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Updated: 3 days 54 min ago

Winterthur hat die Schaumkrone auf: BLICK in der Bierhauptstadt der Schweiz

Sun, 06/17/2018 - 19:04

WINTERTHUR - 956 Brauerein hat die Schweiz. Vor allem in Winterthur und im Stadtteil Oberwinterthur brodelt es! Eine «BLICK»-Analyse zeigt: An keiner Postleitzahl sind so viele Brauereien registriert. Finden Sie im interaktiven Video heraus, warum das so ist. Und entscheiden Sie, ob sie lieber ein Bier testen, im Brauerei-Atlas stöbern oder das Geheimnis des Brauens ergründen wollen.

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Wahlen beim Kirchenbund: Gottfried Locher bleibt höchster Reformierter

Sun, 06/17/2018 - 18:25

Gottfried Locher bleibt Präsident des Evangelischen Kirchenbundes (SEK). Die Abgeordneten des SEK bestätigten den Berner Theologen am Sonntag in Schaffhausen für eine dritte Amtszeit. Er setzte sich damit gegen die Zürcher Pfarrerin Rita Famos durch.

Gottfried Locher bleibt Präsident des Evangelischen Kirchenbundes (SEK). Die Abgeordneten des SEK bestätigten den Berner Theologen am Sonntag in Schaffhausen für eine dritte Amtszeit. Er setzte sich damit gegen die Zürcher Pfarrerin Rita Famos durch.

43 der 70 Abgeordneten gaben Locher ihre Stimme, 24 stimmten für Famos. Locher ist bereits seit acht Jahren Präsident des SEK. Er wurde im Juni 2010 gewählt und trat sein Amt Anfang 2011 an.

Mit dem sonntäglichen Votum geht eine Kampfwahl zwischen zwei sehr gegensätzlichen Kandidaten zu Ende. In den Medien war gar von einem «historischen Duell» die Rede. Wäre Famos gewählt worden, wäre zum ersten Mal eine Frau an der Spitze des SEK gestanden.

Doch nicht nur das Geschlecht unterscheidet den 52-Jährigen Berner und die gebürtige Berner Oberländerin. Auch die Einstellung zu einzelnen Themen klafft auseinander.

Die Reformierte Kirche der Schweiz befindet im Umbruch. Es ist eine Verfassungsänderung in Planung. Damit sollen auch die lose verbundenen SEK-Mitgliedskirchen neu zu einer evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) zusammengeführt werden.

Die Umsetzung der neuen Verfassung werde Locher jetzt in die Wege leiten können, heisst es in einer Mitteilung des SEK vom Sonntagabend. (SDA)

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Der Weg des Plastiks: Der transparente Feind

Sun, 06/17/2018 - 18:21

Plastik ist das neue Übel. Die Politik will ihn loswerden. Wir sind dem Kunststoff gefolgt, von den Erdölquellen Saudi-Arabiens über die Verpackungs­fabrik im Waadtland bis zur Deponie im Aargau.

Grüezi! Gestatten, ich bin die Verpackung ­Ihres Schnitzels, das Sie beim Grossverteiler kaufen. Ich bin hübsch: Ich glänze leicht, ich bin teilweise fest, teilweise ­anschmiegsam, ich sehe trotz meiner umweltfreundlichen Anmutung sehr hygienisch aus. Was Sie nicht wissen oder verdrängen: Sie essen mich, auch wenn ich eigentlich nicht geniessbar bin. Doch dazu komme ich erst zum Schluss. Zunächst weiss ich natürlich, dass Sie mich eigentlich gar nicht möchten. Sie müssen aber, denn ich umhülle die ­Dinge, die Sie wirklich kaufen wollen. Mich hingegen benützen Sie nur kurz und schmeissen mich dann, je nachdem, wo Sie wohnen, in den Güsel oder Ghüder, in den Abfall oder Kehricht.

Die Politik hat dem Plastik den Kampf angesagt. Er gilt als das neue Übel unserer Zeit. Doch woher kommt er eigentlich, wie landet er in der Schweiz, und was passiert, nachdem wir ihn entsorgt haben? Wir verfolgen den Weg einer Schnitzelverpackung aus der Migros von Anfang bis Ende. Von Saudi-­Arabien bis nach Teuftal im Aargau.

Als Erstes müssen Sie wissen: Eine Lebensmittelverpackung ist ein regelrechtes Wunder der Technologie, das Produkt eines Zusammenspiels diverser Industrien. Nur schon dass Kaufkunden zwar – wie in unserem Beispiel – ein Schnitzel, aber kaum Blut sehen, ist eine ­kleine Meisterleistung, an der neun Monate lang Produktentwickler, Physiker, Ingenieure, Chemiker, Materialforscher, Marketingexperten und Grafikdesigner gearbeitet haben. Sogar auf mathematische Berechnungen spezialisierte Firmen beschäftigt die Migros bei der Entwicklung einer neuen Verpackung – um den Materialbedarf exakt an die optimale Ökobilanz einer Verpackung anzupassen.

Das erklärt auch, weshalb immer noch Plastik zum Einsatz kommt. Die Umweltbelastung bei der Herstellung von Bioplastik sei höher, erklärt Migros-Mediensprecherin Alexandra Kunz. «Der Anbau der Rohstoffe für Bioplastik – in der Regel Mais oder Zuckerrohr – erzeugt durch den Pestizideinsatz und die Bewässerung viel höhere Emissionen. Die Ökobilanz ist so schlechter als bei konventionellem Plastik.» Die Migros spart mit ihrer neusten Verpackung 70 Prozent Kunststoff respektive 30 Tonnen im Jahr ein. Deshalb besteht diese zum ­einen aus umweltfreundlichem, rezyklierbarem Karton und zum anderen aus einer dünnen Hightech-Kunststofffolie mit sieben Schichten und verschiedenen Funktionen.

Unter der Erde tief, da komm ich her: sieben Schichten ... Alles klar, aber beginnen wir von vorn: Meine sieben durchsichtig-glänzenden Schichten sind anfangs gar nicht hübsch, biegsam und glänzend. Ich bin sozusagen eine Ausgeburt der Hölle: Unter tonnenschweren Erdschichten hocke ich zu Anbeginn meines Lebens in Saudi-Arabien tief, tief unter Gestein, heiss, dickflüssig und träge.

Einmal hochgepumpt, verschifft die saudische Erdölindustrie den Rohstoff, der allen Kunststoffen zugrunde liegt, nach Antwerpen. In einer Fabrik erhitzt dort eine riesige Maschinerie das grob gereinigte Erdöl auf bis zu 800 Grad Celsius. Cracking nennt die Industrie dieses Verfahren. In dieser Hitze zerfällt das Öl zu Gasen, die wiederum ­andere Fabrikanlagen in Granulate umwandeln.

Auf Lastwagen fährt man diese unter anderem in die Nähe von Como in Italien. In verschiedenen Fabriken werden die Granulate ­erhitzt und in einem Verfahren ­namens Blas­extrusion zu einer ausgeklügelten Folie verarbeitet. Eine Schicht besteht etwa aus Nylon, die sorgt für Zähigkeit und Durchstossfestigkeit. Eine andere besteht aus Ethylenvinyl­alkohol, sie wirkt als Aroma- und Sauerstoffbarriere. Noch eine weitere Schicht sorgt für Elastizität – damit die Verpackungen leicht zu öffnen sind. All diese Funktionen benötigen lediglich eine Dicke von 125 Mikron, also 0,125 Millimetern – etwa das Doppelte eines menschlichen Haares.

Sie sehen, bis Sie mich auf Ihrer Küchentheke ­aufreissen, wurde ich schon ein paar Mal herumgekarrt in meinem Leben. Nur schon was ich bis zu Ihnen so an Strecke gemacht habe, geht auf keine Kuhhaut – mindestens 5400 Kilometer Luftlinie. Ich habe vielleicht sogar schon mehr von der Welt gesehen als Sie! Bestimmt aber habe ich schon mehr Transportunternehmen beschäftigt. Nach Saudi-­Arabien, Antwerpen und Como geht es nun nämlich in die Schweiz.

In Ecublens bei Lausanne stellt die Micarna die neue Verpackung ­zusammen. 85 Migros-Angestellte in hygienisch weissen Schutzanzügen belegen einen mit Spezialfolie beschichteten Karton mit Fleischstücken. Vor dem Eintritt in und dem Ausgang aus den Produktionshallen desinfiziert eine Schleuse ihr Schuhwerk, auch die Hände müssen sie akribisch mit Seife und Alkohol desinfizieren. Die Karton-Folie-Fleisch-Kombination gerät automatisiert auf ein Förderband. Von oben führt ein Förderband das Oberteil der Spezialfolie zu, die Maschine stanzt sie, in einem weiteren Schritt saugt sie die oberen Spezialfolienanteile warm hoch, lässt die Folie biegsamer werden und vakuumiert sie passgenau mit dem unterliegenden Teil samt Fleisch luftdicht. In der Fachsprache: skin packs – hautenge Verpackung.

Ich bin fertig! Angestellte ­verteilen mich in Paletten, das hauseigene Transportwesen liefert mich via Lastwagen in die Läden, wo ich endlich meinen Zweck erfülle: Sie, Herr oder Frau Kunde, kaufen mich. Und das ist ja noch nicht alles: Wenn Sie sich brav ­verhalten, wie es vorgesehen ist, trennen Sie nachher meine Plastikanteile vom Karton, ­rezyklieren diesen und schmeissen mich in Ihren Güsel oder Ghüder. Nun ­beginnt mein zweites, nahezu ewiges Leben. Sie stellen mich, wie jährlich schweizweit knapp drei Millionen Tonnen meiner diversen Artgenossen, in Güsel säcke gepackt raus. Ihnen bin ich jetzt aus dem Sinn.

22 Lastwagen und rund 130 Angestellte sorgen allein in der Stadt Bern dafür, Haushaltskehricht wegzutransportieren. Nur schon die ­Arbeitskleidung der Angestellten in gut sichtbarem Neongelb füllt regalhoch gestapelt einen ganzen Raum. Mit Schwung werfen zwei Güselmänner während täglich achtstündigen Schichten Abfall­säcke in einen Lastwagen. Im dunklen Innern des Müllfahrzeugs zusammengequetscht und gepresst fährt unser Abfall an so schönen Orten wie der Zytglogge oder dem Bärengraben vorbei. Bis die zwei Ghüderabfuhrmänner den gesammelten Müll in eine grosse Halle bei der Energiezentrale Forsthaus entladen.

