Sind die flankierenden Massnahmen der Schweiz wirklich so viel besser als der Lohnschutz in der EU? Über diese Frage ist ein heftiger Streit entbrannt. BLICK macht den Vergleich.
«Das Schutzniveau der EU und jenes der Schweiz sind nicht vergleichbar», sagt Gewerkschaftsboss Paul Rechsteiner (65) derzeit jedem, der es hören will. Der St. Galler SP-Ständerat begründet damit seinen Boykott der Verhandlungen mit Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66) über die Anpassung der Flankierenden Massnahmen (Flam). Brüssel besteht auf Änderungen, damit es beim Rahmenabkommen weitergehen kann.
Für Rechsteiner und seine Gewerkschafter ist klar: So soll der hohe Schweizer Lohnschutz torpediert werden. Ihre Gegenspieler aus Politik, Wirtschaft und Recht sagen: Chabis – der Schutz vor Lohndumping in der EU sei ebenso hoch.
Die EU hat die Regeln verschärftFakt ist: Erst diesen Frühling hat die EU die sogenannte Entsenderichtlinie verschärft. Diese soll – wie die Schweizer Flam – dafür sorgen, dass Firmen, die im Ausland tätig sind, die dort gültigen Löhne zahlen und Arbeitsbedingungen einhalten.
Die Verschärfungen sind nicht ohne: Mussten ausländische Unternehmen bisher nur den landesüblichen Mindestlohn zahlen, sollen sie künftig den ortsüblichen Tariflohn und zudem auch auch Weihnachts- oder Feriengeld zahlen. Kost und Logis dürften nicht mehr vom Lohn abgezogen werden. Allerdings: Die Richtlinie tritt erst 2020 in Kraft – und dürfte je nach EU-Staat unterschiedlich umgesetzt werden.
Von EU-Staat zu EU-Staat unterschiedlichSchon in den letzten Jahren haben einige Länder ihre Gesetze gegen Lohndumping verschärft, darunter Frankreich und Italien. Andernorts wie in Österreich wurden die Hürden eher abgebaut. Das hatte Folgen, so der Zentralsekretär des Österreichischen Gewerkschaftsbundes: «In Österreich galt bis 2016 eine Meldefrist. Diese und weitere Massnahmen mussten auf Druck der EU abgeschafft werden», schrieb Bernhard Achitz (53) Anfang Juli in einem Brief an Rechsteiner. Dadurch sei der Kampf gegen Lohndumping schwieriger geworden. «Besonders in den östlichen Bundesländern und der Baubranche ist die Situation sehr problematisch geworden», so Achitz.
Einer, der den direkten Vergleich hat, ist Christoph Arnold (41), Leiter Europapolitik von Handwerk International Baden-Württemberg. Denn die süddeutschen Handwerksbetriebe sind sowohl in Österreich als auch in Frankreich und der Schweiz tätig.
Der bürokratische Aufwand ist gewachsen – an jeder GrenzeBesonderes Ärgernis der Flam ist gemäss Arnold, dass sich Unternehmen acht Tage vor einem Einsatz in der Schweiz anmelden müssen. Auch wenn das in den meisten Fällen unproblematisch sei: «Wir können das Argument, dass man acht Tage braucht, um Kontrollen zu organisieren, nicht nachvollziehen. Österreich schafft eine hohe Kontrolldichte ohne so viel Vorlaufzeit.»
Allerdings schränkt Arnold ein: Der bürokratische Aufwand sei nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Frankreich und Österreich stetig gewachsen. Das treffe vor allem die grenznahen KMU. «Wir wissen von Fällen, in denen sich Handwerker aus dem langjährigen Frankreich-Geschäft zurückgezogen haben», sagt er.
ItalienItalien hat den Lohnschutz vor zwei Jahren verschärft. Begründet wurde dies mit dem beunruhigenden Anstieg des Sozialdumpings, zum Beispiel auf den Gemüse- und Fruchtplantagen. So gelten nun für die entsandten Arbeitnehmer italienische Arbeitsbedingungen. Und die haben es in sich: Je nach Ort, Region und Berufsbranche diktieren die in Italien starken Gewerkschaften zusätzlich zu den Gesetzen Mindestlohn und -ferien, Höchstarbeitszeit sowie Massnahmen für Sicherheit, Gesundheit oder Gleichberechtigung.
Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter nach Italien schicken, müssen diese zudem neu spätestens am Vortag der Einreise anmelden. Das geht nur noch über ein Internetportal des Arbeitsministeriums. Zudem muss das Unternehmen bis zwei Jahre nach der Entsendung eine Reihe von Unterlagen wie Lohn- und Stundenzettel bereithalten und einen Ansprechpartner mit Adresse in Italien bestimmen, der Akten und Dokumente empfangen und verschicken kann. Damit das alles eingehalten wird, gibt es ein Inspektorat. Dieses hilft auch Arbeitnehmern, die sich schlecht behandelt fühlen.
Auch in Österreich müssen ausländische Firmen Mitarbeiter, die sie entsenden, vorher anmelden, via elektronisches Formular. Die Anmeldung muss vor Beginn der Arbeit erfolgen. Bis 2016 galten längere Fristen. Ob der ortsübliche Lohn gezahlt wird, kontrolliert der Staat. Dafür muss der Arbeitnehmer immer Dokumente bei sich haben: Anmeldung, Sozialversicherungsnachweis, Arbeitsvertrag, Lohnnachweise – alles auf Deutsch. Besonders häufig kommt es in der Baubranche zu Verstössen: 2017 betrug die Sozialdumping-Quote bei Entsendungen 44,5 Prozent. Bei vorsätzlichem Unterschreiten der Mindestlöhne muss der Arbeitgeber mit Sanktionen rechnen. In der Praxis können die ausländischen Lohndumper jedoch selten zur Verantwortung gezogen werden – denn Strafbefehle bei Sozialbetrug können nicht europaweit ausgeschrieben werden. Österreich setzt sich daher dafür ein, dass die EU eine europäische Arbeitsmarktbehörde schafft – und dass deren Sitz Wien ist.
FrankreichWer Arbeitnehmer nach Frankreich schicken will, muss sich durch ziemlich viel Papier wühlen – und Französisch können: Wie in Österreich und Italien muss man die Arbeiter namentlich anmelden, bevor sie das erste Werkzeug in die Hand nehmen dürfen. Die Anmeldung muss in der Landessprache erfolgen und bereits Angaben zu Lohn, Arbeitszeiten und eventuell auch Unterkunft enthalten. Die entsandten Arbeiter müssen viele Dokumente mit sich herumtragen: Krankenkassennachweis, Auftragsbestätigung, ja sogar den Gesellschaftervertrag des Unternehmens. Das Unternehmen muss zudem einen Vertreter in Frankreich benennen, der alle erforderlichen Unterlagen bereithält und sogar telefonisch erreichbar sein muss.
