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Updated: 1 day 18 hours ago

Spaniens Spielgestalter Iniesta (34): Kann die Nati den «Bonbonverteiler» stoppen?

Sun, 06/03/2018 - 19:28

Er ist einer der Grössten des Weltfussballs. Gegen die Schweiz zieht Andrés Iniesta wieder die Fäden im spanischen Mittelfeld.

Kann es ein grösseres Kompliment geben, als dasjenige von Lionel Messi? «Auf dem Feld will ich ihn neben mir haben, vor allem dann, wenn das Spiel eng und hektisch ist. Dann sage ich zu ihm: ‚Komm an meine Seite!’ Dann nimmt er die Partie in die Hand und führt das Team», sagt der argentinische Superstar über seinen Mitspieler Andrés Iniesta.

Viermal haben die beiden zusammen die Champions League gewonnen. Neunmal die spanische Meisterschaft. Dreimal die Klub WM. Dazwischen wurde Iniesta noch zweimal Europameister. Dank seines Tors im Final gegen Holland krönte sich Spanien 2010 zum Weltmeister.

Nach 16 Jahren bei Barcelona wechselt Iniesta nun zu Vissel Kobe nach Japan. Davor will er mit Spanien noch einmal den WM-Titel holen. Für Spaniens Nationaltrainer ist der Spielmacher immer noch «unverzichtbar», wie er erst kürzlich wieder betonte. Auch wenn Iniesta bei Barcelona zuletzt meistens nur noch Luft hatte für 60, 65 Minuten.

Pep Guardiola hatte zu Xavi Hernández einmal gesagt: «Du wirst mich als Mittelfeldspieler übertreffen, aber Andrés wird noch besser sein als wir beide.»

Passgenauigkeit von über 88 Prozent

Iniestas ehemaliger Trainer Frank Rijkaard nannte ihn einmal «Bonbonverteiler», weil jeder, der Iniesta den Ball zuspielte, diesen sofort wieder zurückbekommt. In dieser Saison kam Iniesta auf eine Passgenauigkeit von über 88 Prozent.

Ex-Nationaltrainer Vicente del Bosque lobte Iniesta einmal als «einen der grössten Sportsmänner» der Welt. In über 700 Pflichtspielen hat Iniesta nicht eine einzige Rote Karte gesehen.

Mit 12 verliess der kleinen Andrés seinen Heimatort Fuentealbilla. Der FC Barcelona hatte ihn bei einem Schülerturnier entdeckt. 500 Kilometer liegen zwischen Iniestas Elternhaus und Barcelonas Nachwuchsakademie. «Ich habe oft geweint», erzählt Iniesta in seiner Autobiographie.

Aber der kleine, schüchterne Junge mit dem bleichen Gesicht biss sich durch. Mit eisernem Willen und viel Demut. Skandäle sind bis heute keine bekannt. Seit sechs Jahren ist er mit Anna Ortiz verheiratet, die beiden haben drei Kinder.

Den schwierigsten Moment seiner Karriere hatte Iniesta ausgerechnet nach dem WM-Tor gegen Holland. «Ich fiel in eine tiefe Depression», erzählt er in seiner Biographie. Der frühe Tod seines besten Freundes Dani Jarque von Espanyol, dem er sein Tor im WM-Final widmete, hatte ihn so mitgenommen, dass er sich sogar überlegte, mit dem Fussballspiel aufzuhören. Ein Glück, dass er es nicht getan hat!

Als Iniesta kürzlich seinen Abschied aus Barcelona bekanntgab, war Messi einer der ersten, die sich zu Wort meldeten:«Andrés, vielen Dank für all die Jahre. Es war ein Privileg, diesen Sport an deiner Seite zu geniessen und mit dir unvergessliche Momente zu erleben. Du bist ein Phänomen, sowohl auf dem Platz als auch ausserhalb.»

 

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Spanien 18 Spiele ungeschlagen

 

 

1. September 2016: Belgien–Spanien 0:2 (Freundschaftsspiel)

 

5. September 2016: Spanien–Liechtenstein 8:0 (WM-Quali)

 

6. Oktober 2016: Italien–Spanien 1:1 (WM-Quali)

 

9. Oktober 2016: Albanien–Spanien 0:2 (WM-Quali)

 

12. November 2016: Spanien–Mazedonien 4:0 (WM-Quali)

 

14. November 2016: England-Spanien 2:2 (Freundschaftsspiel)

 

24. März 2017: Spanien-Israel 4:1 (WM-Quali)

 

28. März 2017: Frankreich–Spanien 0:2 (Freundschaftsspiel)

 

7. Juni 2017: Spanien–Kolumbien 2:2 (Freundschaftsspiel)

 

11. Juni 2017: Mazedonien–Spanien 1:2 (WM-Quali)

 

2. September 2017: Spanien–Italien 3:0 (WM-Quali)

 

5. September 2017: Liechtenstein–Spanien 0:8 (WM-Quali)

 

6. Oktober 2017: Spanien–Albanien 3:0 (WM-Quali)

 

9. Oktober 2017: Israel–Spanien 0:1 (WM-Quali)

 

11. November 2017: Spanien–Costa Rica 5:0 (Freundschaftsspiel)

 

14. November 2017: Russland–Spanien 3:3 (Freundschaftsspiel)

 

23. März: Deutschland–Spanien 1:1 (Freundschaftsspiel)

 

27. März: Spanien–Argentinien 6:1 (Freundschaftsspiel)

 

 

 

 

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Aktionskunst: Poincheval lässt sich wieder einschliessen

Sun, 06/03/2018 - 19:17

Aurignac – Der französische Performance-Künstler Abraham Poincheval sucht wieder die Enge: Ein Jahr nach seinem einwöchigen Aufenthalt in einem Steinblock im Pariser Museum Palais de Tokyo hat sich der 45-jährige erneut einschliessen lassen.

Am Samstag verschwand der Künstler im Park des Museums von Aurignac in einer Nachbildung einer berühmten altsteinzeitlichen Statue. Geplante Aufenthaltsdauer erneut: eine Woche.

«Geschafft, ich bin weg», war der Künstler aus dem Innern zu vernehmen, nachdem er verschwunden war. Draussen applaudierten rund einhundert Zuschauer, darunter Einwohner der Stadt im Südwesten Frankreichs und Behördenvertreter.

Unter den Augen seiner beiden Kinder und der Menschenmenge hatte sich Poincheval zuvor vorsichtig in die 3,20 Meter grosse Nachbildung aus Lärchenholz hineingewunden, die nach den Worten von Museumsdirektorin «die älteste bekannte antropomorphe Statue» ist. Der aus einem Mammutstosszahn gefertigte originale Mensch-Löwe ist allerdings nur 32 Zentimeter gross.

Im Frühjahr 2017 hatte sich Poincheval eine Woche lang in einem schweren Felsbrocken einschliessen lassen. Die beiden Kalksteinhälften bildeten eine Höhle in Form eines sitzenden Menschen. Ausgestattet war er mit Wasser, Suppe, Trockenfleisch und Büchern. Später startete er in demselben Museum sein nächstes Projekt: Als menschliche Henne verbrachte er mehrere Wochen lang auf ein paar Dutzend Eiern, um diese auszubrüten.

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Baden zwischen Fäkalien und gebrauchten Damenbinden: Bei Regen versinken Mallorcas Strände im Abfall

Sun, 06/03/2018 - 18:11

Nach Regengüssen wird es an den Stränden rund um Palma de Mallorca eklig. Weil die Klärwerke die Wassermassen nicht schlucken können, fliesst das Abwasser ungefiltert ins Meer.

Ferien auf Mallorca: Das heisst weisse Strände, blaue Buchten, Spass und Sonne. So zumindest die Vorstellung von vielen, die sich ein paar Tage auf der Baleareninsel gönnen wollen.

Das kann aber täuschen. Denn sobald es regnet, wird es an einigen Stränden rund um die Hauptstadt Palma ziemlich unappetitlich. Weil das Kanalsystem von den Wassermassen überfordert wird, schleusen die Stadtwerke die Abwässer dann nämlich direkt und ungefiltert ins Meer, wie die «Welt» berichtet. 

