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Updated: 2 days 10 hours ago

«Ich dachte, ich würde sterben!»: Auto brennt wegen Samsung Galaxy aus

Mon, 06/11/2018 - 19:04

DETROIT (USA) - Wegen ihres Handys ist das Auto einer Frau aus Detroit (USA) vollständig ausgebrannt. Dabei sei sie dem Tod knapp entronnen. Nicht zum ersten Mal löst ein Samsung-Smartphone einen Brand aus.

Handy-Horror in den USA! Seelenruhig fährt eine Frau in Detroit (USA) mit ihrem Auto die Strasse entlang, als sie aus dem Augenwinkel plötzlich Funken sieht! Eines ihrer zwei Samsung-Galaxy-Smartphones im Becherhalter fängt Feuer. Sie bleibt sofort stehen und steigt aus, während die Flammen ihren roten Nissan Maxima verschlucken.

Die US-Amerikanerin hatte Angst: «Ich dachte, ich würde sterben, als ich die Funken und das Feuer sah!», sagt sie zum Lokalsender WXYZ. Das Auto ist nicht zu retten, brennt innert Kürze total aus. «Leute sagten mir, ich solle vom Auto wegkommen. Was, wenn ich auf der Autobahn im Stau stecke und nicht raus könnte?», fragt die Frau. Die Feuerwehr in Detroit bestätigt den Fall.

Samsung zeigt sich kooperativ

Rechtsanwalt Gerald Durswell sagt, dass seine Klientin immer noch unter Schock stehe. «Wir haben Samsung kontaktiert. Sie waren sehr verantwortungsbewusst und schickten eine Crew, um das Auto und Teile des Telefons zu untersuchen. Sobald feststeht, welches der beiden Telefone Feuer fing und das entsprechende Modell zurückgerufen wird, werden wir wahrscheinlich Leben retten», sagt Durswell zu WXYZ. 

In einer kurzen Erklärung sagt ein Samsung-Sprecher: «Wir sind bestrebt, eine vollständige Untersuchung dieser Angelegenheit durchzuführen.» Bei den Modellen habe es sich um ein Samsung Galaxy S4 und ein S8 gehandelt. Die Ursache des Vorfalls könne man jedoch erst nach der Prüfung aller Beweise feststellen.

Handys brennen nicht zum ersten Mal

Es ist nicht das erste Mal, dass Samsung-Handys Feuer fangen: Das Galaxy Note 7 hatte kurz nach seiner Veröffentlichung im August 2016 Probleme mit Überhitzung und ging oft in Flammen auf. Danach wurde das Modell aus dem Verkauf gezogen, die Produktion eingestellt. Fluggesellschaften reagierten: Beispielsweise wurde das Telefon auf Swiss-Flügen verboten. (szm)

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Gesundheit: Nationalrat gegen Cannabis-Versuche

Mon, 06/11/2018 - 19:04

Wissenschaftliche Studien zu Cannabis sollen nach Ansicht des Nationalrats ebenso wenig erlaubt werden wie Cannabis selber. Die grosse Kammer hat einen Vorstoss für eine Lockerung im Umgang mit Cannabis mit 96 zu 93 Stimmen bei 2 Enthaltungen abgelehnt.

Die Fraktionen von SVP und CVP sagten am Montag Nein zu einer vom Ständerat gutgeheissenen Motion von Roberto Zanetti (SP/SO) und beerdigten das Geschäft. Mit diesem sollte ein Experimentierartikel im Betäubungsmittelgesetz verankert werden, um Versuche zur regulierten Abgabe von Cannabis zu ermöglichen.

Die knappe Mehrheit der vorberatenden Kommission versprach sich davon wertvolle Impulse für die Bewältigung der Probleme im Umgang mit Cannabis, wie Kommissionssprecherin Regine Sauter (FDP/ZH) sagte. SVP- und CVP-Vertreter lehnten die Motion ab, weil sie darin eine Liberalisierung des Cannabiskonsums durch die Hintertüre sehen. Sie behielten die Oberhand.

Hintergrund des Vorstosses ist die verweigerte Bewilligung für eine Studie. Die Universität Bern hatte erforschen wollen, wie sich die Legalisierung von Cannabis auf die Konsumenten und den Markt auswirkt. Laut Bundesamt für Gesundheit gibt es dafür jedoch keine Rechtsgrundlage.

Diese Lücke könnte trotz des Neins des Nationalrates zur Motion bald geschlossen werden. Denn das Anliegen ist auch in einer parlamentarischen Initiative enthalten, mit welcher sich derzeit die Gesundheitskommissionen beider Räte befassen.

Auch der Bundesrat hat den Handlungsbedarf erkannt. Wie er vor wenigen Wochen bekanntgab, will er den Anbau und Export von Cannabis zu medizinischen Zwecken ermöglichen. Er beantragt dem Parlament, eine Motion von Nationalrätin Christa Markwalder (FDP/BE) anzunehmen.

Markwalder möchte den Bundesrat lediglich beauftragen, zu prüfen, wie mit geltendem Recht Export-Gesuche bewilligt werden könnten. Gemäss dem Bundesrat steht jedoch fest, dass das geltende Betäubungsmittelrecht dies nicht zulässt.

Eine Prüfung sei deshalb nicht zielführend, schreibt der Bundesrat in seiner Antwort auf den Vorstoss. Er sei aber bereit, dem Parlament einen Vorschlag für eine Gesetzesanpassung zu unterbreiten. Dabei sollen die internationalen Verpflichtungen berücksichtigt werden. Diese sehen gemäss dem Bundesrat strenge Auflagen sowie eine nationale Kontrollstelle für den Anbau und Export von Cannabis zu medizinischen Zwecken vor.

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Weil ein Flugzeugschlepper brannte: Lufthansa-Airbus am Frankfurter Flughafen beschädigt

Mon, 06/11/2018 - 19:02

FRANKFURT AM MAIN (D) - Am Montagmorgen ist ein Flugzeugschlepper am Frankfurter Flughafen in Flammen aufgegangen. Dabei beschädigte der Brand einen leeren Lufthansa-Airbus. Sechs Personen wurden verletzt.

Schwarze Rauchwolken und lodernde Flammen: Diese Szenen erschrecken am Montagmorgen die Passagiere am Frankfurter Flughafen. Zahlreiche Twitternutzer teilen Aufnahmen eines brennenden Flugzeugschleppers, der sich gerade unterhalb eines Lufthansa-Airbus befindet.

Gegen acht Uhr morgens habe das Schlepperauto plötzlich angefangen zu brennen, wie «Spiegel Online» berichtet. Das Fahrzeug hätte das leere Flugzeug zum Gate fahren sollen, wo bereits Fluggäste warteten. Der Zielort war die US-Stadt Philadelphia.

Brand löst Feuerwehr-Grosseinsatz aus

Die Flughafenangestellten versuchten zunächst, mit Feuerlöschern das Flammeninferno zu bekämpfen. Jedoch ohne Erfolg. Die Flughafenfeuerwehr musste einschreiten. Dabei fing auch die Lufthansa-Maschine Feuer, wurde durch den Russ und die Löschaktion weiter beschädigt. 

Warum das Fahrzeug Feuer fing, ist laut Lufthansa unklar. Die Schadenhöhe sei derzeit ebenfalls noch unbekannt, die Maschine war jedoch nicht mehr flugtauglich. Ausserdem wurden sechs Menschen durch Reizung der Atemwege verletzt und mussten behandelt werden.

