Löwen haben in einem Wildtier-Reservat in Südafrika drei Wilderer fast restlos aufgefressen. Diese wollten illegal Nashörner jagen.
Die Natur schlägt zurück. Mutmassliche Wilderer in Südafrika kommen in einem Reservat Löwen in die Quere. Die Raubtiere lassen von den Eindringlingen kaum etwas übrig.
Ein Rudel Löwen hat in Naturreservat Sibuya Game Reserve in Südafrika mehrere mutmassliche Nashorn-Wilderer gefressen. Von den Eindringlingen blieben kaum Überreste, Parkwächter fanden unter anderem noch ein Gewehr mit Schalldämpfer, eine Axt und drei paar Schuhe, wie Nick Fox sagte, der Besitzer des privaten Wildreservats Sibuya in der Provinz Ostkap.
Nashorn-Wilderer kamen Löwen in die QuereBei den gefundenen Knochen handele es sich um menschliche Überreste, erklärte Ostkap-Polizeisprecherin Mali Govender. Untersuchungen müssten zeigen, von wie vielen Menschen die Knochen stammten.
Das Wildtierreservat ging wegen der gefundenen Schuhe und Kleidungsfetzen von mindestens drei Wilderern aus. «Löwen sind sehr kräftige Tiere, sie lassen nicht viel von ihrer Beute übrig«, sagte Fox am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die mutmasslichen Wilderer hatten es wohl auf Nashörner abgesehen. Offenbar kamen sie dem sechs Löwen starken Rudel in die Quere. «Die Vegetation ist an dem Ort extrem dicht», sagte Fox.
Zwar hätten die Löwen Menschenfleisch gefressen - es gebe aber keine Gefahr für Safaritouristen, denn diese dürften das Reservat nicht zu Fuss, sondern nur mit Rangern in speziellen Fahrzeugen besuchen, erläuterte Fox. Als Vorsichtsmassnahme begleite ein bewaffneter Parkwächter bis auf Weiteres die Safari-Fahrzeuge.
Löwen mussten für Spurensicherung betäubt werdenDie Eindringlinge kamen demnach in der Nacht zum Montag in das Reservat. Hunde, die auf das Jagen von Wilderern spezialisiert sind, hätten noch in der Nacht angeschlagen. Erst am Dienstagnachmittag fiel einem Ranger in der Nähe der Löwen etwas auf, was nach menschlichen Überresten aussah, wie Fox weiter schilderte.
Am Mittwoch wurden die Löwen des Rudels für etwa zwei Stunden betäubt, um der Polizei und den Forensikern eine Untersuchung des Tatorts zu ermöglichen. Ob die Getöteten weitere Komplizen hatten, blieb zunächst unklar.
Das Reservat Sibuya wirbt damit, Heimat für weit mehr als 400 Tierarten zu sein, darunter Antilopen, Nashörner, Elefanten und Löwen. In Sibuya erlegten Wilderer Fox zufolge im Jahr 2016 drei Nashörner.
In Südafrika werden jährlich rund 1000 Nashörner von Wilderern getötet. Die Hörner werden vor allem nach Asien verkauft, wo für sie - als Zutat der traditionellen Medizin - ein Vermögen gezahlt wird. (SDA/rad)
Die deutsche Regierungskoalition hat sich auf ein gemeinsames Handeln in der Flüchtlingsfrage geeinigt. Doch das Papier wirft einige neue Fragen auf und ist zu wenig substanziell, um die Asyl- und Vertrauenskrise zu beenden.
Auf einmal ging es ganz schnell: Nur knapp eine Stunde sassen CDU, CSU und SPD am Donnerstagabend zusammen, dann war die Asyl-Frage keine mehr. Auf zwei Seiten Papier wurde ein Streit beigelegt, der Deutschland wochenlang einschnürte und Angela Merkel das Kanzleramt hätte kosten können (BLICK berichtete)
Flüchtlinge sollen fortan in einem Transferverfahren innerhalb von 48 Stunden überprüft werden, von Transitzentren ist in der Grossen Koalition keine Rede mehr. Wer bereits in einem anderen EU-Staat Asyl beantragt hat, wird dorthin abgeschoben. Wer bereits in Deutschland registriert ist und noch nirgends Asyl beantragt hat, soll ein beschleunigtes Verfahren erhalten.
Wenig Neues, ausser neue ProblemeBis auf den Verzicht auf Transitzentren, der reine Wortklauberei ist, steht wenig Neues in dem Papier. Union wie SPD waren sich immer einig, jene Flüchtlinge zurückzuweisen, die schon in einem anderen EU-Mitgliedstaat Asyl beantragt haben. Auch für beschleunigte Verfahren konnten sich stets alle Parteien begeistern. Statt Probleme aus der Welt zu schaffen, scheint das Papier eher neue zu erzeugen:
Österreich denkt überhaupt nicht daran, Flüchtlinge wieder einreisen zu lassen, die in Deutschland abgewiesen und nicht vom eigentlich zuständigen EU-Staat zurückgenommen werden. Das ist deshalb ungünstig für Deutschland, weil die Transitverfahren nahe der gemeinsamen Grenze stattfinden werden.
CSU-Chef Horst Seehofer war extra deshalb am Donnerstag nach Österreich gereist, konnte von seinem einem Treffen mit Kanzler Sebastian Kurz aber lediglich berichten, dass man sich einigte, die Südroute für Flüchtlinge schliessen zu wollen, falls auch Italien dabei ist. Eine Zusage zur Rücknahme von Flüchtlingen gab es nicht. Gleichzeitig war der ungarische Staatspräsident Viktor Orban zu Gast bei Angela Merkel. Er lehnte strikt ab, Flüchtlinge von Deutschland zurückzunehmen.
Keine Rückführungsabkommen mit NachbarstaatenHorst Seehofer wird deshalb in den nächsten Monaten viel herumreisen und betteln müssen. Deutschland besitzt zwar Rückführungsabkommen mit diversen afrikanischen und asiatischen Ländern sowie mit allen Staaten des Westbalkans, mit den Nachbarländern jedoch nicht. Angela Merkel behauptete nach dem EU-Gipfel letzte Woche, dass sie Zusagen von 14 Ländern erhalten habe, doch diverse sagten darauf, dass dem nicht so sei.
Warum die Verfahren nur an der Grenze zu Österreich abgewickelt werden sollen, ist ebenfalls nicht klar. 18'024 Menschen, die bereits in anderen Staaten registriert waren, reisten dieses Jahr illegal nach Deutschland ein. Davon aber weniger als ein Drittel aus Österreich, weshalb es Sinn machen könnte, die Überprüfungen auch an den Grenzen zu anderen Staaten durchzuführen. Aus der Schweiz etwa gelangten laut offiziellen Zahlen rund 2000 illegale Einwanderer nach Deutschland.
Ohnehin scheint das Problem kaum eins zu sein: Horst Seehofer sprach am Donnerstag von «300 bis 350» Fällen pro Monat. Da muss die Frage erlaubt sein, weshalb diese Thematik Deutschland derart beschäftigt hatte.
Ankerzentren nach Dublin-PrinzipDie deutlich grössere Zahl sind bereits in Deutschland lebende Asylsuchende, die zuvor anderswo registriert wurden. Sie sollen unter anderem mittels verdeckten Fahndungen ermittelt und danach in sogenannte Ankerzentren gebracht werden. Dort sollen sie ein beschleunigtes Verfahren erhalten. Dabei wird allerdings nicht das Asylverfahren selbst gestartet, sondern lediglich die bereits praktizierte Zuständigkeitsprüfung nach der Dublin-Verordnung beschleunigt werden.