Grund ist, dass die veralteten Klärwerke der Kombination aus Bevölkerungswachstum und Touristenansturm nicht mehr gewachsen sind. Unmengen von Fäkalien und Abfall landen so genau dort, wo sich die Touristen eigentlich vergnügen wollen.

Fäkalien im Meer, gebrauchte Binden am Strand

Besonders fies: Die Feriengäste können kaum wissen, dass das Wasser verdreckt ist. In der Hauptsaison werde einfach eine rote Fahne gehisst, sagt eine Anwohnerin der Zeitung. «Doch die wenigsten Strandbesucher wissen, warum.»

Die Abfallberge sind zumindest für alle sichtbar. Nach Regengüssen landen Hygieneartikel aus den Toiletten der ganzen Insel im Meer und werden von dort an die Strände gespült. Dort, wo Kinder spielen und Feriengäste sich sonnen wollen, liegen dann Unmengen von Damenbinden, Feuchttüchern und gebrauchten Spritzen herum.

Umdenken von Touristen gefordert

Nun soll sich aber etwas ändern. Das Umweltministerium in Madrid hat den Bau eines neuen Klärwerks versprochen. Das wird aber erst in einigen Jahren stehen und sowieso nicht ausreichen, um das Problem endgültig zu lösen.

Darum fordern Umweltaktivisten auf der Insel auch von den Touristen ein Umdenken. Denn die aktuelle Situation ist nicht nur eklig, sondern unter Umständen auch gefährlich.

«Jeder, der barfuss am Strand entlangläuft, hätte hier reintreten können, sagt Alice Mason zur Zeitung, als sie auf zwei gebrauchte Insulinspritzen im Sand zeigt. Bürger und Touristen müssten endlich auch selber anfangen, sich verantwortungsbewusst mit ihrem Abfall zu verhalten. (krj)

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Für mehr Fahrspass: Nissan liest unsere Gedanken

Sun, 06/03/2018 - 18:09

In Zukunft können Autos nicht nur selbst fahren, sondern auch die Gedanken der Insassen lesen. Nissan arbeitet daran, um so die Sicherheit und den Fahrspass zu erhöhen.

Auf dem Heimweg fällt mir ein, ich könnte meine Freundin mit einem Blumenstrauss überraschen. Dazu müsste ich aber während der Fahrt das Smartphone zücken, was verboten ist. Was aber, wenn das Auto meine Gedanken lesen und mir die Route zum nächsten Floristen empfehlen könnte?

Für mehr Sicherheit

An einer solchen Brain-to-Vehicle-Technologie (Gehirn-zu-Fahrzeug) arbeitet Nissan derzeit. Innovationsforscher Lucian Gheorghe entwickelt ein Gerät, um die Hirnaktivitäten während des Fahrens zu analysieren. «Wir können feststellen, ob sich der Fahrer freut oder sich unwohl fühlt», erklärt Gheorghe. Sein Gerät erkennt auch die Gedankenimpulse für Lenken oder Gasgeben und kann diese 0,2 bis 0,5 Sekunden schneller einleiten. Wertvolle Zeit, die in kritischen Situationen schlimmere Unfälle verhindern kann.

«Gleichzeitig macht uns diese Technik auch zu besseren Fahrern», sagt Georghe. «Mit dezenten Lenkimpulsen fahren wir beispielsweise idealer und schneller durch eine Kurve.» Im Gegensatz zu den bevormundenden Lenkeingriffen aktueller Spurhalteassistenten sollen die Impulse von Nissans Gedankenleser kaum zu spüren sein. Die Brain-to-Vehicle-Technologie wird auch bei selbstfahrenden Autos zum Einsatz kommen und erkennen, wenn sich Insassen zum Beispiel Sorgen über ein pünktliches Ankommen machen. Dann könnte das Auto den Fahrmodus ändern und sportlicher fahren.

Für mehr Fahrspass

Noch kann Nissan heute nicht erkennen, ob ich an einen Blumenstrauss für meine Freundin denke. Das ist aber wohl nur noch eine Frage der Zeit. Hungergefühle sind etwa jetzt schon erkennbar. Folglich würde mir das Auto ein Restaurant (dank Vernetzung nach meinem Geschmack) an meiner Route vorschlagen. Denn wie sagt Innovationsforscher Lucian Gheorghe: «Autofahren soll auch in Zukunft Spass machen!»

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Nati, zieh dich warm an: Neymar mit Super-Kiste bei Comeback

Sun, 06/03/2018 - 18:05

Brasiliens Superstar Neymar meldet sich mit einem Traumtor zurück! Beim 2:0-Sieg der Seleçao über Kroatien gibt der Langzeit-Verletzte ein imposantes Comeback.

Anschnallen, liebe Schweizer!

Am 17. Juni steigt das erste WM-Spiel der Nati gegen Brasilien. Es gilt einen wirbligen Neymar in den Griff zu kriegen. Denn: Der Superstar ist zurück und zaubert beim Comeback gegen die Kroaten (2:0-Sieg) am Sonntag-Nachmittag in Liverpool ein erstes Mal wieder.

Und wie! In der 69. Minute kriegt der Brasilianer auf der linken Seite den Ball und dribbelt die kroatische Innenverteidigung schwindlig. Sein Solo schliesst er trocken mit einem Hammer unter die Latte gleich selbst ab, als wäre er nie weg gewesen. Gleich bei seiner Rückkehr entscheidet der PSG-Star das Spiel im Alleingang.

Wir blicken zurück: Ende Februar beim 3:0-Sieg gegen Marseille zieht sich Neymar einen Haarriss am Mittelfussknochen zu, muss unters Messer und fällt schlussendlich etwas mehr als drei Monate aus. Eine gesamte Nation steht unter Schock. Neymar, der Brasilien den sechsten Stern auf dem Trikot bescheren soll, könnte für die WM ausfallen.

Alles vergessen. Das Testspiel gegen Kroatien wird zur Neymar-Show. Wann immer er den Ball hat, wirds gefährlich, gleich mehrere Kroaten belagern den Superstar nach dessen Einwechslung nach der Pause.

Dabei siehts an der Anfield Road zunächst nach einem Absitzen der Zeit aus. Beide Teams brauchen eine halbe Stunde, ehe sie offensiv das erste Mal in Erscheinung treten. Die Kroaten haben dabei die grösseren Torchancen, Alisson kann aber zweimal retten.

Die zweite Halbzeit verläuft ähnlich – bis auf den Unterschied namens Neymar. Die Brasilianer sind plötzlich bissiger und kommen durch den Lokalhelden von Liverpool, Roberto Firmino, kurz vor Schluss noch zum zweiten Treffer (94.). (rwe)

Die weiteren Testspiel-Resultate

Mexiko – Schottland 1:0
Albanien – Ukraine 1:4

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Schwarzer Rauch steigt auf: Wohnung in Kriens LU steht in Flammen

Sun, 06/03/2018 - 18:05

KRIENS LU - In Kriens LU ist in einem Wohnhaus ein Brand ausgebrochen. Schwarzer Rauch steigt auf. BLICK-Leserreporter-Videos zeigen das Feuer-Inferno.

Mehrere BLICK-Leserreporter berichten am frühen Sonntagabend von einem Wohnungsbrand in Kriens LU. Flammen schlagen über den Balkon der Wohnung empor. Schwarzer Rauch steigt auf.

Einem BLICK-Leserreporter ist das Feuer demnach in einer Wohnung an der St. Niklausengasse ausgebrochen. Auch aus der Ferne ist das Feuer gut sichtbar. Über Kriens ziehen Rauchwolken.

Die Luzerner Polizei bestätigt den Brand auf Anfrage von BLICK. Das Feuer soll kurz nach 17 Uhr ausgebrochen sein. Nähere Angaben können derzeit aber noch nicht gemacht werden. (rad)

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Ist der Schlagerstar auf dem Album-Cover «Flieger» unten ohne? Helene Fischer klärt Höschen-Frage

Sun, 06/03/2018 - 18:03

Helene Fischer sorgt mit ihrem «Flieger»-CD-Cover unter ihren Fans für Furore. Trägt sie auf dem Foto Unterwäsche – oder etwa nicht? Nun lüftet sie das Geheimnis.

