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Updated: 3 days 8 hours ago

Madrid-Boss Florentino Perez: «Nadal wäre ein grossartiger Real-Präsident»

Tue, 09/11/2018 - 19:35

Sollte Florentino Perez (71) dereinst das Amt als Real-Madrid-Präsident ablegen, hat er bereits einen Nachfolger im Visier: Rafael Nadal (32).

Es war im Jahr 2000, als er Real Madrids galaktische Ära eingeläutet hatte und Superstars wie Zidane, Beckham, Figo, Ronaldo und Owen in die spanische Hauptstadt lotste. Millionen von Fussballfans aus aller Welt pilgerten ins Santiago Bernabeu. Dank ihm. Dank Florentino Perez. 

Neun Jahre später – mit seiner zweiten Amtsperiode als Boss der Königlichen – nahm sich der Bauunternehmer vor, Real auf den europäischen Olymp zu führen. Mit Erfolg. Real gewann seit 2014 viermal die Champions League. Mit seinen 71 Jahren blickt Perez langsam, aber sicher einer Zukunft abseits des Präsidentenstuhls entgegen. Wer könnte den Spanier, dessen Vermögen auf 2,2 Milliarden Euro geschätzt, beim Weltklub beerben?

Etwa Tennis-Star Rafael Nadal? Die Weltnummer 1 ist euphorischer Anhänger Real Madrids. Nicht selten gibt sich der Mallorquiner im madrilenischen Fussballtempel die Ehre, um seinen Herzensverein von der Loge aus anzufeuern. «Jeder weiss, dass Fussball meine Leidenschaft ist und Real Madrid mein Team», sagte Rafa einst der «Marca».

Frühestens im Jahr 2031

Für Perez wäre Nadal ein exzellenter Präsidentenkandidat: «Er ist einer der besten Botschafter Real Madrids. Rafa wäre eine grossartige Wahl für die Präsidentschaft», so Perez gegenüber «El Confidencial». 

Und wie es scheint, kann sich Nadal sehr wohl vorstellen, den Giganten-Klub zu führen: «Wenn Sie mich fragen, würde ich es natürlich mögen, Präsident zu sein.» Doch überstürzen will der 17-fache Grand-Slam-Sieger nichts: «Jetzt darüber zu sprechen ist utopisch. Ich würde gerne Real Madrid präsidieren. Aber der Klub hat einen grossartigen Boss und es nicht etwas, worüber ich heute nachdenken kann. Es läuft uns im Moment gut und ich glaube nicht, dass Real Madrid mich braucht. Aber man weiss nie, was in der Zukunft passiert.»

Zeitnah ist ein Real-Engagement des Muskelmanns aber sowieso nicht möglich. Erstens weil Nadal noch nicht vor hat, das Tennis-Racket an den Nagel zu hängen. Und zweitens weil man gemäss Vereinsstatut erst als Patron kandidieren darf, nachdem man 20 Jahre Ehrenmitglied war. Nadal gehört seit März 2011 dazu. Vor 2031 wird er also nicht der starke Mann im Bernabeu.

Und wer weiss: Vielleicht wählt auch Roger Federer (37) diesen Weg – und nimmt in Zukunft die Zügel des FC Basel in die Hand … (sag)

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Polizist bemalt Gummigeschoss vor Fussballmatch: Smiley war für Hooligans gedacht

Tue, 09/11/2018 - 19:30

Der Polizist, der ein Smiley auf eine Gummimunition gezeichnet hat, war in der Krawall-Nacht nicht vor der Berner Reitschule im Einsatz. Die Geschmacklosigkeit hat deshalb keine Folgen für ihn.

Ein Polizist hat ein Smiley auf eine Gummikugel gezeichnet, welche die Berner Kantonspolizei bei Auseinandersetzungen vor der Berner Reitschule Anfang September abschoss. Der Beamte beichtete dies bei seinem Chef. Doch der Hohn galt offenbar keinen Reitschule-Besuchern, sondern gewaltbereiten Fussballfans.

Die Berner Kantonspolizei hatte zunächst erklärt, man könne sich nur schwer vorstellen, dass Polizisten das Smiley zu verantworten hätten. So etwas würde nicht toleriert.

Trotzdem: Die Geschmacklosigkeit bleibt ohne Folgen für den betreffenden Mitarbeiter, wie jetzt bekannt ist.

«Nicht aus einer Gesinnung heraus»

Polizei-Sprecherin Ramona Mock: «Uns geht es um einen respektvollen Umgang der Polizisten während ihrer Einsätze.» Der Mitarbeiter, der das Smiley auf dem Gummigeschoss gezeichnet habe, sei bei den Zusammenstössen vor der Reitschule Anfang September nicht im Einsatz gewesen.

«Er hat glaubhaft geschildert, dass er das Smiley aus Gedankenlosigkeit zu einem früheren Zeitpunkt bei einem Einsatz während einer Sportveranstaltung aufgemalt habe», sagt Mock zum BLICK. «Es geschah also nicht aus einer Gesinnung heraus.» Deshalb habe die Sache keine personalrechtlichen Konsequenzen für ihn.

Das Smiley-Geschoss hätte ursprünglich einen Fussball-Hooligan treffen können: Wie Mock dem BLICK erklärt, bemalte der Polizist das Gummigeschoss beim Einsatz anlässlich des Fussballspiels FC Thun – GC vom 6. Mai. Damals sei jedoch keine Gummimunition angewendet worden.

Gummigeschosse werden neu vor jedem Einsatz geprüft

Die Kantonspolizei Bern hat inzwischen Vorkehrungen getroffen, um solche Pannen zu verhindern: In Zukunft werden die Gummigeschosse vor jedem Einsatz geprüft, wie Mock erklärt.

Die Betreiber der Reitschule werfen der Kantonspolizei nach den Zusammenstössen gezielte Provokation vor. Die Beamten hätten ausserdem ohne genügenden Abstand und auf Kopfhöhe Gummigeschosse abgefeuert. Zudem seien Personen, die das Geschehen filmen wollten, an ihrem Vorhaben gehindert worden.

Die Reithalle fordert in einem offenen Brief ein Verbot von Gummigeschossen und Massnahmen für eine stärkere Kontrolle der Polizei.

Der kantonale Polizeidirektor Philippe Müller verteidigte vergangene Woche in einem Interview das Vorgehen der Beamten. Wenn Polizisten mit Flaschen und Eisenstangen attackiert würden, dann sei es vorbei mit Deeskalation, sagte der Freisinnige. Dann müssten sich die Beamten wehren. 

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Sie wollte noch zur New York Fashion Week: Bloggerin stirbt knapp ein Jahr nach Krebsdiagnose

Tue, 09/11/2018 - 19:10

Kyrzayda Rodriguez ist am Sonntag verstorben. Und das nur knapp ein Jahr nachdem bei ihr Magenkrebs in der Stufe vier diagnostiziert wurde. Eigentlich plante die erfolgreiche Mode-Bloggerin diese Woche die New York Fashion Week zu besuchen.

Seit dem Tag ihrer Magenkrebs-Diagnose teilte die Bloggerin Kyrzayda Rodriguez (†40) offen ihren Kampf gegen die Krankheit mit ihren knapp 500'000 Instagram-Anhängern. Am Sonntag, weniger als ein Jahr nachdem sie erfahren hat, dass sie Krebs hat, verlor sie den Kampf gegen die Krankheit. Sie wurde nur 40 Jahre alt. 

«Der Himmel hat einen Engel gewonnen. Wir lieben dich für immer!»

«Du warst jemand, der so viele Menschen auf der ganzen Welt inspiriert hat», schrieben Rodriguez' Angehörige auf Instagram. «Du warst nicht nur eine Ikone, du warst eine wunderbare Tochter, Mutter und Freundin. Unsere Herzen sind gebrochen, dich gehen zu sehen. Aber wir wissen, dass du keine Schmerzen mehr hast und dich ausruhen kannst», heisst es in dem emotionalen Statement weiter.

Mit den traurigen Worten: «Der Himmel hat einen Engel gewonnen. Wir lieben dich für immer!», endet die Nachricht über den Tod der Bloggerin. Kyrzayda Rodriguez hinterlässt eine erwachsene Tochter.

Obwohl sie von der Chemo geschwächt war, ihr die Haare ausgefallen waren und sie wusste, dass sie bald sterben würde, postete sie fast täglich Outfit- und Styling-Inspirationen. Sie wollte ihre Follower wissen lassen, dass sie nicht aufgibt. Wenige Tage vor ihrem Tod schrieb die Bloggerin: «Nur ein paar Tage vor der New York Fashion Week und ich habe immer noch nicht entschieden, ob ich dieses Jahr teilnehmen werde. Meine Garderobe habe ich aber bereit, für den Fall der Fälle!» 

