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Updated: 3 days 58 min ago

Griechenland - Mazedonien: Festnahmen nach Protesten in Mazedonien

Mon, 06/18/2018 - 01:42

Skopje – Bei gewaltsamen Demonstrationen in der mazedonischen Hauptstadt Skopje gegen die mit Griechenland getroffene Vereinbarung zur Änderung des Landesnamens sind am Sonntagabend mehrere Menschen verletzt worden. Zudem wurden mindestens elf Demonstranten festgenommen.

Nach ersten Medienberichten mussten sieben Polizisten und mindestens drei Demonstranten zur Behandlung ins Spital. Die Polizei setzte Tränengas und Blendgranaten ein, um die gewaltsamen Proteste vor dem Parlamentsgebäude aufzulösen.

Die Demonstranten hatten zuvor die Absperrgitter durchbrochen und Steine und Knallkörper auf die Sicherheitskräfte geworfen. «Die Stadtmitte sieht aus wie ein kleines Beirut», berichtete der Fernsehkanal «1TV», der einen verletzten Kameramann beklagte.

Die Proteste richteten sich gegen die Vereinbarung zwischen Skopje und Athen, mit dem der jahrelange Streit der Nachbarn um den Staatsnamen Mazedonien beigelegt werden soll. Danach soll sich die ehemalige jugoslawische Teilrepublik künftig Nord-Mazedonien nennen. Als Gegenleistung will Athen den Weg des Landes zur Nato und in die EU nicht länger blockieren. Das Abkommen war am Sonntag von den Aussenministern der beiden Länder in der Grenzregion des Prespa-Sees unterzeichnet worden.

Hunderte griechische und mazedonische Nationalisten demonstrierten am Sonntag auf beiden Seiten der Grenze, während das Abkommen unterzeichnet wurde. Am Vorabend hatte die Polizei vor dem Athener Parlament Pfefferspray eingesetzt, um einige Dutzend Demonstranten daran zu hindern, ins Parlamentsgebäude zu gelangen.

Bis zur vollen Umsetzung des Abkommens sind mehrere Schritte vorgesehen. In den kommenden Wochen muss zunächst das Parlament in Skopje die Vereinbarung billigen. Im Herbst werden dann die Mazedonier in einer Volksabstimmung das letzte Wort haben.

Mazedonien grenzt im Süden an die griechische Region gleichen Namens. Griechenland spricht dem Nachbarland das Recht auf den historischen Namen Mazedonien (Altgriechisch: Makedonia) ab. Aus diesem Grund blockiert Athen seit der Unabhängigkeit Mazedoniens 1991 den Beitritt des Nachbarn in die Nato und die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der EU.

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Illegale Migranten fliehen vor Grenzpatrouille im US-Staat Texas: Fünf Tote, neun Verletzte

Mon, 06/18/2018 - 01:09

Bei einer Verfolgungsjagd im Süden des US-Staates Texas sind am Sonntag mindestens fünf illegale Migranten ums Leben gekommen.

Spektakuläre-Verfolgungsjagd im US-Staat Texas: Eine Grenzpatrouille hatte am Sonntag bei Big Wells einen voll besetzten SUV verfolgt. Später kamen auch Fahrzeuge des örtlichen Sheriffs hinzu. Der SUV sei dann bei hoher Geschwindigkeit verunfallt und habe sich mehrfach überschlagen.

Die 14 Insassen seien auf die Strasse geschleudert worden. Vier Menschen waren nach Angaben von Sheriff Marion Boyd auf der Stelle tot. Eine weitere Person starb wenig später im Spital an den schweren Verletzungen. Zwölf der 14 Insassen seien illegale Migranten gewesen; der Fahrer des SUV sei bereits wegen Menschenschmuggel vorbestraft. (SDA)

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Französische Polizei geht von «psychischen Problemen» aus: Frau greift zwei Menschen mit Messer an

Mon, 06/18/2018 - 00:33

MARSEILLE (FRANKREICH) - Eine Frau hat in einem südfranzösischen Supermarkt zwei Menschen mit einem Teppichmesser verletzt. Vor der Tat soll sie «Allahu Akbar» gerufen haben.

Panik in einem Supermarkt in Marseille (Frankreich): Eine Frau verletzte am Sonntag zwei Menschen mit einem Messer.

Die Täterin schrie erst «Allahu Akbar» (arabisch für: Gott ist gross) und ging anschliessend an einer Kasse des Marktes in Seyne-sur-mer im Departement Var auf einen Kunden los. Sie verletzte ihn am Hals, wie der zuständige Staatsanwalt am Sonntag mitteilte. Der Mann wurde in ein Spital gebracht, er war ausser Gefahr. Eine Kassiererin wurde leicht verletzt.

Staatsanwalt Bernard Marchal sprach von einer «Einzeltat». Die Frau habe offenbar «psychische Probleme». Eine Radikalisierung sei dennoch nicht auszuschliessen. «Wir wissen noch nicht, ob wir es mit terroristischen Umständen zu tun haben, aber sie sind in jeden Fall terrorisierend», sagte Marchal.

Kunden überwältigten die Angreiferin

Die 24-jährige Frau wurde in Gewahrsam genommen. Bislang war sie der Polizei nicht aufgefallen. Die Wohnung der Frau wurde am Nachmittag durchsucht.

Die Kunden standen gerade an der Kasse des Supermarktes an, als sich der Angriff ereignete. Die Kassiererin wurde verletzt, als sie einschritt. Die Angreiferin wurde von Kunden überwältigt.

Nach Angaben aus Ermittlerkreisen war die Angreiferin bereits früher in dem Supermarkt aus unterschiedlichen Gründen mit Angestellten aneinander geraten. Möglicherweise sei der Tat vom Sonntag ein Streit mit einem Kunden vorausgegangen. (SDA)

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Wie geht es jetzt weiter mit dem Farc-Friedensvertrag? Ivan Duque gewinnt Präsidentenwahl in Kolumbien

Mon, 06/18/2018 - 00:08

Der konservative Kandidat Iván Duque hat die Präsidentenwahl in Kolumbien gewonnen. Er kam in der Stichwahl am Sonntag auf rund 54 Prozent der Stimmen.

Kolumbien hat gewählt! Iván Duque ist der neue Präsident des Landes. Er erreichte 53,95 Prozent der Stimmen. Sein Konkurrent Gustavo Petro von der linken Bewegung Colombia Humana erhielt demnach 41,83 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 52,18 Prozent. Duque folgt damit auf Staatschef Juan Manuel Santos.

Bei der Abstimmung ging es aber nicht nur um die Wahl eines neuen Präsidenten Kolumbiens, sondern auch um die Zukunft des historischen Friedensabkommens mit der linken Guerillabewegung Farc. Vor eineinhalb Jahren legten Regierung und Rebellen den seit Jahrzehnten andauernden Bürgerkrieg mit über 220'000 Toten und Millionen Vertriebenen bei. Duque will das Abkommen in wesentlichen Punkten ändern und könnte die Ex-Rebellen damit zurück in den Untergrund treiben.

Ex-Präsident Uribe hat grossen Einfluss auf Duque

Der 41-jährige, konservative Anwalt Duque gilt als politischer Ziehsohn des rechten Ex-Präsidenten Álvaro Uribe. Ohne die Unterstützung seines prominenten Förderers wäre der bis vor kurzem recht unbekannte Politiker nie so weit gekommen. «Er wird Präsident, weil ihn Uribe dazu gemacht hat», sagte etwa Gimena Sánchez-Garzoli vom Forschungsinstitut Washington Office on Latin America.

 

Uribe gilt als der schärfste Kritiker des Friedensabkommens, das sein Nachfolger Santos mit den Farc aushandelte. Bei einer Volksabstimmung fand der Vertrag keine Mehrheit. Uribes Zögling Duque verkündete damals, er wolle das Abkommen «in Stücke reissen». Zuletzt mässigte er seinen Diskurs etwas: Nun spricht Duque nur noch von Änderungen am Vertrag. Doch selbst kleine Modifikationen dürften den Rebellen gar nicht gefallen.

Zufrieden ist niemand

Der international bejubelte Friedensprozess ist in dem südamerikanischen Land äusserst umstritten. Nach der Einschätzung der Rechten hat der Staat den Rebellen zu viele Zugeständnisse gemacht. Beispielsweise müssen sie nur relativ milde Strafen fürchten und erhalten zehn garantierte Sitze im Parlament. Nach Ansicht der Linken erfüllt die Regierung ihre Zusagen an die Ex-Guerilleros wie Schutz vor Anschlägen und Hilfe bei der Rückkehr in das zivile Leben nicht. Richtig zufrieden ist niemand.

