Alles aus: Cem hat mit Adela Schluss gemacht. Wieder trennt sich ein «Bachelorette»-Paar nur kurz nach dem Schluss der Sendung. Was der Sender 3+ dazu meint.
Schon wieder ist eine «Bachelorette»-Beziehung in die Brüche gegangen. Gestern machte Cem (24) per Videobotschaft Schluss mit Adela (25), während diese auf Bali Urlaub macht. Die schöne Baslerin war «schockiert», als sie davon erfuhr. «Es ist nicht fair, dass er mir den Schwarzen Peter zuschiebt», erklärt die Wetterfee dem BLICK. Cem hatte ihr vorgeworfen, sie hätte nie Zeit für ihn gehabt.
Nicht mal drei Wochen hat es gehalten. Seit dem Staffel-Ende Mitte Juni waren die beiden ein Paar gewesen. Auch für 3+ kam das Liebes-Aus «sehr überraschend». «Man hofft immer, dass sich das Paar verliebt und die Liebe hält. Verliebt waren Cem und Adela nach dem Dreh von «Bachelorette», nur mit der Beziehung hat es offenbar nicht geklappt», heisst es beim Sender über die bittere Trennung des Paars.
3+ hält am Sendeformat festAuch bei Adelas Vorgängerinnen ging die Liebe nach kürzester Zeit in die Brüche. So trennte sich Frieda Hodel (35) nach nur kapp vier Wochen von ihrem Christian Rauch (34). Rund elf Monate hielt es bei Zaklina Djuricic (30) und Michael Schmied (29). Für Eli Simic (29) und Anthony Briscoe (27) war es nach circa zwei Monaten vorbei.
Aber warum verpufft die Liebe nach Sendungsschluss immer so schnell? «Viele Paare waren nach dem Dreh echt verliebt. Und Janosch und Kristina beweisen, dass es durchaus möglich ist, in der Sendung die wahre Liebe zu finden und eine langfristige Beziehung aufzubauen», so 3+.
Kann überhaupt wahre Liebe entstehen?Mit «Bachelorette» und «Bachelor» Schluss machen, daran denkt 3+ allerdings nicht. Denn: «Die diesjährige ‹Bachelorette›-Staffel war die beliebteste überhaupt. Wie wir haben auch die vielen Zuschauer gehofft, dass Cem und Adela ein so glückliches Paar werden wie Janosch und Kristina.»
Für die Zuschauer behält das abrupte Liebes-Aus von Adela und Cem dennoch einen faden Nachgeschmack. Viele zweifeln daran, dass über die TV-Kuppelshow überhaupt noch wahre Liebe entstehen kann.
Er fühlt Ärzten und dem Internet den Puls: Fabian Unteregger moderiert das Diagnose-Duell auf SRF1.
Für einmal meint es Fabian Unteregger (41) ernst. Er ist schliesslich nicht nur Comedian, sondern auch Arzt. Eine Rezeptur, die ihn zur idealen Besetzung für die neue SRF-Serie «Ärzte VS Internet» macht. Im Diagnose-Duell treten Ärzte gegen ein Team an, das die Diagnose mit Hilfe des Internets stellt.
«Heutzutage kommen Patienten oft schon mit einer eigenen Idee zum Hausarzt, die sie im Internet recherchiert haben», so Unteregger. Es sei gut, dass sich die Leute informieren und weiterbilden. Die Zeiten des Halbgottes in Weiss seien vorbei, aber um einen Arztbesuch komme man nicht herum: «Es gibt viele unspezifische Symptome wie Schwindel oder Kopfweh, die auf verschiedenste Erkrankungen hinweisen können. Spätestens hier brauchts den Profi.»
Spielerischer Wettkampf zwischen Laien und ProfisAuch die Sendung sei nicht dafür da, einen Arzt zu ersetzen. Es gehe vielmehr um einen spielerischen Wettbewerb zwischen Laien und Profis in einem unterhaltsamen Setting, bei dem man noch viel über Medizin lernt. Auch Humor hat hier Platz, wobei dieser niemals auf Kosten von Patienten gehen dürfe. «Ich kann mit jemandem mitlachen, wenn er dafür offen ist. Aber ein Patient darf niemals das Gefühl haben, er werde ausgelacht», so Unteregger. Eine Regel, die übrigens nicht nur für Mediziner gelte, so der Spass-Profi.
Daneben hat auch Ernsthaftes Platz. In der sechsteiligen Sendung werden 36 Fälle gezeigt, darunter harmlosere, aber auch sehr seltene oder schwerwiegende Krankheiten. «Es ist beeindruckend, wie die Betroffenen damit umgehen, selbst wenn sie wissen, dass ihre Lebenszeit durch ihre Krankheit verkürzt ist. Solche Menschen nehme ich mir zum Vorbild», sagt Unteregger.
Die Patienten kommen bereits mit einer DiagnoseZur Schau gestellt werde niemand in der Sendung, alle Patienten kommen bereits mit einer Diagnose, und dies freiwillig. Aufs Glatteis begeben sich wenn schon die Ärzte, die ohne die üblichen Untersuchungen oder Blutwerte eine Analyse machen müssen – allein aufgrund der Symptome.
Fabian Unteregger ist derzeit nicht als praktizierender Arzt tätig. Er ist aber nicht nur Stimmen-Imitator für Berühmtheiten, sondern auch Stimmforscher, er befasst sich intensiv mit dem Kehlkopf. «Man weiss vieles über Herz, Kreislauf, Verdauung, aber der Kehlkopf ist im Vergleich dazu noch kaum erforscht, das fasziniert mich», so Unteregger, der seine Arbeiten in wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht.
