Es war der Börsenkracher der Woche: Tesla soll privat werden. Dies hat Chef Elon Musk (47) am Dienstag per Twitter angekündigt. Seine Nachricht hat nun ein Nachspiel: Die US-Börsenaufsicht SEC ermittelt. Ein Experte erklärt, worum es geht und welche Strafe dem Unternehmen droht.
Elon Musk (47) rüttelte am Dienstag mit einem Tweet die Finanzmärkte durch. Der Tesla-Chef will seine Firma von der Börse nehmen (BLICK berichtete). Er schrieb: «Ich erwäge, Tesla für 420 US-Dollar zu privatisieren. Finanzierung gesichert.»
Was folgte war der betriebsamste Handelstag seit 2014 für den amerikanischen Elektropionier: Mehr als 30 Millionen Aktien wechselten den Besitzer, obwohl der Handel für mehr als 90 Minuten unterbrochen werden musste. Am Ende des Tages schloss die Tesla-Aktie bei knapp 380 Dollar mit 11 Prozent im Plus.
Manch Börsianer fragte sich nach diesem verrückten Tag: Ging da alles mit rechten Dingen zu?
Experte: «Tweet war nicht deutlich genug»Die US-Börsenaufsicht SEC wollte bislang öffentlich keine Stellung nehmen zur umstrittenen Ankündigung von Elon Musk. Gemäss dem «Wall Street Journal» hat die SEC Anfragen bei Tesla deponiert. Insidern zufolge wolle die Börsenaufsicht prüfen, ob der Tweet von Musk ernst gemeint war.
Der Börsenexperte Jay Ritter von der «University of Florida» sagt zu BLICK: «Es gibt zwei Knackpunkte in der Ankündigung. Erstens gehört Twitter nicht zu den von der SEC akzeptierten Kommunikationskanälen. Und zweitens muss Musk nun beweisen können, dass die Finanzierung tatsächlich gesichert ist.»
Börsenrelevante Neuigkeiten müssen Unternehmen nämlich vermelden, wenn der Handel nicht läuft – also vor Börsenstart oder nach Börsenschluss. Musk hat seinen Tweet tagsüber abgesetzt.
Allerdings hat sich die SEC in der Vergangenheit nachsichtig gezeigt. «Obwohl Twitter offiziell noch nicht zu den Kommunikationskanälen gehört, drückt die SEC bei einer ausführlichen und vollständigen Nachricht die Augen zu», erklärt Ritter. Seiner Meinung nach sei der Tweet aber nicht ausführlich genug gewesen. «Es war und ist immer noch unklar, mit welchem Geld die Finanzierung bei einem Buy-Out gesichert sein soll.»
Vorwurf: Illegale Kursmanipulation!Der Börsenexperte ist überzeugt, dass sich die Ermittler der SEC aber vielmehr um den Wahrheitsgehalt der Aussage «Finanzierung gesichert» konzentrieren, als auf den umstrittenen Kommunikationskanal. «Kann Musk keine Unterlagen vorweisen, wird es für ihn schwierig», sagt Ritter. Dann würde der Tweet gegen die Regel «14e-8» des Börsengesetzes von 1934 verstossen: Illegale Kursmanipulation!
Die Strafe könnten Musk und seinem Unternehmen einen Nackenschlag versetzen. «Wenn die SEC den Tweet als illegale Kursmanipulation einstuft, gibt es eine saftige Geldbusse», sagt Ritter. Ausserdem könnten Anleger, die Geld verloren haben, sich dieses wieder zurückholen.
Der Tesla-Chef selbst hat sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen geäussert. Auch woher er das Geld für den grössten Buy-Out der Geschichte haben soll (82 Milliarden Dollar), bleibt offen. Spätestens wenn die SEC anklopft, wird er sein Schweigen brechen müssen.
BERN - BE - Die Schweizer Arbeitslosigkeit bleibt auf tiefem Niveau. Die entsprechende Quote lag im Juli unverändert bei 2,4 Prozent und verharrt damit seit Mai auf einem Zehnjahrestiefstand. Saisonbereinigt blieb die Arbeitslosenquote mit 2,6 Prozent ebenfalls unverändert.
Die Zahlen sind keine Überraschung. Alle von AWP befragten Ökonomen hatten genau diese Quoten geschätzt.
Insgesamt waren gemäss den Erhebungen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) Ende Juli 106'052 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben, 527 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 27'874 Personen (-20,8%), wie das Seco am Donnerstag mitteilte. Im Juli 2017 hatte die Arbeitslosigkeit noch bei 3,0 Prozent gelegen.
Die Zahl der jungen Arbeitslosen erhöhte sich im Juli zwar gegenüber dem Vormonat um 10 Prozent auf 11'807, die Quote stieg damit leicht an auf 2,1 Prozent. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat war der Rückgang der Arbeitslosigkeit der 15 bis 24 Jährigen mit fast einem Viertel aber hoch.
In den meisten Kategorien sonst blieben die Quoten gegenüber dem Vormonat unverändert, einzig noch bei den Männern sank sie auf 2,3 von 2,4 Prozent. Auch in den übrigen Altersklassen und den Regionen blieben die Quoten auf dem Niveau des Vormonats. Auffallend ist hier, dass etwa die Quote mit 2,0 Prozent in der Deutschen Schweiz deutlich tiefer liegt als in der Westschweiz und im Tessin.
Auf den 1. Juli 2018 wurde bekanntlich die Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 8 Prozent schweizweit eingeführt. Damit hat sich die Zahl der gemeldeten Stellen gemäss Seco im Vergleich zum Vormonat deutlich erhöht. Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich um 13'150 auf 30'004 Stellen, woben 14'284 der Meldepflicht unterstanden.
Die Schweiz braucht einen funktionierenden Lohnschutz, mit dem Abbruch jeglicher Verhandlungen begeben sich die Gewerkschaften aber auf den Holzweg, meint Guido Schätti, stellvertretender BLICK-Chefredaktor.