Das zweiseitige Papier hat den Asyl-Streit in Deutschland vordergründig beendet, so haben es die Parteien kommuniziert. Doch es scheint zu wenig substanziell, als dass es sämtliche Probleme lösen könnte. Den entstandenen Vertrauensverlust wird die Regierung ebenfalls kaum so schnell wettmachen können. Weder untereinander, noch beim Volk. Laut einer Umfrage von Donnerstag sind nur noch 21 Prozent der Deutschen mit ihrer Regierung zufrieden.
GENF - GE - Das Genfer Biopharmaunternehmen Obseva strebt eine Zweitkotierung an der Schweizer Börse an.
Ab nächstem Freitag (13. Juli) sollen die bereits an der Nasdaq kotierten Titel auch an der SIX Swiss Exchange gehandelt werden, wie das Unternehmen mitteilte.
Insgesamt will das Unternehmen gut 45 Millionen Namenaktien unter dem Kürzel «OBSN» kotieren lassen. Darüber hinaus sollen formell gut 20 Millionen Namenaktien gelistet werden, welche allenfalls aus dem bedingten Kapital ausgegeben werden. Im Zusammenhang mit dieser Zweitkotierung werden aber keine neuen Aktien emittiert. Der Anteil an frei handelbaren Aktien (Free Float) liegt bei 45,84 Prozent.
Der Ausgabepreis für die Aktien wird aufgrund des Schlusspreises der Aktie an der Nasdaq am 12. Juli festgelegt. Dieser liegt aktuell bei 15,32 US-Dollar und wird entsprechend in Franken umgerechnet. Obseva geht davon aus, dass die Marktkapitalisierung über 650 Millionen Franken erreichen wird.
Bekanntheitsgrad steigern
Mit der Zweitkotierung will das Unternehmen seinen Bekanntheitsgrad bei Schweizer und europäischen Investoren steigern sowie seine Finanzierungsoptionen ausweiten. Zudem verspreche die Schweizer Gesetzgebung besseren Schutz vor einer Übernahme, heisst es.
Die vom Gynäkologen und früheren Serono-Forscher Ernest Loumaye 2012 gegründete Obseva ist in der Reproduktionsmedizin tätig und auf die Entwicklung neuartiger Therapeutika für rund um die Schwangerschaft entstehende Erkrankungen spezialisiert. Verschiedene Produkte befinden sich in der klinischen Evaluation, Umsatz generiert das Unternehmen allerdings noch nicht. Im ersten Quartal 2018 resultierte ein Verlust von knapp 20 Millionen US-Dollar, das Unternehmen verfügte damals noch über Barmittel von 95 Millionen.
Zwei Dutzend Zweitkotierungen an der SIX
An der SIX haben nach Angaben der Börse rund zwei Dutzend Unternehmen eine Zweitnotiz, darunter bekannte Grosskonzerne wie Volkswagen, Caterpillar, General Electric oder Goodyear.
Obseva wäre der zehnte Neuzugang am Schweizer Börsenplatz im laufenden Jahr. Am Montag will die Rohstoffgesellschaft Blackstone Resources ihre Aktien erstmals an der SIX handeln lassen und am Mittwoch ist das Börsendebüt des Getriebeherstellers GrazianoFairfield geplant.
Los Angeles – Idris Elba («Avengers: Infinity War») will es in einer Action-Rolle mit seinem Hollywood-Kollegen Dwayne Johnson aufnehmen. In «Hobbs and Shaw», dem geplanten Ableger der Hitserie «Fast & Furious», soll Elba einen Bösewicht spielen.
Johnson ist gemäss «Variety» und «The Hollywood Reporter» in seiner «Fast & Furious»-Rolle als US-Agent Luke Hobbs an Bord, während Jason Statham erneut den Gangsterboss Deckard Shaw mimt. Vanessa Kirby («The Crown») spielt ebenfalls mit. Die Dreharbeiten unter der Regie von David Leitch («Deadpool 2») sind für Herbst geplant. Der Actionfilm soll im Juli 2019 in die Kinos kommen.
Gestern liess Cem die Bombe platzen: Er machte mit Bachelorette Adela Schluss. Jetzt äussert sich die Abservierte erstmals zum Liebes-Aus.
Sie bricht ihr Schweigen! Nach Cems (24) gestriger Mitteilung, dass er die Beziehung zu ihr beendet hat, spricht nun Bachelorette Adela (25) über das abrupte Liebes-Aus. «Ich bin sehr schockiert», sagt sie zu BLICK. «Ich hätte das so nicht erwartet. Die Art und Weise ist fragwürdig und bedenklich.» Sie habe im Taxi davon erfahren, hatte auch Cems Video angeschaut. «Doch es brach nach der Hälfte ab. Ich sass wie auf heissen Kohlen. In einem Restaurant konnte ich dann das Ganze anschauen.»
Sie könne die Aussage am Schluss (Cem warf ihr vor, nur sich selbst zu lieben und beziehungsunfähig zu sein, d. Red.) «nicht nachvollziehen. Zum Glück wissen meine Leute, wie ich bin.» Sie finde es schade, dass er so denke. «Eigentlich habe ich ihn als sehr verantwortungsvollen, netten und herzlichen Menschen kennengelernt. Aber es ist, wie es ist. Er kann von mir denken, was er will. Ich kann ihn da nicht gross beeinflussen.»
Das sagt sie zu seinen VorwürfenCem warf ihr zudem vor, keine Zeit für sie gehabt zu haben. Auch sei die Initiative praktisch immer von ihm ausgegangen. Stimmt das? «Es ist nicht so, dass ich gar keine Zeit für ihn hatte. Es ist nicht so, dass nur er die treibende Kraft war», wehrt sich Adela. «Es ist nicht fair, dass er mir den schwarzen Peter zuschiebt. Wir hatten beide zu tun. Es war nicht genug Zeit da, um eine ernsthafte Beziehung aufzubauen. Da die letzte Sendung am 18. Juni lief und ich am 25. Juni abgeflogen bin. Aber es ist nicht so, dass ich nie Zeit für ihn gehabt hätte.»
Und weshalb ging sie nach der Rückkehr aus ihren Ferien in Ibiza direkt zum Albani-Fest in Winterthur ZH? Cem gab gegenüber BLICK an, dass er seine Liebste vom Flughafen abholen wollte. Adela dazu: «Er fragte mich, ob er mich abholen soll. Ich meinte dann es sei okay, weil Ari mich holen kommt und ich sagte noch, wir machen dann auch nichts mehr Grossartiges. Es war eher einfach mega spontan, das mit dem Albani-Fest. Es war ja nicht so, dass ich mit Ex-Bachelorette-Kandidaten Party machen gegangen bin. Es ergab sich einfach so. Ich meinte einfach so, er muss nicht extra für mich zum Flughafen rausfahren, wenn ich eh nicht gross Zeit für ihn habe. Wir sehen uns dann nach Bali, wär der Plan gewesen.»
Sie hätte ihn ja gefragt, ob er mitkommen wolle nach Bali, ergänzt die Wetterfee. «Aber er meinte, er müsse schauen, wegen seinem Job. Das habe ich ihm auch nicht vorgeworfen. Er hat mich ja bis zum Schluss auf Standby gehalten und ich habe nichts gesagt, weil ich es verstehe, wenn jemand geschäftlich zu tun hat. Ich möchte ihm da keine Steine in den Weg legen. Umgekehrt war das nicht unbedingt der Fall», so Adela bitter.
