht:
Das Spiel: Für beide Nationen lautet die Devise: Russland erhobenen Hauptes verlassen. Ein letzter Kampf. Ein letztes Aufbäumen. Im Spiel, in dem es sportlich um nichts geht. Dafür um Ehre, um Prestige, um die Geschichte. Den Panamaern gelingt das in der ersten Halbzeit. Sie erzielen ihren zweiten WM-Treffer ihrer Historie, gehen erstmals in Führung. Die Tunesier machens nach der Pause. Drehen die Partie. Gewinnen das erste WM-Spiel seit 40 Jahren! Ein versöhnlicher Abschluss. Für zwei tapfer kämpfende Equipen.
Die Tore:
1:0, 33. Minute | Torres bedient Rodriguez im Zentrum, dessen Abschluss von Tunesien-Verteidiger Yassine Meriah abgelenkt wird. Schlussmann Mathlouthi hat keine Chance. Es ist bereits das neunte Eigentor dieser WM – der Rekord schnellt weiter in die Höhe! Den bisherigen Bestwert gabs an der WM 1998 mit sechs Treffern in den falschen Kasten.
1:1, 51. Minute | Eine tolle Kombination ins Glück! Sliti pretscht ins Zentrum, schickt Khazri auf den rechten Flügel. Im Zentrum steht Fakhreddine Ben Youssef, der nur noch einschieben muss.
1:2, 66. Minute | Aussenverteidiger Haddadi rückt über die linke Seite auf und spielt den Ball zur Mitte, wo Wahbi Khazri goldrichtig steht.
Der Beste: Wahbi Khazri. Eine Vorlage, ein Tor. Hält die Panamaer stets auf Trab. Glänzt zudem mit einer Passgenauigkeit von 90 Prozent.
Der Schlechteste: Ricardo Ávila. Verliert elf von 16 Zweikämpfen. Bringt wenig Schwung in den Panama-Angriff. (sag)
ANNAPOLIS (USA) - Im Newsroom von «Capital Gazette» ist es am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) zu einer Schiesserei gekommen. Angreifer Jarrod R.* (38) tötete dabei fünf Menschen, mehrere Personen wurden schwer verletzt. Die Polizei bestätigte in der Nacht auf Freitag, dass es sich um eine gezielte Attacke gegen die Zeitung handelte.
Horror in Annapolis: Bei einer Schiesserei wurden am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) fünf Menschen getötet, mehrere Personen wurden schwer verletzt. Unter den Todesopfern sind vier Journalisten und eine Verkaufsassistentin. Bei den Opfern handelt es sich um Rob Hiaasen (59), einem Vize-Chefredaktor und Wendi Winters, eine Community-Korrespondentin. Auch der Blattmacher Gerald Fischman, der Autor John McNamara und die Verkaufsassistentin Rebecca Smith kamen ums Leben.
Der Angriff ereignete sich um 14.40 Uhr in der Redaktion der Zeitung «Capital Gazette». Diese befindet sich in einem vierstöckigen Bürogebäude in Annapolis, dem Hauptort des US-Bundesstaates Maryland, unweit von der Hauptstadt Washington DC.
Die Polizei sei binnen 60 Sekunden vor Ort gewesen, berichteten US-Medien. 170 Menschen seien aus dem Gebäude, in dem sich mehrere Unternehmen befinden, in Sicherheit gebracht worden, sagte der Interims-Chef der Polizei des Bezirks Anne Arundel, Bill Krampf. Der Schütze konnte am Tatort festgenommen werden und wird nun verhört. Laut Polizei habe er bei den Vernehmungen zuerst nicht kooperieren wollen.
Schütze verstümmelte seine Finger vor dem AngriffBeim Angreifer handelt sich um den 38-jährigen Jarrod R.*. Er hatte einen langjährigen Konflikt mit der Zeitung, berichtete die «New York Times». Er habe demnach Journalisten wegen Verleumdung verklagt und eine Kampagne auf sozialen Netzwerken gegen sie geführt.
Vor seiner Tat verstümmelte sich Jarrod R. die Finger. Damit habe er offenbar einen Abgleich seiner Fingerabdrücke durch die Polizei verhindern wollen, teilte ein Ermittler mit. Seine Identität konnte jedoch dank Gesichtserkennungstechnologie bestimmt worden.