Eine Leidenschaft, die er mit seiner Bühnenarbeit kombiniert. «Dies mit klinischer Tätigkeit im Spital unter einen Hut zu bringen, wäre eine Herausforderung», erklärt Unteregger.
SRF-Sommer-Serie «Ärzte VS Internet» ab 9. Juli auf SRF1
Noch vor dem dritten und vierten Viertelfinal ist klar: Der WM-Pokal bleibt in Europa.
«SeleCIAO» steht auf der Titelseite der «Gazzetta dello Sport». Eine Anspielung auf das Ausscheiden der Brasilianer. Aber das Out der Seleçao bedeutet auch, dass ab heute ausschliesslich europäische Mannschaften den Titel unter sich ausmachen.
Argentinien raus, Uruguay raus, Kolumbien raus, Brasilien raus. Aber auch bei den Uefa-Ländern sind nicht unbedingt jene Mannschaften noch dabei, welche man erwartet hätte.
Es ist eine verrückte WM. Deutschland fliegt als Gruppenletzter nach Hause, Spanien scheitert an Russland während England ein Penaltyschiessen gewinnt. Nichts, was nicht passieren kann.
Die Chance, dass wir einen neuen Weltmeister sehen werden, ist sehr hoch. Nur Frankreich und England haben den WM-Pokal schon je einmal stemmen dürfen. Schweden, Russland, Kroatien und Belgien haben die einmalige Möglichkeit, Historisches zu schaffen.
Vor allem die Belgier machen einen sackstarken Eindruck. Brasilien ist aus dem Weg geräumt. Mit De Bruyne als Strippenzieher und Lukaku als Sturmtank, einem solidarischen Defensivverbund und einem Trainer mit einem goldenen Händchen liegt viel drin.
Kommts wirklich zum Triumph des seit Jahren gehandelten Geheimfavoriten? Eben: Nichts ist unmöglich an dieser WM. (leo)
Seit dem 23. Juni sind 12 Fussball-Buben aus Thailand und ihr Trainer in der Tham-Luang-Höhle im Norden des Landes eingeschlossen. Zunächst galt die Gruppe lange als vermisst, am vergangenen Montag wurden sie schliesslich von Tauchern in der Höhle entdeckt.
Sie sitzen in einer erhöhten Kammer fest, etwa vier Kilometer vom Höhleneingang entfernt. Das Regenwasser, das die Höhle teilweise überschwemmte, blockiert den einzigen Ausgang.
Die Zeit drängtAm Sonntagabend konnten vier Junioren-Fussballer aus der überschwemmten Tham-Luang-Höhle geborgen werden, darunter der 14-jährige Mongkhol Boonpiam. Am Morgen geht die heikle Rettungsaktion weiter. Immer noch sind acht Buben mit ihrem Trainer in einer schlammigen Höhlenkammer eingeschlossen – gegen vier Kilometer vom Eingang entfernt.
Die thailändischen Behörden ordneten die Evakuierung am Sonntagmittag an. Die Zeit drängte, denn starker Regen drohte, die Gänge noch weiter zu fluten. Zudem wird die Luft immer dünner: Der Sauerstoffanteil in der acht Meter hohen und drei Meter breiten Kammer betrug nur noch 15 Prozent. Normal sind 21 Prozent.
Zuerst hatte es geheissen, es sei nicht absehbar, wann die Rettungsaktion gestartet werden könnte.
Buben wurden betäubtUm die Höhle zu verlassen, mussten Taucher die Buben durch Wasser und Schlamm begleiten. Die Fussballer waren zuvor auf die gefährlichen Tauchgänge vorbereitet worden.
Vom In- und Ausland waren Höhlentaucher angereist, die ihre Hilfe anboten. Darunter der dänische Tauchlehrer Ivan Karadzic, der in Thailand eine Tauchschule betreibt. Dem öffentlich-rechtlichen Radiosender Danmarks Radio sagte er: «Die Jungs waren unter medizinischer Betäubung, damit sie nicht in Panik geraten sollten.» Sie seien aber nicht vollständig anästhesiert worden. Man habe sie an die Taucher angebunden, ständig überprüft und schliesslich sicher aus der Höhle geführt.
Spital reserviert eigenen StockKaum geborgen, transportierten die thailändischen Rettungskräfte die vier Buben per Ambulanz und Helikopter ins rund 60 Kilometer entfernt gelegene Spital Prachanukroh in Chiang Rai. Ärzte und Krankenschwestern erwarteten die Buben und brachten sie in den achten Stock, den sie eigens für die geretteten Höhlenabenteurer vorbereitet hatten.
Hier werden die Geretteten auf Herz und Nieren überprüft: Arbeitet ihr Hirn wegen des Sauerstoffmangels normal? Sind sie unterernährt? Sind sie traumatisiert?
Provinzgouverneur und Einsatzleiter Narongsak Osottanakorn freute sich gestern über den ersten Erfolg: «Die Operation heute lief sehr problemlos. Wir waren schneller als erwartet.»
Bergung mehrere Stunden unterbrochenAm Abend (Thailand ist der Schweiz zeitlich fünf Stunden voraus) unterbrachen die Rettungskräfte die Bergung. Es braucht mehrere Stunden, um den zweiten Rettungsgang vorzubereiten. Gestern wurde angekündigt, heute Morgen wieder in die Höhle einzusteigen, um den Trainer und die restlichen Buben zu holen.
