Bukarest – Bei Massenprotesten gegen Korruption und die Regierung in Rumänien sind am Wochenende im ganzen Land mehrere Zehntausend Menschen auf die Strasse gegangen. Die Demonstrationen wurden überschattet von schwerer Gewalt.
Den dritten Abend in Folge gingen auch am Sonntag tausende Menschen in der Hauptstadt Bukarest auf die Strasse. Die Demonstranten versammelten sich erneut auf dem Siegesplatz vor dem Regierungssitz. Sie sangen die Nationalhymne und schwenkten rumänische Flaggen.
Zwar nahmen am Sonntag weniger Menschen teil als an den Vortagen, als zehntausende Demonstranten zusammengekommen waren. Aber viele der Teilnehmer kamen zum wiederholten Mal.
In Bukarest waren bei Zusammenstössen mit der Polizei am Freitagabend nach Angaben der Nachrichtenagentur Mediafax 452 Menschen verletzt worden, unter ihnen 35 Polizisten. Lautstark riefen die Teilnehmer Parolen wie «Gerechtigkeit statt Korruption!», «Schande!» und «Wir gehen erst, wenn ihr gegangen seid!»
Die Demonstranten forderten den Rücktritt der von den Sozialdemokraten (PSD) geführten Regierung. Ausserdem verlangten sie die Rücknahme jüngst beschlossener Gesetze, die prominente Politiker vor Strafverfolgung wegen Korruption schützen sollen. Ausser in Bukarest protestierten Tausende in Städten wie Timisoara, Sibiu (Hermannstadt), Brasov (Kronstadt), Cluj-Napoca (Klausenburg) und Iasi.
Erst Anfang Juli war die angesehene Sonderstaatsanwältin Laura Kövesi auf Betreiben der Regierung von Ministerpräsidentin Viorica Dancila entlassen worden. Kövesi hatte zahlreiche Politiker der Korruption überführt und ins Gefängnis gebracht.
Dancila gilt wiederum als Marionette des PSD-Vorsitzenden Liviu Dragnea. Er kann derzeit nicht selbst Ministerpräsident werden, weil er wegen der Manipulation von Wahlen vorbestraft ist, kontrolliert aber die Regierung.
Seit Februar 2017, als die PSD-Regierung mit einer ersten Eilverordnung die Korruptionsbekämpfung erschweren wollte, gehen die Rumänen immer wieder in grosser Zahl auf die Strasse. Zuletzt war aber die Protestbewegung abgeflaut. Die Kundgebungen am Wochenende waren die grössten seit Monaten.
Erstmals hatten Auslandsrumänen zu den Märschen aufgerufen. Viele von ihnen verbringen den Sommer in der Heimat, manche reisten eigens zu den Demonstrationen an. Sie hatten sich über soziale Netzwerke verabredet und für die Märsche geworben.
«Ich protestiere, weil dieses Land von einem verurteilten Straftäter geführt wird», sagte ein Demonstrant in den ARD-«Tagesthemen». «Viele hier waren glücklich, als die Auslandsrumänen gekommen sind, um friedlich zu demonstrieren», sagte ein anderer Teilnehmer.
Erstmals kam es durch vermummte, gewaltbereite Demonstranten allerdings auch zu gewalttätigen Auswüchsen. Ein paar Dutzend Vermummte versuchten am Freitagabend, den Regierungssitz in Bukarest zu stürmen - daraufhin ging die Polizei mit Tränengas, Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor.
Die Polizei nahm 33 Personen vorläufig fest. Für zwei von ihnen beantragte die Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft, wie die Behörde am Sonntag mitteilte.
Staatspräsident Klaus Iohannis verurteilte die aus seiner Sicht übermässige Polizeigewalt. «In einer echten Demokratie hat jeder das Recht zu demonstrieren, doch ist Gewalt - unabhängig von den politischen Ansichten - inakzeptabel», schrieb der bürgerliche Politiker mit deutschen Wurzeln aus Sibiu bzw. Hermannstadt auf seiner Facebook-Seite.
Der Vorsitzende der oppositionellen Mitte-Rechts-Partei PNL, Ludovic Orban, warf der Regierungspartei PSD vor, gewalttätige Provokateure unter die Demonstranten eingeschleust zu haben, um letztere zu diskreditieren. Sie seien aus der Szene der Fussball-Hooligans rekrutiert worden, mutmasste er.
Zum Jahrestag der Proteste in Charlottesville demonstrieren Rechtsextremisten und Gegendemonstranten in Washington.
Zum Jahrestag der tödlichen Proteste in Charlottesville haben sich US-Rechtsextremisten für eine Demonstration in Washington versammelt. Sie wurden am Sonntagnachmittag von Polizisten von der U-Bahn zum Ort der Demonstration vor dem Weissen Haus eskortiert.
Der Sender Fox News sprach von nur einigen Dutzend Rechten, denen eine vielfach grössere Zahl an Gegendemonstranten gegenüberstand.
Vor dem Weissen Haus hatten die Behörden für den Sonntagabend eine zweistündige Veranstaltung unter dem Motto «Vereint die Rechte 2» genehmigt. Aus der Genehmigung ging hervor, dass die Veranstalter mit 100 bis 400 Teilnehmern rechneten.
Auch eine Gegendemonstration fand dort statt, zu dieser wurden deutlich mehr Menschen erwartet. Die Polizei hatte angekündigt, die beiden Gruppen getrennt zu halten.
Gegendemonstranten skandierten am Sonntag an der Absperrung «Geht nach Hause, Nazis» und «Schande, Schande, Schande», wie Reporter berichteten. Auf Transparenten war «Stoppt rassistische Angriffe» und «Leistet Widerstand gegen die Rechten» zu lesen.
Zu einem Gerangel kam es, als zwei Menschen mit T-Shirts, die sich für US-Präsident Donald Trump einsetzten, in die Menge der Gegendemonstranten gerieten. Sie wurden von Demonstranten beschimpft, gestossen und mit Wasser übergossen. Ordner eskortierten den Mann und die Frau zur Polizei.