Bei allen Problemen lassen sich die Fortschritte seit der Unterzeichnung des Friedensvertrags nicht von der Hand weisen. Weite Teile des Landes sind wieder frei zugänglich, zahlreiche Anti-Personen-Minen wurden entschärft, heftige militärische Auseinandersetzungen wie zu Zeiten des Bürgerkriegs gehören der Vergangenheit an.

Dennoch steht Duque nun vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen: Er muss die grosse Armut im Land bekämpfen, die Friedensverhandlungen mit der kleineren Guerillaorganisation ELN zum Abschluss führen, ein Rezept gegen die sich ausbreitenden kriminellen Banden finden und dem Drogenhandel Einhalt gebieten. (SDA)

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Das meint BLICK zum Auftakt: Wir ziehen den Zuckerhut!

Sun, 06/17/2018 - 23:59

Das 1:1 gegen Brasilien war eine der besten Leistungen einer Schweizer Nationalmannschaft aller Zeiten. Ein Kommentar von BLICK-Fussballchef Andreas Böni.

 

Wer Valon Behrami gegen Brasilien kämpfen sieht, dem steigen als Anhänger dieser Nati fast die Tränen in die Augen. Beeindruckend, ehrlich, einfach unfassbar stark. Selbst verletzt bringt er Neymar noch zur Weissglut.

Wir ziehen den Zuckerhut! Nicht nur vor Behrami, vor allen Nati-Spielern. Und vor Nati-Trainer Vladimir Petkovic, dessen Taktik, Neymar mit gesunder Härte zu begegnen, voll aufgeht.

 

Was diese Nati gegen Brasilien leistet, macht stolz. Trotz 0:1-Rückstand derart ruhig zu bleiben. Mutig und ohne Komplexe weiter zu spielen. Auszugleichen und darauf gegen ein Weltklasse-Team den Kasten rein zu halten – das ist Reife. Es ist einer der besten WM-Auftritte der Schweizer Nati aller Zeiten. Auch wenns logischerweise auch Glück und ein wenig Hilfe vom Video-Schiri braucht. Man hat es sich erarbeitet.

Und man kann zuversichtlich auf Freitag schauen, da wartet das Spiel des Jahres. Gegen Serbien wird es ein ganz heisser Tanz, vor allem für unsere Spieler mit kosovo-albanischen Wurzeln.

Serbien weigert sich weiter, den Kosovo – seine ehemalige Provinz – als unabhängig zu akzeptieren. Und 2014 ist es, als Serbien gegen Albanien wegen einer Schlägerei auf dem Platz abgebrochen wird.

Auch Taulant Xhaka befindet sich mitten in den Tumulten. Es braucht daher wenig Fantasie, sich vorzustellen, dass Taulants Bruder Granit nun medial und auch auf dem Feld besonders provoziert wird. Zumal sich die Serben mit einem Sieg gegen uns den Achtelfinal sichern können.

Ruhig Blut, Granit. Du bist jedem Serben sportlich überlegen. Nehmen wir nach der Brasilien-Mutmacher diese Hürde.

Auf dem Fussball-Feld.

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WM-Frühstück mit René Rindlisbacher jetzt im Livestream: Rolf Fringer, DJ Antoine und BLICK-Bingesser analysieren den Brasilien-Hit

Sun, 06/17/2018 - 23:41

Nach dem Punktgewinn im WM-Hit gegen Brasilien ist für Gesprächsstoff gesorgt. Moderator René Rindlisbacher empfängt zu diesem Zweck ab 9 Uhr illustre Gäste zum Frühstücks-Talk.

Der Schweizer Brasilien-Hit ist vorbei!

Heute um 9 Uhr wird das Spiel seziert. Auf eine nicht bierernste Art und Weise. Beim WM-Frühstück auf Blick.ch und der Blick-Sport-Facebook-Seite. Moderator ist TV-Star, Kabarettist und Fussballfan René Rindlisbacher.

Die Gäste: Ex-Nati-Coach Rolf Fringer, DJ Antoine, der den offiziellen WM-Song produziert hat, und Felix Bingesser, Blick-Sportchef.

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Asyl-Streit zwischen CSU und CDU eskaliert: Zerbricht heute Merkels Regierung?

Sun, 06/17/2018 - 23:39

BERLIN - Horst Seehofer (68) will Flüchtlinge an der deutschen Grenze zurückweisen, die Bundeskanzlerin sucht eine europäische Lösung.

Heute wird es brenzlig in Berlin. Der schwelende Machtkampf zwischen CSU-Innenminister Horst Seehofer (68) und CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel (63) droht die Union zu sprengen. Sogar der Sturz der Dauer-Staatschefin scheint möglich.

Zankapfel ist der neue Masterplan des deutschen Innenministers. Darin will Seehofer unter anderem Flüchtlinge, die in einem EU-Land registriert wurden, an der deutschen Grenze zurückweisen. Damit stösst er ins Horn weltweiter Populisten.

Merkel zieht europäische Flüchtlingslösung vor

CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel (63) ist gegen die Zurückweisungen. Sie zieht eine europäische Lösung vor. Angesichts der zunehmenden Alleingänge nationalistischer EU-Regierungen ringt die Kanzlerin um Einigkeit in der EU. Sie will erst Rücknahme-Abkommen schliessen, bevor Flüchtlinge in die Ankunftsländer zurückgeschickt würden. 

Als Innenminister kann Seehofer die Zurückweisungen anordnen – egal, was die Bundeskanzlerin denkt. «Ich kann mit Angela Merkel nicht mehr arbeiten», klagte er gegenüber Parteifreunden, wie die «Welt am Sonntag» schreibt.

Seehofer geht es vor allem um die bayerischen Landtagswahlen im Herbst und um die rechte Wählerschaft, die sich der AfD zuwenden könnte. Eine harte Hand gegen Flüchtlinge bringt Stimmen, so das Kalkül.

«Niemand in der CSU will die Kanzlerin stürzen»

Angela Merkel hingegen könnte Seehofer seines Amtes entheben. Die Union stünde auf dem Spiel. Jetzt kämpft die Kanzlerin um einen Kompromiss, den sie beim EU-Gipfel vom 28. und 29. Juni vertreten kann – und bittet ihren Kontrahenten um eine Frist von zwei Wochen. 

Niemand in der CSU wolle die Kanzlerin stürzen, so Horst Seehofer unterdessen in der «Bild am Sonntag». Man wird sehen, was passiert.

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Basler Kickboxer-Krieg zwischen Beqiri und Balicha: Heute beginnt der Monster-Prozess

Sun, 06/17/2018 - 23:37

MUTTENZ BL - Vor über vier Jahren griff Paulo Balicha (41) mit einer Meute von rund 20 Männern Todfeind Shemsi Beqiri (32) in dessen Trainingscenter in Reinach BL an. Heute startet der Prozess gegen die Angreifer.

Es war die Eskalation im Basler Kickboxer-Krieg: Am 24. Februar 2014 griff Paulo Balicha (41) mit einer rund 20 Männer grossen, vermummten und mit Schlagstöcken bewaffneten Truppe das Kampfsportcenter von Erzfeind Shemsi Beqiri (32) in Reinach BL an. Balicha forderte Beqiri zum Kampf einer gegen einen auf. Die beiden mehrmaligen Kickbox-Weltmeister bekämpften sich minutenlang. Der Überfall wurde auf Video festgehalten.

 

Dabei waren die beiden Kontrahenten einst befreundet: Balicha war Beqiris Mentor und Trainer. Doch Beqiri fand, dass Balicha ihn sportlich nicht mehr weiterbringen könne. Es kam zum Streit. Provokationen, Beleidigungen folgten. Und dann der Überfall.

Fast viereinhalb Jahre nach der Attacke beginnt heute früh der Prozess am Strafgericht des Kantons Baselland in Muttenz BL.

Das Strafgericht zeigt BLICK die Dimensionen des Monsterprozesses auf: 17 Angeklagte, 31 Opfer, 65 Seiten Anklageschrift. Vor Prozessbeginn mussten über 50 Ordner studiert werden. Jeder umfasst mehrere hundert Seiten.

BLICK stellte beide Protagonisten vor Prozessbeginn zur Rede

Beqiri ist vor dem Prozess nicht zuversichtlich: «Es hat viel zu lange gedauert, bis es zum Prozess kommt. Ich fühle mich vom System verarscht.» Das Video, das Hauptbeweismittel, spreche doch eine klare Sprache, sagt Beqiri.