Es war eine grosse politische Liebe: die Schweizer Linke und Europa. Seit der EWR-Abstimmung gaben sich vor allem die Sozialdemokraten und etwas weniger die Gewerkschaften als glühende Europäer. Die EU wurde zum Arbeiter- und Angestelltenparadies verklärt, EU-Gegner als Abschotter, Nein-Sager und Ewiggestrige denunziert. Hier die fortschrittlichen und offenen Linken, dort die tumben Nationalisten.
Jetzt finden sie sich im gleichen Boot wieder. Mit ihrem Nein zu Verhandlungen über die flankierenden Massnahmen sind die Gewerkschaften auf einen ebenso sturen Blockade-Kurs eingeschwenkt wie die SVP. Sobald die eigenen Pfründe bedroht sind, erlischt die EU-Liebe der Linken.
Wohlgemerkt: Das Anliegen, welches die Gewerkschaften verfolgen, ist berechtigt. Die Schweizer Löhne sind europaweit die höchsten. Auch wenn man die hohen Lebenshaltungskosten in Betracht zieht, bleibt uns unter dem Strich mehr zum Leben als Deutschen, Franzosen oder Österreichern. Diesen Wohlstand müssen wir verteidigen. Und ja, dafür braucht es einen funktionierenden Lohnschutz. Ein solcher ist aber auch zu haben, ohne dass man bürokratische Details wie die Acht-Tage-Regel zum unverhandelbaren nationalen Heiligtum erklärt.
Wenn Gewerkschaften und SP glauben, die Schweiz könnte autonom darüber entscheiden, wie sie ihren Arbeitsmarkt regelt, erliegen sie einer Illusion. Die EU will nun mal auch über den Lohnschutz diskutieren. Darauf muss die Schweiz einsteigen und in den Verhandlungen einen klugen Kompromiss finden. Nicht verhandeln ist keine Option.
Denn etwas dürfen die Gewerkschaften nicht vergessen: Dass die Schweizer Löhne höher sind als anderswo, liegt daran, dass Schweizer Unternehmen zu den besten der Welt gehören. Ihr Geld verdienen sie vor allem in Europa. Verlieren sie den Zugang zu diesem Markt, schadet das den Löhnen weit mehr als Anpassungen bei den Schutzmechanismen.
Noch nie war die April-Juli-Periode wärmer als in diesem Jahr. Bis Ende dieser Woche dauert die Trocken- und Hitze-Phase noch an.
ZÜRICH - Adecco hat im zweiten Quartal etwas mehr Umsatz geschrieben, aber unter dem Strich weniger verdient. Das organische Wachstum setzte sich fort, wenn auch mit gedrosseltem Tempo.
Ins dritte Quartal ist der weltweit grösste Personaldienstleister organisch mit ähnlichem Schwung gestartet.
Der Umsatz in der Berichtswährung Euro nahm um 1 Prozent auf 6,05 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Bereinigt um Wechselkurseffekte und um die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage wuchs die Gesellschaft zwischen April und Juni jedoch um 4 Prozent. Im ersten Quartal waren es 6 Prozent gewesen, davor über mehrere Quartale zwischen 6 und 7 Prozent.
Schweiz-Geschäft macht vorwärtsDie leichte Verlangsamung sei vor allem auf geringeres Wachstum in Italien, Frankreich, Spanien/Portugal sowie Benelux/Nordeuropa zurückzuführen, hiess es dazu. In der Schweiz hingegen wuchs Adecco organisch um fast ein Fünftel.
Der operative Gewinn (EBITA; ohne Einmaleffekte) ging um 6 Prozent auf 270 Millionen zurück und die Marge kam bei 4,5 nach 4,8 Prozent zu liegen. Auf Stufe Reingewinn wurde ein um 11 Prozent tieferer Wert von 170 Millionen erreicht.
Die Betriebsgewinn-Marge sei insbesondere durch Investitionen in die Zukunft beeinträchtigt gewesen, hiess es dazu. Bekanntlich gibt die Gesellschaft derzeit Mittel für die Digitalisierung aus.
Erwartungen knapp erfülltMit den ausgewiesenen Zahlen hat der Stellenvermittler die Erwartungen nur knapp erfüllt: Analysten hatten im Vorfeld (AWP-Konsens) ein organisches Wachstum von 4,5 Prozent, einen Umsatz von 6,10 Milliarden, einen Bruttogewinn von 1,11 Milliarden, einen EBITA von 271 Millionen sowie einen Reingewinn von 173 Millionen erwartet.
Mit Blick auf den weiteren Geschäftsverlauf hält Adecco fest, dass im Juni und Juli kombiniert ein organisches Wachstum (bereinigt) von 4 Prozent erreicht worden sei. Zudem wird bekräftigt, dass sich im zweiten Halbjahr die Marge verbessern sollte. (SDA)
Der Ford Mustang ist eines der bekanntesten Automodelle der Welt. Jetzt setzt die Ikone einen neuen Meilenstein: Ford hat nun zehn Millionen Stück des Kultsportlers gebaut.
Ein weisses Cabrio rollt im Ford-Werk in Flat Rock, einem Vorort der US-Autometropole Detroit, vom Fliessband. Eigentlich ein ganz normaler Vorgang, hunderte Male jeden Tag. Und doch ists diesmal ein ganz besonderer Meilenstein. Mit dem Cabrio hat Ford gerade den zehnmillionsten Mustang gebaut seit der Lancierung des Pony-Cars 1964 (siehe Box).
Hommage in weiss
Logischerweise trägt dieses 10. Millionste Ford Mustang Cabrio nicht irgendein Weiss, sondern das sogenannte Wimbledonweiss. Diese Farbe wird offiziell gar nicht für den aktuellen Mustang angeboten – aber zierte einst den ersten jemals verkauften Mustang. Ford feiert den Meilenstein mit einem Mustang-Convoi vom Hauptsitz in Dearborn (ebenfalls ein Vorort von Detroit) zum Werk in Flat Rock.