Sähen Sie mich jetzt von oben liegen, wie der Mann, der mich weiterverarbeitet, würde Ihnen vor Höhenangst schwindlig – in einer solchen Halle waren Sie noch nie! ­Ungefähr 40 Meter hoch und 20 im Quadrat – einfamilienhaushoch – liege ich dort nun mit anderem Abfall herum und stinke zum Himmel. ­Hinter ­einer Glasscheibe in rund 30 Metern Höhe sitzt ein Mitarbeiter der Energiezentrale Forsthaus. Er steuert einen ­riesigen Metallgreifer mit fünf Metern Durchmesser, der mich und weitere sechs Tonnen ­Abfall hochhebt und in rund 35 Metern Höhe in einen ­schrägen Trichter entleert. Mir wird heiss: Bei 1000 Grad Celsius verwandle ich mich in Energie. Ich und meine Güselkumpane beheizen immerhin mit 112 000 MWh Tausende Berner Haushalte und sorgen via Wärme­umwandlung und Einspeisung ins Stromnetz für 75 000 000 kWh Strom. Das ist eine fami­liäre Sache: Die Turbinen, die ich betreibe, sind nach den Ehefrauen der Projektverantwortlichen ­benamst, ich treibe also Lotti und Renata an.

Bei der Verbrennung von Haushaltskehricht entsteht Wärme­energie, aber auch giftige Gase und Asche, die Schlacke. Die gasförmigen Anteile filtern fünf verschiedene Anlagen – unter anderem von Schwermetallen, die andere Industriezweige wiederum rezyklieren. Bei der Reinigung der Anlagen ­tragen die Arbeiter Ganzkörper-Schutzanzüge und Gasmasken. Die normale Schlacke, auf das Gewicht eines Fünftels der ursprünglichen Müllmasse reduziert, gerät auf ein Förderband. Magnete und Arbeiter sortieren wiederverwertbare Materialien wie Metall heraus, bevor sie in der Schlackenhalle in einem Zwischendepot lagert.

Über allen Wipfeln herrscht Ruh … Sie ahnen es: Ich werde nun wieder einmal ­herumgekarrt. Immerhin sind nun die Strecken kürzer. Meine letzte Ruhestätte liegt in der Schlackendeponie Teuftal im Kanton Aargau.

Seit 1979 existiert die Schlackendeponie Teuftal. Geologen haben hier einen Ort gefunden, unter welchem Molassegestein liegt. Dieses ist nahezu wasserundurchlässig, sodass Regenwasser, das durch die Schlacke sickert und danach kontaminiert ist, nicht ins Grundwasser gerät. Für die nächsten 1000 Jahre wäscht nämlich Regenwasser gut lösliche Salze und Sulfate aus der Schlacke aus, genauso wie Schwermetalle wie Blei und Kupfer. Deshalb haben Ingenieure dafür gesorgt, dass dieses Wasser nicht in den Wohlensee fliesst, sondern in die Abwasserreinigungsanlage Laupen. 100 Jahre lang sind die Konzentrationen so hoch, dass die Abwasserindustrie das Schlackenwasser überwachen muss. Nach rund 1000 Jahren dürften sämtliche Salze ausgewaschen sein. Haushaltsmüllschlacke sondert aber trotzdem noch für ungefähr 10 000 Jahre Schwermetalle ab, wenn auch nur langsam – und auch nur, wenn in der Schweiz ­relativ hohe Temperaturen herrschen. 2035 wird die Deponie Teuftal voll sein. Dann wird der Bund Bäume über die Schlacke pflanzen. In 20 oder 30 Millionen Jahren würden menschliche Geologen oder eine andere intelligente Spe­zies sie kaum von anderen meta­morphen, das heisst unter Druck entstan­de­nen, Gesteinen unterscheiden können.

Eine andere Möglichkeit für Sie ist es, mich ins Plastikrecycling zu geben. ­Früher hat man Exemplare wie mich oft nach China ­verschifft und mit ­Millionen Tonnen Artgenossen in eine Plastikmülldeponie ­geworfen. Aber die Chinesen wollen mich seit Ende letzten Jahres nicht mehr

In der Schweiz landet der separat gesammelte Plastikabfall zu grossen Teilen – gemäss «Beobachter» rund 50 Prozent – erneut in der Kehrichtverbrennung, da sich Kunststoff-Mischungen oftmals nicht zur Weiterverarbeitung eignen. Was nach der Sortierung im Ausland wiederverwertbar ist, presst die Plastikrecyclingindustrie zu Ballen, bevor Schredder diese in kleinste Stückchen zerkleinern. Aus diesem erneut verschiffbaren Granulat entstehen Rohre, Ver­kleidungen, Verpackungsmaterial oder Kabelummantelungen. Zur Verpackung von Lebensmitteln taugt dieser Werkstoff nicht mehr, zu unbekannt sind die chemischen Verbindungen.

Haben Sie mich aber – etwa nach einer Grillade im Freien – einfach achtlos liegen gelassen, werde ich zum echten ­Problem. Zum Glück geschieht das laut meinen Herstellern von der Schweizer Kunststoffindustrie nur in 0,4 Prozent der Fälle. Dann wäscht der ­ Regen mich in Flüsse, so gerate ich ins Meer – wie jährlich ­weltweit vier Millionen Tonnen Plastikabfall. Und ich bin immer noch hübsch, ich glänze immer noch leicht und bin stellenweise auch farbig bedruckt. So fressen mich Tiere wie Seevögel und diverse Fischarten gern – und verhungern dann, weil ich ihren Verdauungstrakt blockiere.

Mittlerweile gibt es fünf riesige ­Inseln von der Grösse ganzer Kontinente im Meer, die nur aus verschiedenen Kunststoffabfällen bestehen. Dass Seevögel, Fische und Meeressäuger dies fressen und anschliessend verhungern, ist dabei nicht das einzige Problem. In Salzwasser und Sonnenlicht zerfallen diese erdölbasierten Kunststoffe je nach Zusammensetzung entweder nach wenigen oder Hunderten von Jahren in mikroskopisch kleine Teile. Diese ziehen andere Schadstoffe wie Quecksilber, Blei und sonstige Schwermetalle an, die in den Ozea­nen schwimmen und sich leicht an den Oberflächen dieser Kunststoffe anlagern.

In Fisch und Meeresfrüchten hat eine Studie von Greenpeace Ende 2016 folgende Kunststoffverbindungen gefunden: Polypropylen, Polyethylen, Poly­ester, Alkydharz, Rayon, Polyamid, Nylon, Acryl, Poly­styrol, Polyethylenterephthalat und Polyurethan.

Sie sehen, Sie werfen mich zwar in den Abfall, aber auf Wiedersehen können Sie mir nicht sagen: Sie werden mich so oder so nur mehr schwer wieder los. Darum sage ich ­Ihnen gleich noch einmal: Grüezi! Ich bin die Verpackung Ihres Schnitzels, und Sie essen mich!

 

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Flecki (†1) und Schäggi (†1) wurden von Hund zerfleischt: BLICK-Leserin möchte Manuel (10) neue Häsli schenken

Sun, 06/17/2018 - 18:21

BIBERIST SO - Vor wenigen Tagen hat ein ausgebüxter Hund die beiden Kaninchen von Manuel Lüthi (10) zerbissen. Ein Schock für den Bub. Jetzt wird der Zehnjährige von Solidarität förmlich überwältigt.

Der 10-jährige Manuel Lüthi aus Biberist SO ist erschüttert. Als er am Donnerstagmorgen den Kaninchenstall im Garten öffnet, findet er seine beiden Häsli Flecki und Schäggi tot vor. Ein ausgebüxter Hund aus dem Quartier hatte die Tiere in der Nacht zerbissen – die Häsli waren erst ein Jahr alt, wie «Tele M1» berichtete. Auch der Stall, den der Bub mit seinem Vater selbst gebaut hatte, ist zerstört. 

Einen Tag nachdem das Tier-Drama publik wurde, erlebt Familie Lüthi nun grosse Solidarität. Leser und Bekannte möchten dem zehnjährigen Nachwuchs-Schwinger neue Kaninchen schenken. «Wir sind überwältigt von den vielen netten Angeboten», sagt Manuels Vater zu BLICK. 

Leserin bietet Baby-Kaninchen an

Eines dieser Angebote stammt von Züchterin Anna Roos (26) aus Balsthal SO. Vor knapp einer Woche kamen in ihrem Häsli-Stall gleich fünf Babies zur Welt. Zwei von ihnen möchte Roos gerne dem Jungen weitergeben. «Die Geschichte hat mich sehr berührt. Der Bub hat sich um die Häsli gekümmert, sie gemocht. Und musste sie dann tot auffinden», sagt Roos.

Die 26-Jährige weiss, wie sich das anfühlt. Vor einigen Jahren fand sie ihre eigenen Kaninchen zerbissen vor. «Das war ein schreckliches Erlebnis», erinnert sie sich. 

Manuel Lüthi freut sich über die Hilfe. «Es hat mich getröstet, dass sich so viele Leute gemeldet haben», sagt er. Auf jeden Fall wolle er bald wieder zwei neue Häsli halten. «Aber zuerst müssen wir den Käfig reparieren lassen», so der Zehnjährige. Flecki (†1) und Schäggi (†1) haben nun im Garten ihr eigenes Grab.

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Der «Krieger» in Arosa mit Punkte-Maximum: Orlik und Aeschbacher gewinnen Kranzfeste

Sun, 06/17/2018 - 18:21

Armon Orlik gewinnt mit 60 Punkten das Bündner-Glarner Schwingfest in Arosa. Matthias Aeschbacher bodigt beim Seeländischen in Dotzigen BE Christian Stucki.

Der Name Armon ist die Engandiner Form von Hermann und bedeutet soviel wie Krieger. Und der überragende Armon Orlik hat beim Bündner-Glarner seinem Namen alle Ehre gemacht.

Blütenweisse 60 Punkte stehen für ihn zu Buche. In Abwesenheit des verletzten Sämi Giger (Schnittwunde bei Arbeitsunfall) lieferte Orlik eine Bestätigung seiner überragenden Form.

