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Deutsches Institut für Entwicklungspolitik / Latest News

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Publikationen des German Institute of Development and Sustainability (IDOS)
Updated: 1 week 3 days ago

Hintergrundpapier zu nachhaltigem grünen Wasserstoff und Syntheseprodukten

Thu, 03/17/2022 - 15:26

Dieses Working Paper greift die bestehende Diskussion zur Nachhaltigkeit von Wasserstoff und Syntheseprodukten bzw. Derivaten auf und schafft eine Grundlage für ein gemeinsames Verständnis hiervon im Forschungsvorhaben HYPAT, bei dem es um die Erstellung eines globalen Wasserstoffpotenzialatlasses geht. Mögliche Produktionsländer und Importländer von Wasserstoff und auf Wasserstoff basierende Derivate werden identifiziert. Als Ergebnis von Literaturrecherchen, Teilnahme an Workshops, Interviews und vor allem von Diskussionen der beteiligten Institutionen am HYPAT-Arbeitspaket 3.2.1 sind Kriterien zur Beurteilung der Nachhaltigkeit von Wasserstoff und Derivaten für den Export entstanden.

What future for cooperation in the Arctic? Scenarios after Putin’s war on Ukraine

Thu, 03/17/2022 - 09:41

The war in Ukraine gives reason to fear the worst: Will the Arctic turn again into a region of confrontation, remain a region of cooperation or become a region “on hold”? Three scenarios for future collaboration in the Arctic and their implications for global cooperation on climate change.

Putins Krieg und die Sünden des Westens

Wed, 03/16/2022 - 10:21

Warum Russlands Aggression in Schwellen- und Entwicklungsländern nicht einhellig verurteilt wird – und was das mit dem Irak-Krieg 2003 oder der Unterstützung afrikanischer Freiheitsbewegungen durch die Sowjetunion zu tun hat.

Praxeological investigation of knowledge production on a research vessel

Tue, 03/15/2022 - 14:41

Oceans are facing radical changes due to anthropogenic ocean acidification leading to an unstable climate. Although the expected profound impacts on humanity and ecosystems are scientifically proven, marine realms have attracted little attention in politics and climate change negotiations. Research vessels are playing an important role in facilitating research on the vast ocean defying weather, time, and space, thus allowing scientific knowledge production that is of crucial importance for understanding marine systems and climate change. But what exactly happens on board of a research vessel? Which role does the vessel play in scientific knowledge production inmarine research? How are social processes and technologies affecting knowledge production? How is newly gained knowledge transferred to and accessible for society and politics? These questions were explored during a seven-week geomorphological expedition in the North Atlantic and Labrador Sea.

Civil society organizations and managerialism: on the depoliticization of the adaptive management agenda

Tue, 03/15/2022 - 08:54

In the last decade, a movement formed around making aid delivery more adaptive, relying on principles such as context-sensitivity, flexibility and ownership. The approaches seem promising for civil society organizations (CSOs) to fulfil their mission of fostering social transformation. While several donor agencies have started engaging with such approaches, the authors hardly see their political implications in practice.
The article aims to provide evidence on an adaptive project and demonstrate how the social transformative and political nature of adaptive development management is rendered technical and is depoliticized in practice.
We use a case study of a development programme based on a social transformative policy framework that is implemented through CSOs in Uganda and Vietnam. Data was collected by means of interviews, participant observation and document analysis.
We find that, in practice, the social transformative policy framework is competing with managerial logics. We compare this process with the depoliticization of the Paris Declaration on Aid Effectiveness, finding striking similarities. By using practice theory, we show how managerialism remains the dominant paradigm in the civil society aid sector, fuelling the ‘anti-politics machine’.
The article shows that policy frameworks do not always work as intended. Donors should therefore not only change policy frameworks, but also start addressing institutional and operational requirements.

Local Elections and Societal Peace in Nepal

Mon, 03/14/2022 - 16:38

The 2017 Nepali Local Elections marked the first opportunity in over a decade for citizens to vote for representatives at the local governmental level across Nepal. Held in three phases between May and September of 2017, this set of elections holds great historical significance as they are also the first local level elections to be held since the promulgation of the new Constitution of Nepal of 2015, which introduced a three-tier federal governance system. Thus, the 2017 elections represent key element of the Nepalese peace process moving forward. How has the introduction of local elections affected peace and the social fabric in Nepal? The elections were initially highly criticized by some and laden with high expectations by others. This report presents some key findings of a comprehensive research study on the introduction of the elections jointly conducted by the Deutsches Institut für Entwicklungspolitik/German Development Institute (DIE) and Centre for Social Change (CSC) between the period of January-May 2021. This report outlines the key outcomes, insights, and takeaways obtained in this study.