Rodriguez beschloss selbst, die Chemo-Behandlung zu beenden

Im August kündigte die gebürtige Dominikanerin ihren Instagram-Fans an, dass sie ihre Chemo-Behandlung beenden würde. Ihre positive Einstellung versuchte sie jedoch aufrechtzuerhalten: «Die Chemo und Strahlung werden eingestellt, weil es nicht so funktioniert, wie ich es mir erhofft hatte. Ich habe beschlossen, diese Behandlungen zu beenden, damit ich den Rest meiner Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie geniessen kann, so schmerzfrei wie möglich», verkündete Rodriguez.

Seit dem Tod der Bloggerin posten viele ihrer Fans Beileidsbekundungen in den sozialen Netzwerken. Viele bedanken sich bei ihr für den Lebensmut, die Fashion-Inspirationen und den Kampfgeist, den sie an ihre Anhänger weitergab. «Der Himmel hat heute einen sehr stilvollen Engel bekommen», schreibt ein Twitter-Nutzer. «Du warst die wahre Definition einer Inspiration. Und ein Kämpfer, der einem ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat», verabschiedet sich eine Instagram-Followerin. (euc)

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Schneider-Ammann auf PR-Tour: Abstimmungskampf auf dem Bauernhof

Tue, 09/11/2018 - 18:58

Johann Schneider-Ammann kämpft für ein Nein zur Initiative für Ernährungssouveränität. Dafür fährt er auch ins letzte Kaff und besucht Raupen und Rinder.

Zwischen Raupen und Rindern ging Bundesrat Johann Schneider-Ammann heute auf Stimmenfang. Der Wirtschaftsminister war zu Besuch auf einem Bauernbetrieb bei Laupen BE. «Vorbildlich» sei der Hof, schwärmt der Bundesrat nach einem Rundgang entlang der Weiden. Genau richtig also für einen kleinen PR-Ausflug im Kampf gegen die Initiative für Ernährungssouveränität. 

Während die Seidenraupen hinter ihm an Maulbeerblättern kauen, spinnt Schneider-Ammann den Faden vom Hof zur Politik. Er ist schliesslich nicht nur zur Wurstdegustation hier. Mehrfach betont Schneider-Ammann, wie wichtig ein Nein zur Vorlage für die Landwirtschaft sei. «Wenn die Initiative durchkäme, würden wir Landwirten Hilfe anbieten, die sie hinten und vorne nicht brauchen», sagt der Bundesrat. Staatliche Eingriffe, wie sie die Initiative vorsieht, seien «jammerschade». 

«Nicht zurück in die Zeiten des Protektionismus»

Bauer Reto Streit stimmt dem zu. Seine Frau Ursula Knuchel und er bauen auf den 20 Hektaren, die ihr Hof umfasst, unter anderem auch Quinoa an, halten Hühner und verkaufen Fleisch vom Galloway-Rind. «Wir wollen nicht zurück in die Zeiten des Protektionismus», sagt Streit. Bauern seien heute Unternehmer – und diese bräuchten möglichst viele Freiheiten. Ein Ja zur Initiative für Ernährungssouveränität bedeute hingegen mehr Bürokratie, so Schneider-Ammann. 

Trotz der warnenden Worte: Viele Bauern hegen Sympathien für die Initiative, die die kleinbäuerliche Landwirtschaft stärken und regionale Produkte durch Importzölle fördern will. Der Bauernverband hat deshalb Stimmfreigabe beschlossen – ein deutliches Signal eines Verbands, der sonst vehement bekämpft, was die Pfründe der Bauern schon nur im Ansatz bedroht. Schneider-Ammann interpretiert die Freigabe indes als Unentschlossenheit der Bauern. Er ist sich sicher: «Wenn sie es sich gut überlegen, kommen sie zu einem Nein.»

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USA zittern vor Hurrikan Florence: Eine Million Menschen müssen ihre Häuser verlassen

Tue, 09/11/2018 - 18:56

OSTKÜSTE USA - Leere Regale, geschlossene Schulen und Büros, Massenevakuierungen – die USA befürchten schon das Schlimmste. Hurrikan Florence ist im Anmarsch. Er soll der stärkste Wirbelsturm werden, der die Gegend in den letzten 30 Jahren getroffen hat.

Eine gewaltige Gefahr bahnt sich auf dem Atlantik an. Hurrikan Florence bedroht derzeit die US-Ostküste. Der Wirbelsturm hat bereits Kategorie vier auf der fünfstufigen Hurrikan-Skala erreicht. Und er gewinnt mehr und mehr an Stärke.

Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 km/h versetzen die Menschen in den Küstenregionen in den US-Bundesstaaten North und South Carolina sowie Virginia und Maryland in Angst und Schrecken. In den vier Bundesstaaten ist bereits am Montag der Notstand ausgerufen worden.

Eine Million Menschen müssen Häuser verlassen

In den Supermärkten herrscht emsiges Treiben. Die Bewohner rüsten sich, kaufen Seile, Stromgeneratoren, Sperrholzplatten. Die Regale der Geschäfte in Columbia, South Carolina, sind bereits am Montag leergefegt. Schulen und Büros wurden am Dienstag geschlossen.

Die Behörden von South Carolina haben rund eine Million Bewohner evakuiert. Die Evakuierung sei zwingend, nicht freiwillig, sagt der örtliche Gouverneur Henry McMaster. Bis am Dienstagabend (Ortszeit) sollen sie ihre Häuser verlassen. Auch in North Carolina sind die ersten Gebiete evakuiert worden.

Andere verbarrikadieren sich. Spezial-Rollläden werden installiert, welche die Fenster vor dem Sturm schützen sollen. Die Menschen türmen Sandsäcke vor ihren Haustüren auf, damit sie Wind und Wasser standhalten.

Experten befürchten starke Überschwemmungen

Berechnungen zufolge sollte Florence am Donnerstagabend oder Freitagmorgen die US-Küste mit voller Wucht treffen. Das nationale Hurrikan-Center (NHC) befürchtet, dass der Sturm noch davor die Gefahrenstufe 5 erreichen könnte. Dann sind Windstärken von mindestens 250 km/h zu erwarten.

Neben dem Wind, der bei dieser Geschwindigkeit ganze Dächer von den Häusern reissen kann, ist vor allem der Starkregen eine Bedrohung. Florence soll flutartige Niederschläge mit sich bringen – Überschwemmungen werden die Folge sein.

Florence ist der stärkste Hurrikan seit 30 Jahren, der die Region bedroht. 1989 kamen beim Wirbelsturm Hugo 35 Menschen ums Leben. Ganze Städte wurden zerstört. Es entstanden Schäden in der Höhe von 7 Milliarden Dollar.Sogar im Landesinnern gefährlich

Vergangenes Jahr haben Hurrikan Harvey und Irma grosse Teile von Texas beziehungsweise der Karibikinseln überflutet – und hinterliessen eine Schneise der Verwüstung.

Normalerweise lösen sich Hurrikans auf, sobald sie sich ins Landesinnere bewegen. Bleiben sie jedoch an der Küste stehen, werden die umliegenden Regionen mit tagelangem Starkregen überflutet. Mit fatalen Folgen.

Bei Harvey kamen deshalb mehrere Dutzend Menschen ums Leben. Auch Florence verlangsamt sich immer mehr, je mehr er sich der Küste nähert. Wegen seiner Grösse könnte Florence dann sogar weiter im Landesinnern Schaden anrichten, befürchtet das NCH.

Trump: «Wir stehen euch bei.»

Präsident Donald Trump warnt auf Twitter: «Dieser Sturm sieht übel aus. An die Bewohner von North und South Carolina, bitte trefft die nötigen Vorkehrungen. Wir stehen euch bei.»

Gefährlich: Selbst nach dem Mega-Hurrikan ist noch nicht mit einer Entwarnung zu rechnen. Denn direkt hinter Florence sind schon zwei weitere Hurrikans im Ansturm. Isaac wirbelt mit Winden von 120 km/h über den Atlantik. Dicht dahinter formt sich Helene, der bereits 170 km/h erreicht hat.

Isaac nimmt direkten Kurs auf die Karibik. In Puerto Rico hat man deshalb schon erste Massnahmen getroffen. Die Insel leidet noch heute unter den Folgen von Hurrikan Maria von 2017, damals starben fast 3000 Menschen an den Folgen des Wirbelsturms.

 

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Unternehmenssteuerreform: Zitterpartie um Steuervorlage

Tue, 09/11/2018 - 18:41

Die Schweiz muss die Steuerprivilegien für internationale Unternehmen abschaffen. Damit hat die Einigkeit über die Steuervorlage 2017 schon ein Ende. Die Unternehmenssteuerreform ist umstritten und könnte auch im zweiten Anlauf scheitern.