Sie steht zu ihren GefühlenDie Moderatorin betont aber, dass sie wirklich verliebt in Cem gewesen sei. «Es nahm über die Zeit etwas ab, es war kompliziert nach dem Ganzen. Ich würde aber nie ein schlechtes Wort über ihn verlieren. Das was er gemacht hat, hat er gemacht. Es ist so wie es ist, ich kann es nicht ändern. Ich hätte mir nur gewünscht, dass er das Gespräch Face to Face mit mir sucht.» So, wie er jetzt vorgegangen sei, das finde sie «nicht sehr ehrlich. Es ist einfach ein schlechter Charakterzug von ihm. Ich bin ein Mensch, ich gehe auf Kommunikation. Ich möchte alles ausdiskutiert, besprochen und geregelt haben, damit sich zwei Menschen in Frieden trennen können.»
Die Trennung sei aber die richtige Entscheidung, so Adelas Fazit. «Es ist okay.» Sie versuche nun, die restliche Ferienzeit in Bali noch zu geniessen. Eine Liebes-Comeback scheint sowieso ausgeschlossen: «Meine Entscheidung ist endgültig, daran rüttle ich nicht mehr», stellte Cem gestern klar.
Für Mercedes war es ein Drama, für die Formel 1 ein Segen. Der Doppel-Ausfall in Spielberg aus der ersten Startreihe war der erste Gau in der modernen Mercedes-Zeit nach dem Teamcrash 2016 in Barcelona. Nun gehts nahtlos in Silverstone weiter.
Die fast unheimliche Parallele: Auch damals in Barcelona siegte der Bulle Verstappen (Premierenerfolg) vor dem Ferrari-Duo Räikkönen und Vettel!
Bei Bottas war es ein Hydraulik-Leck, das an der Servolenkung begann. Bei Hamilton führte ein Defekt an der Benzinpumpe zum Ausfall. Ein Metallclip fiel ab. 50 Rappen Schaden.
«Der Motorsport kann grausam sein – und in Österreich war er unglaublich grausam zu uns», sagt der Wiener Teamdirektor Toto Wolff. Und wurde dann wieder zum Philosophen: «Es sind nicht die guten Zeiten, die uns dabei helfen, als Menschen und als Team zu wachsen und zu reifen. Die Formel 1 hat uns in der Steiermark eine Lektion in Bescheidenheit gelehrt.» Und so kann man die WM verlieren!
Mercedes in der Hybrid-Ära eine Macht
Seit im GP-Zirkus ab 2014 die Hybrid-Ära eingeführt wurde, hat Mercedes alle acht WM-Titel (Team und Fahrer) sowie 66 der 88 Rennen gewonnen!
Wolff: «Wir haben versucht, in der Niederlage Grösse zu zeigen. Und wir werden auf heimischem Boden in England mit einem starken Ergebnis zurückzukommen!»
Die Vorzeichen stehen gut: Hamilton (145:146 gegen Vettel zurück) hat die letzten vier Silverstone-Schlachten für sich entschieden. Am Freitag folgt mit dem ersten Training ab 11 Uhr Schweizer Zeit die erste Nagelprobe.
CASLANO TI - In Caslano TI hat in der Nacht auf Freitag ein Haus gebrannt. Beim Löschen stiess die Feuerwehr auf die Leiche einer Frau.
In der Nacht auf Freitag hat in Caslano TI hat gegen 3 Uhr ein Haus gebrannt. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, um den Brand zu löschen, machten sie eine tragische Entdeckung.
Bei den Löscharbeiten der Feuerwehr wurde die Leiche einer Frau gefunden, wie die Kantonspolizei Tessin in einer Mitteilung schreibt. Noch sind die Umstände, die zum Tod der Frau führten unklar.
Tötungsdelikt nicht ausgeschlossenOb sie beim Brand ums Leben kam oder es sich um einen Tötungsdelikt handelt, steht somit noch aus. Derzeit gibt die Kantonspolizei Tessin keine näheren Details bekannt. (rad)
Seoul – Beim Smartphone-Marktführer Samsung deutet sich ein Ende der Rekordserie bei den operativen Gewinnen an.
Der Gewinn aus den Kerngeschäften werde im zweiten Quartal 2018 im Jahresvergleich um 5,2 Prozent auf etwa 14,8 Billionen Won (11,3 Milliarden Euro) steigen, teilte das südkoreanische Technologieunternehmen am Freitag in seinem Ergebnisausblick mit. Die Zahlen lagen jedoch unter den Erwartungen des Marktes. Analysten führten dies auf schwächere Smartphone-Verkäufe zurück.
Beim Umsatz rechnet Samsung mit einem Rückgang um knapp 5 Prozent auf 58 Billionen Won. Genaue Geschäftszahlen legt der führende Anbieter von Smartphones, Speicherchips und Fernsehern wie üblich erst zu einem späteren Zeitpunkt vor.
Laut einer Umfrage der nationalen Finanznachrichtenagentur Yonhap Infomax unter 21 Wertpapierhäusern lag die Gewinnschätzung bei 15,2 Billionen Won. Samsung hatte über ein Jahr lang Betriebsgewinne in Rekordhöhe verzeichnet. Im ersten Quartal dieses Jahres lag der Gewinn bei 15,6 Billionen Won.
Der Gewinnanstieg dürfte nach Einschätzung von Analysten vor allem auf das starke Chip-Geschäft zurückzuführen sein, mit dem das Flaggschiff-Unternehmen der Samsung-Gruppe mit Abstand das meiste Geld verdient. Dagegen sei der Absatz des neuen Smartphone-Spitzenmodells Galaxy S9 zuletzt geringer als erwartet ausgefallen, berichtete die Agentur Yonhap. Die S9-Reihe wurde Ende des ersten Quartals auf den Markt gebracht.
Der Apple-Rivale bekommt auch weiter kräftig die Konkurrenz aus China zu spüren. Die Marktforscher von Garnter gehen davon aus, dass der Druck auf den südkoreanischen Hersteller in diesem Jahr andauert.
In den Sommerferien wagen sich wieder viele mit dem Auto oder Camper in den europäischen Strassendschungel. Aber Achtung: Autobahn ist selten kostenlos!
Einmal im Jahr 40 Franken hinblättern, die Vignette an die Frontscheibe kleben – und schon darf man unbeschwert über Schweizer Autobahnen fahren: Die meisten europäischen Länder kennen ähnliche Systeme oder verlangen anderweitig Gebühren für die Nutzung ihrer Autobahnen. Die Online-Plattform für Wohnmobile, Campanda, hat die Maut-Kosten in Europa zusammengetragen.
Hier gibts keine Maut
In 13 Ländern werden die Sommerferien mit dem Auto besonders günstig, denn sie kennen keine Autobahnmaut. Unser grosser Nachbar gehört auch dazu – noch. Denn eigentlich ist die Maut in Deutschland längst beschlossen, es hapert nur noch an der Umsetzung. Auch in den BeNeLux-Ländern (Belgien, Niederlande, Luxemburg), im Baltikum (Estland, Lettland, Litauen), in Skandinavien (Dänemark, Island, Norwegen, Schweden) sowie Malta und Montenegro gibts keine Autobahngebühren. In einigen dieser Länder gibts aber Gebühren für Innenstädte, Brücken oder Tunnel.