Zum Erfolgsrezept von Schlagersängerin Helene Fischer (33) gehören neben ihren spektakulären Bühnenshows auch ihre sexy Show-Outfits. 

Doch mit ihrem CD-Cover zu «Flieger – The Mixes» schoss Fischer den Vogel ab. Vermeintlich nur mit einem Blazer und einem schwarzen Top posiert die Sängerin für die Kamera. Und ihre Fans fragen sich: Trägt Helene auf diesem Foto etwa kein Höschen? Der Blazer endet kurz über der Intimzone, mit ihren Händen verdeckt Helene ihren Schritt.

Facebook-Fans finden das Cover «peinlich»

Auf Facebook diskutieren ihre Fans: «Super Foto zwar, aber müssen denn alle Frauen sich sexistisch präsentieren, um von anderen Mängeln abzulenken?», schreibt ein Fan. Ein anderer User meint: «Immer billiger und niveaulos ... Peinlich!» Und noch einer meint: «Welch recht verklemmten Mitbürgern hüpft denn dabei die Frage ins Hirn, ob das Helenchen nun ein Höschen trägt. Schlecht ist, wer Schlechtes dabei denkt.»

«Keine Angst»

Nun klärt die 33-Jährige auf und spricht in der ORF-Sendung «Willkommen Österreich» über ihr Unten-ohne-Cover. Sie habe sich über den Wirbel gewundert, den das Bild ausgelöst hatte, und versichert: «Keine Angst, ich hatte ein Höschen an.» (paf)

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Grossbritannien: Schweigeminute für Terror-Opfer in London

Sun, 06/03/2018 - 17:57

London – Grossbritannien hat mit einem Gottesdienst und einer Schweigeminute an die Opfer eines Terroranschlages vor einem Jahr in London erinnert. Drei islamistische Attentäter hatten damals auf der London Bridge und dem Borough Markt 8 Menschen getötet und fast 50 verletzt.

Die Männer fuhren zunächst mit einem Mietfahrzeug bei hohem Tempo auf der Brücke gezielt in Passanten. Anschliessend stachen sie auf dem nahen Borough Market, der eine Touristenattraktion ist, wahllos auf Menschen ein. Polizisten erschossen kurze Zeit später die Angreifer.

An dem Gottesdienst in der Southwark-Kathedrale nahmen am Sonntag viele Angehörige der Opfer teil. In der Nähe des Tatorts hielten die Trauernden anschliessend eine Schweigeminute ab.

Auf der Brücke versammelten sich Menschen verschiedener Nationen mit Schildern, auf denen etwa geschrieben stand: «Der Terrorismus wird nicht gewinnen» oder «Sie werden uns nicht spalten.»

Die acht Toten stammten aus Frankreich, Spanien, Australien, Kanada und Grossbritannien. Sie waren 21 bis 45 Jahre alt. Binnen eines Jahres war das Land von insgesamt fünf Terror-Anschlägen getroffen worden.

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Durch das OVS-Debakel werden noch mehr Verkaufsflächen frei: Überall geht der Laden runter

Sun, 06/03/2018 - 17:56

Öffentlich bekannt gegebene Schliessungen wie bei Charles-Vögele-Nachfolger OVS sind das eine. Viele Händler verabschieden sich im Stillen, sagt CS-Immo-Experte Fredy Hasenmaile. Und das ist erst der Anfang.

Noch befindet sich die Schweizer OVS-Tochter in der Nachlassstundung. Doch ist bereits heute klar, dass für mindestens 100 von 140 Filialen der Modekette im Land bald der Laden runtergeht. Die frei werdenden Standorte werden wohl – wie die OVS-Mode übrigens selbst – zu Ladenhütern. «Nur wenige OVS-Shops dürften rasch zahlungskräftige Ladenmieter finden. Die Mehrheit der freien Ladenflächen ist schwer gleichwertig vermietbar», sagt Fredy Hasenmaile (51) zu BLICK.

Der Immobilienexperte der Credit Suisse weiss: «Die meisten OVS-Filialen befinden sich in B- und C-Städten mit schwachen Passantenströmen.» Da will keine Marke hin, die etwas auf sich hält. «Zudem reduzieren gegenwärtig viele Detailhandelsketten die Zahl ihrer Standorte», sagt Hasenmaile. «Die Hälfte der Läden verabschiedet sich im stillen, indem auslaufende Mietverträge einfach nicht mehr erneuert werden.»

Der Grund für die Ausverkaufsstimmung sei der wachsende Druck durch Online-Modehäuser wie Zalando, die Umsätze der hiesigen Detailhändler verlagern sich ins Internet. Und werden mehr und mehr über deren Online-Shops generiert. «Freie Ladenflächen sind auch darum kaum mehr gefragt», sagt Hasenmaile.

Not macht erfinderisch

Das deckt sich mit einer Studie von Wüest Partner. Die Zahl der schweizweit zur Vermietung ausgeschriebenen Verkaufsflächen wuchs im letzten Jahr deutlich um ein Viertel auf 630'000 Quadratmeter. Tendenz weiter steigend.

Not macht erfinderisch: Das Basler Einkaufszentrum Stücki befindet sich gerade im Umbau. Gut zwei Drittel der Verkaufsfläche des 260-Millionen-Baus werden in ein Multiplex des Kinobetreibers Arena Cinemas umgewandelt.

In kleinen und mittleren Shoppingcentern, zum Beispiel die Archhöfe beim Bahnhof in Winterthur ZH, stehen Ladenflächen zum Teil seit über einem Jahr leer. Man findet keinen neuen Mieter.

An solche Bilder wird man sich gewöhnen müssen, sagt Immo-Spezialist Hasenmaile. «Das Ausscheidungsrennen bei den Verkaufsflächen hat erst angefangen. Vielerorts werden die Läden noch runtergehen, und die Leerstände nehmen weiter zu.»

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Schüsse: Schüsse im Berliner Dom

Sun, 06/03/2018 - 17:36

Berlin – Im Berliner Dom hat die Polizei am Sonntag auf einen mutmasslichen Randalierer geschossen. «Gegen 16.00 Uhr gab es einen Einsatz im Berliner Dom wegen einer randalierenden Person», sagte eine Polizeisprecherin vor Ort.

«In der Folge kam es durch einen Polizeibeamten zum Gebrauch der Schusswaffe.» Über Geschlecht und Zustand der randalierenden Person machte die Polizeisprecherin zunächst keine Angaben. Zuvor hatte ein Polizeisprecher lediglich einen «polizeilichen Schusswaffengebrauch» bestätigt.

Polizisten sperrten den Eingang zum Dom in der Berliner Innenstadt mit rot-weissem Absperrband ab, wie ein AFP-Reporter vor Ort berichtete. Mehrere Polizeiwagen waren vor Ort.

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Siegeschance vertan beim CSIO St. Gallen: Schweizer Reiter wieder Zweite im Nationenpreis

Sun, 06/03/2018 - 17:14

Zwei Fehler kosten die Schweizer Springreit-Equipe den Sieg im Nationenpreis in St. Gallen. Die Franzosen gewinnen makellos.

Das Warten auf einen Heimsieg der Schweizer Equipe im Nationenpreis dauert an. Auf dem St. Galler Gründenmoos siegte sie letztmals 1996, in Luzern vor 18 Jahren. Diesmal ist es ein 2. Platz – wie schon im Vorjahr.

Startreiter Werner Muff auf Daimler setzt im ersten Umgang seine Teamkollegen mit einem Abwurf bereits unter Druck. Beat Mändli auf seiner Superstute Dsarie tut es ihm nach. Die Schweiz aber braucht Nuller für eine Top-Platzierung.

 

Guerdat und Fuchs reiten makellos

Sowohl Steve Guerdat auf Bianca als auch Martin Fuchs auf Chaplin halten diesem Druck stand, sie bleiben fehlerfrei. Somit startet unsere Equipe als Zweite des Zwischenklassements in den zweiten Umgang.

Muff verbessert sich mit seinem Wallach, bleibt ohne Abwurf. Mändli liefert mit einem Fehler auch in dieser Runde das Streichresultat. Guerdat und Bianca unterstreichen ihre derzeit gute Form und legen eine Nuller-Runde nach.