Wie alles begannBei seiner Lancierung bot das Sportcoupé und -cabrio mit der langen Motorhaube und dem knackigen Fliessheck genau das, worauf die Amis gewartet hatte: ein erfrischend anderes Auto, erschwinglich und doch mit tollem Styling und Power. So verkaufte Ford statt geplanter 100'000 Autos im ersten Jahr über eine Millionen Stück in 18 Monaten.
Auto als FilmstarZur Ikone wurde der Trendsetter vier Jahre später durch seinen Auftritt im Thriller «Bullitt». In einem grünen Mustang GT Fastback donnerte Hollywoodstar Steve McQueen alias Lt. Frank Bullitt in einer der längsten Film-Verfolgungsjagden der Kinogeschichte durch die Strassen von San Francisco. Seither hatte der Mustang über 500 Auftritte in Kinofilmen und Serien – mehr als jedes andere Auto. Auch auf Facebook hat der Pony-Car mehr Follower als irgendein anderes Fahrzeug.
Düstere ZeitenDem Legendenstatus der ersten Mustang-Generation ist es zu verdanken, dass er heute noch produziert wird. Denn die Auflagen zwei bis vier waren von 1973 bis 2005 ein eher düsteres Kapitel der Autogeschichte und optisch wie fahrerisch zu träge Mit der fünften Generation besann sich Ford dann auch optisch wieder auf die Stärken des ersten Mustangs. Der Erfolg kehrte zurück und hält mit der aktuellen sechsten Generation an.
Oldtimer-MarktLiebling der Fans bleibt aber die erste Generation, die von 1964 bis 1973 in vier Varianten gebaut wurde. Das zeigt sich daran, dass gut erhaltene Oldtimer schnell mehr kosten als der aktuelle Mustang (GT mit Fünfliter-V8 und 451 PS ab 52'400 Fr.). Sondermodelle von einst kosten schnell über 100'000 Franken, und für Cabrios der ersten Baureihe sind flott mal über 70'000 Franken fällig. Eher teuer sind auch Modelle im unverbastelten Original-Zustand oder gut restaurierte. Der Mustang ist ein idealer Oldtimer, weil er langlebig ist, die Technik robust und es genug Ersatzteile gibt. Aber Vorsicht: Verschiedene Bauteile
ZÜRICH - Die Versicherungsgruppe Zurich hat im ersten Halbjahr 2018 mehr verdient und ist im Vergleich zum Vorjahr in der Schaden- und Unfallversicherungssparte profitabler geworden.
Mit Blick auf die bis 2019 gesteckten Ziele sieht sich die Gruppe nach wie vor auf Kurs. Gleichzeitig investiert der weiterhin solide finanzierte Versicherer in die Zukunft des Geschäfts.
Der Reingewinn nahm im Halbjahr um 19 Prozent auf 1,79 Milliarden US-Dollar zu, wie die Zurich am Donnerstag mitteilte. Das Betriebsergebnis, das bei der Zurich als Business Operating Profit (BOP) angegeben wird, stieg um 12 Prozent auf 2,42 Milliarden.
Britische Änderung belastetZu Bedenken gilt es auf Gewinnstufe allerdings, dass das Ergebnis aus dem vergangenen Jahr von einem Sondereffekt im britischen Geschäft belastet war, dem sogenannten Ogden-Effekt. Die britische Regierung hatte damals den Diskontsatz zur Berechnung gewisser Schadenforderungen angepasst. Dies hatte den Gewinn der Zurich im ersten Halbjahr 2017 mit rund 290 Millionen Dollar belastet.
Mit den Halbjahresergebnissen hat der Versicherer die Vorgaben der Analysten übertroffen. Diese hatten im Durchschnitt mit einem Reingewinn von 1,75 Milliarden Dollar und mit einem BOP von 2,25 Milliarden gerechnet. Und auch in der Hauptsparte, der Schaden- und Unfallversicherung (P&C), fiel der für die Branche wichtige Schaden-Kostensatz mit 97,5 Prozent etwas besser als erwartet aus.
900 Millionen eingespartKonzernchef Mario Greco zeigte sich in der Mitteilung zufrieden mit der gezeigten Leistung. «Wir konnten in unseren Geschäftsbereichen den schwierigen Marktbedingungen erfolgreich trotzen und die Rentabilität verbessern», wird er zitiert. Auch komme die Zurich bei der Umsetzung der im Jahr 2016 lancierten Strategie zügig voran und liege mit allen bis 2019 angestrebten Zielen auf Kurs.
Bis 2019 soll etwa die Eigenkapitalrendite auf Basis des Betriebsgewinns über der Marke von 12 Prozent gehalten werden, was die Zurich im ersten Semester 2018 mit 12,3 Prozent problemlos erreicht hat. Auf der Kostenseite hat die Zurich im laufenden Jahr weitere Fortschritte erzielt. Bis 2019 peilt der Konzern gegenüber der Kostenbasis von 2015 Kostensenkungen in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar an. Davon wurden bis Ende Juni 900 Millionen umgesetzt. (SDA)
Unsere Autorin fährt zum ersten Mal mit Kindern in die Ferien und merkt wieder einmal, dass sie nicht verlieren kann. Auch nicht gegen Kinder.
Als Kind habe ich gern mit Fröschen gespielt. Wobei das ja absurd ist: Spielen funktioniert doch nur, wenn jemand zurückspielt. Mitspieler oder von mir aus diese Tennis-Maschine, die dem einsamen Spieler automatisch Bälle entgegenschmettert. Doch wie bitte soll sich ein Frosch beim Spielen verhalten? Das wird hier gerade etwas philosophisch. Aber man kann die Baby-Frösche, die sich in den Pool verirrt haben, suchen und retten. Man kann sie gefangen halten. Man kann ihnen ein kleines Zuhause basteln. Aus einer alten Holzkiste und viel Gestrüpp.