Für den Flug nach Philadelphia wurde schliesslich ein Ersatzflugzeug eingesetzt. Des Weiteren habe der Brand aber keine Auswirkungen auf den Flughafenbetrieb gehabt. (szm)

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Neue Brüste, Nase und Zähne: Hier soll Meghan schon nachgeholfen haben

Mon, 06/11/2018 - 19:01

Strahlend schön lächelt Herzogin Meghan bei jedem öffentlichen Auftritt in die Kameras. Für ihren makellosen Körper hat sich die ehemalige Schauspielerin angeblich schon mehrmals unters Messer gelegt.

Ihr Kapital: ein perfekter Körper. Schon als Schauspielerin setzte Herzogin Meghan (36) auf ein makelloses Aussehen. Für ihren Look soll sich die Ehefrau von Prinz Harry (33) bereits mehreren Schönheits-Operationen unterzogen haben. US-Medien sind sich sicher, dass Meghan bei ihren Brüsten nachgeholfen hat. 

Die Brüste
Meghan hat einen starken Gewichtsverlust hinter sich. Danach soll sie an ihrer Oberweite «ein bisschen» nachgeholfen haben. Gerade während ihrer TV- und Film-Karriere musste die 1,71 Meter grosse Schauspielerin exakt auf ihr Gewicht achten. Als sie auch an den Brüsten abgenommen hatte, soll sie ihren Busen mit kleinen Implantaten aufgerüstet haben, vermuten US-Medien.

Die Nase
Vergleicht man Meghans Nase mit Bildern von früher, wirkt sie inzwischen schmäler, ein herziges Stupsnäschen eben. «Radar Online» ist sich sicher, dass eine Schönheitsoperation für Meghans Näschen verantwortlich ist. «Sie hatte eine Nasenkorrektur», ist sich der Arzt Dr. Stephen Grifka im Interview mit der US-Webseite sicher.

Die Zähne
Genau genommen ist es keine Schönheitsoperation. Ihre Zähne soll Meghan mit einer Spange, Implantaten und einem Bleaching auf Vordermann gebracht haben.

Ob Meghan nun nachgeholfen hat oder nicht – ihren Liebsten, Prinz Harry, hat sie mit ihrem Anblick direkt verzaubert. (paf) 

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Elektromobilität: Erste Runden im Mercedes EQC: Die Stille vor dem Rennen

Mon, 06/11/2018 - 18:59

Wenn Mercedes sein erstes E-Modell namens EQC im Herbst enthüllt, dann soll es so lautlos wie möglich sein. BLICK durfte schon mal mitfahren – auf dem Kurs des Zürcher E-Prix mitten durch die Stadt.

Zebrafolie statt Lack, Streckmetall aus dem Baumarkt statt Chrom im Fontgrill und auf der Haube vorn scheint eine dicke Tischplatte auf dem Blech montiert zu sein: Noch ist der kommende Star im Mercedes-Programm eher ein hässliches Entlein im Tarnanzug. «Vermutlich gibts gleich ständig Fehlermeldungen», sagt Michael Kelz zu Susie Wolff, die sich hinter dem Steuer einrichtet und wirkt ein wenig nervös. «Dann einfach ignorieren, ja?»

 

EQC startet im Herbst

Enthüllt wird der EQC erst im Herbst dieses Jahres – aber die schottische Rennfahrerin mit Schweizer Wohnsitz darf Kelz Prototypen schon heute fahren. Ausgerechnet im Vorprogramm auf dem Citykurs des Zürcher E-Prix, als Pace Car für ein Rudel Renn-Smarts, die sich hinter uns zusammenrotten. Bis zum Start geht Kelz, Entwicklungsleiter für alle Mercedes-Modelle zwischen GLC und CLS und damit auch den EQC – die technischen Daten durch. Soweit er das schon darf: Die Batterie des Fünfplätzers steckt im Unterboden, wird gut sein für 500 Kilometer Reichweite und sich bei 115 Kilowatt Ladestrom innert 45 Minuten auf 75 Prozent ihrer Kapazität aufladen lassen.

 

Kein SUV

Je Achse ist ein Elektromotor von rund 150 kW oder knapp über 200 PS verbaut. Das sorgt für 4x4 und präzise Verteilung des Drehmoments: «Das liegt ja ab der ersten Umdrehung an und muss der EQC dann auch auf die Strasse bringen», sagt Kelz. Auch wenn er jetzt noch so wirkt: Der EQC wird kein SUV. Keine Geländetalente trotz 4x4, und ausserdem fehlts ihm an Bodenfreiheit. Die Karosserieform machts aber einfacher, die Batterie unter den Fahrgastfüssen unterzubringen. Auch das Interieur ist noch durch Abdeckungen getarnt, Kelz stellt den Zentralmonitor aufs Navi um. «Der EQC bekommt das neue Infotainment-System aus der A-Klasse – nur mit viel mehr Funktionen. Alles noch geheim, aber die Navi-Karte schaut aus wie immer.»

 

Es hüpft und poltert

Vor uns geht das Tor auf. Wolff beschleunigt auf die Spitzkehre Richtung Mythenquai zu, die Smart-Rotte im Schlepptau. Erste Erkenntnis: Der EQC hüpft und poltert. Kein Problem des Autos, sondern der Strecke: «So buckelig wie hier ist kein anderer Stadtkurs», weiss Susie Wolff. Und eng ist die Piste; kaum zu glauben, dass die Formel-E-Boliden sich hier mit bis zu 224 km/h auch noch überholen. Aber ein wenig liegt das Gepoltere doch auch am EQC-Prototypen, gibt Kelz zu: «Dieses Auto ist Entwicklungsstand Oktober letzten Jahres – wir sind längst viel weiter.» Für Abrollkomfort und Fahrgeräusch hat er ein klares Ziel: Geschmeidig wie eine E-Klasse und lautlos soll der EQC dahinrolllen. Unser Erprobungsmodell tönt noch nach Tram, aber nicht unangenehm. Die neuen Erprobungsautos, von denen Mercedes im Schnitt eines am Tag baut, seien aber schon nahe dran an der Lautlosigkeit, verrät Kelz. Etwa 70 existieren bereits und gehen jetzt in die letzten Erprobungsphasen.

Dynamischer als erwartet

Was fehlt denn noch? Abgesehen vom roten Notausknopf, der Tarnung und den Lüftungsdüsen Marke 3d-Drucker scheint das Auto ziemlich fertig. «Wir arbeiten noch an der Feinabstimmung des Antriebs. Daher verraten wir auch noch keine Fahrleistungen», sagt Kelz. Na gut, auf Tempo 100 brauche der EQC weniger als fünf Sekunden. Aber noch wichtiger sei beim Elektroauto der Spurt auf 50 km/h und da werde kein Sportwagen mehr mitkommen, ist sich Kelz sicher. Und wie fährt sich der EQC, Susie? «Viel dynamischer, als ich erwartet hätte – man spürt auch nichts von der schweren Batterie», sagt Wolff, die den Prototypen auf den langen Geraden auf über 100 km/h beschleunigt.

In einem Punkt steht Kelz aber noch immer am Anfang: Wie soll der EQC im Innern klingen? Aussen lautlos, klar. Aber Fahrer wollen auch akustische Rückmeldung beim Beschleunigen. Dazu will er sich von den Formel-E-Boliden inspirieren lassen. Unsere Zeit auf dem Track ist rum; wir fädeln uns wieder aus der Strecke aus. Michael Kelz war ganz umsonst nervös. Fehlermeldungen? Fehlanzeige!

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BLICK macht den Vergleich: Das billigste Schweizer Bier kostet nur 50 Rappen! Grosser Durst, kleiner Preis

Mon, 06/11/2018 - 18:58

ZÜRICH - Landi geht bei den Bierpreisen unten rein. Kleine Brauereien schütteln ab der Preise den Kopf. Das Blaue Kreuz kritisiert die Dumping-Angebote und verlangt einen Mindestpreis.