Die erste Auflage haben SP, Grüne, Gewerkschaften, unzufriedene Gemeinderäte, von Budgetkürzungen bedrohte Stadtpräsidenten, Bildungspolitiker und Kirchenvertreter im Februar 2017 zu Fall gebracht. Zu einseitig, zu intransparent und zu teuer, befand die grosse Mehrheit an der Urne.

Die Schweiz steht zwar immer noch auf keiner schwarzen Liste. Doch der internationale Druck auf die kantonalen Steuerprivilegien bleibt hoch, die Unternehmen sind verunsichert. Nach der verlorenen Abstimmung lancierte der Bundesrat umgehend eine Neuauflage. Weil der Begriff Unternehmenssteuerreform schon einen Beigeschmack hatte, nannte er diese Steuervorlage 17. Am Mittwoch diskutiert der Nationalrat darüber.

Im Zentrum steht wiederum die Abschaffung kantonaler Steuerprivilegien. Um die betroffenen Unternehmen trotzdem in der Schweiz zu halten, sind neue Vergünstigungen vorgesehen, und zwar für alle Firmen. Dazu gehören etwa Patentbox und Forschungsabzüge. Zudem senken die Kantone die Gewinnsteuern.

Im Unterschied zur Unternehmenssteuerreform III enthält die Steuervorlage 17 auch ein soziales Gegengeschäft. Dieses soll der Vorlage zu einer Mehrheit an der Urne verhelfen. Der Bundesrat stellte die Aufstockung der Familienzulagen zur Diskussion. Damit überzeugte er nicht, weil nur ein Teil der Bevölkerung profitiert hätte.

Die Wirtschaftskommission des Ständerats (WAK) zimmerte stattdessen eine Lösung, die für die AHV eine Finanzspritze von gut 2 Milliarden Franken vorsieht. So hoch werden die gesamten Steuerausfälle durch der Steuervorlage geschätzt.

Im Ständerat ging das noch durch, trotz des Griffs in die Lohntüte und in die Bundeskasse. Für FDP und CVP rückte die dringend herbeigesehnte Unternehmenssteuerreform in Reichweite. Die Linke konnte ihrer Basis Zugeständnisse bei der Altersvorsorge, bei der Dividendenbesteuerung und beim Kapitaleinlageprinzip vorweisen.

Sogar für den unzufriedenen Kanton Zürich hatte man mit einem Abzug auf hohem Eigenkapital eine massgeschneiderten Lösung gefunden. Mit soliden 34 Stimmen brachte Mitte-Links Deal durch den Ständerat.

Die Nationalratskommission hat diese Eintracht letzte Woche empfindlich gestört. Sie stimmte dem Paket zwar ohne wesentliche Abstriche zu, allerdings denkbar knapp mit 12 zu 11 Stimmen. Im Plenum werden alle Spannungen, die im Ständerat noch unter den Teppich des politischen Kompromisses gekehrt worden sind, offen aufbrechen.

Die SVP-Abordnung hatte schon in der kleinen Kammer fast geschlossen gegen den «AHV-Steuerdeal» votiert. Doch dort verfügt sie lediglich über sechs Stimmen. Im Nationalrat hat die Fraktion mit 68 Stimmen ein anderes Gewicht. Doch geschlossen tritt sie nicht auf. Vor allem Gewerbler und Westschweizer unterstützen die Lösung des Ständerats. Die SVP-Fraktion hat sich am Dienstag mit 33 zu 13 Stimmen dagegen ausgesprochen, wie Fraktionschef Thomas Aeschi (ZG) vor den Medien sagte.

Widerstand kommt auch aus anderen Fraktionen. Die Grünen sind gegen die formelle Verknüpfung von Steuervorlage und AHV-Zuschuss, Grünliberale und BDP haben grundsätzliche Vorbehalte gegen den AHV-Steuerdeal. Zusammen führen sie bis zu 26 Stimmen für die Gegner ins Feld.

Auch bei der FDP gibt es kritische Stimmen gegen den AHV-Deal, etwa Hans-Peter Portmann (ZH) oder Kurt Fluri (SO). Wer von ihnen in der Gesamtabstimmung tatsächlich den roten Knopf drückt, ist offen.

Damit kommt es auf die Linke an. Abweichler können die Vorlage zu Fall bringen. Einige Fraktionsmitglieder, darunter die ehemaligen Juso-Präsidenten Cédric Wermuth (AG) und Fabian Molina (ZH), haben Parteichef Christian Levrat bereits die Gefolgschaft verweigert. Sie werfen der SP-Spitze vor, nach dem Abstimmungssieg vom Februar 2017 zu wenig herausgeholt zu haben.

Die SP-Fraktion entschied am Dienstag einstimmig, auf die Vorlage einzutreten. Mittragen will sie einen Kompromiss aber nur, wenn gegenüber den Kommissionsanträgen beim Kapitaleinlageprinzip nachgebessert wird, Städte und Gemeinden besser abgegolten werden und die Vorlage nicht in anderen Punkten verschlechtert wird.

Die definitive Position der Partei soll eine ausserordentliche Delegiertenversammlung am 29. September festlegen, wie die SP mitteilte.

Alternativen zur Lösung des Ständerats liegen auf dem Tisch. Die Grünen möchten Steuervorlage und AHV in separaten Gesetzen unterbringen, über die getrennt abgestimmt wird. SVP, GLP und BDP sehen in der Aufteilung eine Gelegenheit, den AHV-Teil gleich ganz fallenzulassen. Es gibt auch Anträge, mit der Steuerreform das Frauenrentenalter auf 65 Jahre anzuheben, Sans-Papiers von der Sozialhilfe auszuschliessen oder die Entwicklungshilfegelder zu kürzen.

Voraussichtlich wird sich für keine dieser Lösungen eine Mehrheit finden. Entsprechend gross wird am Ende die allseitige Unzufriedenheit sein. Damit ist offen, ob in der Schlussabstimmung eine Mehrheit für die Steuervorlage 17 stimmt.

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A.D. (34) soll Mitbewohnerin erwürgt haben: Schwester der Toten bewirft ihn vor Gericht mit Schuh

Tue, 09/11/2018 - 18:23

ZÜRICH - Er hat seine Mitbewohnerin erwürgt und vergewaltigt. A.D. (34) musste sich am Dienstag vor dem Bezirksgericht Zürich verantworten. Jetzt steht fest: Der 34-Jährige muss nicht in Haft.

A.D.* (34) stand am Dienstag wegen vorsätzlicher Tötung und Störung des Totenfriedens vor dem Bezirksgericht Zürich. Er soll im September 2016 seine 28-jährige Untermieterin F.M.* (†28) erwürgt und anschliessend die Leiche geschändet haben. Das Urteil wird diese Woche schriftlich eröffnet.

Befragungen und Plädoyers waren abgeschlossen – der Beschuldigte erhielt Gelegenheit zum Schlusswort. In passablem Deutsch schilderte der französischsprachige Schweizer seine Untermieterin als unerträglich aggressive Frau, die ihn bedrohte, beschimpfte und schliesslich angriff. Er habe sie nicht töten wollen.

Schwester rastet aus und wirft Schuh

Dann wandte er sich auf Französisch an die Mutter und Schwester des Opfers, die aus Frankreich angereist waren. Aber schon nach den Worten «Ich wollte nie...» kam es zum Eklat: Die Schwester der Getöteten bewarf den Beschuldigten schreiend mit ihren Schuhen und einer Wasserflasche. Der Gerichtspräsident ging dazwischen und verwies sie des Saales. Die Mutter entschuldigte sich leise.

Schon zuvor waren die Schwester und vorübergehend auch der Beschuldigte hinausgeschickt worden. Sie hatte den Mann lauthals beschimpft. Dieser hatte ebenso laut zurückgegeben. Mit dem Schlusswort kündigte er eine Anzeige gegen die junge Frau an: Sie habe ihn bedroht und beleidigt.

Im Laufe des Tages war A.D. immer wieder ausfällig geworden. Die Fragen des Gerichtsvorsitzenden beantwortete er in zunehmend arrogantem Ton. Als er zurecht gewiesen wurde, fuhr er dem Präsidenten respektlos über den Mund. Von Einsicht und Reue war vor Schranken nichts erkennbar.

A.D. als schuldunfähig befunden

Laut dem psychiatrischen Gutachter leidet der Beschuldigte an einer schizoaffektiven Psychose. Zum Zeitpunkt des Tötungsdelikts sei er steuerungsunfähig gewesen, bei der anschliessenden Leichenschändung erheblich vermindert steuerungsfähig.

Aufgrund von Schuldunfähigkeit kann der A.D.für das Tötungsdelikt nicht schuldig gesprochen und bestraft werden, für die Schändung beziehungsweise die Störung des Totenfriedens nur eingeschränkt.