Im Schlussgang bezwang er auch den Eidgenossen Roger Rychen mit einem Plattwurf. Orlik stand viermal einem Eidgenossen gegenüber und liess sich viermal eine 10 schreiben. Ein beeindruckendes Notenblatt. 60 Punkte an einem Kranzfest, das hat zuletzt Christian Stucki beim Seeländischen vor einem Jahr geschafft.

In diesem Jahr fand Stucki im Schlussgang in Matthias Aeschbacher seinen Meister. Aeschbacher, zusammen mit Joel Wicki der stärkste Nichteidgenosse im Land, feiert seinen fünften Kranzfestsieg.

Nicht ganz an der Spitze mitzuhalten vermochten die Schwingerkönige Kilian Wenger (Niederlage gegen Stucki) und Matthias Glarner. Glarner verpasste beim ersten richtigen Härtetest nach seinem Unfall mit drei Gestellten gar den Kranz.

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Jason Brügger ist Stunttrainer bei Karl-May-Spielen: Knie-Artist trimmt Winnetou fit

Sun, 06/17/2018 - 17:42

Jason Brügger, Gewinner der SRF-Show «Die grössten Schweizer Talente» und umjubelter Knie-Gastartist, hat Winnetou-Darsteller Tom Volkers für dessen Stunts an den Karl May-Spielen in Engelberg gecoacht. «Eine neue Erfahrung, die riesigen Spass gemacht hat», sagt Brügger.

Bei den am 6. Juli beginnenden Karl-May-Freilichtspielen in Engelberg OW spielt Tom Volkers (53) auch dieses Jahr den Apachen-Häuptling Winnetou. Eine der Actionszenen ist besonders spektakulär. Um Volkers' Leben nicht zu gefährden, wurde ihm ein bekannter Stunt-Trainer zur Seite gestellt: Artist Jason Brügger (25), Gewinner der SRF-Show «Die grössten Schweizer Talente» 2016, erfolgreich auch mit dem Circus Knie unterwegs. «Das Stunt-Training war eine megacoole Erfahrung», schwärmt Brügger. «Für einmal nicht im Rampenlicht zu stehen, sondern jemand anderem zu helfen, eine künstlerische Höchstleistung zu erbringen. Coaching macht mir generell grossen Spass.» Schon als Kind war er von Western-Geschichten fasziniert: «Ich liebte alles, was mit Indianern und Cowboys zusammenhing.» 

«Wie komme ich hier bloss ohne gebrochene Knochen runter»

In der Action-Szene geht es darum, dass Winnetou an der Saloon-Fassade runterschleicht, um einen Kontrahenten zu überraschen. «Wie komme ich hier bloss ohne gebrochene Knochen runter», war Volkers berechtigte Frage. Brügger nahm die Kulissenszene unter die Lupe, anschliessend wurde trainiert. «Dabei waren auch bauliche Anpassungen nötig.» Besonders beeindruckt war Brügger von den Dimensionen in Engelberg. «Das wird ein riesiges Spektakel mitten in der Natur. Dabei sind auch 16 Pferde und 70 Komparsen, Regie führt der Freilicht-Routinier Jean Grädel. Den Winnetou-Gegenspieler verkörpert der Komiker Peter Pfändler (57). «Wer weiss», sagt Brügger augenzwinkernd, «vielleicht gibts für mich nächstes Jahr auch eine Rolle, ich würde sogar einen Bösen spielen.»

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Schweizer Chef des UN-Hilfswerks: Im Juli geht das Geld aus

Sun, 06/17/2018 - 17:15

Das Uno-Hilfswerk für die palästinensischen Flüchtlinge steht vor der Pleite. Sein Schweizer Chef Pierre Krähenbühl warnt vor drastischen Konsequenzen.

Im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern steht ein Schweizer auf besonders exponiertem Posten: Pierre Krähenbühl (52), Direktor des Uno-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA). 1,2 Milliarden Dollar stehen der Organisation jährlich zur Verfügung. Besser gesagt: standen.

Denn US-Präsident Donald Trump (72) hat den Beitrag Washingtons von 360 auf 60 Millionen Dollar gekürzt. Nun klafft im Budget der UNRWA ein gewaltiges Loch und niemand weiss, ob oder wie es gestopft werden kann. «Wir haben noch Mittel bis Anfang Juli», sagt Krähenbühl im Gespräch mit SonntagsBlick. «Ist bis dahin keine Lösung gefunden, können wir unsere Aufgaben nicht länger erfüllen.»

Zu diesen Aufgaben zählt der Betrieb von 700 Schulen im Gazastreifen, dem Westjordanland, in Syrien, Jordanien und im Libanon. Eine halbe Million palästinensischer Schüler besuchen dort den Unterricht, der aufgrund internationaler Abkommen mit Schulbüchern der palästinensischen Regierung bestritten wird – und der auch deshalb immer wieder kritisiert wird.

Der Vorwurf der antiisraelischen, ja antisemitischen Propaganda wird bereits seit vielen Jahren erhoben. «Wir prüfen die Lehrmittel regelmässig und intervenieren, wenn diese den Werten der Vereinten Nationen widersprechen», sagt Pierre Krähenbühl.

 

«Wir geben diesen Menschen eine Zukunftsperspektive.»

Antisemitismus vonseiten der Lehrer zum Beispiel – auch dies ein häufig erhobener Vorwurf – werde nicht toleriert. «Da sind wir strikt, bis hin zur Entlassung.» Krähenbühl verteidigt das Ausbildungsprogramm entschlossen: «Wir geben diesen Menschen eine Zukunftsperspektive. Wir übernehmen quasi staatliche Aufgaben, da können Sie nicht einfach kurzfristig ein paar Einsparungen machen.» Gelinge es nicht, die fehlenden Mittel zügig aufzutreiben, so Krähenbühl, müssten die Schulen bald schliessen.

Die Folgen wären drastisch, wie der UNRWA-Generalkommissar betont: «Allein in Jordanien unterrichten wir 120000 palästinensische Schüler. Der König sagte öffentlich: Wenn 120000 junge Palästinenser nicht mehr zur Schule gehen können, dann ist das für Jordanien eine Frage der nationalen Sicherheit.» 

Betroffen wäre auch die Lieferung von Nahrungsmitteln an eine Million Menschen im Gazastreifen. Auch hier muss die UNRWA einspringen, weil die regierende Hamas nicht willens oder in der Lage ist, ihre Bevölkerung zu versorgen. «Ab Anfang Juli ist die Verteilung von Lebensmitteln nicht mehr gewährleistet», warnt der Schweizer. 

Bern hat seinen Beitrag über 27 Millionen Dollar bereits bezahlt. Andere Staaten ziehen ihre Zahlungen nun vor, wieder andere – zum Beispiel die Türkei oder Katar – haben erklärt, mehr Geld beizusteuern. Ein Schritt, den Krähenbühl ausdrücklich begrüsst. Aber: «Unterm Strich fehlen nach wie vor 250 Millionen Dollar.»

Dieser Notstand markiert eine Zäsur in der bald siebzigjährigen Geschichte der UNRWA. «Zwar hatten die USA immer wieder Konflikte mit den Vertretern der Palästinenser, nur blieb dies ohne Folgen für die humanitäre Hilfe», erklärt Krähenbühl. Seit Trumps Einzug ins Weisse Haus ist diese Gewissheit   aber dahin – was die Uno-Organisation zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt trifft.

Cassis kritisiert die UNWRA

Im Mai verlegten die USA ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem. Die anschliessenden gewalttätigen Proteste forderten viele Dutzend Todesopfer. Ausgerechnet Krähenbühls Landsmann Ignazio Cassis (57, FDP) kritisierte kurz darauf die UNWRA. Der Aussenminister stellte die von vielen aufgeworfene  Frage, ob die Vererbbarkeit des Rückkehrrechts von vertriebenen Palästinensern nach Israel die Konfrontation nicht verlängere.

Mit einem Machtwort beendete Bundespräsident Alain Berset (46) diese Debatte zwar. Seit dem Eklat jedoch ist klar, dass Cassis den Nahen Osten mit anderen Augen betrachtet als sein Vorgänger und  Parteikollege Didier Burkhalter (58). «Es stellte sich die Frage, ob es sich bei Cassis’ Äusserungen um eine Veränderung der Schweizer Aussenpolitik handelt», sagt Krähenbühl. Er sei aber inzwischen überzeugt, dass dies nicht der Fall sei.

Eine Mehrheit im Bundesrat hat damit vor erst wenigen
Wochen klargemacht, dass sie die Position von Cassis nicht teilt. Doch das weitaus grössere Problem des Uno-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge – die Millionenlücke im UNRWA-Budget – ist noch nicht gelöst. Anders als die Kritik von Cassis aber stellt sie die Arbeit der Uno-Organisation grundsätzlich in Frage.

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Captain Lichtsteiner verrät: So laufen die letzten Stunden vor dem Spiel

Sun, 06/17/2018 - 17:12

Heute 20.00 Uhr. Die Welt schaut auf unseren ersten WM-Auftritt gegen Brasilien. Doch wie verbringen die Spieler die letzten Stunden vor dem Anpfiff? Nati-Captain Stephan Lichtsteiner (34) verrät es im BLICK.

Die letzten Stunden vor dem Spiel gegen Brasilien *

Frühstück bis 10.00
Spaziergang 11.30
Leichte Mahlzeit 12.30
Abfahrt Materialwagen 16.30
Hauptmahlzeit 17.00
Sitzung 18.45
Abfahrt zum Spiel 19.00
Ankunft im Stadion 19.30
Start Brasilien – Schweiz 21.00

* Entspricht Ortszeit Rostow am Don. Schweizer Zeit: minus eine Stunde.

Es geht los! Endlich fängt die WM an. Doch in der Vorbereitung auf ein Spiel sind die Abläufe und wesentlichen Fixpunkte immer ziemlich ähnlich. Ob bei Juventus oder in der Qualifikation mit der Nationalmannschaft.

In der Nati ist es meist so, dass wir zwischen acht und zehn Uhr morgens frühstücken können. Je nach Befindlichkeit, Lust und Laune. Ich gehe meist gegen neun Uhr in den Frühstücksraum, trinke einen Kaffee, esse was Kleines, werfe dazu einen Blick in die aktuellen Medien und begebe mich in die Physio. Um den Körper ein wenig zu bewegen, bevor wir mit dem Team, den Trainern und dem Staff auf einen Spaziergang gehen, der in der Regel rund eine halbe Stunde dauert.