Vor dem Angriff generierte sein Trainingscenter Einnahmen von 500'000 bis 800'000 Franken jährlich, erzählt der Schweizer mit kosovarischen Wurzeln. Doch durch den Angriff verlor er unzählige Mitglieder – und viel Geld. Beqiri: «Ich habe 20 Jahre investiert und mir etwas aufgebaut. Mit dieser Aktion hat Balicha meine Existenz zerstört. Es ging ihm nie um einen Eins-gegen-eins-Fight.»

Beqiri erzählt, dass es drei Tage vor dem Angriff zu einer Begegnung zwischen ihm und Balicha kam: «Wir liefen uns in einem Basler Parkhaus über den Weg. Ich war alleine. Er war mit zwei Kollegen da. Er hätte mich auch dort schlagen können. Doch er tat es nicht. Er wollte mich dort zerstören, wo es mir am meisten wehtut: am Ort, wo ich meinen Lebensunterhalt verdiene.»

Beqiri hat jetzt ein neues Center im Basler Dreispitz-Areal. «Die Infrastruktur ist mies. Wir haben beispielsweise nur Toi-Toi-Toiletten.» Das Center wirft kaum Geld ab. «Ich bin froh, wenn ich die Miete bezahlen kann.» Dazu fehlen Beqiri frühere Sponsorenverträge. «Ich bin auf Jobsuche. Ich bin ja gelernter Gipser. Bis jetzt hagelte es aber nur Absagen.»

Beqiri ist von allen enttäuscht

Beqiri ist von allen enttäuscht: von der Justiz und von Balicha. «Es ist einfach nur traurig. Ich habe keine Hoffnung, dass der Prozess etwas hervorbringt. Ich glaube auch nicht, dass die Angreifer bestraft werden.»

Balicha selbst bereut das Geschehene: «Es war ein Fehler. Ich habe mir in 30 Jahren dank meines Sports eine Existenz aufgebaut. In wenigen Minuten habe ich alles kaputtgemacht. Es tut mit leid für die Personen, die an diesem Tag im Trainingscenter waren und die nicht an der ganzen Sache beteiligt waren. Im Idealfall wäre nur Shemsi da gewesen.»

Balicha sagt, Medien und Öffentlichkeit hätten von Anfang an ihre Position bezogen: «Für alle bin ich der Böse und Shemsi der Gute. Doch Shemsi ist kein Engel. Er hat mich jahrelang provoziert und beleidigt.»

Doch er sei froh, dass es nun endlich zum Prozess komme. «Das Beweismittel, das Video, entlastet mich. Alle sagen, ich habe Shemsi feige mit Schlagringen angegriffen. Auf dem Video ist die Wahrheit zu sehen. Es waren auch keine Messer und keine Schusswaffen involviert.»

Balicha will für Taten büssen

Dass er der Täter ist, sei unbestritten: «Ich werde für meine Taten geradestehen. Ich bin ein emotionaler Mensch. Bis zu diesem Tag im Februar 2014 waren meine Emotionen stets positiv.»

Auch wenn das Urteil noch nicht gesprochen ist – Balicha findet, das Leben habe ihn bereits bestraft: «Ich habe in den vier Jahren seit dem Überfall viel verloren. Viele Menschen beurteilen mich seither anders. Doch ich habe auch viel gelernt.»

Würde er des Landes verwiesen, wäre Balicha traurig. «Doch ich befinde mich in einer machtlosen Position. Ich hoffe, ich erhalte die Chance, mich zu rehabilitieren.»

Die Parteiverhandlungen dauern zwei Wochen. Das Urteil wird erst am 20. September verkündet.

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Intrigen ausgerechnet zu seinem Besuch in Genf: Eine Falle für den Papst

Sun, 06/17/2018 - 23:36

GENF/ROM - Ausgerechnet zu seinem Besuch beim Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf intrigieren Reform-Muffel gegen Franziskus. Vatikan-Experte Andreas Englisch analysiert für BLICK.

Eigentlich sollte es für Papst Franziskus eine unkomplizierte Stippvisite, ein harmloser Pflichtbesuch in Genf werden. Doch jetzt wird sie zur Nagelprobe. Den konservativen Kräften im Vatikan gelang es, ihm eine Falle zu stellen. Löst sein Besuch nun einen Streit aus über das gemeinsame Kommunionhalten? Eine Kontroverse, die Franziskus gar nicht will? Es klingt nach einer Nichtigkeit. Aber die Unterstützer des Papstes geben offen zu: Wir machen uns Sorgen.

Nächsten Donnerstag wird in Genf das 70-jährige Bestehen des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) gefeiert – und Franziskus, Oberhaupt von 1,1 Milliarden Katholiken, könnte eigentlich nur eines falsch machen: fernbleiben. Das würde die anderen Kirchen kränken. Natürlich nahm Franziskus die Einladung an. Er würde nach Genf fliegen, dem ÖRK gratulieren, zum weltweiten Zusammenhalt der Kirchen aufrufen, vor allem in humanitären Katastrophengebieten wie Syrien, und wieder heimkehren. Alles kein Problem. Seine Berater freuten sich auf den Termin.

Ein Dorn im Auge der Konservativen

Sie wissen, dass seine internen Gegner im Vatikan es mit Entsetzen sehen, dass der Papst die katholische Kirche gegenüber anderen christlichen Kirchen immer weiter öffnet. Dabei hatte Joseph Ratzinger, damals Chef der Glaubenskongregation, später Papst Benedikt XVI., noch im Jahr 2000 in der Grundsatzschrift «Dominus Iesus» erklärt, es sei «objektiv» besser, katholisch zu sein, wenn man in den Himmel kommen wolle. Der ÖRK in Genf war damals entsetzt.

Doch dann wurde 2013 Jorge Mario Bergoglio aus Argentinien zum Papst gewählt. Das ökumenische Klima änderte sich unter Franziskus deutlich. 2014 besuchte er einen alten Freund, Giovanni Traettino, Pastor einer sogenannten Pfingstkirche. Jahrhundertelang hatte die Pfingstbewegung die Katholiken als Ketzer beschimpft. Die Konservativen im Vatikan empfanden es darum als Verrat an seinem Amt, dass Franziskus sich mit Pfingstlern traf – und sich dann auch noch für die katholische Kirche entschuldigte!

Die Kirche als Sekte

Denn in der Zeit des Faschismus hatten Katholiken Pfingstkirchler denunziert. Diktator Benito Mussolini hielt diese nämlich für «schädlich für die Rasse». Pfingstbewegte wurden verhaftet. Doch noch schlimmer als die Entschuldigung fanden die Konservativen das, was Franziskus danach sagte: dass es aus Sicht der katholischen Kirche leicht sei, andere als Sekten zu bezeichnen – dabei könne man die Kirche ja auch als Sekte ansehen.

Die «allein selig machende» katholische Kirche auf einer Stufe mit allen anderen? Eine unerhörte Provokation. Es scheint, als erhält Franziskus diese Woche dafür die Retourkutsche. Und dabei kam seinen Gegnern der Zufall zu Hilfe.

Abendmahl bei der anderen Konfession

Es begann in Deutschland: Kardinal Reinhard Marx, Chef der einflussreichen Deutschen Bischofskonferenz, plante, ein altes Problem endlich aus der Welt zu schaffen. Die Kirche solle zur Kenntnis nehmen, was schon längst Praxis ist: dass nämlich katholische und evangelische Christen zu Gast bei Gottesdiensten der jeweils anderen Konfession trotzdem am Abendmahl, der Kommunion, teilnehmen – obwohl die Kirche das eigentlich verbietet.

Dabei hält man sich selbst im Vatikan nicht mehr an das Verbot. Seit Jahren gibt dort ein hoher Funktionär seiner evangelischen Mutter sonntags die Kommunion, obwohl er es ja nicht dürfte.

Kardinal Marx will auf eine legale Basis stellen, was Zehntausende deutschsprachige Katholiken und ihre evangelischen Familienmitglieder jeden Sonntag praktizieren. Der Vorschlag schien eine unkomplizierte Sache zu sein. Doch dann machten die Franziskus-Gegner aus diesem scheinbar harmlosen Vo rstoss aus Deutschland die perfekte Bombe für Genf.