Letzten Sonntag habe ich von meinen ersten Ferien mit (nicht eigenen!) Kindern geschrieben. Fazit: Der Urlaub war schön, die Fahrt nicht. Nun will ich vom Spielen mit Kindern erzählen. Das führte bei meiner Rückkehr nämlich zu Diskussionen in der Redaktion. «Muss man Kinder gewinnen lassen?» – «Sicher nicht», sagt der eine Kollege. «Das können die Grossmütter vielleicht machen, aber ich will auch gewinnen.» Der andere ist etwas sanfter. Die Kollegin überlegt erst mal. Und was hab ich im Urlaub getan? Ich wollte gewinnen. Immer. Natürlich waren auch die Kinder begeistert von den Mini-Fröschli, aber wir haben auch zusammen gespielt. Beispiel Uno: Wenn die 6-Jährige vor mir die zweitletzte Karte legte, feuerte ich meine in Windeseile drauf und rief: «Du hast Uno vergessen, zwei Karten ziehen!» Bei Memory hoffte ich, dass sie nicht raffte, wo sich das passende Sujet, das ich gerade erst aufgedeckt hatte, befand. Und bei dem Ballspiel im Wasser, bei dem jemand in der Mitte spielt und versuchen muss, an den Ball ranzukommen, war es mir am liebsten, wenn die Kleinste in der Mitte war – und keine Chance hatte. Noch lieber wäre mir gewesen, wir hätten es im tieferen Wasser gespielt – wo sie nicht stehen konnte.
Meine Gschpändli waren nun etwas verdutzt. «Kannst du nicht verlieren?» – «Äh, nein, nicht so gut.» Als ich ihnen verriet, dass ich sogar ans Schummeln gedacht hatte, um zu gewinnen, waren sie sprachlos und meinten, gerade meine dunklen Seiten entdeckt zu haben. Ich verteidigte mich: «Ich habs ja nicht getan!» – «Ja, aber bei Kindern!» Recht haben sie. Als ich es meiner Mutter erzählte, meinte sie nur: «Schon als Kind konntest du nicht verlieren!» Recht hat sie. Vielleicht spiel ich deswegen heute noch gern mit Fröschen. Da verliere ich nie.
Bosten – Männer, die häufig Boxershorts tragen, haben mehr Spermien als solche mit enger sitzenden Unterhosen. Das fanden US-Forscher bei einer Studie mit mehr als 650 Männern heraus.
Erstere hätten auch eine höhere Spermienkonzentration und einen höheren Anteil an schwimmenden Spermien, schreibt das Team um Lidia Mínguez-Alarcón von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston. Es machte die Ergebnisse in der Fachzeitschrift «Human Reproduction» publik.
Die Träger enger Unterwäsche hingegen zeigten in ihrem Blut eine vergleichsweise hohe Konzentration des sogenannten follikelstimulierenden Hormons (FSH), das die Spermienproduktion anregt. Das könnte eine Reaktion des Körpers auf die verringerte Spermienproduktion bei den Freunden enger Unterwäsche sein, nehmen die Forscher an.
Mínguez-Alarcón und ihre Kollegen untersuchten für die Studie mehr als 650 Männer von Paaren, die wegen einem unerfüllten Kinderwunsch eine Klinik aufsuchten, deren Spermienkonzentration sich aber dennoch im Normalbereich bewegte. Sie befragten die Männer, welche Art von Unterhose sie üblicherweise trugen, und analysierten typische Werte männlicher Fruchtbarkeit.
Etwa die Hälfte der Männer trug am liebsten Boxershorts. Im Vergleich zu Männern, die andere Unterhosen bevorzugten, hatten die Boxershort-Träger 17 Prozent mehr Spermien, 33 Prozent mehr schwimmende Spermien, eine höhere Spermienkonzentration und geringere Werte von FSH. Besonders gross sei der Konzentrationsunterschied zwischen Boxershort-Trägern und Männern mit recht eng anliegenden Unterhosen gewesen.
Mit der Studie ist es zwar nicht möglich, direkt zu beweisen, dass enge Unterhosen eine Ursache für eine geringere Spermienzahl sind. Die Autoren verweisen jedoch darauf, dass frühere Studien zu ähnlichen Ergebnissen gekommen seien. Bei einer davon hätten zwei Probanden jeweils monatelang enge und ebenso lang weite Unterhosen getragen.
«Die Studie gibt einen Hinweis darauf, wie Männer mit Fertilitätseinschränkungen vielleicht günstigen Einfluss auf ihre Fruchtbarkeit nehmen können», meint Sabine Kliesch, Chefärztin der Abteilung für Klinische und Operative Andrologie am Universitätsklinikum Münster, auf Anfrage. «Allerdings bewegen sich alle gemessenen Veränderungen im Normbereich. Man sollte diese Befunde also nicht überbewerten.» Vor allem weist Kliesch darauf hin: «Man darf ganz sicher nicht den Umkehrschluss machen, dass das Tragen von Nicht-Boxershorts zur Unfruchtbarkeit führt!»
Ähnlich äussert sich auch Florian Wagenlehner, Direktor der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Andrologie am Universitätsklinikum Giessen und Marburg: «Untersuchungen zeigen eine Abnahme der Spermienqualität bei Männern in der westlichen Welt über die letzten Jahrzehnte. Mögliche Ursachen sind die Ernährung, ein erhöhter Body Mass Index, aber auch eine erhöhte Temperatur des Hodensacks.» Die optimale Betriebstemperatur des Hodens liegt einige Grad unter der Körperkerntemperatur.
Viele dieser Einflussfaktoren, wie das Gewicht und Alter der untersuchten Männer, ob sie jemals geraucht haben oder ihre Liebe zu heissen Bädern wurden in der Studie beachtet. Sie beeinflussen deren Aussage also nicht. Andere Faktoren wie etwa die Art der Überhosen, die die Männer am liebsten tragen, wurden aber nicht untersucht, etwa ob diese sehr eng sind.