See also DP 4/2022 Fiedler, Mross et. al. - What role do local elections play for societal peace in Nepal? Evidence from post-conflict Nepal

Die verborgenen Kosten der Sicherheitskooperation mit Ägypten

Mon, 03/14/2022 - 15:25

Die Bundesregierung hat ihre langjährige Ablehnung gegenüber Waffenlieferungen in Konfliktgebiete angesichts des Krieges in der Ukraine aufgegeben. In Anbetracht der existenziellen Bedrohung eines demokratischen Partners in Europa kündigte Bundeskanzler Scholz an, die ukrainische Armee mit Stinger-Raketen und Panzerabwehrwaffen zu beliefern. Diese historische Kehrtwende einer Politik, die ihre Wurzeln im Erbe des Zweiten Weltkriegs hat, wurde weithin als Akt der Solidarität gewertet. Sie nährt aber auch Sorgen, die Bundesregierung könnte im Zuge ihres Kurswechsels auch andere Beschränkungen für Waffenexporte aufgeben – etwa an Autokratien. Obschon die russische Invasion doch die Notwendigkeit unterstreicht, bisherige Rüstungspolitik stärker auf den Prüfstand zu stellen – gerade gegenüber Autokratien.

Ein Beispiel ist die Sicherheitskooperation mit Ägypten: Die USA und Deutschland haben kürzlich umfangreiche Waffengeschäfte mit dem Land abgeschlossen, die EU strebt mit dem Land eine Partnerschaft zur Terrorismusbekämpfung an. Diese Initiativen wurden vor dem Hintergrund der katastrophalen Menschenrechtsbilanz Ägyptens heftig von Befürworter*innen einer restriktiveren Rüstungsexportpolitik kritisiert. Jenseits der Frage nach der moralischen Vertretbarkeit der Geschäfte sind sie aber auch mit erheblichen wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Kosten verbunden.

Erstens werfen große Waffengeschäfte Fragen zu den Entwicklungsprioritäten Ägyptens auf. Geld, das für Militärflugzeuge, Schiffe und Radarsysteme ausgegeben wird, steht nicht für die Armutsbekämpfung oder die Modernisierung baufälliger Schulen und Krankenhäuser zur Verfügung. Die Rüstungsgeschäfte im Wert von 7,5 Milliarden Dollar entsprechen fast drei Viertel des Bildungsbudgets des Landes oder 75 % der jährlichen Ausgaben für die Einfuhr von Grundnahrungsmitteln. Sie übersteigen das Gesamtbudget für die Gesundheitsversorgung in Zeiten einer Pandemie. Waffenimporten Vorrang vor inländischen Investitionen zu geben, bedroht die wirtschaftliche Funktionsfähigkeit des Landes, den sozialen Zusammenhalt und letztlich die Stabilität Ägyptens.

Zudem nimmt der Abwertungsdruck auf die ägyptische Währung zu. Die Inlandsverschuldung des Staates besteht vor allem aus Schatzbriefen in ägyptischen Pfund, deren realer Wert und Zins in Folge der hohen Inflation bereits stark verfielen. Da in- und ausländische Investoren mit einem baldigen Anstieg der US-Zinsen rechnen und immer weniger rentable Investitionsmöglichkeiten sehen, verlassen sie das Land zunehmend auf der Suche nach sichereren Märkten. Die Kluft zwischen dem von Ägyptens Regierung verwalteten und dem auf freien Märkten angewandten Wechselkurs wird dadurch noch größer. Dies setzt das Leistungsbilanzdefizit weiter unter Druck, sodass eine baldige Abwertung des Pfundes unmittelbar bevorsteht. Versuche, hiergegen anzukämpfen, führen nur dazu, dass die ägyptischen Währungsreserven aufgebraucht werden und der Wert des Pfundes weiter sinkt. Die neuen Importe erhöhen zudem die Auslandsverschuldung des Landes. Und der Schuldendienst wird nach einer Abwertung des Pfundes erneut teurer, was die Fähigkeiten der Regierung weiter beeinträchtigt, den Bürger*innen wichtige Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen und dringend benötigte Investitionen zur Entwicklung des Landes zu tätigen.

Darüber hinaus untergraben die Waffengeschäfte den westlichen Anspruch einer rechtsbasierten Außenpolitik sowie die Fähigkeit als vertrauenswürdiger Partner der Zivilgesellschaft aufzutreten. Derartige Bedenken werden in Brüssel oder Berlin oft mit Verweis auf realpolitische Notwendigkeiten beiseite gewischt. Die deutsche Exportpolitik gegenüber Ägypten folgt immer noch dem von Genscher geprägten Dogma „Was schwimmt, geht“. Demnach ist der Export von Rüstungsgütern rechtfertigbar, solange diese nicht gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt werden. U-Boote und Schiffe machen daher den Großteil der deutschen Rüstungsexporte an Autokratien aus. Diese Sichtweise lässt jedoch außer Acht, dass Waffenlieferungen auch über die gelieferten Güter hinaus Folgen haben: Sie bekräftigen die Empfänger in ihrem Kurs und erweitern ihre innenpolitischen Handlungsspielräume. Genschers Grundsatz mag Diplomat*innen eine Rechtfertigung liefern. Menschenrechtsaktivist*innen werden sich indes kaum davon überzeugen lassen, dass die durch Waffengeschäfte geschaffenen Abhängigkeiten der Kritik an Menschenrechtsverletzungen zuträglich sind.