Der Papst läuft den Intriganten ins Messer

Denn Kardinal Marx erlebte zunächst genau das, was in anderen Ländern in der gleichen Frage auch geschehen war: Die Bischöfe wurden sich nicht einig. Reform-Muffel wie der Kölner Kardinal Rainer Maria Wölki wollten sich nicht nach dem Chef der Bischofskonferenz richten, sondern forderten eine Entscheidung des Papstes. Franziskus ging zunächst auf den befreundeten Kardinal Marx ein. Er schlug nämlich vor, die deutschen Bischöfe sollten sich einigen. Zu Deutsch: Macht, was ihr wollt, aber bitte fragt mich nicht! Denn wenn ihr mich fragt, muss ich das Thema zur offiziellen Sache machen. Und dann werden die mächtigen konservativen US-Bischöfe oder die orthodoxen Kirchen erklären, dass sie dagegen sind.

Jetzt schlug die Stunde der Konservativen im Vatikan. Was würde passieren, so ihre Überlegung, wenn kurz vor dem ÖRK-Treffen in Genf herauskäme, dass der Papst gegen ein gemeinsames Abendmahl sei? Statt einer netten Festrede gäbe es handfesten Streit. Der Papst, der doch so sehr auf die Öffnung gegenüber anderen Kirchen gedrängt hatte, stünde plötzlich als Zauderer da.

Zwietracht ist gesät

Und genau das gelang. Denn zwar war der Schriftverkehr zwischen Franziskus und Kardinal Marx in dieser Sache geheim. Aber die brisanten Dokumente wurden hinter dem Rücken des Papstes trotzdem weitergereicht. So gelangte vor wenigen Wochen ein vertrauliches Schreiben an die Öffentlichkeit, in dem der Papst auf Unzulänglichkeiten im Schreiben von Marx hinweist. Was bedeutet: noch kein gemeinsames Abendmahl!

Das schlägt auf die Feierlaune in Genf. Die Chefs der Kirchen müssen nun darüber rätseln, wie viel Macht der Papst noch hat, wenn ihn eigene Leute so hintergehen. Und Franziskus befürchtet, dass er in Genf als der grosse Schwindler dastehen wird, der sich zuerst so offen für die Ökumene zeigt und dann das Ruder herumreisst. Die Zwietracht ist gesät: Die lutherischen Kirchen werden enttäuscht sein, weil Franziskus doch nicht der grosse Reformator zu sein scheint; und den orthodoxen Kirchen wiederum ist Franziskus immer noch viel zu offen.

Es wird hoch hergehen hinter den Kulissen der frommen Feierstunden von Genf.

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Ex-Miss wieder in der Schweiz: Nadine sucht die grosse Liebe

Sun, 06/17/2018 - 23:32

Mit 21 Jahren wanderte Nadine Vinzens nach Los Angeles aus. Die grosse Liebe hat sie dort nicht gefunden. Diese sucht sie nun hier.

Die einstige Schönheitskönigin Nadine Vinzens (34) ist zurück in der Schweiz und sucht hier ihre grosse Liebe. Und sie hat klare Vorstellungen. «Er soll wissen, was er will, zuverlässig, ehrlich und treu sein», sagt die Schauspielerin und DJane. Äusserlich steht die Ex-Miss von 2002 auf «tätowierte Typen mit schönen Händen und kurzen Haaren». Und lachend ergänzt sie: «Er sollte nicht grösser sein als ich in High Heels.»

Noch nicht bereit für eine eigene Familie

Vor 13 Jahren ist sie nach Los Angeles ausgewandert. Ihren Traummann hat sie dort nicht gefunden. Mit dem US-Punkrocker Neshawn Hubbard (41) war sie von 2005 bis 2008 verheiratet, es endete in einer Scheidung. Ihr letztes Date hatte Vinzens vor einem Jahr. Weshalb klappts nicht mit der Liebe? «Das weiss ich leider auch nicht. Bis anhin war es so, dass viele Männer – wie eben auch mein Ex – sehr schnell eine Familie gründen wollten, wozu ich bis heute nicht bereit bin. Oder sie wollten Fun, und das mit mehr als einer Frau gleichzeitig, was für mich nicht in Frage kommt.»

Mal hat sie sich getrennt, manchmal wurde sie verlassen

Mal habe sie deshalb einen verlassen, manchmal habe man ihr den Schuh gegeben. «Ein Mann, der mein Leben, das aus vielen Reisen besteht, cool findet und versteht, ist mir so eben noch nie begegnet.» Auch Sex für eine Nacht sei nicht mehr ihr Ding. «Ich habe mich ausgetobt, es bringt mir heute nichts mehr», so die sexy Churerin. Die Hoffnung gibt sie aber nicht auf. «Ich suche nun die grosse Liebe in der Schweiz», so Vinzens.

In Bern dreht sie eine Mystery-Webserie

Für die nächsten vier Monate bleibt sie hier, steht ab August für die Mystery-Webserie «Sandstone» von Markus von Känel (45) in den Gassen von Bern vor der Kamera. «Ich spiele die Böse aus der Vergangenheit, trage dazu wunderschöne Kostüme.» Ihr Engagement für dieses Projekt ist für die nächsten drei Jahre gesichert. «Gut möglich, dass ich dann meine Wohnung in Miami aufgebe. Klappt es hier mit der Liebe, dann wandere ich noch so gerne wieder hierher zurück.»

Categories: Swiss News

Dramatischer WM-Auftakt: So z(a)ubert sich die Nati zu Punkt gegen Brasilien!

Sun, 06/17/2018 - 21:58

Das Tösstal kommt erstmals auf die Karte des Weltfussballs: Steven Zuber aus Rikon ZH köpft zum goldenen 1:1 gegen den 5-fachen Weltmeister Brasilien. Der mexikanische Schiri ist zweimal auf unserer Seite. Valon Behrami muss verletzt raus.

Die Schweiz sieht gegen den fünffachen Weltmeister zuerst gut aus. Und auch akustisch sind die «Hopp-Schwiiz»-Rufe in der Rostow-Arena nicht zu überhören. Nach einer Vorlage von Shaqiri kommt Dzemaili im Strafraum gar zu einer ersten Chance. Der Ball ist schwierig anzunehmen, aus der Drehung schiesst der Bologna-Söldner drüber.

Behrami gibt Neymar erstmals den Tarif durch. Xhaka macht's gar mit der Textil-Bremse gegen den Brasil-Superstar. Glück für ihn, dass er nicht früh Gelb sieht.

Dann brennt's erstmals richtig. Schär schiesst sich im Fünfer ans eigene Bein. Paulinho zieht ab, Goalie Sommer ist noch dran. Zentimeter daneben. «Krieger» Behrami bearbeitet weiter Neymar, Ref Ramos pfeift. Den Freistoss schiesst der 222-Millionen-Euro-Mann in die Mauer.

Die Brasilianer haben zu dieser Zeit 64 Prozent Ballbesitz, und nach 20 Minuten auch die Führung. Sie entsteht, wen wundert's, über die linke Brasil-Seite. Neymar zu Captain Marcelo. Zuber wehrt mit dem Kopf ungenügend ab. Barças Philippe Coutinho zieht ab. Via Pfosten ist der Ball drin – Traumtor! Nichts zu halten für Sommer.

Die Schweiz kommt noch vor der Pause zu einem Konter. Dzemaili zieht los, doch vorne verstolpert Seferovic. Shaqiri wäre mitgelaufen. Schade, das muss man konsequenter durchziehen. Behrami gewinnt vor den Augen seiner Freundin Lara Gut nochmals einen Zweikampf gegen Neymar.

Xhaka, in der Vorbereitung mit Knochenprellung im Knie, hat mitunter einen Fehlpass im Repertoire. Ungewohnt.

Dann die 50. Minute. Shaq holt an der Eckfahne einen Corner raus. Tritt ihn gleich selbst. Zuber schubst Miranda ein wenig, steht deshalb völlig frei. Und nickt ein! Wahnsinn! 1:1 gegen Brasilien. Petkovic zum Schubser: «Das war ein normaler Zweikampf. Der Gegner ist eher schlecht gestanden anstatt wir ein Foul gemacht haben. Wir machten kein böses Foul, auch keine Schwalbe. Meine Mannschaft hat sehr diszipliniert gespielt.»

Und wenn mal Behrami nicht bei Neymar ist, zupft Schär an dessen Leibchen. Bis zum Geht-nicht-mehr. Oder bis zur Gelben. Philippe Coutinho bucht fast das 2:1 für die Südamerikaner. Behrami, der beste Schweizer, muss in der 70. Minute mit einer Verletzung vom Platz. Zakaria kommt.

Nati-Coach Petkovic: «Er hat Probleme mit den Adduktoren bekommen. Es begann zuzumachen. Es war der letzten Moment, um ihn rauszunehmen. Wir brauchen ihn auch für die nächsten Spiele.»

Eine heisse Szene kurz darauf: Akanji klammert Gabriel Jesus. Jesses, da könnte man gegen einen Elfer nichts einwenden.