Im Zuge der Demonstration «Vereint die Rechte» in Charlottesville war es am 12. August 2017 zu schweren Ausschreitungen gekommen. Ein Rechtsextremist steuerte ein Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten. Die 32-jährige Heather Heyer starb, viele Menschen wurden verletzt. Die Nachfolgeveranstaltung «Vereint die Rechte 2» zum Jahrestag war deshalb in Charlottesville verboten worden.
US-Präsident Trump war nach den Zusammenstössen vor einem Jahr dafür kritisiert worden, die rechtsextreme Gewalt nicht eindeutig verurteilt zu haben. «Ich denke, dass die Schuld auf beiden Seiten liegt», hatte er damals gesagt. Es habe auf beiden Seiten auch «sehr gute Menschen» gegeben.
Trump hatte damit Empörung ausgelöst. Vor dem Jahrestag hatte er am Samstag auf Twitter mitgeteilt, er verurteile «alle Formen von Rassismus und Gewalttaten».
Trumps Tochter Ivanka bezog unterdessen selbst Stellung gegen Rechtsextremismus. «In unserem grossartigen Land gibt es keinen Platz für weisse Vorherrschaft, Rassismus und Neonazismus», schrieb sie am Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter. (SDA)
Vier Tage nach der Attacke auf fünf Frauen in Genf demonstriert die Schweiz gegen Frauengewalt. Natascha Wey von den SP Frauen ruft zur Solidarität auf. Nationalrätin Céline Amaudruz (SVP/GE) geht mit den mutmasslichen Tätern hart ins Gericht.
Die Attacke von Genf schockiert die Schweiz! Am Mittwoch verprügelten fünf oder sechs Männer bei der Disco Petit Palace in der Genfer Innenstadt fünf Frauen. Zwei wurden schwer verletzt, eine fiel ins Koma (BLICK berichtete). Sie befindet sich noch immer in kritischem Zustand.
Gestern veranstalteten SP Frauen und Juso Demos in der ganzen Schweiz. In Bern treffen sich knapp 100 Personen vor dem Bundeshaus. «Gewalt gegen Frauen ist wie eine Pyramide aufgebaut. Sie beginnt beim sexistischen Witz und der Belästigung und endet mit Vergewaltigung und Ehrenmord», sagt Juso-Präsidentin Tamara Funiciello (28). Auch auf dem Zürcher Bürkliplatz (siehe Video) sowie in Basel und Lausanne wurde protestiert.
«Widerlich, abscheulich»
«Wir akzeptieren keine Gewalt gegen Frauen. Wir wollen Solidarität mit den Opfern von Genf zeigen», sagt Natascha Wey (36), Co-Präsidentin der SP Frauen. «Gewalt gegen Frauen ist eine Konstante in unserer Gesellschaft. Gewalt von Männern gegen Frauen richtet körperliche und psychische Verletzungen an.» Zum Angriff in Genf meint Wey: «Widerlich, abscheulich.»
Derweil werden die noch flüchtigen Täter in Frankreich gesucht. Pierre Fillard, stellvertretender Staatsanwalt von Annecy, bestätigt gegenüber «20 minutes», dass man von den Genfer Behörden eine Anfrage erhalten habe. Gemäss Augenzeugen sollen die Täter mit einem Auto mit französischen Kennzeichen geflüchtet sein.
Amaudruz: «Männer aus diesen Ländern haben keinen Respekt vor Frauen.»
Eine Augenzeugin hatte mit einem der Täter gesprochen und sagte zu «Le Matin Dimanche», es habe sich um einen Maghrebiner gehandelt, also um einen Nordafrikaner. Er sei maximal 20 bis 22 Jahre alt und von mindestens drei jungen Männern begleitet worden, die ähnlich aussahen.
SP-Frau Wey aber sieht keinen Zusammenhang zwischen Tat und Herkunft der Schläger: «Gewalt gegen Frauen kennt keine Hautfarbe, Herkunft, soziale Schicht oder Religion. Es ist ein omnipräsentes Phänomen.»
Anderer Meinung ist die Genfer SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz (39). Sie sagt zu BLICK: «Mal davon ausgehend, die Täter sind Maghrebiner: Die Männer aus diesen Ländern haben keinen Respekt vor Frauen. In ihrer Heimat geschieht ihnen nichts, wenn sie Frauen verprügeln. Die Männer aus diesen Kulturen sind exzessiv gewalttätig.» Amaudruz sagt, dass die Maghrebiner begreifen müssen, dass bei uns in der Schweiz ein anderes Recht gelte.
WASHINGTON - Zum Jahrestag der Proteste in Charlottesville haben sich Rechtsextremisten Gegendemonstranten für eine Demonstration in Washington versammelt.
Vor dem rechtsextremen Aufmarsch vor dem Weissen Haus zum Jahrestag der tödlichen Proteste in Charlottesville hat in Washington eine Gegendemonstration begonnen. Zum Auftakt am Sonntagmittag (Ortszeit) versammelten sich mehrere Hundert Menschen im Zentrum der US-Hauptstadt.
Teilnehmer hielten Schilder mit Aufschriften wie «Deportiert Nazis», «Weisse Vorherrschaft ist Terrorismus» oder «Keine Nazis - kein KKK - keine faschistischen USA» hoch. Das Kürzel KKK steht für den rassistischen Ku Klux Klan.
Der 71 Jahre alte Demonstrant David Barrows sagte: «Wir erheben uns gegen den rechten Flügel.» Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump, der zuvor auf Twitter «alle Formen von Rassismus und Gewalttaten» verurteilt hatte, sagte Barrows: «Er lügt.» Barrows trug ein T-Shirt mit der Aufschrift «Trump ist ein rassistisches Schwein÷.