Der Schweizer Biermarkt ist in Bewegung! Seit kurzem bietet mit Lidl auch der zweite deutsche Discounter die Feldschlösschen-Dose (0,5 Liter) an, für 1.74 Franken wie Aldi. Bei Landi kostet die blaue Büchse 1.65 Franken. Bei Denner und Coop steht sie für 1.80 Franken im Regal. Auch beim Billigbier unterbieten sich die Detailhändler mit Tiefstpreisen. Im Moment hat Landi die Nase vorn, die 0,5-Liter-Dose Eichbaum Landbier einer Mannheimer Brauerei kostet 45 Rappen. Bei Aldi und Lidl gibts die Import-Hülse für 48 Rappen. Rechnen sich solche Preise überhaupt? Und was ist eigentlich der faire Preis für einen halben Liter Dosenbier?

Die Branche schweigt

Das scheint eine heikle Frage zu sein. Hersteller und Detailhändler lassen sich nicht in die Karten blicken. Sogar Branchenprimus Feldschlösschen will sich auf Anfrage nicht zur Preisgestaltung und zur Zahl der verkauften Dosen äussern. Er verweist auf die Verkäufer. Und die schweigen. Selbst kleinere Brauereien mauern. Nur Landi lässt sich in die Bücher schauen. Zehn Millionen Dosen der Eigenmarke Farmer verkauft Landi pro Jahr, Tendenz steigend. «In den letzten Jahren konnten wir jeweils um mindestens fünf Prozent zulegen», sagt Simon Gfeller zu BLICK. Er ist bei Landi Leiter im Marketing und Verkauf. Und er gibt offen zu: «50 Rappen sind ein fairer Preis für einen halben Liter Schweizer Bier.» Damit ist Farmer das billigste in der Schweiz gebraute Lager.

«Farmer ist kein Lockvogelangebot»

Und doch verdiene selbst bei diesem Preis auch der Lieferant noch etwas. «Farmer ist kein Lockvogelangebot», behauptet Gfeller. «Mit Farmer sind wir weniger abhängig von den grossen Marken, die uns alle zwei, drei Jahre mit Preiserhöhungen konfrontieren.» Möglich mache dies ein langjähriger Deal mit Ramseier Suisse in Hochdorf LU, wo Farmer abgefüllt wird. Zudem habe man ein schlankes Marketing und eine vernünftige Marge. Bei der Konkurrenz sorgt Landis Preisgestaltung für Kopfschütteln. «Mit 50 Rappen könnten wir nicht einmal unsere Selbstkosten decken», sagt Aurèle Meyer von der Brauerei Locher in Appenzell zu BLICK. «Unsere Preise basieren auf den für uns relevanten Kosten», so der Quöllfrisch-Mann.

«1.50 Franken wären akzeptabel»

Beim Blauen Kreuz, der Organisation für Alkohol- und Suchtfragen, hat man genaue Vorstellungen, was ein Bier kosten soll. «Ein Preis von 1.50 Franken wäre akzeptabel», sagt Sprecher Philipp Frei. Damit wäre Bier immer noch kein Luxusprodukt. «Aber man würde ein starkes Zeichen gegen Dumpingpreise bei alkoholischen Getränken setzen.» Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass mehr getrunken werde, je tiefer die Preise sind. «So billiges Bier mag gut für den Umsatz der Läden sein, für suchtgefährdete Menschen definitiv nicht.»

«Wie kann man so billig produzieren?»

Philipp Hadorn (51), SP-Nationalrat und Präsident des Blauen Kreuzes, wird noch deutlicher: «Es kann nicht sein, dass man sich für einen Fünfliber ins Spital trinken kann. Hier erwarte ich, dass die Wirtschaft Augenmass beweist und ihre Verantwortung wahrnimmt.» Falls die Selbstregulierung nicht spiele, müsse die Politik aktiv werden. «Als Gewerkschafter frage ich mich zudem, wie man Bier zu solch billigen Preisen produzieren und verkaufen kann», sagt Hadorn zu BLICK.

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Nach Razzia in Bremgarten AG wegen G20-Krawallen: Linksautonome wollen Polizei verklagen

Mon, 06/11/2018 - 18:58

BREMGARTEN AG - Elf Monate nach den G20-Krawallen in Hamburg haben die Behörden im Auftrag der deutschen Ermittler eine Razzia in Bremgarten AG durchgeführt. Dabei hätten sie das linksautonome Kulturzentrum Bremgarten (Kuzeb) verwüstet. Die Betreiber überprüfen nun rechtliche Schritte.

Vor zwei Wochen kam es in Bremgarten AG – wie an mehreren Orten in ganz Europa – zu Polizei-Razzien. Grund: Die Polizei suchte im Auftrag der deutschen Ermittler nach Personen, die am G20-Gipfel vom 7./8. Juli 2017 in Hamburg randaliert hatten. 

Ziel der Schweizer Ermittler in Bremgarten war das Kulturzentrum, kurz Kuzeb. 

Nun beklagen sich dessen Betreiber darüber, dass die Polizei bei der Razzia vom 29. Mai das Zentrum verwüstet habe. Sie klagen auf ihrer Webseite: «Bei der Durchsuchung des Hauses hat die Polizei 16 Türen und ein Fenster aufgebrochen, um sich Zugang zu allen Räumen zu verschaffen.» Dass vor dem Gebäude Personen mit Schlüsseln zu den Türen standen, hätten die Beamten ignoriert.

Zentrum holt sich einen Anwalt

Auf Internetplattformen meldet sich auch die linksextreme Anarchistische Gruppe Bern. Sie schreibt: «Beim Kulturzentrum wurden alle Türen eingeschlagen und PCs beschlagnahmt.» Ein weiterer Nutzer unterstellt der Polizei, sie hätte rechtswidrig gehandelt, berichtet die «Aargauer Zeitung». 

Aufgrund der Geschehnisse kläre das Kuzeb momentan mit seinem Anwalt rechtliche Schritte ab. Ein Schreiner sei während zwei Tagen damit beschäftigt gewesen, die zerstörten Schlösser und Türen zu reparieren. Ausserdem sei während der Hausdurchsuchung kein amtlicher Zeuge anwesend gewesen.

Zeitgleiche Intervention

Die Polizei weist die Beschuldigungen jedoch zurück: «Zum Zeitpunkt des polizeilichen Eintritts in die Liegenschaft waren keine Personen anwesend.» Bei der anschliessenden Durchsuchung sei ebenfalls ein Gemeindevertreter vor Ort gewesen – Stadtammann Raymond Tellenbach.

Weiter heisst es, die Polizisten hätten mit der Razzia nicht abwarten können. Aufgrund der europaweiten Aktion und des damit vorgegebenen Zeitplans habe die polizeiliche Intervention keinen Aufschub geduldet. (szm)

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Ausweise: Wenn der Geburtstag unbekannt ist

Mon, 06/11/2018 - 18:52

Geburtsdatum 00.00.xxxx: Wer in seinem Ausweis kein Geburtsdatum hat, stösst mitunter auf Schwierigkeiten, etwa auf der Bank oder am Postschalter. Der Bundesrat will das Problem angehen.

Die geltende EJPD-Ausweisverordnung sieht vor, dass Ziffern durch Nullen ersetzt werden, wenn Tag oder Monat der Geburt nicht festzustellen sind. Neu will der Bundesrat Ausweise mit einem konkreten Geburtsdatum ausgeben, auch für Menschen, bei denen lediglich das Geburtsjahr im Zivilstandsregister eingetragen ist.