Gezielte Attacke gegen JournalistenDie Polizei geht von einer gezielten Attacke aus. Jarrod R. habe Rauchgranaten eingesetzt, als er das Gebäude betrat und das Feuer eröffnete, sagte Krampf. «Diese Person war bereit, Menschen zu erschiessen. Seine Absicht war es, Schaden anzurichten.»
Der Angriff wurde von einigen der Journalisten verfolgt. Sie versteckten sich unter Bürotischen. Ein Sommerpraktikant twitterte die Adresse des Gebäudes, in dem sich die Redaktion befindet. Er schrieb: «Bitte helfen Sie uns.»
Kriminalreporter Phil Davis schrieb auf Twitter, dass der Schütze «durch die Glastür ins Büro schoss», bevor er das Feuer eröffnete.
Vor der Attacke erhielt die Zeitung der Polizei zufolge «allgemein gehaltene» Drohungen über die sozialen Netzwerke. Nun müsse geklärt werden, ob sie in Zusammenhang mit dem Verdächtigen stünden. (nim/SDA)
*Name der Redaktion bekannt
LWIW (UKRAINE) - Der Schweizer Botschafter Guillaume Scheurer ist am Mittwochabend auf einer ukrainischen Hauptstrasse verunfallt. Das EDA bestätigt den Unfall, die ukrainische Polizei ermittelt.
Am Mittwochabend gegen 19.20 Uhr (Ortszeit) knallte es auf einer Hauptstrasse bei Banyunyn nahe der ukrainischen Stadt Lwiw bei einem Unfall gleich doppelt: Ein Volvo CX-60 kracht auf der Gegenfahrbahn heftig mit einem roten VW-Transporter T4 zusammen, dabei wird ein weiteres Auto der Marke Chery getroffen.
Am Steuer des silbrigen Volvo: der Schweizer Top-Diplomat Guillaume Scheurer (54). Er ist seit über einem Vierteljahrhundert im Dienst der Schweizer Diplomatie und arbeitet seit Dezember 2015 in Kiew als Botschafter für die Ukraine und Moldawien. Auf dem Beifahrersitz sass Berichten zufolge eine 49-jährige Frau.
Während Scheurer nach einer ärztlichen Untersuchung nach Hause geschickt werden konnte, musste seine Beifahrerin ins Spital gebracht werden. Laut Augenzeugen trug der Volvo des Schweizer Botschafters das Diplomaten-Nummernschild.
Polizei hat Verfahren eröffnetNebst Scheurer und der Frau mussten auch der VW-Fahrer sowie drei Personen aus dem Chery ärztlich untersucht werden – darunter ein elfjähriges Mädchen.
Das Schweizer Aussendepartement (EDA) bestätigt auf BLICK-Anfrage, dass man Kenntnis vom Unfall habe und mit den Behörden in Kontakt stehe. Der genaue Hergang des Unfalls werde noch untersucht. EDA-Sprecherin Noémie Charton sagt jedoch, dass der Unfall nichts mit der Geschwindigkeit zu tun habe.
Die ukrainische Polizei will den Unfall untersuchen. Ermittelt wird wegen eines möglichen Verstosses gegen die Verkehrssicherheitsregeln. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Italien hat am Donnerstag beim EU-Gipfel erste Beschlüsse blockiert. Ministerpräsident Giuseppe Conte wolle zunächst die geplante Debatte über die Migrationspolitik der Europäischen Union abwarten.
Italien hat am Donnerstag beim EU-Gipfel erste Beschlüsse blockiert. Ministerpräsident Giuseppe Conte wolle zunächst die für den Abend geplante Debatte über die Migrationspolitik der Europäischen Union abwarten, hiess es am Abend aus italienischen Regierungskreisen in Brüssel.
Offenbar wollte Conte damit ein Druckmittel in der Hand behalten. Aus italienischen Regierungskreisen hiess es, das Land werde kein grünes Licht zu Gipfelbeschlüssen jeglicher Art geben, solange es «keine Vereinbarung zu allem» einschliesslich der Migration gebe.
Die für 19.00 Uhr geplante Pressekonferenz von EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionschef Jean-Claude Juncker wurde daraufhin abgesagt. Sie werde erst am Freitag nach dem Ende Gipfels zur Reform der Eurozone stattfinden, teilte Tusks Sprecher mit.
Mit etwa einstündiger Verspätung kamen die Gipfelteilnehmer wenig später zum Abendessen zusammen. Damit begann die zentrale Debatte über das Streitthema Migration.
