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Updated: 3 days 8 hours ago

Nutzung erstmals seit Jahren rückläufig: Schweizer werden zu Social-Media-Muffeln

Wed, 09/12/2018 - 11:44

In der Schweiz ist die Nutzung von Social Media gemäss einer Untersuchung im letzten Jahr erstmals zurückgegangen. Auch das Image von Facebook, Twitter und anderen habe gelitten.

Noch 55 Prozent der Schweizer Bevölkerung nutzen soziale Medien, vier Prozent weniger als vor einem Jahr. Dies teilte Publicom aufgrund der seit 2013 jährlich erhobenen MediaBrands-Studie am Mittwoch mit.

Damit hätten die Social Media sogar mehr Nutzer verloren als die Printmedien, die nur ein Prozent an Reichweite eingebüsst hätten und inklusive Digitalnutzung 94 Prozent der Schweizer Bevölkerung zwischen 15 und 79 Jahren erreichten.

Image-Einbussen

Die sozialen Medien hätten zudem auch Image-Einbussen zu verkraften. Die diversen Skandale wie Datenmissbrauch oder Fake News hätten offensichtlich Spuren hinterlassen. Insbesondere die Markenimages von Facebook und Twitter büssten kräftig an Sympathie und Vertrauen ein. Facebook habe von allen erhobenen Marken sogar den tiefsten Glaubwürdigkeitswert.

Eine hohe Glaubwürdigkeit attestiere die Schweizer Bevölkerung dagegen weiterhin den regionalen, abonnierten Tageszeitungen und den öffentlich finanzierten Radio- und Fernsehsendern. Insgesamt bleibe die Glaubwürdigkeit der Medien in der Schweiz unverändert hoch.

Mit der MediaBrands-Studie ermittelt Publicom jährlich die Markenleistung von Medienmarken in der Schweizer Bevölkerung. Die Erhebung 2018 wurde im April und Mai durchgeführt und basiert auf einer für die Bevölkerung von 15 bis 79 Jahren repräsentativen Stichprobe von 4828 Menschen. Die statistische Fehlerquote wird mit plus/minus 1,4 Prozent angegeben. (SDA)

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Opfer erhebt schwere Vorwürfe: Hatten Basler Polizisten Angst vor Linksautonomen?

Wed, 09/12/2018 - 11:34

Ein Basler erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Zwei Beamte hätten sich geweigert, an einer linksautonomen Party nach einem Mann zu suchen, der ihn brutal verprügelt habe.

Ist das Wasserstrassenfest in Basel eine No-Go-Zone für die Polizei? Der Basler M. F.* (24) beschuldigt die Beamten der Kantonspolizei Basel-Stadt, sie hätten sich am 19. August nicht dorthin getraut. Dabei hätten sie nach einem brutalen Schläger suchen müssen.

F., der offensichtlich eher rechtsgerichteter Gesinnung ist, wurde in jener Nacht an der Wasserstrasse verletzt. Laut den bisherigen Ermittlungen befand er sich auf dem Nachhauseweg mit seiner Freundin. An der Wasserstrasse wurde er aus einer Gruppe von mehreren Personen von einem Unbekannten «unvermittelt beschimpft, angegriffen und mit Faustschlägen zu Boden geschlagen». So steht es in einem Fahndungsaufruf der Staatsanwaltschaft. «Der Täter versetzte ihm zudem mehrere Fusstritte», heisst es weiter.

«Sie sagten mir, es sei zu gefährlich»

Die Freundin habe F. schliesslich in Sicherheit bringen und die Polizei verständigen können. Wie die «Basler Zeitung» schreibt, befragte eine Patrouille F. und dessen Freundin in der Nähe des Tatorts. Der Verletzte habe den Polizisten den Täter zeigen wollen. Diese hätten sich jedoch dagegen gesträubt, in der Wasserstrasse nach dem Schläger zu suchen.

Hatten die Polizisten Angst vor den Linksautonomen am Wasserstrassenfest? «Die Polizisten sagten mir, es sei für sie zu gefährlich, in die Wasserstrasse zu fahren, weil auch immer wieder Polizisten von den Linksautonomen angegangen würden», sagt F. der Zeitung.

Keine Auskunft über Polizeiarbeit

Am Morgen veröffentlicht die Staatsanwaltschaft einen Zeugenaufruf. Darin heisst es: «Eine sofortige Fahndung blieb erfolglos.» Ob die Polizisten sich schliesslich doch noch an den Tatort begaben oder Verstärkung anforderten, um am Wasserstrassenfest nach dem Täter zu suchen, ist nicht bekannt.

Polizeisprecher Toprak Yerguz will zum konkreten Fall nichts sagen. «Es gibt in Basel keine rechtsfreien Zonen», sagt er nur. Und verweist auf die Staatsanwaltschaft. Deren Sprecher René Gsell sagt auf Anfrage von BLICK, sie führe ein Verfahren wegen Verdachts der Körperverletzung. Die Täterschaft sei jedoch bis heute nicht ermittelt worden. Ansonsten will Gsell unter Verweis auf die Hängigkeit des Verfahrens keine Auskunft geben.

F. ist ein sogenannter Gabber, ein Anhänger der extremen Musikrichtung Hardcore. In jener verhängnisvollen Sommernacht sei der Glatzenträger oben ohne unterwegs gewesen, wie er erklärt. Sein «Liber-Helvetius»-Tattoo auf den Schulterblättern sei gut sichtbar gewesen. F. steht zu seiner eher rechtsgerichteten Gesinnung, streitet jedoch jeglichen Nazi-Verdacht ab. Er sei zwar Patriot, aber «kein Nazi», beteuert er. (noo)

* Name bekannt

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Nutzung bei Knappheit regeln: Ständerat bestellt Bericht zur Wasserversorgung

Wed, 09/12/2018 - 11:32

Beat Rieder (CVP) fordert eine langfristige Wasserstrategie, die bei Knappheit auch die Nutzung regelt. Der Ständerat spricht sich für seine Motion aus. Der Bundesrat muss nun einen Grundlagenbericht vorlegen.

Der Ständerat will wissen, wie es um die Wasserversorgungssicherheit und das Wassermanagement in der Schweiz steht. Der Bundesrat muss einen Grundlagenbericht dazu vorlegen. Der Ständerat hat am Mittwoch mit 24 zu 15 Stimmen bei 2 Enthaltungen überraschend deutlich ein Postulat von CVP-Politiker Beat Rieder (55/VS) angenommen.

Dieser freut sich über den sehr positiven Schritt. Er ist überzeugt, dass in zehn Jahren niemand mehr an der Notwendigkeit eines solchen Berichts zweifelt: «In den nächsten Jahren werden Nutzungskonflikte ums Wasser zunehmen, denn es wird noch heisser und trockner werden», sagt Rieder zu BLICK.

Langfristige Wasserstrategie

Zudem gerate das Wasserschloss Schweiz auch international unter Druck, wenn es zur Knappheit kommt. Deshalb sei es nun an der Zeit, eine langfristige Wasserstrategie auszuarbeiten.

Umweltministerin Doris Leuthard (55) erinnerte daran, dass das Wassermanagement in der Verantwortung der Kantone liege. Ein Argument das bei den föderalistisch gesinnten Ständevertretern normaler Weise auf fruchtbaren Boden fällt. «Der Mehrheit leuchtete es jedoch ein, dass Wasser ein zu wichtiges Thema ist, um es nur innerhalb der Gemeinde- und Kantonsgrenzen zu betrachten», so Rieder. (SDA/awi)

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Briten-Paar in Hurghada: Rätsel-Tod im Luxus-Hotel ist geklärt

Wed, 09/12/2018 - 11:30

John und Susan Cooper starben in ihren Ägypten-Ferien im Fünfsterne-Hotel. Jetzt ist auch klar, warum. Das Britenpaar atmete giftige Chemikalien ein, die Schädlingsbekämpfer im Zimmer nebendran versprüht hatten.

Der Ägypten-Urlaub für John (†69) und Susan (†64) Cooper endete tödlich. Das Britenpaar starb unter mysteriösen Umständen am 21. August im Steigenberger Aqua Magic Hotel in Hurghada (BLICK berichtete). Nach drei Wochen ist die Todesursache endlich geklärt: Schuld ist das hochgiftige Insektizid Cyhalothrin. Dieses wurde einen Tag zuvor im Raum neben ihrem Hotelzimmer gesprüht, wie «The Times» berichtet.

Schädlingsbekämpfer versprühten die Chemikalien, die normalerweise in der Landwirtschaft eingesetzt werden, im Zimmer am Ende des Ganges. Das einzige angrenzende Zimmer war dasjenige von John und Susan Cooper. Es wird befürchtet, dass die giftigen Dämpfe durch den Deckenraum ins Zimmer der Briten gelangten.