Die seit 2010 geltende EJPD-Ausweisverordnung, die Schweizer Staatsangehörige betrifft, soll entsprechend angepasst werden. Dies ist der schriftlichen Antwort in der Fragestunde des Nationalrates vom Montag zu entnehmen. Wer es wünsche, solle einen Ausweis mit einem konkreten Geburtsdatum ausgestellt bekommen.

Wer einen Ausweis mit Geburtsdatum 00.00.XXXX hat und zuvor einen konkreten Geburtstag im Ausweis gehabt hat, soll nun wieder einen solchen Ausweis erhalten können. Auch will der Bundesrat die Einbürgerungsbehörden sensibilisieren. Neu Eingebürgerte sollen wenn möglich Ausweise mit vollständig erstelltem Geburtsdatum erhalten.

Der Bundesrat hatte schon in der Antwort auf eine Interpellation von Kurt Fluri (FDP/SO) angekündigt, die Rechtsgrundlagen bis Ende Jahr anzupassen. Bei nicht nachweisbaren Geburtstag «00.00» in den Pass oder die ID einzutragen, entspreche dem Standard der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation für maschinenlesbare Reisedokumente.

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Millionen-Niederlage an der Urne: Wie stark gefährdet das Geldspielgesetz Lüthis Karriere?

Mon, 06/11/2018 - 18:51

Tom Lüthi droht nach dem Ja zum Geldspielgesetz seinen jahrelangen Sponsoren zu verlieren. Danach wird er wohl kleinere Brötchen backen müssen.

Es ist eine weitere schwere Niederlage für Tom Lüthi in dieser Saison. Und es ist jene, die vielleicht die grössten Folgen für ihn haben wird. Das Geldspielgesetz wird in der Schweiz angenommen, soll Anfang 2019 in Kraft treten.

Das heisst für Lüthis langjährigen Sponsor «Interwetten», dass er in der Schweiz gesperrt wird. Für die Österreicher macht es so kaum noch Sinn, auch nur noch einen Franken in die Karriere des Emmentalers zu stecken.

Millionen-Investitionen über die Jahre

Dabei waren es über die Jahre Millionen, die Interwetten in Lüthi gebuttert hat. Seit 2006 unterstützt der Wettanbieter den Töff-Piloten. Finanzierte sogar einen Grossteil des eigenen Teams.

Zahlen will Lüthi-Manager Daniel Epp nicht bestätigen. «Aber es war immer eine Summe, die Relevanz hatte.» In Spitzenjahren grenzte diese Summe wohl an eine Million Schweizer Franken.

In Zukunft wird dieser Betrag fehlen. Wahrscheinlich. Epp kann noch nicht abschätzen, welche Folgen die Abstimmung genau haben wird. Und ob Interwetten tatsächlich vollumfänglich aussteigt. Doch es hat einen Grund, weshalb sich Lüthi sogar in den Abstimmungskampf eingemischt hat.

 

«Für einen wie Lüthi, lassen sich Sponsoren finden»

So oder so, sei die Karriere seines Schützlings aber nicht in Gefahr. «Ich werde Tom sicher wieder unterbringen», ist Epp überzeugt. «Für einen wie ihn, lässt sich ein Sponsor finden.»

Es ist aber anzunehmen, dass Lüthi in Zukunft kleine Brötchen backen muss. Der Betrag eines neuen Sponsors wird kleiner sein. Dadurch verkleinert sich die Mitgift, die Lüthi in ein Team einbringen kann. Was wiederum Auswirkungen auf seinen Einfluss hat.

Ein guter Platz in der Moto2 wird sich aber sicher finden lassen. Und ein weiteres Jahr in der MotoGP ist sowieso kaum mehr realistisch. Das hat aber nichts mit dem Geld zu tun, sondern vielmehr mit dem fehlenden Erfolg in der Königsklasse.

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Er wollte Chloe Ayling als Sexsklavin verkaufen: 16 Jahre Haft für Model-Entführer

Mon, 06/11/2018 - 18:34

Kidnapper Lukasz Herba (31) muss nach der Entführung von Chloe Ayling (20) in Italien für 16 Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Ein Gericht in Mailand sprach den 31-Jährigen am Montag schuldig, das Model im vergangenen Jahr fast eine Woche festgehalten zu haben.

Die Richter sprachen dem entführten Model Chloe Ayling (20) italienischen Medienberichten zufolge das Recht auf finanzielle Entschädigung zu. Die Höhe der Summe stehe noch nicht fest.

Die 20-Jährige gab an, der Mann habe sie unter dem Vorwand eines Foto-Shootings nach Mailand gelockt. Demnach setzte er sie unter Drogen und brachte sie im Kofferraum eines Autos in ein abgelegenes Bergdorf im Nordosten des Landes.

Ihr sei dort gesagt worden, eine Gang habe sie entführt und wolle sie im Internet als Sexsklavin verkaufen.

Nach einigen Tagen fuhr der Pole Ayling den Angaben zufolge zurück nach Mailand und setzte sie nahe des britischen Konsulats aus. Sie sei wegen ihres kleinen Sohnes verschont worden, erzählte die junge Frau. Die Verteidigung des Verurteilten hatte argumentiert, das Model habe die Entführung inszeniert, um ihre Karriere voranzutreiben. (SDA)

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Er wollte Chloe Ayling als Sexsklavin verkaufen: 16 Jahre Haft für Model-Entführer

Mon, 06/11/2018 - 18:34

Kidnapper Lukasz Herba (31) muss nach der Entführung von Chloe Ayling (20) in Italien für 16 Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Ein Gericht in Mailand sprach den 31-Jährigen am Montag schuldig, das Model im vergangenen Jahr fast eine Woche festgehalten zu haben.

Die Richter sprachen dem entführten Model Chloe Ayling (20) italienischen Medienberichten zufolge das Recht auf finanzielle Entschädigung zu. Die Höhe der Summe stehe noch nicht fest.

Die 20-Jährige gab an, der Mann habe sie unter dem Vorwand eines Foto-Shootings nach Mailand gelockt. Demnach setzte er sie unter Drogen und brachte sie im Kofferraum eines Autos in ein abgelegenes Bergdorf im Nordosten des Landes.

Ihr sei dort gesagt worden, eine Gang habe sie entführt und wolle sie im Internet als Sexsklavin verkaufen.

Nach einigen Tagen fuhr der Pole Ayling den Angaben zufolge zurück nach Mailand und setzte sie nahe des britischen Konsulats aus. Sie sei wegen ihres kleinen Sohnes verschont worden, erzählte die junge Frau. Die Verteidigung des Verurteilten hatte argumentiert, das Model habe die Entführung inszeniert, um ihre Karriere voranzutreiben. (SDA)

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Übernahmestreit: Sika führt Einheitsaktie ein

Mon, 06/11/2018 - 18:20

BAAR - ZG - Die Sika-Aktionäre haben heute die langjährige Auseinandersetzung mit der Eignerfamilie Burkard definitiv beendet. Die ausserordentliche Generalversammlung hat am Montag die Einheitsnamenaktie eingeführt. Auch die Vinkulierung und das Opting-Out wurden abgeschafft.

Insbesondere diese beiden Regelungen in den Statuten von Sika hatten die Grundlage für die Auseinandersetzung um die Übernahme durch den französischen Konzern Saint-Gobain gebildet. Damit hat nun auch Sika einen modernen Ordnungsrahmen.

Sika hat aber in den letzten Jahren trotz dem grossen Zusatzdruck des Übernahmekampfes Rekordresultate geschrieben. «Wir haben die feste Absicht, dies fortzusetzen», erklärte Verwaltungsrats-Präsident Paul Hälg den Aktionären.