Danach folgt ein leichtes Mittagsmahl, vier Stunden vor Spielbeginn gibt es Salat und vor allem Spaghetti mit Tomaten- oder Bologneser Sauce, um den Kohlenhydratspeicher für die Partie aufzufüllen und richtig bereit zu sein. Danach ziehe ich mich zum Lesen aufs Zimmer zurück. Und wenn es geht, schlafe ich ein wenig.

Langsam, ganz langsam baut man die Spannung auf. Das Spiel rückt näher, die Spannung steigt  spätestens  nach  der Taktik-Besprechung im Teamhotel, unmittelbar bevor wir rausgehen.

Im Bus Richtung Stadion höre ich manchmal Musik. Nichts Spezielles, querbeet. Die Konzentration steigt von Minute zu Minute.

Klar ist für mich im Stadion jeweils, dass ich sofort auf den Rasen gehe. Mir anschaue, wie der Platz ist. Ihn fühle, ihn spüre. Danach gehe ich in die Kabine. Führe Einzelgespräche mit jungen Spielern, die zum Beispiel das erste Mal von Anfang an auf­laufen an einer WM. Wer die Team-Ansprache übernimmt, wenige Sekunden bevor wir als Team rausgehen zum Spiel, verrate ich nicht.

Eine spezielle Reihenfolge beim Anziehen habe ich nicht. Ich bin nicht abergläubisch.

Wenn ich dann auf dem Platz stehe, dann geht es um Stolz, Heimat und eine tiefe Verbundenheit. Es ist immer speziell für die Schweiz, meine Liebe, mein Land.

Wenn dann die National­hymne ertönt, ist das Emotion pur. Aber meist bin ich so fokussiert aufs Spiel und konzentriert auf die folgenden Aufgaben, dass ich einfach mitsinge, ohne gross darüber nachzudenken.

Die Hymne habe ich mir übrigens selbst beigebracht. Im Internet. Wir haben ja keine Hymnen-Kultur wie etwa Italien oder die USA, in der jeder Schultag mit der Nationalhymne beginnt. Ich singe sie gerne. Es spielt mir keine
Rolle, ob es meine Kollegen auch tun. Jeder soll es so machen, wie es für ihn am besten passt. Es ist etwas, das unser Land besonders auszeichnet, wir sind sehr tolerant. Wenn man sieht, was die Spieler auf dem Platz danach für uns geben, dann geht das absolut in Ordnung so. Ihnen kann niemand ernsthaft fehlende Identifikation vorwerfen. Auch wenn sie die Hymne nicht anstimmen.

Danach folgt der Wimpeltausch mit dem Captain, die Auslosung des Anstossrechts mit dem Schiedsrichter und schliesslich der Anpfiff. Endlich!»

Karli Odermatt, Deutschland – Serbien 5:0, WM 1966 in England

Ich erinnere mich noch bestens an jenen Tag im Juli 1966. Wie jeden Morgen wurden wir Spieler geweckt. Ich teilte das Hotelzimmer mit Fritz Künzli, wir waren damals immer in Zweierzimmer eingeteilt. Kaum war ich wach, wusste ich, dass ich gegen Deutschland zur Startformation gehöre. Wissen Sie, wie ich das erfahren habe? Trainer Alfredo Foni hat uns bei der Tagwache gesagt, dass er denjenigen die Hand schüttle, die von Beginn weg spielen würden. Den anderen würde er nur guten Tag sagen. Mir hat er die Hand geschüttelt, Fritz nicht. Klar war mein Zimmer­kumpel da schon ein bisschen angesäuert.

Kurze Zeit später beim Morgenessen waren wir alle geschockt! Dottore Foni teilte uns mit, dass er Köbi Kuhn, Verteidiger Werner Leimgruber und Goalie Leo Eichmann suspendiert habe, da sie am Abend zuvor den Zapfenstreich nicht eingehalten hätten. Sie hatten sich von zwei Damen zu einer Spritztour durch Sheffield einladen lassen und sind zu spät ins Hotel zurückgekehrt.

Das Durcheinander war natürlich riesig, die Aufregung gross. Ob wir geschwächt waren? Klar, Köbi hat gefehlt, er war damals wirklich grandios. Aber was soll man machen? Der Trainer hat nun mal so entschieden.

Wir versuchten uns, so gut es geht, aufs Spiel gegen Deutschland vorzubereiten. Gegen Deutsch­land mit Haller, Beckenbauer, Seeler. Zum Mittagessen gab es wie immer unser ‹Olympia-Menü›. Spinat, Kartoffelstock und Filet. Davor einen Salat. Fritz ass den Salat nie, er sagte immer: ‹Das Gras esse ich nicht, ich bin doch keine Kuh!›

Irgendwann der obligate Spaziergang und dann die Fahrt ins Stadion. Ich war so nervös wie noch nie. Es war WM. Das war besonders speziell, da sich damals 16 Teams qualifizieren konnten. Ich musste wegen der Sus­pensionen übrigens als rechter Flügelstürmer ran. Mein direkter Gegenspieler war Karl-Heinz Schnellinger. Er spielte damals bei der AC Milan und war wirklich schnell. Wir verloren 0:5.

Mit Kuhn und Leimgruber hätten wir wohl nicht ganz so hoch verloren – verloren hätten wir dennoch. Denn Deutschland war ein Weltklasse-Team.

Die ‹Nacht von Sheffield› hat uns während des ganzen Turniers keine Ruhe mehr gelassen. So ein Durcheinander habe ich nie mehr erlebt. Irgendwann wurden sogar die Ehefrauen der drei Spieler eingeflogen, damit Ruhe einkehrt. Das war natürlich totaler Quatsch, denn damit machte man mich und den Rest der Mannschaft natürlich sauer.»

Georges Bregy, USA – Schweiz 1:1, WM 1994 in den USA

Die Vorbereitung auf das erste Spiel in Detroit war intensiv. Die Sonne auch. Trainer Roy Hodgson gab uns die
Erlaubnis, eine Stunde an den Pool zu gehen. Einige Spieler nahmen diese Vorgabe nicht so ernst und blieben länger – sie kamen mit heftigem Sonnenbrand zum Training. Der Trainer war sehr wütend darüber – und der Arzt hatte alle Hände voll zu tun. Am Spieltag selber war es mühsam, dass die Partie gegen die USA schon am Mittag stattfand. Wir mussten morgens um halb acht den Kohlenhydratspeicher füllen. Spaghetti zum Zmorge, es war hart.

Aber dann vor 88 000 Fans zu spielen, wenn du in der Schweiz 6000 gewohnt bist, war ein Traum. Wir haben wegen der Hitze drei Kilo Gewicht verloren. Aber es war so schön, dass ich es gar nicht bemerkt habe.»

Alex Frei, Frankreich – Schweiz 0:0, WM 2006 in Deutschland

Ja, jenes Spiel gegen Frankreich gleich zum Start. Wir wussten, dass wir klarer Aussenseiter sind – und dass es in Stuttgart brutal heiss wird. Wie vor jedem Spiel habe ich zwei bis drei Stunden geschlafen, das habe ich am Spieltag immer so gehalten. Und wir haben unser Trink­verhalten geändert.

Ich habe bis zum Spielbeginn rund vier Liter getrunken, während der Partie dann nicht mehr viel. In der Halbzeit habe ich mir immer einen Kaffee gegönnt, meine ganze Karriere lang. Beim BVB gab es ihn im Krug und beim FCB hatten wir eine Kaffeemaschine. Die haben wir übrigens auch zu den Auswärtsspielen mitgenommen. Gegen Frankreich hat es Glück gebracht: Das 0:0 war ein gutes Resultat.»

Gelson Fernandes, Spanien – Schweiz 0:1, WM 2010 in Südafrika

Ich war sehr nervös am Tag vor dem Spiel gegen Spanien. Aus drei Gründen: Weil ich erst 23 Jahre alt war. Weil meine erste WM-Partie anstand. Und weil ich wusste, dass ich links aussen spiele, was nicht gerade meine Lieblingsposition ist.

Wir wohnten in Durban in einem schönen Hotel am Strand. Ich weiss noch, dass Trainer Ottmar Hitzfeld sagte, dass uns die Vuvuzelas stören könnten, weil sie laut sind. Am Morgen des Spiels ist dann Ludovic Magnin zu mir gekommen und hat gesagt: ‹Habt Spass, spielt mutig, dann werdet ihr belohnt.› Ich habe mich bei ihm bedankt.

Ja, und dann gelingt mir dieses Tor … Es waren grosse Emotionen. Doch nach dem Spiel konnte ich erst nicht mit meinen Teamkollegen feiern – ich musste zur Doping­kontrolle und konnte dort nicht so schnell pinkeln, wie ich wollte.»

Valon Behrami, Schweiz – Ecuador 2:1, WM 2014 in Brasilien

Brasilien 2014 war ja nach 2006 und 2010 schon meine dritte WM und eigentlich konnte es ja nur besser werden. 2006 war ich noch ein Kind, da habe ich wenig gespielt. Und 2010 bin ich ganz schnell mit einer Roten Karte vom Platz geflogen. Damals war ich vor der WM wochenlang nervös, verbrauchte deshalb sehr viel Energie.

2014 gegen Ecuador wars anders: Ich war nicht nervös. Vielleicht bin ich am Abend vorher ein bisschen später eingeschlafen.

Aber sonst? Nein, nichts Spezielles. Ich habe mich am Matchtag nicht anders vorbereitet als sonst auch. Ich habe wie immer wenig gegessen und viel Wasser getrunken. Andere schlafen vor einem Spiel, ich brauche das nicht. Es ist ja damals gut herausgekommen. Für mich und für die ganze Mannschaft.»

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Tierwelt: Bartgeier Fredueli und Finja ausgewildert

Sun, 06/17/2018 - 16:41

MELCHSEE-FRUTT OW - Sie sind Bartgeier Nummer acht und neun: Die drei Monate alten Vögel Finja und Fredueli wurden am Sonntag im Kanton Obwalden ausgewildert. Sie können noch nicht fliegen, sollen aber dereinst für den Bestand ihrer Art im Alpenraum sorgen.

Bereits zum vierten Mal seit 2015 wurden im Melchtal Bartgeier ausgesetzt. Fünf Weibchen und vier Männchen sind es bisher, zwei von ihnen verunglückten tödlich: Ein Junggeier wurde kurz nach seiner Auswilderung von einer Windböe aus einer Felswand geweht, Bartgeier Alois fiel im Januar vermutlich einer Kollision mit einem Transportkabel zum Opfer.