Die 28 Jahre alte Demonstrantin Alex Bloomfield sagte mit Blick auf Trumps Aussagen: «Das ist Bullshit. Er sagt das, weil er das sagen muss.» Cindy James, 57 Jahre alt, die ebenfalls gegen den rechten Aufmarsch auf die Strasse ging, sagte: «Ich bin hier, um gegen Weisse Vorherrschaft zu protestieren.» Trump habe Rassismus «in die Öffentlichkeit gebracht».
Trump war nach den Zusammenstössen in Charlottesville vor einem Jahr dafür kritisiert worden, nicht eindeutig die rechtsextreme Gewalt verurteilt zu haben. «Ich denke, dass die Schuld auf beiden Seiten liegt», hatte er damals gesagt. Es habe auf beiden Seiten auch «sehr gute Menschen» gegeben. Trump hatte damit Empörung ausgelöst.
Im Zuge der Demonstration «Vereint die Rechte» in Charlottesville war es am 12. August 2017 zu schweren Ausschreitungen gekommen. Ein Rechtsextremist steuerte ein Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten. Die 32 Jahre alte Heather Heyer starb, zahlreiche Menschen wurden verletzt. Die Nachfolgeveranstaltung «Vereint die Rechte 2» findet am Abend vor dem Weissen Haus statt. (SDA)
Fabienne Schlumpf gewinnt sensationell EM-Silber über 3000 Meter Steeple! Starke Leistung der Zürcher Oberländerin in Berlin. Bitter hingegen: Die Frauen-Sprintstaffel wird undankbare Vierte.
Welch ein Abend für die Schweizer Leichtathletik an der EM in Berlin! Die Zürcher Oberländerin Fabienne Schlumpf läuft über 3000 Meter Steeple zu Silber. Die bald 28-Jährige muss sich mit 9:22,79 nur der Deutschen Gesa-Felicitas Krause (9:19,80) geschlagen geben.
Die Silbermedaille ist ein riesiger Erfolg in einer schwierigen Saison. Zu Beginn schlägt sich Schlumpf mit einer Sehnenentzündung run. Erst ab Juni kann sie richtig trainieren. Nun ist sie auf den Punkt in Bestform.
Es ist bereits die zweite Schweizer EM-Medaille an diesem Sonntag. Am Vormittag gewinnt schon Tadesse Abraham Silber im Marathon. (rib)
Daniel Arnold (45) bringt vieles unter einen Hut: Er ist Bauer, Familienvater, Betriebsdisponent bei der Kapo Uri und Tenor bei der höchst erfolgreichen Mundart-Formation Heimweh. Ihr neues Album «Vom Gipfel is Tal» erscheint dieses Wochenende.
Was Heimweh-Sänger Daniel Arnold (45) aus Schattdorf UR alles unter einen Hut bringt, würde die meisten Menschen überfordern. Er spricht darüber mit stoischer Ruhe und Begeisterung. «Mein Leben ist äusserst abwechslungsreich», sagt er. «Doch ohne Unterstützung meiner Familie würde es nicht funktionieren.» Arnold ist nicht nur Sänger, sondern auch Bauer, Disponent der Polizeizentrale und Familienvater.
«Ich bin als zweitjüngstes von fünf Kindern auf dem Hof aufgewachsen, den ich heute führe», erzählt er. «Ich hatte eine tolle Jugend. Unsere Eltern waren immer da.» 25-jährig übernahm er den Betrieb. Allerdings musste er sich wegen Landverlust nach einem anderen Vollzeitberuf umschauen. Nun ist er als Betriebsdisponent bei der Kantonspolizei Uri. «Bei uns landen alle Notrufe über die Nummern 112, 117 und 118. Wir kümmern uns um die Strassenüberwachung, das Staumanagement etc. Insbesondere sind wir auch für den Gotthardtunnel zuständig.»
Die Familie im ZentrumDie Landwirtschaft ist aber immer noch wichtig. «Die meisten Rinder und Kälber sind jetzt auf der Alp. Die Stellung halten zwei Schweine, drei Kälber und eine Katze. Und drei Pferde, mit denen wir gerne ausreiten und spazieren.» Mit «wir» meint er seine Familie, die Töchter Anna Sophia (5) und Sarah (3) sowie Ehefrau Maria (34), die er vor elf Jahren kennengelernt hat. «Sie ist Österreicherin, zuerst haben wir eine Fernbeziehung geführt. Schlussendlich hat das Glück seinen Weg gefunden.»
Auch dass Arnold jetzt ein grosses Publikum erreicht, erachtet er als Fügung des Schicksals. 15 Jahre lang war er in einem Gospelchor. Und vor acht Jahren machte er bei der SRF-Sendung «Kampf der Chöre» mit. So entstand der Kontakt zu Hitmill-Produzent Georg Schlunegger. «Am Anfang war ich skeptisch wegen der Mundarttexte.» Doch als er das erste Mal mit seinen Heimweh-Kollegen ein Lied angestimmt habe, sei das ein magischer Moment gewesen. «Ich denke, es musste so kommen, begleitet und behütet von ganz oben. Manchmal schenkt einem das Leben etwas, man muss es nur sehen und den Mut haben, es anzunehmen.»
«Bodenständig und normal wie unser Publikum»Schon seine Eltern haben gerne gesungen. Arnold selber liegen vor allem die ruhigen, einfühlsamen Stücke. Als Star sieht er sich überhaupt nicht. «Wir sind so bodenständig und normal wie unser Publikum. Das geben uns die Leute gerne zurück. Sie spüren, dass wir es ernst meinen und eine tiefe Freundschaft haben.» Die Musik bleibt für ihn ein Hobby. «Die Familie darf nie zu kurz kommen. Sie ist das Wichtigste im Leben.»
Roland Rino Büchel (SVP) wirft den Befürwortern der Velo-Vorlage Doppelmoral vor, weil sie selbst nur vor der Kamera auf dem Rad sitzen würden. GLP-Chef Jürg Grossen lässt dies nicht unkommentiert auf sich sitzen. Und fordert Büchel zum Wettkampf.