Die Liste der Pflichten ist lang und wer dagegen verstösst, muss Strafen hinnehmen. Fehlverhalten wird mit bis zu 2000 Euro geahndet.
Deutschland war im Jahr 2016 mit rund 440'000 Personen das Hauptzielland für entsandte Arbeitnehmer aus anderen Staaten der EU. Eine Meldepflicht kennt der nördliche Nachbar allerdings nur für Branchen, die besonders Schwarzarbeit-gefährdet sind. Dazu gehören unter anderem Baugewerbe, Fleischwirtschaft, Hotellerie und Gastronomie. In diesen Branchen müssen die Arbeitgeber ihre Arbeiter elektronisch an den deutschen Zoll melden, der auch kontrolliert, ob die Standards eingehalten werden. Etwa 6500 Beamte stehen dafür zur Verfügung. Wie viele Kontrollen 2017 spezifisch bei EU-Ausländern durchgeführt wurden, lässt sich nicht sagen. Allerdings wurden über 130'000 Ermittlungsverfahren wegen Lohn- und Sozialdumping eingeleitet und Bussen von mehr als 30 Millionen Euro ausgesprochen. Zum Vergleich: In der Schweiz wurden 44'000 Kontrollen durchgeführt, 2600 Bussen und 3700 Sperren ausgesprochen.
Im Sägemehl waren sie Rivalen, ausserhalb davon sind sie gute Freunde. Exklusiv für BLICK widmet Christian Stucki einige Zeilen an den zurückgetrenen Matthias Sempach.
Lieber Mättu
Du hast mich ja schon in der Vergangenheit im Sägemehl ein paar Mal auf dem falschen Bein erwischt. Aber jetzt hast du mich mit deinem Rücktritt wirklich total überrascht. Ich bin bis gestern fest davon ausgegangen, dass du mindestens bis zum nächsten Eidgenössischen im kommenden Sommer in die Zwilchhosen steigst. Aber ich habe ja auch nicht gewusst, dass du neben den Rückenproblemen nun auch noch von einem Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich geplagt wirst. Deshalb kann ich mit etwas Abstand sagen, dass du alles richtig gemacht hast. Du hast in unserem Sport ja fast alle grossen Titel gewonnen.
Im Gegensatz zu mir darfst du dich Schwingerkönig nennen. Am Unspunnen hast du, anders als ich, zwar nie gewonnen. Aber diese Scharte hättest du wahrscheinlich sowieso nicht mehr auswetzen können, schliesslich findet der nächste Unspunnen-Schwinget in Interlaken erst in fünf Jahren statt.
Deshalb ist dein Rücktritt nach der jüngsten Diagnose deines Arztes ganz sicher die einzig richtige Entscheidung. Denn hättest du unter diesen Voraussetzungen weitergemacht, hättest du eine noch gröbere Erkrankung riskiert. Ein solches Abenteuer hätte vielleicht sogar im Rollstuhl enden können. Aber jetzt kannst du mit hoch erhobenem Haupt abtreten.
Und ich denke zurück an viele ganz besondere Momente, die ich in den letzten fast drei Jahrzehnten mit dir erleben durfte. Wenn ich mich richtig erinnere, sind wir uns erstmals im Frühling 1993 an einem Buebe-Schwinget begegnet. Ich kann dir nicht mehr sagen, wer damals gewonnen hat. Ich weiss aber, dass ich dir körperlich überlegen war. Durch die zahlreichen Duelle an Jungschwinger-Tagen sind wir uns auch menschlich nähergekommen. Ich habe ein paar Mal in deinem Elternhaus auf dem Sofa übernachtet, nachdem wir beide im Ausgang die Nacht zum Tag gemacht haben. Legendär ist unsere Fasnachtsparty in den frühen 2000er-Jahren, bei der ich als Frau verkleidet aufgetreten bin.
Im Sport sind wir uns auf eidgenössischer Ebene nichts schuldig geblieben. Ich durfte mich 2008 nach dem gestellten Schlussgang mit dir als Kilchberg-Sieger feiern lassen, du hast 2013 nach dem Schlussgang-Sieg gegen mich den Thron erobert. Der «Muntsch», den ich dir in diesem Moment auf die Stirn gesetzt habe, ist ein Beleg dafür, dass unsere Freundschaft nie unter unseren intensiven Zweikämpfen im Sägemehl gelitten hat. Genervt hast du mich in all den Jahren eigentlich nur dann, wenn du auf gemeinsamen Autofahrten nur Jodel-Lieder hören wolltest, während ich mir lieber Rockmusik reingezogen hätte.
Aber zusammenfassend darf ich sagen: Mättu, äs isch geil gsi mit dir.
Dein Chrigu
BEINWIL AM SEE AG - Im normalen Leben kümmert sich der Aargauer Sozialarbeiter Fabio D. (44) um Menschen und Jugendliche in Not. Doch: In seiner Freizeit fungiert er als Freier. In Deutschland soll er einen 15-Jährigen missbraucht haben.
Alles beginnt mit einer unverfänglichen Nachricht auf Facebook. Der junge Leon* (15) aus Bayern wird von einem vermeintlich gleichaltrigen Buben angetextet. Man chattet, versteht sich gut, Selfies werden ausgetauscht. Es wird offener, intimer. Auf einem Bild ist der Teenager nackt zu sehen – ein fataler Fehler.
Denn: Sein Kollege ist kein Teenager, sondern entpuppt sich als einen älteren Mann namens Rolf E.* (50). Leon wird nun mit seinem Nacktbild erpresst. Der Unbekannte droht mit der Veröffentlichung des Bildes: bei Freunden, der Familie, überall. Er fordert eine Gegenleistung: Leon soll sich anderen Männern für Sex anbieten – nur dann bleibe das Foto unter Verschluss. Der Bub stimmt in seiner Not und aus tiefer Scham dem perversen Geschäft zu. Immer wieder.
Fabio D. reist für Sex mit dem Jungen nach DeutschlandWie der «Stern» schreibt, mutiert sein Erpresser nun zum Zuhälter und offeriert Leon auf einschlägigen Internetseiten. Männer melden sich. Rolf E. vermittelt. Die Freier zahlen für Sex. Nach BLICK-Informationen wird auch der Aargauer Fabio D.* (44) auf den 15-Jährigen aufmerksam und reist nach Deutschland. Für 400 Euro hat er Analverkehr mit Leon. Der Junge bekommt das Geld in bar. Rolf E. kassiert eine Vermittlungsgebühr.
Im Sommer 2015 fliegt der Pädo-Ring auf – Rolf E. wird festgenommen. Den Ermittlern bietet sich ein düsteres Bild: Auf dem Rechner finden sich 500 Nacktfotos von diversen Buben, dazu eindeutige Chatverläufe. Die deutschen Fahnder stossen auf das Schicksal von Leon – und auf den verdächtigen Freier aus dem Aargau.