Mit der Beseitigung des Übernahmekampfes sehe er mit grosser Zuversicht in die Zukunft, erklärte Hälg. «Und wir wollen unsere Erfolgsgeschichte noch weiter beschleunigen.» Das Unternehmen könne sich nun «voll und ganz» auf die eigene Wachstumsstrategie konzentrieren.

Neu zieht mit Justin Howell ein Vertreter der Bill-Gates-Stiftung ins Aufsichtsgremium ein. Die Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates ist seit vielen Jahren Sika-Aktionärin und hatte den Verwaltungsrat während der langjährigen Auseinandersetzung unterstützt. Howell nimmt einen der drei freigewordenen Sitze im Verwaltungsrat ein.

Denn mit der vor gut einem Monat erreichten Einigung im langjährigen Streit mit der Eignerfamilie Burkard sind die drei Familien-Vertreter aus dem Sika-Verwaltungsrat ausgeschieden. Urs Burkard, Jürgen Tinggren und Willi Leimer traten seinerzeit mit unmittelbarer Wirkung aus dem Gremium zurück.

Im Mai fand nach dreieinhalb Jahren die Auseinandersetzung ein Ende. Erst kaufte Saint-Gobain die Aktien der Familie Burkard für 3,22 Milliarden Franken - eine halbe Milliarde mehr, als ursprünglich ausgehandelt. Ein Teil davon wurde gleich an Sika weiterverkauft. Die Franzosen wiederum gingen mit einem Gewinn von über 600 Millionen Euro aus dem Deal heraus. Eine respektable Zahl: 2017 schrieb Saint-Gobain einen Nettogewinn von 1,57 Milliarden Euro. Hälg sprach am Montag denn auch von einer «Win-Win-Win»-Situation.

Der Streit um die Zukunft der Sika ist bereits Dezember 2014 entbrannt. Die fünf Burkard-Geschwister trennten sich seinerzeit nach 104 Jahren von der Firma. Die vierte Generation der Sika-Gründerfamilie Winkler verkaufte damals ihre stimmenmässige Mehrheitsbeteiligung in einer Nacht-und-Nebel-Aktion für 2,75 Milliarden Franken an Saint-Gobain.

Das Nachsehen hatten die Publikumsaktionäre. Denn die Franzosen waren nicht zu einem Angebot für die übrigen Aktien verpflichtet. Womit Saint-Gobain und die Familie Burkard jedoch nicht gerechnet hatten: Der unabhängige Verwaltungsrat und das Management von Sika probten den Aufstand. Denn mit Saint-Gobain hätte statt einem Ankeraktionär ein Mitbewerber die Firma kontrolliert, so die Begründung.

Was folgte, war eine langjährige Auseinandersetzung vor Gericht und an insgesamt fünf Generalversammlungen. Dabei griff der Sika-Verwaltungsrat stets zum gleichen Kniff, um eine Übernahme durch Saint-Gobain zu verhindern: Das Stimmrecht der Sika-Erben wurde in den wichtigsten Punkten auf 5 Prozent beschränkt. Die Familienerben hielten eigentlich mit einem Kapitalanteil von rund 16 Prozent eine Mehrheit von 52 Prozent der Stimmrechte.

Damit wurde bis zur endgültigen Klärung der rechtlichen Fragen eine frühzeitige Einverleibung Sikas in Saint-Gobain verhindert. Denn eine vollzogene Übernahme wäre kaum umkehrbar gewesen. Und Sika erhielt Unterstützung von den Richtern. Im Oktober 2016 wies das Kantonsgericht Zug die Anfechtungsklage der Familie Burkard ab; seither stand es eins zu null für Sika.

Die Familie Burkard hatte den Fall danach umgehend an die nächste Instanz weitergezogen. Als im Mai die gütliche Einigung aller Parteien mitgeteilt wurde, lag der Ball noch beim Zuger Obergericht. Danach hätte der Fall noch ans Bundesgericht weitergezogen werden können. Aber dazu ist es bekanntlich nicht gekommen.

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Flüchtlinge: Heimatreiseverbot soll verschärft werden

Mon, 06/11/2018 - 18:17

Reist ein Flüchtling in seinen Heimat- oder Herkunftsstaat, soll ihm die Flüchtlingseigenschaft einfacher aberkannt werden können. Der Ständerat hat sich am Montag für eine Umkehr der Beweislast ausgesprochen, wie sie der Bundesrat vorschlägt.

Künftig sollen nicht mehr die Behörden beweisen müssen, dass der Flüchtling eine unzulässige Reise unternommen hat. Vielmehr soll der Flüchtling glaubhaft machen müssen, dass die Reise aufgrund eines Zwangs erfolgte.

Die kleine Kammer hiess eine solche Änderung des Ausländergesetzes mit 30 zu 2 Stimmen bei 11 Enthaltungen gut. Bei «wichtigen Gründen» kann das Staatssekretariat für Migration (SEM) eine Ausnahme bewilligen.

Der Bundesrat sowie eine Minderheit um Robert Cramer (Grüne/GE) wollten noch weitere Reisegründe auflisten, die nicht zu einer Aberkennung der Flüchtlingseigenschaft führen. Dies lehnte der Ständerat aber wie zuvor auch seine Staatspolitische Kommission (SPK) mit 28 zu 16 Stimmen ab.

Cramer erinnerte an den humanitären Grundgedanken des Asylrechts - den Schutz von Menschen, die zu Hause an Leib und Leben bedroht sind. Die geforderten Beweise zu erbringen, könne unter Umständen sehr schwierig sein. Mit der Umkehrung der Beweislast werde der Asylgedanke mit Füssen getreten.

Die kleine Kammer will noch einen Schritt weitergehen als der Bundesrat: Nach ihrem Willen soll das SEM anerkannten Flüchtlingen verbieten können, in die Nachbarstaaten ihrer Heimatländer und in bestimmte Transitländer zu reisen. Diesen Entscheid fällte sie mit 29 zu 12 Stimmen bei einer Enthaltung.

Heute ist anerkannten Flüchtlingen bloss die Reise in den Heimat- oder Herkunftsstaat untersagt; ansonsten gilt für sie Reisefreiheit.

Die Verschärfungs-Klausel stammt aus der Feder der SPK. Sie soll dann zum Zuge kommen, wenn «der begründete Verdacht» besteht, dass Flüchtlinge aus einem bestimmten Herkunftsstaat das Heimreiseverbot umgehen. Einmal verfügt, würde ein solches Verbot für alle Flüchtlinge aus dem betreffenden Staat gelten.

Der Bundesrat hatte eine solche Verschärfung in Betracht gezogen, nach der Vernehmlassung aber darauf verzichtet. Er kam zum Schluss, dass sich solche Reiseverbote in der Praxis kaum durchsetzen liessen.

Zudem würde ein solches Verbot den Besuch von nahen Familienangehörigen in die Nachbarstaaten verunmöglichen, die sich dort vorübergehend oder dauerhaft aufhielten. Darauf hatten in der Vernehmlassung Flüchtlingsorganisationen hingewiesen. Sie warnten auch vor einer Pauschalbestrafung ganzer Bevölkerungsgruppen - Sommaruga sprach von «Sippenhaft».

Auch in Bezug auf die Strafverfolgung von straffällig gewordenen Ausländern und Ausländerinnen ohne gültige Aufenthaltspapiere wich der Ständerat von der Bundesratsvorlage ab. Der Bundesrat will einführen, dass die Behörden von einer teuren und langwierigen Strafverfolgung absehen können in Fällen, in denen ein Aus- oder Wegweisungsverfahren «vorgesehen oder hängig» ist.