Der zweitägige EU-Gipfel hatte am Nachmittag mit Beratungen zur europäischen Verteidigung, der Handelspolitik und den EU-Finanzen begonnen. Dazu sollten am Abend ursprünglich bereits Schlussfolgerungen veröffentlicht werden.
Bereits am Nachmittag hatte der italienische Ministerpräsident gesagt, Italien habe die letzten Jahre viele Solidaritätsbekundungen gehört, «wir hoffen, dass sich diese Worte in Fakten übersetzen". In Italien kommen jährlich Zehntausende Migranten an, die von Nordafrika aus übers Mittelmeer Richtung Europa aufbrechen.
Es ist Contes erster offizieller EU-Gipfel. Seine seit wenigen Wochen amtierende Regierung wird von der populistischen 5-Sterne-Bewegung und der rechten Lega getragen. (SDA)
Sie sonnen sich auf Luxus-Yachten oder flanieren an traumhaften Strandpromenaden: Der Sommer zeigt sich von seiner besten Seite und die Stars geniessen die Zeit am Strand in vollen Zügen. BLICK zeigt in der grossen Sommer-Star-Galerie die schönste Jahreszeit in Bildern.
Coop hat bei einer internen Kontrolle von «Trutenbraten geschnitten» Listerien festgestellt: Da ein Gesundheitsrisiko nicht ausgeschlossen werden kann, ruft das Unternehmen die betroffenen Produkte zurück.
Betroffen ist gemäss einer Mitteilung von Coop vom Donnerstag der Qualité&Prix-Trutenbraten (geschnitten, 100 Gramm) mit Mindesthaltbarkeitsdatum vom 6. Juli. Zudem können auch verschiedene hausgemachte Truten-Sandwiches betroffen sein, die ab dem 21. Juni gekauft wurden.
Grippeartige Symptome möglichDie Artikel waren gemäss Mitteilung in den Coop-Supermärkten und Coop-City-Warenhäusern sowie bei Coop@home erhältlich. Der Verkauf wurde inzwischen eingestellt.
Coop empfiehlt Kunden, welche die entsprechenden Trutenprodukte bereits gekauft haben, diese in eine Verkaufsstelle zurückzubringen und nicht zu essen. In Einzelfällen könnten nach dem Verzehr grippeartige Symptome (Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit) auftreten, schreibt Coop. (SDA)
Zerlegen wir am Dienstag die Schweden, stehen wir im Viertelfinal. Seit den beiden Finalpleiten im Eishockey haben wir mit den Wikingern eh noch eine Rechnung offen.
Schwedens Stärke
Die Durchschnittsgrösse der Schweden beträgt 185,2 cm. Damit sind sie die Zweitgrössten. Zuletzt fanden die Deutschen kaum ein Mittel gegen dieses Abwehrbollwerk rund um den 1,96 m grossen Torhüter Robin Olsen. Dass Toni Kroos in der Nachspielzeit den Freistoss direkt aufs Tor schoss, begründete er unter anderem damit, dass «die schwedischen Verteidiger zuvor alles weggeköpft» hätten. Körperlich sind die Schweden überlegen. Nur was heisst das schon: Das grösste Team bei dieser WM stellt Serbien (185,6 cm). Und die haben wir geschlagen!
Schwedens Schwäche
Die Schweden haben keine Ausnahmekönner in ihren Reihen. Und auch in keiner relevanten Statistik liegen die Schweden vor der Schweiz. Weder bei der Chancenverwertung (Schweiz: 17,6 Prozent, Schweden: 13,3) noch bei den Spielanteilen (Schweiz: 51 Prozent, Schweden: 41). Aber was sagt das alles aus hinsichtlich des Achtelfinals? Sehr viel! Die Schweizer sind den Schweden technisch und spielerisch überlegen und haben die bessere Offensive!
Schwedens Starspieler
Vor ein, zwei Jahren hätte es keine Diskussion gegeben: Zlatan Ibrahimovic war damals nicht nur Schwedens mit Abstand bester Spieler, er war ein Weltstar. Aber Ibrahimovic ist nicht mehr dabei. Wenig verwunderlich ist deshalb ein Verteidiger der teuerste Spieler im Kader: Victor Lindelöf (Marktwert: 25 Mio. Euro) von Manchester United. Lindelöf ist der einzige Schwede, der bei einem europäischen Topklub unter Vertrag steht. Er ist bei ManUtd allerdings nicht Stammspieler. Mit Emil Forsberg (RB Leipzig) hat Schweden nur einen Offensivspieler von internationalem Format.