Er fährt gerne und viel Velo. Schon zehn Mal hat er den beschwerlichen Weg von seinem Zuhause in Oberriet SG nach Bern ins Bundeshaus auf sich genommen. Dennoch ist Roland Rino Büchel (52) einer der wenigen Politiker, der sich für ein Nein zum Velo-Artikel einsetzt. Am 23. September kommt das Anliegen an die Urne.
Der entschärfte Gegenentwurf zur zurückgezogenen Velo-Initiative will den Bund verpflichten, Velowege in seiner Verkehrsstrategie zu berücksichtigen und zu fördern. Büchel ist gegen eine solch zentrale Lösung, wie er in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» erklärt. «Man kann nicht überall Velowege bauen und durchgehende Verbindungen herstellen. Aber wenn es die eine oder andere Lücke gibt, sollen die Kantone und Gemeinden sie schliessen.»
«Bin noch nie einem Grünen auf dem Fahrrad begegnet»Büchel kritisiert im Interview die doppelte Moral von einigen Befürwortern. «Viele Politiker reden nun grossartig vom Velofahren. Wann aber sitzen sie auf dem Rad? Wenn es kurz und flach ist und eine Kamera sie begleitet», stänkert er. Und reicht nach: «Ich bin auf all meinen Velotouren noch nie einem Grünen oder einem Initianten der Veloinitiative begegnet.»
Jürg Grossen (48), Chef der Grünliberalen und Mitglied des Pro-Komitees, lässt diese Attacke nicht auf sich sitzen. Auf Twitter kontert er mit einem Augenzwinkern: «Grosse Worte von Nationalratskollege Büchel. Ich stehe sofort für ein Bikerennen zur Verfügung.» Grossen macht auf Anfrage klar, dass er es durchaus ernst meint. «Ich bin schon am Trainieren. Ich freue mich auf das Rennen.»
Ob Büchel die Herausforderung annimmt? «Natürlich würde ich mit Herr Grossen biken gehen», sagt Büchel auf Anfrage von BLICK. «Er darf sich gerne mit mir in Verbindung setzen und einen konkreten Vorschlag für eine Route machen.» Dann könne man sich «auch gleich über die unnötige Vorlage» unterhalten.
Eines ist vor dem Kräftemessen der beiden sicher: Wer den sportlichen Wettkampf für sich entscheidet, ist genauso offen wie der Ausgang der Abstimmung. Gemäss einer ersten Umfrage sind die Meinungen zur Velo-Vorlage sechs Wochen vor dem Urnengang noch nicht gemacht.
Bamako – Während der Präsidentschafts-Stichwahl in Mali ist am Sonntag der Leiter eines Wahllokals im Norden des Landes bei einem Dschihadisten-Angriff getötet worden.
Wie aus verschiedenen Quellen verlautete, stürmten sechs Angreifer am Nachmittag ein Wahllokal in Arkodia 100 Kilometer südwestlich der Wüstenstadt Timbuktu.
Die «Dschihadisten» hätten alle aufgefordert, die Hände hochzuhalten«, sagte ein Kommunalpolitiker. Der Leiter des Wahllokals habe versucht zu fliehen. »Die Dschihadisten haben geschossen und ihn getötet.« Vertreter der Sicherheitskräfte bestätigten den Vorfall.
In Mali fand am Sonntag die zweite Runde der Präsidentschaftswahl statt. Als Favorit galt Amtsinhaber Ibrahim Boubacar Keita. Gegen ihn trat der frühere Finanzminister und heutige Oppositionsführer Soumaila Cissé an. Bereits die erste Wahlrunde vor zwei Wochen war von Gewalt überschattet gewesen.
Die Stichwahl fand unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Nach Angaben der Regierung sollten 36'000 Soldaten für Sicherheit sorgen.
Am Samstag hatten die malischen Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben gezielte Anschläge vereitelt. Nach Angaben des Geheimdienstes wurden drei Mitglieder eines »Kommandos" festgenommen, das für das Wochenende Anschläge in der Hauptstadt Bamako geplant haben soll.
Die Sicherheitslage in Mali ist äusserst fragil. In dem westafrikanischen Land kämpfen verschiedene Gruppierungen um Einfluss, darunter dschihadistische Rebellen. Militärmissionen der UNO und der EU sollen zur Stabilisierung beitragen, darunter eine französische Militärmission und Soldaten der deutschen Bundeswehr.
Die internationale Staatengemeinschaft erhofft sich von der Wahl neue Impulse für den Friedensprozess.
Am Samstag füllte über eine Million Raver die Strassen Zürichs an der Street Parade. Hier sind die besten 11 Instagram-Fotos der Techno-Fans.
So feiert Zürich die Parade der höchsten Gefühle!Raven geht immer, überall.
Der Tag war konfettidurchströmt:
Bis tief in die Nacht wurde gefeiert.
Gar Meerjungfrauen waren in Zürich zu besuch.
Doch auch ohne Flossen ist man mit der «Baywatch»-Crew sicher!
Deutlich mehr Bekleidung trugen diese Besucher aus Tschechien.
Britney Spears wäre auf diese Schulmädchen-Outfits stolz:
Glitzer darf natürlich nirgends fehlen!
Hawaii oder Zürich?
Auch auf Instagram werden sie deutlich: Müllberge.
Jennifer Lopez scheint einiges an Muskeln zugelegt zu haben. Es scheint ganz so, als würde die Popsängerin jetzt eine Karriere als Bodybuilderin anstreben. Hier stimmt doch etwas nicht!
Dass Jennifer Lopez (49) einen durchtrainierten sexy Körper hat, ist allgemein bekannt. Immerhin ist ihr Knack-Po ihr Markenzeichen, und den Spitznamen «The Butt» (zu Deutsch: der Hintern) trägt sie nicht umsonst. Doch auf diesen Bildern scheint J.Lo nun etwas mit dem Fitnesstraining übertrieben zu haben. Vor allem ihre Schultern und Arme sind deutlich muskulöser als sonst. Was erst auf den zweiten Blick auffällt: Auf den Gym–Bildern ist nicht die Sängerin, sondern die Bodybuilderin Janice Garay (29) zu sehen!