Das Drama um die jungen Fussballer im Alter von elf bis 16 Jahren und ihren Betreuer begann am 23. Juni, als Wassermassen die Gruppe in der Höhle einschlossen. Sie sass daraufhin an einer trockenen Stelle etwa vier Kilometer im Höhleninneren fest.
Fifa lädt Buben an WM-Finale einDie Rettungsaktion ist äusserst gefährlich: Ein Taucher kam am Freitag ums Leben. Selbst die professionellen Taucher benötigten fünf bis sechs Stunden, um von der Gruppe zum Ausgang zu gelangen.
Wenn die Rettungsaktion gelingt, dürfte die Buben eine freudige Überraschung erwarten. Fifa-Boss Gianni Infantino (48) hatte angekündigt, das Juniorenteam zum Finale der Fussball-WM in Russland einzuladen.
Die seit zwei Wochen in einer thailändischen Höhle festsitzenden Jugendlichen haben sich in einem bewegenden Brief an ihre Familien gewandt. Auch ihr Trainer, Ekkapol Chantawong, richtete Worte an die wartenden Eltern. Die Besorgnis um die Eingeschlossene ist gross, zumal den Rettern die Zeit davon läuft.
«Macht euch keine Sorgen, wir sind alle stark» - so steht es auf einem handbeschriebenen Zettel, den ein Rettungstaucher den seit Tagen vor dem Höhleneingang campierenden Angehörigen übermittelte. «Wenn wir hier rauskommen, wollen wir viele Sachen essen. Wir wollen nach Hause, so schnell wie möglich.» Die mit blauer Tinte auf Notizblockpapier verfasste Botschaft wurde am Samstag auf der Facebook-Seite der thailändischen Spezialeinheit Navy Seals veröffentlicht.
In dem Schreiben schien jeder der zwölf Jungs im Alter zwischen 11 und 16 Jahren persönliche Worte an seine Familie und Freunde im Freien zu richten. «Ich will gebratenes Schweinefleisch essen», brach es aus einem der Jugendfussballer heraus, die zusammen mit ihrem 25 Jahre alten Trainer grösste körperliche und psychische Strapazen erdulden müssen.
«Allen Kindern geht es noch gut»Auch der Trainer hat den Eltern der Jungen einen Brief geschrieben. Ekkapol Chantawong bat um Verzeihung. «Ich bedanke mich für die moralische Unterstützung und entschuldige mich bei den Eltern», schrieb der Trainer in seiner ersten Wortmeldung.
«An alle Eltern: Allen Kindern geht es noch gut. Ich verspreche, mich sehr gut um sie zu kümmern», schrieb der 25-jährige Trainer in dem handgeschriebenen Brief, den er einem Taucher mitgegeben hatte. Er wandte sich darin auch an seine Grossmutter und seine Tante: «Ich bin hier. Seid nicht zu besorgt. Passt bitte auf euch auf.»
Grund zur Besorgnis gibt es aber allemal. Laut örtlichen Wetterberichten sollte es am Samstag wieder regnen – was die Rettungsarbeiten stark beeinträchtigt. Zudem sinkt der Sauerstoffgehalt in der Höhle. Und je mehr Regenwasser in die Höhle ströhmt, desto schlechter wird die Sicht für die Taucher, die die Mannschaft mit dem Nötigsten versorgt. Am Freitag kam bereits ein Taucher ums Leben, als er Sauerstofflaschen in der Höhle platzieren wollte.
Eingeschlossene zeigen Anzeichen auf InfektionDie Lage wird also immer brenzliger. Zumal auch die hygienischen Umstände in der Höhle erbärmlich sind: Jeder aus der Gruppe muss sich auf engstem Raum erleichtern, Bakterien, Viren und Pilze können sich leicht ausbreiten. Laut der Zeitung «The Nation» zeigen zwei der Jugendlichen und ihr Trainer schon Anzeichen für eine Infektion.
Trotz der Probleme bevorzugen die Rettungskräfte derzeit eine Bergung durch Taucher. Bereits seit mehreren Tagen üben die Jungs das Aufsetzen von Tauchmasken und das Atmen unter Wasser. Laut Einsatzleiter seien sie aber noch nicht genug geübt, um den schwierigen Weg aus der kilometerlangen, dunklen Höhle zu wagen.
Im Wettlauf mit dem Monsun-Regen bleibt der Tauchgang dennoch wohl die einzige Option. Wasserpumpen zur Senkung des Pegels sind wegen des Wetters chancenlos, die Bohrung eines 600 Meter langen Rettungsschachts würde viel zu lange dauern, und auch die Suche nach einem alternativen Höhlenzugang blieb bislang erfolglos. (SDA/hah)
Der Lamborghini Miura SVR ist ein Einzelstück mit 400 PS und XXL-Kotflügel, der zum Manga-Star wurde.
Mit dem Miura begann 1966 Lamborghinis Erfolgsgeschichte: Hinreissende Form, Schwenkscheinwerfer und eine Höhe, die Bauchmuskeltraining zum Einsteigen erforderte. Dazu ein kleiner V12 mit 3,9 Litern Hubraum, der gar quer vor die Hinterachse passte – fertig. Bis zu 385 PS, beinahe 295 km/h Spitze und nur 763 Exemplare; ausserdem trägt er als erster Lambo einen Namen mit Stierkampf-Bezug.
Kann es einen exklusiveren geben? Ja, den Miura SVR. Genau ein Exemplar wurde gebaut. Und jetzt frisch vom Lamborghini Polo Storico in Sant’Agata Bolognese (I) restauriert. Polo? Italienisch für Zentrum, Storico für historisch. Seit drei Jahren nimmt sich dort der Sportwagenbauer endlich seines lange vernachlässigten Erbes an.
