BASEL - Die Baloise Versicherungen haben sich ein Kleinflugzeug zugelegt. Es verhindert in der Luft, dass sich Hagel bildet. So sollen teure Schäden minimiert werden.
Die Baloise geht neue Wege, um teure Hagelschäden an Autos zu verhindern. Als erstes Unternehmen in der Schweiz sichert die Versicherung nach eigenen Angaben die Bevölkerung mit einem speziell ausgerüsteten Flugzeug gegen Hagelschäden ab.
Hagel kostet die Schweizer Volkswirtschaft jährlich Millionenbeträge. Er zerstört Ernten und verursacht Schäden, die mit Zeitaufwand und Ärger für die Betroffenen verbunden sind. Der Hagelflieger der Baloise soll dafür sorgen, dass Hagel in der Schweiz minimiert wird oder bestenfalls gar nicht erst entsteht, heisst es weiter.
50 Prozent weniger HagelUnd das funktioniert so: Um die Hagelwahrscheinlichkeit um bis zu 50 Prozent zu reduzieren, fliegt ein mit einer speziellen Sprühvorrichtung bestücktes Kleinflugzeug unter die Hagelwolke und setzt im Zentrum der Aufwinde ökologisch unbedenkliches Silberjodid frei.
Das Silberjodid fungiert als Eiskeim. Es verhindert durch diese Eigenschaft, dass sich grosse und schwere Hagelkörner bilden, die Schaden anrichten könnten. Stattdessen entstehen viele kleine Hagelkörner, die auf dem Weg zu Erde zu Schneematsch beziehungsweise im besten Fall zu Regen werden.
Im Ausland bereits erfolgreich«In Deutschland, Österreich und den USA werden seit Jahrzehnten erfolgreich Hagelflieger zur Schadenprävention eingesetzt», sagt Mathias Zingg, Geschäftsleitungsmitglied und Leiter Schaden der Basler Versicherung zu BLICK.
Der Hagelflieger der Baloise ist ab sofort einsatzbereit und wird vom Flughafen Birrfeld aus zunächst die Deutschschweiz abdecken. Eine Erweiterung der Flotte in die Romandie und die italienische Schweiz wird gegenwärtig geprüft, wie es in der Mitteilung weiter heisst.
Ankara/Washington – Der Streit zwischen Amerika und der Türkei eskaliert: Präsident Erdogan wütet gegen neue US-Zölle und nennt die USA die «Kraftmeier des globalen Systems». Die Zentralbank reagiert mit Notmassnahmen.
Im Kampf gegen eine massive Währungskrise greift die türkische Regierung zu drastischen Massnahmen. Sie will nun Menschen für negative Kommentare über die wirtschaftliche Lage und den Absturz der Lira bestrafen. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete am Montag, Staatsanwälte in Ankara und Istanbul gingen nun gegen Personen und Konten in sozialen Medien vor, die die «wirtschaftliche Sicherheit» des Landes gefährden, indem sie falsche Berichte oder «Spekulationen» unter anderem über den Zustand öffentlicher Unternehmen oder Banken verbreiteten.
Staatspräsident Erdogan verteidigte das Vorgehen gegen Kritiker während einer Rede vor einem Publikum von Diplomaten in Ankara. Er nannte sie «Wirtschaftsterroristen». Sie hätten «Verrat» begangen. Jene, die «Spekulationen» verbreiteten, sollten dafür zahlen. Das Innenministerium meldete, dass Ermittlungen gegen die Betreiber von 346 Konten in sozialen Medien im Gange seien. Sie hätten mit ihren Berichten oder Kommentaren den Anstieg des Dollars zur Lira gestützt.
Türkische Lira fällt weiterIm asiatischen Handel war der Wert der türkischen Währung am frühen Morgen zum Euro und US-Dollar zeitweise erneut zweistellig gefallen. Erstmals mussten mehr als sieben Lira für einen US-Dollar und über acht Lira für einen Euro gezahlt werden. Grund war das Inkrafttreten neuer Strafzölle der USA gegen die Türkei. Die Börsen fürchten nun eine Zahlungskrise in dem Land: Mit dem Absturz der Lira werden Importe teurer, was die ohnehin hohe Inflation in der Türkei treibt. Auch Schulden von Banken in ausländischen Währungen steigen.