Das ist nicht J.LoDie Fitness–Begeisterte stammt aus dem US-Bundesstaat Texas. Regelmässig postet das J.Lo-Double auf Instagram Fitness-Fotos unter dem Namen «JayfromHouston». Auch der Instagram-Name erinnert verdächtig an «Jenny from the block» alias Jennifer Lopez.
Janice Garay könnte ein Lopez-Double seinSelbst die über 200'000 Follower des Fitness-Models können bei einigen Bildern kaum glauben, dass es Janice Garay und nicht Jennifer Lopez persönlich ist. Einige kommentieren: «Ich denke immer, du bist J.Lo» und «Bist du dir ganz sicher, dass J.Lo nicht deine Mutter ist oder zumindest mit dir verwandt ist?».
Bei dieser Ähnlichkeit noch verblüffender: Zwischen den Damen liegt ein Altersunterschied von 20 Jahren. Beeindruckend, dass Jennifer Lopez auch mit 49 Jahren mit einer 29-jährigen Fitness-Influencerin verwechselt wird. Das zeigt einmal mehr, wie fit sich J.Lo hält.
Zum Abschluss der grossen Campingtournee besucht Baschi einen eher ungewöhnlichen Zeltplatz: den Circus Knie.
Diese Woche machte Baschi Camper in der ganzen Schweiz glücklich. Er besuchte Zeltplätze quer durchs Land und überraschte sie mit einem Minikonzert. Zum glorreichen Abschluss folgt der Besuch auf dem grössten mobilen Campingplatz des Landes: beim Circus Knie.
Die Artisten des Schweizer Nationalzirkus überrascht er beim Zmittag: «Witzig, die Artisten kommen aus den verschiedensten Ecken der Welt und kennen mich und meine Lieder gar nicht. Trotzdem sind sie voll dabei.»
Nach dem Minikonzert wurden die Rollen getauscht: Der Basler Mundartsänger konnte die Manege besichtigen. Eines fällt Baschi sofort ins Auge: «Die Artisten sind krass durchtrainiert, so ein attraktives Publikum hatte ich selten», meint er mit einem Augenzwinkern, während die Darsteller ihr Können auf dem Trampolin unter Beweis stellen.
Baschi hat die BLICK-Sommeraktion um seine Campingplatz-Tournee genossen: «Die Woche war unglaublich abwechslungsreich. Der Halt beim Circus Knie war aber wirklich der ungewöhnlichste!»
Starker Auftritt von Cross-Country-Europameisterin Jolanda Neff (25) beim Weltcup in Mont Sainte-Anne (Kanada). Die Ostschweizerin fertigt die Konkurrenz um Längen ab.
Für Jolanda Neff hätte die Woche fast nicht erfolgreicher sein können. Am Dienstag gewinnt die Mountainbikerin in Glasgow überlegen EM-Gold, am Freitag fährt sie beim Weltcup in Mont Sainte-Anne (Kanada) im Short-Track auf Platz zwei – und am Sonntag räumt sie im Cross-Country-Rennen ab.
Die Konkurrentinnen sind absolut chancenlos. Bereits in der ersten von sechs Runden setzt sich Neff ab. Nach 89 Minuten erreicht sie das Ziel mit einem Vorsprung von 1:52 Minuten auf die Dänin Annika Langvad. Dritte wird die Kanadierin Emily Batty (2:06). Das gute Schweizer Ergebnis komplettieren Alessandra Keller als Siebte und Linda Indergand als Zehnte.
Es ist der zweite Weltcup-Sieg Neffs nach Albstadt im Mai. Hinzu kommen zwei zweite Plätze und ein dritter Platz. Dank dieser Konstanz ist sie im Gesamt-Weltcup vor dem Final in La Bresse Ende August klar vorne.
«Es ist mir sehr gut gelaufen. Ich bin total happy. Die beiden letzten Male, als ich hier gewinnen konnte, gewann ich am Ende auch den Gesamtweltcup», sagt Neff. Dies war 2014 und 2015 der Fall.
Am späteren Abend bestreiten auch die Männer ihr Cross-Country-Rennen.
Schwingerkönig Matthias Sempach wird am Bernisch Kantonalen noch einmal gefeiert. Sein Rücktritt treibt auch Söhnchen Henry die Tränen in die Augen.
Der Applaus will und will nicht aufhören. Als Schwingerkönig Matthias Sempach (32) am Sonntagnachmittag die Utzenstorfer Arena betritt, gibt es auf den Rängen kein Halten mehr.
Ein letztes Mal feiern die Berner den König von 2013, der am Freitag wegen schwerer Probleme mit Halswirbelsäule und Rücken seinen Rücktritt geben musste.
«Ich bin sehr dankbar», so Sempach zur Menge. «Ich hatte lange das Glück, gesund zu bleiben. Meine Karriere hat sich entwickelt wie in einem Märchen: Ausgerechnet in Burgdorf hat 2013 alles zusammengepasst, als ich vor meiner Haustüre Schwingerkönig geworden bin!»
Mit Unterstützung seiner Liebsten hängt der frühere Überschwinger die Zwilchhosen in der Arena buchstäblich an den Nagel. Ehefrau Heidi («Sie hat mir die ganzen Jahre den Rücken freigehalten»), die Kinder Henry und Paula sind da, Physio Jean-Pierre Egger, für Sempach mehr als ein Angestellter, steht ihm auch jetzt zur Seite.
Die Tränen hält Sempach nach seiner emotionalen Rücktrittsankündigung am Freitag nun zurück. Auf die Zeit mit seiner Familie freue er sich.