Eine Minderheit aus FDP-, CVP- und SVP-Vertretern beantragte, diese Bestimmung ganz aus dem Ausländergesetz zu streichen. Straftaten gehörten geahndet, argumentierte sie. Der Rat folgte ihr mit 25 zu 19 Stimmen.

Für Unmut sorgte bei einer Minderheit um Peter Föhn (SVP/SZ) auch der Vorschlag des Bundesrats, anerkannten Staatenlosen analog zu anerkannten Flüchtlingen künftig zu ermöglichen, erwerbstätig zu sein - auch solchen «mit einer rechtskräftigen Landesverweisung».

«Warum sind Menschen staatenlos? Die meisten sind es, weil sie ihren Ausweis schreddern», sagte Föhn. Die Justizministerin hielt dem entgegen, Staatenlose seien keine Asylbewerber, die ihre Papiere wegwerfen. «Staatenlose haben gar keine Papiere. Wenn sie diese Personen ausschaffen wollen, dann sagen Sie mir bitte, in welchen Staat.»

Sommaruga sowie eine Mehrheit von 31 zu 9 Stimmen bei 2 Enthaltungen befürworteten einen pragmatischen Ansatz. «Am Schluss können Sie nur noch entscheiden, ob Sie ihnen Sozialhilfe geben wollen oder Sie sie arbeiten lassen wollen.» Denn am Umstand, dass sie in der Schweiz seien, lasse sich nichts ändern.

Der Rat folgte Sommaruga auch in Bezug auf Prostituierte, die bei der Ausübung ihrer Tätigkeit Opfer von Straftaten werden. Sie sollen nach dem Willen des Ständerats in bestimmten Fällen die Möglichkeit erhalten, für die Dauer des Strafverfahrens eine Aufenthaltsbewilligung sowie eine Rückkehrhilfe zu beantragen. Damit würde nach der Aufhebung des Cabaret-Tänzerinnen-Statuts der Schutz von Prostituierten verstärkt.

Nun geht die Vorlage, die noch weitere Änderungen enthält, an den Nationalrat.

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Singapurs Premier ist Gastgeber und finanziert den Gipfel der Hoffnung: Loong knöpft sich Kim und Trump vor

Mon, 06/11/2018 - 18:16

SINGAPUR - Lee Hsien Loong ist der Gastgeber des Hoffnungsgipfels. Vor dem grossen Treffen am Dienstag redete der Premierminister von Singapur Trump und Kim ins Gewissen. Nicht immer gab er sich so diplomatisch.

Am Sonntag Kim Jong Un (34) und am Montag Donald Trump (71): Singapurs Premierminister Lee Hsien Loong (66) hat vor dem Gipfel der Hoffnung vom Dienstag die Staatsoberhäupter von Nordkorea und den USA einzeln zu sich eingeladen.

Eindringlich sprach er auf die beiden ein. Der Gipfel müsse zum Erfolg werden. Der Weltfriede stehe auf dem Spiel!

Der Gastgeber langte für die Finanzierung des Gipfels auch selbst tief in die Staatskasse. Rund 20 Millionen Franken kostet Singapur der Anlass. Es ist nicht nur ein Beitrag an die Konfliktbewältigung, sondern auch beste Tourismuswerbung für den kleinen Stadtstaat.

Mit einer der mächtigsten Frauen verheiratet

Lee Hsien Loong ist der älteste Sohn des Staatsgründers und ersten Premierministers Lee Kuan Yew (†91) und amtet seit 2004 als Premierminister. Er ist in zweiter Ehe mit einer der mächtigsten Frauen der Welt verheiratet: Ho Ching (65) ist Generaldirektorin der regierungseigenen Temasek Holdings, die für die wirtschaftliche Entwicklung des Staates verantwortlich ist. Zusammen haben sie drei Söhne und eine Tochter.

Loong ist top ausgebildet: Er schloss sein Mathematik- und Informatikstudium in Cambridge (GB) mit Bestnoten ab.

Nicht immer war er ein Mann von Diplomatie. Als ältester Sohn des Staatsgründers musste er sich wiederholt Vorwürfe der Vetterliwirtschaft gefallen lassen, zudem soll er einen ehemaligen Finanzminister geohrfeigt haben.

Merkel düpiert

Auch den Taiwanern und Deutschen ist er nicht nur in guter Erinnerung. 2004 besuchte er Taiwan und kritisierte dessen Unabhängigkeitspolitik. 2005 verneigte er sich in Deutschland nicht vor der deutschen Flagge, sondern eilte Kanzlerin Angela Merkel (63) einfach davon.

Auf Twitter hielt sich Loong nach den Besuchen der Staatsoberhäupter diplomatisch zurück. Er twitterte lediglich, dass er Trump und Kim treffe und ihnen einen guten Aufenthalt in Singapur wünsche. 

Am Dienstag um 3 Uhr Schweizer Zeit gilts ernst: Die beiden Kontrahenten treffen im Hotel Capella aufeinander. Die Zeichen stehen momentan auf Versöhnung. Wird der Gipfel zum Erfolg, hat sich Loong mit seinem Engagement einen Platz in den Geschichtsbüchern verdient.

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Bethesda an der E3: Neues «Doom» und viele Infos zu «Fallout 76»

Mon, 06/11/2018 - 18:10

Bei der «Fallout»-Reihe wird vieles anders als in den bisherigen Ausgaben. Das hat die E3-Präsentation von Entwickler Bethesda gezeigt. Zusätzlich gab es neue Eindrücke zu «Rage 2» und einen ersten Einblick in «Doom Eternal».

Fallout 76

Statt um ein ausgewachsenes Rollenspiel handelt es sich bei «Fallout 76» um einen Team-Survival-Titel. Dieser spielt in West Virginia, dessen Fläche im Spiel vier Mal so gross sein soll, wie die Umgebung in «Fallout 4». Da die Überlebenden von Vault 76 zu den ersten gehören, die nach dem Atomkrieg wieder an die Oberfläche vorstossen, gibt es keine vom Spiel gesteuerten Einwohner und dementsprechend auch höchstens eine nebensächliche Story. Stattdessen dürfen eine zweistellige Anzahl Spieler auf dem gleichen Server gemeinsam Basen aufbauen oder gefährliche Gegner bekämpfen. So erinnert das Spiel entfernt an das vor kurzem erschienene «Conan Exiles». Wer zudem den gesamten Launch-Code einer Atom-Rakete findet, darf mit dieser die Basis anderer Spieler in Schutt und Asche legen. Erscheinen soll «Fallout 76» am 14. November 2018 für PC, PS4 und Xbox One.

 

Rage 2

Im postapokalyptischen Shooter schlüpft der Spieler in die Rolle von Walker, dem «letzten Ranger», der in der Welt noch für Gerechtigkeit sorgt. Seine Gegner gehören zur Banditen-Gruppe «The Authority». Dabei wechselt das Spiel schnell zwischen actionreichen Ballereien und heissen Autoverfolgungsjagden. So wirkt das Ganze etwas wie eine durchgeknallte «Mad Max»-Version. Grafisch sieht das Game hervorragend aus. Zum Schluss des gezeigten Ausschnitts tauchte schliesslich noch ein gigantischer Mutant auf, der wohl nicht so leicht ins Gras beisst. «Rage 2» erscheint im nächsten Frühling für PC, PS4 und Xbox One.

 

Doom Eternal

Auch das Shooter-Urgestein «Doom» erhält eine neue Ausgabe. In dieser besucht der Spieler allerdings nicht mehr die Hölle, stattdessen kommt die Hölle auf die Erde. Und das mit doppelt so vielen Dämonen, wie in bisherigen Ausgaben. Weitere Infos zum Spiel soll es zur Quakecon im August geben.