Die deutschen Ermittler bitten die Aargauer Behörden um HilfeDie Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth bittet die Staatsanwaltschaft des Kantons Aargau um Mithilfe. Der Vorwurf: sexuelle Handlungen mit einem Minderjährigen gegen Entgelt. Die Wohnung von Fabio D. wird durchsucht, er kommt in U-Haft. Damit nicht genug – die Ermittler finden bei ihm auch Kinderpornos.
Oberstaatsanwalt Daniel von Däniken bestätigt: «Man fand und beschlagnahmte anlässlich der Hausdurchsuchung unter anderem pornografisches Material. Es bestand der Verdacht, dass er das Vorgefundene an seinem Wohnort in der Schweiz konsumierte.»
Die kantonale Staatsanwaltschaft eröffnet daraufhin ein eigenes Strafverfahren – und übernimmt Ende 2015 auf Ersuchen der deutschen Behörden auch das dort hängige Strafverfahren für den Übergriff an Leon.
Im normalen Leben als Sozialarbeiter und Schulpsychologe aktivFabio D.* wird mehrmals einvernommen, sitzt kurz in U-Haft – ist heute aber ein freier Mann. Bedenklich: Der Sozialpädagoge arbeitete in der Vergangenheit lange Zeit als Schulpsychologe in diversen Einrichtungen im Kanton. Ausgerechnet mit Jugendlichen, die er in seiner Freizeit begehrt. Momentan ist er als Sozialarbeiter bei einer privaten Organisation tätig.
Als BLICK Fabio D. mit den Missbrauchsvorwürfen konfrontiert, spricht er von einem einmaligen Ausrutscher: «Ich habe einen grossen Fehler begangen und mich danach sofort in Therapie begeben.» Auf Leon sei er im Internet gestossen, und sagt dann ganz offen: «Ja, ich habe aktiv nach Sex mit einem Minderjährigen gesucht und auch dafür bezahlt.»
Für eine Entschuldigung hat es noch nicht gereichtAls Schulpsychologe ist er nach eigenen Angaben nicht mehr aktiv: «Ich habe gemerkt, dass das nicht zusammenpasst.» Für eine Entschuldigung bei seinem Opfer Leon hat es jedoch noch nicht gereicht: «Das mache ich dann, wenn alles abgeschlossen ist.»
Bei seinem Arbeitgeber erfuhr man erst gestern vom Vorleben des Mitarbeiters. Seine Vorgesetzte sieht dennoch keinen Handlungsbedarf: «In seinem Tätigkeitsbereich hat er nicht mit Kindern und Jugendlichen zu tun. Zudem hat er sich bei uns bisher nichts zuschulden kommen lassen.»
Die Staatsanwaltschaft Aargau ermittelt weiter. Oberstaatsanwalt Daniel von Däniken: «Das Untersuchungsverfahren ist weit fortgeschritten, aber noch hängig.»
* Namen geändert
ZÜRICH - Es gilt ernst für die neuste Lehrlingsgeneration. Jetzt dürfen sie zeigen, was sie können. Beweisen müssen sich auch die Unternehmen, wenn sie bei der Jagd auf Talente Erfolg haben wollen. Denn Lehrlinge sind Mangelware.
In den Berufsalltag eintauchen und den Ernst des Lebens kennenlernen: In diesen Tagen strömen Zehntausende Lehrlinge zum ersten Mal in ihre Lehrbetriebe. Es könnten aber bedeutend mehr sein. Denn aktuell sind noch 7500 Lehrstellen offen. Das zeigt eine Auswertung, die die Lehrstellenplattform Yousty für BLICK vorgenommen hat. Im letzten Jahr waren Anfang August 7000 Lehrstellen unbesetzt, sagt Yousty-Sprecherin Domenica Mauch.
Die meisten offenen Lehrstellen gibt es bei den Elektroinstallateuren: Mitte Juli hatten Firmen noch gut 500 freie Ausbildungsplätze. Auch bei den Centralschweizerischen Kraftwerken (CKW) bleiben Lehrstellen unbesetzt. In den Berufen Elektroinstallateur und Montageelektriker starten 42 Lernende Anfang August ins Berufsleben, sechs mehr hätten es sein sollen.
Lehre ist nicht gut genug«Handwerksberufe liegen derzeit nicht im Trend», sagt CKW-Sprecher Marcel Schmid. Schmid glaubt, dass es auch ein gesellschaftliches Thema ist: «Eltern halten eine handwerkliche Grundausbildung für nicht gut genug.» Die Erfahrung zeige aber, dass insbesondere die Ausbildung zum Elektroinstallateur eine sehr gute Grundausbildung mit vielen Weiterentwicklungsmöglichkeiten sei.
Nur müssen das auch die zukünftigen Berufsleute erkennen. Dafür nehmen CKW und andere viel Aufwand in Kauf: An Berufsmessen, örtlichen Lehrstellenparcours, dem Nationalen Zukunftstag, Sponsoring-Events und über soziale Medien wie Facebook wirbt das Unternehmen um Lehrlinge.
Buhlen um die BestenGute Werbung brauchen auch Anbieter von Kochlehren. Kurz vor dem Lehrstart wurden bei Yousty noch 388 zukünftige Köche gesucht. Alle Stellen konnte dagegen das Gastrounternehmen Bindella besetzen: Drei junge Berufsleute starten dieser Tage ihre Lehre. In den vergangenen zwei Jahren waren es noch sechs und sieben.
Trotzdem ist 2018 für Bindella kein schlechtes Jahr. «Insbesondere in kleinen Restaurants wird nur alle zwei bis drei Jahre eine Lehrstelle pro Abteilung frei», erklärt Rudi Bindella jun. die Schwankungen.
Der Verband Gastrosuisse führt die vielen unbesetzten Kochlehrstellen auf die demografische Entwicklung zurück. Weil es weniger Schulabgänger gebe, herrsche ein eigentlicher «Kampf um Talente» in allen Branchen. Doch es gibt gute Nachrichten: 2022 ist mit einer Trendwende zu rechnen, Prognosen sagen eine Bevölkerungszunahme voraus.
Bei Bindella sind es unregelmässige Arbeitszeiten und die im Vergleich mit anderen Branchen schlechtere Bezahlung, die Bewerber zum Teil abschrecken. Gastrosuisse nennt als Knackpunkt den Standort. Auf dem Land sei die Rekrutierung schwieriger als in der Stadt.
Kein Trendberuf
Dritte im Bund sind die Coiffeure. Auch im Beauty-Business sind viele Lehrstellen offen, die Löhne tief. Immerhin wurde ein neuer Gesamtarbeitsvertrag ausgehandelt, mit einem Mindestlohn von 4000 Franken für Coiffeure ab dem fünften Berufsjahr.