Auch wenn sein ältester Spross nicht ganz glücklich zu sein scheint über seinen Papa im Schwingerruhestand. «Henry hat ein paar Mal geweint», sagt Sempach lächelnd über seinen dreijährigen Sohn, «ich glaube, er merkt schon, dass etwas anders wird».
Nach dem brutalen Angriff auf fünf junge Frauen am vergangenen Mittwoch in Genf haben am Sonntagnachmittag rund 500 Menschen in der Schweiz demonstriert. Die von der Juso organisierte Kundgebung fand gleichzeitig in den Städten Bern, Basel, Zürich und Lausanne statt.
In Bern und Zürich beteiligten sich je zwischen 150 und 200 Personen am Protest unter dem Motto «Alle für eine». In Basel und Lausanne gab es nach Angaben der JungsozialistInnen (Juso) etwa je 100 Kundgebungsteilnehmer.
In der Waadtländer Hauptstadt prangerte Staatsrätin und Vizepräsidentin der SP Schweiz, Géraldine Savary, eine Epidemie der Gewalt gegen Frauen an. «Was in Genf passiert ist, ist nur eine schlechte Nachricht, die die lange Liste der Gewalt gegen Frauen ergänzt. Aber wir alle wissen, dass dies kein Einzelfall ist und dass Frauen Opfer von Sexismus, Frauenfeindlichkeit und Gewalt sind.»
Juso-Präsidentin Tamara Funiciello sagte in Bern, Gewalt gegen Frauen sei wie eine Pyramide aufgebaut. «Sie beginnt beim sexistischen Witz und der Belästigung und ende mit Vergewaltigung und Ehrenmord.»
Natasha Wey, Co-Präsidentin der SP Frauen Schweiz, sagte. «Wir leben in einem Land, in dem alle drei Wochen eine Frau an den Folgen von physischer Gewalt stirbt.» Es brauche endlich Massnahmen gegen die Gewaltepidemie gegen Frauen, forderte sie.
Fünf Frauen mit Jahrgängen zwischen 1985 und 1996 waren am Mittwoch in Genf von einer Gruppe von Männern auf offener Strasse angegriffen worden. Zwei von ihnen mussten mit schweren Kopfverletzungen ins Spital gebracht werden, eine Frau liegt noch immer im Koma.
Der Fall ereignete sich um kurz nach fünf Uhr morgens am Ausgang eines Genfer Nachtlokals. Bereits am Donnerstag gingen in Genf rund 100 Menschen auf die Strasse, um ihrer Empörung Ausdruck zu verschaffen.
Keine Homo-Ehe, kein Diskriminierungschutz: Bei der Gleichstellung von Schwulen und Lesben liegt die Eidgenossenschaft im europäischen Ranking nur auf Platz 22.
In der Schweiz leuchten sie nicht besonders stark: die Regenbogenfarben auf dem Banner der Homosexuellen. Im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern haben Schwule und Lesben bei uns deutlich weniger Rechte. Zu diesem Fazit kommt ein Bericht des internationalen Dachverbands Ilga, ein weltweiter Zusammenschluss der Organisationen von Lesben, Schwulen, Transgender- und intersexuellen Menschen (englisch LGBT).
Gemäss der Studie erfüllt die Schweiz die rechtliche Gleichstellung von LGBT-Angehörigen zu 38 Prozent und belegt damit lediglich Platz 22 im europäischen Länder-Ranking – hinter Ungarn, Estland oder Kroatien.
Am fortschrittlichsten ist nach den Ilga-Kriterien Malta. Der Inselstaat rangiert vor Belgien und Norwegen auf Platz eins. Die wenigsten Rechte haben Homosexuelle und Transgender-Menschen in Monaco, Russland und – Rang 46 von 46 – in der Türkei.
Schweiz im MittelmassDoch warum schneidet die Schweiz schlechter ab als etwa Ungarn, wo es in den vergangenen Jahren wiederholt zu gewalttätigen Übergriffen auf Schwule und Lesben gekommen ist?
Für den Bericht untersuchte die Ilga 55 Forderungen der LGBT-Gemeinschaft. Sie reichen vom Recht zur Adoption von Stiefkindern bis zum Verbot der operativen Geschlechtskorrektur bei intersexuellen Kindern. Je mehr ein Land erfüllt, desto besser schneidet es ab. Die Analyse misst weniger die gesellschaftliche Akzeptanz von unterschiedlichen sexuellen Identitäten, sondern vielmehr deren gesetzlich garantierte Rechte. Und da ist die Schweiz im Europavergleich tatsächlich nur Mittelmass.
Selbst Irland kennt die Homo-Ehe – aber die Schweiz nichtBestes Beispiel: die Homo-Ehe. In fast allen westeuropäischen Ländern dürfen Schwule und Lesben heiraten. Selbst das erzkatholische Irland hat die gleichgeschlechtliche Ehen längst legalisiert. In der Schweiz hingegen ist die sogennannte Homo-Ehe immer noch verboten. Die parlamentarische Initiative «Ehe für alle» der Grünliberalen steckt seit Jahren in den politischen Mühlen Berns fest.
Miserabel schneidet die Schweiz auch beim Diskriminierungsschutz ab. Anders als rassistische sind homophobe Äusserungen in der Öffentlichkeit heute nicht per se strafbar. Eine Ausweitung der Rassismusstrafnorm auf Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung steht im Bundeshaus zwar zur Debatte, es gibt bisher aber keine politische Mehrheit dafür.
Fehlende gesetzliche VerankerungRené Schegg, Geschäftsführer des Schwulenverbandes Pink Cross, ist über das schlechte Abschneiden der Schweiz nicht erstaunt. Viele europäische Länder hätten in den letzten Jahren Gesetze verabschiedet, um die Rechte von LGBT-Menschen zu stärken. Schegg: «Die Gleichstellung muss auch in der Schweiz gesetzlich verankert werden.»