Dies gilt auch für die gemeinsame Bewerbung der EU und Ägyptens um den Vorsitz des Globalen Forums für Terrorismusbekämpfung. An dieser wird trotz der dokumentierten brutalen Repressionen in Ägypten unter dem Deckmantel des „Krieges gegen den Terror“ festgehalten. Die geplante Partnerschaft bei der Terrorismusbekämpfung lässt sich sogar noch schwerer nachvollziehen als die Waffendeals, da sie kaum durch wirtschaftliche Interessen erklärbar ist. Zudem erweist sie den Versuchen, auf multilateraler Ebene wirksame PVE/CVE-Politiken zu entwickeln, einen Bärendienst. Die Zusammenarbeit mit Behörden, deren juristische Definition von Terrorismus praktisch alle politischen Gegner*innen erfasst, politisiert die Prozesse zur Gefährdungseinschätzung der globalen Terrorismusbekämpfung. Sie legitimiert repressive Strukturen, welche Radikalisierung befördern. Und sie untergräbt rechtsstaatliche Prinzipien bei der Bekämpfung politischer Gewalt.

Ist es wirklich in Europas Interesse, Ägypten an die Spitze einer Plattform mit weitreichendem Einfluss auf die globale Sicherheitspolitik zu verhelfen? Will es Ägypten wirklich zu einer regionalen Militärmacht mit Hochseekapazitäten machen, anstatt Investitionen in seine Bevölkerung zu unterstützen? Abgesehen von den potenziellen Folgen einer massiven Aufrüstung in der Region – ein Risiko, das die Eskalation in der Ukraine deutlich macht – ist eine Sicherheitskooperation dieser Größenordnung mit erheblichen Reputationskosten verbunden. Im besten Fall wird sie als ignorant und von nationalen Wirtschaftsinteressen geleitet wahrgenommen – im schlimmsten Fall als offene Unterstützung autoritärer Strukturen.

Prof. Dr. Amirah El-Haddad ist Ökonomin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprogramm „Transformation der Wirtschafts- und Sozialsysteme“.

Dr. Jannis Grimm leitet die Nachwuchsgruppe "Radical Spaces" am Zentrum für Interdisziplinäre Friedens- und Konfliktforschung (INTERACT) der Freien Universität Berlin.

Die verborgenen Kosten der Sicherheitskooperation mit Ägypten

Mon, 03/14/2022 - 15:25

Die Bundesregierung hat ihre langjährige Ablehnung gegenüber Waffenlieferungen in Konfliktgebiete angesichts des Krieges in der Ukraine aufgegeben. In Anbetracht der existenziellen Bedrohung eines demokratischen Partners in Europa kündigte Bundeskanzler Scholz an, die ukrainische Armee mit Stinger-Raketen und Panzerabwehrwaffen zu beliefern. Diese historische Kehrtwende einer Politik, die ihre Wurzeln im Erbe des Zweiten Weltkriegs hat, wurde weithin als Akt der Solidarität gewertet. Sie nährt aber auch Sorgen, die Bundesregierung könnte im Zuge ihres Kurswechsels auch andere Beschränkungen für Waffenexporte aufgeben – etwa an Autokratien. Obschon die russische Invasion doch die Notwendigkeit unterstreicht, bisherige Rüstungspolitik stärker auf den Prüfstand zu stellen – gerade gegenüber Autokratien.

Ein Beispiel ist die Sicherheitskooperation mit Ägypten: Die USA und Deutschland haben kürzlich umfangreiche Waffengeschäfte mit dem Land abgeschlossen, die EU strebt mit dem Land eine Partnerschaft zur Terrorismusbekämpfung an. Diese Initiativen wurden vor dem Hintergrund der katastrophalen Menschenrechtsbilanz Ägyptens heftig von Befürworter*innen einer restriktiveren Rüstungsexportpolitik kritisiert. Jenseits der Frage nach der moralischen Vertretbarkeit der Geschäfte sind sie aber auch mit erheblichen wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Kosten verbunden.

Erstens werfen große Waffengeschäfte Fragen zu den Entwicklungsprioritäten Ägyptens auf. Geld, das für Militärflugzeuge, Schiffe und Radarsysteme ausgegeben wird, steht nicht für die Armutsbekämpfung oder die Modernisierung baufälliger Schulen und Krankenhäuser zur Verfügung. Die Rüstungsgeschäfte im Wert von 7,5 Milliarden Dollar entsprechen fast drei Viertel des Bildungsbudgets des Landes oder 75 % der jährlichen Ausgaben für die Einfuhr von Grundnahrungsmitteln. Sie übersteigen das Gesamtbudget für die Gesundheitsversorgung in Zeiten einer Pandemie. Waffenimporten Vorrang vor inländischen Investitionen zu geben, bedroht die wirtschaftliche Funktionsfähigkeit des Landes, den sozialen Zusammenhalt und letztlich die Stabilität Ägyptens.