Die Geschichte eines EinzelstücksIm Jahr 1974, als er eigentlich schon ausgelaufen war, schraubte Lamborghini den SVR auf Basis eines normalen 1968er-Miura zusammen – mit 400 PS, XXL-Kotflügeln, praktischem Biertisch-Dachspoiler und extraleichten Plastikscheiben. Rund 18 Monate dauert der Umbau, aber schon 1976 verkauft ihn sein deutscher Eigner nach Japan.
Dort wurde er zum Helden der Manga-Serie «The Circuit Wolf» – der Titel «Rennstrecken-Wolf» erklärt die Handlung, quasi «The Fast and The Furious» auf Papier. Deshalb wurde er nun auch auf der Piste im japanischen Nakayama seinem Besitzer übergeben. In Topzustand: Die Restaurierung dauerte einen Monat länger als der einstige Neuaufbau.
Der Gubrist-Tunnel war am Samstagmorgen kurz in beiden Richtungen gesperrt. Grund war ein Fahrzeugbrand, wie die Kantonspolizei sagt.
Der Gubrist-Tunnel war am Samstagmorgen kurz in beiden Richtungen gesperrt. Grund war ein Fahrzeugbrand, wie die Kantonspolizei sagt. Gegen 8 Uhr konnten die beiden Tunnel-Röhren für den Verkehr wieder freigegeben werden. (pma)
Der beigelegte Asyl-Streit in Deutschland sorgte in den vergangenen Tagen für viel Aufruhr. Jetzt kommt auch die Schweiz ins Spiel. CDU-Abgeordnete aus dem süddeutschen Bundesland Baden-Württemberg dringen auf ein vorsorgliches Abkommen mit der Schweiz über die Rücknahme von Flüchtlingen.
Die deutsche Regierungskoalition hat sich auf ein gemeinsames Handeln in der Flüchtlingsfrage geeinigt. Der Asyl-Streit ist beigelegt. Jetzt liegts an Innenminister Horst Seehofer, mit Österreich und Italien Verhandlungen bezüglich einer gemeinsamen Grenzpolitik aufzunehmen (BLICK berichtete).
Genau wegen diesen bevorstehenden Verhandlungen zeigt sich nun die CDU im Südwesten Deutschlands besorgt. Sie fürchtet sich vor einem Heer an Flüchtlingen, die via Ausweichrouten über die Schweizer Grenze ins Land kommen könnten.
«Es droht eine Verlagerung der Route»Der Chef der Südwest-Landesgruppe der Unionfraktion im Bundestag, Andeas Jung, fordert deshalb in der «Stuttgarter Zeitung» ein Flüchtlingsabkommen mit der Schweiz: «Wenn mit Partnern wie Österreich und Italien Massnahmen umgesetzt werden, nicht aber mit der Schweiz, droht eine Verlagerung auf eine andere Route, von der dann verstärkt Baden-Württemberg betroffen wäre».
«Ich habe unser Anliegen Innenstaatssekretär Stephan Mayer vorgetragen, der auch zugesagt hat, es weiter zu verfolgen.» Vom deutschen Innenministerium waren dazu zunächst keine Informationen zu bekommen.
3000 Übernahmeersuche an die Schweiz im Jahr 2017Deutschland habe im vergangenen Jahr rund 3000 Übernahmeersuchen an die Schweiz gerichtet, sagte Vize-Fraktionschef Stephan Harbarth den Blättern. Also habe eine beachtliche Zahl von Asylsuchenden, die nach Deutschland kamen, zuvor einen Antrag in der Schweiz gestellt.
«Wir haben deshalb ein hohes Interesse daran, auch mit unserem direkten Nachbarn im Süden ein Abkommen auszuhandeln, das die Dublinverfahren schneller und zuverlässiger macht», sagte Harbarth. Er warf zudem die Frage auf, ob auch die Grenze zur Schweiz kontrolliert werden sollte, wenn Flüchtlinge Ausweichrouten suchen: «Eine nationale Lösung für Bayern allein macht keinen Sinn.» (SDA/nim)
Sacramento – Buschbrände in Kalifornien haben einen Menschen das Leben gekostet und bedrohen hunderte Häuser. In der vom Flammenmeer gefährdeten Region im Norden stiessen Feuerwehrleute in einem ausgebrannten Haus auf eine Leiche, wie die Behörden laut US-Medien mitteilten.
Rund 300 Gebäude seien von dem Feuer bedroht, hiess es. Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown rief in dem betroffenen Gebiet den Notstand aus.
Weiter südlich, am Rande des Napa-Weinbaugebietes, machte die Feuerwehr Fortschritte im Kampf gegen einen zweiten seit Tagen lodernden Buschbrand. Dieses Grossfeuer konnte nach Angaben der Brandbehörde weiter eingedämmt werden. Es hat bereits eine Fläche von über 350 Quadratkilometern zerstört.
Erst im vorigen Oktober hatte in den Weinregionen um Sonoma und Napa ein Flammeninferno dramatische Folgen verursacht. Mehr als 40 Menschen starben, zeitweise waren 100'000 Anwohner vor den Bränden auf der Flucht.
Verwaltungsratspräsidien staatsnaher Betriebe sollen entpolitisiert werden, sagt CVP-Chef Gerhard Pfister nach dem Buchungsskandal bei der Post. Diese wird von seinem Parteikollegen Urs Schwaller präsidiert und steht unter Aufsicht von CVP-Bundesrätin Doris Leuthard.