Interessant: Alle drei Lehrberufe tauchen nicht in der Hitliste der unbeliebteren Berufe auf. Dort steht Detailhandelsfachmann ganz oben. Im Vergleich zum Vorjahr suchten auf dem Portal Yousty gut 9200 Leute weniger nach dem Beruf. Auch bei den versandten Bewerbungen fallen Lehren aus dem Bereich Detailhandel negativ auf. Vier Lehren aus dem Bereich schwingen obenaus.
Freuen kann sich die Gesundheitsbranche. Fachfrau/-mann Gesundheit (FaGe) wurde gleich 8000-mal häufiger gesucht und verbuchte 1730 Bewerbungen mehr. Beliebter sind auch kaufmännische Berufe, gleich vier schaffen es in die Top Ten. So wurden für Stellen mit dem Profil E «Dienstleistung und Administration» über 2000 Bewerbungen mehr versandt als im Jahr zuvor. Für ähnliche Lehrstellen mit Profil B gabs fast 1500 Bewerbungen mehr.
Etwas andere Erfahrungen macht die Swisscom. Die Nachfrage in den administrativen Berufen wie Kauffrau oder Büroassistent gehe zurück, schreibt der Konzern in einer Medienmitteilung zum Lehrstart.
Über die Hälfte der 260 neuen Lernenden starte im ICT-Bereich ins Berufsleben. Vier davon werden als ICT-Fachmänner und -frauen ausgebildet.
Knapp drei Wochen nach der Schliessung wegen eines gigantischen Waldbrands wird das beliebte Yosemite-Tal in Kalifornien wieder eröffnet. Der National Park Service teilte am Freitag mit, Besucher hätten von Dienstag an wieder Zugang zum Tal.
Zunächst würden aber nur zwei der drei Zufahrtsstrassen geöffnet, weil es in der Gegend immer noch brenne, und es daher zu Rauchentwicklung komme. Auch die Öffnungszeiten und die Dienstleistungen für Besucher seien noch eingeschränkt.
Am 25. Juli hatten alle Besucher den Talbereich räumen müssen. Grund war das Mitte Juli westlich des Naturparks ausgebrochene «Ferguson Feuer», das grosse Flächen Wald zerstörte. Die Flammen wüteten auch entlang der Zufahrtsstrassen zum Yosemite-Tal. Das für seine steilen Granitwände und Wasserfälle bekannte Yosemite-Tal lockt jährlich mehr als drei Millionen Besucher an. (SDA)
Die Premier League ist lanciert! Manchester United schlägt Leicester City mit 2:1. Mit ManUtd-Verteidiger Luke Shaw steht einer im Mittelpunkt, der eigentlich gar keine Tore schiessen kann.
Es läuft die 83. Minute. Manchester United führt mit 1:0. Juan Mata schickt von rechts Luke Shaw mit einem hohen Pass in die Tiefe. Dieser legt – wenn auch etwas glücklich – links an Leicester-Verteidiger Pereira vorbei, geht selbst rechts von ihm durch und platziert den Ball im Stile eines Knipsers an Kasper Schmeichel vorbei im Tor. Es ist das erste Profi-Tor des 23-jährigen Aussenverteidigers überhaupt. Shaw hat weder für Klub noch Nationalteam auf höchstem Niveau je ein Tor erzielt.
Das 2:0 scheint die sichere Entscheidung. ManUtd-Trainer José Mourinho und seine Konsorten feiern auf der Spielerbank. Doch Jamie Vardy bringt den Old Trafford noch einmal ins Zittern, als er einen Pfosten-Abpraller aus einem Meter ins Tor köpfelt (90.).
Das Spiel beginnt so, als hätten die Akteure kaum auf den Anpfiff warten können: 70. Sekunde, Alexis Sanchez schiesst Leicester-Amartey an die Hand. Handspenalty. Weltmeister Pogba eröffnet das Saison-Skore (3.). (sih)
Der 1. Spieltag im Überblick:Am Samstag:
13.30 Uhr: Newcastle United – Tottenham Hotspur
16.00 Uhr: Bournehmouth – Crystal Palace
16.00 Uhr: Huddersfield Town – Chelsea
16.00 Uhr: Watford – Brighton & Hove Albion
18.30 Uhr: Wolverhampton Wanderers – Everton
Am Sonntag:
14.30 Uhr: Liverpool – West Ham United
14.30 Uhr: Southampton – Burnley
17.00 Uhr: Arsenal – Manchester City
Der Gewerkschaftsboss will nicht mit Bundesrat Schneider-Ammann über Kompromisse beim Lohnschutz reden. Damit torpediert er die Verhandlungen mit der EU – und gefährdet Arbeitsplätze.
Was ist bloss in Paul Rechsteiner gefahren?
Zunächst war er für Johann Schneider-Ammann nicht erreichbar, weil er Ferien machte. Nach seiner Rückkehr aus den USA dann der Paukenschlag: Der Gewerkschaftsboss will überhaupt nicht mit dem FDP-Wirtschaftsminister reden!
Schneider-Ammann hatte mit Rechsteiner ausloten wollen, welche Kompromisse er beim Lohnschutz für denkbar hält. Die EU verlangt Anpassungen bei den flankierenden Massnahmen, bevor sie ein Rahmenabkommen mit der Schweiz abschliesst, das wiederum den Umgang mit den bilateralen Verträgen regeln soll.
Brüssel beharrt auf dem Standpunkt, dass die Schweiz die Spielregeln des europäischen Marktes akzeptieren muss, um ohne Einschränkungen daran teilzunehmen. Die Eidgenossenschaft dagegen findet: Es braucht Ausnahmen, die unsere direkte Demokratie und die hohen Schweizer Löhne schützen.
Weil die Lage verfahren ist, hat der neue Aussenminister Ignazio Cassis das Bild des «Reset»-Knopfes gewählt. Er denkt die Dinge anders. Er bricht Festgefahrenes auf. Er stellt deshalb auch die Frage, ob die Acht-Tage-Regel noch zeitgemäss ist. Sie verlangt, dass sich ausländische Firmen acht Tage vor Ausführung eines Auftrags in der Schweiz anmelden, damit genügend Zeit für die Planung von Kontrollen bleibt.
Mit seiner Absage an Schneider-Ammann hat Rechsteiner nun klargemacht, dass er über diesen Punkt weder nachdenken noch reden will. Alles muss so bleiben, wie es ist.
In der Schweiz aber diskutiert man immer, man streitet, erörtert, ringt um Lösungen, findet einen Kompromiss. So halten es auch die Gewerkschaften. Immer wieder verlangen sie von den Arbeitgebern das Gespräch. Dabei stellen sie der Wirtschaft Forderungen, müssen aber nie Verantwortung für Arbeitsplätze übernehmen. Sie wissen, wie man es machen müsste, brauchen es aber nie selbst zu machen. Wenn nun ausgerechnet ein Gewerkschaftschef das Gespräch verweigert, ist das inakzeptabel.