Die Autoren verweisen auch darauf, dass sie Probanden aus Fruchtbarkeitskliniken ausgewählt hatten. «Diese Studie kann einen Hinweis geben, dass es in der Beratung dieser Männer sinnvoll ist, auf die Möglichkeit einer negativen Beeinflussung der Fruchtbarkeit durch zu enge Unterhosen hinzuweisen und gegebenenfalls weite Unterhosen zu empfehlen», so Wagenlehner.
Sein 200-Meter-Halbfinal am Donnerstag war stark. Obwohl Alex Wilson nach seinem Lauf erneut frei von der Leber weg erzählt, haben bei der Berliner EM seine Beine nun die Zunge überholt. Im Final vom Donnerstag ist jetzt alles möglich!
Mit seinen Sprüchen hat sich Alex Wilson schon seit Längerem zur Kultfigur gemacht. Und nach seinem hochüberlegen Sieg am Mittwochabend im Halbfinal (20,16 Sekunden) haut er gleich den nächsten raus: «Ich hätte ungewollt fast eine Show geboten. Ich musste mich nach dem Zieleinlauf kurz verstecken und habe gekotzt.» Das zeigt, wie viel Druck vor diesem Auftritt in seinem Innersten steckte.
Diese 20,16 Sekunden des Halbfinals hätten sich so leicht angefühlt. «Aber meine Finalgegner wissen, was ich kann.» Und Alex gibt der Konkurrenz für den Final vom Donnerstagabend (21 Uhr) auch gleich noch einen Tipp. Wer vor ihm sicher sein wolle, müsse nach der Kurve fünf Meter Vorsprung habe.
Alex lacht zwar, aber seine Kampfansage in Richtung EM-Podest meint er diesmal todernst. «Viele haben mich belächelt und nicht an mich geglaubt. Ich habe aber den Glauben nie verloren, auch meine liebe Frau nicht.»
Was für eine Ansage! Fast zu schön, um wahr zu sein. Übrigens: Das einzige Sprint-EM-Gold für die Schweiz kam auch über 200 m – 1969 in Athen von Philippe Clerc.
Alex Wilsons Final über 200 m geht am Donnerstagabend um 21.05 Uhr über die Bühne.
Nagasaki – Mit einem Appell zur weltweiten Abschaffung der Atomwaffen haben die Überlebenden des Atombombenabwurfs vor 73 Jahren auf die japanische Stadt Nagasaki der Opfer gedacht. Erstmals nahm mit Antonio Guterres ein Uno-Generalsekretär an der Gedenkveranstaltung teil.
Nagasakis Bürgermeister Tomihisa Taue mahnte am Donnerstag die rechtskonservative Regierung seines eigenen Landes, ihrer «moralischen Verpflichtung» nachzukommen, sich in führender Rolle für eine atomwaffenfreie Welt einzusetzen.
Uno-Generalsekretär Guterres warnte, die Atomwaffenstaaten seien dabei, ihre Arsenale zu modernisieren. Zugleich verlangsamten sich die Abrüstungsprozesse oder seien zum Erliegen gekommen. Er forderte alle Staaten auf, dringend Fortschritte zur Abschaffung von Atomwaffen zu machen.
Um 11.02 Uhr (Ortszeit), dem Zeitpunkt, als am 9. August 1945 die von einem US-Bomber abgeworfene Atombombe «Fat Man» über der Stadt explodierte, legten die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung eine Schweigeminute ein. Allein in Nagasaki wurden damals etwa 70'000 Menschen durch direkte Einwirkung getötet, 75'000 weitere verletzt.
Drei Tage zuvor hatten die USA bereits Hiroshima durch eine Atombombe mit geringerer Sprengkraft verwüstet. Unter dem Eindruck der Zerstörungen kapitulierte das Kaiserreich Japan am 15. August 1945. Hiroshima und Nagasaki wurden als die ersten von einer Atombombe verwüsteten Städte weltweit als Symbol für den Frieden bekannt.
Der Schweizer Stan Wawrinka schlägt in Toronto (Kanada) den Ungaren Márton Fucsovics in drei Sätzen. Im Achtelfinal wartet nun der Weltranglistenerste Rafael Nadal.
Nach dem Sieg in der 1. Runde gegen Nick Kyrgios (ATP 17) hat Stan Wawrinka (ATP 195) am Mittwochabend in Toronto (Kanada) nachgelegt. Der Romands schlägt Márton Fucsovics (ATP 51) in drei Sätzen mit 1:6, 7:6 und 7:6.
Wie schon im Spiel gegen den Australier verpennt der Romand den ersten Satz komplett. Dann aber dreht Stan auf und spielt mit dem Ungaren Fucsovics auf Augenhöhe. Zweimal gehts ins Tiebreak, zweimal behält der Schweizer die Nerven. Vorallem im zweiten Satz spielt «Stan the Man» seine Kämpfer-Qualitäten aus und wehrt insgesamt vier Matchbälle von Fucsovics ab.
Im Achtelfinal trifft Wawrinka nun auf den Weltranglistenersten Rafael Nadal.
Mataram – Die Zahl der Toten durch das jüngste Erdbeben auf der indonesischen Ferieninsel Lombok ist auf 164 gestiegen. Mindestens 1400 Menschen seien schwer verletzt und rund 156'000 obdachlos geworden, sagte ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde der Agentur AFP.
Die Behörden baten um Medizin, Lebensmittel und sauberes Wasser für die Betroffenen.
Am Sonntagabend hatte sich ein Beben der Stärke 6,9 in nur zehn Kilometern Tiefe ereignet und tausende Gebäude zerstört oder beschädigt. Auf den nahe gelegenen Gili-Inseln und auf Bali waren die Erschütterungen ebenfalls deutlich zu spüren. Es gab heftige Nachbeben. Eine Woche zuvor waren auf Lombok bereits 17 Menschen bei einem Erdbeben der Stärke 6,4 ums Leben gekommen.