In solchen Fällen bleibe immer etwas hängen, und diese hätten auch Konsequenzen für die Partei, sagte Pfister in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» vom Samstag. «Der Fall Post hat mich daher zum Schluss gebracht, dass die Verwaltungsratspräsidien bundesnaher Betriebe entpolitisiert werden sollten.»
Politiker ganz aus solchen Verwaltungsräten entfernen will der 55-jährige Zuger Nationalrat und Parteichef aber nicht. «Es ist ja nicht so, dass ein Politiker per se ungeeignet wäre.»
Von einem CVP-Filz bei der Post will Pfister nichts wissen. Bei dem Konzern seien in der entscheidenden Phase keine CVPler am Ruder gewesen, sagte Pfister. Er spielt dabei auf Schwallers freisinnigen Vorgänger Peter Hasler an. Zudem nimmt er Schwaller in Schutz. Dieser mache in der Krisenbewältigung einen guten Job.
Pfister verlangt vom Post-Verwaltungsrat allerdings mehr Transparenz. Selbst wenn dem Gremium aus rechtlicher Sicht gewisse Grenzen gesetzt seien, sei es problematisch, dass ein grosser Teil der Untersuchungen nur mit schwarzen Balken veröffentlicht würden. «Ich habe den Eindruck, dass gewisse Verwaltungsräte derzeit versuchen, die Schuld auf die unteren Chargen abzuschieben.»
Pfister bringt bei der Aufarbeitung des Subventionsskandals im Umfang von gegen 130 Millionen Franken auch eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) ins Spiel. Er erwarte rasch Klarheit darüber, ob die Geschäftsprüfungskommission des Parlaments überhaupt in der Lage ist, den Skandal sauber aufzuklären. Wenn nicht, brauche es eine PUK, sagte Pfister.
New York – Der Mitschöpfer der Comic-Charaktere «Spider-Man» und «Doctor Strange», Steve Ditko, ist tot. Der 90-Jährige sei Ende Juni in seiner Wohnung in Manhattan gefunden worden, gab die New Yorker Polizei am Freitag bekannt.
Ditko erschuf in den 1960er Jahren an der Seite von Comic-Legende Stan Lee die Welt des Peter Parker und dessen Alter Egos Spider-Man. Kurz darauf folgten die Geschichten um den Chirurgen und übersinnlichen Superhelden Doctor Strange.
Einem jüngeren Publikum sind beide Charaktere der Marvel Comics durch Blockbusterfilme bekannt. In späteren Jahren kreierte Ditko «Squirrel Girl», zu Deutsch Eichhörnchen-Mädchen.
Der US-Kurznachrichtendienst Twitter hat einem Medienbericht zufolge in den letzten zwei Monaten mehr als 70 Million Benutzerkonten gesperrt.
Twitter hat den «Fake-News» den Kampf angesagt: Pro Tag sperrt der Kurznachrichtendienst über eine Million Konten. Mit dem Schritt wolle das Unternehmen die Verbreitung von Falschinfos reduzieren, berichtet die «Washington Post».
Behörden und Abgeordnete hatten Twitter und andere soziale Netzwerke wie Facebook ermahnt, dahingehend mehr zu unternehmen. Die Konzerne löschten bereits Benutzerkonten, installierten Updates und prüften Inhalte.
Dem Medienbericht zufolge sperrte Twitter mehr als 70 Millionen Benutzerkonten im Mai und Juni. Anfang Juli habe sich dieser Trend fortgesetzt. (SDA)
Nach dem tödlichen Schuss auf einen 22-Jährigen hat es in der westfranzösischen Stadt Nantes die vierte Nacht in Folge Ausschreitungen gegeben. Mit Brandsätzen bewaffnete Jugendliche lieferten sich am Samstag Auseinandersetzungen mit der Polizei, wie diese mitteilte.
Wieder Unruhen in Nantes, Frankreich: Sieben Autos und mehrere Abfalleimer brannten in der Nacht auf Samstag. Auch an einem Haus mit Sozialwohnungen wurde Feuer gelegt. Die Unruhen betrafen mehrere Stadtteile von Nantes. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Randalierer vor. Die Polizisten wurden von Einheiten der Spezialtruppe CRS unterstützt, die auch die Feuerwehr begleiteten.
Bereits in den vergangenen drei Nächten hatte es in verschiedenen Vierteln von Nantes schwere Krawalle gegeben. Auslöser war der tödliche Polizeischuss auf einen 22-Jährigen bei einer Verkehrskontrolle am Dienstagabend.
Polizist machte FalschangabenAm Freitag hatte der verantwortliche Polizist Falschangaben eingeräumt. Sein Anwalt sagte, der Beamte habe anders als bisher dargestellt nicht in Notwehr gehandelt. Bei dem Schuss habe es sich um einen «Unfall» gehandelt.
Am Abend ordnete ein Untersuchungsrichter die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens gegen den Polizisten an. Der Verdacht laute auf «mutwillige Gewalt» mit Todesfolge. Der Polizist wurde zudem unter gerichtliche Aufsicht gestellt. Wegen Zweifeln an der Darstellung des Schützen ist dieser bereits seit Donnerstag in Polizeigewahrsam. (SDA)
New York – Popsänger Elvis Costello muss wegen einer Krebserkrankung seine Europa-Tour abbrechen. Er habe die Diagnose erst vor sechs Wochen erfahren, teilte der 63-jährige Brite am Freitag auf seiner Internetseite mit.
Sein Arzt habe ihm in dem Telefonat im Scherz empfohlen, mit dem Lottospielen anzufangen, berichtete Costello. «Er hatte selten, wenn überhaupt, einen so kleinen, aber sehr aggressiven bösartigen Tumor gesehen». Costello verriet nicht, an welcher Krebsart er leidet. Der Tumor habe aber mit einer einzigen Operation entfernt werden können.