Es fällt auf, wie verbissen Rechsteiner für den Status quo kämpft. Könnte es damit zu tun haben, dass es ihm auch um eigene wirtschaftliche Interessen geht? Es gibt Hinweise darauf, dass die Gewerkschaften mit Lohndumping-Kontrollen Geld verdienen – was die Arbeitnehmervertreter bisher nicht überzeugend widerlegen konnten. Fakt ist: In einem wenig transparenten System zahlt der Bund für Kontrollen, und die werden unter anderem von den Gewerkschaften ausgeführt.
Ist das die Erklärung für Rechsteiners Irrlauf?
Seine Gewerkschaftskollegen in Frankreich und Deutschland führen viel härtere Arbeitskämpfe. Auch dort stehen Arbeitnehmer unter Lohndruck durch Billig-Konkurrenz aus osteuropäischen Ländern. Und doch würden sich die Gewerkschaften dort nie gegen Europa stellen.
Ausgerechnet am Tag nach Rechsteiners Gesprächsverweigerung lancierten die Gewerkschaften den Lohnherbst. Sie fordern Erhöhungen von «mindestens zwei Prozent». Die gute Wirtschaftslage rechtfertige das.
Wer aber die bilateralen Verträge gefährdet und damit Firmen aus der Schweiz vertreibt, der zerstört die Grundlage für gute Löhne.
Bukarest – Bei einer Grossdemonstration der Auslandsrumänen am Freitagabend in Bukarest gegen die Regierung unter Ministerpräsidentin Vasilica Viorica Dancila ist es zu Zusammenstössen mit der Polizei gekommen. Diese setzte massiv Reizgas und Schlagstöcke ein.
Zuvor hatte eine Gruppe eine Absperrung durchbrochen und wollte zum Regierungssitz vordringen. Mindestens 76 Menschen, darunter auch einige Polizisten, wurden bei dem darauffolgenden Einsatz verletzt und mussten vor Ort notversorgt oder in Spitäler gebracht werden.
Örtlichen Medienberichten zufolge versammelten sich zwischen 30'000 und 50'000 Demonstranten, darunter viele Auslandsrumänen, auf dem Siegesplatz vor dem Regierungssitz.
Die Demonstranten liessen sich jedoch von Hitze und Reizgas nicht abschrecken und demonstrierten stundenlang vor dem Regierungsgebäude. Auf dem zentralen Siegesplatz war ein riesiges Fahnenmeer zu sehen, da viele Auslandsrumänen auch die Fahnen ihrer Wohnländer schwenkten: Britische, spanische, italienische, US-amerikanische, kanadische, deutsche, belgische, dänische, schwedische, österreichische und viele andere.
Die Menschen riefen «Wir gehen nicht weg», «Rücktritt», «Fort mit der Mafia-Regierung», «Ohne Straftäter in hohen Ämtern», «Wir sind das Volk» und «Wir geben nicht auf». Auch die Polizei bekam Sprechchöre ab: «Ohne Gewalt» und «Schämt euch, ihr beschützt Diebe», hiess es wiederholt in Richtung Ordnungshüter.
Die Demonstranten forderten zudem den umgehenden Abgang von Regierungschefin Dancila und ihres Kabinetts, den Rücktritt des vorbestraften sozialdemokratischen Parteichefs Liviu Dragnea als Parlamentspräsident, die Rücknahme der umstrittenen Justizreform und Strafrechtsnovelle, eine hartnäckige Korruptionsbekämpfung sowie Neuwahlen.
Auch in mehreren anderen Städten - Sibiu, Cluj, Timisoara, Brasov, Iasi, Oradea, Galatz, Craiova und Constanta - demonstrierten weitere Zehntausende gegen die sozialdemokratische Regierung.
Verona Pooths Fans werfen ihr Foto-Schummelei vor, Brigitte Nielsen zeigt mit 55 ihren knackigen After-Baby-Body und Sophia Thomalla bringt mit einem witzigen Foto ihre Fans in Rage. Willkommen zu den Foto–Storys des Tages!
Ob Restaurant, Café oder kultureller Ausflug: Eine interaktive Erlebnis-Karte führt Sie zu den schönsten Plätzen der Stadt Hamburg.
Während die Neonlichter der viel so viel besungenen «geilen Meile» noch immer durch die Nacht flackern, bricht Hamburg bereits zu neuen Ufern auf. So verwandelten die Stahlgiganten der HafenCity den alten Hafen Hand in Hand mit der westlich liegenden Elbphilharmonie zur Metropole von morgen. Und so hat das Schanzenviertel längst das alte Schmuddelimage abgelegt und etablierte sich zum beliebten Treffpunkt der Grossstadtszenies. Es ist an der Zeit, die neuen Seiten einer alten Perle zu entdecken.
Am Freitagabend im Tessin wird nichts geschenkt. In einer hitzigen Partie schlägt Chiasso den FC Schaffhausen 2:1.
Chiasso – Schaffhausen 2:1
Im vierten Anlauf feiert Chiasso die ersten Punkte der Saison. Das entscheidende Tor zum 2:1-Sieg über Schaffhausen ist wie aus dem Lehrbuch: Balleroberung und Steilpass Rey, Flanke Padula, Kopfball Josipovic (83.). Es ist das zweite sehenswerte Tor der Tessiner am Freitagabend, nachdem der Moldawier Milinceanu die ganze Schaffhausen-Abwehr mit einer irren Ballpirouette zum 1:0 vernascht (25.). Den Glanzpunkt für die Gäste setzt Castroman, der mit einem herrlichen Freistoss zum 1:1 trifft (27.). Es ist bereits der vierte Saisontreffer der YB-Leihgabe. So schön die Tore, so hässlich das Spiel: Die 520 Zuschauer im Riva IV sehen eine zerzauste Partie mit zehn Gelben Karten. Und einen Schaffhausen-Trainer Boris Smiljanic, der nach zwei Siegen in Folge eine ärgerliche, aber verdiente Niederlage hinnehmen muss. (sih)
Am Samstag
17.30 Uhr: Wil – Aarau
18.00 Uhr: Winterthur – Kriens
19.00 Uhr: Lausanne – Rapperswil-Jona
Am Sonntag
16.00 Uhr: Vaduz – Servette
Neuste Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump: Eine ehemalige Angestellte soll wissen, dass Trump während seiner Moderatorentätigkeit bei einer TV-Show mehrmals rassistische und frauenfeindliche Kommentare abgegeben hat. Alle Vorwürfe hat sie in einem Buch zusammengefasst.