 

Fuchs muss nicht mehr reiten

Fuchs jedoch verzichtet auf einen Start – weil die Schweiz aufgrund der Ausgangslage ihre Platzierung weder verbessern noch verschlechtern kann. Der 2. Rang steht schon vor Schlussreiter Fuchs fest.

Vor der Sonne steht unserer Equipe ausgerechnet jene von Guerdats Vater Philippe: Die Franzosen – wohlbemerkt nicht mit den grossen Namen angetreten – liefern tatsächlich sechs fehlerfreie Runden ab und holen sich so den Sieg. Dritte werden die Belgier.

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Stromausfall legt Flughafen Hamburg lahm: Swiss-Flüge von Zürich gestrichen

Sun, 06/03/2018 - 16:56

Der Flughafen Hamburg ist ohne Strom. Der Flugbetrieb musste komplett eingestellt werden. Auch Swiss-Flüge sind betroffen – mehrere mussten annulliert werden.

«Aufgrund eines Kurzschlusses kommt es aktuell zu einem Stromausfall. Der Flugbetrieb ist seit 10 Uhr eingestellt», teilte der Flughafen Hamburg am Sonntagmittag via Twitter mit. Jetzt ist klar, der Schaden dürfte doch weitreichender sein.

Denn um 16 Uhr folgte das Update: «Der Flughafen sieht sich gezwungen den Flugbetrieb für den heutigen Tag einzustellen. Es ist nicht gelungen den Fehler zu beheben. Der Flughafen Hamburg benötigt redundante Stromversorgung um einen gesicherten Flugbetrieb durchzuführen», so die Stellungnahme der Flughafenberteiberin.

 

Von dem Zwischenfall am Flughafen Hamburg ebenfalls betroffen, sind Flüge der Swiss. Laut «20 Minuten» sind mehrere Swiss-Flüge betroffen. So mussten vier Flüge von Zürich nach Hamburg gestrichen werden. Eine Swiss-Maschine konnte von Hamburg nicht starten und eine weiter, wird ohne Passagiere und Gepäck zurück in die Schweiz kommen.

Von den Flugausfällen dürften nach Angaben des Flughafens mehr als 30'000 Passagiere betroffen gewesen sein. Ob am Montag wieder Starts und Landungen möglich sind, ist noch unsicher. Insgesamt mussten acht Flüge nach Zürich und sechs Abflüge nach Hamburg gestrichen werden, wie eine Sprecherin des Flughafens Zürich auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagt. (rad/SDA)

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Open Air: Donnerstag startet das Greenfield Festival

Sun, 06/03/2018 - 16:48

INTERLAKEN - BE - Am Donnerstag startet mit dem Greenfield Festival in Interlaken BE das erste der grossen Schweizer Openairs. Bis am Samstag spielen über 40 Formationen, darunter «The Prodigy» und «Limp Bizkit» als Headliner. Gerechnet wird mit - kumuliert - etwa 70'000 Eintritten.

Den Startschuss zum Greenfield Festival geben traditionell die Alphornbläser, die laut Veranstaltern «das Ungeheuer in den Bergen des Berner Oberlandes vom langen Winterschlaf seit dem letzten Festival aufwecken». Danach ist fertig mit Volkstümlich: Das Greenfield wartet mit Bands auf, die sich zum Teil schon seit mehr als 20 Jahren auf Festivals bewährt und Millionen Tonträger verkauft haben. Am Donnerstagnachmittag sind es beispielsweise The Hives.

Mit The Prodigy, welche am Donnerstag zur besten Sendezeit - rund um Mitternacht - die Jungfrau Stage bespielen, kommen regelrechte Stammgäste: Sie waren schon 2010, 2013 und 2016 auf dem Greenfield.

Auch Limp Bizkit - 50 Millionen verkaufte Tonträger! - gefällt es anscheinend am Festival auf dem früheren Militärflugplatz Interlaken: Sie sind wie schon 2012 der Headliner am Freitag. Die Veranstalter hoffen, dass die Band neben alten Hits wie «My Way“, »Break Stuff“ oder «Rollin’“ schon neue Stücke vom lang erwarteten Album »Stampede of the Disco Elephants« präsentieren.

Zum dritten Mal dabei sind The Offspring, die am Samstagabend zusammen mit den nachfolgenden Dänen Volbeat das Festival ausklingen lassen. Weitere Highlights sind Rise Against, die auf ihrem achten Album »Wolves« ein Zeichen gegen Donald Trump und Konsorten setzen, aber auch die Bieler Death by Chocolate, die zwar »erst" 15 Jahre zusammen sind, aber schon auf Festivals in der ganzen Welt eingeladen wurden.

Letztes Jahr vermeldete das Greenfield seine erste regenfreie Ausgabe. Mit der Glückssträhne ist es aber nun gemäss Meteorologen vorbei. Pelerinen nicht vergessen, es wird mit Schauern gerechnet.

https://www.greenfieldfestival.ch

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2200 Mediziner gelten als auffällig: So kämpfen die Krankenkassen gegen Schummel-Ärzte

Sun, 06/03/2018 - 16:37

Die Krankenkassen wehren sich gegen Ärzte, die zu hohe Rechnungen stellen. Einige Versicherer haben dafür eigene Abteilungen für Betrugsbekämpfung ins Leben gerufen.

Sie sind Juristen, sie sind Forensiker, sie sind ehemalige Polizisten: In der Helsana-Abteilung für Betrugsbekämpfung arbeiten Spezialisten, die es in ihren früheren Jobs vor allem mit Kriminellen und deren Opfern zu tun hatten.

Heute tragen ihre Gegenspieler weisse Kittel, denn die meisten von ihnen sind Ärzte. In 350 Fällen nahm das fünfköpfige Team zur Betrugsbekämpfung im Jahr 2017 Ermittlungen auf. Seine Erfolgsquote dürfte jeden Polizisten beeindrucken: In 95 Prozent der Fälle bestätigte sich der Anfangsverdacht der Versicherungsermittler.
So erdrückend war da die Beweislast, dass die Helsana gar kein Gericht in Anspruch nehmen musste, um eine Einigung zu erzielen: Die ertappten Ärzte erstatteten die zu viel bezahlten Beträge zurück. Fünf Millionen Franken holte die Versicherung zuletzt so zurück – mehr als je zuvor.

Auch andere grosse Versicherer haben aufgerüstet. Beim Krankenversicherer CSS deckt eine Ermittlergruppe mehrere Hundert Fälle im Jahr auf. Im letzten Jahr holte sie 6,4 Millionen Franken ungerechtfertigt ausbezahlte Leistungen zurück.

Algorithmen bringen Ermittler auf die Spur

Zuletzt sorgte ein Fall aus dem Kanton Bern für Schlagzeilen. Dort verrechnete HNO-Spezialist Hagen T. (44) 35'000 Franken zu viel. Der Versicherer Visana zeigte den ehemaligen Lehrbeauftragten der Uni Bern wegen Urkundenfälschung an, im Frühjahr 2017 wurde er verurteilt. Doch trotz Betreibung zahlte der Arzt die 35'000 Franken nicht zurück – inzwischen entzog ihm der Kanton die Bewilligung zur Berufsausübung, seit Oktober ist er abgetaucht.

Laut Dachverband Santé­suisse gibt es in der Schweiz rund 2200 «statistisch auffällige Ärzte». Es sind Ärzte, die rund ein Drittel mehr Leistungen verrechnen als ihre Kollegen.

Sichtbar machen solche statistischen Unregelmässigkeiten spezielle Computerprogramme, die alle eingereichten Abrechnungen scannen und auffällige Rechnungen mittels Algorithmus aussieben.

Von 15 Millionen Rechnungen, die der grösste Schweizer Versicherer Helsana pro Jahr bearbeitet, werden zehn Prozent herausgefiltert und manuell geprüft. «Fünf Prozent davon weisen Fehler auf», erklärt Stefan Heini von Helsana. Anschliessend muss die statistische Auffälligkeit zum konkreten Verdacht erhärtet werden. Das ist Aufgabe der Betrugsabteilung.