Die Lira verliert schon seit Monaten an Wert, aber ein Streit mit den USA um das Schicksal des US-Pastors Andrew Brunson, der in der Türkei wegen Terrorvorwürfen festgehaltenen wird, hatte sie in den freien Fall befördert. Am Freitag hatte Präsident Donald Trump dann die Verdoppelung der Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der Türkei verkündet.
Erdogan kritisiert Trumps VorgehenIn seiner Rede vor der Botschafterkonferenz verschärfte der türkische Staatspräsident auch seine verbalen Angriffe gegen die USA und Trump. Ohne sie direkt zu erwähnen, nannte er die Vereinigten Staaten die «Kraftmeier des globalen Systems». An Trump gerichtet sagte er: «Du kannst nicht einfach aufwachen und sagen »ich führe diese Zölle auf Stahl und Aluminium ein. Das kannst Du nicht sagen«.» Er verwies darauf, dass der Türkei als Nato-Partner damit «in den Rücken und die Füsse geschossen» worden sei.
Erdogan deutete gar an, dass die Türkei bereit zu einem Krieg sei. Staaten, die Frieden wollten, müssten bereit zu Krieg sein, sagte er. «Wir sind bereit, mit allem, was wir haben.» In Äusserungen vom Morgen hatte Aussenminister Mevlüt Cavusoglu den USA Gesprächsbereitschaft signalisiert. Aufzwingen lasse die Türkei sich aber nichts.
Zentralbank ergreift NotfallmassnahmenDer Finanzminister und die Zentralbank hatten am Montag Notfallmassnahmen ergriffen. Die Notenbank, die in der Krise lange unsichtbar geblieben war, liess unter anderem verlauten, dass Banken sich zusätzliche Mittel in Fremdwährung leihen könnten. Es würden alle Schritte ergriffen, um die Finanzstabilität zu sichern. Der Lira-Kurs erholte sich daraufhin etwas.
Der türkische Finanzminister Berat Albayrak wiederum versuchte, mit einer Serie von Tweets und Interviews Vertrauen zu schaffen. Er versprach einen «Aktionsplan». Zudem sagte er laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, dass Einlagen nicht beschlagnahmt und Devisen auf Bankkonten nicht in Lira umgewandelt würden.
Analysten wie Türkei-Spezialist Timothy Ash kritisierten, dass das hätte früher passieren müssen, bevor die asiatischen Börsen öffneten. «Sie sind immer hinterher, müssen immer aufholen, sind immer zu spät dran, und dann ist der Schaden angerichtet», twitterte er.
Finanzexperten kritisieren ErdoganEin zentraler Kritikpunkt von Investoren und Analysten ist, dass Präsident Erdogan in der Besetzung von Schlüsselposition Loyalität vor Expertise gestellt hat. Der amtierende Finanzminister ist sein Schwiegersohn. Ausserdem hatte Erdogan mit unorthodoxen Auffassungen Investoren verunsichert - und besteht auch in der Krise auf seinen Thesen. So ist er anders als Ökonomen ein Gegner von Zinserhöhungen, um die massive Inflation von mehr als 15 Prozent im Land zu stoppen.
Für Verunsicherung sorgt auch Erdogans unversöhnlicher Ton. Schon am Wochenende hatte er in mehreren Reden den Ton im Streit mit den USA verschärft. Er sprach von «Kampagnen» gegen die Türkei und einem «Wirtschaftskrieg» und lehnte zugleich eine von Ökonomen angeregte Intervention des Internationalen Währungsfonds (IWF) ab.
Die Krise in der Türkei schreckt auch die deutsche Wirtschaft auf. So fürchtet der Maschinenbauerverband VDMA weitere Export-Rückgänge in das Land. Für die deutsche Wirtschaft ist die Türkei aber ein relativ kleiner Handelspartner: 2017 gingen Waren im Wert von 21,5 Milliarden Euro aus Deutschland in das Land am Bosporus. Die Türkei liegt als Exportmarkt der Bundesrepublik damit auf Rang 16. Zum Vergleich: Das Ausfuhrvolumen in die USA betrug 111,5 Milliarden Euro.