Der Staatsanwalt beantragte neben einer unbedingten 18-monatigen Freiheitsstrafe die Anordnung einer stationären Massnahme. Im Volksmund wird dies «kleine Verwahrung» genannt, da die Entlassung vom Behandlungserfolg abhängt. «Der Beschuldigte mag es anders sehen, aber er ist krank – und gefährlich», sagte der Staatsanwalt.

«Ich bin gesund»

Der 34-Jährige wehrt sich nämlich vehement gegen eine Klinikeinweisung: Er sei gesund, sagte er. Auch von einer ambulanten Therapie oder einer Medikamenteneinnahme im Gefängnis will er nichts wissen.

Laut Ankläger hat der Beschuldigte in der Untersuchung stets nur das zugegeben, was die Ermittler ohnehin schon herausgefunden hatten. Darüber hinaus habe er kein einziges Mal etwas zugegeben. Er habe die Frau töten wollen: «Er wartete würgend ihre letzten Zuckungen ab, bis sie tot war».

Der Verteidiger bezeichnete den Tod der Frau als «tragischen Unfall» und das Opfer als «Angreiferin». A.D. habe in Notwehr gehandelt, nachdem die Französin auf ihn losgegangen sei. Wenn sie das nicht getan hätte, wäre nichts passiert. Der Mann habe sie nur beruhigen, nicht aber töten wollen.

A.D. kommt sofort frei

Weil im übrigen kein Zusammenhang zwischen dem «Unfall» und der Krankheit des Beschuldigten bestehe, und zudem die Massnahmenwilligkeit seines Mandanten fehle, sei keine Massnahme anzuordnen. Das Gericht solle nicht auf das Gutachten abstellen.

Einzig für die Schändung sei der Mann mit unbedingten 18 Monaten zu bestrafen. Da er diese abgesessen hat – er befindet sich seit der Tat in Haft – sei er umgehend zu entlassen.

Die IT-Spezialistin F.M war im Sommer 2016 nach Zürich gekommen, wo sie eine gute Stelle antrat. Sie mietete ein Zimmer bei A.D. Zwischen den beiden kam es ständig zu Auseinandersetzungen.

Es sollte wie ein Unfall aussehen

Im September 2016 artete ein solcher Streit aus. Gemäss Anklage würgte der A.D. die Untermieterin zu Tode. Danach verging er sich sexuell an der Leiche, wischte sie ab und legte ein Springseil über den Körper mit dem Griff in der Hand.

Damit hat er laut Staatsanwalt die Würde der Toten verletzt. Zudem habe der Anschein erweckt werden sollen, die junge Frau habe beim Seilspringen einen Schwächeanfall erlitten. (SDA/hah)

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Peter Sauber zu Kimis Rückkehr: «So etwas habe ich nie mehr erlebt»

Tue, 09/11/2018 - 18:05

Kimi Räikkönen kehrt zu Sauber zurück. Teamgründer Peter Sauber erinnert sich an die verrückten Tage zurück, wie er dem Finnen 2001 eine Chance gab.

BLICK: Peter Sauber, was sagen Sie zur Rückkehr von Kimi Räikkönen zum Sauber-Rennstall?
Peter Sauber:
Ich sage es jetzt mal in den Worten von Adolf Ogi: Freude herrscht. Dass diese Möglichkeit besteht, habe ich schon bei meinem Besuch in Monza erfahren. Dass es geklappt hat, ist ein tolles Signal. Kimi hat in Hinwil einen exzellenten Ruf und ist auch bei den Fans sehr beliebt. Seine Verpflichtung wird dem ganzen Team enormen Schub verleihen.

Holt sich Raikkönen in Hinwil sein Gnadenbrot ab?
Alles andere als das! Kimi ist enorm ehrgeizig und spürt, dass es bei Sauber aufwärts geht. Vor einem Jahr hätte er diesen Schritt wohl nicht gemacht. Er wird mit seiner Erfahrung das Team in jeder Beziehung weiterbringen. Er hat sich diesen Schritt sehr gut überlegt und wird nicht seinen guten Ruf verlieren wollen.

Sie haben Kimi Räikkönen entdeckt. Wie kam es dazu?Der englische Manager David Robertson kam in Winter 2001 nach Hinwil. Sein Sohn Steve betreut Raikkönen übrigens heute noch. Robertson erzählte mir von einem Wunderkind in der Formel Renault. Ein Mann ohne Einsätze in der Formel 3 oder der Formel 3000, wie die Formel 2 damals hiess. Mein Bauchgefühl sagte mir: Diesen Mann testen wir. Das kostet ja immer auch Geld.

Und dann?
Dann sind wir für drei Tage mit zwei Autos nach Mugello. Kimi war scheu und wortkarg. Er hat kaum Englisch gesprochen. Also, er hat fast überhaupt nicht gesprochen. Aber seine Körpersprache war einmalig. Als ich ihm zum ersten Mal begegnet bin, da hatte ich das Gefühl, er spaziert durch mich hindurch. Ich vergesse diese eindrückliche Begegnung nie. Er machte einfach den Eindruck von totaler Entschlossenheit.

Und er war schnell.
Ja. Er hat noch nie am Steuerrad gekuppelt und geschaltet. Aber er ist zur Boxengasse rausgefahren, als ob nichts wäre. Seine Rundenzeiten waren auf Anhieb sehr schnell. Und er war unglaublich konstant. Wenn wir ihn mit 30 Kilo weniger Benzin auf die Strecke geschickt haben, dann war er eine Sekunde schneller. Und mit neuen Reifen nochmals eine Sekunde. Wie ein Uhrwerk. So etwas habe ich nie mehr erlebt. Wir waren fasziniert und haben ihn verpflichtet.

Mit einer provisorischen Lizenz.
Ja. Ich musste in einem Plädoyer die anderen Teamchefs überzeugen, dass wir diesem Quereinsteiger eine Superlizenz geben. Ich habe Sie aufgefordert: Geht hin und schaut ihm beim Fahren zu. Dann versteht ihr mich.

Hat sich da so etwas wie eine Vater-Sohn-Beziehung entwickelt?
Nicht so wie bei jungen Fahrern wie Karl Wendlinger. Dafür war Räikkönen zu unnahbar. Er hat aber bis zum heutigen Tag eine enge Beziehung zu Teammanager Beat Zehnder.

Und im ersten Rennen 2001 hat es gleich geklappt.
Das war in Australien. Kimi ist auf Anhieb in die Punkte gefahren und wurde Sechster. Nick Heidfeld wurde Vierter.  Am Ende der Saison waren wir in der Konstrukteuren-WM auf Platz vier. Es war die erfolgreichste Saison für Sauber. Besser lief es dann nur noch mit BMW, als wir einmal Zweiter und einmal Dritter wurden.

Wird die Rückkehr des verlorenen Sohnes Räikkönen der Formel 1 in der Schweiz neuen Aufschwung verleihen?
Ich hoffe es. Ein Weltmeister kehrt zurück in seine zweite Heimat. Das ist ein schöne Geschichte und für den Sauber-Rennstall ein tolles Signal.

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Schon 100'000 Unterschriften zugesagt: Initiative gegen Waffenexporte steht in Rekordtempo

Tue, 09/11/2018 - 18:04

BERN - Der Bundesrat kommt wegen der geplanten Waffenexport-Lockerung immer stärker unter Druck. Die geplante Volksinitiative hat schon über 100'000 Unterschriften zugesagt. Nun muss der Bundesrat auch in der Fragestunde Red und Antwort stehen.

Mit der geplanten Lockerung der Waffenexporte hat der Bundesrat in ein Wespennest gestochen! Das zeigt der Support für die neue Volksinitiative, welche eine breite Allianze gegen Waffenexporte in Bürgerkriegsländer lancieren will (BLICK berichtete).

Der Rückhalt für die Initiative im Volk ist gross. Die Hürde, die sich die Initianten für die Lancierung selber gesetzt haben, ist schon nach etwas über 30 Stunden genommen! Am Dienstagabend haben bereits über 25'000 Personen zugesagt, je mindestens vier Unterschriften zu sammeln.

Das zeigt: Der Ärger in der Bevölkerung über den Bundesratsentscheid ist gross. Geben die Initianten grünes Licht, dürfte das Volksbegehren innert Kürze zustande kommen.

CVP-Vogler warnt Bundesrat vor Bumerang

Es sei denn, der Bundesrat kommt zur Vernunft und zieht selber noch die Notbremse! 

Ob er dazu bereit ist, muss er schon am Montag in der Fragestunde des Nationalrats offenbaren. CVP-Nationalrat Karl Vogler (62, OW) verlangt von der Landesregierung nämlich Klartext darüber, ob sie die Waffenausfuhr nun tatsächlich «gegen die Mehrheit der Bevölkerung weiter lockern will».

Er warnt den Bundesrat davor, denn der Schuss könnte nach hinten los gehen. Die geplante Volksinitiative will nämlich auch eine bereits 2014 vorgenommene Waffenexport-Lockerung rückgängig machen. Halte der Bundesrat an seinen Plänen fest und kommt die Initiative durch, könne dies zu einer «Verschärfung der Ausfuhr führen», mahnt Vogler.