Zudem fordert Pink Cross, dass Hassdelikte gegen LGBT-Menschen statistisch gesondert erfasst werden. Solche Straftaten gibt es auch bei uns. Ende 2015 etwa stürmten Vermummte eine Schwulenbar in Zürich und attackierten Gäste wie Personal.
Christoph Z.* (68) wurde am Freitag in Thailand verhaftet – wegen Versicherungsbetrugs. Die Schweizer Behörden haben seine Auslieferung beantragt. Schon 2014 wurde gegen Z. ermittelt, weil er seinen Fahrschülerinnen Bilder von seinem Penis schickte.
Am späten Freitagabend klickten beim Schweizer Christoph Z.* (68) im thailändischen Sattahip, unweit der Touristenhochburg Pattaya, die Handschellen. Beamte der örtlichen Kriminalpolizei verhafteten den ehemaligen Fahrlehrer auf Basis eines von den Schweizer Behörden ausgestellten Haftbefehls.
Dem 68-Jährigen wird Versicherungsbetrug vorgeworfen. Er soll während seiner Tätigkeit als Fahrlehrer im Kanton Zug immer wieder falsche Angaben zu angeblichen Unfällen seiner Fahrschüler gemacht haben, wie die «Bangkok Post» berichtet. Mit dieser Masche habe er über einen ZeitrauZum von zehn Jahren rund 600'000 Franken ergaunert.
2014 ein Verfahren wegen sexueller BelästigungEs ist nicht das erste Mal, dass Z. es mit den Zuger Strafverfolgungsbehörden zu tun bekommt. 2014 wurde bereits wegen Pornografie und sexueller Belästigung gegen ihn ermittelt.
Er hatte Bilder seines Penis an seine Fahrschülerinnen geschickt. Damals entzog sich Z. dem Verfahren, indem er nach Thailand auswanderte. Die Zeitung «20 Minuten» machte den Fall damals publik.
Auslieferungsantrag gestelltDie Schweizer Behörden haben einen Antrag auf die Auslieferung von Z. gestellt. Gemäss der «Bangkok Post» leistet Thailand solchen Anträgen in der Regel Folge, wenn das Delikt gemäss thailändischem Recht mit mehr als einem Jahr Haft bestraft wird.
Christoph Z. bestreitet die Vorwürfe. Er behauptet zudem, nichts von einem Strafverfahren gegen ihn zu wissen. Die Zuger Behörden konnten nicht für eine Stellungnahme erreicht werden. (krj)
* Name der Redaktion bekannt
SAIGNELÉGIER - JU - Rund 55'000 Personen haben am Wochenende den traditionellen Marché-Concours in Saignelégier JU besucht. Bei der 115. Ausgabe war der Kanton Freiburg Ehrengast. Das Pferdefest diente auch als Tribüne, um an die Jurafrage zu erinnern.
«Dies ist eine ausgezeichnete Ausgabe», zog der Kommunikationsverantwortliche der Veranstaltung, Philippe Aubry, Bilanz. «Die Freiburger waren in grosser Zahl da und präsentierten Animationen, die vom Publikum sehr geschätzt wurden», fügte er hinzu, indem er die perfekten Wetterbedingungen, die von Freitag bis Sonntag herrschten, erwähnte.
Die Höhepunkte der 115. Ausgabe waren, wie jedes Jahr, der Folklore-Umzug, die grosse Pferdeparade und das Pferderennen. Tausende von Menschen aus der Schweiz, aber auch aus dem Ausland waren am Morgen in den Hauptort der Freiberge angekommen, um an der grossen Pferdemesse teilzunehmen.
Der Ehrengast stellte sich unter dem Motto «Fribourg, le bonheur en plus» vor. Während des grossen Folklore-Umzugs illustrierte der Kanton seine Besonderheiten wie den Eishockeyclub HC Fribourg-Gottéron, die Bénichon (Kilbifest) oder die Fasnacht auf rund zwanzig Gemälden.
Auch hat Freiburg eine grosse Reitertradition. Es gibt zehn Vereinigungen und Verbände, die in diesem Bereich tätig sind. Der Kanton zählt mehr als 6600 Zucht- und Sportpferde, darunter 1658 der Freiberger-Rasse.
Doch auch die Politik war ein Thema. Der Präsident der jurassischen Regierung, David Eray, nutzte die Anwesenheit von Bundespräsident Alain Berset, um die Landesregierung aufzufordern, sich verstärkt mit dem Dossier Moutier BE zu beschäftigen.
«Der Bundesrat muss wirklich begreifen, dass ein Aufschub in dieser Frage die Region in ein Klima stürzen könnte, das wir nicht mehr erleben wollen», sagte der jurassische Regierungspräsident im offiziellen Teil. Seit dem knappen Ja an der Urne in Moutier vom 18. Juni 2017 ist der Wechsel vom Kanton Bern zum Kanton Jura wegen Beschwerden ins Stocken geraten.
Für den Regierungspräsidenten ist es höchste Zeit, dass der Bund handelt und sich Gehör verschafft. «Es ist wichtig, dass sich der Bundesrat über die Folgen eine Annullierung der Abstimmung bewusst ist, die einige im Berner Lager ohne jede Grundlage fordern», sagte Eray.
Berset äusserte sich diplomatisch, indem er erklärte, dass die Dinge unter den bestmöglichen Bedingungen vorankommen müssten. «Wir wünschen, dass Entscheidungen getroffen werden», sagte Berset und wies darauf hin, dass der Bund den Prozess mit der tripartiten Konferenz begleite.
Nicht kommentieren wollte der Bundespräsident hingegen das EU-Dossier und den Gesprächsboykott der Gewerkschaften zu flankierenden Massnahme. Berset wollte gegenüber der Agentur Keystone-SDA auch keine Angaben machen, ob dieses Thema an der nächsten Bundesratssitzung vom Mittwoch diskutiert wird.
Oliver Hegi (25) ist Europameister! Der Schweizer turnt sich in Glasgow am Reck zu Gold. Auch am Barren holt der Aargauer eine Medaille.