Das Weisse Haus hat neue Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump aus einem noch unveröffentlichten Insider-Buch pauschal zurückgewiesen. «Das Buch ist durchsetzt mit Lügen und falschen Anschuldigungen», sagte Trumps Sprecherin Sarah Sanders am Freitag in Bedminster. Und weiter: «Es ist traurig, dass eine verärgerte ehemalige Mitarbeiterin des Weissen Hauses versucht, aus diesen falschen Angriffen Profit zu schlagen.»
Trump soll öfters das «N-Wort» gesagt habenZuvor hatten der britische «Guardian» und die «Washington Post» vorab aus dem Buch «Unhinged: An Insider Account of the Trump White House» (in etwa: «Aus den Angeln gehoben: Ein Insiderbericht aus Trumps Weissem Hauses») von Omarosa Manigault Newman zitiert. Darin erhebt die Autorin unter anderem Rassismusvorwürfe gegen Trump. Der «Guardian» berichtete, Manigault Newman nenne Trump in dem Buch «einen Rassisten, einen Fanatiker und einen Frauenfeind».
Die Autorin schreibe, sie habe selber gehört, wie Trump über den philippinisch-stämmigen Ehemann einer Mitarbeitern rassistische Anmerkungen gemacht habe. Haiti habe er als «beschissenes Land» bezeichnet. Sie habe zudem aus drei verschiedenen Quellen gehört, dass es aus der Zeit von Trumps Moderatorentätigkeit bei der TV-Show «The Apprentice» Aufnahmen gebe, wo er mehrfach das «N-Wort» gesagt habe, sich also rassistisch über Afroamerikaner geäussert habe.
15'000 US-Dollar SchweigegeldManigault Newman schreibt laut «Washington Post», nach ihrer Entlassung aus dem Weissen Haus im Dezember habe Trumps Wahlkampfteam ihr einen mit monatlich 15'000 Dollar dotierten Job angeboten - im Gegenzug hätte sie sich zum Schweigen verpflichten müssen.
Die «Washington Post» berichtete, dass Manigault Newman - die damals die hochrangigste Afroamerikanerin im Weissen Haus gewesen sei - für einige der schwerwiegendsten Vorwürfe keine Beweise vorlege. Das Nachrichtenportal «The Daily Beast» hatte am Mittwoch unter Berufung auf ungenannte Quellen berichtet, Manigault Newman habe heimlich Konversationen mit Trump mitgeschnitten.
Manigault Newman war früher ebenfalls bei «The Apprentice» aufgetreten. Ihr Buch soll am Dienstag kommender Woche im Verlag Barnes&Noble erscheinen. Zu Jahresbeginn hatte bereits das Buch «Fire and Fury - Inside the Trump White House» des Journalisten Michael Wolff ein verheerendes Bild vom US-Präsidenten gezeichnet. (SDA)
Nachdem Baschi mit seiner Camping-Tournee im Drei-Seen-Land für Unterhaltung sorgte, folgen nun Überraschungsbesuche im Berner Oberland. Doch etwas kommt Baschi dabei spanisch vor.
Erfolgreicher Einstand der Campingplatz-Tour für Baschi (31): Nachdem der Basler Mundartsänger Camper am Bieler-, Neuenburger- und Murtensee mit seinen Überraschungskonzerten glücklich machte, kommen nun Zeltplätze im Berner Oberland zum Zug, unter anderem der Lazy Rancho in Unterseen.
Spanisches Temperament in Unterseen«Die Besitzer sind Spanier, deshalb hat es ganz viele spanische Touristen auf diesem Platz», erklärt Baschi. «Aber Spanisch musste ich nicht singen, meine Songs bleiben Schweizerdeutsch.» Obwohl der Platz an keinem Gewässer liegt, ist der Sänger von der Lage beeindruckt: «Der Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau ist einmalig!»
Der Mercedes unter den CampingplätzenVom Hocker haut Baschi der Campingplatz Aaregg am Brienzersee. «Das ist der Mercedes unter den Campingplätzen. Eine einmalige Lage, modern und gut geführt.» Da auf dem von einer Familie in der dritten Generation geführten Betrieb regelmässige Musikabende stattfinden, war zuvor schon eine Bühne für den Auftritt des Mundart-Stars vorbereitet worden. «Wunderschön! Direkt auf einer kleinen Halbinsel im Brienzersee», schwärmt Baschi. Das Wasser bietet die perfekte Abkühlung: «Der See ist nur 21 Grad warm. Die Erfrischung, die ich bei dieser Megahitze brauche!»
ZÜRICH - Anzeichen von Grössenwahn in Elon Musks Plänen: Mit der Tesla-Privatisierung würde er die bisher grössten Buyouts wie Heinz Ketchup und Dell in den Schatten stellen.
Bescheidenheit liegt ihm nicht besonders: Mit dem Börsenrückzug seines US-Elektroautokonzerns würde Tesla-Chef Elon Muks (47) nicht nur das bisher grösste Buyout eines börsennotierten Unternehmens bewerkstelligen. Die über 70 Milliarden Dollar, die Investoren aufbringen müssten, überböten alle bisherigen Mega-Deals um mehr als das Doppelte.
Im Licht von Musks Ambitionen scheint etwa der Heinz-Ketchup-Kauf von 23,6 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2013 geradezu gemässigt. Dabei wirkte dort niemand weniger mit als US-Starinvestor Warren Buffett (87), dessen Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway 12 bis 13 Milliarden Dollar aufgewendet hatte. Mit von der Partie mit weiteren Milliarden waren die Grossbanken JP Morgan und Wells Fargo sowie 3G Capital.
Drohende SammelklagenDer IT-Unternehmer Michael Dell (53) wiederum hatte den gleichnamigen Computerkonzern 2013 von der Börse genommen. Ähnlich wie Musk begründete er den Rückzug von der Börse mit überhöhtem Wachstumsdruck. Ganze 21,2 Milliarden Dollar hatte die Privatisierung von Dell gekostet. Als bisher grösster Börsen-Buyout gilt jener des US-Energiekonzerns TXU für 32,8 Milliarden Dollar vor elf Jahren.
Auf die Börseneuphorie nach Musks Tweet zu Teslas möglicher Privatisierung vom Dienstag haben die Zweifel der Marktteilnehmer die Tesla-Aktie gestern Donnerstag um 4,8 Prozent auf gut 352 Dollar in die Tiefe gerissen – der Stand, auf dem sie bis am Freitagnachmittag vor sich hindümpelte. Die Sorgen vor rechtlichen Konsequenzen durch Musks Tweets gewannen derweil weiter an Boden.
Mindestens zwei US-Kanzleien prüfen, ob der Starunternehmer mit seinem überraschenden Tweet gegen Wertpapiergesetze verstossen hat, und trommeln Mandanten für mögliche Sammelklagen zusammen.