Neymar, für einmal frei, schiesst. Sommer entschärft. Das war knapp. Nochmals Neymar mit dem Kopf. Was für eine Chance! Wo war Zakaria? Lichtsteiner-Ersatz Lang macht's besser. Neymar am Boden.

Neymar mal mit einem Freistoss. Joker Firmino köpft, aber Sommer glänzt wieder. 1:1 gegen Brasilien. Das ist fast so eine Überraschung wie 2010 das 1:0 gegen den späteren Weltmeister Spanien.

Petkovic: «Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Der Gegner war schon besser. Aber wir haben die ganzen 90 Minuten nie die Moral verloren. Wir haben zuletzt gezeigt, dass wir gegen Spanien und Brasilien einen Rückstand aufholen können.» Und weiter: «Ja, die Welt nimmt uns Ernst. Wir haben jetzt in 22 Spielen nur einmal verloren (gegen Europameister Portugal, die Red.) Diese Marke ist nicht so einfach zu erreichen.»

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Sackstarker Nati-Krieger: Diesen Lara-Kuss hat sich Behrami redlich verdient

Sun, 06/17/2018 - 21:29

Rund 5500 Schweizer Fans sollen in Rostow am Don dabei sein. Darunter sind natürlich auch die Freundinnen der Nati-Stars. Auch Lara Gut drückt ihrem Valon die Daumen.

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Küng nach seinem TdS-Etappensieg: «Ich war wie der Löwe im Käfig»

Sun, 06/17/2018 - 20:15

Stefan Küng wollte den Sieg im abschliessenden Zeitfahren der diesjährigen Tour de Suisse. Er hat ihn eindrücklich geholt. Der Gesamtsieg geht an BMC-Teamkollege Richie Porte.

Exzellente Bilanz des BMC-Teams. Die Mannschaft dominiert diese Tour de Suisse vom ersten bis zum letzten Tag. Erst gewinnen die schwarzroten Teufel das Teamzeitfahren. Stefan Küng (24) trägt vier Tage das Gelbe Leadertrikot.

In Leukerbad wird von seinem Teamkollegen Richie Porte abgelöst. Der Australier gewinnt im ersten Anlauf die Tour de Suisse.

Stefan Küng dominiert das Abschlusszeitfahren, gewinnt seine erste TdS-Etappe. Es ist seine zweiter Profi-Sieg in einem WorldTour-Zeitfahren. Angesprochen auf seine Gedanken vor dem Rennen meint er: «Ich konnte den Start kaum erwarten, ich war wie der Löwe im Käfig.»

Küng macht in Bellinzona nur einen kleinen Fehler: In der letzten Rechtskurve vor dem Ziel fährt er zu schnell, doch er rettet sich weg von den Balustraden. «Wir hatten eine tolle Tour de Suisse. Schade, dass Andy Rihs diese tolle Woche nicht mit uns teilen konnte. Den Sieg im Zeitfahren widme ich ihm - er war mein Velo-Papa.»

Im Gesamtklassement verdrängte der Däne Jakub Fuglsang den Kolumbier Nairo Quintana im Zeitfahren vom zweiten Gesamtrang. TdS-Gesamtsieger Richie Porte (14.) verliert auf den 34,1 Kilometer 64 Sekunden auf Teamkollege Küng.

Die Schlussklassmente der Tour de Suisse 2018

Gesamt
1. Richie Porte (Aus)
2. Jakob Fuglsang (Dan) +1'02
3. Nairo Quintana (Kol) +1'12

Punkte
1. Peter Sagan (Slk) 26
2. Michael Matthews (Aus) 26
3. Sören Kragh Andersen (Dan) 21

Berg
1. Mark Christian (Gbr) 36
2. Nathan Haas (Aus) 32
3. Romain Sicard (Fra) 24

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Schwere Gewalt-Vorwürfe gegen den Sänger: Ex-Frau packt über Ehe-Hölle mit R. Kelly aus

Sun, 06/17/2018 - 20:13

Andrea Kelly wirft R. Kelly häusliche Gewalt vor und erzählt, dass sie beinahe Suizid beging, weil sie keinen Ausweg aus der gewalttätigen Beziehung sah.

Zehn Jahre nach ihrer Scheidung von R. Kelly (51), bürgerlich Robert Sylvester Kelly, spricht Andrea Kelly (44) erstmals über ihre Ehe-Hölle mit dem Sänger. In einem emotionalen Interview in der TV-Show «The Sister Circle» verrät sie, dass sie die mit Gewalt erfüllte Beziehung mit dem «I Believe I Can Fly»-Star fast in den Suizid trieb. Das Paar liess sich 2009 nach dreizehn Ehe-Jahren scheiden. Für R. Kelly war es die zweite Ehe – er war zuvor mit Sängerin Aaliyah (†22) verheiratet. Er heiratete die Sängerin, als sie 15 und er 27 Jahre alt war.

 

Sie wollte in den Tod springen

Erst jetzt spricht Andrea Kelly über ihre Zeit an der Seite des US-Stars. Der Grund: Im vergangenen Jahr wurde dem Sänger vorgeworfen, Frauen in seinem Haus in Georgia gegen ihren Willen als Sex-Sklavinnen zu halten. «Ich glaube nicht, dass mein Ex-Mann jemanden in seinem Leben hat, der ehrlich zu ihm ist», sagt sie im Gespräch. «Ich war bisher nicht stark genug. Wie kann ich eine Stimme für die sein, die keine haben, wenn selbst keine habe? Ich musste warten, bis Gott entscheidet, dass es Zeit ist. Ich musste mich selbst aufbauen, musste eine Therapie machen. Ich musste an den Punkt kommen, an dem ich akzeptierte, dass ich ein Opfer von häuslicher Gewalt bin», erklärt sie.

«Was er mit angetan hat, ist kriminell»

Ihre Ehe sei so schlimm gewesen, dass sie sich in Miami von einem Balkon stürzen wollte. Im letzten Moment habe sie an ihre beiden Kinder gedacht, die sie mit R. Kelly hat. «Ich erinnere mich, wie ich runter schaute. Es war, als hatte mich Gott in die Zukunft sehen lassen. Ich sah meinen Körper in einer Blutlache, die Ambulanz kam. Dann hörte ich die Stimme meines Babys. Ich sagte Gott: Du musst mir heute eine Antwort geben. Was soll ich tun, willst du, dass ich ihn verlasse?»

Sie habe die Eingebung gehabt, ihren Laptop zu schnappen und nach häuslicher Gewalt zu suchen. «Ich dachte: Dieses Mädchen bin ich nicht. Mir fehlen keine Zähne, meine Knochen sind nicht gebrochen.» Gott habe ihr gesagt, weiter zu scrollen. Auf einer Seite über häusliche Gewalt habe sie einen Fragebogen mit 17 Fragen ausgefüllt. «Sie fragten, was dein Peiniger dir alles angetan hat. Von den 17 Punkten hat Robert mir 15 angetan», erklärt R.Kellys Ex-Frau unter Tränen. «Was er mit angetan hat, ist kriminell.»

Sie hoffe, dass ihr Interview ihren Ex-Mann dazu bewegt, seinen Lebensstil zu ändern. Im Interview blickt sie in die Kamera und sagt: «Robert, du wirst meine Geschichte nicht erzählen. Du wirst den Leuten nicht erzählen, dass wir uns scheiden liessen, weil ich keine Hausfrau sein wollte», erklärt sie und spielt damit auf R. Kellys Biografie an, in der 2012 über seine Scheidung mit Andrea schrieb. «Wir wurden geschieden, weil ich mich nicht mehr länger verletzen lassen wollte.» (kad)

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Wende in der Flüchtlingspolitik: Steht der Schweiz ein heisser Asyl-Sommer bevor?

Sun, 06/17/2018 - 20:12

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer verlangt die Zurückweisung von Flüchtlingen. Dies hätte auch Konsequenzen für die Schweiz, die momentan vor allem als Transitland von Migranten und Flüchtlingen genutzt wird.

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (68, CSU) fordert eine Wende in der Flüchtlingspolitik. Und stellt sich offen gegen Kanzlerin Angela Merkel (63, CDU). Sollte sich der machtbewusste Bayer im Konflikt mit Merkel durchsetzen, hätte das auch Konsequenzen für die Schweiz, Deutschlands südlichen Nachbarn. Seehofer hat im Sinn, dass jeder Flüchtling, der bereits in einem anderen Mitgliedsland von Schengen-Dublin registriert worden ist, direkt an der Grenze zurückgewiesen werden soll. Ein Asylverfahren würde in einem solchen Fall gar nicht erst eröffnet.