Finja und Fredueli - sie stammen aus spanischer Zucht, ihre Namen haben Sponsoren ausgesucht - wurden gegen 14 Uhr mit einem GPS-Sender versehen und in eine zwanzig Meter breite Nische unter einem Felsvorsprung gesetzt. Diese befindet sich auf rund 2000 Meter über Meer im eidgenössischen Wildtierschutzgebiet Huetstock. Rund 300 Personen beobachteten die Auswilderung.

Während des Sommers gewöhnen sich die noch unerfahrenen Tiere an das Leben in freier Wildbahn. Sie werden von einem Expertenteam überwacht. Zwar sind die Vögel fast ausgewachsen, können aber noch nicht fliegen. Erste kurze Flüge werden sie in den nächsten Wochen unternehmen.

Ihre noch lebenden Vorgänger streifen meist im Wallis und im Grenzgebiet der französischen und italienischen Alpen umher. Es wird erwartet, dass einige dieser Tiere in die Zentralschweiz zurückkehren, sobald sie mit fünf bis sieben Jahren geschlechtsreif werden.

Während in den Kantonen Graubünden und Wallis die wildlebende Population langsam anwächst, sind in der Zentralschweiz Bartgeier bisher nur selten anzutreffen. Doch auch hier findet diese Art gute Lebensbedingungen.

Der Bartgeier, ein Aasfresser, war früher als Lämmerdieb verrufen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war er in den Alpen ausgerottet. 1986 wurde ein Wiederansiedlungsprojekt in Österreich gestartet, 1991 eines in der Schweiz.

Seit 1986 wurden insgesamt 216 junge Bartgeier erfolgreich im Alpenraum ausgewildert, über 40 davon in der Schweiz. Der Gesamtbestand im Alpenraum wird auf rund 250 Tiere geschätzt. Die aktuellen Auswilderungen haben das Ziel, die genetische Vielfalt zu vergrössern und Inzuchtproblemen vorzubeugen.

In der Schweiz herrschen laut der Stiftung Pro Bartgeier besonders gute Voraussetzungen für eine Auswilderung. Die Wildtierbestände seien in den Schweizer Alpen hoch, sodass Bartgeier, die sich von Knochen verendeter Tiere ernährten, ausreichend Futter fänden. Zudem würden die Bartgeier in der Schweiz nicht illegal gejagt oder mit Giftködern getötet.

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Deutschland - Mexiko 0:1: Der Weltmeister kassiert Start-Niederlage

Sun, 06/17/2018 - 16:39

Sechs Jahre lang lebt Jogi Löw in der Schweiz. Bekannte erzählen, warum ihn unser Land und unser Fussball so prägten.

Roberto Di Matteo (48) gewann als Trainer von Chelsea die ­Königsklasse und muss schmunzeln, als er das Schaffhauser Team-Foto von 1990 anschaut. ­«Unglaublich, dass der ehemalige Schweizer Nati-Coach, der deutsche Bundestrainer und ein Champions-League-Sieger im kleinen Schaffhausen waren. Verrückt. Und es sind ja noch weitere auf diesem Bild ­Trainer geworden: Axel Thoma war beim FC Wil und Erich Hürzeler Goalie-Trainer beim FC St. Gallen.»

Weltmeister-Trainer Joachim Löw (58) und die Schweiz – es sind viele Bekanntschaften geblieben.
Sein bester Freund aus der Schweizer Zeit ist Axel Thoma (53). Und wer den heutigen Schaffhausen-Geschäftsführer auf die Palme bringen will, spricht ihn darauf an, wie er mit Löw Krawatten verkaufte: «Nicht mal die Hälfte der Geschichte stimmt. Wir halfen nur einem Freund, weil wir bekannt waren. Ich kann die Story nicht mehr hören.»

Und trotzdem gibt es diese Fotos mit Löw und Thoma und den bunten Krawatten. Es ist der Nebenjob zweier enger Freunde. «Zu jener Zeit war ich Junggeselle, ging bei Jogi ein und aus. Seine damalige Frau kochte immer für uns», erzählt Thoma.

Es sei Vertrauen auf den ersten Blick gewesen: «Vorher kreuzten sich unsere Wege nur unbewusst. Ich spielte nach ihm beim VfB Stuttgart – und hatte von ihm die möblierte 3-Zimmer-Wohnung übernommen. Wir merkten es erst in Schaffhausen.»

Er dachte schon in der Schweiz wie ein Trainer

Als Löw 1994 zu Frauenfeld als Spielertrainer geht, darf Thoma nicht mit – nur ein Ausländer ist ­erlaubt. Sie bleiben Freunde und Nachbarn. Der Kontakt wird erst weniger, als Löw mit Rolf Fringer (61) zum VfB Stuttgart geht.

 

Fringer sagt heute: «Ich spürte schon in Schaffhausen, dass Löw wie ein Trainer denkt. Er sog alles Neue wie ein Schwamm auf. In Deutschland spielte man anders, da rannte der Manndecker dem Stürmer bis aufs Klo hinterher. In der Schweiz waren wir weiter, da mussten schon alle zehn Feldspieler Fussball spielen.» Dass Löw ein Talent als Trainer habe, sei klar ­gewesen, so Fringer. «Aber dass er gleich Weltmeister-Trainer wird, das konnte man nicht absehen.»

Nur seine Frisur war ­gewöhnungsbedürftig

Schon vor dem WM-Final 2014 ­erinnerte sich ein ehemaliger D-­Junior des FC Winterthur an seinen Ex-Trainer. Beat Peter (35) war als Elfjähriger Jogis Captain: «Sportchef Bigi Meier stellte ihn uns vor und sagte: ‹Das ist der Jogi. Er wird gelegentlich eure Trainings leiten. Ihr dürft ihn duzen.›» Die Trainingsmethodik habe er nicht mehr im Kopf, dafür Frisur und Sprache: «Sein Pilzhaarschnitt – an den ­erinnere ich mich noch gut. Und auch an seinen gewöhnungsbedürftigen badischen Dialekt.»

Nach Winterthur will ihn der 2.-Liga-Klub FC Töss verpflichten. Der dama­lige Präsident Geni Müller: «Ich erfuhr, dass Jogi einen Trainer-Job suchte. Also traf ich mich mit ihm in einem Restaurant in Unterohringen.» Löw sagt nach zwei Tagen ab.

Er wird 1996 Stuttgart-Trainer, geht dann in die Türkei und nach Österreich. Bevor er 2003 fast ­Zürich-Trainer wird. FCZ-Sportchef ist damals Axel Thoma. «Es ging um ihn oder Lucien Favre. Löw hat kurz vor der Unterschrift abgesagt.» Die Freunde treffen sich trotzdem weiter, telefonieren fünf bis sechs Mal pro Jahr, besuchen manchmal Bundesliga-Spiele des SC Freiburg oder treffen sich privat bei Löw zu Hause.

«Nun, während der WM, lasse ich ihn in Ruhe», sagt Thoma. «Aber es kommt vor, dass er sich meldet. Wenn er abends alleine im Zimmer sitzt.» Und tüftelt – am nächsten grossen WM-Coup.

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Nigeria: Folgenschwere Anschläge in Nigeria

Sun, 06/17/2018 - 16:37

Kano – Im Norden Nigerias sind am Samstagabend mindestens 31 Menschen bei einer brutalen Anschlagsserie getötet worden. Die Behörden vermuteten am Sonntag die Islamistengruppe Boko Haram hinter den Taten.

Zunächst sprengten sich nach Behördenangaben zwei Selbstmordattentäter in der Stadt Damboa in die Luft, wobei mindestens sechs Menschen starben. Viele weitere Menschen starben, als Hintermänner kurz darauf aus Panzerfäusten Granaten auf die Anschlagsorte abfeuerten, an denen sich Helfer und Schaulustige versammelt hatten.

Die Strassen von Damboa waren zum Tatzeitpunkt besonders belebt, weil die Menschen gerade das Ende des Fastenmonats Ramadan gefeiert hatten. Ein Behördenvertreter in der Provinzhauptstadt Maiduguri wies darauf hin, dass die Bluttat typische Merkmale zeige: «Man muss niemandem sagen, dass dies das Werk von Boko Haram war.» Wegen der vielen Verletzten könne die Zahl der Toten noch steigen.

Boko Haram ist in der Region sehr aktiv und verübt regelmässig schwere Anschläge. Die Miliz kämpft seit rund zehn Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias.

In dem Konflikt wurden bisher mindestens 20'000 Menschen getötet. Auch in den Nachbarländern verübt Boko Haram immer wieder Anschläge und Überfälle.

Der 2015 gewählte Präsident Muhammadu Buhari betont immer wieder sein striktes Vorgehen gegen die Boko Haram und untermauert dies durch angebliche Erfolge im Anti-Terror-Kampf. Experten nahmen den Anschlag vom Wochenende aber als Beleg dafür, dass die Gefahr keineswegs gebannt sei.

«Boko Haram hat immer noch die Absicht und die Fähigkeit, im Nordosten Nigerias Anschläge mit massenweise Opfern zu verüben», sagte der Sicherheitsexperte Ryan Cummings vom südafrikanischen Analyseunternehmen Signal Risk. Als «besonders auffällig» wertete er den Einsatz von Panzerfäusten in Damboa: Dies zeige, dass die Boko Haram «weiterhin Zugang zu Waffen auf militärischem Niveau» habe.

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«Ich hatte einen Mega-Ausschlag»: Helene Fischers Parfüm sorgt für Ärger

Sun, 06/17/2018 - 16:36

Helene Fischer ist nicht nur Schlagerkönigin, sondern auch Kommerzqueen. Sie bringt inzwischen ihr drittes Parfüm auf den Markt – was bei einigen Fans nicht gut ankommt.

Das riecht nach Ärger! Fans sind hässig auf Schlagersängerin Helene Fischer (33). Der Grund: ihr neues Parfüm «For you!». Während sich die meisten Fans über ein weiteres Produkt ihres Idols freuen, finden andere User, dass Fischer nur noch mehr Geld verdienen will: «Ernsthaft? Ich warte aufs Klopapier.» Ein anderer Social-Media-Nutzer schreibt ironisch: «Habt ihr auch Flieger-Helme? Weil da würde ich einen nehmen.»