BDP-Guhl fordert Auskunft zu Türkei-Waffen

Der CVP-Mann ist nicht der einzige Parlamentarier, der dem Bundesrat in Sachen Waffenexporte auf den Zahn fühlt. BDP-Nationalrat Bernhard Guhl (46, AG) will wissen, wohin an die Türkei gelieferten Waffen – insbesondere Faustfeuerwaffen – verschwunden sind.

Er verlangt vom Bundesrat genaue Angaben zur Anzahl gelieferter Waffen sowie wann und wie deren Verbleib letztmals überprüft wurde. Vor allem will er Auskunft darüber, ob ein Teil der Waffen nach Syrien gelangt und dort im Bürgerkrieg zum Einsatz gekommen ist.

Und auch die Grünen fordern eine aktuelle Debatte zu den Waffenexporten in der Herbstsession, wie Grünen-Fraktionschef Balthasar Glättli (46, ZH) angekündigt hat.

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Pilot im Zweisitzer ums Leben gekommen: Kleinflugzeug beim Nufenenpass abgestürzt

Tue, 09/11/2018 - 17:55

Ein Flugzeugunfall hat sich am Dienstagnachmittag Val Bedretto beim Nufenenpass ereignet. Der Pilot kam beim Absturz des Fliegers ums Leben.

Im Tessiner Bedrettotal ist am Dienstagnachmittag ein Kleinflugzeug abgestürzt. Der Pilot, der allein in der zweisitzigen Maschine unterwegs gewesen war, kam ums Leben.

Der Unfall ereignete sich im Gebiet von All'Acqua, zuoberst im Bedrettotal auf der Tessiner Seite des Nufenenpasses, wie die Tessiner Kantonspolizei am Abend mitteilte. Die Ursache des Unglücks war noch nicht bekannt. Abklärungen zur Identität des Piloten waren am Abend noch im Gang.

Das in der Schweiz immatrikulierte und nördlich der Alpen gestartete Flugzeug zerschellte im Gebiet Zapei della Ca, rund 200 Meter von der Kantonsstrasse entfernt. Nach dem Absturz fing es zu brennen an. Der Pilot starb an seinen schweren Verletzungen.

Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rega waren vor Ort. Die Nufenen-Passstrasse wurde vorübergehend gesperrt. Das Wrack soll nach Angaben der Polizei erst am Mittwoch geborgen werden. Die Nacht hindurch wird es von Soldaten der in Airolo TI stationierten Sanitätsschulen 42 bewacht. Die Untersuchung des Unfalls wird von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) koordiniert. (pma)

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Seit zwei Jahren fehlt von ihm jede Spur: Gericht sucht nach vermisstem Schweizer in Brasilien

Tue, 09/11/2018 - 17:48

Der Schweizer Diego Faccanoni (55) verschwand vor zwei Jahren spurlos in Brasilien. Jetzt hat das Bezirksgericht Bülach in Brasilien einen Verschollenaufruf gestartet.

Seit zwei Jahren fehlt von Diego Faccanoni (55) jede Spur. Der Schweizer mit italienischen Wurzeln wohnte mit seiner Frau in Kloten ZH. Im November 2016 reiste das Paar nach Brasilien in den Urlaub, wie der «Zürcher Unterländer» schreibt. Dort wohnten die beiden in ihrem Ferienhaus in der Ortschaft Itatiaia, zwischen Rio de Janeiro und São Paulo.

In diesem Ort wurde er am 15. November 2016 zuletzt gesehen. «Seither ist über sein weiteres Schicksal nichts mehr bekannt», steht im Verschollenaufruf des Bezirksgerichts Bülach. Der Aufruf wurde letzte Woche im Amtsblatt des Kantons Zürich, in den Schweizer Medien und auch in der amtlichen Zeitschrift des Bundesstaates Rio de Janeiro veröffentlicht.

«Er sagte, er gehe auf den Markt»

Am Tag seines Verschwindens besuchte Faccanoni seinen Freund Jorge Roberto Tesliuk (62) in der Gemeinde Resende und kam nie mehr zurück, wie «Jornal Beirario» schreibt. Einen Tag später hätte er in die Schweiz zurückfliegen sollen.

Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, wie Diego Faccanoni alleine zu seinem Freund fährt. Das Auto des Schweizers fand man verschlossen und unbeschädigt zwei Wochen später, wenige Kilometer vom Ort des Verschwindens.

Tesliuk sagte später, Faccanoni sei 20 Minuten bei ihm gewesen. Anschliessend habe er sich verabschiedet und gesagt, er würde noch auf den Markt gehen, berichtet «Globo».

Freund des Schweizers tot aufgefunden

Der besagte Freund, den Diego Faccanoni besucht hatte, kam im Mai 2017 unter mysteriösen Umständen ums Leben. Er wurde tot am Strassenrand aufgefunden. In seinem Mund fand man Schussspuren und um seinen Hals war eine Schlinge gelegt. Ob es sich um Suizid oder Verbrechen handelt, ist unklar. Auch ob sein Tod im Zusammenhang mit dem Verschwinden des Schweizers steht, ist unbekannt.

Nun hat das Gericht im Auftrag der Ehefrau des Vermissten, Antonia Faccanoni, den Aufruf erstellt. Wer Auskunft über das Schicksal des Verschwundenen geben kann, wird aufgefordert, sich beim Gericht zu melden. Sollten innerhalb eines Jahres keine Informationen eintreffen, wird Diego Faccanoni als verschollen erklärt. Laut Zivilgesetzbuch kommt es zu einer Verschollenerklärung, wenn jemand seit Langem nachrichtenlos abwesend ist oder wenn das Verschwinden in hoher Todesgefahr geschah.

In diesem Fall kann die Familie grundsätzlich das Erbrecht geltend machen. Weil aber keine Feststellung des Todes vorliegt, muss zuerst eine Sicherheit geleistet werden, für den Fall, dass die vermisste Person doch noch zurückkehrt. Diese Sicherheit ist auf bis zu 15 Jahren zu leisten.

Seine Frau, mit der Faccanoni seit 25 Jahren verheiratet ist, hofft aber dennoch, dass ihr Mann doch noch auftaucht. Ein Vertreter der Familie reiste selbst nach Brasilien, um bei den Ermittlungen dabei zu sein. Im brasilianischen Fernsehen sagte er, man sei bereit, «eine Belohnung bei Ermittlung und Auffindung von Diego zu zahlen». Umgerechnet 2400 Franken sind ausgeschrieben für Hinweise, die zur Klärung des Falls führen. (man)

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Der Kampf um die Mountainbiker tobt: Graubünden luchst Wallis das Swiss Epic ab

Tue, 09/11/2018 - 17:45

Lenzerheide wird nach dem Medaillen-Fest an der WM immer mehr zur Mountainbike-Hauptstadt der Schweiz. Auch das Etappenrennen Swiss Epic zieht ins Bündnerland um.

Nach der Mountainbike-WM ist vor dem Swiss Epic! Und beim grössten Schweizer Biker-Etappenrennen ist auf der Bettmeralp der erste Tag schon vorbei: Das Schweizer Team Noah Blöchlinger/Martin Fanger holt den Tagessieg auf der ersten der fünf Etappen.

 

Fünf Etappen, die 336 Fahrer und Fahrerinnen bis am Samstag durch das Wallis führen. Seit der ersten Swiss-Epic-Austragung 2014 wird das topbesetzte Rennen – dieses Jahr ist auch die neue U23-Weltmeisterin Alessandra Keller und viele Weltcup-Fahrer dabei – im Wallis durchgeführt.

Aber es ist das letzte Mal. Graubünden hat dem Wallis das Swiss Epic abgeluchst. Ab 2019 findet das Fünftage-Rennen in den Bündner Bergen statt. Der Kampf um die Mountainbiker tobt!

Auch Lenzerheide ist wieder dabei

Noch am Wochenende feierten die Mountainbiker an der WM in Lenzerheide mit 24000 Fans eine grosse Party. Nun ist Lenzerheide wieder beteiligt. Zusammen mit den Orten Davos, St. Moritz, Arosa, Scuol und Flims-Laax holt der WM-Ort nun auch das grösste jährliche Rennen der Schweiz ins Bündnerland.

Dass sich gleich sechs bekannte Orte für einen internationalen Sportanlass zusammenschliessen, gabs im grössten Schweizer Kanton noch nie. «Mountainbike ist ein wichtiges Gästesegment für Graubünden. Das Swiss Epic soll unsere Region als Bike-Destination stärken!», sagt Reto Branschi, der als CEO von Davos-Klosters über ein Jahr daran arbeitete, das Swiss Epic aus dem Wallis wegzuholen.