Bitte Vignette anklebenNeun Länder setzen wie die Schweiz auf Vignetten. Im Gegensatz zur Schweiz gibts dort teils auch Vignetten für einen Tag, eine Woche, zehn Tage oder einen Monat. In Rumänien fahren Autofahrer mit rund drei Franken für eine Woche am günstigsten. Auch Moldau ist mit knapp fünf Franken für eine Woche sehr preiswert. Besonders teuer ist dagegen die Vignette in Slowenien mit 17 Franken für eine Woche oder in Tschechien mit fast 15 Franken für zehn Tage. Weiter kennen Bulgarien, Italien, Slowakei, Ungarn und Österreich die Vignette.
Am Kassenhäuschen anstehen
Die restlichen Bezahl-Länder setzen auf Zahlstellen. Campanda hat die Kosten für 100 Kilometer Autobahn ausgerechnet. Demnach fährt man in der Türkei mit 70 Rappen sowie in England mit 2.10 Franken am günstigsten. Richtige Wucherpreise verlangt Polen mit 32 Franken für 100 Kilometer. In der zweitteuersten Nation Griechenland ist die Autobahn mit 16 Franken schon nur noch halb so teuer.
Wichtig: Bei beiden Systemen sind die Tarife für Wohnmobile meist leicht höher. Die Preise für Ihr Ferienziel können Sie auf der Internetseite von Campanda nachschauen. Und das zahlt sich aus: Wer sich die Maut «sparen» will, muss mit hohen Bussen (bis zu 926 Franken in Slowenien) rechnen, und gerade in der Ferienzeit wird entsprechend häufig kontrolliert.
Die Post muss noch tiefer graben. Das Bundesamt für Verkehr fordert, dass das Unternehmen auch Auskunft über den Umgang mit öffentlichen Subventionen bei der Postauto-Tochter vor 2007 geben soll.
Die Post muss auch für die Zeit vor 2007 Auskunft geben über den Umgang mit öffentlichen Subventionen bei der Postauto-Tochter. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat beim Unternehmen entsprechende Dokumente angefordert, wie eine Amtssprecherin gegenüber Radio SRF sagte.
Man habe dem Verwaltungsratspräsidenten der Post diese Woche einen Brief zukommen lassen, in dem verlangt werde, dem Bund Unterlagen über die Praxis vor 2007 zuzustellen, sagte BAV-Sprecherin Olivia Ebinger in der Sendung «Heute Morgen» vom Freitag. Es gebe verschiedene Hinweise darauf, dass es sich lohne, auch die Zeit vor 2007 anzuschauen.
Schon Ende der 1990er Jahre geschummelt?Post-Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller hatte Mitte Juni erklärt, die Schummeleien bei Postauto hätten wahrscheinlich Ende der 1990er Jahre bereits begonnen. Auch im Untersuchungsbericht, den die Post in Auftrag gegeben hat, ist die Rede von möglichen Buchhaltungstricks ab 1998.
Dem Radiobericht zufolge soll die Post die Dokumente bis Anfang Herbst herausgeben. Die Post habe volle Transparenz versprochen, hiess es.
Im Februar hatte das Bundesamt bekannt gegeben, dass die Postauto AG ab 2007 durch gesetzwidrige Umbuchungen systematisch Gewinne im Regionalen Personenverkehr erschwindelt hatte. Bis mindestens 2015 erschlich das Unternehmen dadurch Subventionen in Höhe von rund 100 Millionen Franken. Der Skandal führte zu mehreren Untersuchungen und einem Köpferollen bei der Post. Betroffen sind unter anderem Post-Chefin Susanne Ruoff, Post-Vizepräsident Adriano Vassalli und mehrere Manager bei Postauto. (SDA)
WASHINGTON/PEKING - Die USA haben im eskalierenden Handelskonflikt mit China Strafzölle auf Importe von Waren im Wert von 34 Milliarden Dollar eingeführt. Die Zölle traten um Mitternacht (06.00 Uhr MESZ) in Kraft, wie das Büro des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer bestätigte.
In dem Streit zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt hat China Vergeltung angekündigt. Es wird erwartet, dass Peking seinerseits umgehend mit Sonderzöllen auf US-Importe reagieren wird. China lasse sich nicht provozieren, hiess es vom Handelsministerium. Angekündigt waren Massnahmen etwa auf Sojabohnen und Schweinefleisch aus den USA.
US-Präsident Donald Trump hatte der chinesischen Führung angedroht, im Falle von Vergeltungszöllen weitere chinesische Waren im Wert von bis zu 200 Milliarden Dollar mit Handelsschranken zu belegen.
Mögliche EskalationsspiraleZunächst kämen die Zölle für Waren im Wert von 34 Milliarden Dollar zum Einsatz, sagte Trump am Donnerstag, wenige Stunden vor dem Inkrafttreten. «Und dann haben wir weitere 16 (Milliarden) in zwei Wochen», fügte er hinzu. Damit soll geistiger Diebstahl seitens China abgestraft werden. «Und dann sind wir, wie bekannt ist, auf weitere 200 Milliarden eingestellt, und nach den 200 Milliarden sind wir auf 300 Milliarden eingestellt.» Die Massnahmen beträfen ausschliesslich China.
Volkswirte befürchten, dass sich der Konflikt zwischen China und den USA bald zu einem handfesten Handelskrieg auswachsen kann. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die betroffenen Handelsvolumina derzeit noch als zu klein an, als dass dies allein zu grösseren Problemen für die Weltwirtschaft führen könnte. Allerdings werden Effekte durch die Verunsicherung der Märkte und eine mögliche Eskalationsspirale befürchtet.
Auch in den USA gibt es GegenstimmenTrump zieht gegen die mit einem Defizit von mehr als 800 Milliarden US-Dollar belastete Handelsbilanz seines Landes an mehreren Fronten zu Felde. Er belegte auch die Nachbarn Kanada und Mexiko sowie Verbündete wie die Länder der Europäischen Union mit Strafzöllen auf Stahl- und Aluminium. Auch von dort sind bereits Vergeltungszölle in Kraft gesetzt worden.
An der Haltung der US-Regierung gibt es auch im Inland massive Kritik. Teile von Trumps eigener republikanischer Partei sehen in den Zöllen versteckte Steuern. Kritiker glauben, dass ein Teil von Trumps in der Unternehmerschaft gefeierter Steuerreform dadurch neutralisiert werden kann.
In den von Vergeltungszöllen betroffenen US-Branchen herrscht Aufregung. Dies gilt insbesondere für die Bauern. China, Kanada und Mexiko verlangen etwa künftig erhöhte Zölle auf Schweinefleisch-Produkte, die EU hat Whiskey mit Vergeltungszöllen belegt.
China will reagierenHandelsjuristisch wird die Politik Trumps problematisch gesehen. Mehrere Länder und auch die Europäische Union haben bereits Klage bei der Welthandelsorganisation WTO eingereicht. Trump droht seinerseits mit einem Austritt aus der WTO oder gar mit deren Zerschlagung.
Derzeit blockieren die USA die Neubesetzung von Stellen im Schiedsgericht der WTO. Sie argumentieren, bei der Besetzung der Richterstellen seien bisher nicht ausreichend US-Interessen gewürdigt worden.
Nach Inkrafttreten der neuen US-Strafzölle auf chinesische Importe hat Chinas Regierung «den notwendigen Gegenangriff» verkündet. Die USA hätten «den grössten Handelskrieg in der Wirtschaftsgeschichte» eingeleitet, sagte der Sprecher des Handelsministeriums in Peking. (SDA)
PHUKET - Auf der thailändischen Insel Phuket ist es zu einem Schiffsunglück gekommen. Dutzende Touristen werden seither vermisst. Bisher wurden die Leichen von acht Personen gefunden.