Zwei Drittel der Asylsuchenden tauchen ab

Das könnte zurückfallen auf die Schweiz, die auf der Route in den Norden liegt. Die NZZ berichtete diese Woche, dass aus dem Ausreisezentrum des Bundes im zürcherischen Embrach beinahe zwei Drittel der Asylsuchenden abtauchen, bevor das Verfahren beendet wurde. In Embrach werden vor allem Flüchtlinge und Migranten untergebracht, die wenig Aussicht auf Asyl haben.

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) erklärte der NZZ, dass seit der Eröffnung des Ausreisezentrums Embrach 649 Eintritte registriert wurden, davon reisten 309 Personen «unkontrolliert ab». Wohin die Asylsuchenden reisen, entzieht sich offiziell der Kenntnis der Behörden. Hinter vorgehaltener Hand sagen die Verantwortlichen aber: Die meisten reisen nach Deutschland weiter.

Die meisten Migranten nutzen die Schweiz als Transitland

Insider räumen ein, dass die Schweizer Asylpolitik nicht zuletzt darum so entspannt ist, weil die meisten Flüchtlinge und Migranten die Schweiz lediglich als Transitland nutzen. Das war schon in der Vergangenheit so: Im 2016 wurde bekannt, dass in einzelnen Asyl­zentren 90 Prozent der Bewohner vor Abschluss des Asylverfahrens nach Norden weiterreisen.

Zugleich droht der Chef der rechtspopulistischen Lega und frischgebackene italienische Innenminister Matteo Salvini (45), Tausende Migranten aus Italien zu vertreiben. Das brächte die Schweiz in eine ernste Situation: ein starker Zustrom aus Italien bei gleichzeitig geschlossenen deutschen Grenzen. Bislang habe man keine Anzeichen, dass Rom seine Ankündigung tatsächlich wahr macht, heisst es im SEM. Die Situation sei aktuell nicht angespannt, könne sich aber jederzeit ändern, erklärt ein Mitarbeiter des SEM im Tessin.

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Hummels-Kritik nach Niederlage: «Komme mir mit Jérome hinten ganz alleine vor»

Sun, 06/17/2018 - 20:00

Was für ein Hammer zum Auftakt in der WM-Gruppe F: Weltmeister Deutschland unterliegt Mexiko mit 0:1 und ist nach dem Fehlstart bereits unter Druck.

Das Spiel: Auf Los gehts los! Boateng rettet schon in der Startminute, praktisch im Gegenzug prüft Werner die mexikanische Verteidigung. Beide Teams geizen auch in der Folge nicht mit Tempo und Torchancen, wobei die Mexikaner dem Weltmeister mindestens ebenbürtig sind. Durch einen Bilderbuch-Konter geht der Underdog dann tatsächlich in Führung (35.). Die beste deutsche Möglichkeit vereitelt Goalie Ochoa, als er einen Kroos-Freistoss an die Latte lenkt. Ähnlich nah kommt Deutschland dem Ausgleich erst wieder, als der eingewechselte Brandt den Aussenpfosten trifft (89.). Was für ein Fehlstart des Titelverteidigers!

Das Tor:
0:1, 35. Minute: Hirving Lozano | Nach einem Khedira-Ballverlust fahren die Mexikaner einen blitzschnellen Konter: Chicharito bedient Lozano, dieser lässt mit einem Haken Özil aussteigen und bezwingt den machtlosen Neuer in der nahen Ecke.

Der Beste: Hirving Lozano. Der pfeilschnelle Eindhoven-Flügel entwischt Kimmich ein ums andere Mal. Eiskalt beim Siegtreffer.

Der Schlechteste: Sami Khedira. Der Juve-Söldner ist vom mexikanischen Tempo überfordert. Symptomatisch sein kapitaler Ballverlust vor dem 0:1. Die Auswechslung nach einer Stunde wirkt wie eine Erlösung für den 31-Jährigen.

Die Stimmen:
Die deutlichsten Worte nach der Niederlage findet Mats Hummels. Der Innenverteidiger kritisiert im ZDF-Interview auch die offensive Taktik von DFB-Trainer Jogi Löw: «Wir haben gespielt wie im Testspiel gegen Saudi Arabien – nur gegen einen besseren Gegner. Wir hatten keine Balance zwischen offensiver Wucht und defensiver Stabilität. Ich habe das schon oft intern angesprochen: Wenn acht Spieler offensiv agieren, fühle ich mich mit Jérome hinten ganz alleine.»

So gehts weiter in Gruppe F: Deutschland spielt am nächsten Samstag gegen Schweden (20 Uhr). Mexiko trifft gleichentags auf Südkorea (17 Uhr). (cmü)

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Krimikolumne: Föhnwellen der Nacht

Sun, 06/17/2018 - 19:35

Unsere Autorin Silvia Tschui findet die Tatort-Sommerpause gar nicht so schlimm.

Mit der grossartigen Spaghetti-Western-Version ­haben Leitmayr und Batic ja bereits vor zwei ­Wochen die Sommerpause des «Tatorts» eingeläutet. Ein mittelprächtiger «Polizeiruf 110» hat uns am Sonntag darauf den Sonntagskrimi-Abschied wiederum einigermassen leicht gemacht. Trotzdem: So einige Fussballmuffel (wie ich) werden das sonntägliche Ritual vermissen, insbesondere, weil sich der «Tatort» seit einigen Jahren als Gradmesser dafür erweist, welche Themen den deutschsprachigen Raum beschäftigen: Pornografie-Auswüchse der Internetgesellschaft, der ansteigende Rechts­nationalismus, Flüchtlings­problematik, Terrorismus …

Eigentlich ists ja auch mal ganz in Ordnung, zumindest was den Krimi betrifft, eine Pause von den realen Übeln der Welt zu haben – denn oft würde ich angesichts solcher Themen gern in eine Zeit zurückflüchten, in der die Welt noch kindlich in Ordnung schien, Ende der 80er-Jahre etwa oder Anfang der 90er. Wem das auch so ergeht, der wird sich jeweils sonntagabends um 20 Uhr auf Puls 8 an ­«Remington Steele» erfreuen, der spannend-lustig-harmlosen Krimiserie mit Bond-Darsteller Pierce Brosnan in seinen allerbesten ­Jahren, gefolgt von «Miami Vice» mit Don Johnsons Föhnwelle bis spät nach Mitternacht.

Sie sehen, die Themen und Tipps gehen trotz «Tatort»-Pause nicht aus. Ich werde an dieser Stelle ­versuchen, Sie trotzdem einigermassen zu unterhalten, und zwar mit allem rund ums Thema Krimi – das bedeutet zum einen mit Fernseh- oder Serientipps, zum anderen aber auch mit Tipps zu ­Krimis in ­Buchform. Auf einen spannenden Krimisommer!

Remington Steele 20 Uhr, Puls 8

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Sandoz-Schweiz-CEO über Frauenförderung in der Wirtschaft: «Seit ich ein Kind habe, bin ich die bessere Chefin»

Sun, 06/17/2018 - 19:35

ROTKREUZ ZG - Chefinnen sind in der Schweiz selten. Die Pharmamanagerin Rebecca Guntern Flückiger (46) will das ändern. Wenn nötig mit einer Frauenquote. Ein Gespräch über fiebrige ­Kinder, schlaflose Nächte und Kontrollverlust.

Frau Guntern Flückiger, Sie sind Chefin eines grossen Schweizer Pharmaunternehmens. Ich will als Erstes mit ­Ihnen über Ihre Rolle als Mutter und die Kinderbetreuung reden. Nervt das?
Rebecca Guntern Flückiger
: Es zeigt, dass Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Frauenfrage ist. Frauen übernehmen immer noch mehr die Verantwortung für die Kinder, das ist ein Fakt. Ob das nervt? Nein. Solange Sie mir nicht nur Fragen zu meiner Mutterrolle stellen, sondern auch welche zu mir als Berufsfrau, ist das in Ordnung.

Sie und Ihr Mann sind Manager, beide haben einen vollen Terminkalender. Wie sieht bei Ihnen zu Hause der Tagesablauf aus?
Es gibt Wochen, in denen ich im Ausland unterwegs bin. Wenn ich hier bin, stehe ich morgens früh auf. Wie andere berufstätige Mütter auch. Dann mache ich den Kleinen für den Kindergarten fertig, bringe ihn hin und fahre danach ins Büro. Heute zum Beispiel habe ich um 18 Uhr mein letztes Meeting. Danach fahre ich heim, mache ihm etwas zu essen und nehme den 21-Uhr-Zug nach Lausanne. Für einen Termin, den ich morgen habe. Der Tag ist so eng getaktet, aber mir ist wichtig, dass ich heute noch bei meinem Sohn sein kann.