 

Weitere Spiele

In einem Ausblick in die fernere Zukunft hat Bethesda sowohl das Weltraumspiel «Starfield» als auch das heisserwartete «The Elder Scrolls 6» angekündigt. Da die beiden Spiele allerdings nacheinander entwickelt werden, dürfte es bis zum Release des Rollenspiels noch einige Jahre dauern. Zusätzlich erhält «Wolfenstein» nochmals einen neuen Ableger. «Youngblood» spielt in den 80er-Jahren, wobei die Zwillingstöchter des bisherigen Helden B.J. Blazkowicz haufenweise Nazis über den Haufen ballern werden. Dabei darf man das Spiel alleine oder zu zweit in Angriff nehmen.

 

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Nach Leichenfund im Genfersee: Vier Personen in U-Haft

Mon, 06/11/2018 - 18:08

VEVEY VD - Nach dem Fund der Leiche einer jungen Frau im Genfersee in Vevey VD befinden sich vier Personen seit April in Untersuchungshaft. Es besteht der Verdacht, dass das Opfer vor seinem Tod sexuell missbraucht worden ist.

Der leblose Körper der jungen Schweizerin war Mitte März im Genfersee gefunden worden. Im April liess die Waadtländer Staatsanwaltschaft vier Asylbewerber wegen starker Verdachtsmomente inhaftieren, wie sie am Montag mitteilte.

«Mehrere von ihnen hatten sexuellen Kontakt mit der jungen Frau, die sich in einem fortgeschritten alkoholisierten Zustand befand», hält die Staatsanwaltschaft fest. DNA-Spuren würden beweisen, dass diese Handlungen während der Nacht stattgefunden hätten.

Die Tatverdächtigen werden in erster Linie wegen sexueller Handlungen mit einer Person beschuldigt, die nicht urteilsfähig und nicht in der Lage war, sich zu wehren. Die Untersuchung will den genauen Ablauf der Nacht ermitteln. Zurzeit beschränkt sich die Staatsanwaltschaft auf die Feststellung, dass die Leiche der Frau an einem Samstagmorgen um 7 Uhr im Genfersee gefunden wurde. (SDA)

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1000 km südöstlich von Moskau: Hier logiert die Nati während der WM

Mon, 06/11/2018 - 18:04

In Toljatti residiert die Schweizer Nationalmannschaft während der ganzen WM. Hier ein Einblick.

Nach der Landung in Samara müssen die Schweizer Nati-Stars im Bus noch eine Stunde ausharren, bevor sie nach einem über siebenstündigen Trip ihr WM-Quartier in Toljatti beziehen können.

Toljatti, 1964 nach dem italienischen Kommunisten Palmiro Togliatti benannt, liegt 1000 km südöstlich von Moskau. Das Toljatti Resort befindet sich direkt an der Wolga. Das neunstöckige Hotel mit Swimmingpool, Sauna und Fitnessraum haben die Schwei­zer während ihres ganzen WM-Aufenthalts exklusiv für sich, mit 40 000 Quadratmetern Land rund­herum. Die Karaokebar «Garage» und die Strandbar werden Sommer, Xhaka und Co. kaum benützen können. Doch ab und zu ein Spaziergang an der Wolga wird wohl drinliegen.

Fliegen und siegen

Trainiert wird im Torpedo-Stadion von Toljatti. Fünf Minuten vom Hotel entfernt. Dort ist ein neuer Rasen gelegt worden.

Zu den Gruppenspielen gegen Brasilien (am 17. Juni in Rostow am Don) beträgt die Flugzeit 1.35 Stunden. Vor dem zweiten Spiel gegen Serbien (22. Juni in Kaliningrad) sitzt die Nati 2.45 Stunden im Flieger. Am kürzesten ist die Flugzeit vor dem letzten Gruppenspiel am 27. Juni gegen Costa Rica – 55 Minuten nach Nischni Nowgorod.

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BLICK-Kolumnist Giuseppe Gracia über die Integration der Muslime in der Schweiz: Staatlich anerkannter Islam

Mon, 06/11/2018 - 17:41

Nicht nur die Gleichstellung zwischen Mann und Frau sollte eingehalten werden, sondern auch die Gleichstellung der Religionen. Ein staatlich anerkannter Islam steht daher zur Debatte. Ebenfalls sollten Staaten religionsneutral organisiert sein.

Kürzlich wurde ich vom Schweizer Fernsehen in die Sendung «Club» eingeladen. Es ging um den Vorschlag der SP, den Islam staatlich anzuerkennen, sofern Prinzipien wie die Gleichstellung von Mann und Frau eingehalten werden. Die Hoffnung: ein angepasster Schweizer Islam. Die Realität: Schon grosse Nachbarn wie Frankreich und Deutschland scheitern an der staatlichen Heranzüchtung eines Euro-Islam, während weltweit gesehen alle islamisch geprägten Länder totalitär sind und die Scharia über die Menschenrechte stellen.

Trotzdem ist die Integration der Muslime in der Schweiz ein wichtiges Anliegen. Ein moderner Rechtsstaat soll Menschen jedoch nicht religiös integrieren, sondern gesellschaftlich und kulturell: über Schule, Arbeitsmarkt, Sportvereine, Kulturvereine. Der Staat muss religionsneutral den Einzelnen adressieren, statt auf Glaubensgruppen zu setzen, sonst schiebt er zwischen sich und seine Bürger religiöse Institutionen und Autoritäten und stärkt diese. Ein liberaler Staat soll grundsätzlich keine Religionen organisieren und finanzieren. Das verhindert die Trennung von Staat und Religion.

Formale Gleichbehandlung

Natürlich ist der Ruf nach Gleichbehandlung aller Religionen legitim. Früher waren die meisten Schweizerinnen und Schweizer entweder reformiert oder katholisch, heute herrscht ein grosser Pluralismus. Es ist nicht gerecht, wenn weiterhin nur die klassischen Kirchen privilegiert werden. Aber statt wie die SP vorschlägt, nun auch den Islam ins mittelalterliche System einer staatlich organisierten Religion aufzunehmen, könnte man umgekehrt allen Religionen die Privilegien wegnehmen. Auf diesem Weg könnte der Staat ebenfalls formale Gleichbehandlung erreichen – ganz ähnlich wie die USA, die alle Religionen als private Organisationen gleich behandeln und seit Jahrzehnten vorbildlich darin sind, verschiedenste Gruppen zu integrieren.

Bald startet die Fussball-WM in Russland, dann können wir unsere Nationalmannschaft anfeuern. Diese ist für mich ein Spiegel der bunten Schweiz: Menschen unterschiedlichster Herkunft und Religion, und doch alle in der gleichen Mannschaft. Für mich ein grossartiges Beispiel für gelungene Integration, ganz aus der Kraft der Zivilgesellschaft. Eine Kraft, an die man auch ohne Religion glauben kann.

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Giuseppe Gracia (50) ist Schriftsteller und Medienbeauftragter des Bistums Chur. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. In seiner BLICK-Kolumne, die jeden zweiten Montag erscheint, äussert er persönliche Ansichten. 

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Küng bleibt Leader der Tour de Suisse: Italiener schlägt Sagan in spektakulärem Schluss-Sprint

Mon, 06/11/2018 - 17:38

Der Aargauer Silvan Dillier verpasst den erhofften Heimsieg an der Tour de Suisse. Sprinter Sonny Colbrelli schnappt dem Lokalmatador den Etappenerfolg vor der Nase weg. Sagan wird Dritter, Küng bleibt im Gelben Trikot.