Fan bekam von Helene-Fischer-Parfüm Ausschlag

Es ist bereits der dritte Duft der Sängerin. Auch ihre früheren Parfüms «That's me» und «Me myself and you!» sorgten bereits für Unmut bei ihren Anhängern. «‹That’s me› war vom Duft her klasse, aber wegen dem Parfüm hatte ich einen Mega-Ausschlag!», lautet ein Kommentar bei Facebook. «Sorry Helene, deine Musik ist der Hammer, aber das ging gar nicht», wettert ein Fan. «Ekelhaft, das Parfüm», lautet ein anderer Kommentar.

Vorherigen Duft fanden die Fans «altmodisch»

Helenes Vorgänger-Düfte wurden 2015 vom Verbrauchermagazin «Öko-Test» übrigens mit «ungenügend» bewertet. In den Düften befinden sich mehrere bedenkliche Stoffe. Auch auf Parfüm-Webseiten kommt der erste Duft der Sängerin nicht gut an: «Der Duft riecht bieder und altmodisch.» Von dem Duft des neuen Parfüms sind die Fans jedoch grösstenteils begeistert. Da hat Helene Fischer offenbar dazugelernt. (paf)

 

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Nach Zugentgleisung: In Winterthur fahren ab Montag wieder alle Züge

Sun, 06/17/2018 - 16:34

Pendler im Raum Winterthur ZH können aufatmen: Drei Tage nach der Entgleisung eines Güterzuges fahren ab Montag um 5 Uhr wieder alle Züge ab dem Bahnhof Winterthur. Die ersten Fernverkehrszüge rollten teilweise bereits seit Sonntagmittag wieder in Richtung Osten.

Pendler im Raum Winterthur ZH können aufatmen: Drei Tage nach der Entgleisung eines Güterzuges fahren ab Montag um 5 Uhr wieder alle Züge ab dem Bahnhof Winterthur. Die ersten Fernverkehrszüge rollten teilweise bereits seit Sonntagmittag wieder in Richtung Osten.

Drei mit Schottersteinen beladene Wagen waren am frühen Freitagabend im Bahnhof Winterthur aus den Schienen gesprungen. Grund dafür war eine Arretierung an einem Förderband-Wagen einer externen Baufirma, die den vorauslaufenden Wagen aus den Schienen gehievt hat, wie die SBB am Samstagnachmittag erklärte.

Zu diesem Schluss kommen laut Mitteilung die Sicherheitsexperten der SBB und der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST). Dabei wurde ein Strommast beschädigt, was zu einem Kurzschluss führte. Neben dem Fahrleitungsmast wurden auch die Gleise beschädigt, wie die SBB mitteilten. Verletzt wurde niemand.

Nach der Entgleisung konnte der Stromunterbruch aber soweit eingegrenzt werden, dass Richtung Oberwinterthur Zugfahrten wieder möglich waren. Bei der Durchfahrt eines ICE fiel dann aber die Fahrleitung herunter, was erneut einen Kurzschluss auslöste. Verletzt wurde niemand.

Die SBB gingen noch am späteren Freitagabend davon aus, dass der Bahnhof im Fernverkehr aufgrund von Beschädigungen bis am Samstagmittag stillsteht. Aufgrund der aufwändigen Reparaturarbeiten dauerte die Störung aber bis Sonntagmittag. Danach konnte der Betrieb durch Winterthur im Regional- und Fernverkehr teilweise wieder aufgenommen werden.

Die Aufräumarbeiten gestalteten sich sehr aufwändig, wie SBB-Mediensprecher Stephan Wehrle auf Anfrage von Keystone-SDA erklärte. Um die Güterwagen aus dem Gleisfeld zu heben, sei ein zweiter Kran notwendig gewesen.

Erst ab Samstagmittag konnten dann die Reparaturen an den Schienen und Weichen sowie an den Strommasten aufgenommen werden. Weil es sich beim defekten Strommast um eine über mehrere Gleise zusammenhängende Installation handelte, hätten diese Arbeiten besonders viel Zeit in Anspruch genommen.

Die Einschränkungen im Bahnverkehr waren gross. Im Fernverkehr verkehrten bis Sonntagmittag keine Züge über Winterthur weiter Richtung Schaffhausen oder St. Gallen. Neben den Regionalzügen verkehrte von Westen ein Fernverkehrszug pro Stunde bis Winterthur.

Im Raum Winterthur waren Ersatzbusse im Einsatz. Reisende mit Reiseziel Richtung Osten mussten mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Ab Sonntagmittag konnte dann der Betrieb in Fernverkehr durch Winterthur wieder teilweise in Betrieb genommen werden. Seit Montag 5 Uhr Uhr just zum grossen Pendlerverkehr fahren nun wieder alle Züge gemäss Fahrplan.

Der Zwischenfall hatte bereits am Freitag grosse Auswirkungen im Feierabendverkehr. Die Passagiere auf der Ost-Westachse mussten mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen. Hunderte von Pendlern waren an verschiedenen Bahnhöfen gestrandet. (SDA)

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Ticos haben das Nachsehen: Serbien siegt dank Kolarovs Traum-Kiste!

Sun, 06/17/2018 - 16:17

Unsere WM-Gruppe E ist lanciert! Serbien gewinnt das Duell der Nati-Gegner gegen Costa Rica mit 1:0. Matchwinner ist Captain Aleksandar Kolarov – er trifft mittels herrlichem Freistoss.

Das Spiel: Was für ein Grottenkick in Halbzeit eins! Da erstarren wir also nicht gleich in Ehrfurcht ob der Darbietung von uninspirierten Ticos und flügellahmen Adlern. Die Zentralamerikaner beginnen zwar nicht schlecht, doch sie verlieren die Lust zur Initiative recht schnell. Und weil den hochgelobten Serben gar nichts gelingt, gibts keine einzige richtige Torchance zu verzeichnen im ersten Länderspiel zwischen den beiden Teams. Nach der Pause wirds besser. Der starke Mitrovic scheitert aber am ebenfalls starken Real-Keeper Keylor Navas. Nach Kolarovs Führungstreffer zieht sich Serbien zurück, doch die Ticos haben nicht die Mittel, um Stojkovic ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Das Strohfeuer erlischt – und Serbien bringt die drei Punkte ins Trockene. Pure Erleichterung bei Trainer-Rookie Mladen Krstajic und seinen Spielern. Trotz enttäuschender Leistung.

Das Tor: 56. Minute | 1:0 | WM-Debütant David Guzman foult Mitrovic rund 22 Meter vom Tor entfernt. Captain Aleksandar Kolarov legt sich die Kugel zurecht – und schnippelt sie in bester CR7-Manier mit unglaublichem Drall und über die Mauer in Navas’ nahe Ecke. Ein Aussenverteidiger mit Zauberfuss. Nicht alltäglich.

Der Beste: Aleksandar Mitrovic ist ein emsiger Arbeiter, der sich immer anbietet, in alle Zweikämpfe steigt, Räume kreiert und sich Chancen erarbeitet. Die grösste vergibt er. Das Foul an ihm führt zum Freistoss und zum goldenen Serbentor von Kolarov. Seine zweite Grosschance vergibt Mitrovic allerdings auch. Dennoch ist er klar der aktivste Serbe.

Der Schlechteste: Was war denn mit Aleksandar Prijovic los? In der Nachspielzeit schlägt der kaum eingewechselte Stürmer Costa-Rica-Verteidiger Acosta ins Gesicht. Der exzellente Ref Diedhiou aus Senegal schaut sich das Ganze nach Intervention des Video Assistant Referees (der dritten an dieser WM) selber an – und zückt Gelb. Überraschend Gelb, denn das war eine klare Tätlichkeit. Der gebürtige St. Galler hat also pures Glück, dass er trotz seiner Dummheit gegen uns dabei sein kann.

Wie geht es weiter in der Gruppe E? Am zweiten Spieltag treffen die Serben am kommenden Freitag auf... uns. Wohl das entscheidende Spiel um das Weiterkommen in dieser starken Gruppe.

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Schwaller, Blank, Vassalli: Post-Verwaltungsrat gerät zunehmend unter Druck

Sun, 06/17/2018 - 16:10

Der Druck auf den Post-Verwaltungsrat wächst und wächst. Am Wochenende gab Post-Vizepräsident Adriano Vassalli seinen Rücktritt bekannt. Jetzt fordern Politiker weitere Konsequenzen.

In der Postauto-Affäre wächst der Druck auf den Verwaltungsrat. Am Samstag gab überraschend Post-Vizepräsident Adriano Vassalli seinen Rücktritt bekannt. Auch andere Verwaltungsräte sollen die Konsequenzen ziehen, fordern Politiker von links bis rechts.

Es sei nicht akzeptabel, dass in der Postauto-Affäre nur die Geschäftsleitung zur Verantwortung gezogen wird, sagte etwa SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (ZG) gegenüber der «Sonntagszeitung«. Die zuständigen Verwaltungsräte hätten ihre Pflicht genauso vernachlässigt.

Mittels einem an die Medien verschickten Schreiben erklärte Vassalli am Samstagabend überraschend seinen Rücktritt auf die Generalversammlung vom 26. Juni. Er habe sich diesen Schritt eingehend überlegt und ihn im Interesse des Neuanfangs gefällt, schrieb er.

Post nimmt Rücktritt zu Kenntnis

Die Post nehme den Rücktritt Vassallis zur Kenntnis, sagte Post-Sprecher François Furer am Samstagabend gegenüber Keystone-SDA. Der Verwaltungsrat werde in den kommenden Wochen das weitere Vorgehen besprechen.

Auch das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) nimmt von Vassallis Entscheid Kenntnis, wie es in einer Mitteilung vom Samstagabend schreibt. Dies trage dazu bei, den Neustart bei der Post zu erleichtern.

Vassalli geriet aber offenbar auch unter Druck. Wiederholt seien ihm in letzter Zeit öffentlich diverse Vorwürfe gemacht worden, schreibt er. Dazu halte er fest, er habe keinerlei Pflichtverletzungen begangen und insbesondere die ominöse Aktennotiz vom 21. August 2013 nie erhalten.

In dieser Aktennotiz machte die interne Revision der Post auf die «Problematik der Kostenumbuchungen zu Lasten des öffentlich finanzierten Verkehrs» aufmerksam. Die Vorwürfe gegenüber Vassalli dürften aber nicht zuletzt auch für Susanne Blank gelten, die neben ihm ebenfalls für das Risikomanagement des gelben Riesen zuständig ist.