Die sechs Orte werden sich künftig abwechseln. 2019 macht das Swiss Epic in Davos, St. Moritz und Lenzerheide Halt. Doch dieses Jahr geht’s nochmals nach Zermatt an den Fuss des Matterhorns!

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Noch mehr Fussball, noch ein Pokal: Uefa führt wohl dritten Klub-Wettbewerb ein

Tue, 09/11/2018 - 17:19

Schon 2021/22 soll sich ein dritter Klub-Wettbewerb zur Champions und der Europa League dazugesellen. Dadurch soll Letztere verkleinert und aufgewertet werden.

Noch nie eine Schlagzeile der Vereine San Marinos, Kasachstans oder Armeniens in den europäischen Fussball-News gefunden? Dies könnte sich bald schon ändern: Die Uefa wird wohl eine dritten europäischen Klub-Wettbewerb einführen. Bereits im August wurden die Pläne bekannt, jetzt konkretisiert sich das Vorhaben. 

Auf dem Meeting der in der European Club Association (ECA) organisierten Vereine bestätigt ECA-Präsident Andrea Agnelli das Projekt: «Die Zustimmung des UEFA-Exekutivkomitees vorausgesetzt, wurde grünes Licht gegeben», sagt der Juve-Präsident am Dienstag.

Demnach solle ab der Saison 2021/22 ein dritter Wettbewerb zusätzlich zur Champions League und zur Europa League ausgetragen werden. Der neue UEFA-Zyklus startet 2021 und läuft bis 2024.

Aufwertung der Europa League

So sollen künftig je 32 Teams an den drei Turnieren teilnehmen. Das bedeutet: Die Europa League wird von derzeit 48 Startern reduziert, wodurch ihre Attraktivität im Schatten der Königsklasse gesteigert werden soll.

Zudem gilt das Vorhaben als Entgegenkommen von UEFA-Chef Aleksander Ceferin an die kleineren der 55 nationalen Verbände. Diese wollen ihre Vereine noch mehr auf europäischer Ebene präsentieren. In den kommenden Wochen will die UEFA darüber beraten, wie sich die Klubs über ihre heimischen Ligen für den neuen Wettbewerb qualifizieren können.

Definitiver Beschluss bis Ende Jahr

Noch fehlt die Absegnung durch das Uefa-Exekutivkomitee, dem ECA-Präsident Agenlli als Mitglied beisitzt. «Bis zum Jahresende» werde eine «endgültige Entscheidung über die Zukunft der Klubwettbewerbe» erwartet, verkündet die ECA in einer Presseerklärung. 

Das höchste Organ des europäischen Klub-Fussballs trifft sich in diesem Jahr noch am 27. September in Nyon und am 3. Dezember in Dublin. Eine definitive Entscheidung dürfte an einem der beiden Termine zu erwarten sein. (dad)

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Grosseinsatz der Feuerwehr: Feuer im Pferdestall in Herdern TG

Tue, 09/11/2018 - 16:34

In Wilen bei Herdern TG steht ein Pferdestall in Vollbrand. Die Feuerwehr steht im Grosseinsatz.

In Wilen bei Herdern TG steht ein Pferdestall in Vollbrand. Der Notruf ging um 15.15 Uhr ein. Die Feuerwehr Herdern und Frauenfeld sind mit Grossaufgebot vor Ort, wie Daniel Meili, Sprecher der Kantonspolizei Thurgau gegenüber BLICK bestätigt. Die Einsatzkräfte versuchen derzeit, ein Übertreten des Feuers auf andere Häuser zu verhindern. «Zurzeit sind keine Flammen mehr zu sehen», sagt Meili.

Die Feuerwehr Herdern und die Stützpunktfeuerwehr Frauenfeld kamen mit rund 80 Einsatzkräften vor Ort und brachten den Brand unter Kontrolle. Das Feuer griff auf zwei angrenzende Gebäude über, dank des schnellen Einsatzes der Feuerwehr konnten die Schäden dort aber in Grenzen gehalten werden.

Menschen und Tiere wurden keine verletzt. Der Gesamtschaden dürfte gemäss ersten Schätzungen mehrere hunderttausend Franken gross sein. Zur Spurensicherung und Klärung der Brandursache kamen der Brandermittlungsdienst und der Kriminaltechnische Dienst der Kantonspolizei Thurgau sowie ein Elektrosachverständiger vor Ort. (hah/pma)

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Die schöne Seite Englands: Diese Spielerfrauen machen die «Three Lions» stark

Tue, 09/11/2018 - 16:29

Die englische Nationalmannschaft liess sich nach dem positiven Auftritt an der WM in Russland feiern. Doch wer steckt wirklich hinter den starken Männer auf dem Spielfeld. Das sind die Spielerfrauen der England-Stars Sterling, Rashford, Jones und Co.

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Figur aus seiner Schauspielprüfung sprang ins Meer: Spielte Daniel Küblböck den Tod von «Rosa» nach?

Tue, 09/11/2018 - 15:40

Neue Einzelheiten im Drama um Daniel Küblböck: Kurz bevor der Sänger vom Kreuzfahrtschiff Aidaluna ins Meer sprang, soll er sich aggressiv verhalten und randaliert haben – bis er sogar seine Schiffskabine wechseln musste.

Immer mehr tragische Einzelheiten rund um das Verschwinden von Daniel Küblböck (33) kommen ans Licht: Der «DSDS»-Star stürzte sich Sonntagmorgen vom Kreuzfahrtschiff Aidaluna ins Meer – seither fehlt vom Sänger jede Spur. 

Die kanadische Küstenwache hat die Suche nach dem 33-Jährigen gestern Abend eingestellt. «Es ist die schwerste Entscheidung, die man sich vorstellen kann», sagt Major Mark Norris, zuständiger Einsatzleiter, zu «Bild». «Daniels Eltern haben sich bei uns bedankt, das war sehr bewegend.»

Ähnlichkeiten zu Schauspielfigur

Daniel Küblböck war Student am «Europäischen Theaterinstitut» in Berlin. Gemäss der «BILD» übte er wie besessen für seine Schauspielprüfung. Beim Abschlussstück namens «Niemandsland» würden gemäss der Zeitung Szenen aus den Werken «Unschuld» und «Das Leben auf der Praca Roosevelt» von Autorin Dea Loher (54) mitreinfliessen.

Im Werk «Unschuld» verschwindet die Figur «Rosa» zum Schuss im Meer – für immer. Der letzte Satz lautet: «Sie geht in die Zukunft.» Brisant: Küblböck veröffentlichte unter dem Namen «Rosa» Ende August einen Instagram-Account, auf dem er zahlreiche Fotos in Frauenkleidern veröffentlichte. Spielte er auf der Aidaluna ihren Tod nach?

«Unangenehmer Passagier, der nur Probleme machte»

Das Kreuzfahrtschiff Aidaluna ist am Donnerstag um circa 13.30 Uhr Schweizer Zeit ohne Daniel Küblböck in Halifax eingelaufen. Die Passagiere würden von der Presse abgeschirmt und in Bussen zum Hotel gefahren, berichtet «BILD».

Zudem habe Küblböck kurz vor seinem Verschwinden in eine Notfallkabine umziehen müssen, die näher bei der Schiffscrew liege. Der Entertainer sei aufgefallen und habe sich aggressiv verhalten. Diesen Eindruck teilt auch ein Mitreisender auf der Webseite Schiffe-und-kreuzfahrten.de: «Daniel war die letzten Tage ein sehr unangenehmer Passagier, hat nur Probleme gemacht und sogar die Kabine gewechselt. Er wollte auch immer allein sein.» Ein anderer Passagier erzählt: «Er wollte keinen Kontakt, hat die freundlichen Passagiere, die ihn angesprochen haben, abgeblockt. Er hat sich auf keine Gespräche eingelassen.» Küblböck habe sich nur in Frauenkleidern gezeigt und wollte als Lana angesprochen werden.

Emotionaler Brief von «DSDS»-Kollegen

Mit einer emotionalen Botschaft haben auch sieben von Daniel Küblböcks «DSDS»-Mitstreiter Abschied vom vermissten Sänger genommen. «Mit grosser Bestürzung hat jeder Einzelne von uns die traurigen Nachrichten der vergangenen Tage über Dich verfolgt! Es tut uns unendlich leid, auf diese Weise zu erfahren, welche grausame Traurigkeit Dich die letzten Monate umgeben haben muss», schreiben Küblböcks Kollegen aus der ersten Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» in einem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Und weiter: «Was wir sehen und kennenlernen durften, war ein Mensch mit unglaublich vielen Facetten, einem riesigen unvoreingenommenem Herzen, aber auch einer sehr zerbrechlichen Seele!» In der ersten Ausgabe von «DSDS» hatte Küblböck im Jahr 2003 den dritten Platz belegt. (brc/nim)

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Studenten fühlen sich «religiös beleidigt»: Russin (23) droht Haft wegen Internet-Meme

Tue, 09/11/2018 - 14:35

Die Russin Maria Motuznaya (23) muss vielleicht ins Gefängnis. Zwei Studentinnen haben sie angeklagt, weil sie angeblich ihre religiösen Gefühle beleidigt hat. Auslöser war ein Meme.