Die ägyptischen Behörden ordneten nach dem Tod der Touristen eine Untersuchung an, gingen aber zunächst von einer natürlichen Todesursache aus.

Die Tochter des Paars, Kelly Ormerod (40), die zeitgleich mit den Eltern im Hotel war, beschrieb sie dagegen als «fit und gesund» und fügte hinzu, dass sie bereits in der Nacht vor dem Tod einen «merkwürdigen Geruch» im Zimmer wahrgenommen habe. 

Am Unglückstag seien die Eltern nicht zum Frühstück runtergekommen. Als sie nach ihnen sehen wollte, fand sie ihren Vater bereits in einem sehr schlechten Zustand vor. Er starb vor ihren Augen im Hotel. Die Mutter wurde zwar noch ins Krankenhaus gebracht, doch die Ärzte konnten Susan Cooper nicht mehr retten. 

«Beweismaterial vernichtet»

Gegenüber britischen Medien sagte die Tochter: Als sie am nächsten Tag die Sachen ihrer Eltern holen wollte, habe das Putzpersonal bereits das Zimmer aufgeräumt. «Sie waren schon dort, bevor das Zimmer versiegelt wurde.» Die Böden seien gewischt und die Bettwäsche ausgewechselt gewesen. Auch die Klimaanlage lief stärker als zuvor. Die Tochter vermutet, dass wichtiges Beweismaterial auf diese Weise vernichtet wurde.

Der offizielle Autopsiebericht soll gemäss einer Erklärung des ägyptischen Generalstaatsanwalts zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden. Die Körper der Briten dürften aber bereits jetzt nach Grossbritannien ausgeflogen werden.

John Cooper leitete ein Bauunternehmen in Burnley und seine Frau arbeitete jahrelang für Thomas Cook in Lancashire, den Reiseveranstalter, der das Todeshotel Ende Juli überprüft und als sehr gut bewertet hatte. Nachbarn der Familie beschreiben das Paar als sehr fröhlich. «Sie waren so glücklich zusammen und haben immer gelacht. Wir werden sie vermissen», sagen sie zu «The Sun».

Schweizer Reiseanbieter nimmt Hotel aus dem Angebot

Nach dem Todesfall hat der Reiseveranstalter Thomas Cook 300 Hotelgäste evakuiert. Rund 200 weitere Personen wiesen ebenfalls Krankheitsbeschwerden auf. Laut einem von Thomas Cook beauftragten Hygiene- und Luftqualitätsspezialisten habe man einen hohen Anteil an E-coli- und Staphylokokken-Bakterien festgestellt. Dies sei laut Thomas Cook vermutlich der Grund für die vielen Erkrankungen in dem 5-Sterne-Hotel.

Zahlreiche Reiseanbieter, darunter auch Hotelplan, haben das Hotel am Roten Meer aus dem Angebot rausgenommen. (man)

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«Plötzlich war alles tiefschwarz»: Rad-Star Vogel spricht über ihre Querschnittslähmung

Wed, 09/12/2018 - 10:56

Am 26. Juni trifft die zweifache deutsche Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel ein Schicksalsschlag, der ihr Leben für immer verändert. Die 27-Jährige ist seit diesem Tag querschnittsgelähmt. Jetzt spricht sie erstmals zur Öffentlichkeit.

Nachdenklich sitzt Kristina Vogel im Rollstuhl, erzählt vom schlimmsten Tag ihres Lebens, dem 26. Juni. Die zweifache deutsche Bahnrad-Olympiasiegerin kollidierte damals beim Training in Cottbus bei 60 Stundenkilometern mit einem anderen Fahrer. «Plötzlich war alles schwarz, tiefschwarz», sagt sie dem «Spiegel».

 

Als die 27-Jährige zu sich kommt, spürt sie einen unerträglichen Druck. «So als wäre der ganze Körper angeschwollen. Alles war mir zu eng, vor allem die Rennschuhe. Als mir diese ausgezogen wurden, ich davon aber nichts mitbekommen hatte, war mir klar: Das wars.»

Vogels Rückenmark ist am siebten Brustwirbel durchtrennt. Sie ist querschnittsgelähmt, wird nie wieder gehen können. «Es ist Scheisse», sagt Vogel, rafft sich aber auf und sieht gar Positives: «Ich bin zum ersten Mal frei, muss nichts mehr. Alles, was ich jetzt tue, mache ich, weil ich es auch wirklich möchte.»

Heute präsentieren sich Vogel und ihr Arzt erstmals der Öffentlichkeit. Derweil unterstützt sie eine Versicherung mit 150'000 Euro. Und eine Spendenaktion bringen ihr 120'000 Euro ein.

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Crash auf dem Winterthurer Bahnhofplatz: Stadtbus knallt in Passantin

Wed, 09/12/2018 - 10:36

WINTERTHUR ZH - In Winterthur hat sich am Mittwochmorgen ein Unfall zwischen einem Stadtbus und einer Frau ereignet.

In Winterthur ZH ist ein Stadtbus am Mittwochmorgen mit einer Frau kollidiert. Die Frau, 85-jährig, ist beim Bahnhofplatz unter den Bus geraten.

Adrian Feubli von der Stadtpolizei Winterthur bestätigt den Unfall. Die Frau hat sich dabei mittelschwer verletzt. «Die Polizei ist noch vor Ort», sagt Feubli.

Wegen des Unfalls ist die Technikumstrasse vollständig gesperrt. (fr)

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«Wir werden dicker, dümmer und grantiger»: Forscher warnen vor ewiger Sommerzeit

Wed, 09/12/2018 - 10:36

Bloss nicht die Zeitumstellung abschaffen: Wissenschaftler sehen schwarz und prophezeien Diabetes, Depressionen, Schlaf- und Lernprobleme wenn Europa diese eine Stunde fehlt.

Die Zeitumstellung abschaffen - das wollen nicht nur viele Deutsche. Auch Wissenschaftler halten das Hin und Her für Unsinn. Doch sie warnen zugleich: Gelte die sogenannte Sommerzeit künftig dauerhaft, könne das schlimme Auswirkungen haben.

Im Sommer eine Stunde vor, im Winter eine Stunde zurück - viele Menschen leiden unter der Zeitumstellung. Die EU-Kommission will nun vorschlagen, sie abzuschaffen. Wissenschaftler begrüssen das grundsätzlich. Aus ihrer Sicht widerspricht der künstliche Wechsel der Biologie. Viele Forscher warnen allerdings vor der dauerhaften Einführung der Sommerzeit - sie könne fatale Folgen haben.

In einer nicht repräsentativen Online-Umfrage der EU-Kommission hatten sich 84 Prozent der 4,6 Millionen Teilnehmer gegen die Zeitumstellung ausgesprochen. Mitgemacht haben damit weniger als ein Prozent der EU-Bürger. Allein drei Millionen Antworten kamen aus Deutschland. Die meisten waren für eine dauerhafte Sommerzeit.

Die drastischsten Worte dazu findet Till Roenneberg vom Institut für Medizinische Psychologie der Universität München. Stelle man die Uhren ganzjährig auf Sommerzeit um, werde es «riesige Probleme geben», warnt er vor dem «Cloxit». «Man erhöht die Wahrscheinlichkeit für Diabetes, Depressionen, Schlaf- und Lernprobleme - das heisst, wir Europäer werden dicker, dümmer und grantiger.»

Nachteil für Schüler und Studenten

Der Chronobiologe prognostiziert zudem: «Jedes Land, das das nicht macht, wird uns akademisch überholen.» Denn vor allem Schüler und Studenten seien betroffen, weil Lernen und das Gelernte zu verarbeiten, bei zu wenig Schlaf stark eingeschränkt werde. Im Alter von etwa 20 Jahren sei zudem das Schlafbedürfnis am grössten. Russland habe schon einmal versucht, dauerhaft die Sommerzeit einzuführen - und sei damit gescheitert, sagt Roenneberg.

Bei dauerhafter Sommerzeit müsse man an deutlich mehr Tagen im Dunklen aufstehen, sagt Roenneberg: «Je nach Wohnort haben sie sechs Wochen mehr dunkle Schulwege morgens.» Er kritisiert, dass die Online-Befragung weitgehend ohne Aufklärung geschehen sei.

«Wenn EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker gesagt hätte, dass wir künftig alle ganzjährig eine Stunde früher arbeiten müssen, wären die Leute auf der Strasse gewesen. Es ist aber nichts anderes.» Auch Ingo Fietze von der Berliner Charité sagt: «Da denkt im Moment keiner dran, weil es Sommer ist und so hell draussen. Wenn die Umfrage im Winter gewesen wäre, hätten wahrscheinlich viele für die Winterzeit plädiert.»