Inwiefern engagiert sich Ihr Mann zu Hause?
Wir sind ein Team und unterstützen uns gegenseitig. Es wäre sonst nicht möglich. Derzeit ist mein Sohn krank, hat hohes Fieber. Wir haben alle nur wenig geschlafen. In diesen Momenten ist es eine grosse Entlastung, wenn mein Mann und ich uns gegenseitig ab­lösen und unter­stützen können. So habe ich es von meinen Eltern mitbekommen.

Wie sah es bei Ihnen zu Hause aus?
Bei meinen Eltern gab es keine klassische Rollenverteilung. Sie waren beide berufstätig. Meine Mama hat gearbeitet, auch als ich klein war. Mein Papa hat sie darin unterstützt. Für mich war immer klar, dass ich auch als Mutter berufstätig bin.

Was haben Sie sonst noch von Ihren Eltern mitbekommen?
Bescheidenheit. Im Wallis würde man sagen: Bodenhaftigkeit. Meinen Eltern war wichtig, dass ich eine staatliche Schule besuche. Dass ich beim Blauring mitmachen kann. Und schon im Gymi habe ich in einer Bäckerei ausgeholfen.

Die meisten Managerinnen sind für mehr Frauen in Führungs­positionen. Aber die wenigsten befürworten eine Frauenquote. Was halten Sie davon?
Auf der Stufe Geschäftsleitung sehe ich eine Quote nicht als eine Lösung. Hier braucht es andere Massnahmen wie eine flexible Arbeits­zeit oder die Möglichkeit, zu Hause arbeiten zu können. Bei den Verwaltungsräten kann ich mir eine Quote im Sinn ­einer Übergangslösung vorstellen. Da sind wir jetzt bei 19 Prozent. Das sind nur 2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Es geht vorwärts, aber zu langsam.

Wieso nur als Übergangslösung?
Eine Quote allein wird nicht das ganze Problem lösen. Das zeigt das Beispiel Norwegen. Der Staat führte schon vor Jahren eine solche für Verwaltungsräte ein. Auf allen anderen Stufen des Managements ist der Frauenanteil nicht gestiegen.

Als CEO von Sandoz Schweiz ­interessieren sich die Medien für Sie. Dabei war auch schon Ihr ­Aussehen ein Thema. Was halten Sie davon?
Erfolgreiche Frauen haben einen kleineren Handlungsspielraum als Männer. Da geht es schnell mal ums Optische. Man steht mehr unter ­Beobachtung und wird danach ­beurteilt, ob man auch aussieht, wie eine Managerin auszusehen hat.

Ob der Rock lang genug ist.
Genau. Ich versuche, mich nicht nach solchen Vorstellungen zu richten. Ich möchte authentisch sein. Die Rebecca, die es zu Hause gibt, soll auch die sein, die zum ­Arbeiten in die Sandoz kommt.

Haben Sie in der Arbeitswelt je Sexismus erlebt?
Nein, aber Voreingenommenheit – wie alle Frauen. Oft sind das un­bewusste Vorurteile. Gerade bei Einstellungen, Beurteilungen und Beförderungen spielen diese oft ­hinein.

Nennen Sie bitte ein Beispiel.
Bei Orchestern hat sich gezeigt, dass mehr Frauen eingestellt werden, wenn die Bewerber hinter ­einer Wand vorspielen. Die Wirtschaft hat das erkannt und schult das Kader vermehrt in dieser Frage. Das macht auch Novartis. Überhaupt herrscht in der Schweizer Pharmabranche eine frauenfreundliche Kultur.

Das müssen Sie ja sagen.
Die Zahlen sprechen für sich. Bei Sandoz liegt der Frauenanteil bei 61 Prozent. Im Management sitzt auf jedem dritten Sessel eine Frau. Ähnlich sieht es bei anderen Pharmaunternehmen aus.

Sie engagieren sich in der ­Frauenförderung, sind Vize-­präsidentin der Organisation ­«Advance – Women in Business». Was machen Sie da?
Wir versuchen, mehr Frauen aus dem mittleren Management bei der Stange zu halten. Genau da, wo sie oft aussteigen. Zwischen 30 und 40, wenn sie Kinder bekommen. Wenn wir diese motivieren weiterzumachen, kommen auch mehr Frauen in die obersten Führungs­etagen.

Advance will den Frauenanteil in den Geschäftsleitungen auf 20 Prozent erhöhen, also ­verdreifachen – so, wie es der ­Nationalrat diese Woche ­beschlossen hat. Was kann ­Advance dazu beitragen?
Indem zum Beispiel erfolgreiche Frauen ihre Erfahrungen weiter­geben. Über Workshops, in denen Frauen ihre Führungskompetenzen trainieren können. Oder auch über ein Mentoren- und Mentorinnen-Programm.

Sie könnten sich auch dafür ­einsetzen, dass die Unternehmen mehr Kindertagesstätten ­einrichten.
Wir wählen einen anderen Ansatz. Ich bin für flexible Arbeitszeit­modelle. Das bringt auch den Unter­nehmen etwas. Diese können sich als attraktive Arbeitgeber positionieren. Denn in der Gesellschaft wächst das Bedürfnis, die Arbeit freier einteilen zu können.

Teilzeitarbeit also.
Nicht nur. Die Leute sollen bestimmen können, wann sie wo arbeiten wollen. Flexibilität bei Arbeitsort und Arbeitszeitpunkt. Bei Sandoz können die Angestellten einen Tag pro Woche zu Hause arbeiten, wenn sie wollen. Oder sie entscheiden sich für ein 90-Prozent-Pensum: Sie sind fünf Tage pro Woche im Büro und erhalten dafür 26 Tage mehr Ferien. Bei uns klappt das gut. ­Jeder Dritte arbeitet Teilzeit. Darunter sind viele Männer.

Vier von fünf Schweizer Müttern arbeiten Teilzeit, obwohl über die Hälfte der Uni-Abgänger Frauen sind. Können Sie das nachvollziehen?
Die Gründe dafür sind meist sehr individuell und unterschiedlich. Wichtig ist, dass man eine Entscheidung trifft, die einen glücklich macht und auf die persönliche Situa­tion zutrifft.

Geben Ihnen die Zahlen gar nicht zu denken?
Aus meiner Sicht ist es eine verpasste Chance, wenn eine gut ausgebildete Frau nicht weiterarbeiten kann. Vor allem dann, wenn es kein bewusster Entscheid ist. Wenn es daran scheitert, dass die Frauen es nicht organisieren können. Weil der Arbeitgeber zu wenig flexibel ist, die Frau oder der Mann beispielsweise das Pensum nicht reduzieren kann.

Will eine Frau nach Jahren als Hausfrau wieder in den Beruf einsteigen – würden Sie sie ­einstellen?
Ich habe einen 5-jährigen Sohn und immer Vollzeit gearbeitet. Für mich stimmt das so. Ein längerer Ausstieg wäre in meiner Position wohl schwierig gewesen. Es gibt aber ­andere Positionen, bei denen das möglich ist. Eine unserer Mitarbeiterinnen hat fünf Jahre lang nicht gearbeitet. Wir stellten sie als Key-Account-Managerin wieder ein. Heute kümmert sie sich um unsere grossen Kunden.

Warum hat sie eine Chance ­bekommen?
Sie war so motiviert, dass ich ­überzeugt war, dass das gut geht. Man muss auch mal ein Risiko ­eingehen und darf nicht nur auf ­einen tadellosen CV achten. Mir ist wichtiger, dass jemand etwas lernen will.

Inwiefern hat Ihre Mutterschaft Sie als Chefin verändert?
Mit der Geburt meines Sohnes ­haben sich die Prioritäten verschoben: Ich habe mehr Distanz zum Job. Wenn das Kind hungrig ist, will es jetzt versorgt werden – ob ich beruflich gerade stark gefordert bin oder nicht. Er holt mich ins Jetzt. Das finde ich gut. Aber man muss es nicht nur durch die rosa Brille sehen. Neben Job und Familie ist nur noch wenig Platz für ­anderes. Ich bin heute die bessere Chefin als vorher. Seit ich ein Kind habe, kann ich nicht mehr alles kontrollieren. Das habe ich akzeptiert, was mich gelassener macht.