Costello muss nun eine drei- bis vierwöchige Pause einlegen. Er habe sich daher entschlossen, lieber seine Fans zu enttäuschen, als schlechte Konzerte zu geben, die letztendlich auch ein Risiko für seine Gesundheit sein könnten, erklärte der Musiker, und sagte sechs noch geplante Konzerte seiner Europa-Tournee ab.
Costello kündigte aber ein neues Album an. Er habe zusammen mit seiner Band, den Imposters, eine «grossartige» Platte aufgenommen, die voraussichtlich im Oktober erscheinen werde. Costello hatte zuletzt 2013 das Album «Wise Up Ghost» veröffentlicht, das er zusammen mit der Hip-Hop-Band The Roots aufnahm.
Die Zahl der Hitzetoten im Osten Kanadas ist auf mehr als 50 gestiegen. In der vergangenen Woche sind mindestens 54 Menschen ums Leben gekommen.
Eine Hitzwelle hat den Osten Kanadas fest im Griff: Allein 28 Tote gab es im Grossraum Montréal. Dies teilten die Behörden am Freitag mit. In Québec und in der Nachbarprovinz Ontario herrschen seit einer Woche Extrem-Temperaturen. Nach Angaben des kanadischen Wetterdienstes hatten die Temperaturen in der Region in den vergangenen Tagen die 34-Grad-Marke geknackt. Angesichts der hohen Luftfeuchtigkeit fühle es sich aber eher wie 40 Grad Celsius an. Ab Samstag sollen die Temperaturen aber wieder zurückgehen.
In Ontario gab es bisher keine Hitzetoten. Im Jahr 2010 waren bei einer Hitzewelle in der Gegend von Montréal rund hundert Menschen ums Leben gekommen.
SINGEN (D) - In der deutschen Stadt Singen an der Grenze zu Schaffhausen ist in der Nacht auf Samstag eine Abfallsortieranlage in Brand geraten. Die Behörden warnten die Anwohner in den umliegenden Gemeinden wegen Rauchs und Gestank. Eine nahe gelegene Disco wurde geräumt.
Am Freitagabend ist in Singen (D), nahe an der Schweizer Grenze, eine Abfallanlage in Brand geraten. Laut der örtlichen Polizei ist das Feuer gegen 22 Uhr ausgebrochen. Als die Feuerwehr eintraf, stand bereits ein Berg aus 5000 Quadratmeter Sperrmüll in Brand, die Flammen griffen auf die angrenzende Lagerhalle über.
Wegen des Feuers komme es zu einer erheblichen Rauchentwicklung, hiess es in einer am Abend vom Bundesland Baden-Württemberg über Mobiltelefone und im Internet publizierten Warnung. In den betroffenen Gebieten komme es zu einer Geruchsbelästigung und Sichtbehinderung.
Warnungen an AnwohnerAm späteren Abend musste der Vorplatz einer nahe gelegenen Disco geräumt werden, der Betreiber stellte letztendlich den Betrieb wegen dem Geruch ganz ein. Den Anwohnern rund um Singen wurde empfohlen, Fenster und Türen zu schliessen. Zudem sollen sie Lüftungs- und Klimaanlagen abschalten Schadstoffmessungen der Feuerwehr ergaben keine Hinweise auf eine Gesundheitsgefährdung.
Am frühen Samstagmorgen dauerten die Löscharbeiten weiterhin an, die Feuerwehr konnte aber ein weiteres Übergreifen der Flammen verhindern. Bei dem Brand wurden keine Personen verletzt. Der Sachschaden liegt nach bisherigen Einschätzungen bei etwa 12'000 Franken. (SDA/hah)
Unsere Bundesräte waren zwei Tage lang auf ihrem traditionellen Reisli. Wie aber machen sie ihren Job?
Das gibt es sonst nirgends auf der Welt: eine Regierung, die vollzählig über zwei volle Tage auf Betriebsausflug geht. Und dies Jahr für Jahr! Diese Woche tourten unsere Magistraten durch die Heimat des Bundespräsidenten. Die Bürger durften realisieren, dass es ihre Landesregierung noch gibt – und wie sie im Freizeit-Look daherkommt.
Ansonsten operiert der aktuelle Bundesrat eher ruhig und unauffällig. Man könnte meinen, er bestünde aus sieben Männern und Frauen ohne Meinung. Unspektakuläres Auftreten ist nicht immer ein Fehler, gerade in spektakulären Zeiten. Das Ausland jedenfalls beneidet uns um unsere geradezu aufsehenerregende Normalität.
Und doch: Wer nie mutig voranschreitet, der kommt nicht vom Fleck. Wer nie in Kauf nimmt zu scheitern, dem wird kein grosser Erfolg beschieden sein. Wer nie anders denkt, wer nie provoziert, wer sämtliche roten Linien respektieren will, der wird niemals neue Lösungen finden.
Unser heutiger Bundesrat verwaltet viel und gestaltet wenig. Es fehlen Saftwurzeln vom Schlage eines Pascal Couchepin, einer Micheline Calmy-Rey, eines Adolf Ogi. Persönlichkeiten, die Debatten provozieren. Wie wurde damals auf Couchepin eingeprügelt, als der das Rentenalter 67 zu lancieren wagte! Heute wissen wir, dass er damit eine überfällige Debatte angestossen hat.
Wo sind sie heute, die starken Figuren?