Schwedens Trainer
Dass Janne Andersson (55) mit den Schweden überhaupt an der WM ist, ist ein kleines Wunder. Eigentlich sollte er ein Team für die EM 2020 aufbauen, nachdem Ibrahimovic, Källström und Goalie Isaksson zurückgetreten waren. Doch dann wurden die Schweden in der Gruppe mit Frankreich und Holland Zweiter und setzten sich in den Playoffs gegen Italien durch. Grossen Anteil an diesem Erfolg hat der Coach, der auf Eigenverantwortung und Solidarität setzt. Dank seines phänomenalen Gedächtnisses, so sagt man in Schweden, könne er sich nach der Partie an jede einzelne Spielszene erinnern.
Unser Verhältnis zu Schweden
Haben wir überhaupt ein Verhältnis zu Schweden? Dass der Rest der Welt die beiden Länder kaum auseinanderhalten kann, ärgert die Schweden wohl noch mehr als uns: Immerhin ist ihr Land zehnmal grösser. Der kürzlich verstorbene Ikea-Gründer Ingvar Kamprad liebte die Schweiz und lebte 36 Jahre lang in der Nähe von Lausanne, weil er die Steuern in Schweden für überrissen hielt. Zuletzt erwiesen sich die Schweden im Sport aber als fiese Spielverderber: Zweimal schlugen sie die Schweizer im Final der Hockey-WM (2013 und 2018). Jetzt wollen wir die grosse Revanche im Fussball!
Die BLICK-Prognose
Ein Spaziergang wird das nicht gegen die Schweden. Sie haben Mexiko 3:0 weggefegt, sie haben den Deutschen fast 95 Minuten Paroli geboten, spielen diszipliniert und sind robuste Zweikämpfer. Aber aufgrund der individuellen Klasse müsste die Schweiz gewinnen.
Aufregung um nackte Frauenbrüste in Liestal: Zwei Gymnasiastinnen haben im Rahmen eines Kunstprojekts die Abdrücke ihres Oberkörpers auf Papier gebracht und an der Wand im Schulhaus aufgehängt. Jetzt regt sich Widerstand.
Brüste erregen – die Gemüter. Genauer gesagt die Abdrücke des Busens zweier Schülerinnen des Gymnasiums Liestal. Die beiden 18-Jährigen haben im Rahmen eines Kunstprojekts zum Thema «Körper» ihre Brüste mit roter und brauner Farbe bemalt und auf Papier verewigt. Die 13 Bilder hängen seit drei Tagen in einem 2 mal 1,5 Meter grossen Rahmen auf einer Wand im Schulhaus.
Eine Gruppe von Schülern stört sich daran. «Wir finden das zu explizit», sagt Renato A.* zu BLICK. «Es ist fragwürdig, warum sich zwei Schülerinnen ausziehen, um ihre Brüste auf diese Weise zu präsentieren. Kunstfreiheit hin oder her», sagt der Schüler.
Ausserdem stehe das im Widerspruch zum Umgang mit Hotpants an der Schule. «Es ist zwar grundsätzlich nicht verboten, sie zu tragen. Aber solche kurzen Hosen werden nicht gerne gesehen und die Mädchen werden auch darauf angesprochen», sagt A. «Der Abdruck nackter Brüste von Schülerinnen soll demnach völlig in Ordnung sein, aber mit Hotpants hat die Schule ein Problem», wundert er sich.
«Kunstwerk und keine Pornografie»Im Rektorat versteht man die Aufregung nicht. «Das Kunstwerk ist keine Pornografie, sondern Kunstgeschichte», sagt Christine Neumayer, Assistentin des Rektors, zu BLICK. Es handle sich um eine feministische Neuinterpretation des Kunstwerks von Yves Klein. «Die Schülerinnen bestimmten alles selbst und schrieben dazu eine kritische Textarbeit, in der auch zeitgenössische Kunstschaffende befragt werden», sagt Neumayer.
Die Schülergruppe sieht das anders. «Seit diese Bilder da hängen, herrscht eine komische Grundstimmung. Die Namen der Schülerinnen stehen zwar nicht unter dem Bild, aber man weiss genau, wer sie sind», sagt der Schüler. «Auch wenn sie das alles freiwillig gemacht haben, gehört das nicht hin. Wir fragen uns, wie es solche Bilder an die Wand schaffen konnten», sagt Renato A.