Zudem nimmt der Abwertungsdruck auf die ägyptische Währung zu. Die Inlandsverschuldung des Staates besteht vor allem aus Schatzbriefen in ägyptischen Pfund, deren realer Wert und Zins in Folge der hohen Inflation bereits stark verfielen. Da in- und ausländische Investoren mit einem baldigen Anstieg der US-Zinsen rechnen und immer weniger rentable Investitionsmöglichkeiten sehen, verlassen sie das Land zunehmend auf der Suche nach sichereren Märkten. Die Kluft zwischen dem von Ägyptens Regierung verwalteten und dem auf freien Märkten angewandten Wechselkurs wird dadurch noch größer. Dies setzt das Leistungsbilanzdefizit weiter unter Druck, sodass eine baldige Abwertung des Pfundes unmittelbar bevorsteht. Versuche, hiergegen anzukämpfen, führen nur dazu, dass die ägyptischen Währungsreserven aufgebraucht werden und der Wert des Pfundes weiter sinkt. Die neuen Importe erhöhen zudem die Auslandsverschuldung des Landes. Und der Schuldendienst wird nach einer Abwertung des Pfundes erneut teurer, was die Fähigkeiten der Regierung weiter beeinträchtigt, den Bürger*innen wichtige Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen und dringend benötigte Investitionen zur Entwicklung des Landes zu tätigen.

Darüber hinaus untergraben die Waffengeschäfte den westlichen Anspruch einer rechtsbasierten Außenpolitik sowie die Fähigkeit als vertrauenswürdiger Partner der Zivilgesellschaft aufzutreten. Derartige Bedenken werden in Brüssel oder Berlin oft mit Verweis auf realpolitische Notwendigkeiten beiseite gewischt. Die deutsche Exportpolitik gegenüber Ägypten folgt immer noch dem von Genscher geprägten Dogma „Was schwimmt, geht“. Demnach ist der Export von Rüstungsgütern rechtfertigbar, solange diese nicht gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt werden. U-Boote und Schiffe machen daher den Großteil der deutschen Rüstungsexporte an Autokratien aus. Diese Sichtweise lässt jedoch außer Acht, dass Waffenlieferungen auch über die gelieferten Güter hinaus Folgen haben: Sie bekräftigen die Empfänger in ihrem Kurs und erweitern ihre innenpolitischen Handlungsspielräume. Genschers Grundsatz mag Diplomat*innen eine Rechtfertigung liefern. Menschenrechtsaktivist*innen werden sich indes kaum davon überzeugen lassen, dass die durch Waffengeschäfte geschaffenen Abhängigkeiten der Kritik an Menschenrechtsverletzungen zuträglich sind.

Dies gilt auch für die gemeinsame Bewerbung der EU und Ägyptens um den Vorsitz des Globalen Forums für Terrorismusbekämpfung. An dieser wird trotz der dokumentierten brutalen Repressionen in Ägypten unter dem Deckmantel des „Krieges gegen den Terror“ festgehalten. Die geplante Partnerschaft bei der Terrorismusbekämpfung lässt sich sogar noch schwerer nachvollziehen als die Waffendeals, da sie kaum durch wirtschaftliche Interessen erklärbar ist. Zudem erweist sie den Versuchen, auf multilateraler Ebene wirksame PVE/CVE-Politiken zu entwickeln, einen Bärendienst. Die Zusammenarbeit mit Behörden, deren juristische Definition von Terrorismus praktisch alle politischen Gegner*innen erfasst, politisiert die Prozesse zur Gefährdungseinschätzung der globalen Terrorismusbekämpfung. Sie legitimiert repressive Strukturen, welche Radikalisierung befördern. Und sie untergräbt rechtsstaatliche Prinzipien bei der Bekämpfung politischer Gewalt.

Ist es wirklich in Europas Interesse, Ägypten an die Spitze einer Plattform mit weitreichendem Einfluss auf die globale Sicherheitspolitik zu verhelfen? Will es Ägypten wirklich zu einer regionalen Militärmacht mit Hochseekapazitäten machen, anstatt Investitionen in seine Bevölkerung zu unterstützen? Abgesehen von den potenziellen Folgen einer massiven Aufrüstung in der Region – ein Risiko, das die Eskalation in der Ukraine deutlich macht – ist eine Sicherheitskooperation dieser Größenordnung mit erheblichen Reputationskosten verbunden. Im besten Fall wird sie als ignorant und von nationalen Wirtschaftsinteressen geleitet wahrgenommen – im schlimmsten Fall als offene Unterstützung autoritärer Strukturen.

Prof. Dr. Amirah El-Haddad ist Ökonomin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprogramm „Transformation der Wirtschafts- und Sozialsysteme“.

Dr. Jannis Grimm leitet die Nachwuchsgruppe "Radical Spaces" am Zentrum für Interdisziplinäre Friedens- und Konfliktforschung (INTERACT) der Freien Universität Berlin.