Im Notfall bis zur Strafanzeige

Die fehlbaren Ärzte korrigieren ihre Rechnungen in der Regel klaglos. Beharrt ein Arzt auf seiner Rechnung, greifen die Krankenkassen auch schon einmal zum Mittel der Strafanzeige: 98-mal geschah dies 2016 – ein Rekord. 2010 gab es erst 56 Anzeigen.

Die meisten dieser Fälle werden aussergerichtlich beigelegt. Effektiv bei einem Richter landen nur wenige: Schweizweit sind es pro Jahr zwischen zehn und zwanzig Ärzte, die sich vor Gericht verantworten müssen.
Auch Helsana greift schon mal zu dieser schärfsten Waffe und reicht Strafanzeige ein. 2016 geschah dies in einem Dutzend der Fälle – in allen kam es zu einer Verurteilung.

«Patienten müssen unbedingt Rechnungen prüfen»

Doch das Kontrollsystem hat eine grosse Schwäche. «Leistungen, die zwar verrechnet, aber nicht erbracht wurden, erkennen auch die versiertesten Ermittler nicht», wie Helsana-Sprecher Stefan Heini sagt.
Welche Leistung wirklich erbracht wurde, wisse nur der Patient. Heini: «Deshalb ist es wichtig, dass die Patienten ihre Rechnungen prüfen.»

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Letzte Mohikaner bei Roland Garros: Lassen Waltert und Sun die Schweizer Sonne strahlen?

Sun, 06/03/2018 - 16:37

In der zweiten Woche von Roland Garros sind auf Profi-Stufi keine Schweizer Spieler und Spielerinnen mehr vertreten. Unser Fähnchen halten ab Sonntag nur noch die Juniorinnen Simona Waltert (17) und Lulu Sun (17) hoch.

Für die Schweizer Tennis-Fans ist Roland Garros 2018 eine herbe Enttäuschung. Schon seit Donnerstag sind keine unserer Profis mehr in den Tableaux dabei. Ab sofort gilt der Schweizer Fokus deshalb unserem Nachwuchs.

Dort dürfen wir ab Sonntag bei den Juniorinnen zwei Spielerinnen die Daumen drücken. Die beiden 17-jährigen Simona Waltert und Lulu Sun halten unsere Fahne hoch.

Für Waltert jährt sich die Grand-Slam-Premiere in Paris. Ihr erster Auftritt an den French Open 2017 war nicht vom Erfolg beglückt. Die Churerin scheiterte in der ersten Runde an Whitney Osiugwe (USA).

Seither hat sich Waltert entwickelt und Fortschritte gemacht. Nur einen Monat nach Roland Garros spielt sie sich in den Wimbledon-Final. Der Aufstieg Walterts geht Schritt für Schritt vorwärts.

Letzten März triumphiert sie in Maçon (Frankreich) erstmals bei einem Profi-Turnier der 15000er-Kategorie. und erreicht kurz darauf in San Severo (Italien) den Final. In der Weltrangliste ist Waltert zurzeit auf Rang 438 so gut klassiert wie nie.

Bei den Roland-Garros-Juniorinnen ist sie als 19 gesetzt. Erste Gegnerin ist die 15-jährige Französin Salma Djoubri, die eine Wildcard erhielt.

«Ich freue mich sehr, dass ich dieses Jahr wieder hier in Paris sein kann. An meinem 5. Grand-Slam-Turnier auf Juniorenstufe teilnehmen zu können, schätze ich als enormes Privileg ein. Es wird mir definitiv resultatunabhängig viele weitere wichtige Erfahrungen für die Zukunft bringen», sagt Waltert.

Sun hat noch keinen Schweizer Pass

Lulu Sun ihrerseits kommt aus einer Multikulti-Familie. Ihr Vater ist Kroate, die Mutter Chinesin, zur Welt kam sie in Neuseeland. Zwar spielt Sun seit längerem für die Schweiz, den Pass hat sie aber noch nicht. Auch sie stand schon wie Waltert in einem Grand-Slam-Final.

Im Januar verlor Sun zusammen mit Violet Apisah (Papua-Neuguinea) den Doppel-Final. Sun (WTA 836) ist in Paris an Nummer 14 gesetzt – besser als Waltert, weil sie im Junioren-Ranking stärker klassiert ist. In Runde eins trifft sie auf die Brasilianerin Ana Paula Melilo (17).

Waltert sagt: «Ich war mir gar nicht bewusst, dass Lulu und ich noch die einzigen Schweizer sind, die hier in Roland Garros vertreten sind. Das ist natürlich schon ein spezielles Gefühl!»

Der Auftakt gelingt Lulu Sun am Sonntag nach kurzen Startschwierigkeiten. Trotz Break-Rückstand im ersten Satz holt sie sich gegen Melilo den Durchgang mit 7:5. Der 2. Satz ist dann mit 6:1 eine klare Sache für die Schweizerin. In Runde zwei wartet nun US-Girl Caty McNally.

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Er war Teil des Bündner-Baukartell-Skandals: Whistleblower Quadroni (48) bekommt 262’000 Fr

Sun, 06/03/2018 - 16:33

Whistleblower Adam Quadroni (48) liess den grössten Schweizer Baukartell-Skandal auffliegen. Er verlor alles. Doch Sympathisanten haben für ihn gesammelt: Über eine Viertelmillion Franken.

Der Ex-Bauunternehmer und Whistleblower Adam Quadroni (48) aus Ramosch GR wurde als Kartell-Schreck in Zusammenhang mit den Enthüllungen um das Bündner Baukartells bekannt (BLICK berichtete). Über Jahre hinweg haben Bauunternehmen im Engadin illegale Preisabsprachen betrieben. Quadroni, der selbst in die Machenschaften verstrickt war, liess alles auffliegen.

Nachdem er 2006 aus dem Kartell ausstieg, lieferte er es 2009 ans Messer. Neun Unternehmen haben zwischen 1997 und 2012 über 100 Millionen Franken ergaunert. Der grösste Baukartell-Skandal, den die Schweiz bisher gesehen hat, kommt ans Licht.

262’000 Franken für Engardiner Whistleblower

Doch der Preis, den der 48-Jährige dafür zahlen musste, war hoch. 2017 wurde Quadroni verhaftet. «Er verlor alles: sein Geld, sein Bauunternehmen, seine Familie und seinen Ruf», sagt Bauingenieur-Student Natanael Wildermuth Wald.

Der 25-jährige Quadroni-Sympathisant hat deswegen Anfang Mai 2018 das Crowdfunding-Projekt «Hilfe für Whistleblower» gestartet, um dem gefallenen Bauunternehmer so finanziell unter die Arme greifen. Denn alles, was dem Kartell-Schreck geblieben ist, sei «sein Eigenheim und seine Maiensässhütte».

Die Spendenaktion wurde Anfang Mai gestartet. Angepeilt waren demnach 100'000 Franken. Doch diese wurden bei weitem übertroffen. Am Sonntagmorgen endete die Sammelaktion. Endstand: 262’000 Franken.

Geld ist für Quadronis Kampf um seine Kinder

Gemäss der Plattform haben 2062 Unterstützer dafür gesorgt, dass über eine Viertelmillion Franken zusammen gekommen sind. Nach Abzug der Kampagnenkosten soll Quadroni das übrige Geld bekommen. Gläubiger dürften wohl leer ausgehen (Blick berichtete).

Nicht zuletzt soll es dazu dienen, den rechlichen Kampf um seine drei Töchter voranzutreiben. Seit Mitte 2017 kämpft Quadroni auf rechtlicher Ebene um Besuchsrechte und den Zugang zu seinen Kindern. Diese sieht er derzeit nur noch alle zwei Wochen für drei Stunden. (rad)

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Slowenien: Rechtskonservative in Slowenien vorn

Sun, 06/03/2018 - 16:20

Ljubljana – Das Nato- und Euroland Slowenien hat am Sonntag mit einer Parlamentswahl möglicherweise einen politischen Kurswechsel eingeleitet. Alle Umfragen sahen den rechtskonservativen Oppositionschef Janez Jansa als klaren Sieger, aber ohne eigene Mehrheit.

Seine Partei SDS will das kleine Adrialand nach dem Vorbild des Nachbarn Ungarn für Migranten hermetisch verschliessen. Innenpolitisch soll Verschleierung verboten werden.