Die Forscher und die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) sprechen sich für eine dauerhafte «Normalzeit» aus. «Die bisherige Winterzeit entspricht den Verhältnissen, die unter Berücksichtigung der natürlichen Lichteinflüsse für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus am günstigsten ist», sagt der DGSM-Vorsitzende Alfred Wiater. «Wenn wir im Winter am Morgen länger der Dunkelheit ausgesetzt sind, werden wir schlechter wach», sagt Wiater. Das könne Konzentration und Aufmerksamkeit beeinträchtigen und zu mehr Fehlern in der Schule und im Job führen sowie Unfälle begünstigen.

Sozialer Jetlag

Licht und Dunkelheit bestimmen unsere innere Uhr - wann wir wach und wann wir müde werden. Das Problem ist: Die wenigsten Deutschen können sich nach diesem natürlichen Rhythmus richten. Ihr Tagesablauf wird von der sogenannten sozialen Zeit bestimmt. Der Grossteil braucht daher morgens einen Wecker, um pünktlich bei der Arbeit oder in der Schule zu sein. Roenneberg nennt das «sozialen Jetlag».

Wenn es durch die Sommerzeit abends länger hell ist, setzt die Produktion des Schlafbotenstoffs Melatonin erst später ein. Man wird nicht rechtzeitig müde, muss aber morgens trotzdem früh aus dem Bett. «Mit der Zeit droht ein Schlafmangel - wir werden noch mehr zu einer chronisch unausgeschlafenen, übermüdeten Gesellschaft», sagte Schlafforscher Hans-Günter Weess kürzlich dem «Stern».

Auch die Umstellung der Uhren wie bisher bringt für viele Menschen Probleme mit sich - wie lange diese anhalten, ist individuell unterschiedlich. «Ein Drittel der Deutschen sind begnadete Schläfer. Die interessiert das alles gar nicht. Ein Drittel sind schlechte und ein Drittel sensible Schläfer», sagt Fietze. Und diese litten unter dem Hin und Her wie unter einem Jetlag. «Normalerweise braucht man für eine Stunde Zeitverschiebung einen Tag zur Gewöhnung - es darf auch bei manchen zwei oder drei Tage dauern.»

Stress für den Organismus

Die Symptome wie etwa Schlafstörungen, Unwohlsein am Tag oder leichte Magen-Darm-Probleme seien jedoch «verkraftbar», so Fietze. Grosse medizinische Probleme seien ihm nicht bekannt. Dennoch sei die Uhrenumstellung Unsinn: «Unser ganzer Biorhythmus ist dem Hell-Dunkel-Wechsel angepasst. Künstlich daran zu manipulieren, macht keinen Sinn und das versteht der Körper auch nicht.»

Auch DGSM-Chef Wiater sagt: «Besonders die ersten drei Tage nach der Zeitumstellung sind stressig für unseren Organismus.» Das zeige sich an einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. In der Regel finde man nach einer Woche seinen neuen Rhythmus. «Bei manchen Menschen kann es aber auch mehrere Wochen dauern - insbesondere wenn auch aus anderen Gründen der Schlaf-Wach-Rhythmus gestört ist.»

Er geht davon aus, dass etwa ein Viertel der Bevölkerung Probleme mit der Zeitumstellung hat. Im Frühjahr sei sie für die meisten Menschen schlimmer als im Herbst. Denn sie verursache ein Schlafdefizit - uns wird eine Stunde genommen.

Grundsätzlich spielten aber viele psychische Faktoren bei Ein- und Durchschlafstörungen eine Rolle. Habe man Schlafprobleme, verschlechtere sich auch die Stimmung. Stress und Schlaf hingen eng zusammen, sagt auch Roenneberg: «Wenn Sie viel Stress haben, brauchen sie guten Schlaf, um diesen zu bewältigen. Wenn sie den nicht kriegen, wird der Stress noch grösser.»

Temporär unzufrieden

Einer Studie der Universität Erlangen-Nürnberg zufolge senkt die Uhrenumstellung auf die Sommerzeit vorübergehend sogar die Lebenszufriedenheit. Der Grund: Zusätzlich zum körperlichen Jetlag fühlten sich die Menschen in ihrer Souveränität im Umgang mit der Zeit beschnitten. In der zweiten Woche nach der Umstellung erreicht die Zufriedenheit demnach wieder ihr ursprüngliches Niveau. Die Zurückstellung im Herbst hat demnach dagegen keine messbaren Auswirkungen.

Helfen würden flexiblere Arbeitszeiten. Feste Zeiten zwischen 9.00 und 17.00 Uhr seien heutzutage nur noch in den wenigsten Branchen nötig, sagt Roenneberg. Eine Änderung hier sei «viel wichtiger als dieser Schnellschuss, ganzjährig die Sommerzeit einzuführen».

Wie auch immer: Die nächste Umstellung findet auf jeden Fall noch statt. In der Nacht auf den 28. Oktober werden die Uhren wieder eine Stunde zurückgedreht. (SDA)

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Putin will Täter identifiziert haben: Gesuchte von Giftgas-Anschlag seien Zivilisten

Wed, 09/12/2018 - 09:36

Waren die Attentäter, die mit dem Nervengift Nowitschok den Agenten Sergej Skripal und seine Tochter töten wollten, Zivilisten? Das behauptet nun der russische Präsident Wladimir Putin.

Die russischen Behörden haben die von Grossbritannien wegen des Giftanschlages auf den früheren Doppelagenten Sergej Skripal gesuchten Männer identifiziert. «Wir wissen wer sie sind, wir haben sie gefunden», sagte Präsident Wladimir Putin am Mittwoch an einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Es handle sich «natürlich um Zivilisten».

 

Der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren im März in der südenglischen Stadt Salisbury durch das in der Sowjetunion entwickelte Nervengift Nowitschok schwer verletzt worden und nur knapp dem Tode entronnen.

In der vergangenen Woche gab die britische Polizei bekannt, sie habe zwei Verdächtige in dem Fall identifiziert. Nach Angaben von Premierministerin Theresa May handelt es sich um Mitglieder des russischen Militärgeheimdienstes GRU, die höchstwahrscheinlich im Auftrag der russischen Regierung handelten. (SDA)

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Neuer Rekord in der Schweiz: 72'294 Wohnungen und Häuser stehen leer

Wed, 09/12/2018 - 09:17

Der Leerstand von Wohnungen und Häusern in der Schweiz erreicht einen neuen Höchstwert. Das besagt die heute publizierte Leerwohnungsstatistik.

Der Leerstand auf dem Schweizer Immobilienmarkt ist erneut gestiegen. Die heute veröffentlichten Zahlen vom Bundesamt für Statistik (BFS) sprechen eine deutliche Sprache: Insgesamt 72’294 Wohnungen und Häuser waren in der Schweiz zum Stichtag am 1. Juni 2018 frei. Das sind 8020 mehr als im Vorjahr, was einem Anstieg von rund 13 Prozent entspricht.

Seit 2010 steigt die Leerwohnungsziffer stetig an. Sie bezeichnet das prozentuale Verhältnis zwischen der Zahl leer stehender Wohnungen und dem Wohnungsbestand. Von 0,9 Prozent in 2010 liegt sie heute bei 1,6 Prozent. In den letzten Jahren hat sich das Wachstum beschleunigt. Erstmals seit über 15 Jahren stieg die Leerwohnungsziffer zudem in der Ostschweiz (2,08%) und im Tessin (2,02%) auf über zwei Prozent an.

Am stärksten war die Zunahme im Tessin (+0,43%), gefolgt von der Nordwestschweiz (+0,26%). Der schwächste Anstieg wurde in der Grossregion Zürich registriert (+0,09%).

Leerstand bei Neuwohnungen wächst

Im Kantonsvergleich liegt Solothurn an erster Stelle: Mit 2,98 Prozent ist hier die Leerwohnungsziffer am höchsten. An zweiter und dritter Stelle folgen die Kantone Aargau (2,65%) und Jura (2,56%). Die tiefste Leerwohnungsziffer mit 0,44 Prozent ist, wie bereits im vergangenen Jahr, im Kanton Zug zu finden.

Mit 7'192 ist auch die Zahl der leer stehenden Einfamilienhäuser im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent gewachsen. Die Zahl der unbewohnten Neuwohnungen stieg ebenfalls an: Über 10’000 standen zum Stichtag des 1. Juni leer. Zudem waren insgesamt 59’724 Mietwohnungen unbewohnt - 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei den Eigentumswohnungen wird ein Anstieg um 9 Prozent verzeichnet.