What role do local elections play for societal peace in Nepal? Evidence from post-conflict Nepal

Mon, 03/14/2022 - 12:36

Can local elections introduced in a post-conflict context help to foster societal peace, or do they create new potential for conflict? The value of post-conflict elections has been the matter of controversial academic debates. However, this literature largely neglects to take into account the role of local elections. Based on the literature, we formulate three hypotheses on how local elections might impact societal peace, focussing on the periods before, during and after an election. The first focusses on the potential negative effects of identity-based mobilisation before an election, while the latter two lead us to expect positive effects – either through increased participation through the vote during an election, or improved responsiveness as a consequence after an election. We study each of these three mechanisms in Nepal, a country that experienced almost 10 years of civil war up until 2006 and where local elections were reintroduced in 2017. Combining 79 qualitative interviews at the national and local levels with insights from a large-n survey of 1,400 respondents, we find that overall the reintroduction of local elections had a clear positive impact on societal peace in Nepal. In particular, the results show that the elections increased participation and responsiveness, which has positively affected political trust and reduced (the potential for) political violence. Overall, this paper thereby contributes to the academic debate on the role of elections for peace, calling to attention the positive role local elections can play. It also demonstrates the benefits of moving beyond a narrow definition of peace in relatively stable post-conflict contexts to take a closer look at the effect of political institutions on societal dynamics.

Three likely changes in Mali after France withdraws - and two options for the junta

Mon, 03/14/2022 - 08:45

Eight years have passed since the French military launched its operations in Mali at the request of Mali’s then interim government. Mali, at the time, was experiencing a political and humanitarian crisis that brought to the fore prolonged grievances of parts of the northern populations. After years of prolonged conflict and a second coup within a year, in June 2021, France’s President Emmanuel Macron announced the winding down of the French Operation Barkhane. Even prior to the coup, anti-French sentiment in Mali had been rising and public opinion in France had turned against the military operation. A week before the Russian military invasion of Ukraine. France and its African and European allies confirmed that they would withdraw the 2,400 French troops and a smaller European force from Malian territory. The withdrawal is expected to take four to six months to complete. The full impact of the French withdrawal is difficult to estimate at this point. Uncertainties aside, the withdrawal of France will have some reasonably predictable effects. These include the emergence of a new security vacuum, a further alienation between the junta and European partners, and new challenges to development and humanitarian aid efforts.

Assessing trends in multidimensional poverty during the MDGs

Thu, 03/10/2022 - 10:15

While we have extensive information on the trends in income poverty, little is known about the trends in multidimensional poverty. The paper tries to fill this gap by assessing the changes in multidimensional poverty in 54 countries since 2000. The analysis relies on two individual-based indices, the G-CSPI and the G-M0, which combine three dimensions: education, health, and employment, derived through the constitutional approach. The G-CSPI is a distribution-sensitive index, while the G-M0 allows decomposition by dimension. The results reveal that more than 80 percent of the countries have reduced multidimensional poverty. However, progress was very limited in sub-Saharan Africa. Different decomposition analyses indicate that poverty alleviation was mainly driven by a reduction in the incidence of poverty and a decline in health deprivations. A comparison with changes in income poverty suggests that the correlation is not strong and that multidimensional poverty has decreased significantly less.

Es ist Zeit für eine ausgewogene und gerechte Klimapolitik

Mon, 03/07/2022 - 11:51

Überschattet vom Krieg in der Ukraine hat der „Weltklimarat“ IPCC in der vergangenen Woche den neuesten Teil seines Sechsten Sachstandsberichts (AR6) veröffentlicht. Dieser kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Ungeachtet wesentlicher Entscheidungen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens wurde die jüngste UN-Klimakonferenz COP26 wegen mangelnder Fortschritte in Anpassungsfragen und bezüglich des Umgangs mit klimabedingten Verlusten und Schäden kritisiert. Insbesondere die Entwicklungsländer erwarten von der COP27, die im November in Sharm El-Sheikh, Ägypten, zusammentritt, diese Mängel zu beheben. Das globale Anpassungsziel, die Anpassungsfinanzierung und Verluste und Schäden werden oben auf der Agenda stehen. Tatsächlich wurde das „Glasgow-to-Sharm El-Sheikh work programme” genau deshalb vereinbart, um entsprechende Fortschritte zu beschleunigen.

Der Beitrag der IPCC-Arbeitsgruppe II bewertet die Auswirkungen des Klimawandels, die Anpassungsoptionen und die Vulnerabilität natürlicher und sozioökonomischer Systeme gegenüber den Folgen des Klimawandels. Der Bericht baut auf den Erkenntnissen der Arbeitsgruppe I auf und bekräftigt, dass Klimaauswirkungen in allen Regionen der Welt spürbar sind und die sozialen und natürlichen Systeme schneller und stärker von den Klimafolgen beeinträchtigen werden als bisher angenommen. Damit stellt er die stillschweigende Annahme in Frage, dass die Auswirkungen des Klimawandels primär klimavulnerable Entwicklungsländer betreffen. Er fokussiert zudem stärker als in früheren Berichten auf die Bedeutung von Natur und Ökosystemen und betont nicht zuletzt Fairness und Gerechtigkeit als wesentliche Voraussetzungen für eine klimaresiliente Entwicklung. Die Analyse kommt zur rechten Zeit: nicht nur, weil sie den neuesten Stand der Wissenschaft zusammenfasst, sondern auch, weil sie überzeugende Optionen für dringende, realisierbare und gerechte Anpassungsmaßnahmen aufzeigt.