Alain Berset (46), das zeigt er als Bundespräsident, ist ein souveräner Staatsmann. Mutig ist er nicht. Weil er beliebt sein und gefallen möchte, schwebt er im Unverbindlichen.
Ueli Maurer (67) ist ein wirtschaftsnaher Finanzminister. Den Banken bereitet er Freude. Aber er ist auch ein Wertkonservativer. Er will die Schweiz bewahren, wie sie ist. Darum herrscht auch bei ihm gähnender Mangel an grossen Würfen.
Simonetta Sommaruga (58) verkörpert die Korrektheit der perfekten Chefbeamtin, die immer alles im Griff hat. Eine nationale Leaderin ist sie genauso wenig wie ihre Schulreisen-Gspänli.
Johann Schneider-Ammann (66) leidet so sehr an den Mühen seines Amtes, dass es wehtut, ihm zuzusehen. Inhaltlich macht es der Patron der Wirtschaft nicht schlecht: Er wagt den Hosenlupf mit den Bauern und hat die Bedeutung der Digitalisierung erkannt.
Guy Parmelin (58) war schon als Parlamentarier ein Leichtgewicht. Heute ist er es in der Regierung.
Ignazio Cassis (57) ist für ein Urteil noch zu kurz im Amt. Immerhin: Mit dem «Reset-Knopf» in der Europa-Frage hat er manche Blockade in den Köpfen aufgelöst.
Doris Leuthard (55) war über lange Zeit die starke Figur im Bundesrat. Mit ihrer frühen Rücktrittsankündigung aber hat sie sich ohne Not zur lahmen Ente erklärt.
Tja, unser Bundesrat: Grundsolide, unspektakulär, so beweglich wie der Käse im Caquelon – aber doch typisch für dieses Land, das keine Stars mag und jedem den Kopf abschlägt, der zu hoch aus der Menge ragt.
MONTREUX - Am Jazzfestival Montreux treffen sich die bekanntesten Musiker. Doch die eigentlichen Stars sind die Fans. Sie kommen aus der ganzen Welt und mit den verschiedensten Weltanschauungen und feiern in Montreux ein Fest des Friedens und der Freude.
Elisabeth (1837–1898), Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, besser bekannt als Sissi, schätzte «das hübsche Montreux» als mondänen Zufluchtsort, wenn Hof und Pflichten sie zu erdrücken drohten. Seit über 50 Jahren geniessen nun die Königinnen und Könige des Jazz, Rock und Pop den Charme der mondänen kleinen Stadt an den Ufern des Lac Léman. Insbesondere in den ersten zwei Juli-Wochen trifft sich hier die ganze Musik-Welt: am Montreux Jazz Festival. So begeisterten am Donnerstagabend zuerst die 1980er-Ikone Billy Idol (62) seine Fans, wobei ihm sein Gitarrist Steve Stevens (59) beinahe die Show stahl. Nicht etwa mit seinen schwarzen Fingernägeln oder der toupierten Frisur, sondern mit seinem virtuosen Gitarrenspiel.
Johnny Depp wie aus dem «Fluch der Karibik»-FilmAnschliessend brachten die «Hollywood Vampires» mit Rocker-Legende Alice Cooper (70), dem Aerosmith-Gitarristen Joe Perry (67) und dem Filmschauspieler und Neo-Rockmusiker Johnny Depp (55) das ausverkaufte Auditorium Stravinski zum Kochen. Das US-amerikanische Trio, allesamt schwarz gekleidet und mit silbernen Ketten um den Hals, wurde seinem Ruf als «Bad Boys» während des 90-minütigen Sets gerecht. Cooper trug gotisches Augen-Make-up und einen schwarzen Stock, während der stark tätowierte Depp und Perry beide kurz auf der Bühne rauchten, während sie Gitarre spielten. Depp, mit langen Haaren und einem schwarzen Paisley-Bandana um den Kopf, sah aus, als wäre er direkt dem Filmset von «Fluch der Karibik» entsprungen. «Wir sind die Vampire, und wir huldigen unseren alten Freunden», sagte Cooper der Menge, als sie «Raise the Dead» sangen. In den 1970er-Jahren war «The Hollywood Vampires» ein von Cooper gegründeter Club für Rocker in Los Angeles, zu dessen Mitgliedern «The Who»-Schlagzeuger Keith Moon (†32) und Ringo Starr (78) gehörten. Die Gruppe wurde 2015 gegründet, um Musiker zu ehren, die früh verstorben sind.
«Der Rolls Royce der Festivals»Quincy Jones (85) weilte unter den Zuschauern am Konzert der «Hollywood Vampires». Für den Star-Produzenten gilt Montreux als der «Rolls Royce aller Festivals». Dieser Meinung sind auch die Festivalfans: «In keinem anderen Konzertlokal können die Fans ihren Idolen auf der Bühne derart nahe kommen wie am Montreux Jazz Festival», freute sich Salvatore Casaluci (52). Der Berner Modeboutique-Besitzer holte sich für diesen Tag eine alte Billy-Idol-Lederjacke aus seinem Kleiderfundus. Denn Casaluci ist sich bewusst: «Die Fans sind das Festival!» So lautet auch das Motto der Festival-Organisatoren, für welche stellvertretend die jungen Stand-Hostessen Organe, Siena und Oriane in die Kamera des BLICK-Fotografen lächelten. Die Fans kommen wie die Stars aus aller Welt. Da treffen indische Hochzeitspaare auf pakistanische Rosenverkäufer, Salsa-Tanz-Künstler wie Raul aus Havanna auf Degenfechter-Legenden wie Daniel Giger (68) aus Bern und senegalesische Holzschnitzer wie Mara und Amadou auf SVP-Politiker wie Stefan Hofer (44).