Heimische Unternehmen forderte Erdogan indes auf, sich von der Krise nicht beeinflussen zu lassen. Es sei nicht nur die Pflicht der Regierung, die Nation am Leben zu erhalten - «es ist auch die Pflicht der Industriellen und der Händler», sagte er am Sonntag. Er warnte Firmen davor, Bankrott anzumelden: «Wenn ihr das macht, begeht ihr einen Fehler!»
Bundeskanzlerin Angela Merkel äusserte sich derweil besorgt über die Lage in der Türkei. «Niemand hat ein Interesse an einer wirtschaftlichen Destabilisierung der Türkei», sagte sie in Berlin. Die EU profitiere von einer stabilen Wirtschaftslage in ihrer Nachbarschaft. «Deutschland möchte jedenfalls eine wirtschaftlich prosperierende Türkei. Das ist auch in unserem Interesse.» (SDA)
Frankfurt/Main – Ein Urteil in den USA belastet die Bayer-Aktie. Der Chemie-Riese übernimmt derzeit den US-Saatgutkonzern Monsanto, der von einem US-Gericht zu hohem Schadenersatz wegen des Pflanzenwirkstoffs Glyphosat verdonnert wurde.
Das US-Urteil gegen den Saatgutkonzern Monsanto wegen angeblich verschleierter Gefahren beim Pflanzenwirkstoff Glyphosat hat für einen herben Kurseinbruch bei der Bayer-Aktie gesorgt. Der Wert sackte am Montag zeitweise um rund 13 Prozent auf 80,43 Euro. Bayer steckt derzeit mitten in der Übernahme des Saatgutriesen aus den USA.
Ein US-Gericht hatte am Freitagabend Monsanto zu 289 Millionen US-Dollar (254 Mio Euro) Schadenersatz an einen Krebspatienten verurteilt, der Glyphosat für sein Leiden verantwortlich macht.
In Deutschland keinen EinflussSeit Jahren wird in ganz Europa über die Zulassung von Glyphosat gestritten. Die EU-Kommission verwies am Montag in Brüssel auf die Entscheidung vom Dezember, das Mittel grundsätzlich weitere fünf Jahre auf dem Markt zu lassen. Daran soll sich nach Angaben der Kommission nichts ändern. Es liege aber in der Hand der Mitgliedsstaaten, Lizenzen für die Nutzung zu erteilen.
In Deutschland hat die Entscheidung der US-Richter aus Sicht der Bundesregierung keinen Einfluss auf die hier geplanten Einschränkungen. Sie betreffe Gesundheitsaspekte für Menschen, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums am Montag in Berlin. Im Fokus der Bundesregierung stehe aber die wissenschaftlich klar belegte Beeinträchtigung der Artenvielfalt bei der Massenanwendung des Mittels.
«Anfang vom Ende der Arroganz»Drastische Worte fand der französische Umweltminister Nicolas Hulot. «Das ist der Anfang vom Ende der Arroganz dieses verfluchten Paars Monsanto-Bayer», sagte er in einem Interview der Zeitung «Libération» (Montag). Das Urteil mache sichtbar, dass es Monsantos verstecktes Ziel sei, «die Nahrungsressourcen des Planeten zu schröpfen».
Alleine in den USA laufen mehr als 4000 weitere ähnliche Klagen gegen Monsanto, für die die Entscheidung vom Freitagabend wegweisend sein könnte. Das Vorgehen der US-Richter widerspreche «bestehenden wissenschaftlichen Erkenntnissen, jahrzehntelangen praktischen Erfahrungen und den Einschätzungen von Regulierungsbehörden weltweit», teilte ein Bayer-Sprecher am Montag mit. Monsanto kündigte Rechtsmittel an. (SDA)
Was bedeutet es, wenn Moderatoren blinzeln, uns seitlich oder mit weit aufgerissenen Augen ansehen? Ein Experte verrät, was dahintersteckt.
Er schaute genau hin: Körpersprache-Experte Urs Zeiser analysierte den Blick bekannter SRF-Moderatoren – und las Interessantes in den Augen von Arthur Honegger (39), Andrea Vetsch (43) und Co. «Die Moderatoren erwecken, dank Teleprompter, beim Zuschauer den Eindruck des direkten Augenkontakts, sodass wir uns persönlich angesprochen fühlen und ihren Worten eher trauen», sagt Urs Zeiser zu BLICK.