Drei Erkenntnisse sind besonders bemerkenswert:

Erstens legt der Bericht einen starken Fokus auf Systeme und Systemwandel. Diese systemische Perspektive wird auf die Beziehungen zwischen Mensch und Natur in Städten, Landwirtschaft, Landnutzung, Meeresökosystemen und anderen sozial-ökologischen Systemen angewendet, wie es die Exekutivdirektorin des UN-Umweltprogramms, Inger Andersen, bei der Veröffentlichung des Berichts betonte. So zeigt die Analyse Optionen für systemische Antworten auf multiple Krisen auf, wie z. B. die sich gegenseitig verstärkenden Gesundheitsrisiken durch lokale Erwärmung, Wasserknappheit und Infektionskrankheiten.

Zweitens rücken die Ergebnisse die Gerechtigkeitsdimension des Klimawandels in den Vordergrund. Dementsprechend müssen Minderung und Anpassung mit gleicher Dringlichkeit vorangetrieben werden. Beide sind für „just transitions“ – gerechten Wandel – unerlässlich. Während jedes zehntel Grad vermiedener globaler Erwärmung die Klimafolgen mildert, ist eine präventive Anpassung wirksamer, machbarer, gerechter und kostengünstiger als die spätere Bewältigung von Verlusten und Schäden. Um wirksam und nachhaltig zu sein, müssen Anpassungslösungen zudem indigenes und lokales Wissen einbeziehen und die Mitsprache von Frauen stärken.

Drittens warnt der Bericht vor Fehlanpassungen („maladaptation“), die sich gleichsam unbeabsichtigt aus klimapolitischen Maßnahmen ergeben können. Die negativen Auswirkungen solcher „Verschlimmbesserungen“, für die es immer mehr empirische Belege gibt, können durch ein „falsches Gefühl der Sicherheit“ noch verstärkt werden, wie die Ko-Vorsitzende der Arbeitsgruppe II, Debra Roberts, hervorhob. So können etwa gesundheitliche und soziale Risiken, wie sie aus städtischen Hitzeinseln erwachsen, durch schlecht konzipierte Infrastrukturmaßnahmen noch verstärkt werden. Fehlanpassungen zu erkennen hilft zugleich, die Grenzen von Anpassung zu verstehen. Unwirksame Anpassungsmaßnahmen verschieben diese Grenzen und führen letztlich zu Verlusten und Schäden. Schätzungen zufolge drohen den Entwicklungsländern bis zum Jahr 2030 jährliche Verluste in Höhe von 300 Milliarden Dollar durch Anpassungskosten. Kleine Inseln und dicht besiedelte Küstenstädte sind mit am stärksten betroffen.

Kurz gesagt ist dies der bisher nachdrücklichste Bericht der Arbeitsgruppe II. Zugleich zeigt er, dass das Schlimmste noch verhindert werden kann. Dazu sind dringende Maßnahmen erforderlich, die insbesondere einer angemessenen Klimafinanzierung und wachsender Investitionen in Anpassungslösungen bedürfen.

Anpassung und klimabedingte Verluste und Schäden dürfen gegenüber den Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels nicht länger zurückgestellt werden. Vielmehr sind Anpassungslösungen als eigenständige strategische Prioritäten anzuerkennen. Dies ist auch geboten, um den Prozess der multilateralen Klimagovernance insgesamt auf Kurs zu halten: kommen die legitimen Anliegen der Entwicklungsländer zu kurz, werden sich diese dem Pariser Abkommen auf Dauer weniger verpflichtet fühlen. Dies würde die internationale Klimazusammenarbeit sowohl bei der Minderung als auch bei der Anpassung schwächen. Die Ziele des Pariser Abkommens sind jedoch ohne starke Zusammenarbeit nicht zu erreichen. Ungeachtet der geopolitischen Turbulenzen bietet die COP27 eine herausragende Gelegenheit, die Weichen für eine ausgewogenere und gerechtere globale Klimapolitik zu stellen. Sie sollte nicht vertan werden.

Es ist Zeit für eine ausgewogene und gerechte Klimapolitik

Mon, 03/07/2022 - 11:51

Überschattet vom Krieg in der Ukraine hat der „Weltklimarat“ IPCC in der vergangenen Woche den neuesten Teil seines Sechsten Sachstandsberichts (AR6) veröffentlicht. Dieser kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Ungeachtet wesentlicher Entscheidungen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens wurde die jüngste UN-Klimakonferenz COP26 wegen mangelnder Fortschritte in Anpassungsfragen und bezüglich des Umgangs mit klimabedingten Verlusten und Schäden kritisiert. Insbesondere die Entwicklungsländer erwarten von der COP27, die im November in Sharm El-Sheikh, Ägypten, zusammentritt, diese Mängel zu beheben. Das globale Anpassungsziel, die Anpassungsfinanzierung und Verluste und Schäden werden oben auf der Agenda stehen. Tatsächlich wurde das „Glasgow-to-Sharm El-Sheikh work programme” genau deshalb vereinbart, um entsprechende Fortschritte zu beschleunigen.