Nach einem Schiffsunglück vor der thailändischen Insel Phuket wurden mehr als 50 überwiegend aus China kommende Touristen vermisst. Jetzt herrscht traurige Gewissheit. Die Leichen von acht Personen wurden geborgen.
48 weiter Touristen werden weiterhin vermisst. Ein Toter sei am Donnerstag gefunden worden, die übrigen am Freitag, sagte Prapan Chantaseng, Chef des örtlichen Katastrophenschutzes, der DPA. Die Suche nach den verunglückten Touristen war erst kurz zuvor ausgeweitet worden. Das Touristen-Boot mit rund 90 Menschen an Bord war wenige Stunden zuvor gekentert.
Fünf Meter hohe WellenDas für Tauchausflüge genutzte Boot «Phoenix» war gegen 16 Uhr Ortszeit in einen Sturm geraten, wie der Kapitän des Bootes in einem Fernsehinterview berichtete. Fünf Meter hohe Wellen hätten das Deck überschwemmt und das Boot nach und nach zum Kentern gebracht.
Er habe daraufhin die Bootsinsassen aufgefordert, Rettungswesten anzulegen. Bis auf zwei «Weisse» seien alle Passagiere chinesische Touristen gewesen, sagte der Kapitän. In einem Video, das auf einer offiziellen Facebook-Seite der Provinz Phuket gezeigt wurde, ist zu sehen, wie der leblose Körper eines Mannes mit einer Rettungsweste der «Phoenix» aus dem Wasser gezogen wird.
Mehr als die Hälfte der Personen werden noch vermisstEtwas weniger als die Hälfte der rund 90 Menschen sei gerettet worden, teilten die thailändischen Behörden mit. Nach den anderen wurde bis spät in die Nacht gesucht. Das Schiff liegt 40 Meter unter der Wasseroberfläche. Taucher versuchten derzeit, das Boot zu erreichen.
Laut Gouverneur Noraphat war am Mittwoch eine Wetterwarnung herausgegeben worden. «Es gab heute Abend starke Winde», sagte er und fügte hinzu, dass zehn weitere Freizeitboote in Seenot geraten seien und von Rettungsschiffen von Polizei und Marine betreut würden.
Zwei Boote mit insgesamt 146 Menschen an Bord gesunkenBei starkem Wind und hohen Wellen waren am Donnerstag vor der Küste der thailändischen Ferieninsel Phuket zwei Boote mit insgesamt 146 Menschen an Bord gesunken, davon 129 Touristen aus China. Zuvor hatten die Behörden lediglich von 129 Menschen an Bord berichtet.
Ein Boot mit 90 Touristen sank vor der Insel Koh He. Eine Jacht mit 39 Chinesen ging vor der Insel Koh Mai Ton unter. Wie viele Crewmitglieder sich jeweils auf den Schiffen befanden, war nicht bekannt. Die Marinepolizei konnte den überwiegenden Teil der Menschen retten. Auch ein russisches Paar, dessen Jet-Ski bei der Insel Koh Racha kenterte, konnte nach Angaben der Polizei gerettet werden.
Die drei kleineren Inseln liegen südlich von Thailands grösster Insel Koh Phuket. Die Gegend ist bei Urlaubern beliebt. Während der andauernden Regenzeit kann es auf dem Wasser sehr gefährlich werden. (SDA/rad)
Bei der versuchten Rettung der in einer thailändischen Höhle eingeschlossenen Jugendlichen ist ein Taucher ums Leben gekommen. Der Ex-Angehörige der thailändischen Spezialeinheit Navy Seals sei aufgrund von Sauerstoffmangel gestorben, teilten die Behörden mit.
Bei der versuchten Rettung der in einer thailändischen Höhle eingeschlossenen Jugendlichen ist ein Taucher ums Leben gekommen. Der Ex-Angehörige der thailändischen Spezialeinheit Navy Seals sei aufgrund von Sauerstoffmangel gestorben, teilten die Behörden mit.
Demnach hatte der Mann versucht, Sauerstoffbehälter in der Höhle zu platzieren und auf dem Rückweg das Bewusstsein verloren. Es ist der erste tödliche Zwischenfall bei den bislang glimpflich verlaufenen Bemühungen um eine Bergung der Jugend-Fussballer und ihres Trainers in der nördlichen Provinz Chiang Rai.
Unklar wie lange Thai-Buben ohne zusätzlichen Sauerstoff noch überleben«Unsere Hauptaufgabe heute ist es, ein Rohr in die Kammer zu legen, damit die Gruppe mehr Luft zum Atmen bekommt», sagte ein an der Rettungsaktion mitwirkender Armeegeneral, Chalongchai Chaiyakam, am Freitag. Der Sauerstoffgehalt in der Kammer liege aktuell bei rund 15 Prozent. Normalerweise beträgt der Sauerstoffgehalt in der Luft rund 20 Prozent.
Wie lange die Eingeschlossenen noch ohne zusätzlichen Sauerstoff in der Höhle ausharren können, liess der Armeegeneral offen. Auch sagte er nicht, wie lange die Einrichtung der Leitung dauern soll. Die Sauerstoffleitung müsse 4,7 Kilometer lang sein, um vom Höhleneingang bis zur Kammer zu reichen.
Das Wasser stieg schnell und stark anDie Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren und ihr Trainer sitzen seit dem 23. Juni in der Höhle fest, nachdem ihnen Wassermassen den Rückweg abgeschnitten hatten. Das Team hatte die Höhle nach einem Training aufgesucht, war dabei wohl von einer Sturzflut überrascht worden - und hatte sich vor den Wassermassen immer tiefer ins Innere gerettet.
Kurz bevor britische Rettungstaucher die Gruppe am späten Montagabend (Ortszeit) mehr als drei Kilometer vom Höhleneingang entfernt entdeckt hatten, war das Wasser in der Höhle nahe der Grenze zu Myanmar wieder angestiegen. Regenfälle erschweren die Bergungsarbeiten, in der Region am 20. nördlichen Breitengrad ist zwischen Juni und Oktober Regenzeit.
Zeitfenster für Rettung ist doch kleiner als gedachtFür die Rettung der Eingeschlossenen gibt es mehrere Szenarien. Entweder sollen die Kinder in Begleitung von Rettungstauchern aus dem überfluteten Teil der Höhle herausschwimmen. Oder es könnte von oben eine Öffnung in die Höhlendecke gebohrt werden, um die Eingeschlossenen herauszuheben. Behörden und Rettungskräfte favorisieren die erste Variante.
Vorbereitet werden die Nachwuchsfussballer - so gut es geht - mit Tauchunterricht. Trainiert wird vor allem das Aufsetzen der Tauchmasken und das Atmen unter Wasser. Medien diskutierten auch die Möglichkeit, die Höhle mit Hilfe von Pumpen so weit auszutrocknen, dass die Jungen sie zu Fuss verlassen könnten. Angesichts der Wassermassen erscheint diese Lösung derzeit aber unwahrscheinlich.
Die Rettung der in der überschwemmten Höhle in Thailand festsitzenden Jugendlichen muss offenbar schneller gehen als zunächst angenommen: Das Zeitfenster für die Rettung sei «begrenzt», sagte der Kommandeur der thailändischen Militäreinheit Navy Seal, Apakorn Yookongkaew, am Freitag vor Journalisten. Demnach können die Mitglieder der eingeschlossenen Fussballmannschaft nicht das Ende der Monsunzeit abwarten. (SDA)
Ottawa – Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat sich erneut gegen den Vorwurf eines sexuellen Fehlverhaltens vor knapp zwei Jahrzehnten gewehrt. «Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mich in irgendeiner Weise unangemessen verhalten habe.»