Russland kennt kein Pardon, wenn es um Meinungen geht, die von Politik und Kirche nicht geduldet werden. Dies erlebt derzeit auch die 23-jährige Maria Motuznaya aus dem sibirischen Barnaul. Der jungen Regie-Studentin droht eine lange Haftstrafe wegen eines Internet-Memes!

Der Grund: Sie veröffentlichte 2016 auf dem russischen sozialen Netzwerk VKontakte einige witzige Bilder – sogenannte Memes –, in denen sie sich lustig über das Luxusleben und den Glauben der orthodoxen Kirche machte, wie «Spiegel Online» berichtet.

«Idioten und schlechte Strassen»

Auf einem Bild etwa sieht man Gläubige bei einem Glaubensmarsch. Sie waten durch den Schlamm und tragen religiöse Gemälde. Der Kommentar auf Motuznayas Bild: «Russland hat zwei Probleme. Idioten und schlechte Strassen.»

Für die leicht zu beleidigenden Beamten und Kirchenmänner war das ein klarer Verstoss gegen das russische Strafgesetzbuch. Dieses stellt die Beleidigung «religiöser Gefühle» unter Strafe. Aber auch «öffentliche Aufrufe zu extremistischen Handlungen oder zum Hass auf soziale Gruppen» werden geahndet.

Sie gilt schon als «Terror-Unterstützerin»

Die Gesetzesartikel werden von den Richterinnen und Richtern hart angewendet. Hunderte Internet-User trifft es jährlich. Auch die junge Maria Motuznaya muss wegen dieser Artikel vor den Richter. Ihr drohen bis zu sechs Jahre Haft!

Bestraft wurde sie jedoch jetzt schon: Weil sie mittlerweile als «Terror-Unterstützerin» gilt, funktioniert ihre Bankkarte nicht mehr. Auch darf sie nicht mehr ihre Stadt verlassen.

Und das alles nur, weil zwei Anklägerinnen vor Gericht angaben, dass sie sich durch das Meme «schwer beleidigt» fühlten. Die beiden Frauen sind Jura-Studentinnen. Motuznaya vermutet deshalb, dass es sich bei der Anklageschrift um eine Art Praktikums-Arbeit handelt. Eine Hausaufgabe, die ihr eine Haftstrafe von bis zu sechs Jahren bescheren könnte. (pma)

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Kathrin Amacker ist die einzige Frau in der SBB-Konzernspitze: «Kennen Sie eine Quotenfrau? Ich nicht»

Tue, 09/11/2018 - 14:29

BERN - Sie war die erste Frau in der Konzernleitung der Swisscom, sie ist jetzt die einzige in jener der SBB: Kathrin Amacker (56) über ihren Geduldsfaden, selbstfahrende ­Fahrzeuge und Monika Ribar.

Sonntagsblick: Frau Amacker, Sie ­pendeln von Ihrem Wohnort Binningen nach Bern. Wann ­haben Sie sich zuletzt über die SBB geärgert?
Kathrin Amacker:
Ich ärgere mich grundsätzlich selten. Aber ich sehe, dass die Kunden manchmal leiden. Wir warten ja seit längerem auf neue Doppelstockzüge, und das hat Folgen. Gerade im Sommer, als es so heiss war und einige alte Wagen ohne Klimaanlage fuhren, fand ich das Kundenerlebnis nicht okay und verstand den Ärger.

Der SBB-CEO Andreas Meyer postete währenddessen am Ende seines Sabbaticals ein Foto von ihm in lässiger Pose auf Twitter. Ist das für Sie als Kommunika­tionschefin okay?
Ein CEO, der selber twittert, bewegt immer. Zwar steht er dabei für das Unternehmen. Für mich ist aber wichtig, dass er authentisch ist und seine Emotionen zeigen kann. Kontrolle ist da nicht nötig. Unser CEO hat klare Meinungen und viel Drive. Ich erlebe ihn in der öffent­lichen Kommunikation genau so, wie er ist, wenn er mit mir allein spricht.

Weshalb werden die Leute so schnell hässig auf die SBB?
Weil man die SBB kennt, weil sie für viele Menschen relevant sind und diese auf sie angewiesen sind. Von den SBB wird hohe Qualität ­erwartet. Macht man mal eine schlechte Erfahrung, gehen die Emotionen hoch. Ich finde das in Ordnung. Auch dass uns verärgerte Kunden böse Briefe schreiben. Wenn ich solche erhalte, schreibe ich immer zurück, und manchmal rufe ich auch an. Dann sind immer alle ganz baff. Oft entstehen inte­ressante Diskussionen bis hin zur Entstehungsgeschichte der Bahn und der Schweiz. Das zeigt mir, dass wir ein Teil der Schweizer Identität sind.

Eine gängige Klage ist, dass Pendler gerade in den Regionalzügen keinen Sitzplatz finden. Müssen sie sich damit abfinden?
Immer mehr Menschen pendeln vom Umland in die Städte an den Arbeitsplatz. Da wird es morgens und abends eng, das ist so. Wir ­dürfen dabei aber nicht vergessen: Im Regionalverkehr sind im Durchschnitt 80 Prozent der Plätze frei.

Wie kann man denn die Züge zu den Hauptpendlerzeiten ­entlasten?
Wir sind bereits daran, mit Unternehmen und Bildungsinstitutionen Lösungen zu finden. Das mit einer Initiative, bei der 150 Organisationen und die gesamte Bundesverwaltung mitmachen. Wenn es uns gelingt, 10 Prozent der Berufspendler dazu zu bringen, fle­xibler zu arbeiten, wäre viel getan.

Wie sieht diese Flexibilität aus?
Mit den digitalen Kommunikations­möglichkeiten von heute können Arbeitnehmende von zu Hause oder von einem Coworking Space aus arbeiten. Viele Unter­nehmen haben bereits verstanden, dass eine neue Generation nachkommt, für die digitales Arbeiten ganz normal ist. Wichtig ist und bleibt aber, dass der persönliche Austausch weiterhin stattfindet.

Was sehen Sie noch, wenn Sie in die Zukunft schauen?
Ich sehe selbstfahrende Fahrzeuge. Die Menschen werden kein Auto mehr besitzen, sondern nur noch eines bestellen. Und zwar bei einem Dienstleister. Sie werden das Auto auch nicht allein nutzen, sondern es mit anderen teilen und die Fahrtzeit für sich persönlich nutzen können. Das wird die Mobilität in unseren Städten und Dörfern komplett verändern.

Wie?
Es ergeben sich völlig neue Fragestellungen: Wer ist schuld und ­haftet bei einem Unfall? Wie ent­wickeln wir einen CO2-freien Verkehr? Dafür braucht es ein Staatssekretariat für Mobilität.

Was ist heute die Aufgabe der SBB?
Früher definierten sich die SBB ausschliesslich als Bahn, heute verstehen wir uns als Teil einer Mobilitätskette. Die Menschen fühlen sich heute weniger an ein bestimmtes Verkehrsmittel gebunden, sie kombinieren Auto, Bus, Elektrovelo oder Zug gemäss ihren Bedürfnissen. Und sie machen sich ­Gedanken über ihren ökologischen Fussabdruck. Das zeigte das Pilotprojekt «Green Class», das die ETH Zürich wissenschaftlich begleitete. In diesem Zusammenhang entwickelten wir ein Kombi-Angebot aus GA, Elektroauto, E-Bike und Mobility.

Streben die SBB also auch neben den Gleisen ein Monopol an?
Nein, wir möchten den Kunden auf seiner ganzen Reise begleiten. Also nicht nur von Bahnhof zu Bahnhof, sondern von seiner Haustür bis zu seinem Ziel. Das heisst aber nicht, dass wir alles ­besitzen wollen. Wir streben Partnerschaften an. Schon heute kann man Taxis über unsere App organisieren.

In Wirklichkeit drückt aber der Wettbewerb. Ist die Bahn im Vergleich zu den Billiganbietern wie Flixbus und Eurobus noch konkurrenzfähig?
Wir fürchten uns nicht vor Konkurrenz. Wir sind auch nicht gegen Wettbewerb. Es gibt Strecken, auf denen ein Bus mehr Sinn macht, weil sie wenig frequentiert sind. Gut finde ich zum Beispiel Busse, die frühmorgens von städtischen Zentren direkt zu unseren Landesflughäfen fahren.