Oliver Hegi fliegt in seiner Parade-Disziplin zu Gold! Am Reck zeigt er eine sensationelle, fehlerfreie Darbietung. Die Super-Übung wird mit 14.700 Punkten belohnt.
Nach dem Durchgang ist ihm die Freude anzusehen. Der Aargauer strahlt mit dem Scheinwerfer um die Wette. Da Hegi als Erster startet, wartet er lange, bis die tolle Klassierung bestätigt ist.
Einzig der Olympiasieger von 2012, Epke Zonderland (Ho), kommt nochmals gefährlich heran. Doch wegen eines Fehlers fehlen ihm 0.300 Punkte auf den Schweizer.
Mit dem Goldgewinn wird Hegi der Nachfolger vom Schweizer Pablo Brägger. Im letzten Jahr landete Hegi noch auf dem 2. Platz.
Beinahe schafft es mit Taha Serhani ein zweiter Schweizer aufs Podest. Der 23-Jährige positioniert sich auf dem vierten Platz – punktgleich mit David Vecsernyes aus Ungarn. Einzig die Schwierigkeits-Bewertung entscheidet gegen den Winterthurer.
Dazu Bronze am Barren
Nach der tollen Qualifikation zählt Oliver Hegi im Final auch hier zu den Medaillenkandidaten. Er kann dem Druck standhalten. Der Schweizer turnt sich auch am Barren zu einer Medaille, es ist die bronzene!
Hegi zeigt einen beinahe fehlerlosen Durchgang. Einzig beim Abgang muss er einen kleinen Ausfallschritt einbauen. Dieser lässt ihn bis zum Schluss zittern, da der Deutsche Nils Dunkel, der auf dem 4. Platz landet, ebenfalls einen souveränen Durchgang zeigt. Vor Hegi stehen zwei Russen – Artur Dalaloyan und David Belyavskiy.
Henji Mboyo, der zweite Schweizer im Barren-Final, landet nach einem Sturz im Abgang auf dem siebten Platz. Doch es wird klar: Dem 19-Jährigen Zürcher gehört die Zukunft. (fss)
In Nordsyrien explodierte am Sonntag ein in einem Wohnhaus untergebrachtes Waffenlager von Rebellen. Drei Häuser stürzten dabei ein. Mindestens 39 Menschen starben, darunter auch viele Kinder. Die Suche nach Überlebenden läuft.
Bei einer Explosion in einem Rebellen-Waffenlager im Norden Syriens sind am Sonntag mindestens 39 Zivilisten getötet worden. Unter den Toten war etwa ein Dutzend Kinder, wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.
Die Explosion ereignete sich demnach in einem Wohngebiet in Sarmada im Norden der nordwestlichen Provinz Idlib. Die Ursache der Explosion war den Angaben zufolge zunächst unklar.
Das Waffenlager war nach Angaben der Beobachtungsstelle in einem Wohnhaus untergebracht. Auch zwei angrenzende Häuser stürzten ein. Rettungskräfte der Weisshelme, die in den syrischen Rebellengebieten Erste Hilfe leisten, suchten in den Trümmern nach Überlebenden, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Das Haus gehörte nach Angaben der Beobachtungsstelle einem Waffenhändler, der mit der Dschihadistenallianz Hajat Tahrir al-Scham (HTS - deutsch etwa: Leben und Befreiung Syriens) zusammenarbeitet.
Die Gruppe, die vom früheren syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida dominiert wird, kontrolliert einen Grossteil der Provinz Idlib. Der Rest wird von anderen islamistischen Rebellen kontrolliert.
Bei der Explosion wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle vor allem Familienangehörige von HTS-Kämpfern getötet. Die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Angaben von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Ein Aktivist der Weisshelme sagte, unter den Toten seien mehrere Frauen und Kinder. Es seien auch mehrere Überlebende aus den Trümmern gerettet worden.
Die Provinz Idlib an der Grenze zur Türkei ist eine der letzten Rebellenbastionen in Syrien. Trotz internationaler Mahnungen bereiten sich die Truppen von Präsident Baschar al-Assad offenbar auf eine Offensive auf Idlib vor.
Zuletzt hatte es dort vermehrt Luftangriffe syrischer und russischer Kampfjets gegeben. Syrische Flugzeuge warfen zudem Flugblätter ab, in denen die Bewohner zur Kapitulation aufgefordert wurden.
In der Innenstadt von Hamburg wurde am Samstagmorgen gegen 9 Uhr ein 14-Jähriges Mädchen in einem Hauseingang vergewaltigt. Ein 30 Jahre alter Afghane ist in Haft.
Am helllichten Tag ist ein 14-jähriges Mädchen in der Hamburger Innenstadt Opfer eines Sexualdeliktes geworden. Ein polizeibekannter Tatverdächtiger, ein 30-jähriger Afghane, wurde festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.
Die Tat ereignete sich am Samstagvormittag gegen 9 Uhr, einem Bericht des «Hamburger Abendblatts» zufolge wurde das Mädchen vergewaltigt.
Verfolgt und in Hauseingang vergewaltigtDer Mann soll die 14-Jährige einer Mitteilung der Polizei zufolge am Hauptbahnhof angesprochen und so getan haben, als würden beide sich schon lange kennen. Das Mädchen entfernte sich, der Mann folgte ihr jedoch und verwickelte sie immer wieder in ein Gespräch.
Im Bereich eines Elektrofachmarkts soll er die 14-Jährige dann in einen Hauseingang gezogen und dort trotz Gegenwehr sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen haben.
Anschliessend verfolgte er die 14-Jährige, die zunächst mit einer U-Bahn fuhr und an einer Tankstelle schliesslich um Hilfe bat. Die alarmierten Polizeibeamten nahmen den Tatverdächtigen, der das Eintreffen der Polizei abwartete, vorläufig fest. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von 2,24 Promille. (SDA)