Der Hauseigentümerverband Schweiz hat eine Verlustrechnung aufgestellt: Geht man davon aus, jede Wohnung für 1'000 Franken vermieten zu können, so erleiden die Vermieter einen Mietzinsausfall von 864 Millionen Franken in einem Jahr. Der Verband rechnet zudem für das nächste Jahr mit dem Bau von rund 50‘000 Wohnungen. Der Überschuss werde also noch grösser. 

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Economiesuisse-Chefin über AHV-Steuer-Päckli: «Der SVP-Schwenker ist unverständlich»

Wed, 09/12/2018 - 09:15

BERN - Economiesuisse-Direktorin Monika Rühl befürwortet das AHV-Steuer-Päckli. Sie will den Kompromiss rasch unter Dach und Fach bringen. Rühl ermahnt sowohl die Gewerkschaften wie auch die SVP.

Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse ist gefordert: Er führt die Nein-Kampagne gegen die beiden Agrar-Initiativen an, drängt auf eine rasche Reform der Unternehmensbesteuerung und hofft auf ein baldiges EU-Rahmenabkommen. Economiesuisse-Direktorin Monika Rühl (54) empfängt BLICK in ihrem Berner Büro bei sommerlichen Temperaturen zum Interview. 

BLICK: Heute beugt sich der Nationalrat über den umstrittenen AHV-Steuer-Deal. Weshalb unterstützt Economiesuisse diesen Kuhhandel?
Monika Rühl: Der Deal ist ein Paket der Politik, nicht der Wirtschaft.

Sie finden dieses Päckli also daneben?
Es ist ein aussergewöhnliches Paket. Aber wir unterstützen den Kompromiss – auch wenn wir nicht voll zufrieden sind. Weil der internationale Druck steigt, brauchen wir rasch eine Lösung bei der Unternehmensbesteuerung. Wir müssen die Sonderbesteuerung für ausländische Holdingfirmen abschaffen und den Kantonen neue Instrumente in die Hand geben.

Die Verknüpfung mit der AHV geht Ihnen aber gegen den Strich.
Natürlich stört uns diese Verknüpfung. Die Abstimmung über die Unternehmenssteuerreform III hat aber gezeigt, dass es ohne einen solchen sozialen Ausgleich nicht geht. Eine Investition in die AHV ist aufgrund der prekären finanziellen Situation des Sozialwerks in jedem Fall nötig.

Die SVP schert nun aber aus. Selbst EMS-Chefin Magdalena Martullo-Blocher ist umgeschwenkt.
Dieser Schwenker ist unverständlich. Wir sind auf diese Steuerreform dringend angewiesen. Sie schafft einen Ausgleich: Grosse Unternehmen werden deutlich mehr Steuern zahlen – über zwei Milliarden Franken! Entlastet werden die KMU. Die SVP muss ihre Verantwortung als Wirtschaftspartei nun wahrnehmen und den Kompromiss mittragen.

 

Die SVP möchte nur die Steuerreform anpacken. Das muss doch in Ihrem Sinn sein.
Nein, ohne sozialen Ausgleich funktioniert es nicht. Es ist kein anderer Vorschlag in Sicht, der mehrheitsfähig wäre. 

Die Lösung ist einfach: Die Kantone können in Eigenregie die Sondersteuern abschaffen, die Firmensteuern senken und einen sozialen Ausgleich schaffen. Die Waadt hat es vorgemacht!
Anders als beim Kompromiss erhalten die Kantone in diesem Fall aber auch kein Geld vom Bund. Kommt hinzu, dass wir heute einen regulierten Steuerwettbewerb haben. Mit Ihrem Vorschlag bleibt den Kantonen nur noch die Gewinnsteuersenkung. Es würde ein unkontrollierter Steuersenkwettbewerb zwischen den Kantonen einsetzen. 

Eine liberale Traumvorstellung!
Nein, der Wettbewerb soll positiv wirken – dazu sind Leitplanken sinnvoll.

Im Nationalrat liegt ein Antrag vor, der auch gleich das höhere Frauenrentenalter ins Paket packen möchte. Unterstützen Sie das?
Nochmals: Wir unterstützen den vorliegenden Kompromiss. Das höhere Frauenrentenalter müssen wir mit der bereits aufgegleisten AHV-Reform anpacken.

Was auffällt: Im Gegensatz zu Economiesuisse steht der Arbeitgeberverband der Vorlage kritisch gegenüber.
Die AHV braucht mehr Geld, das wissen alle. Eine Erhöhung der Lohnprozente zugunsten der AHV schont das Portemonnaie der Bürger. Eine reine Mehrwertsteuererhöhung belastet die Haushalte mehr. Am Schluss braucht es also einen Mix aus Mehreinnahmen und leistungsseitigen Reformen – die Lohnprozente sind der erste Schritt.

Mit dem Kompromiss erhält die AHV mehr Luft. Die Linke kann dann getrost jede weitere Reform mit einem höheren Frauenrentenalter blockieren.
Nein, wir können uns eine solche Blockade schlicht nicht leisten. Die AHV muss schon allein aufgrund der demografischen Entwicklung reformiert werden. Hier ist auch von der SP Kompromissbereitschaft gefordert.

Aber beim EU-Rahmenabkommen herrscht Blockade. Wie lässt sich diese lösen?
Die Gewerkschaften haben mit ihrer Gesprächsverweigerung einen Scherbenhaufen angerichtet. Jetzt muss der Bundesrat aufzeigen, wie es weitergehen soll. 

Soll er die Verhandlungen auf Eis legen?
Nein, er muss die Verhandlungen mit der EU weiterführen. In vielen Bereichen ist man sich ja bereits einig. Vielleicht ist ein Rahmenabkommen light möglich, das zwar die flankierenden Massnahmen ausklammert, aber ein Schiedsgericht und die laufende Rechtsanpassung vorsieht.

Die flankierenden Massnahmen bleiben doch ein Stolperstein.
Die Flankierenden sind ein Knackpunkt, ja. Allenfalls muss der Bundesrat das Verhandlungsmandat diesbezüglich anpassen. Damit könnte er Brüssel signalisieren, dass man sich mit dem Thema weiter auseinandersetzt, aber mehr Zeit braucht, um alle Involvierten miteinzubeziehen. 

Sie müssen vor allem die SP zurück ins Boot holen.
Die Entwicklung in der EU geht doch genau in die von der SP gewünschte Richtung: Der Lohnschutz wird gestärkt. Da muss sich eine Lösung finden lassen. Aber dafür müssen alle bereit sein, gemeinsam an einen Tisch zu sitzen. Insbesondere die Gewerkschaften.

Hand aufs Herz: Die Schweiz kann doch auf ein Rahmenabkommen getrost verzichten.
Nein, nicht, wenn wir den bilateralen Weg sichern und weiterentwickeln wollen. Aber wir brauchen ein gutes Abkommen, das mehrheitsfähig ist. Wenn es dafür mehr Zeit braucht, dann müssen wir uns diese nehmen.

Im Moment ist Economiesuisse grad an vielen Stellen gefordert: Bauernpräsident Markus Ritter hat Ihrem Verband Lügenmärchen vorgeworfen.
Ganz offensichtlich ist Markus Ritter unter Druck. Der Bauernverband beschliesst zu beiden Ernährungsinitiativen Stimmfreigabe, und der eigene Präsident weibelt für zweimal Ja bei Fair-Food und Ernährungssouveränität. Das kommt bei der Basis schlecht an. Und wenn man wie Ritter unter Druck ist, startet man halt Ablenkungsangriffe.

Hat Markus Ritter inhaltlich unrecht? Ihr Verband behauptet, die Lebensmittel würden 50 Prozent teurer. Diese Zahl ist doch masslos übertrieben.
Nein, auch der Bundesrat und Konsumentenorganisationen warnen vor steigenden Preisen und weniger Auswahl.

Aber die Landesregierung kann den Preisanstieg nicht beziffern. Die 50 Prozent von Economiesuisse sind aus der Luft gegriffen.
Wir haben versucht zu beziffern, was das erklärte Ziel der Grünen – den Bio-Standard für alle Produkte einzuführen – die Konsumenten kostet. Aber jeder Preisanstieg trifft jene Bevölkerungsteile hart, die heute schon aufs Portemonnaie schauen müssen. Hinzu kommt, dass Bundesbeamte die Standards in den Herkunftsländern der Lebensmittel überprüfen müssten.

Oder ganz einfach Labelorganisationen, wie dies heute schon gang und gäbe ist.
Ja, nur gibt es viele unterschiedliche Labels: Welches würde dann gelten? Es gäbe sicher mehr Bürokratie. Gefährlicher ist, dass die Fair-Food-Initiative Probleme schafft mit dem Agrarabkommen mit der EU und WTO-Bestimmungen verletzt. Geradezu absurd ist die Ernährungssouveränität, die unter anderem den Staat verpflichtet, für mehr Jobs in der Landwirtschaft zu sorgen.