Feinde sitzen friedlich Tisch an Tisch«Das Festival symbolisiert den Frieden, die Gastfreundschaft und die Neutralität der Schweiz» betonte der Berner Grossrat bei einem Glas Wein im wunderschönen Oriental Palace. Derweil bediente die Service-Fachfrau Gäste aus Saudi-Arabien, Persien und Israel. Menschen aus verfeindeten Ländern sitzen hier friedlich Tisch an Tisch. Der legendäre Queen-Sänger Freddie Mercury (†45) kam vor 40 Jahren zum ersten Mal nach Montreux und wohnte von da an bis zu seinem Tod 1991 hier. Auf dem Place du Marché erinnert eine Statue an ihn. Mercury sagte: «Wenn du Frieden für deine Seele willst, dann komme nach Montreux.»
KILCHBERG ZH - Müssen sich Nutella und die Kopier-Konkurrenz jetzt anschnallen? Premium-Schoggi-Hersteller Lindt bringt einen vielversprechenden Brotaufstrich in die Supermärkte.
Dieser Angriff kommt aus unerwarteter Ecke: Lindt & Sprüngli aus Kilchberg greift im Brotaufstrich-Markt an. Und bringt den Nutella-Killer Hazelnut Cream (Engl. Haselnuss-Creme) in den Detailhandel.
Der Unterschied zum italienischen Pendant: der Haselnuss-Anteil von 40 Prozent! Bei Nutella liegt der Anteil bei rund 13 Prozent. Zudem ist bei Lindt kein Palmöl drin.
Neu gibts den Schoggi-Aufstrich offenbar in Britischen Supermarktketten, wie der Tweet der «Sunday Times» zeigt. Erhältlich ist das Produkt auch bei Amazon. In Schweizer Läden wie Coop oder Spar sucht man ihn noch vergebens.
Allerdings kann man den Lindt-Brotaufstrich (210 g) für stolze 6.95 Franken im Online-Shop Lindt.ch bestellen. Und das schon seit ein paar Jahren, wie eine Sprecherin sagt. Dort gibt es auch die Variante in Milchschokolade – ohne Haselnüsse – zum gleichen Preis. Verfügbar sei dieser auch in den exklusiven Lindt-Boutiquen.
Obs den Nutella-Killer nun bald auch fürs Fussvolk in den Schweizer Supermärkten gibt, wollte man in Kilchberg nicht preisgeben.
Hergestellt wird der Lindt-Aufstrich übrigens in Italien von einer Tochtergesellschaft – gut gelegen in der Nähe der weltbekannten Haselnuss-Region Piemont, sagt die Sprecherin. (uro)
Auf dem Court schimpft Belinda Bencic mit sich und der Welt – auf slowakisch. Ihr neuer Coach Vlado Platenik übersetzt für uns ein wenig.
Es ist wohl gut, wenn nur wenige Leute auf den Tribünen oder am TV verstehen, was die 21-jährige Schweizerin während ihrer Matches auf slowakisch von sich gibt. Mimik und Gestik sagen genug. Belinda verrührt genervt die Hände, starrt fassungslos zu ihren Leuten in der Box, verzerrt das Gesicht, als kullerten gleich die Tränen, oder lacht ironisch.
Oft würde Bencic am liebsten ihr Racket auf den Boden schmettern. Beim Kampf-Sieg gegen Alison Riske (USA) musste sie sich beim Schiedsrichter rechtfertigen, dass sie den Rasen nicht berührt habe. «Ich bin halt sehr emotional», gibt sie zu. Aufgewühlt sei sie auch bei einem Fussball-Match, habe es nicht gerne zu ruhig. «Eine aufgeheizte, laute Atmosphäre stellt mich auf.»
Da ist sie in ihrem Umfeld genau richtig. War ihr letzter Coach Iain Hughes ein besonnener Mann, so ist ihr Neuer ein Temperaments-Bolzen. Mit Konditrainer Martin Hromkovic, Physio Marco Ferreira, den Eltern und einer Freundin sorgt der 42-jährige Vlado Platenik am Platzrand leidenschaftlich für Stimmung. Team Bencic ist nicht zu überhören.
Aber auf slowakisch eben nicht zu verstehen. Platenik gibt BLICK einen kleinen Einblick: Von seiner Seite aus käme durchaus auch Kritik, erklärt er. Auf Gejammer lasse sich der Coach, der schon einige Spielerinnen, darunter Dominika Cibulkova, in die Top-Ränge gecoacht hat, nicht ein. «Sie müssen auch einstecken können, sie sind ja nicht aus Porzellan!»
Belinda ist das bestimmt nicht. «Sie kann fluchen wie ein Rohrspatz, schimpft, wenn die Gegnerin einen Ball auf die Linie spielt oder Satzbälle abwehrt», sagt Platenik lachend. Er rufe dann zurück: «Was meinst Du denn, wie die spielen soll? Wir sind hier schliesslich nicht an einem 10'000er-Turnier!»
Nein, dies ist das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon. Und Bencic hat mit zwei Siegen schon 100'000 Pfund, also über 130'000 Franken eingespielt. Und sollte sie heute (...Uhr) die dritte Runde gegen Carla Suarez Navarro (WTA 26) schaffen, kommen noch weitere 82'000 Franken hinzu!
Doch auch das Match gegen die Spanierin wird Belinda ein paar Nerven kosten. Vermutlich wird sie über deren zähes Spiel fluchen. Aber führt sie das letztlich zum Sieg, ist ja alles gut.