«Das geht natürlich nicht»

Wie die Sonntagszeitung berichtet, hätte sowohl Vassalli wie Blank gemäss den letzte Woche veröffentlichten Untersuchungsberichten von der Aktennotiz der internen Revision der Post Kenntnis gehabt. Auch Ex-Postauto-Chef Daniel Landolf belastete die beiden schwer: Sie seien über die illegalen Umbuchung im Bild gewesen. Blank erklärte indes letzte Woche, die Warnungen nicht erkannt zu haben.

Ins Schussfeld der Politiker gerät zunehmend auch Post-Präsident Urs Schwaller. SP-Nationalrat Philipp Hadorn (SO) wirft Schwaller vor, er habe nur jene Zeit untersuchen lassen, in welcher er selber noch nicht Post-Präsident war, wie er gegenüber der Sonntagszeitung sagte. «Das geht natürlich nicht», so Hadorn. Er fordere deshalb, dass die Jahre 2016 und 2017 ebenfalls restlos durchleuchtet werden.

Gemäss den Untersuchungsberichten hätte Schwaller Hinweise zu den Missständen erhalten, schreibt die Sonntagszeitung. Aus einem Entwurf des Berichts der Konzernrevision vom Juli 2016 ging etwa hervor, dass Postauto unter einem Zielkonflikt leide.

«Zu wenig kritische Haltung»

Es gebe einen Widerspruch zwischen den hohen Gewinnvorgaben des Postkonzerns und dem Gewinnverbot im subventionierten Regionalverkehr, welches das Bundesamt für Verkehr erlassen hatte. Um den Zielkonflikt zu lösen, sollten mittels juristischen Postauto-Einheiten die Gewinne gegenüber dem Bundesamt für Verkehr verschleiert werden.

In einer Stellungnahme vom Sonntag schreibt die Post, Schwaller habe anlässlich der Pressekonferenz vom 11. Juni bereits offen kommuniziert, mit all den Kenntnissen aus den nun vorliegenden Berichten und Gutachten die entsprechenden Passagen im Konzernbericht anders zu beurteilen. «Für meine, aus heutiger Sicht zu wenig kritische Haltung übernehme ich die Verantwortung«, sagte Schwaller damals.

Keine Décharge vom Bundesrat

Ex-Post-Präsident Claude Béglé sieht grundsätzlich ein Problem innerhalb des Post-Konzerns. Die Post habe ein grobes Gouvernanz-Problem, sagte Béglé im Interview mit der Zeitung «Matin Dimanche». Béglé stand dem Verwaltungsrat in den Jahren 2009 und 2010 vor.

Die Strukturen und Prozesse der Post seien dermassen undurchsichtig, dass sie den Führungspersonen einen grossen Handlungsspielraum einräumen, erklärte Béglé. Das gelte insbesondere für die Kostenverteilung. Die mangelnde Transparenz im Unternehmen führe zu Missständen, die schwierig zu überwachen seien.

Anfang Februar löste der Vorwurf, die Postauto AG habe jahrelang im subventionierten Geschäftsbereich Regionaler Personenverkehr (RPV) Gewinne erzielt und zu hohe Subventionen von Bund und Kantonen eingestrichen, allenthalben Erstaunen und Entsetzen aus. Der Bundesrat hatte am 8. Juni entschieden, dem Verwaltungsrat der Post für das Jahr 2017 keine vollumfängliche Décharge zu erteilen. (SDA)

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Papa Behrami über seinen Sohn: «Als Valon 13 war, musste er sich für eine Sportart entscheiden»

Sun, 06/17/2018 - 16:02

Mein Sohn, der WM-Fahrer. Heute mit Ragip Behrami (58), Vater von Nati-Krieger Valon Behrami (33).

Klein Valon ist viereinhalb Jahre, als sein Papa Ragip mit Gattin Halime und Valons Schwester Valentina vor dem Krieg im Kosovo flüchtet. Familien-Fotos von damals gibts keine. Vater Ragip: «Wir hatten Hunderte Fotos von den Kindern, die Bilder sind alle verbrannt. Bomben fielen auf unser Haus.»

Die Kriegs-Flüchtlinge Behrami finden Unterschlupf in der Südtessiner Gemeinde Stabio. Ragip: «Drei Monate erhielt ich Geld von der Gemeinde. Aber das war eine Schande für mich. Ich wollte arbeiten.»

Daheim in Mitrovice ist Valons Vater vor dem Krieg als Verkaufsleiter in einer Plastik-Fabrik tätig, seine Gattin jobbt im selben Betrieb als Sekretärin.

Im Exil in der Schweiz muss sich Verkaufsleiter Behrami mit einem Job als Lastwagen-Chauffeur begnügen. Er beklagt sich nicht: «Ich habe 20 Jahre lang für Rapelli Salami ausgefahren. Um fünf Uhr war jeweils Tagwache.»

«Valon war ein guter Schüler»

Wie war Valon als kleiner Junge? «Er konnte keine Minute ruhig sitzen. Auch auch dem Sofa nicht. Er wollte immer rauf und runter. In der Schule wars dasselbe, er konnte nicht ruhig sitzen. Aber Valon war ein guter Schüler, er ist intelligent.»

1998 stehen die Behramis wieder vor dem Nichts. Sie sollen die Schweiz verlassen! «Ich habe versucht, das Ganze nicht an Valon heranzulassen. Ich wollte ihn nicht damit beschäftigen. Nur: Was sollten wir machen? In den Kosovo konnten wir nicht zurück, da war Krieg. Wir dachten an Deutschland oder Schweden.»

Doch unerwartet gibts Hilfe vom Tessiner FDP-Staatsrat Alex Pedrazzini, dessen Sohn damals mit Valon bei den Junioren von Giubiasco spielt.

Im Mendrisiotto werden 2000 Unterschriften für den Verbleib der Familie Behrami gesammelt. Valons Familie darf bleiben.

 

Der Entscheid zwischen dem Cross-Lauf und Fussball

Klein Valon ist nicht nur ein begeisterter Junioren-Fussballer, noch erfolgreicher ist er damals als Cross-Läufer. Dutzende Pokale stehen im Kinderzimmer. «Er hat im Tessin alles gewonnen. Als Valon etwa 13 war, sagte sein Fussball-Trainer, er müsse sich für eine Sportart entscheiden. Wir beide fanden, Fussball sei besser.»

Im SFV-Ausbildungszentrum in Tenero TI wird Behrami gefördert. Papa Behrami: «Valon musste um zwanzig vor sechs in der Früh auf den Bus Richtung Mendrisio. Von dort mit dem Zug nach Bellinzona. Und dann mit dem Bus nach Tenero. Um 21 Uhr kam er jeweils nach Hause. Er hatte nie Zeit für den Ausgang.»

 

Behrami ist noch keine 16, als er bei Lugano unter Trainer Roberto Morinini (†) debütiert. Doch kurz darauf fährt Luganos Präsident Helios Jermini mit seinem Audi bei Brusino TI in den Luganersee und begeht Selbstmord. Der Klub geht Konkurs.

GC und Basel buhlten um ihn

«Zu dieser Zeit buhlten GC und der FC Basel um Valon. Aber wir wollten ihn hier im Tessin behalten.» Da tritt Genova auf den Plan. Der Serie-B-Klub mit Trainer Roberto Donadoni bietet gleich einen Vierjahresvertrag.

Bei Hellas Verona wird Behrami zum besten Spieler der Serie B gewählt. Er betritt mit 20 im Klub-Fussball die grosse Bühne: Lazio Rom, West Ham, Fiorentina, Napoli, HSV, Watford. Seit 2017 spielt er für Udinese.

 

2005 gibt Behrami unter Köbi Kuhn in der WM-Qualifikation gegen Frankreich (1:1) sein Nati-Debüt. In seinem zweiten Match, dem Barrage-Hinspiel gegen die Türkei, schiesst Behrami sein bis heute wichtigstes Nati-Tor.

Schweizer Rekord-Teilnehmer an der WM

Dank dem 2:0-Sieg reicht der Schweiz bei der Schande von Istanbul auch eine 2:4-Niederlage für die WM 2006 in Deutschland. Jetzt steht «der Krieger» als erster Schweizer zum 4. Mal an einer WM im Einsatz. Gegen Brasilien macht er heute sein 80. Länderspiel.

Papa Behrami: «13 Jahre lang in der Nati, wer hätte das gedacht damals? Ich bin sehr zufrieden mit Valons Karriere, auch mit seiner Persönlichkeit. Er hat mit Arbeit viel erreicht. Er hat aber auch viele Opfer gebracht.»

 

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Patientenschützerin zum «Fall Diana»: «Zustände wie im Wilden Westen»

Sun, 06/17/2018 - 16:00

ZÜRICH - Barbara Züst arbeitet sei zehn Jahren als Patientenschützerin. Bei den Zusatzversicherungen würden Zustände wie im Wilden Westen herrschen.

Barbara Züst (50), Geschäftsführerin der Schweizerischen Stiftung SPO Patientenschutz, erstaunt der Fall von Baby Diana Lorenz nicht. «Für den Laien sieht das hart aus. Aber Zusatzversicherungen sind keine sozialen Versicherungen, sie sind versichertenfeindlich», sagt sie zu BLICK.

Den Kassen würde es nur um die Rendite gehen. «Man darf nicht vergessen, dass wir in der Schweiz eine gute Grundversicherung haben. Bei den Zusatzversicherungen herrschen aber Zustände wie im Wilden Westen. Der Patient ist der David, der gegen den Goliath Krankenkasse kämpfen muss.»

«Der Patient muss die Hosen runterlassen»

Hat eine Kasse einen Patienten in die Zusatzversicherung aufgenommen, kann sie ihn nicht mehr einfach so entlassen – höchstens noch mit immer höheren Prämien zur Kündigung drängen. «Darum prüfen sie sehr streng, wen sie aufnehmen und wen nicht. Und lehnen Interessenten schon bei minimalsten Risiken ab», sagt die Patientenschützerin.

Sie rät, die Fragen zur Gesundheit ehrlich zu beantworten. Wenn es zum Versicherungsfall kommt, haben die Kassen Einsicht in die Krankenakten. «Wenn sie dann merken, dass ein Patient ein früheres Leiden oder eine Behandlung nicht angegeben hat, dann zahlen sie nicht.»