Aber er respektiere die Tatsache, dass jemand das anders aufgefasst habe, sagte Trudeau nach einem Treffen mit dem neuen Regierungschef von Ontario, Doug Ford, in Toronto. Trudeau antwortete auf eine Frage hinsichtlich des Vorwurfs, wonach er im Jahr 2000 eine Journalistin bei einem Musikfestival begrapscht haben soll.
Einem damaligen Medienbericht zufolge ereignete sich der mutmassliche Vorfall im Jahr 2000 in Creston im westkanadischen British Columbia. Trudeau war damals 28 Jahre alt und nicht in der Politik aktiv. Dem Bericht zufolge entschuldigte er sich bei der Journalistin und soll gesagt haben, er wäre zurückhaltender gewesen, wenn er gewusst hätte, dass die Frau Journalistin war.
Trudeau wurde am Donnerstag auch gefragt, ob er angesichts der Null-Toleranz-Politik seiner Regierung hinsichtlich sexueller Übergriffe eine Ermittlung zu dem Fall anstrebe. Trudeau antwortete darauf nicht direkt, wiederholte aber mehrfach, dass er nicht der Auffassung sei, sich unangemessen verhalten zu haben. Er betonte zudem, dass in solchen Fällen «nicht nur eine Seite zähle».
Sein Gesicht steht für das Trauma einer Nation: 23 Jahre nach dem Giftgas-Anschlag auf die Tokioter U-Bahn ist der Gründer der Aum-Endzeitsekte, Shoko Asahara, in Japan hingerichtet worden. Das teilte ein Sprecher der japanischen Regierung am Freitag mit.
Sein Gesicht steht für das Trauma einer Nation: 23 Jahre nach dem Giftgas-Anschlag auf die Tokioter U-Bahn ist der Gründer der Aum-Endzeitsekte, Shoko Asahara, in Japan hingerichtet worden. Das teilte ein Sprecher der japanischen Regierung am Freitag mit.
Neben dem 63-jährigen Asahara wurden laut der Nachrichtenagentur Kyodo sechs weitere Mitglieder der Sekte hingerichtet. Es sind die ersten Hinrichtungen infolge der Tat vom 20. März 1995.
Plastiktüten mit Sarin aufgestochenDamals hatten Mitglieder der Sekte zur Zeit des morgendlichen Berufsverkehrs in mehreren Zügen Plastiktüten mit Sarin aufgestochen und so das tödliche Nervengas freigesetzt.
Die Tat ereignete sich direkt unter dem Regierungsviertel der japanischen Hauptstadt. 13 Menschen starben, mehr als 6000 wurden verletzt. Die grosse Zahl der Opfer erklärt sich dadurch, dass schon ein Milligramm der Phosphorverbindung binnen Minuten zu Atemlähmung und Herzstillstand führen kann.
Beispielloser ProzessNach der weltweit ersten Terrorattacke mit Giftgas wurde Asahara am 16. Mai 1995 festgenommen. Am Ende eines in der japanischen Rechtsgeschichte beispiellosen Prozessmarathons verurteilte 2006 ein Gericht in Tokio den halbblinden Guru und zwölf seiner Anhänger wegen des Anschlags und weiterer Morde mit insgesamt 27 Toten zum Tode. Mehr als 190 Aum-Mitgliedern wurde der Prozess gemacht.
Asahara und die anderen Mitglieder von «Aum Shinrikyo» («Höchste Wahrheit») sassen seitdem in der Todeszelle und warteten auf ihre Hinrichtung. Der Sektengründer mit dem bürgerlichen Namen Chizuo Matsumoto hatte während seines gesamten Prozesses entweder geschwiegen oder Unverständliches vor sich hingemurmelt.
Im Januar dieses Jahres wurde das letzte Gerichtsverfahren gegen Mitglieder der Sekte abgeschlossen. Im März wurden dann 7 der 13 Todeskandidaten aus ihrer Haftanstalt in Tokio in andere Gefängnisse verlegt. Dies gilt in Japan als Anzeichen dafür, dass ihre Exekution durch den Strang näher rückt.
Mit dem Anschlag auf die U-Bahn wollte die Sekte eine geplante Polizeirazzia gegen ihr Hauptquartier am Fusse des heiligen Berges Fuji verhindern. Kritiker beklagten später, die Täter seien als unmenschliche Monster abgestempelt worden, anstatt die Hintergründe der Katastrophe tiefergehend zu analysieren. So sei nicht ausreichend untersucht worden, was zu den Verbrechen geführt habe und in welchem sozialen Kontext dies passierte. Die japanische Gesellschaft habe damit eine Chance versäumt, aus dem Fall zu lernen.
Experten hatten in der Vergangenheit gewarnt, dass Exekutionen die Täter in den Augen ihrer Anhänger zu Märtyrern machen könnten. Japan, die drittgrösste Wirtschaftsnation der Welt, gehört zu den wenigen Industrieländern, die an der Todesstrafe festhalten. (SDA)
Nantes – In der westfranzösischen Stadt Nantes hat es die dritte Nacht in Folge Ausschreitungen gegeben. Gegen Mitternacht am Freitag brannten im Stadtteil Bellevue mehrere Autos, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten.
Aus Polizeikreisen verlautete zudem, in dem Stadtteil seien «Gruppen mit 20 bis 30 vermummten Personen» unterwegs. Ein 14-Jähriger, der im Besitz eines Benzinkanisters und eines Anzünders gewesen sei, sei im Stadtteil Clos-Toreau festgenommen worden.
Bereits in den vergangenen beiden Nächten hatte es in verschiedenen Vierteln von Nantes schwere Krawalle gegeben. Auslöser war der tödliche Polizeischuss auf einen 22-Jährigen bei einer Verkehrskontrolle, der wegen «bandenmässigen Diebstahls» per Haftbefehl gesucht worden war. Die Umstände sind noch nicht geklärt, die Angaben von Polizei und mutmasslichen Augenzeugen gehen auseinander. Der Polizist, der geschossen hatte, wurde in Gewahrsam genommen.
Am Donnerstagabend hatten rund tausend Demonstranten in Nantes «Gerechtigkeit» für den 22-Jährigen und die «Wahrheit» über die Umstände seines Todes gefordert. Die Demonstranten versammelten sich vor dem Ort, wo der 22-Jährige erschossen worden war. «Die Polizei tötet» war an einer Mauer zu lesen, zuvor hatten Anwohner Blumen niedergelegt.
Die Tötung des 22-Jährigen droht die Spannungen in sozial benachteiligten Vorstädten in Frankreich zu verschärfen. Bewohner klagen regelmässig über Polizeigewalt.
Frankreichs Innenminister Gérard Collomb sagte am Donnerstag, die Regierung werde alles tun, «um die Lage zu beruhigen, in Nantes und im ganzen Land». Die Präfektin der Region Loire-Atlantique, Nicole Klein, sagte bei einem Besuch in den Brennpunktvierteln von Nantes am Donnerstagabend, sie verstehe den Verdruss der Bürger, nicht aber die Zerstörungen. Bei den Ausschreitungen waren zahlreiche Autos angezündet und Geschäfte sowie öffentliche Gebäude beschädigt worden. Während Kleins Besuch waren auf der Strasse Rufe wie «Mörder» zu hören.
Er liess heute mit dem Trennungs-Video eine Bombe platzen. BLICK erklärt Cem, wie er das Liebes-Aus zu verhindern suchte – und wie er schliesslich Schluss machte.