Der Beitrag der IPCC-Arbeitsgruppe II bewertet die Auswirkungen des Klimawandels, die Anpassungsoptionen und die Vulnerabilität natürlicher und sozioökonomischer Systeme gegenüber den Folgen des Klimawandels. Der Bericht baut auf den Erkenntnissen der Arbeitsgruppe I auf und bekräftigt, dass Klimaauswirkungen in allen Regionen der Welt spürbar sind und die sozialen und natürlichen Systeme schneller und stärker von den Klimafolgen beeinträchtigen werden als bisher angenommen. Damit stellt er die stillschweigende Annahme in Frage, dass die Auswirkungen des Klimawandels primär klimavulnerable Entwicklungsländer betreffen. Er fokussiert zudem stärker als in früheren Berichten auf die Bedeutung von Natur und Ökosystemen und betont nicht zuletzt Fairness und Gerechtigkeit als wesentliche Voraussetzungen für eine klimaresiliente Entwicklung. Die Analyse kommt zur rechten Zeit: nicht nur, weil sie den neuesten Stand der Wissenschaft zusammenfasst, sondern auch, weil sie überzeugende Optionen für dringende, realisierbare und gerechte Anpassungsmaßnahmen aufzeigt.

Drei Erkenntnisse sind besonders bemerkenswert:

Erstens legt der Bericht einen starken Fokus auf Systeme und Systemwandel. Diese systemische Perspektive wird auf die Beziehungen zwischen Mensch und Natur in Städten, Landwirtschaft, Landnutzung, Meeresökosystemen und anderen sozial-ökologischen Systemen angewendet, wie es die Exekutivdirektorin des UN-Umweltprogramms, Inger Andersen, bei der Veröffentlichung des Berichts betonte. So zeigt die Analyse Optionen für systemische Antworten auf multiple Krisen auf, wie z. B. die sich gegenseitig verstärkenden Gesundheitsrisiken durch lokale Erwärmung, Wasserknappheit und Infektionskrankheiten.

Zweitens rücken die Ergebnisse die Gerechtigkeitsdimension des Klimawandels in den Vordergrund. Dementsprechend müssen Minderung und Anpassung mit gleicher Dringlichkeit vorangetrieben werden. Beide sind für „just transitions“ – gerechten Wandel – unerlässlich. Während jedes zehntel Grad vermiedener globaler Erwärmung die Klimafolgen mildert, ist eine präventive Anpassung wirksamer, machbarer, gerechter und kostengünstiger als die spätere Bewältigung von Verlusten und Schäden. Um wirksam und nachhaltig zu sein, müssen Anpassungslösungen zudem indigenes und lokales Wissen einbeziehen und die Mitsprache von Frauen stärken.

Drittens warnt der Bericht vor Fehlanpassungen („maladaptation“), die sich gleichsam unbeabsichtigt aus klimapolitischen Maßnahmen ergeben können. Die negativen Auswirkungen solcher „Verschlimmbesserungen“, für die es immer mehr empirische Belege gibt, können durch ein „falsches Gefühl der Sicherheit“ noch verstärkt werden, wie die Ko-Vorsitzende der Arbeitsgruppe II, Debra Roberts, hervorhob. So können etwa gesundheitliche und soziale Risiken, wie sie aus städtischen Hitzeinseln erwachsen, durch schlecht konzipierte Infrastrukturmaßnahmen noch verstärkt werden. Fehlanpassungen zu erkennen hilft zugleich, die Grenzen von Anpassung zu verstehen. Unwirksame Anpassungsmaßnahmen verschieben diese Grenzen und führen letztlich zu Verlusten und Schäden. Schätzungen zufolge drohen den Entwicklungsländern bis zum Jahr 2030 jährliche Verluste in Höhe von 300 Milliarden Dollar durch Anpassungskosten. Kleine Inseln und dicht besiedelte Küstenstädte sind mit am stärksten betroffen.

Kurz gesagt ist dies der bisher nachdrücklichste Bericht der Arbeitsgruppe II. Zugleich zeigt er, dass das Schlimmste noch verhindert werden kann. Dazu sind dringende Maßnahmen erforderlich, die insbesondere einer angemessenen Klimafinanzierung und wachsender Investitionen in Anpassungslösungen bedürfen.

Anpassung und klimabedingte Verluste und Schäden dürfen gegenüber den Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels nicht länger zurückgestellt werden. Vielmehr sind Anpassungslösungen als eigenständige strategische Prioritäten anzuerkennen. Dies ist auch geboten, um den Prozess der multilateralen Klimagovernance insgesamt auf Kurs zu halten: kommen die legitimen Anliegen der Entwicklungsländer zu kurz, werden sich diese dem Pariser Abkommen auf Dauer weniger verpflichtet fühlen. Dies würde die internationale Klimazusammenarbeit sowohl bei der Minderung als auch bei der Anpassung schwächen. Die Ziele des Pariser Abkommens sind jedoch ohne starke Zusammenarbeit nicht zu erreichen. Ungeachtet der geopolitischen Turbulenzen bietet die COP27 eine herausragende Gelegenheit, die Weichen für eine ausgewogenere und gerechtere globale Klimapolitik zu stellen. Sie sollte nicht vertan werden.