Kein Ermessensspielraum

Die Kassen können sich ihrer Erfahrung nach nicht kulant zeigen. «Sie haben klare Richtlinien und kaum Ermessensspielraum.» Barbara Züst hat grosses Verständnis für den Ärger von Mutter Veronika Lorenz. «Von einem Wechsel der Krankenkasse rate ich ihr aber ab. Schliesslich lässt die Concordia noch ein Hintertürchen offen. Zudem müsste sie auch bei einer anderen Kasse alle Fakten auf den Tisch legen.» Die Chancen, dass Diana im Moment andernorts aufgenommen würde, seien ebenfalls sehr klein.

 

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Papst-Historiker Volker Reinhardt zum Besuch des Pontifex diese Woche in der Schweiz: «Der Papst ist zur Propaganda verdammt»

Sun, 06/17/2018 - 15:38

Wie ist das Pontifikat von Franziskus einzuschätzen? Welche Bedeutung hat seine Genf-Visite? Und was unterscheidet ihn von seinen Vorgängern? SonntagsBlick fragte den besten Kenner des Vatikans.

SonntagsBLICK: Herr Reinhardt, Ihr jüngstes Buch rollt die 2000-jährige Geschichte der Päpste auf. Wenn Sie an Franziskus denken: Wer besucht da kommenden Donnerstag die Schweiz?
Volker Reinhardt: Der Vertreter einer Institution, die nach ihrem Selbstverständnis die älteste Europas ist. Er ist der Gegenwart zu­gewandt, aber auch ein Mensch aus der Tiefe der Geschichte. Er will ein altes Erbe bewahren und dieses, wenn nötig, an veränderte Verhältnisse anpassen.

Welche Bedeutung messen Sie seinem Besuch in Genf bei?
Er besucht den Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf, das hat natürlich einen Geschmack! Genf war ab Mitte des 16. Jahrhunderts in den Augen Roms das Nest der Ketzer und der Reformator Johannes Calvin der Hauptfeind der katholischen Kirche. Ein Besuch des Papstes in Genf ist daher immer ein historisches Ereignis und ein Akt der Versöhnung.

Die Erwartungen an Papst ­Franziskus sind ­immens – nicht nur ­seitens der Katholiken. Sind sie berechtigt?
Das Papsttum versteht sich als eine göttliche Einrichtung, die über den vergänglichen politischen Gewalten steht. Wie jeder Papst muss sich auch Franziskus die Frage stellen, wo er den Anforderungen der Zeit entgegenkommen kann und wo ein Kompromiss sein Amt verraten würde. Diese rote Linie wird im Grossen von jedem Papst ähnlich gezogen. Im Kleinen aber gibt es einige Unterschiede.

Wie meinen Sie das?
Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI. sah die rote Linie schneller überschritten.

Können Sie ein Beispiel geben?
Franziskus zeigte sich bei Glaubensinhalten liberaler. Benedikt XVI. war da viel strenger. Bis hin zu seinem Gewand. Er trug bewusst Gewänder des 16. und 17. Jahrhunderts. Daran wollte er erinnern. Nicht an die Scheiterhaufen, die damals loderten. Aber an eine verbindliche Kirche, in Abgrenzung zum «Anything goes» der Moderne.

Erinnerte er auch an die Machtfülle der Kirche dieser Zeit?
Ja, aber jeder Papst muss an den grossen Ansprüchen festhalten, auch ein liberaler Papst: Er ist oberster Richter der Kirche. Und er versteht sich als höchste moralische Autorität, die über den weltlichen Dingen steht. Bis ans Ende der Zeit.

Also kann die Inszenierung liberal oder menschlich daherkommen, die Agenda aber zutiefst konservativ bleiben?
Absolut. Johannes Paul II. war ein Mediengenie, vertrat aber ein konservatives Menschenbild. Ein König ist legitim, weil schon sein Vater auf dem Thron sass. Der Papst hat diese Legitimität nicht, er muss ein theologisch anspruchsvolles Konstrukt den Menschen nahebringen. Er ist zur Propaganda verdammt.

Wie löst Franziskus diese Aufgabe?
Sehr geschickt. Er präsentiert sich als Papst, der Verständnis hat für die Menschen, auf sie zugeht.

Doch damit schürt er die Hoffnungen auf ­Reformen.
Sicher. Aber die katholische Kirche hat den Anspruch, eine unveränderliche Wahrheit zu vertreten. Wie soll man diesen unveränderlichen Kern modernisieren? Es kann letztlich nur um Formfragen gehen, nicht um die Substanz.

Franziskus aber sagt, dass Homosexuelle nicht ausgegrenzt werden ­dürfen. Ist das eine blosse Formfrage?
Das ist keine lehramtliche Entscheidung. Aber damit werden grosse Erwartungen geweckt. Die katholische Kirche hat Homosexualität 1000 Jahre lang mit Feuer und Schwert verfolgt. Ein Entgegenkommen ist möglich, aber in Anbetracht konservativer Vorstellungen wohl leider nur zögerlich.

Sie lehren an der Universität Freiburg, während vielen Jahren die einzige katholische Uni der Schweiz. Die Katholiken hatten lange Mühe, sich im modernen Bundesstaat zu integrieren, sie fühlten sich benachteiligt. Welche Rolle spielten die Päpste beim Versuch der Katholiken, ihren Platz zu finden?
Eine grosse. Die Theologen aus Freiburg waren und sind in Rom immer hoch angesehen. Sie halfen auch dabei, die katholische Kirche zu öffnen, gerade mit Blick auf die Arbeiterfrage. So wurden Feindbilder abgebaut, man sah, dass sich Rom eben doch bewegen konnte.

Spürt man heute noch ­etwas vom Kulturkampf in der Schweiz?
Ich stelle meinen Studierenden jeweils eine Frage: Können Sie einen Unterschied zu Ihrem Kollegen feststellen, der eine andere Konfession hat als Sie? Vor zehn Jahren war dies noch der Fall. Heute tendiert es gegen null. Trotzdem denke ich, dass Reli­gion wieder eine wichtigere Rolle spielt als früher.

Das heisst?
Das Bedürfnis nach Übernatürlichem, Spirituellem ist gross. Aber heute mixt man sich wie aus dem Supermarktregal seinen eigenen Glauben zusammen. Das musste auch Papst Benedikt XVI. einsehen.

Und trat zurück.
Ja, die Menschen lassen sich nicht mehr sagen, was sie glauben müssen. Das hat Papst Benedikt XVI. ­sicher frustriert. Beim Konzil in Trient von 1560 hiess es: «Das müsst ihr um eures Seelenheils willen glauben, sonst seid ihr verdammt.» Dies ist heute nicht mehr vermittelbar.

Die Kirche hat vieles überstanden. Ist diese ­Säkularisierung ihre grösste Prüfung?
Sicher ist es eine sehr grosse Prüfung. Aber das gab es schon immer. Das war sicher auch so, als Martin Luther auftauchte (lacht). Anders als ein Politiker kann ein Papst auch nicht einfach seinen Vorgänger kritisieren und behaupten, der habe alles falsch gemacht. Denn das widerspräche dem Selbstverständnis der katholischen Kirche dia­metral.

Heute punktet Papst Franziskus vor allem auch mit seiner Kapitalismuskritik. Seine Aussage: «Diese Wirtschaft tötet», freute viele Linke.
Was heute Organisationen wie Attac sagen, sind Positionen, die die katholische Kirche schon lange vertritt. Als im 18. Jahrhundert die Idee aufkam, dass freier Handel eine Menschheits­beglückung sei, widersprachen die Päpste. Sie waren sozusagen die ersten Globalisierungskritiker.

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BLICK testet Public Viewings: Fussballfans im Thurgau zahlen am wenigsten

Sun, 06/17/2018 - 15:11

ZÜRICH - BLICK hat sich kurz vor dem WM-Auftaktspiel der Schweiz in den Public-Viewing-Arenen umgeschaut. Und festgestellt, dass öffentliches Fussballschauen im Kanton Zürich am teuersten ist.

WM-Rudelgucken vor der Grossleinwand ist angesagt. Die Dichte an Public-Viewing-Arenen in der Schweiz ist hoch. BLICK hat eine Auswahl grösserer Fanmeilen getroffen und die Preise verglichen.

Am teuersten schauen die Fans Fussball im Kanton Zürich: In der Winti-Arena kostet der Eintritt 10 Franken, ein Bier ist im Preis inbegriffen. Bei Schweiz-Spielen erhöht sich jedoch der Eintritt um fünf Franken. Die Bratwurst kostet sieben Franken. Die teuerste Bratwurst für acht Franken essen Fans in der Ufschötti in Luzern und der Vögele Arena in Chur.

 

Fussballfans im Thurgau zahlen am wenigsten: In der Bodensee-Arena in Kreuzlingen kostet das Mineralwasser drei Franken, das Bier gibts für vier und die Bratwurst für sechs Franken.

Im Vergleich zur WM 2014 sind die Bratwurstpreise gleich geblieben. Das Bier jedoch ist im Schnitt ein Franken teurer als noch vor vier Jahren.

 

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BLICK testet Public Viewings: Fussballfans im Thurgau zahlen am wenigsten

Sun, 06/17/2018 - 15:11

ZÜRICH - BLICK hat sich kurz vor dem WM-Auftaktspiel der Schweiz in den Public-Viewing-Arenen umgeschaut. Und festgestellt, dass öffentliches Fussballschauen im Kanton Zürich am teuersten ist.

WM-Rudelgucken vor der Grossleinwand ist angesagt. Die Dichte an Public-Viewing-Arenen in der Schweiz ist hoch. BLICK hat eine Auswahl grösserer Fanmeilen getroffen und die Preise verglichen.

Am teuersten schauen die Fans Fussball im Kanton Zürich: In der Winti-Arena kostet der Eintritt 10 Franken, ein Bier ist im Preis inbegriffen. Bei Schweiz-Spielen erhöht sich jedoch der Eintritt um fünf Franken. Die Bratwurst kostet sieben Franken. Die teuerste Bratwurst für acht Franken essen Fans in der Ufschötti in Luzern und der Vögele Arena in Chur.

 

Fussballfans im Thurgau zahlen am wenigsten: In der Bodensee-Arena in Kreuzlingen kostet das Mineralwasser drei Franken, das Bier gibts für vier und die Bratwurst für sechs Franken.

Im Vergleich zur WM 2014 sind die Bratwurstpreise gleich geblieben. Das Bier jedoch ist im Schnitt ein Franken teurer als noch vor vier Jahren.

 

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