Wollen Sie denn lieber weniger Schweizer Bauern?
Nein, aber unsere Landwirtschaft ist in einem Strukturwandel. Dieser wird bereits abgebremst durch die staatlichen Subventionen und den sehr hohen Grenzschutz. Wir sagen nicht, dass es eine Beschleunigung dieses Wandels braucht – er findet so oder so statt. Aber was man mit der Ernährungssouveränität will, ist diesen mit zusätzlichen Staatsgeldern umzukehren. Am Ende wären die Bauern Beamte statt Unternehmer. Das wollen sie ja selbst nicht sein.

Letzte Woche zeigte AvenirSuisse, was aus ihrer Sicht die Landwirtschaft kostet, nämlich 20 Milliarden. Stützen Sie diesen Befund?
Nein, wir haben eine andere Sicht als Avenir Suisse. Natürlich braucht es eine grössere Bereitschaft unserer Bauern für mehr Marktöffnung. Diese soll aber schrittweise und massgeschneidert pro Freihandelspartner erfolgen. Wir sind zuversichtlich, diesen pragmatischen Weg zusammen mit den Bauern gehen zu können.

Aber das Ziel ist klar. Langfristig möglichst viel Freihandel!
Wir haben eine exportorientierte Wirtschaft. Rund die Hälfte unserer Exporte geht in die EU, die andere verteilt sich weltweit. Wollen wir vom «Klumpenrisiko EU» wegkommen, brauchen wir einen besseren Zugang zu anderen Märkten. Auch die Bauern könnten durch einen besseren Marktzugang im Ausland mehr verdienen.

Da freut es Sie, dass die Wirtschaftskommission Bundesrat Schneider-Ammann empfahl, Freihandelsgespräche mit den USA auszuloten, von denen die Landwirtschaft explizit ausgeschlossen ist, oder?
Es ist eher suboptimal, Freihandelsgespräche mit einem so eingeschränkten Mandat zu sondieren. Wir müssen den USA sagen, wir möchten reden, aber bitte nicht über alles? Das Risiko ist hoch, dass uns die USA einen Korb geben oder sich ausbedingen, gezielt einige Agrarprodukte in die Schweiz zu liefern. Ich hätte es realistischer gefunden, dem Wirtschaftsdepartement einen offenen Auftrag zu geben.

 

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Vor der Apple Keynote um 19 Uhr: Heute kommen gleich drei neue iPhones

Wed, 09/12/2018 - 08:57

Um 19 Uhr stellt Apple-Chef Tim Cook an einer grossen Keynote neue Gadgets vor. BLICK ist live vor Ort – und sagt, was man bereits jetzt über die neuen iPhones weiss.

Wenn Apple-Chef Tim Cook heute Mittwoch um 19 Uhr Schweizer Zeit die Bühne des Steve Jobs Theatre in Cupertino, Kalifornien, USA, betritt, dann wird er wohl gleich drei neue iPhones und die neue Apple Watch vorstellen. Und vielleicht gibts sogar noch eine grosse Überraschung. BLICK berichtet hier ab 18 Uhr mit Ticker und Livestream. 

Wie jedes Jahr sind schon einige Informationen und Bilder geleaked. Wir verraten, was die Experten bereits zu wissen glauben. Und auf was wir zusätzlich noch hoffen.

Das iPhone X wird grösser – und es gibt eine günstige Variante

Das iPhone X bekommt einen Nachfolger, ebenfalls mit 5,8-Zoll-OLED-Bildschirm. Und auch optisch kaum verändert. Dafür könnte es neue Farben geben, etwa Gold. Zudem gibts ein technisches Update beim Prozessor, mehr Arbeitsspeicher und wohl auch eine bessere Doppelkamera.

Das neue iPhone soll Xs heissen – X wird weiterhin nicht wie der Buchstabe ausgesprochen, sondern wie die Zahl Zehn oder auf Englisch «ten». Das iPhone Xs bekommt einen grösseren Bruder mit 6,5-Zoll-OLED-Display. Dieses heisst wohl Xs Plus, einige Leaks sprechen auch vom Xs Max.

Sonst dürfte das Plus sehr ähnlich sein wie das reguläre iPhone Xs. Es gibt aber wohl eine grössere Batterie und vielleicht einige zusätzliche Kamerafunktionen.

Spannend ist das dritte iPhone, das gemäss den Experten heute vorgestellt wird. Es sieht aus wie das iPhone X. Das bedeutet: wenig Rand um den Screen, kein Fingerabdruck-Scanner mehr und einen «Notch», also eine Aussparung im Display für Selfiecam und Sensoren. Der voraussichtliche Name: iPhone Xc. C würde für Color stehen, sprich es gibt das Gehäuse in schwarz, weiss, roségold und rot. Vielleicht gar noch in blau und grün. Auch der Name Xr geistert bereits herum.

Das dritte Smartphone hat einen 6,1-Zoll-Screen, der in der konventionellen LCD-Technik gebaut wird. Auch das Gehäuse ist statt aus Stahl aus dem günstigeren Aluminium. Es könnte auch etwas dicker sein, der Rand rund um den Bildschirm etwas prägnanter und nur mit einer Kamera statt einer Dualcam ausgerüstet. Dafür dürfte der Preis günstiger sein, 800 bis 900 Franken statt 1200 Franken und mehr. Eventuell gibt es erstmals zwei SIM-Karten-Einschübe. 

Die Apple Watch bekommt mehr Screen

Das Fachmagazin «9to5Mac» hat bereits ein erstes echtes Foto des iPhones veröffentlicht, auf dem man aber nicht wirklich viel mehr sieht, als man nicht sowieso schon praktisch sicher weiss. Anders bei der Apple Watch: Die ist auf einem zweiten Bild frontal zu sehen, und das Leak offenbart viele Details.

Einerseits bleibt zwar die Uhr ähnlich gross wie bisher, sodass man auch die alten Armbänder weiter nutzen kann. Aber der OLED-Screen wird bis ganz nach aussen gezogen. So gibts rund 15 Prozent mehr Bildschirm.

Und dieser wird genutzt, um mehr Compilations anzuzeigen und diese schöner ins Zifferblatt einzubeziehen. Compilations sind Anzeigen, die direkt auf Apps verweisen und von dort beziehen. Etwa der Schrittzähler von der Fitness-App, die Temperatur von der Wetter-App oder aktuelle Termine aus dem Kalender.

Gibts ein neues iPad Pro als Überraschung?

Eigentlich ist die Keynote ab 19 Uhr mit diesen Neuheiten schon gut gefüllt. Aber es könnte durchaus noch ein «one more thing» geben. Also ganz am Schluss nochmals ein neues Gadget.

Am wahrscheinlichsten ist ein neues iPad Pro, das sicher noch dieses Jahr kommen soll. Entweder jetzt oder dann an einem zweiten Event im Oktober, an dem auch neue Macs vorgestellt werden. Das neue iPad Pro soll in einer Version mit 11 und einer mit 12,9 Zoll kommen.

Beide haben keinen Home Button mehr und einen Screen mit viel weniger Rand. Damit stellt Apple das ganze mobile Line-up auf Gesichtserkennung und Navigation mit Gesten um – eigentlich logisch, da ja auch das ebenfalls morgen erscheinende Betriebssystem iOS 12 voll darauf ausgerichtet ist.

Verfolgen Sie die Keynote mit Liveticker, Livestream, Videos und Hands-on-Berichten direkt aus den USA. Ab 18 Uhr (Keynote ab 19 Uhr) hier in diesem Artikel auf Blick.ch.

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Kasachstan-Affäre: Parlament hebt Immunität von alt Nationalrat Miesch auf

Wed, 09/12/2018 - 08:10

Die Kasachstan-Affäre hat ein juristisches Nachspiel: Nun will auch die Rechtskommission des Nationalrats die Immunität von alt SVP-Nationalrat Christian Miesch aufheben. Die Staatsanwaltschaft hat grünes Licht für ihre Ermittlungen.

Nun ist es definitiv: Die Immunität von Ex-Nationalrat Christian Miesch (SVP/BL) wird aufgehoben. Die nationalrätliche Immunitätskommission hat ihren früheren Entscheid korrigiert, nachdem die ständerätliche Schwesterkommission sich vor drei Wochen für die Aufhebung aussprach. Nun kann die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufnehmen.

 

Miesch wird verdächtigt, Geld für die Einreichung einer Interpellation angenommen zu haben. Ihm wird passive Bestechung vorgeworfen. Die Immunitätskommission des Nationalrates hat mit 5 zu 3 Stimmen beschlossen, Mieschs parlamentarische Immunität aufzuheben, wie Kommissionspräsidentin Mattea Meyer (SP/ZH) am Mittwoch vor den Bundeshausmedien sagte.