Die Beteiligung der 1,7 Millionen Wahlberechtigten war am Sonntag leicht höher als vor vier Jahren. Damals war mit gut 50 Prozent ein Negativrekord verzeichnet worden.

Jansa wurden bis zu 30 Prozent der Stimmen vorausgesagt. Der 59-Jährige war bereits zweimal Regierungschef, sass aber auch kurzfristig wegen Korruption im Gefängnis. Wegen seiner politisch rechten Positionen dürfte er nur wenige Koalitionspartner finden.

Daher gilt der erwartete Zweitplatzierte, die Partei LMS des Bürgermeisters und früheren Komikers Marjan Sarec, als der voraussichtliche Königsmacher bei der Regierungsbildung. Der 40-Jährige, der gegen die etablierten Parteien antritt, hatte im letzten Jahr aus dem Stand fast die Präsidentenwahl gewonnen.

Sollte eine von Jansa geführte rechte Regierung ins Amt kommen, will sie das Land in die Gruppe der sogenannten Visegrad-Staaten führen. Die dort vertretenen Staaten Polen, Slowakei, Ungarn und Tschechien stehen alle in Opposition zur Flüchtlingspolitik der EU und zur «Willkommenskultur».

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Yann Sommers Papa Daniel: «In der Familie sind alle Hand-Werker»

Sun, 06/03/2018 - 16:11

Seine talentierten Hände hat Nati-Goalie Yann Sommer von den Eltern Daniel und Monika geerbt.

WM-Serie: Mein Sohn, der WM-Star

Irgendwie liegt es auf der Hand, dass der einzige Sohn von Daniel und Monika Sommer eine Sportart aussucht, die er vor allem mit den Händen betreibt. Vater Daniel (64) ist in den 70er-Jahren Torhüter beim Erstligisten FC Küsnacht (damals dritthöchste Liga), seit vier Jahren leidenschaftlicher Kunstmaler («bis zu acht Stunden täglich») und Hobby-Koch. Die Mutter behandelt als Shiatsu-Therapeutin mit ihren Händen Pferde. Und klein Yann zieht sich bereits als Vierjähriger beim FC Herrliberg am Zürichsee Handschuhe an.

Yanns Vater, von SonntagsBlick auf die handlastige Familiengeschichte angesprochen, sagt lachend: «Ja, wir sind alle Hand-Werker.»

Auch die Koch-Leidenschaft seines Vaters hat die Nummer 1 im Schweizer Tor übernommen: Yann betreibt einen eigenen Food-Blog (Sommerkocht). Und als Fan von Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards benützt er seine Hände (ohne Handschuhe, versteht sich), um Gitarre zu spielen. Seit kurzem setzt er sich auch öfter ans Klavier. Die Fuss-Pedalen benützt er dabei nur zwischendurch.

 

1992 fragt der Trainer der jüngsten Junioren beim FC Herrliberg, wer ins Tor stehen wolle. «Die Kinder sassen am Boden. Nur einer stand auf.» Klein Yann schnappt sich die Handschuhe und gibt sie bis heute nicht mehr ab. Als Vater Sommer 1997 den Job eines Verlagsleiters bei der «Basler Zeitung» übernimmt, steht neben der Züglete ein erster Vereinswechsel für Yann an.

Sommer holt Rat bei seinem ehemaligen Küsnachter Kollegen Marco Bernet (bis 2014 Technischer Direktor beim FC Zürich). Bernet empfiehlt Concordia Basel. Vater Sommer springt bei Congeli als Goalie-Trainer ein: «Wir beide hatten eine tolle Zeit. Nicht selbstverständlich, wenn der Vater in einer Trainingsgruppe neben anderen Torhütern auch den eigenen Sohn trainiert.» Trainer Sommer legt schon damals viel Wert auf die Fussarbeit.

Mit 14 wechselt Sommer zum FC Basel. Seine Teamkollegen in den U-Mannschaften heissen unter anderen Rakitic (heute Barcelona), Klose (Norwich City) oder Grippo (Real Saragossa).

Als dritter Goalie hinter Costanzo und Crayton muss Sommer unter Christian Gross in den Trainings oft rechter Aussenverteidiger spielen. Seine internen Gegner als Stürmer: Mladen Petric, Eren Derdiyok, Christian Gimenez oder Julio Hernan Rossi. Auch bei Basels U21 (Trainer: Rekord-Nationalspieler Heinz Hermann) spielt Sommer in den Trainings oft im Feld. Daniel Sommer: «So lernt man als Goalie auch ein wenig Fussball spielen.»

 

2007 nimmt ihn Heinz Hermann zum damaligen Challenge-League-Klub Vaduz mit. Sommer, erst 19 Jahre alt, steigt mit dem Ländle-Klub auf. Im Januar 2009 ruft Besitzer Basel: Stamm-Goalie Costanzo ist verletzt. Sommer wird ins kalte Wasser geworfen. «Eine wichtige Zeit, da hat der Klub gesehen, dass Yann den hohen Ansprüchen des FCB genügt.»

Es folgt ein weiteres Lehrjahr als Nummer 1 bei GC. «Eine tolle Saison unter Trainer Ciri Sforza und Goalie-Trainer Patrick Foletti (heute Yanns Trainer in der Nati). Mit Spielern wie Ben Khalifa, Salatic, Cabanas, Zuber, Hajrovic und Callà. Da wurde attraktiver Fussball gespielt.»

Vom FCB wird Sommer mit einem Fünfjahresvertrag belohnt – mit der Zusicherung, nach einer Saison hinter Costanzo die Nummer 1 zu werden. Mit den Schweizer Nachwuchs-Teams bestreitet Sommer 65 Länderspiele. 2011 wird er mit der U21-Nati in Dänemark Vize-Europameister.

Nach vier Meistertiteln und einem Cupsieg mit dem FCB verabschiedet sich Sommer 2014 zu Mönchengladbach. Gleichzeitig wird er in der Nati Nachfolger von Diego Benaglio. Im Frühjahr 2017 hat er seinen Vertrag bei den Mönchen bis 2021 verlängert.

Schlussfrage: War der immer freundliche Yann (Etikett: Liebling aller Schwiegermütter) in der Jugend auch mal frech? «Er war ein ganz normaler Junge. Nur: Während andere Gleichaltrige am Wochenende in den Ausgang gingen, musste und wollte Yann sehr diszipliniert leben, um als angehender Profisportler Woche für Woche seine beste Leistung abrufen zu können. Aber mit einem grossen Ziel vor Augen war der Verzicht nicht so gross.»

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Drei Väter diskutieren ihre Rolle im Wandel der Zeit: Papi, erzähl mal!

Sun, 06/03/2018 - 16:10

Vom Patriarchen zum Hausmann: Niemals zuvor war die Vaterrolle so im Wandel. Was heisst das für den Einzelnen? Wir holten ältere und jüngere Väter ins selbe Boot – und wollten Antworten.

Heute ist Vatertag. Wie bringen oder brachten Sie sich in die Erziehung ein?
Hans Städler: Bei uns gab es eine klare Aufteilung. Als Buschauffeur arbeitete ich 46 Stunden pro Woche. Meine Frau war Hausfrau und verdiente einen Batzen als Abwartin eines Kindergartens dazu. Sie hat unsere Kinder ­erzogen – und das sehr gut. Da wollte ich nicht dreinreden.
Fabian Kammer:Meine Frau und ich kümmern uns zu ungefähr gleichen Teilen um die Kinder. Ich bin zwei Tage zu Hause. Als Lehrer geht das gut. Gerade ist das iPad ein grosses Thema: Als Eltern müssen wir aushandeln, wie lange unsere Kinder es nutzen dürfen. Wichtig ist, dass sie beim einen Elternteil nicht mehr dürfen als beim anderen. Wir achten darauf, dass wir eine gemeinsame Linie haben.
Roland Voß: Bei mir wars nicht einheitlich. Während meiner ersten Ehe habe ich acht Jahre lang meinen Sohn gleichberechtigt miterzogen. Meine damalige Frau und ich tauschten uns intensiv über die Erziehung aus. Akademiker halt. Das war nicht immer hilfreich. Der Kleine hats auch zu spüren bekommen. Das Zubettgehen ging erst nach drei Jahren gut, weil wir uns erst da für eine Linie entscheiden konnten.