BERN - Im September wollte der Bundesrat das Rahmenabkommen mit der EU unterschreiben und so die Grundlage für neue bilaterale Verträge legen. Daraus wird nichts, plötzlich hat Bundesrat Johann Schneider-Ammann fast niemanden mehr zum Verhandeln.
Gestern warf der Schweizer Gewerkschaftsbund (SGB) Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66) den Fehdehandschuh hin: Er verlässt die Verhandlungsrunde, die Anpassungen beim Lohnschutz sucht. Das ist Brüssels Bedingung für die Weiterentwicklung des bilateralen Wegs mit einem Rahmenabkommen.
Gewerkschaftsboss Paul Rechsteiner (65) wirft Schneider-Ammann vor, der EU die Türen für Lohn- und Sozialdumping zu öffnen. Und Vania Alleva (49), Chefin der Gewerkschaft Unia, doppelt nach: Das Vorgehen des Wirtschaftsdepartements sei ein «Verrat an den Arbeitnehmenden». Kurz bevor sie ihren Abgang vom Verhandlungstisch vor den Medien inszeniert hatten, zeigten sich der Gewerkschaftsdachverband Travailsuisse und die SP solidarisch.
Gewerkschaften «verbiegen» FaktenEilig lud Bundesrat Schneider-Ammann darauf die Medien ins Bundeshaus, um die Vorwürfe zu parieren: «Ich akzeptiere nicht, dass man mir vorwirft, Arbeitsplätze und Löhne aufs Spiel zu setzen.» Die Gewerkschaften würden Dinge, auf die man sich geeinigt habe, «verbiegen und verkürzen» – so gehe man mit einem Bundesrat nicht um.
Nun bleibt Schneider-Ammann nichts übrig, als allein mit Arbeitgebern und Kantonen nach Lösungen bei den flankierenden Massnahmen zu suchen, mit denen die EU leben kann.
Bundesrat kann seine Ambitionen begrabenSchliesslich ist der Fahrplan zum Abschluss eines Rahmenabkommens, das die Grundlage für weitere bilaterale Verträge bilden soll, ambitioniert. BLICK weiss: Plan des Bundesrats war, das Rahmenabkommen noch im September zu paraphieren.
Das kann er vergessen: Weil die SVP schon aus Prinzip gegen ein Abkommen mit Brüssel ist, die SP ebenfalls abwinkt und auch die CVP nicht mehr an ein Abkommen glaubt, wie Parteichef Gerhard Pfister (55) im BLICK-Interview nahelegt, steht die FDP alleine da.
Und Schneider-Ammann hat nur noch die Arbeitgeber an seiner Seite. Die Kantone dürften sich ebenfalls zurückziehen, sobald sie merken, dass einzig die Freisinnigen und die kleine GLP dem Wirtschaftsminister die Stange halten.
Es braucht mehr als ein GewitterSchneider-Ammann machte keinen Hehl daraus, wie enttäuscht er über die Entwicklung ist. Er hatte wohl tatsächlich geglaubt, auf dem richtigen Weg zu sein. Und er attestierte Rechsteiner selbst gestern noch, dass es diesem um die Sache gehe. In diesem Punkt hatte er wohl recht. Dass es nun aber bloss ein reinigendes Gewitter braucht und doch noch alles gut kommt, wie er glaubt, darf bezweifelt werden.
Für diese Schweirigkeiten kann sich Schneider-Ammann zuallererst bei seinem Parteikollegen Ignazio Cassis (57) bedanken. Der FDP-Aussenminister hatte die flankierenden Massnahmen im Juni plötzlich in Frage gestellt, statt zuerst hinter den Kulissen das Gespräch mit den Sozialpartnern zu suchen.
SVP ist die lachende DritteSchon macht wieder der «Praktikant Cassis» die Runde in Bundesbern. SP-Chef Christian Levrat (48) hatte den Bundesratsneulig vor einem Jahr so betitelt und ihm die Schuld für die damaligen Schwierigkeiten mit der EU gegeben. Rechsteiner bezeichnete die beiden FDP-Bundesräte gestern sogar als «Gefahr für die Schweiz».
Nur einen freut die Entwicklung: SVP-Chef Albert Rösti (51). Endlich würden es auch die Gewerkschaften erkennen: «Um die Arbeitnehmer zu schützen, müsse man sich ganz klar vom Abkommen distanzieren.»
Die US-Regierung um Präsident Donald Trump (72) gab am Mittwoch neue Sanktionen gegen Russland bekannt. Im schlimmsten Fall werden die diplomatischen Beziehungen der beiden Länder eingestellt. BLICK beantwortet mit US-Experten die fünf drängendsten Fragen.
Wars das mit der «Freundschaft» zwischen US-Präsident Donald Trump (72) und dem russischen Staatschef Wladimir Putin (65)? Am Mittwochnachmittag (Ortszeit) kündigte die USA neue Sanktionen gegen Russland an.
Die symbolische Strahlkraft ist enorm, sagt Politologe David Marples, der sich intensiv mit den Beziehungen zwischen der USA und Russland befasst. «Das ist eine neue Eskalation.» BLICK beantwortet zusammen mit mehreren US-Experten die fünf drängendsten Fragen:
Was sind die Gründe?Es geht um den Fall Skripal. Der frühere russische Doppelagent wurde im Frühling im englischen Salisbury Opfer eines Giftgas-Anschlags. Gegen Sergej Skripal und seine Tochter wurde das Nervengift «Nowitschok» eingesetzt.
Grossbritannien und die USA machen Moskau für die Tat verantwortlich. Der Kreml weist das allerdings zurück.
Was ist Trumps Haltung zu den neuen Sanktionen gegen Russland?Der US-Präsident hat sich bisher noch nicht geäussert. Er hatte aber wohl keine grosse Wahl. Nach einem Gesetz von 1991 musste er handeln, nachdem seine Regierung die Russen für einen chemischen oder biologischen Waffenangriff verantwortlich gemacht haben.