Der Krieg und die Welt: Russlands Aggression macht den Globalen Süden strategisch wichtiger

Sun, 03/06/2022 - 10:09

Wie stehen afrikanische Länder zu Wladimir Putin? Welche Diktatoren schätzen den Kreml-Herrscher? Was macht das mit Rohstoffhandel und Entwicklungszusammenarbeit? Ein Gastbeitrag.

UN General Assembly voting on Ukraine – What does it tell us about African states’ relations with external partners?

Fri, 03/04/2022 - 14:45

On 2 March 2022, the UN General Assembly voted in a special emergency session on a resolution condemning the Russian attack on Ukraine. The General Assembly dealt with the issue on the basis of a referral from the Security Council, which was paralysed by a Russian veto. The resolution calls for an immediate ceasefire and clearly names Russia as the aggressor. Voting behaviour in the UN General Assembly should not be over-interpreted, assuming that votes are transferable to other bodies and situations. Nevertheless, this vote in New York can be seen as a key moment that shows which states are currently ready to condemn the violation of the UN Charta by Russian aggression.

Enablers of ambitious climate action: challenges and opportunities to combine climate change and sustainable development

Thu, 03/03/2022 - 11:11

Despite decades of international climate negotiations, cumulative worldwide climate-action pledges still fall short of the needed effort to keep the maximum global mean temperature increase well below 2oC and to further strive for a maximum of 1.5oC, as established in the Paris Agreement. This Agreement ensures that all developed and developing countries are engaged in climate action, but ambition levels nationally determined. Hence, understanding what enables and what discourages climate action and how to use these levers to boost ambition is key to the implementation of the Paris Agreement. My PhD research aims to address research gaps on major climate-change action enablers and to explore how these enablers have performed over time and across countries. Moreover, it aims to develop research and policy-making tools to further analyse these enablers and to leverage their potential to boost climate-change action. The major enablers that I address in my thesis, are: key moments in international climate negotiations; country contexts and the common but differentiated responsibilities and respective capabilities (CBDR-RC) principle; international climate assistance; and policy coherence for the joint implementation of climate targets and the sustainable development goals (SDGs). In this context, I discuss four policy coherence types: coherence between national and international action; coherence between sources of finance; socio-economic and environmental coherence; and coherence between international policy agendas. My PhD thesis advanced the scientific understanding of climate-change action enablers and provides tools for further research and policy making. In particular, the tools allow researchers and relevant stakeholders to 1) compare the ambition of countries' climate pledges in a development context; 2) better align climate and sustainable development finance; 3) make use of an overview of climate and SDG interactions and of opportunities for enhanced policy coherence; and 4) assess gaps and opportunities for a better integration of the international climate and biodiversity agendas. From a policy perspective, our climate-change action assessments likely facilitate comparability and support policy makers to design better measures that maximize synergies and minimize trade-offs between climate and sustainable development actions.

Working on (knowledge) cooperation means working in cooperation

Tue, 03/01/2022 - 08:37

Transnational knowledge cooperation is becoming increasingly important – in the context of the 2030 Agenda for Sustainable Development and in dealing with global crises such as thecurrent pandemic. The German Development Institute /Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) with its Managing Global Governance (MGG) Network has a particular interest in the role of transnational knowledge actors and knowledge communities that research and shape global change.

Arbeiten zu (Wissens-)Kooperation bedeutet Arbeiten in Kooperation

Tue, 03/01/2022 - 08:28

Transnationale Wissenskooperation wird immer wichtiger – im Kontext der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und bei der Bewältigung globaler Krisen wie der aktuellen Pandemie. Das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) mit seinem Netzwerk Managing  Global Governance (MGG) hat ein besonderes Interesse an der Rolle von transnationalen Wissensakteur*innen und Wissensgemeinschaften, die den globalen Wandel erforschen und gestalten.

Localisation of global refugee policies the case of Kenya and Kalobeyei

Fri, 02/25/2022 - 11:27

As displacement is on the rise worldwide and protracted in many cases, cities and municipalities have become increasingly important for receiving and integrating displaced people. The Global Compact on Refugees (GCR) adopted by the international community in 2018 acknowledges this and calls for related support for hosting countries and communities. In agreement with regional neighbours, refugee-hosting countries in the Global South, such as Kenya, are enhancing policies and opportunities for refugees' local integration in exchange for donor funding. In the Kalobeyei settlement in the country's marginalised Turkana West county, local economic and development planning are used as key devices for refugee integration. Drawing on extensive literature and other document review and semi-structured interviews with experts from local, national and international levels, this article is interested in how global norms are translated to local realities. It asks about the interests, alliances, resources and power of influential stakeholders as well as institutions driving the implementation of global policy frameworks on the ground. In Kenya, security interests and humanitarian funding shortages were key factors pressuring the national government to embrace local integration as a 'novel' approach to refugee management. The local government saw in it an opportunity to spur the development of a historically marginalised region. Against the background of persisting encampment and limited mobility of refugees in Kenya, local integration in practice is, however, partial and differs from conceptions underlying the GCR 'on paper'.

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