Er erklärt sein Liebes-Aus mit Adela (25)! «Bachelorette»-Sieger Cem (24) spricht mit BLICK über seine Gefühle nach dem abrupten Ende mit der Basler Wetterfee. «Ich bin sehr enttäuscht», sagt er geknickt. «Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben, die Liebe zu Adela aufrechtzuerhalten. Doch von ihr kam einfach nicht genug.»
Cem glaubt fest, dass Adela zu Beginn echte Gefühle für ihn gehegt habe. «Wir hatten auch Sex miteinander», betont der Schaffhauser. «Und ich habe an die grosse Liebe geglaubt.»
«Das hätte sie sich früher überlegen müssen»Doch danach seien diese Gefühle bei ihr offenbar erkaltet. Und bei ihm habe sich immer mehr eine grosse Ernüchterung breitgemacht. Denn Adela habe immer weniger für die gemeinsame Beziehung getan. «Sie hatte oft wenig Zeit und musste ein paar Dates absagen. Ob das als Charakterschwäche zu bezeichnen ist? Ich weiss nicht, ob das mit der Zeitnot stimmte oder bloss eine Ausrede war. Dennoch hätte sie es sich überlegen müssen, bevor sie sich zur Teilnahme bei der Kuppel-Show entschieden hat.» Er habe auch viel zu tun, mit Kundentrainings und eigenen Gym-Besuchen. «Doch ich hätte mir Zeit für Adela genommen. Ich wünschte, sie hätte dasselbe getan.»
Cem kennt ihre Reaktion noch nichtSchliesslich habe dann die unschöne Rückkehr aus ihren Ibiza-Ferien den Ausschlag gegeben, dass er einen Schlussstrich gezogen habe. «Ich bot ihr an, sie vom Flughafen abzuholen. Doch da kam nichts zurück von ihr. Dass sie danach mit Kollegen ans Albanifest in Winterthur ging und später nach Bali abhaute, ohne sich zu melden, war dann zu viel für mich.»
Denn gesehen hatten sie sich am vergangenen Wochenende nicht. Das Pärchen-Selfie, das er just dann auf Instagram postete, sei bereits älteren Datums. «Ich hoffte damit, dass auch Adela endlich ein Signal senden würde und zu unserer Liebe steht und auch endlich mal etwas postet. Doch diese Hoffnung erfüllte sich leider nicht.» Er habe schliesslich per Whatsapp Schluss gemacht.
Doch was ist mit dem Schmuck, den er erst gestern kaufte, und den er laut einer Instagram-Story der «besten Person der Welt» schenken wollte? «Der war nicht für Adela. Ich habe ihn für meine Mutter gekauft», erklärt er. Überhaupt habe er mit seinem einstigen Herzblatt abgeschlossen. «Meine Entscheidung ist endgültig, daran rüttle ich nicht mehr.»
Er glaubt nicht, dass sie einen anderen hatOb er Adela überhaupt noch sehen wolle, wisse er zurzeit nicht. «Ich warte erst mal ihre Reaktion ab und entscheide dann. Die Gefahr, dass wir uns mit unseren unterschiedlichen Wohnorten überhaupt über den Weg laufen, ist ja zum Glück gering.» Dass Adela einen anderen hat, glaubt Cem aber nicht. Er betont auch nochmals, dass sie in Thailand nicht mit einem anderen im Bett gewesen sei. «Dass dieser Verdacht aufkam, war einem Missverständnis zwischen mir und ihr in der Kommunikation geschuldet.»
Trotz allem will Cem nun nach vorne schauen und sich nicht zu sehr ins Loch ziehen lassen. «Das Leben geht weiter», gibt er sich nach der riesigen Liebes-Enttäuschung kämpferisch.
VAL-DE-CHARMEY FR - Bundesratsreisli in den Kanton Freiburg. Ein Regierungsteam mit sieben Meinungen zum EU-Rahmenabkommen im Gepäck mischt sich unter das Volk.
Just als die Bundesräte gestern auf dem alljährlichen Schulreisli im Dörfchen Val-de-Charmey im freiburgischen Greyezerland eintrafen, zogen dicke Wolken auf.
Solche Wolken schweben momentan auch über der Landesregierung. Die Stimmung untereinander sei schlecht, sagt eine bundesratsnahe Person. Eine andere meint: Die Atmosphäre sei schon schlechter gewesen – aber auch schon um einiges besser. Es gehe eben um gewichtige Geschäfte, da würden die Differenzen viel stärker hervortreten, meint eine andere Quelle. «Es wird hart um die Sache gekämpft, aber anständig im Ton.»
Neue Konstellationen, Spannungen und AnimositätenSeit der Tessiner Ignazio Cassis (57, FDP) den freisinnigen Neuenburger Didier Burkhalter (58) als Aussenminister abgelöst hat, ist der Bundesrat spürbar nach rechts gerutscht: Die FDP/SVP-Vierbande lockerte etwa die Ausfuhrbestimmungen für Kriegsmaterial und stemmte sich gegen einen Vaterschaftsurlaub.
Das kam auch in der Bevölkerung nicht bei allen gut an.
Cassis hat das Machtgefüge in der Regierung durcheinandergewirbelt. Die beiden bisherigen Alphatiere, SP-Mann Alain Berset (46) und CVP-Frau Doris Leuthard (55), haben an Einfluss verloren. Was zu neuen Konstellationen, Spannungen und Animositäten führt.
Genugtuung war Berset anzumerkenAlles überschattet aber der Streit mit der EU zum Rahmenabkommen. Dieses soll eine vertragliche Grundlage für die bisherigen und allfällige neue bilateralen Verträge schaffen.
Hier scheint es in der Regierung sieben Meinungen zu geben – und diese werden auch öffentlich kundgetan, wie Anfang Jahr geschehen. Bei der europapolitischen Debatte vor einer Woche äusserten praktisch alle Bundesratskollegen Bedenken an Cassis' Ideen.
Eine gewisse Genugtuung war dem roten Berset gestern durchaus anzusehen, dass sein freisinniger Kontrahent in Sachen Lohnschutz ein Knebel zwischen die Beine geworfen bekam, zumindest offiziell.
EU verlangt AnpassungenBei den Verhandlungen mit der EU herrscht nun Stillstand. Derweil übernimmt FDP-Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66) die Führung in der innenpolitischen Debatte rund um mögliche Anpassungen beim Lohnschutz. Die EU verlangt diese Änderungen, um den Weg zur Unterzeichnung des Rahmenabkommens freizumachen.
Vom Lohnschutz-Knatsch war auf dem Bundesratsreisli allerdings nichts zu spüren. Jedenfalls nicht beim Treffen mit der Bevölkerung. Zwar öffnete gerade da der Himmel seine Schleusen. Aber die sieben Magistraten lächelten tapfer den Regen und die Sorgen weg.
Wimbledon-Final 2008: Rafa schlägt Roger. «Eines Tages reden wir im Schaukelstuhl drüber», so Federer. Im Moment vergisst er ihn lieber.
Über 13 Millionen Menschen verfolgten nur auf BBC den Match. Jeder hat wohl eine persönliche Erinnerung daran. An den Schock, als Roger Federer in seinem Wohnzimmer zwei Sätze gegen Rafael Nadal verlor. Als Magier Federer, nicht Torero Nadal, zum heroischen Kämpfer wurde. Damals, als es immer wieder regnete, als es dunkel wurde ...