Die New Yorker Anwaltsfirmen Scott+Scott und Kaplan Fox & Kilsheimer haben Aufrufe an Investoren veröffentlicht, die kürzlich Tesla-Aktien gekauft oder verkauft haben. Man wolle untersuchen, ob Tesla gegen die Offenlegungsvorschriften verstossen habe. Als rechtlich brisant gilt vor allem seine Behauptung, die Finanzierung für einen solchen Deal sei gesichert.
Sollte Musk seinen Tweet nur abgesetzt haben, um den Aktienkurs für ein paar Stunden in die Höhe zu treiben, könnte das den Tatbestand von Kursmanipulation oder Wertpapierbetrug erfüllen. Musk hatte nämlich den Anlegern, die auf einen sinkenden Kurs wetten, Verluste in Milliardenhöhe beschert. Offenbar hat die US-Börsenaufsicht SEC Tesla bereits ins Visier genommen.
Gerüchte um Einstieg der SaudisKlagen könnten aber auch Aktionäre, die auf steigende Kurse setzten. Sie könnten sich betrogen fühlen, weil sie in der Erwartung eingestiegen sind, dass der Kurs auf 420 Dollar steigen wird.
Laut einer Quelle, auf die sich CNBC stützt, soll Musk mit dem Staatsfonds Saudi-Arabiens über eine mögliche Finanzierung eines Deals zum Rückzug von der Börse gesprochen haben. Es sei aber bislang unklar, ob die Saudis irgendwelche Zusagen gemacht hätten.
Lea Sprunger (28) gewinnt über 400 m Hürden in 54,33 die 8. EM-Goldmedaille der Geschichte für die Schweiz. Sie schreit die Freude in den Berliner Himmel.
Endlich ist keine einzige der zehn 76 Zentimeter hohen Hürden auf der Bahnrunde für Lea Sprunger «bockig». Die langbeinige Romande hat ihre Nerven und den Rhythmus im Griff. Lea lässt sich nicht einmal von den beiden vor ihr laufenden Anna Ryschkova (Ukr) und Eilidh Doyle (Gb) verrückt machen. Doyle, mit 54,80 Sekunden als Saisonbestzeit und Ryschkova mit 54,82, – beide nur minim langsamer als die Jahres-Beste Sprunger (54,79) – schlagen zu Beginn ein hohes Tempo an, um Lea zu Fehlern zu verleiten.
Doch diesmal hat sie, wie ihre reitende Cousine Janika Sprunger, die Zügel auf der ganzen Strecke in der Hand. Als sie Mitte der zweiten Kurve mit aggressivem Schritt Gas gibt, sind Ryschkova und Doyle geschlagen. Die Zielgerade wird fast zu einer Art Schaulaufen. So locker und ungefährdet bringt Lea den Sieg ins Ziel.
«Ich wollte Gold – diesen Druck habe ich gebraucht»Nach dem Rennen zeigt sie sich im Interview mit BLICK überglücklich: «Es war sicher kein perfektes Rennen, aber das ist egal. Ich wollte einfach gewinnen. Ich wollte Gold. Diesen Druck habe ich gebraucht.»
Und wie wird nun gefeiert? Sprunger verrät: «Ich werde sicher nicht viel schlafen diese Nacht.»
Riesen-Erleichterung, nach dem Fluch, der sie bei Titelkämpfen schon mehrmals verfolgte. 2016 in Rio das Olympia-Out im Vorlauf, 2017 bei der Hallen-EM in Belgrad als haushohe 400-m-Favoritin im Final völlig auseinander gefallen.
Doch dann kam bei der WM 2017 in London die Wende. Lea wurde Fünfte. Und jetzt legt sie nach ihrer EM-Bronze von Amsterdam vor zwei Jahren in Berlin glänzendes Gold nach.
Der Schrei der Erleichterung, den Lea in den Berliner Himmel stösst, ist nur all zu gut verständlich.
Beim Pharmaziemuseum in Basel ist ein Mann durch die Einnahme von Gift gestorben. Dabei handelt es sich um einen Mitarbeiter des Museums. Die Polizei geht nicht von einem Unfall oder Dritteinwirkung aus. Die Rettungskräfte sind im Einsatz.
Am Freitagnachmittag ist es rund um das Pharmaziemuseum Basel zu einem Grosseinsatz gekommen. Polizei, Feuerwehr, Ambulanz, sowie die Chemiewehr sind im Einsatz.
Wie René Gsell, Sprecher der Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt, auf Anfrage der «BZ Basel» bestätigt, ist eine Person durch die Einnahme von Gift gestorben. Wie die Zeitung weiter berichtet, war der Mann ein Mitarbeiter des Museums. Ein Unfall und eine Dritteinwirkung sei auszuschliessen. Mit welcher giftigen Substanz der Mann in Berührung kam, ist noch nicht bekannt.
Das Totengässlein in Basel sowie der Eingang zum Museum wurden zunächst gesperrt.
Die Bahnstrecke zwischen Küsnacht ZH und Erlenbach ZH ist unterbrochen. Das wirkt sich auf die gesamte Linie zwischen Zürich und Rapperswil aus.
Die Fahrt zum Rapperswiler Seenachtsfest oder wieder nach Hause erschwert sich am Freitagabend: Die Bahnstrecke zwischen Küsnacht ZH und Erlenbach ZH ist unterbrochen. Das wirkt sich auf die gesamte Linie zwischen Zürich und Rapperswil aus. Betroffen sind die S6, S7 und S16. Diese fallen zwischen Zürich Tiefenbrunnen bzw. Zollikon und Erlenbach aus, wie die SBB mitteilen.
Reisenden wird die Umleitung via Zürcher Oberland mit den Linien S5 und S16 empfohlen. Die Störung wird voraussichtlich bis 22 Uhr andauern.
ST. GALLEN - Der Circus Royal kommt nicht aus dem Jammertal. Die Sommer-Shows in Zürich liefen alles andere als gut, Dutzende Mitarbeiter verlassen den Zirkus während der Tournee. Der berühmteste von ihnen: Hellseher Mike Shiva.
Dem Circus Royal gelingt kein einziges Kunststück mehr. Die neuste Schocknachricht aus der Manege: Jetzt springt mit Hellseher Mike Shiva (54) auch noch eines der wichtigsten Zugpferde ab! Er ist seit den Juli-Vorstellungen in Zürich nicht mehr mit dem Circus Royal unterwegs. Sein Wohnwagen ist nicht mit in die Ostschweiz gefahren, wo der Zirkus seit ein paar Tagen gastiert. Shiva bestätigt, sagt aber nur: «Zu den Umständen darf ich mich nicht äussern.»
Skreinig bleibt stummShiva ist nicht der Einzige, der das Handtuch wirft. Verzweifelte Royal-Mitarbeiter haben sich bei BLICK gemeldet und sagen: Es herrscht Krisenstimmung. Dutzende – es fällt die Zahl 40! – der ursprünglich 80 Mitarbeiter sollen seit der Neugründung der Circus Royal GmbH im Juni 2018 abgesprungen sein. «In der Zirkusschausteller-Branche sind bei den Zeltarbeitern Wechsel üblich», sagt ein Sprecher.