Renato A. und ein Dutzend andere Gymnasiasten haben sich bei einem Geografielehrer über die Bilder beschwert, der das Anliegen an die Schulleitung weitergeleitet hat. Ob das Bild am Ende hängen bleibt, ist noch unklar. «Was wir auf jeden Fall machen, ist, eine Erklärung neben das Kunstwerk zu hängen, damit es für alle verständlich ist», sagt Neumayer. Ausserdem will sich die Schulleitung zu einem Gespräch mit den Schülern treffen.
* Name geändert
Im Spiel zwischen Tunesien und Panama gehts nicht mehr um viel. Die Frage ist nur noch: Wer verabschiedet sich mit gutem Gewissen von der WM?
Bereits nach dem zweiten Spieltag in der Gruppe G war klar: Belgien und England ziehen in die Achtelfinals ein, Panama und Tunesien gehen leer aus.
Die einzige Frage ist nur noch: Wer verabschiedet sich mit gutem Gewissen von der WM? Die Tunesier könnten mit einem Erfolg gegen Panama den ersten Sieg seit der WM 1978 (gegen Mexiko) feiern.
Aber auch Panama strebt den Vollerfolg an. Immerhin wäre es der erste Sieg an einer Weltmeisterschaft überhaupt. (ome)
BERN - Das Staatssekretariat für Migration kann nicht sagen, was mit 45 Prozent der abgelehnten Asylbewerber passiert. Jetzt verlangt das Parlament Nachbesserungen.
Was passiert, wenn das Gesuch eines Asylbewerbers abgelehnt und er zur Ausreise aufgefordert wird? Normalerweise hat er drei Möglichkeiten: Er rekurriert, er reist offiziell aus – oder er reist «unkontrolliert ab», wie es in der Sprache des Staatssekretariats für Migration (SEM) heisst. Was den Eindruck vermittelt, die Leute würden die Schweiz verlassen und in einem anderen Land ihr Glück versuchen.
Doch dies kann das SEM, welches Justizministerin Simonetta Sommaruga (58) untersteht, nicht mit Sicherheit sagen. Oft ist es auch nicht der Fall. Das hat die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats (GPK) herausgefunden. Sie liess im Rahmen einer Prüfung der Ausschaffungshaft auch untersuchen, ob negative Asylentscheide zu einer Ausreise führen oder nicht. Mehr als 61’000 Asylentscheide schaute sie sich an.
Von 45 Prozent weiss niemand, wo sie sindDie Prüfung ergab: 47 Prozent der abgelehnten Asylsuchenden reisten unter den Augen der Behörden aus der Schweiz aus. Bei acht Prozent wurde der negative Entscheid in einen legalen Status umgewandelt, meist in eine vorläufige Aufnahme. 25 Prozent sind «unkontrolliert abgereist». Bei den restlichen 20 Prozent ist der Ausreisestatus «offen». Was heisst, dass niemand so genau weiss, wo 45 Prozent der abgelehnten Asylsuchenden sind.
Denn die Untersuchung zeigt auch: Viele von denen, die «unkontrolliert abgereist» sind oder deren Verbleib «offen» ist, bleiben in der Schweiz. Anhand eines Vergleichs zwischen der Datenbank des SEM und dem Monitoring Nothilfe konnte nachgewiesen werden, dass 41 Prozent der Personen mit einem «offenen» Ausreisestatus irgendwann Nothilfe bezogen haben. Sich also weiterhin in der Schweiz befanden. Auch neun Prozent jener, die als «unkontrolliert Abgereiste» geführt wurden, bezogen später einmal Nothilfe.
GPK spart nicht mit KritikIn der SEM-Datenbank sah man davon nichts. «Dies bedeutet, dass die Kategorie der unkontrollierten Abreise die effektiven Verhältnisse nicht korrekt widerspiegelt», schliesst die GPK daraus. Und teilt ordentlich aus: «Die Datenverwaltung des SEM ist ineffizient, fehleranfällig und von beschränktem Nutzen», so die Kritik.
Die Kommission fordert den Bundesrat nun auf, dafür zu sorgen, dass untergetauchte Personen als solche erfasst werden. Zudem sollen die Meldepraxis der Kantone vereinheitlicht und die Meldungen der Kantone tatsächlich registriert werden. Auch am Begriff der «unkontrollierten Abreise» stört sich die Kommission. Hier soll der Bundesrat dafür sorgen, dass er nicht mehr für untergetauchte Asylbewerber verwendet wird.