Trump dürfte kein Fan der neuen Sanktionen sein. Beim Gipfeltreffen in Helsinki im Juli machte er deutlich, dass er sich eine engere Beziehung zwischen den beiden Staaten wünscht. Die nun verhängten Sanktionen verdeutlichen die Kluft zwischen der versöhnlichen Sprache von Trump gegenüber Russland und der harten Haltung seiner Regierung und des Kongresses. «Das ist eine erneute Demonstration der inneren Zerrissenheit der Weltmacht USA», sagt Politikwissenschaftler Karl Kaiser von der renommierten Harvard University zu BLICK.
Kyle Haynes, Politologin an der US-Universität Purdue, ist von der Zurückhaltung des US-Präsidenten überrascht: «Ich hätte erwartet, dass Trump auf Twitter gegen dieses Gesetz wettert. Aber er ist wohl froh, dass die Sanktionen sich nicht auf die Einmischung der Russen in den US-Wahlkampf 2016 beziehen.»
Wie sehen die Sanktionen im Detail aus?In einem ersten Schritt ändert sich noch nicht viel. In zwei Wochen sollen die ersten Massnahmen in Kraft treten. Technologieexporte nach Russland sind betroffen – die befinden sich aber aufgrund früherer Sanktionen bereits auf der Liste. Neu dürften sämtliche Exportanfragen zu Elektronik und Monitoren ohne Ausnahme abgelehnt werden.
Viel gravierender wäre der zweite Schritt: Sofern Russland nicht innerhalb von 90 Tagen zustimmt, den Einsatz chemischer Waffen einzustellen und Inspektionen zur Bestätigung ihrer Beseitigung zuzulassen, verlangt das Gesetz von 1991 weitere Massnahmen. Die Regierung könnte dann die Rücknahme von US-Bankkrediten anordnen und die diplomatischen Beziehungen zum Kreml aussetzen. Auch russische Fluggesellschaften dürften auf amerikanischem Boden nicht mehr landen.
Wird die USA die diplomatischen Beziehungen zu Russland in 90 Tagen wirklich kappen?Davon ist zurzeit nicht auszugehen. Das Gesetz von 1991 verlangt lediglich, dass weitere Massnahmen von den oben aufgeführten Möglichkeiten durchgesetzt werden müssen. Es lässt Trump also einen gewissen Spielraum offen.
Wie schwer treffen die Sanktionen die Russen?Der Handel zwischen den USA und Russland ist nicht besonders gross. «Es geht vielmehr um die symbolische Wirkung dieser Sanktionen», erklärt Politologin Kyle Haynes. Ein Landeverbot für russische Airlines und ein starker Rückgang des Handels würde eine weitere Abwärtsspirale in den Beziehungen der beiden Länder nach sich ziehen, ist sie überzeugt.
Gaza – Erneut ist es am Rande des Gazastreifens zu Gewalt gekommen. Aus dem Küstengebiet feuerten Palästinenser Raketen nach Israel, die dortige Armee reagierte Luftangriffen. Drei Palästinenser starben, darunter eine schwangere Frau und ihre kleine Tochter.
Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach Angaben palästinensischer Behörden eine schwangere Frau und ihre 18 Monate alte Tochter getötet worden. Der Vater wurde bei dem Angriff in Deir al-Balah in Zentralgaza verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am frühen Donnerstagmorgen mitteilte. Die 23-jährige Frau sei im neunten Monat schwanger gewesen.
Zuvor war ein Mitglied des bewaffneten Flügels der im Gazastreifen herrschenden Hamas bei einem Luftangriff auf sein Auto getötet worden. Acht weitere Palästinenser wurden dem Ministerium zufolge verletzt.
Nach Angaben der israelischen Armee waren am Mittwoch rund 70 Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert worden, drei Israelis wurden demnach leicht verletzt. Elf Raketen wurden abgefangen, die meisten landeten auf freiem Gelände. Die israelische Armee attackierte nach eigenen Angaben daraufhin ihrerseits zwölf Ziele im Gazastreifen.
Seit Ende März sind bei Protesten und Konfrontationen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza über 160 Palästinenser von israelischen Soldaten getötet worden. Ein israelischer Soldat wurde erschossen.
Die Palästinenser fordern ein Ende der Gaza-Blockade und ein Rückkehrrecht in ihre frühere Heimat oder die ihrer Eltern und Grosseltern. Diese Dörfer oder Städte gehören heute zum israelischen Staatsgebiet. Sie beziehen sich dabei auf Flucht und Vertreibung Hunderttausender Menschen im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948. Israel lehnt die Forderungen ab.
Die im Gazastreifen herrschende Hamas wird von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Sie hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahne geschrieben.
Ein in einem heruntergekommenen Versteck im US-Bundesstaat New Mexico festgenommener Mann hat dort festgehaltene Kinder für Schiessereien an Schulen trainiert. Dieser Auffassung ist die Staatsanwaltschaft.
Schwere Anschuldigungen gegen einen Amerikaner. Siraj Ibn Wahhaj soll in einem Versteck im US-Bundesstaat New Mexico Kinder für Schulattentate ausgebildet haben. Die Pflegemutter eines der befreiten Kinder habe angegeben, der festgenommene Wahhaj habe «das Kind im Umgang mit einem Sturmgewehr zur Vorbereitung für künftige Schulschiessereien trainiert», teilte die Staatsanwaltschaft von New Mexico am Mittwoch mit.
Wahhaj stelle eine «grosse Gefahr für die auf dem Grundstück gefundenen Kinder sowie für die Allgemeinheit als Ganzes dar», heisst es in der Akte der Staatsanwaltschaft.
Kinder im Alter von 1 bis 15 Jahren festgehaltenIn dem Versteck in einer abgelegenen Gegend New Mexicos waren am Freitag elf völlig verwahrlosten Kinder im Alter zwischen einem und 15 Jahren entdeckt worden. Die Behörden hatten erklärt, die Kinder aus der Hand bewaffneter «Extremisten» befreit zu haben. Insgesamt fünf Menschen wurden vor Ort festgenommen, darunter Wahhaj.