Kommission korrigiert früheren Entscheid

Damit vollzieht die Kommission eine Kehrtwende. Noch im Juni hatte sie es abgelehnt, Mieschs Immunität aufzuheben. Sie begründete den Entscheid damals mit dem tiefen Unrechtsgehalt des Verhaltens. Anders sah dies die Kommission des Ständerates. Im August sprach sie sich dafür aus, die Immunität aufzuheben.

Für die Ständeratskommission wog das rechtsstaatliche Interesse an einer Strafverfolgung schwerer als das institutionelle Interesse des Parlaments. Ihrer Ansicht nach ist es ausserdem in Mieschs Interesse, sich und seinen Ruf im Rahmen eines Strafverfahrens zu verteidigen.

Ansehen des Parlaments dürfe nicht leiden

Die Nationalratskommission hat sich nun dieser Haltung angeschlossen, wie Meyer sagte. Sie erklärte dies mit dem klaren Entscheid der Ständeratskommission. Zudem sei der Verdacht nicht vollständig ausgeräumt worden sei. Miesch habe nicht darlegen können, wofür er das Geld erhalten habe. Die Strafverfolgungsbehörden müssten den Fall nun klären.

Der Kommission geht es laut Meyer nicht zuletzt um das Ansehen des Parlaments. Dieses habe ein Interesse daran, vom Verdacht der Korruption frei zu sein. Der Meinungsumschwung in der Kommission könnte auch damit zu tun haben, dass diese in anderer Zusammensetzung entschied als beim ersten Mal. Einzelne Mitglieder liessen sich vertreten, wie Meyer auf eine entsprechende Frage sagte. Zur genauen Zusammensetzung wollte sie sich nicht äussern.

Darum geht es bei der Kasachstan-Affäre

Die Bundesanwaltschaft will im Zusammenhang mit der sogenannten Kasachstan-Affäre gegen Miesch ermitteln. Miesch soll dem Lobbyisten Thomas Borer 2015 als Sekretär der Gruppe Schweiz-Kasachstan 4635 Franken für ein Senioren-Generalabonnement 1. Klasse in Rechnung gestellt haben. Als Nationalrat hatte Miesch damals bereits ein GA.

Die Bundesanwaltschaft verdächtigt Miesch, das Geld für die Einreichung einer Interpellation kassiert zu haben. Es geht um passive Bestechung und Vorteilsannahme. Vor der Immunitätskommission des Nationalrats hatte Miesch geltend gemacht, er habe die Interpellation aus eigenem Antrieb eingereicht. Laut Borer wurde der Betrag an Miesch irrtümlich aufgrund eines Fehlers in der Buchhaltung bezahlt. Miesch habe das Geld zurückerstattet. Auch Borer ist wegen der Angelegenheit im Visier der Justiz.

Borer weist Vorwürfe zurück

Dessen Firma schreibt kurz nach dem Entscheid, diesen zu begrüssen. Damit werde die Gelegenheit geboten, die «falschen, durch geschickte PR aufgebauten Vorwürfe zu entkräften.»

Borer weist die Vorwürfe der Bestechung und Vorteilsannahme aufs Schärfste zurück, heisst es in der Mittelung. Es sei nie eine Gegenleistung für das Einreichen eines parlamentarischen Vorstosses gewährt oder in Aussicht gestellt worden.

Noch nie zuvor wurde Immunität aufgehoben

Es ist das erste Mal, dass die Immunität eines Mitglieds des eidgenössischen Parlaments aufgehoben wird. Bisher hatten sich die zuständigen Kommissionen stets dagegen ausgesprochen oder waren zum Schluss gekommen, dass kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Verhalten und dem Amt besteht.

Miesch sass bis 2015 im Nationalrat. Er wurde zweimal in die grosse Kammer gewählt, zunächst 1991 für die FDP, 2003 für die SVP. Zweimal wurde er nicht wiedergewählt. Nach einem Rücktritt rutschte er 2014 noch einmal nach, 2015 trat er aber nicht mehr zu den Wahlen an. (SDA)

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Pünktlich zur Rush-Hour: Lieferwagen auf A1 bei Mägenwil AG umgekippt

Wed, 09/12/2018 - 07:53

Auf der A1 in Richtung Zürich ist bei Mägenwil AG ein Lieferwagen umgekippt. Der Verkehr staut sich.

Bei Mägenwil auf der A1 in Richtung Zürich ist am Mittwochmorgen ein Lieferwagen umgekippt. Das berichten BLICK-Leserreporter. Laut «TCS» ist der rechte Fahrstreifen der Autobahn zwischen Aarau-Ost und der Verzweigung Birrfeld blockiert – der Verkehr staut sich. (fr)

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Umstrittener AHV-Steuer-Deal im Nationalrat: Es bleibt beim Päckli

Wed, 09/12/2018 - 07:19

Sie ist das wichtigste Geschäft der Herbstsession: Die Steuervorlage 17. Heute debattiert der Nationalrat ein erstes Mal darüber. BLICK berichtet live aus dem Nationalrat.

Lange sah es gut aus für das wichtigste politische Projekt des Jahres, die Reform der Unternehmensbesteuerung. Nachdem das Volk die Unternehmenssteuerreform III im Februar 2017 abgelehnt hatte, präsentierte der Bundesrat schnell eine neue Reform, die ausgeglichener war als die Vorgängerin. Beispielsweise schlug Finanzminister Ueli Maurer (67) vor, die Kinderzulagen zu erhöhen.

Nachdem der Ständerat nochmals nachgebessert hatte – statt Kinderzulagen soll es nun eine Finanzspritze für die serbelnde AHV geben – hatten sich alle grossen Parteien dafür ausgesprochen.

Plötzlich viele Gegner

Doch im Nationalrat, der sich heute über die Reform beugt, werden die Karten nun neu gemischt: SVP, GLP und Grüne verlangen eine Aufsplittung des AHV-Steuerdeals. Die SP fordert zudem deutliche Nachbesserungen im Steuerteil.

Stürzt die Reform nun auf den letzten Metern ab? Das wäre fatal, denn die Zeit drängt: Die Schweiz muss die international umstrittenen Privilegien für Grosskonzerne abschaffen. Hat sie bis Februar 2019 nicht geliefert, droht ihr ein Platz auf einer schwarzen Liste der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

BLICK berichtet live aus dem Nationalratssaal.

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Libyens Hauptstadt unter Beschuss: Raketen treffen Flughafen in Tripolis

Wed, 09/12/2018 - 04:01

Auf den einzigen im Betrieb befindlichen Flughafen in der libyschen Hauptstadt Tripolis sind in der Nacht zum Mittwoch Raketen abgefeuert worden.

Libyens Flughafen in der Hauptstadt Tripolis stand in der Nacht auf Mittwoch unter Raketenbeschuss. Berichte über Opfer oder Schäden lagen zunächst nicht vor, wie es aus Flughafenkreisen hiess.

Ein Libyan-Airlines-Flug sei nach Misrata rund 200 Kilometer östlich der Hauptstadt umgeleitet worden. Zudem sollte die Rollbahn in Tripolis evakuiert werden.

Flughafen erst vor kurzem wiedereröffnet

Der internationale Mitiga-Flughafen in der Hauptstadt war erst vor wenigen Tagen wieder geöffnet worden, nachdem die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Libyen (Unsmil) die Unterzeichnung einer Waffenruhe zwischen den bewaffneten Gruppen nahe Tripolis bekannt gegeben hatte.

Seit dem Beginn der Kämpfe zwischen den rivalisierenden Milizen im Süden von Tripolis wurden nach amtlichen libyschen Angaben seit dem 27. August mindestens 50 Menschen getötet und 138 weitere verletzt, die meisten davon Zivilisten. Mehr als 1800 Familien flüchteten.

Seit dem Sturz von Libyens früherem Machthaber Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen Land. Bewaffnete Milizen haben die Kontrolle über weite Teile Libyens. Die von der Uno unterstützte Einheitsregierung in Tripolis verfügt nur über begrenzten Einfluss. (SDA)

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Zweimal im Monat fällt jemand ins Wasser: Gerettet werden die wenigsten

Wed, 09/12/2018 - 02:39

ZÜRICH - Mehr als 20 Personen pro Jahr gehen durchschnittlich von Kreuzfahrtschiffen über Bord. Die Überlebenschancen sind gering. Denn: Die wenigsten können gerettet werden. Oft gilt: Je wärmer das Wasser, desto grösser die Überlebenschancen.