Im nördlichen Aargau, in der Region zwischen Aare und Rhein, kennt Silvan Dillier jede Strasse. Es ist seine Heimat, sein Trainingsrevier – doch der Traum vom Tour-de-Suisse-Triumph quasi vor der eigenen Haustür bleibt vorerst unerfüllt. Auf der 3. Etappe gehört der 27-jährige Schweizer Meisters zu den Geschlagenen. Der Tagessieg in Gansingen geht an den italienischen Sprinter Sonny Colbrelli vom Team Bahrain-Merida.

Vor den Augen von Familienangehörigen und Freunden bleibt Dillier im Sprint-Finale nach 183 km chancenlos. Nach seinem Etappensieg beim letztjährigen Giro sowie dem ganz starken zweiten Platz vor zwei Monaten beim Klassiker Paris-Roubaix hatte der Aargauer aus Ehrendingen dieses Teilstück zu einem seiner Saisonziele erklärt. Doch in der Regenschlacht erweisen sich andere als stärker.

Im Schlussspurt einer Gruppe aus Sprintern und Klassementfahrern setzt sich Colbrelli vor dem Kolumbianer Fernando Gaviria und Weltmeister Peter Sagan (Slk) durch. Einen sehr guten vierten Platz belegt Michael Albasini als bester Schweizer.

 

In der Gesamtwertung verteidigt Stefan Küng das Gelbe Trikot des Leaders. Der Thurgauer fährt beschützt von seinem BMC-Team ein taktisch kluges Rennen und lässt auch beim schwierigen Finale mit zahlreichen kurzen Anstiegen nichts anbrennen. Zeitfahrspezialist Küng liegt im Gesamtklassement weiterhin 3 Sekunden vor seinen Teamkollegen Greg van Avermaet (Be) und Richie Porte (Aus).

In Gefahr geraten könnte Küngs Führung allerdings auf der vierten Etappe am Dienstag. Auf der Fahrt von Gansingen nach Gstaad (189 km) wartet im Finale ein knackiger Anstieg nach Saanenmöser auf knapp 1300 m. Spätestens dort wird es die ersten ernsthaften Angriffe aufs Gelbe Trikot geben.

Auf der Etappe nach Gansingen gibt’s für die Ausreissergruppe des Tages dagegen nichts zu holen. Das Trio Grellier (Fra), Zaccanti (It), Watson (Aus) löst sich zwar früh vom Hauptfeld, erreicht aber einen maximalen Vorsprung von 4 Minuten. Zu wenig, um im anspruchsvollen Gelände auf der zweiten Etappenhälfte gegen das jagende Hauptfeld zu bestehen.

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Gesundheit: Qualitätssicherung im Gesundheitswesen

Mon, 06/11/2018 - 17:25

Der Bundesrat soll im Gesundheitswesen eine eidgenössische Qualitätskommission einsetzen. Das hat der Nationalrat bei der Beratung einer Gesetzesvorlage beschlossen, welche die Qualität und Wirtschaftlichkeit verbessern soll. Das Projekt ist seit Jahren umstritten.

Kommissionssprecherin Bea Heim (SP/SO) brachte es zu Beginn der Eintretensdebatte auf den Punkt: «Gegen Massnahmen, welche die Qualität im Gesundheitswesen verbessern, ist niemand.» Jedoch werde seit Jahren über deren Ausgestaltung gestritten. Seit 2007 stünden konkrete Empfehlungen im Raum, getan habe sich nichts.

Der Bundesrat hatte dem Parlament bereits im Dezember 2015 einen Krankenkassenzuschlag für Qualitätsprogramme vorgeschlagen. Diese Qualitätsprogramme hätten Spitäler und Ärzte dabei unterstützt, ihre Behandlungsprozesse zu verbessern, damit Fehler vermieden werden könnten.

Nachdem der Ständerat vor zwei Jahren nicht auf den bundesrätlichen Entwurf zu den Änderungen im Krankenversicherungsgesetz (KVG) eingetreten war, hat der Nationalrat nun einen neuen Versuch gestartet.

Mit 159 zu 24 Stimmen bei 4 Enthaltungen stimmte die grosse Kammer am Montag einem überarbeiteten Konzept ihrer vorberatenden Gesundheitskommission zu. Dieses schafft die strukturellen und finanziellen Grundlagen zur Umsetzung einer Qualitätsstrategie im Gesundheitswesen.

Konkret soll eine eidgenössische Qualitätskommission geschaffen werden - in Form einer Stiftung oder einer ausserparlamentarischen Kommission.

In der Qualitätskommission sollen die Kantone, die Leistungserbringer, die Versicherer, die Versicherten und weitere Fachleute Einsitz nehmen. Die Kommission würde Behörden, Leistungserbringer und Versicherer beraten. Weiter könnte sie Dritte beauftragen, Qualitätsindikatoren zu entwickeln.

Weiter sollen sollen Leistungserbringer und Versicherer verpflichtet werden, nationale Verträge über die Qualitätsentwicklung abzuschliessen. Diese sollen vom Bund geprüft werden und für alle Leistungserbringer verbindlich sein.

Die zentrale Frage im Nationalrat war, wer die Kosten aufbringt. Der Bundesrat hatte ursprünglich vorgeschlagen, dass die Versicherten die Massnahmen zahlen - über einen Beitrag von maximal 0,07 Prozent der durchschnittlichen Jahresprämie. Das wären derzeit höchstens 3.50 Franken im Jahr.

Der Nationalrat schlägt auch hier einen anderen Weg ein. Demnach sollen die Kosten je zur Hälfte der Bund und die Kantone tragen. Das beschloss die grosse Kammer mit 119 zu 66 Stimmen.

Eine Minderheit um die Aargauer CVP-Nationalrätin Ruth Humbel wollte auch die Versicherer in die Pflicht nehmen, scheiterte aber mit diesem tripartiten Finanzierungsschlüssel. Schliesslich genehmigte der Nationalrat einen Kredit in Höhe von 45,2 Millionen Franken für die Jahre 2019 bis 2022.

Weiter stimmte der Nationalrat verschiedenen Sanktionsmöglichkeiten für Leistungserbringer zu, wenn diese die Anforderungen bezüglich Wirtschaftlichkeit und Qualität verletzen. Hält sich ein Leistungserbringer nicht an die Regeln zur Qualitätsentwicklung, soll seine Leistung nicht von der Krankenversicherung vergütet werden.

Unbestritten war der Grundsatz, wonach sich die Tarife und Preise an der Entschädigung für jene Leistungserbringer orientieren sollen, welche die Leistung in der notwendigen Qualität effizient und günstig erbringen. Was im stationären Bereich gilt, soll auch für den ambulanten Bereich gelten.

Als Beispiel dient etwa ein Pilotprogramm in der Chirurgie: Mittels Checklisten soll verhindert werden, dass Patienten am falschen Körperteil operiert oder mit Kompressen im Bauch zugenäht werden. Im Ständerat fand die Mehrheit im Sommer 2016, die Vorlage sei unnötig, der Bund habe bereits genügend Instrumente zur Qualitätssicherung.

Tritt die kleine Kammer in einer der kommenden Sessionen ein zweites Mal nicht auf das Gesetzesprojekt ein, ist dieses vom Tisch. Möglich ist aber auch die Rückweisung des Geschäfts an die Kommission, wie dies die FDP-Fraktion im Nationalrat erfolglos vorgeschlagen hatte.

Die Partei wollte aus Bürokratiegründen auf die Einsetzung einer Kommission verzichten und dafür die Kompetenzen des nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken ausweiten. Die Finanzierung sollte nach dem Vorbild der Programme der Stiftung Patientensicherheit Schweiz gestaltet werden. Der Antrag wurde mit 154 zu 27 Stimmen bei 5 Enthaltungen abgelehnt.

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