SEM rechtfertigt sichAuf Anfrage von BLICK lässt das SEM ausrichten, es habe den Bericht zu Kenntnis genommen. «Zum genauen Verbleib von Asylsuchenden nach deren unkontrollierten Abreisen hat das SEM naturgemäss in der Regel keine präzisen Angaben. Hingegen gibt keine Hinweise darauf, dass Personen, die das Schweizer Asylverfahren unkontrolliert verlassen, mehrheitlich in der Schweiz verbleiben», sagt Sprecher Martin Reichlin.
Man würde aber alle kantonalen Meldungen auch in die Datenbank eintragen. Zudem würden alle Asylsuchenden registriert, inklusive Fingerabdrücke und persönlicher Daten. Unkontrolliert abgereiste Personen könnten zudem in Fahndungssystemen zur Verhaftung ausgeschrieben werden.
Das SEM habe in der Kommission Stellung zu den einzelnen Punkten des Berichts genommen und auch Fragen beantwortet.«Wir werden den fertigen Bericht nun sorgfältig analysieren und die Empfehlungen der Kommission genau prüfen. Im kommenden Herbst wird dann der Bundesrat gegenüber der Kommission Stellung nehmen.»
Genf – Nach den jüngsten Dramen um die tagelang im Mittelmeer dümpelnden Rettungsschiffe mit zahlreichen Flüchtlingen an Bord haben die Vereinten Nationen die Europäische Union scharf kritisiert. Weil die EU politisch gelähmt sei, müssten Unschuldige leiden.
Dies monierten das Uno-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Mittwochabend. Sie verlangten vor dem kommenden EU-Gipfel in Brüssel, dass die EU-Staaten schnellstens eine gemeinsame Lösung für die ganze Region finden, um weiteres unnötiges Sterben auf See zu verhindern.
«In den vergangenen zehn Tagen konnten Schiffe mit Flüchtlingen im Mittelmeer wegen der politischen Lähmung in Europa nicht anlegen», kritisierte Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi. «Es ist unabdingbar, dass die EU-Mitgliedsländer das Recht auf Asyl aufrechterhalten. Rettung zu verweigern oder die Verantwortung für Asyl auf andere abzuwälzen, ist völlig inakzeptabel.»
Die EU müsse dafür sorgen, dass auf See gerettete Menschen an Land gehen könnten, «in der EU oder möglicherweise anderswo», hiess es in der Stellungnahme. Das könnte darauf hindeuten, dass die Uno-Organisationen möglicherweise auch Auffangeinrichtungen ausserhalb der EU mittragen würden.
Es müssten mehr Aufnahmeplätze für schutzbedürftige Menschen geschaffen werden, so die Forderung. IOM-Generaldirektor William Lacy Swing erinnerte daran, dass in diesem Jahr im Mittelmeer schon fast 1000 Menschen ertrunken seien.
Das Rettungsschiff «Lifeline» mit 230 Menschen an Bord durfte nach tagelanger Blockade am Mittwoch einen Hafen auf Malta anlaufen. Nach Angaben des maltesischen Innenministeriums handelt es sich mehrheitlich um Flüchtlinge aus dem Sudan. Aber auch Menschen aus Somalia und Eritrea seien an Bord. Einige seien zur Behandlung in ein Spital gebracht worden, die übrigen blieben im Aufnahmelager Marsa.
In dem Lager warteten die Menschen auf ihre medizinische Untersuchung und ihre asylrechtliche Behandlung, sagte Buhagiar. In den kommenden Tagen würden Delegationen aus mehreren EU-Staaten erwartet, die sich zur Aufnahme von einigen der Flüchtlinge bereit erklärt hatten.
Nach maltesischen Angaben zeigten sich Italien, Luxemburg, die Niederlande, Portugal, Irland, Belgien und Frankreich bereit, «Lifeline»-Flüchtlinge aufzunehmen. «Lifeline»-Mitgründer Axel Steier sagte AFP, er gehe von einer «sehr, sehr hohen Quote» an Flüchtlingen auf dem Schiff aus, die schutzbedürftig seien. Die Schutzquoten für in Italien ankommende Mittelmeer-Flüchtlinge lägen für gewöhnlich bei 70 Prozent.
Der Kapitän der «Lifeline», Claus-Peter Reisch, wurde am Donnerstag von der Polizei in Malta verhört, wie der Rechtsberater der Organisation sagte. Er soll nun auf Malta vor Gericht gestellt werden. Reisch werden Verfehlungen im Zusammenhang mit der Registrierung des Schiffes vorgeworfen. Gerichtstermin sei am Montag.