Es ist Sonntag früh, kurz vor 6 Uhr. Das Kreuzfahrtschiff Aidaluna hält Kurs auf die neufundländische Stadt St. John's. 200 Kilometer vor der Küste passiert das Unfassbare. Der deutsche Pop-Star Daniel Küblböck (33) springt von Deck 5 ins 10 Grad kühle Wasser.

 

Passagiere schlagen Alarm. Sofort drosselt der Kapitän die Motoren und leitet das Mann-über-Bord-Manöver ein. Sprecherin Godja Sönnichsen vom Kreuzfahrt-Anbieter Tuicruises sagt zu BLICK: «Die Suche und Zählung aller Gäste an Bord wird sofort ausgelöst.» 

Im Fall der Aidaluna kommen ein Helikopter und ein Suchflugzeug der kanadischen Küstenwache zum Einsatz. Sogar ein weiteres Kreuzfahrtschiff beteiligt sich an der Suche. Doch die Aktion ist erfolglos. Am Montag wird die Suche abgebrochen – im Wissen darum, dass Daniel Küblböck kaum noch Überlebenschancen hat.

Harter Aufprall, Schock, eisiges Wasser

Denn: Deck 5 befindet sich rund 20 Meter über der Wasserlinie. Allein das Risiko, sich beim Aufprall aus dieser Höhe ernsthaft zu verletzen, ist gross. Mindestens so gefährlich sind die eisigen Wassertemperaturen. Laut Mike Tipton, Überlebensexperte an der englischen Universität Portsmouth, kann es kurz nach dem Sprung zum sofortigen Kälteschock kommen. In diesem Fall verliert die Person wegen des drastischen Temperaturunterschieds die Kontrolle über den Atem, inhaliert Wasser und ertrinkt. 

Bestenfalls also blieb Küblböck nach dem Eintauchen unverletzt und gefasst. Doch selbst dann drängt die Zeit. Laut Tipton droht bereits nach zwei Stunden im 10 Grad kalten Wasser der Tod durch Erfrieren.

Professor Ross Klein von der Memorial Universität in Neufundland (Kanada) dokumentiert Fälle von Personen, die auf Kreuzfahrtschiffen über Bord gehen. Die Statistik zeigt: Nur 17 Prozent werden gerettet. Anders gesagt: Für 8 von 10 Verunglückten kommt jede Hilfe zu spät.

Schon 19 Personen gingen 2018 über Bord

Die Daten von Professor Klein zeigen auch, dass ein Fall wie derjenige von Küblböck keine Seltenheit ist. Zwischen 2006 und 2018 fielen weltweit 267 Menschen von Kreuzfahrtschiffen über Bord. Das sind rund zwei Passagiere oder Crew-Mitglieder im Monat. Mit Küblböck sind es in diesem Jahr bereits 19 – von denen drei gerettet wurden. Allerdings verunglückten die drei Überlebenden in wärmeren Gewässern als der Deutsche.

Zuletzt gab es ein solches Wunder am 18. August. Die Britin Kay Longstaff (46) ging an der Adria über Bord. Sie war Passagierin auf dem Kreuzfahrtschiff Norwegian Star, das vom kroatischen Hafen Pula in Richtung Venedig (Italien) fuhr. Nach zehn Stunden wurde sie von der Küstenwache gerettet. Obwohl das Wasser rund 20 Grad warm war, kämpfte sie mit der Kälte. Sie erzählte später, dass sie sich durch Singen warmgehalten habe – ihre Rettung.

 

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Import-Mineral statt Hahnenwasser: Der Flaschen-Wahnsinn!

Wed, 09/12/2018 - 02:38

ZÜRICH - Wer in den 1970er-Jahren in der Schweiz eine Flasche Mineralwasser auf den Tisch gestellt hat, galt noch als Exot. Seitdem ist der Konsum explodiert. Das hat auch seine Schattenseite.

Sauberes Leitungswasser, direkt ab dem Hahnen, gehört zu den Vorzügen der Schweiz. Nirgends sonst geniesst das Trinkwasser einen solch exzellenten Ruf wie bei uns. Lecker, sauber, gesund und im Überfluss vorhanden.

Da mag es erstaunen, dass sich immer mehr durstige Mäuler vom guten alten Hahnenburger abwenden. Vor den 1970er-Jahren existierte für Flaschenwasser noch keine grosse Nachfrage, 1998 wurden bereits 680 Millionen Liter konsumiert, und heute sind es 977 Millionen Liter. Der jährliche Pro-Kopf-Konsum hat sich bei 115 Liter eingependelt.

 

Aber wie kommts, dass in einem Land mit vorzüglichem Leitungswasser der Mineralwassermarkt boomt? Zum einen ist der Trend hin zum Flaschenwasser veränderten Konsumgewohnheiten geschuldet. Zum anderen betreiben Mineralwasserfirmen geschicktes Marketing.

Auf den Flaschen von Mineralwasser locken schneebedeckte Berge, saftige Wiesen und kristallklare Seen. Für die von Mineralwasserherstellern versprochene Wellness-Idylle bezahlen gesundheitsbewusste Konsumenten gerne mehr, glauben Marketing-Experten. Ein Werber, der nicht beim Namen genannt werden will, sagt: «Das Wachstum beim Mineralwasser ist stark getrieben durch die Werbung.» Ausser-Haus-Konsum, gesunder Lifestyle – das sind auch laut Herstellern die wichtigsten Treiber im hart umkämpften Markt. 

Mineralwasser lässt die Kassen klingeln

Zum Vergleich: Ein Liter Mineralwasser kostet zwischen 25 Rappen (M-Budget von Migros) und 6 Franken (Solán de Cabras von Globus), wohingegen das Trinkwasser im Durchschnitt mit 0,2 Rappen zu Buche schlägt. Der Trend hin zu teurem Flaschenwasser lässt die Kassen der Hersteller ordentlich klingeln: 2017 spülte ihnen das Schweizer Geschäft 760 Millionen Franken in die Kasse.

 

Tendenz steigend: «Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Mineralwasser aufgrund des steigenden Gesundheitsbewusstseins weiter zunehmen wird», sagt Coop-Sprecherin Alena Kress. Zu den Bestsellern bei Coop gehören die Hausmarke Swiss Alpina, aber auch die Marken Valser und Evian. Vor allem stille Wasser würden vermehrt nachgefragt.

Ähnlich bei der Migros. Sprecherin Martina Bosshard sagt: «Mineralwasser sowohl mit und ohne Kohlensäure sind sehr beliebt, wobei stilles Wasser in den letzten Jahren einen höheren Umsatzzuwachs aufwies.» Auch die deutschen Händler Lidl und Aldi zeigen sich zufrieden mit den Verkaufszahlen. Konkrete Angaben zum Absatz halten die Detailhändler aus Konkurrenzgründen unter Verschluss. 

Dass der Absatz boomt, zeigen die Zahlen der zwei grössten Player auf dem globalen Markt. Die beiden Nahrungsmittel-Multis Nestlé und Danone generieren alleine im Mineralwassermarkt weltweit Umsätze von 8 Milliarden beziehungsweise 5,2 Milliarden Franken. In der Schweiz ist Nestlé unter anderem mit Henniez, Cristalp sowie Vittel, Contrex, Perrier, San Pellegrino und Acqua Panna, Danone mit Volvic, Badoit und mit der von Tennis-Ass Stan Wawrinka beworbenen Marke Evian im Markt präsent.  

Schattenseiten des Wassermanie

Doch der Milliardenmarkt hat seine Schattenseiten. Nestlé kauft weltweit Wasserrechte von staatlichen Wasserbehörden. Das erlaubt dem Unternehmen, Wasser direkt aus dem Grundwasser abzupumpen. Kritiker sprechen von Wassergrabbing.

 

Aktuelles Beispiel ist Vittel: Die rund 5000 Einwohner des französischen Städtchens in den Vogesen sitzen zunehmend auf dem Trockenen. Jährlich sinkt der Grundwasserspiegel um 30 Zentimeter. Das hat keine natürlichen Gründe, sondern ist von Menschenhand gemacht. 

Nestlé füllt täglich mehr als 2 Millionen Flaschen seines Vittel-Mineralwassers ab. Das ist weit mehr Wasser, als die Bürger von Vittel selbst verbrauchen. Schwerwiegende Folge des Gesamtverbrauchs: Der Grundwasserpegel ist dramatisch gesunken, ein Defizit von rund 1 Million Kubikmeter jährlich, wie Untersuchungen belegen.

Das französische Bergbauamt nennt dafür zwei Gründe: Regen sickere hier nur langsam durch die Gesteinsschichten. Und es gebe «eine starke Konzentration von Entnahmen», insbesondere durch Nestlé und eine lokale Grosskäserei.