Hinter vorgehaltener Hand heisst es, es stünden Löhne aus. Und das schon seit zwei Monaten! «Löhne und Gehälter werden pünktlich nach Verträgen entrichtet», winkt der Sprecher ab. Sein Chef, Direktor Oliver Skreinig (39), will sich nicht äussern.
Zur Erinnerung: Im Juli deckte BLICK den Konkurs der Circus Royal Betriebs GmbH und die Neugründung der Circus Royal GmbH auf. Beides war im Juni passiert. Dazu kam eine Strafanzeige – vermutlich von jemandem, der sich geprellt fühlt.
«Gasser ist in der Kur»Weiteres Problem für den Circus Royal jetzt: Nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Zuschauer laufen davon. Die Juli-Shows auf dem Zürcher Kasernenareal waren schlecht besucht. «Zürich war durchwachsen», schreibt ein Sprecher auf Anfrage. Immerhin sollen die Vorführungen in St. Gallen, wo man aktuell die Zelte aufgeschlagen hat, sehr gut laufen.
Peter Gasser (61), Skreinigs Ex-Freund und früher mal starker Mann beim Circus Royal, hat laut offizieller Version nichts mehr zu sagen, schliesslich sei er erkrankt. Er ist ebenfalls nicht zu sprechen. «Peter Gasser ist in der Kur», so der Sprecher. «Den Aufenthalt geben wir nicht bekannt.»
Unterlagen sichergestelltUnterdessen gibt es auch neue Informationen vom Thurgauer Konkursamt, wo seit Juni der Konkurs der Circus Royal Betriebs GmbH abgewickelt wird.
Laut «Thurgauer Zeitung» wurden Unterlagen sichergestellt und Befragungen durchgeführt. Ziel: Man wolle herausfinden, ob und welche Transaktionen es allenfalls gegeben hat, sagt Jürg Wacker, stellvertretender Amtsleiter und zuständig für den Royal-Konkurs.
Die entscheidende Frage, die zu beantworten bleibt: Haben Skreinig und Gasser die Konkurs-Firma zu ihren Gunsten ausgehöhlt?
Weil China im letzten Moment mit den Zolltarifen in die höhe geschnellt ist, tuckert ein amerikanischen Frachtschiff vor der chinesischen Küste seit über einem Monat im Kreis.
Es steht symbolisch für den Handelskrieg zwischen China und den USA. Seit über einem Monat treibt der amerikanische Frachter «Peak Peagsus» vor dem Hafen von Dalian in Nordchina im Kreis.
Mit 70'000 Tonnen amerikanischen Sojabohnen an Bord, hat sich das Schiff am 8. Juni von Seattle auf die Reise nach China gemacht, um am 6. Juli in Dalian die Fracht abzugeben. Das Problem: Just an diesem Tag hat Peking eine saftige Zollabgabe von 25 Prozent verhängt – dies noch bevor der Frachten an den Hafen anlegen konnte.
Warten kostete bisher 400'000 DollarWeil sich die Manager rund um das Schiff noch nicht entschieden haben, was als nächsten zu tun ist, zieht die «Peak Pegasus» vor der chinesischen Küste nun ihre Kreise.
Wie der «Guardian» berichtet, gehört das Schiff dem globalen Händler Louis Dreyfus. Für diesen kommt das Rundendrehen nun richtig teuer – 12'500 Dollar soll das pro Tag kosten. Das Unternehmen hat mit der bisherigen Reise bereits 400'000 Dollar verloren. Klingt nach viel, doch: Würde das Schiff die Ware in China abladen, wären stolze sechs Millionen US-Dollar Zollabgaben fällig.
Wie lange der Frachter wohl noch auf offener See weilt, ist noch unklar. Auch ein Verkauf der Ware an ein anderes Land scheint unwahrscheinlich.
Bereits vor dem letzten Quali-Turnier in Dublin waren die Schweizer für den Nationenpreis-Final qualifiziert. Ohne Druck werden sie in Dublin Letzte.
Die Schweiz tritt nicht mit einer ungewöhnlichen Equipe, wohl aber mit eher noch unbekannten Pferden zur Quali-Derniere der Nationenpreis-Serie an. In Dublin geht Werner Muff mit Jazoe an den Start, Paul Estermann mit Curtis Sitte, Steve Guerdat mit Alamo und Arthur da Silva – einziges neues Gesicht im Team – mit Inonstop.
Bereits vor dem fünften Event, an dem die Schweizer Punkte holen können, sind sie für den Final von Anfang Oktober in Barcelona qualifiziert und haben den Ligaerhalt in der Europa Division 1 gesichert.
Doch nicht primär deshalb haben die Reiter nicht ihre Top-Pferde am Start – sondern weil diese bereits für die Weltreiterspiele in Tryon (USA) geschont werden. Unser Team an der WM (19. bis 23. September): Guerdat, Estermann, Martin Fuchs, Janika Sprunger und Ersatzreiter Da Silva.
Bei seinem ersten zählenden Nationenpreis-Einsatz kann sich Da Silva empfehlen, auf seinem Hengst kassiert er in beiden Runden je nur einen Abwurf. Im zweiten Umgang kommt noch ein Zeitfehler hinzu.
Estermann liefert im ersten Umgang auf seinem Hengst das Streichresultat mit 16 Fehlerpunkten. Im zweiten Umgang haben die Schweizer diesen Luxus nicht mehr, da Muff nicht mehr antreten kann, weil sein Wallach leicht verletzt ist. Er eröffnet die erste Runde für seine Equipe mit drei Fehlern.
Weil es kein Streichresultat mehr gibt, zählen Estermanns neun Strafpunkte im zweiten Umgang. Dank Schlussreiter Guerdat sind die Schweizer nicht ganz so abgeschlagen. Der Olympiasieger von 2012 bleibt in der ersten Runde fehlerfrei auf Alamo, im zweiten Umgang muss er noch einen Abwurf hinnehmen. Dennoch kommt die Schweiz auf ein Total von 34 Fehlerpunkten und den 8. und letzten Platz. Überraschungssieger werden die Mexikaner.
In der Gesamtwertung kann sich die Schweizer Equipe aber noch auf dem 3. Platz halten, nur Belgien und Irland waren über die gesamte Qualifikations-Phase gesehen besser. Und auch für den Final sind die Schweizer in bester Reiter- und Pferde-Besetzung Siegesanwärter.
Der Höhepunkt dieser Outdoor-Saison werden jedoch die Weltreiterspiele sein. Schaffen es die Schweizer dort unter die besten sechs Teams, können sie sich bereits ein Olympia-Ticket für Tokio 2020 sichern!