Mittlerweile sind Sie Teil einer Patchwork-Familie. Wie sieht es heute aus?
Roland Voß:
Meine jetzige Frau hat fünf Kinder. Als ich mit ihnen zusammenzog, wollte ich mich an der Erziehung beteiligen. Ich dachte, ich helfe meiner Frau damit. Sie hingegen hatte das Gefühl, dass sie sich schützend vor die Kinder stellen muss. Nun nehme ich mich zurück. Sie kann das auch gut ohne mich.

Wie war die Geburt des ersten Kindes für Sie?
Fabian Kammer:
Ich war überwältigt, aufgeregt und neugierig darauf, wie der Alltag mit der kleinen Familie aussehen würde. Ich war 26. Ein Jahr zuvor hatten wir geheiratet und gerade unser Studium beendet – alles passte also. Meine Frau und ich stammen beide aus Grossfamilien. An Weihnachten kommen bei uns immer um die 40 Leute zusammen. Da schreit immer ab und zu ein Baby, und Kinder rennen herum. Ich wollte immer schon eine Familie gründen. Das war nicht einmal ein bewusster Entscheid, sondern selbstverständlich.
Roland Voß: Als mein Sohn geboren wurde, war ich nicht euphorisch – anders als ich es mir vorgestellt hatte. Die Begeisterung kam erst später. Das lag wohl an den Umständen. Die Geburt war zum Schluss schwierig gewesen, er kam per Kaiserschnitt. Und meine damalige Frau hatte die Narkose schlecht vertragen. Deshalb war ich nach der Geburt mehr mit ihr beschäftigt als mit dem Kind. Der Junge war ja kerngesund.
Hans Städler: Als ich in den Sechziger-Jahren Vater wurde, fuhren wir nicht ins Spital. Da telefonierte man noch der Hebamme, die das Kind zu Hause auf die Welt brachte. So lief es auch bei uns ab. Am Tag nach der Geburt hab ich mein Kind an der Dorfkilbi gefeiert.

Damals war die Gesellschaft eine andere.
Hans Städler:
Ich war 22, als meine Frau schwanger wurde. Und es war klar, dass wir heirateten. Wir mussten. Damals galt ein Mann, der nicht zu seiner schwangeren Frau stand, als schlechter Mensch.
Roland Voß: Der Frau wärs auch schlecht ergangen, wenn der Mann sie verlassen hätte. Sie hätte keine Rechte gehabt und wäre finanziell kaum versorgt gewesen.
Hans Städler: Das ist so, es war ja schon als Familie schwierig. Als Kinderzulage bekam man fünf Franken vom Kanton und fünf Franken vom Arbeitgeber. Wir konnten keine grossen Sprünge machen. Aber das können heute viele Familien auch nicht.

Was hat sich mit dem Vatersein für Sie verändert?
Fabian Kammer:
Die Verbindlichkeit. Als Jugendlicher konnte ich mich freier entscheiden, was Beziehungen angeht. Diese Entscheidungen betrafen lediglich zwei Menschen. Dieses Gefühl veränderte sich mit der Geburt meines ersten Kindes. Plötzlich stand sein Wohl an erster Stelle. Da rennt man nicht einfach davon.
Roland Voß: Bei mir war es so, dass ich von da an keine Zeit mehr hatte. Davor ging ich am Samstagabend mal aus oder sass bis spät vor dem Fernseher und schlief am Sonntag aus. Ich hatte mal einen Abend für mich.
Hans Städler: Für mich war ab da das Plauschleben vorbei.

War das schlimm?
Hans Städler:
Nein, gar nicht. Damals machte man sich nicht so viele Gedanken. Familienplanung – das Wort kannten wir nicht. Es gab ja keine Verhütungsmittel. Meine Nachbarn alleine hatten 17 Gofen. Auch weil die Ärzte und Pfarrer behaupteten, dass man während des Stillens keine Kinder zeugen konnte. Das stimmt ja nur bedingt. Man hörte auch immer wieder, dass Frauen versuchten, mit Kartoffelschnaps abzutreiben. Das hat natürlich nicht geklappt.

Eigentlich müsste heute der Mann die finanzielle Verantwortung nicht mehr alleine stemmen. Trotzdem arbeiten die meisten Mütter Teilzeit und die Väter Vollzeit. Woran liegt das?
Roland Voß:
Ein Mann verdient im gleichen Job mehr als eine Frau. Da wundert es mich nicht, dass die ­Väter mehr arbeiten als die ­Mütter.
Hans Städler: Früher reichte der Lohn des Mannes, um eine Familie zu ernähren. Heute müssen beide arbeiten. Das finde ich schlecht. Darunter leiden am Ende die Kinder. Ich finde es besser, wenn die Frau Vollzeit bei den Kindern bleibt.
Fabian Kammer: Man kann die heutige Situation schlecht mit ­früher vergleichen. Heute gibt es viel mehr gut ausgebildete Frauen als früher. Es ist wichtig, dass man die in den Arbeitsmarkt einbindet. Aber auch für die Familie selbst bringt es viel, wenn die Mutter ­arbeiten geht. Wenn die Eltern verschiedene Standbeine wie Beruf, Sportverein und Kinder haben, macht das beide zufriedener.

In Deutschland können Mutter und Vater 14 Monate Babypause unter sich aufteilen. Das nennt sich Elternzeit. Gäbe es das in der Schweiz, könnten Sie sich vorstellen, Hausmann zu sein?
Hans Städler:
Für mich könnte ich mir das nur für den Notfall vor­stellen. Sonst gehört die Frau zur ­Familie, und der Mann soll das Geld heimbringen. Das ist besser für die Kinder. Früher gab es ja auch weniger Scheidungen.
Fabian Kammer: Die Zunahme der Scheidungen hat sicher auch damit zu tun, dass die Frau heute nicht mehr vom Mann abhängig ist. Sie muss sich nicht mehr alles von ihm gefallen lassen. Das ist nicht per se schlecht. Andererseits gibt man vielleicht auch manchmal zu schnell eine Ehe auf.
Roland Voß: Die wenigsten beenden eine Ehe leichtfertig. Ich habe mir sehr lange überlegt, ob ich mich trennen soll. Eine Scheidung ist schlimm für die Kinder und schmerzhaft für alle Beteiligten. Aber manchmal geht es nicht anders.
Fabian Kammer: Bei einer Trennung gibt es oft keine Gewinner. Weder die Kinder noch der Mann oder die Frau.

Das Elternhaus prägt bis ins ­Erwachsenenalter. Wie nahmen Sie Ihre Väter wahr?
Hans Städler:
Er war grob. Manchmal gabs ein paar hinter die Ohren. Als Kinder mussten wir ständig ­gehorchen. Zu Hause, aber auch in der Kirche. Das Rheintal war ja sehr katholisch. Wir wurden streng erzogen. Viel zu streng.
Fabian Kammer: Mein Vater kam jeden Mittag heim. Und sonntags durfte meine Mutter ausschlafen, und er wanderte mit uns drei ­Buben den Hausberg hoch. Für ihn war klar, dass wir nicht länger als 50 Minuten für die Strecke brauchen würden. Das galt, egal ob man kurze oder lange Beine hatte. Wir nahmen uns halt an der Hand und zogen uns gegenseitig hoch. Sonntags kochte er auch immer für alle. Er hat mir vorgelebt, dass man zu Hause mithelfen muss, auch wenn man Vollzeit arbeitet. So halte ich es heute auch.
Roland Voß: Als Lehrer verbrachte mein Vater die Nachmittage oft zu Hause. Seine Erziehung war eher autoritär. Er war das Familien­oberhaupt, das die Regeln machte. Solange wir unter seinem Dach ­lebten, hatten wir uns zum Beispiel an feste Essenszeiten zu halten. Meine Schwester und ich durften vieles nicht, was andere durften.