Macht es nicht ein wenig Bauchweh, wenn die Leute jetzt für die Hälfte eines Bahnbillett-Preises mit dem Bus von Zürich nach Bern fahren können?
Nein, mir macht das kein Bauchweh. Diese Entwicklungen finden statt. Wir stellen uns dem Wettbewerb. Dank der Sparbillette sind wir manchmal sogar günstiger. Und wir bedienen teilweise auch unterschiedliche Zielgruppen, und die Zahl der Menschen, die ein ­Verkehrsmittel nutzen, nimmt zu und nicht ab.

Eurobus und Flixbus haben noch einen Vorteil: Gratis-WLAN. Wann ziehen die SBB nach?
Wir werden im Herbst aufzeigen, wie wir Gratisinternet in die Fernverkehrszüge bringen wollen. 2019 werden wir eine neue Technologie testen. Wichtig ist: Wir setzen dabei nicht auf WLAN, sondern auf ­einen Gratis-Internetzugang.

Andreas Meyer sagte dem «Beobachter» mal, dass Gratis-WLAN die SBB 30 Millionen ­kosten würde. Geht es ums Geld?
WLAN geht oft mit einer schlechteren Qualität gegenüber dem Netzempfang einher, zudem ist es teuer. Diese Kosten würden sich in einem höheren Ticketpreis niederschlagen. Und: Es wird eine Zeit geben, in der die WLAN-Technologie veraltet sein wird.

Sie setzen sich medial immer wieder für Frauen ein. Seit ­Jeannine Pillouds abruptem ­Abgang vor mehr als einem ­halben Jahr sind Sie das einzige weibliche Konzernleitungsmitglied. Sind Sie eine Quotenfrau?
Ich habe mich nie als Quotenfrau gefühlt. Ich glaube sowieso, dass dies eine Fata Morgana ist. Kennen Sie eine Quotenfrau? Ich nicht. Swisscom-CEO Carsten Schloter sagte mir im Rekrutierungsgespräch, dass er eine qualifizierte Frau suche und ob mich das störe, wenn er es gleich so sage. Ich fand es sympathisch, dass er so offen war. In jedem Team ist Komplementarität wichtig. Da kann es sein, dass man je nach Alter, Geschlecht, Fähigkeiten und Nationalität zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.

Sie sagten 2014 der «Tages­Woche», dass Ihnen der ­Geduldsfaden langsam reisst, weil «Frauen in den oberen ­Wirtschaftsetagen immer noch stark untervertreten sind». Wie sehen Sie das heute?
Der Geduldsfaden ist gerissen. Ich bin heute dafür, dass die Erhöhung des Frauenanteils in der Wirtschaft verbindlich geregelt wird. Das sollen aber die Unternehmen selbst tun. Ich finde es schade, wenn die Politik jetzt eingreifen muss.

Aber die Unternehmen bleiben untätig. Was schlagen Sie vor?
Untätig bleiben sie nicht, aber es geht zu langsam. Mentoring-Programme und Weiterbildungskurse bringen wenig. Für mich ist klar: Frauen konsequent für höhere ­Führungspositionen nominieren, das ist jetzt gefragt.

Die SBB selbst erfüllen die vom Bundesrat festgelegte Frauenquote von 30 Prozent in der ­Führungsetage nicht. Wo hakt es?
Vor wenigen Jahren noch gab es eine einzige Frau im SBB-Verwaltungsrat, heute sind es zwei. Mit dem Vorschlag des Bundesrats zur Wahl von Véronique Gigon im kommenden Jahr werden es drei sein. Das entspricht 33 Prozent.

Jetzt wankt mit der Affäre um Monika Ribar der Sessel einer der wenigen Frauen im Verwaltungsrat. Was sagen Sie zu den Vorwürfen gegen Frau Ribar?
Es sind Fehler passiert, da gibt es nichts schönzureden. Monika Ribar hat sich dafür öffentlich wie auch vor den SBB-Kadern entschuldigt. Ich fand dies mutig. Eine Entschuldigung allein genügt aber nicht. Wichtig ist, dass auch Taten folgen. Das ist hier der Fall. Der Verwaltungsrat hat seinen Verhaltens­kodex auf Anfang 2018 geändert und damit die Empfehlungen der Geschäftsprüfungskommission des Ständerats bereits umgesetzt, was diese positiv vermerkt hat. 

 

 

 

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Xhaka, Lichtsteiner, Shaqiri und Schär: Heute können sie es ganz England zeigen!

Tue, 09/11/2018 - 14:03

Sie werden kritisiert oder spielen selten: Jetzt können unsere England-Stars einem ganzen Land zeigen, was in ihnen steckt!

Kurz nach halb fünf Uhr Ortszeit betreten die Nati-Stars gestern den Rasen des Sensations-Meisters von 2016. Heute wird das Stadion von Leicester trotz Regen und nur etwa 18 Grad zum Tollhaus. Die englische Nationalmannschaft gibt sich in der Provinz vor mehr als 30 000 Fans die Ehre.

Und ist unter Druck. Nach der Qualifikation für WM-Halbfinal in Russland und der Euphorie gab es drei Pleiten in Serie: gegen Kroatien (1:2 n. V.), gegen Belgien (0:2) und gegen Spanien (1:2).

Es ist die Chance für unsere Nati, das Mutterland des Fussballs in die Krise zu kicken. Und es ist besonders für vier Spieler die grosse Gelegenheit zu zeigen, was sie wirklich können.

Da ist Granit Xhaka (25), zwei Jahre Stammspieler bei Arsenal, und doch immer unter Beschuss der Experten. Ob Ex-ManUtd-Star Phil Neville («Fake-Mittelfeldspieler»), Ex-Liverpool-Spieler Danny Murphy («Er spielt dumm und dreckig») oder Ex-Liverpool-Trainer Graeme Souness («Alibi-Fussball, das siehst du sonst von 11-Jährigen im Park») – viele kritisieren ihn immer wieder aufs Neue.

Da ist Xherdan Shaqiri (26), der von Gary Neville als «faul und unprofessionell» bezeichnet wurde und der bei Liverpool erst auf Kurzeinsätze kommt. Der auch von Ex-Stoke-Mitspieler Charlie Adam kritisiert wurde, weil er in wichtigen Spielen «gar nicht aufgetaucht» sei.

Da ist Stephan Lichtsteiner (34), der bei Arsenal bisher erst einmal eingewechselt wurde.

Und da ist Fabian Schär (26), der erst einmal spielte und dabei gegen Chelsea einen Penalty verursachte. Im nächsten Spiel sass er bei Newcastle auf der Tribüne.

Island-Gala macht Mut

Alle vier werden besonders heiss auf das Duell mit dem Land ihres Arbeitgebers sein. Um ganz England zu zeigen, dass sie bereit für eine Schlüsselrolle in ihrem Klub sind. Und wer die Schweiz beim 6:0 über Island am vergangenen Samstag sah, der traut ihr auch heute in Leicester ein positives Resultat zu.

So oder so: Die Schweizer Defensive kriegt es immerhin nicht mit Harry Kane zu tun. Der Superstar, hier im Porträt, wird gegen unsere Nati nicht auflaufen.

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Erleben Sie die Champions League live: VIP-Tickets für YB gegen ManUtd zu gewinnen!

Tue, 09/11/2018 - 14:02

YB in der Champions League – und Sie können live dabei sein! Wir haben für alle Gruppenspiele tolle Tickets. Als Erstes kommt das grosse Manchester United am 19. September (Kickoff: 21 Uhr) ins Stade de Suisse.

So können Sie gewinnen

Senden Sie ein SMS mit CHAMPION an die Nummer 797 (1.90 Fr./SMS). Oder wählen Sie die Nummer 0901 333 155 (1.90 Fr./Anruf). Chancengleiche Teilnahme via Mobile Internet (WAP) ohne Zusatzkosten: http://win.wap.my797.ch

Bald ist es soweit, die Champions League kommt nach Bern ins Stade de Suisse. Gleich zum Start empfangen die Young Boys Manchester United um Star-Trainer José Mourinho und Weltmeister Paul Pogba. Anpfiff am Mittwoch, 19. September ist um 21 Uhr.

Machen Sie mit und sichern Sie sich mit etwas Glück ein Ticket. Wir verlosen 2 x 2 normale Plätze und 2 x 2 VIP-Plätze*.

Teilnahmeschluss ist am 17. September um 12 Uhr. Die Tickets werden anschliessend verschickt. Mit der Teilnahme erklären Sie sich mit den AGB und Datenschutzbestimmungen einverstanden. Diese Verlosung wird im BLICK und auf Blick.ch ausgeschrieben.

*In den VIP-Packages ist folgendes inbegriffen: Sitzplatzticket auf der Haupttribühne und 3-Gang-Menü mit warmen und kalten Speisen (inkl. Getränke) im Restaurant Eleven. Das Catering-Angebot kann ab 2.5 Stunden vor dem Spiel bis Spielbeginn genutzt werden.

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