Zur Person

Rebecca Guntern ­Flückiger ist seit 2015 CEO von Sandoz Schweiz, Belgien und Österreich, einem Tochterunternehmen der Novartis. Die ­Pharmazeutin kletterte zügig die Karriereleiter hoch. Schon mit 36 Jahren übernahm sie die Geschäftsleitung von Sandoz Schweiz. ­Guntern Flückiger setzt sich für die Frauen­förderung ein. Unter anderem als Vize­präsidentin des Netzwerks «Advance – Women in Business». Aufgewachsen ist die 46-Jährige im Wallis. Ihr Vater ist der ehemalige oberste Preisüberwacher Odilo Guntern. Heute lebt sie mit dem 5-jährigen Sohn und Ehemann Reto Flückiger in Thalwil.

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Jane Fonda über Liebe, Sex und Tod: «Alter schützt vor Liebe nicht»

Sun, 06/17/2018 - 19:35

Sie ist die ewige Perfektionistin, sei es als Sexsymbol, Politaktivistin oder Aerobic-Queen. Jane Fonda blickt auf ein bewegtes Leben zurück, die 80-Jährige denkt aber nicht daran, sich auszuruhen.

Sie sehen blendend aus, ist 80 das neue 40?
Jane Fonda: Ich möchte nicht nochmals in meinen 40ern sein. Ich habe sie gehasst. Man kommt in die Wechseljahre, und es geht einem dreckig. Wir sollten zu unserem Alter stehen und einfach da­rauf achten, gut zu essen und sich zu bewegen. Das Wichtigste ist, dass man gesund bleibt und länger lebt.

Dennoch sehen Sie um Jahrzehnte jünger aus. Wie geht es Ihnen gesundheitlich?
Hervorragend. Nur meine Hüfte will nicht mehr so recht. Aber ich bekomme eine neue eingesetzt, im November ist es so weit. Die Ärzte haben mir versprochen, dass ich einen Monat später wieder laufen kann wie früher.

Sie haben längere Zeit in Frankreich gelebt. Bekommt man da eine andere Sicht auf die Heimat?
Auf jeden Fall. Erst in Frankreich habe ich wirklich verstanden, was es heisst, eine Amerikanerin zu sein.

Wie meinen Sie das?
Ich habe realisiert, wie jung wir als Land sind. Europa mit seiner uralten Kultur ist in vielen Dingen reifer als wir. Apropos reifer: Es war wundervoll zu sehen, dass man dort auch ältere Frauen liebt (lacht).

Was sonst lernten Sie dort?
Alter schützt vor Liebe nicht. Und dass wir älteren Frauen viel zu dem Thema zu sagen haben. Darüber habe ich ja sogar ein Buch geschrieben – über das Älterwerden und Sex im Alter. Ich habe Paare, die in den 90ern und teilweise über 100 waren, dazu interviewt. Leider ist es für viele noch immer ein Tabu­thema.

Dann klären Sie uns doch bitte auf!
Ich bin 80, solo, und bei mir ist unten geschlossen (lacht). Aber bei anderen geht da noch so einiges. Nur dass man als älteres Paar nicht mehr so spontan sein kann und einfach miteinander ins Bett springt. Dazu gehört etwas Vorbereitungszeit. Auf der anderen Seite kann Sex besonders für Frauen im Alter besser sein als vorher. Da ja die Herren nun mit allen möglichen Pillen unterstützt werden.

Sie sind Single. Wieso hat keine Ihrer Partnerschaften gehalten?
Ich glaube, es hat damit zu tun, wie man aufwächst. Ich hatte immer Angst davor, zu tief in einer Beziehung zu stecken, weil ich nicht verletzt werden wollte. Und dann ist es trotzdem immer wieder passiert. Ich bin ja dreifach geschieden ...

Fühlen Sie sich manchmal einsam?
Gar nicht. Ich habe sehr gute Freunde, die ich treffe. Für mich gab es nie Wichtigeres als tiefe Freundschaften. Menschen, die einem nahestehen und mit denen man sich austauschen und lachen kann.

Sie sind Anfang der 60er-Jahre nach Hollywood gekommen. ­Haben es junge Schauspieler ­heute leichter oder schwerer, ­erfolgreich zu sein?
Ich fände es furchtbar, heutzutage noch mal von vorne anfangen zu müssen. Allein wegen Social Media. Man kann nichts machen, ohne dass jemand ein Foto knipst und es irgendwo veröffentlicht. Wenn es das damals bei mir schon gegeben hätte, wäre ich nicht mehr am Leben (lacht).

Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Film?
Oh ja. Es war ein Schwarz-Weiss-Film. «Tall Story» mit Tony Perkins. Wir waren im Film verheiratet und haben trotzdem in getrennten Betten geschlafen. Stellen Sie sich das mal vor! Heutzutage hätte ich sicher nackt sein und mich in allen möglichen Sexszenen zeigen müssen. So haben sich die Zeiten geändert.

Oft sind es Frauen, die aus Neid anderen Frauen in den Rücken ­fallen. Haben Sie damit auch schlechte Erfahrungen gemacht?
Ich kann mich nicht erinnern. Aber es stimmt, dass wir in einer patriarchalischen Gesellschaft leben, in der Frauen eingeimpft bekommen, dass sie sich wie Männer miteinander messen sollen. Und manche glauben, dass sie wie Männer kämpfen müssen, um an die Spitze zu kommen. Dabei bringen wir Frauen ganz andere Qualitäten mit als Männer. Unser Führungsstil ist anders, wir brauchen das ganze hierarchische Denken nicht, sondern bevorzugen zu kooperieren.

Sie kommen als Frau rüber, die absolut furchtlos ist. Oder gibt es doch etwas, wovor Sie sich fürchten?
Ich habe Angst, dass mich Leute ohne Make-up sehen und mich nicht mehr leiden könnten (lacht).

Haben Sie Angst vor dem Tod?
Ich weiss, dass ich höchstens noch zwei Jahrzehnte habe. Der Tod ist ein Teil des Lebens, darum macht Sterben Sinn für mich. Wenn wir nicht sterben würden, wäre alles, was wir tun, sinnlos. Licht hat ohne Dunkelheit keine Bedeutung. Deshalb ist es wichtig, den Tod nicht zu verdrängen und sich vorzubereiten.

Wie kann man das?
Man muss achtgeben, dass man zum Ende des Lebens nicht zu viele Dinge bereut. Und dass man viel Liebe um sich herum hat. Aber am wichtigsten für mich ist, dass ich bis zuletzt das Leben geniesse, eine positive Energie habe und nie aufhöre zu lernen.

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Essen der Zukunft: Migros testet Insekten-Burger mit Food-Truck

Sun, 06/17/2018 - 19:34

Coop hat im Bereich Insekten-Food die Nase vorn. Doch auch die Migros will mitmischen.

Würmer und Insekten sind auf unseren Tellern gelandet. Seit über einem Jahr darf man Grillen, Mehlwürmer und Wanderheuschrecken legal als Lebensmittel verkaufen. Bisher setzt erst Coop in grossem Stil auf die Kriech- und Krabbelspeisen.

Wie SonntagsBlick-Recherchen zeigen, tüftelt Konkurrentin Migros aber intensiv an einer kulinarischen Antwort. Micarna, die Fleischverarbeiterin der Migros, hat zwei Produkte in der Pipeline: Falafel-ähnliche Insektenbällchen sowie Insekten-Burger. «Bestehend aus 35 Prozent Mehlwurmmehl, weist dieser Burger den aktuell höchsten Anteil an Mehlwürmern in einem solchen Produkt im Schweizer Markt auf», so die Micarna-Medienstelle. Die restlichen Zutaten: Bio-Quinoa, Zwiebeln, Eier und Kräuter.

«Eventgastronomie könnte auch ein spannendes Feld sein.»

Interessierte Insekten-Afficionados können die Migros-Eigenentwicklungen auch schon probieren. Micarna arbeitet mit dem Food-Truck-Unternehmen Burgerei zusammen, das an verschiedenen Street-Food-Festivals anzutreffen ist. Man wolle die Produkte zuerst intensiv testen und «fundiertes Wissen erarbeiten», schreibt Micarna. Dies sei wichtiger als ein «Schnellschuss». Noch offen ist, ob und wann die Produkte in den ­Migros-Filialen verkauft werden. «Eventgastronomie könnte auch ein spannendes Feld sein.»

Coop baut sein Krabbel-Angebot derweil aus. Die Nachfrage sei «stabil», lässt die Medienstelle ausrichten. Statt wie am Anfang nur in sieben Filialen sind die Insekten-Produkte mittlerweile in 56 Supermärkten erhältlich. Bald sollen neue Insekten-Lebensmittel lanciert werden.

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