Am Dienstag teilte der örtliche Sheriff mit, auf dem Gelände sei die Leiche eines Kindes gefunden worden. Dabei handelt es sich mutmasslich um Wahhajs Sohn, die Identifizierung läuft noch. Der damals dreijährige Junge war Ende vergangenen Jahres von seiner Mutter im Bundesstaat Georgia als vermisst gemeldet worden. Der Einsatz, der am Freitag zur Befreiung der elf Kinder geführt hatte, war Teil der monatelangen Suche nach dem entführten Jungen aus Georgia gewesen. (SDA)
Kanadas Premierminister Justin Trudeau bleibt in der diplomatischen Krise mit Saudi-Arabien hart. Trotz harten Konsequenzen nimmt er die Kritik an der Menschenrechtslage in Saudi-Arabien nicht zurück.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau lehnte es am Mittwoch bei einem Auftritt in Montreal ab, Kritik an der Menschenrechtslage in Saudi-Arabien wie von der dortigen Regierung gefordert zurückzunehmen. «Wir respektieren ihre Bedeutung in der Welt und erkennen an, dass sie bei einer Anzahl wichtiger Themen Fortschritte gemacht haben», sagte Trudeau. «Wir werden aber gleichzeitig klar und bestimmt Menschenrechtsthemen zu Hause und auf der Welt ansprechen, wo immer wir die Notwendigkeit sehen.»
Trudeau fügte hinzu, Kanadier erwarteten von ihrer Regierung, sich weltweit für die Einhaltung der Menschenrechte einzusetzen. Der saudi-arabische Aussenminister Adel al-Dschubair hatte zuvor gesagt, Kanada «hat einen Fehler gemacht und muss ihn korrigieren».
Trudeau sagte, die kanadische Aussenministerin Chrystia Freeland habe am Dienstag mit Al-Dschubair telefoniert. Der saudi-arabische Aussenminister forderte am Mittwoch auf Twitter aber erneut, Kanada müsse sein Vorgehen gegenüber dem Königreich «korrigieren».
Botschafter abgezogen, Flüge eingestelltAuslöser der Verwerfungen zwischen beiden Ländern war ein kritischer Tweet der kanadischen Aussenministerin Freeland vom vergangenen Donnerstag zur Festnahme von Menschenrechtsaktivisten in Saudi-Arabien (BLICK berichtete). Riad reagierte mit einer ganzen Reihe von Gegenmassnahmen. Unter anderem wies das Königreich den kanadischen Botschafter aus, zog seinen Botschafter aus Ottawa zurück und stoppte die medizinische Behandlung von saudi-arabischen Staatsbürgern in Kanada.
Das Vorgehen Saudi-Arabiens wird von Beobachtern als Versuch gesehen, andere Länder von der Kritik gegenüber dem Land abzuschrecken. Westliche Regierungen schwiegen zu der Krise bislang, während die arabischen Staaten sich auf die Seite Saudi-Arabiens stellten. (SDA)
Tokio – Der Taifun «Shanshan» hat die Ostküste Japans mit Regenfällen überzogen. Der Sturm bewegte sich am frühen Donnerstag vor der Pazifikküste in nördliche Richtung über dem Meer weiter. Die nationale Wetterbehörde warnte die Bewohner im Nordosten etwa vor hohen Wellen.
Rund 100 Flüge und einige Zugverbindungen wurden gestrichen, wie örtliche Medien berichteten. Eine alte Frau brach sich am Vortag beim Sturz durch die Windböen das Bein. Auch drei weitere Menschen verletzten sich, hiess es.
Der 13. Taifun der Saison bewegte sich am Morgen (Ortszeit) langsam vor der Küste der Tokioter Nachbarprovinz Chiba entlang. Die Windgeschwindigkeiten nahe seinem Zentrum gab die nationale Wetterbehörde mit bis zu 180 Kilometern in der Stunde an.
Ein weisses Cabrio rollt im Ford-Werk in Flat Rock, einem Vorort der US-Autometropole Detroit, vom Fliessband: der zehnmillionste Mustang seit der Lancierung des Pony-Cars 1964!
Damals bot das Sportcoupé und -cabrio mit der langen Motorhaube und dem knackigen Fliessheck genau das, worauf die Amis lange gewartet hatten: ein erfrischend anderes Auto, erschwinglich und doch mit tollem Styling und Power. So verkaufte Ford statt der angepeilten 100'000 Stück im ersten Jahr über eine Million in 18 Monaten.
Längste Verfolgungsjagd der Filmgeschichte mit einem MustangZur Ikone wurde der Trendsetter vier Jahre später durch seinen Auftritt im Thriller «Bullitt». In einem grünen Mustang GT Fastback donnerte Hollywoodstar Steve McQueen alias Lt. Frank Bullitt in einer der längsten Verfolgungsjagden der Kinogeschichte durch die Strassen von San Francisco. Seither hatte der Mustang über 500 Auftritte in Kinofilmen und Serien – mehr als jedes andere Auto. Auch auf Facebook hat der Pony-Car mehr Follower als irgendein anderes Fahrzeug.
Dem Legendenstatus der ersten Mustang-Generation ist es zu verdanken, dass das Modell heute noch produziert wird. Liebling der Fans bleibt die erste Generation, die von 1964 bis 1973 in vier Varianten mit V6- und V8-Motoren gebaut wurde. Gut erhaltene Oldtimer kosten schnell das Doppelte eines aktuellen Mustang (GT mit Fünfliter-V8 und 451 PS ab 52'400 Fr.). Der Mustang ist ein idealer Oldtimer, weil er langlebig ist, die Technik robust und es genug Ersatzteile gibt. Aber Vorsicht: Verschiedene Bauteile neigen zur Durchrostung. Deshalb gilts, bei Schnäppchen besonders wachsam zu sein.