Was haben Sie als Vater von ihm übernommen?
Roland Voß:
Ich benutzte manchmal die gleichen Sätze wie mein ­Vater. Sätze, die ich als Junge nicht mochte. Also: Wenn du das machst, passiert das. Im Nachhinein fand ich das doof, aber in dem Moment fiel mir einfach nichts Besseres ein, und es funktionierte halt: Mein Sohn gehorchte dann.
Hans Städler: Bei mir gibt es nicht so viele Ähnlichkeiten. Ich war viel weniger streng.

Bereut man manchmal das eigene Verhalten?
Fabian Kammer:
Bereuen nicht, aber manchmal ärgere ich mich über mich selbst. Wenn eines meiner Kinder seine Regenjacke auf der Schulreise verliert, nervt es mich, ihm nicht genug oft gesagt zu haben, er solle darauf achtgeben. Ich frage mich dann, ob ich ihnen genügend Disziplin und Ordnungssinn mitgebe.
Hans Städler: Alle Eltern machen Fehler, das ist ja normal. Nicht normal ist, dass heute von den Kindern so viel verlangt wird. Die müssen ja alles können und wissen. Als Kind durfte ich viel mehr. Die Erziehung war früher strenger, aber wir waren unbeschwerter. Wir waren Laus­buben!

Lausbuben und -mädchen gibt es heute auch.
Fabian Kammer:
Ja, aber die Konsequenzen sind anders. Aus jedem kleinen Vorfall wird eine grosse ­Sache gemacht. Heute schreit jeder gleich «Mobbing!», wenn sich zwei prügeln. Und man ruft den Schulpsychologen an und bestellt die ­Eltern ins Schulhaus.

Man kann es auch anders sehen: Heute nimmt man Kinder ernster. Verdingkinder-Schicksale sind passé.
Roland Voß: Das finde ich gut. Aber manchmal ist es auch übertrieben, wie stark sich die Eltern auf ihren Nachwuchs konzentrieren. In der Zeitung liest man ja, dass es vor den Schulen gefährlich ist, weil so viele Eltern mit ihren Autos vorfahren. Nur weil sie Angst haben, den Kindern könnte etwas auf dem Schulweg zustossen.

 

Die Väter Ernährer, Patchwork-Daddy und Allround-Papi


Hans Städler (79) wuchs als Bauernsohn in Altstätten SG auf. Dort gründete er eine Familie, und dort lebt er noch heute. Bei den Städlers kümmerte sich die Mutter um den Haushalt und die drei Kinder. Der Vater sorgte als Buschauffeur dafür, dass der Kühlschrank immer voll war. 40 Jahre lang liess er das grosse Steuerrad nicht mehr los. Das hallt bis heute nach. Jede Woche trifft er sich mit ehemaligen Arbeitskollegen im Appenzellerhof. Am Dienstag gehts ins Schäfli zum Jassen. Seit seine Frau vor neun Jahren verstorben ist, sind für ihn solche geselligen Abende noch wichtiger geworden.

Roland Voß (48) ist Vater eines Sohnes. Dessen erste acht Lebensjahre erlebte Voß hautnah mit. Das war in Deutschland. Dann kam die Trennung von seiner Frau, und sie zog mit dem Jungen Hunderte von Kilometern weit weg vom Vater. Der Kontakt wurde nach und nach weniger. Heute lebt der stellvertretende Geschäftsführer einer Softwarefirma in Rafz ZH. In die Schweiz kam er wegen seiner jetzigen Frau. Sie hatte bereits fünf Kinder, als sie zusammenkamen. Die Journalistin Barbara Weber-Ruppli hat Roland Voß’ Geschichte im Buch «#Vatersein» aufgeschrieben.

Fabian Kammer (37) ist der Jüngste in der Männerrunde. Mit 26 Jahren wurde er zum ersten mal Vater – von einem Jungen. Wenn Kammer heute seine Haustür in Solothurn öffnet, stürmen ihm zwei Buben und ein Mädchen entgegen. Kinder versorgen und haushalten – das tun er und seine Frau zu gleichen Teilen. Beide arbeiten Teilzeit. Er als Berufsschullehrer, sie als Oberstufenlehrerin. Wenn er nicht als Trainer auf dem Fussballplatz steht, schaut er seinen Kindern bei Fussballspielen, Tennismatches und Schwimmwettkämpfen zu.

 

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Rosario Rapicavolis Wohnung fiel dem Brand von Bern zum Opfer: «Mein Leben ist verbrannt!»

Sun, 06/03/2018 - 15:29

Ein Dachstockbrand hat riesigen Schaden in einem dreiteiligen Mehrfamilienhaus in Bern-Bethlehem angerichtet. Einige Bewohner haben alles verloren.

An der Looslistrasse in Bern-Bethlehem sind die Folgen des Infernos am Tag danach zu sehen und zu riechen: Ein verkohlter Geruch liegt in der Luft, verrusste Teiles des Dachs liegen vor den Mehrfamilienhäusern, das Gerippe des Dachstocks ragt in die Luft.

Die Flammen wüten am Samstagabend mehrere Stunden. Und nehmen den Bewohnern zum Teil alles. Drei Dachstöcke standen in Flammen, 30 Wohnungen sind betroffen – auch wegen des Löschwassers – der Schaden ist riesig. Rosario Rapicavoli (70) holt seine verbliebenen Sachen aus seiner verkohlten Wohnung. Seit 47 Jahren wohnte er an der Looslistrasse. Dem pensionierten Schlosser und Schweisser ist fast nichts mehr geblieben. 

Unter Tränen sagt der Italiener zu BLICK: «Ich stieg gerade aus der Dusche. Plötzlich bemerkte ich den Brand, ich war noch im Bademantel!» Er kann fliehen, muss alles zurücklassen, was ihm wichtig und heilig ist. Persönliche Gegenstände wie ein Ring seines Vaters, eine Uhr seiner Vorfahren. Auch Bargeld, Bankkarten und Pass sind weg. Das Feuer zerstört alles: den Fernseher, das Bett, die Kleider.

«Ich musste stundenlang weinen» 

Rosario Rapicavoli: «So viele Erinnerungen sind weg. Jetzt wurde mein Leben verbrannt!» Seine Vergangenheit sei ausgelöscht, sie existiere nicht mehr. Rapicavoli ist sichtlich mitgenommen. «Ich musste stundenlang weinen, konnte seither nichts essen und keine Sekunde schlafen.» 

Unterstützung erhält er von seiner Tochter Carmela (36). Auch sie ist betroffen: «Hier bin ich geboren und aufgewachsen. Ich bin so traurig, dass all das nicht mehr ist.» Sie weiss, dass ihre Eltern riesiges Glück hatten. «Zum Glück lagen meine Eltern nicht im Bett, als die Decke einstürzte. Ansonsten wären sie jetzt tot.» 

Nachbar Emanuel Gonçalves Batista (32) holt am Sonntag ebenfalls persönliche Sachen aus dem Haus. Der Bauarbeiter wohnt im zweiten Stock mit seinem Vater: «Ich habe mir gemütlich einen Film angeschaut. Plötzlich hörte ich Menschen ‹Feuer!› schreien!»

«Unsere Zukunft ist ungewiss» 

Teile des Daches seien heruntergefallen. Gonçalves Batista sagt: «Ich hatte Angst um meine Mutter Maria (57). Sie ist Diabetikerin und hat Probleme mit dem Cholesterin.» Seine Wohnung stinke furchtbar, das Wasser tropfe die Wände herunter. Trotzdem hofft er, bald wieder zurückzukehren. «Ich hoffe, ich kann bald wieder in meiner Wohnung wohnen.»

Diese Hoffnung hat Rosario Rapicavoli nicht mehr: «Unsere Zukunft ist ungewiss. Wir wissen nicht, ob wir wieder in unsere Wohnung können. Wahrscheinlich gehen wir nach Italien zurück.» 

Die Feuerwehr Bern war mit 67 Personen im Einsatz. Sprecher Franz Märki zu BLICK: «Insgesamt wurden 55 Personen evakuiert. Niemand wurde verletzt, niemand musste wegen Rauchvergiftungen hospitalisiert werden. Die Lösungen für die betroffenen Personen: 15 wurden in Hotels einquartiert, der Rest privat untergebracht.» Die Brandursache ist noch unklar. Die Kantonspolizei Bern hat die Ermittlungen aufgenommen. 

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