Nach 4 Stunden und 48 Minuten – 4:6, 4:6, 7:6, 7:6, 7:9 – war der König nach 65 Siegen auf Rasen und fünf Wimbledon-Titeln in Folge entthront. Der Match geht als epischer, grösster in die Tennisgeschichte ein. Für Federer war es die härteste Niederlage seiner gesamten Karriere. «Ein Herzensbrecher, kein Zweifel.»
Ob er seinen Gedanken einen Abstecher zehn Jahre zurück erlaubt, wenn er heute mit dem Deutschen Jan-Lennard Struff den Centre Court betritt? Kaum. «Das bringt mir nichts. In den letzten zehn Jahren wollte ich den Final 2008 vergessen», sagt der 36-Jährige.
Dennoch war Federer im Vorfeld bereit, sich für die Dokumentation «Strokes of Genius» zu erinnern. Die fast zweistündige Verfilmung des 2009 erschienenen Buches von US-Journalist Jon Wertheim von «Tennis Channel» kann seit dieser Woche auf iTunes geladen werden. «Lustigerweise hatte ich von gewissen Dingen keine Ahnung mehr, als sie mich fragten», so Roger. «Ich weiss noch, dass es dunkel wurde, aber die Regenunterbrüche hatte ich vergessen.»
Selbst Nadal, für den der dramatische, erste Wimbledon-Triumph die Welt bedeuten muss, will den geilsten Match der Geschichte nicht überbewerten. «Es war grossartig, ist aber lange her. Wichtige Dinge im Leben änderten sich dadurch nicht.»
Roger vermutet, dass es Rafa, mit dem er nach 38 Duellen in 14-jähriger Rivalität freundschaftlich verbunden ist, womöglich unangenehm ist, darauf herumzureiten. «Auch wenns kein Problem wäre, es war ein wichtiger Moment für ihn. Aber für mich ist es wohl härter, darüber zu sprechen.»
Der Film lässt vor allem Bilder sprechen. Untermalt von virtuosem Geigenspiel geht die Geschichte unter die Haut. Wie auch allen damals involvierten Personen, die zu Wort kommen: John McEnroe, der Roger beim ersten Interview lieber umarmte als befragte. Severin Lüthi, der erzählt, wie Roger in einer Regenpause durch Mirkas Standpauke geweckt wurde. Und Björn Borg, der Federer gut versteht, weil er 1981 nach fünf Wimbledon-Titeln in Serie von McEnroe entthront wurde.
Der Schwede beendete danach abrupt seine Karriere. Nicht so der Schweizer, der heute als 20-facher Grand-Slam-Sieger unermüdlich um die Krone kämpft.
Im Schaukelstuhl mit Rafa werde er das Erlebnis irgendwann positiv sehen. Etwas Gutes erkennt er schon heute: «Die Niederlage machte mich in den Augen der Leute menschlicher.»
EBIKON LU - Viele Schulzimmer des Schulhauses Höfli in Ebikon LU sind durch das Gift Naphthalin verseucht. Trotzdem müssen Kinder noch bis Herbst dort in den Unterricht. Eltern wehren sich – der Gemeinderat redet das Problem klein.
2011 war es der grosse Schulskandal im Kanton Bern: In Schulräumen hatten Spezialisten erhöhte Werte des Gifts Naphthalin gemessen. Mehrere Schulzimmer wurden auf Druck der Eltern geschlossen und saniert. Ein Kindergarten musste gar abgebrochen werden.
Naphthalin war in den 60er- und 70er-Jahren ein beliebter Baustoff, der für Böden verwendet wurde (siehe Box).
Gemäss Weltgesundheitsorganisation müssen ab einem Naphthalin-Wert von über 10 Mikrogramm pro Kubikmeter Massnahmen getroffen werden. Ab 30 Mikrogramm herrscht Gefahr. Im Berner Kindergarten Haspelweg atmeten Kleinkinder Luft mit 31 Mikrogramm Gift pro Kubikmeter ein. Er wurde abgerissen.
Der Berner Skandal ist jedoch Pipifax im Vergleich zu der Giftbelastung, die im Juni dieses Jahres im Primarschulhaus Höfli in Ebikon LU gemessen wurde. Dort liegt der Naphthalin-Wert bei bis zu 210 Mikrogramm pro Kubikmeter – 21-mal höher als der WHO-Richtwert! Das zeigt der Schock-Bericht eines Messinstituts, den die Gemeinde in Auftrag gegeben hat und der BLICK vorliegt.
Trotzdem werden die Kinder noch bis im Herbst in den verseuchten Schulzimmern unterrichtet. Erst dann wird ein Provisorium aufgestellt und das Schulhaus Höfli geschlossen. Ebiker Eltern sind besorgt: Dieser Zeitplan ist grobfahrlässig!
«Mein Kind hat wegen des Gifts täglich Kopfschmerzen und entzündete Augen – und das soll noch bis Herbst so weitergehen? Das kann doch nicht sein!», sagt etwa Mutter A. S.* zu BLICK. Colette Degrandi, Ärztin von Toxinfo Suisse, bestätigt: Die Symptome des Kindes könnten auf eine Naphthalin-Belastung hinweisen.
S. will, wie weitere Eltern, ihr Kind nun nicht mehr in die vergiftete Schule schicken.
Unruhig macht die Eltern, dass die Gemeinde um den Gift-Bericht ein Geheimnis macht. Wenn Eltern ihn einsehen möchten, müssen sie erst einen Antrag mit Begründung stellen. Dabei verpflichten sie sich, den Bericht weder weiterzugeben noch zu vervielfältigen. «Das stinkt zum Himmel», sagt S.
Lüftungsanlagen installiertDas sei wegen des Datenschutzes und werde durch das Öffentlichkeitsprinzip gestützt, verteidigt sich der Gemeinderat. Er hält die Situation im Schulhaus Höfli für wenig bedenklich.
Sein Hauptargument: Der Giftwert liege «weit unter dem Arbeitsplatz-Grenzwert in der Schweiz», so Alex Mathis, Geschäftsführer der Gemeinde Ebikon. Was er nicht sagt: Auf Kinder kann dieser Wert nicht angewendet werden.
Als Sofortmassnahme hat die Gemeinde Lüftungsanlagen installiert. Laut Messungen können sie die Giftbelastung teilweise reduzieren. Mathis ist überzeugt, dass sie damit gut auf die erhöhten Naphthalin-Werte reagiert haben.
Ein Augenschein vor Ort ist indes entlarvend: Selbst Lehrer halten es in den Schulzimmern kaum aus. Der Unterricht findet in den Gängen statt, der Giftgestank in den Zimmern ist kaum auszuhalten.
«Es sind immer dieselben»Die Behörde hält die Panik der Eltern trotzdem für übertrieben. Der Unterricht sei trotz des Naphthalins vorübergehend noch möglich. «Wir nehmen die Gesundheit der Kinder absolut ernst», beteuert Alex Mathis, Geschäftsführer der Gemeinde Ebikon.
Weniger Ernst nimmt der Gemeinderat jedoch die kritischen Eltern. «Wir werden als Helikopter-Eltern verspottet», sagt Mutter A. S. Dieselbe Wortwahl, die auch der Sprecher der Gemeinde Ebikon, Michael Zimmermann, gegenüber BLICK verwendet: «Es sind immer dieselben eins, zwei Eltern, die Ärger wegen nichts machen. Halt typische Helikopter-Eltern.»
Alex Mathis von der Gemeinde Ebikon sagts diplomatischer: «Es gibt wie auch sonst immer Eltern, die besonders besorgt sind und andere Massnahmen ergreifen möchten.»
Giftige Diplomatie gegenüber besorgten Eltern nennt man das dann wohl.
* Name geändert