Nestlé habe seine Entnahme schon etwas begrenzt, sagt Sprecherin Meike Schmidt und betont, dass die Wasserbewirtschaftung in Frankreich sehr stark durch die öffentliche Hand geregelt sei. «Wenn Sie in Frankreich die Genehmigung haben, Mineralwasser zu entnehmen, erfolgt dies unter strengster Einhaltung der geltenden Gesetze», so Schmidt.

 

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Doch kein Inhaftierter Präsident in Brasilien: Lula zieht Kandidatur zurück

Wed, 09/12/2018 - 01:45

Brasiliens inhaftierter Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva verzichtet auf eine Kandidatur bei der bevorstehenden Präsidentschaftswahl.

Anstelle des Inhaftierten Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva schickt die Arbeiterpartei (PT) seinen Vize-Kandidaten Fernando Haddad ins Rennen, wie die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Parteikreisen erfuhr.

Die Entscheidung sei gefallen, sagte ein PT-Vertreter. Lula, der von 2003 bis Ende 2010 Präsident war, sitzt nach seiner Verurteilung wegen Korruption und Geldwäsche im Gefängnis. Das Oberste Wahlgericht entschied, dass er deswegen nicht bei der Präsidentschaftswahl im Oktober antreten darf. Lulas Einspruch gegen die Entscheidung wurde abgewiesen. (SDA)

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Psychologie: Bestimmte Frauen duften unwiderstehlich

Wed, 09/12/2018 - 01:00

BERN - BE - Während ihrer fruchtbaren Tage duften Frauen für Männernasen besonders angenehm. Einige riechen dabei besonders verführerisch, wie Berner Forschende berichten. Verantwortlich dafür sind weibliche Sexualhormone.

Jeder und jede hat einen individuellen Körpergeruch, der auch für die Partnerwahl eine Rolle spielt. So stecken Parfumindustrie und Konsumenten viel Geld in Düfte, die auf das andere Geschlecht besonders attraktiv wirken sollen. Aber gibt es unter den natürlichen Körpergerüchen überhaupt solche, die generell anziehend wirken? Duften manche Frauen für Männer besonders gut, oder ist ein attraktiver Duft «Geschmacksache» und jeder Mann hat seine eigenen Vorlieben? Dieser Frage sind Berner Forschende nachgegangen.

Der Monatszyklus steuert den Körpergeruch von Frauen, und am attraktivsten duften sie für Männernasen während der fruchtbarsten Tage ihres Monatszyklus. Aber es gibt auch individuelle Unterschiede von Frau zu Frau. Und tatsächlich duften bestimmte Frauen für Männernasen universell besonders anziehend, wie die Universität Bern am Dienstag mitteilte. Davon berichten Forschende um Daria Knoch von der Uni Bern mit Kollegen vom Inselspital Bern und von der Universität Konstanz im Fachblatt «Proceedings of the Royal Society B».

An der Studie nahmen 28 Frauen und 57 Männer teil. Die Teilnehmerinnen, die ihren Duft spendeten, mussten dabei strengen Regeln folgen: Sie durften nicht die Pille nehmen und während des Zeitraums der Dufterhebung nicht ihr Bett mit jemandem teilen.

Zudem mussten sie auf scharfe Speisen und Alkohol verzichten, sowie neutrale Duschmittel benutzen. Dies alles, um andere Einflüsse auf den Körpergeruch zu minimieren. Während ihrer fruchtbarsten Zyklustage klebten sie sich während der Nacht Baumwoll-Pads in die Achselhöhlen. Parallel bestimmten die Forschenden über Speichelproben ihre Hormonspiegel. Später schnupperten die teilnehmenden Männer an den Baumwoll-Pads und verteilten 0 bis 100 Punkte, je nachdem, wie attraktiv sie den Geruch fanden.

Tatsächlich stimmten die Probanden recht gut darin überein, wie attraktiv sie die Gerüche der Probandinnen fanden, wie die Wissenschaftler im Fachartikel schreiben. Dabei bewerteten sie den Duft jener Damen als am anziehendsten, die bestimmte Level an Sexualhormonen aufwiesen. Je höher der Östrogenspiegel und je niedriger der Progesteronspiegel der Frau, desto attraktiver fanden die Männer ihren Körpergeruch.

Aus evolutionsbiologischer Sicht macht das laut Daria Knoch durchaus Sinn: Diese Sexualhormonspiegel weisen nämlich während der fruchtbarsten Tage des weiblichen Zyklus auf besonders hohe Chancen auf Empfängnis hin. Gemäss Evolutionstheorie suchen Männer nach Partnerinnen, mit denen sie sich möglichst erfolgreich fortpflanzen können. So ist auch aus früheren Studien bekannt, dass Männer Gesicht und Körper von Frauen mit entsprechenden Sexualhormonspiegeln äusserlich am attraktivsten finden.

Andere Ursachen für die individuellen Duftunterschiede konnten die Forschenden grösstenteils ausschliessen. So schien zum Beispiel das Stresshormon Cortisol im Rahmen dieser Studie keinen Einfluss auf die Attraktivität des Körpergeruchs zu haben.

Über Blutproben untersuchten die Wissenschaftler zudem, ob bestimmte Aspekte des Immunsystems der Probandinnen und Probanden eine Rolle spielten. «Einige Studien postulieren nämlich, dass die Wahl eines Partners oder einer Partnerin auf möglichst unterschiedlichen Immunsystemen von Mann und Frau gründet, damit der Nachwuchs ein möglichst gutes Abwehrsystem gegen Erreger in die Wiege gelegt bekommt», erklärte Studienautor Janek Lobmaier gemäss der Mitteilung. Jedoch hatte die Ähnlichkeit des Immunsystems zwischen Proband und Probandin für die Geruchsbewertung ebenfalls keinen Effekt, wie die Wissenschaftler zeigten.

Welchen Effekt die Antibaby-Pille auf die Attraktivität des Körpergeruchs hat, wurde hingegen nicht untersucht. «Es ist aber zu vermuten, dass die hormonelle Verhütung den körpereigenen Geruch verfälschen kann», sagte Knoch.

Auch welchen Einfluss Hormone auf den Körpergeruch von Männern und dessen Attraktivität für Frauen haben, wurde im Rahmen der Studie nicht beleuchtet. Aber auch bei Männern wirken laut früherer Untersuchungen bestimmte äusserliche Merkmale auf Frauen besonders anziehend, die mit einem hohen Testosteronspiegel zusammenhängen. Zu viel ist dabei jedoch auch nicht gut: Übersteigerte dominant-maskuline Merkmale wirken auf Frauen eher aggressiv und daher weniger attraktiv.

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Blick Live Quiz: Taktisch, schlau und sozial: 5 Tipps, um Blick-Quiz-König zu werden

Wed, 09/12/2018 - 00:43

Täglich gibt es beim Blick Live Quiz Bargeld zu gewinnen. Heute geht es ab 19.00 Uhr um 500 Franken. Mit diesen Tipps erhöhen Sie Ihre Siegeschance!

Seit Montag läuft das Blick Live Quiz, bei dem täglich bis zu 1000 Franken gewonnen werden können. Am Dienstag beispielsweise teilten sich fünf erfolgreiche Zocker den Jackpot von 500 Franken. Macht 100 Franken pro Person, ein netter Feierabend-Zustupf! 

Wer bisher nicht gewonnen hat: Nicht verzagen! Mit einer guten Strategie erhöht man seine Chancen auf den Sieg. Fünf Punkte, die jeder Jackpot-Anwärter beherzigen sollte:

1. Pünktlich sein

Nur wer schon die erste Frage richtig beantwortet, hat noch die Chance auf den Tagesgewinn. Also Push-Nachrichten aktivieren und keine Show verpassen!

2. Schnell sein

Für jede Frage bleiben nur zehn Sekunden Zeit zu antworten. Wer zu lange überlegt, verliert. Deshalb im Zweifelsfall einfach etwas drücken. 

3. Schlau sein

Um zu gewinnen, müssen alle Fragen richtig beantwortet werden. Haben mehrere Spieler alle Fragen richtig beantwortet, wird der Jackpot geteilt. 

4. Sozial sein

Wer Freunde einlädt, erhält ein Extra-Leben. Diese können dazu benutzt werden, bei einer Frage weiter zu kommen, ohne die richtige Antwort zu geben.

5. Taktisch sein

Nur eines dieser Extra-Leben kann während den ersten sieben Fragen benutzt werden. Wer es im falschen Moment setzt, verliert. 

Wer diese Ratschläge befolgt, hat beste Chancen, Quiz-König zu werden. Die nächste Gelegenheit dazu gibt es bereits heute Mittwoch. Im Preispool: 500 Franken. Durch die Sendung wird Moderator Yves «de Chäller« Keller führen. 

Start ist um 19.00 Uhr. Nicht vergessen: Pünktlich sein. Viel Glück!

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