Häufiges Blinzeln irritiert das PublikumWie unterschiedlich diese Augenkontakte der Moderatorinnen und Moderatoren wirken würden, entscheiden gemäss dem Experten unter anderem Form und Farbe der Augen und deren Brauen, sowie auch Beginn, Dauer und Beendigung des Kontakts. «Bereits ein Blinzeln unterbricht den Augenkontakt für kurze Zeit. Auf der körperlichen Seite dient das Blinzeln der Befeuchtung der Augen. In der Kommunikation allerdings haben die Augenlider noch eine ganz andere Bedeutung: Wie mit einer Filmklappe können wir damit innere und äussere Erlebnisse ausschliessen, starten oder beenden.»
Beobachtet hat er das besonders bei «Tagesschau»-Frau Cornelia Boesch (43), die bei einer Begrüssung sieben Mal innert der ersten vier Sekunden blinzelte (siehe Video). «Blinzeln erzählt uns auch etwas über die inneren Vorgänge der Moderatoren. Zu häufiges Blinzeln zeugt etwa von Irritation. Und das irritiert auch die Zuschauenden», fügt er an.
Zu Beginn wollen die Moderatoren Interesse weckenZeiser hat auch den Beginn und Abschluss der Moderationen analysiert: «Vor allem zu Beginn der Moderation ist entscheidend, möglichst viel der Pupille zu zeigen. Dazu werden die Augenbrauen nach oben angehoben. Dieser «neu-gierige» Blick wirkt animierend auf die Zuschauer. «Schaut her, ich habe etwas Interessantes», erklärt er.
Beim Abschluss würden manche der SRF-Leute die Ansage mit einem längeren Senken der Lider abschliessen, manche mit einem mehrmaligen Blinzeln. «Wieder andere halten den Augenkontakt aufrecht bis zum Verschwinden.» Lesen Sie in der Galerie, was Urs Zeiser zum Blick einzelner SRF-Stars sagt! (wyt)
Um die finanziellen Probleme der AHV zu lösen, will SVP-Nationalrat Thomas Matter die SNB in die Pflicht nehmen. Sobald sich das Finanzsystem normalisiert hat, soll sie die Hälfte ihres Eigenkapitalzuwachses an die klamme AHV abgeben.
Die Steuervorlage 17 (SV 17) verknüpft zwei Reformen, die inhaltlich nicht zusammenhängen: die Unternehmenssteuerreform und die Finanzierung der AHV. Diese leidet unter akuter Geldnot. Der Vorschlag des Ständerats zur SV17 sieht deshalb vor, dass pro gespartem Steuerfranken ein Franken in die AHV fliesst, was durch eine Erhöhung der Lohnbeiträge um 0,3 Prozent finanziert werden soll.
SVP-Nationalrat Thomas Matter (52) schlägt nun vor, das Finanzloch der AHV auch mit dem Geld der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu stopfen. «Es ist anzunehmen, dass sich das internationale Finanzsystem in Zukunft wieder normalisiert, was die Bilanzsumme reduzieren würde», sagte Matter gegenüber der «SonntagsZeitung». Diesen Vorschlag will er in die Wirtschaftskommission des Nationalrats einbringen, die sich diese Woche über die SV 17 beugt.
Geld würde an die Bevölkerung zurückfliessenDer Zürcher Banker will, dass die SNB zum Zeitpunkt der Normalisierung die Hälfte des Eigenkapitalzuwachses seit der Finanzkrise im Jahr 2008 einmalig in die AHV einschiesst. Nach heutigem Stand wären das 37,3 Milliarden Franken – was einen Grossteil der Problem der AHV lösen würde.
Seine Forderung begründet Matter mit den Negativzinsen, die die Nationalbank seit Januar 2015 erhebt. Diese würden die AHV- und Pensionskassengelder wegfressen und so jeden einzelnen Bürger belasten.
Gleichzeitig könne die SNB nicht auf Negativzinsen verzichten, solange die Europäische Zentralbank die Zinsen nicht erhöht. Mit seinem Vorschlag würde das durch die Negativzinsen verlorene Geld wieder an die Bevölkerung zurückfliessen, so Matter.
Antrag kaum mehrheitsfähigIn der Wirtschaftskommssion wird Matters Vorschlag es jedoch schwer haben, da die beabsichtigte Verknüpfung der Steuer- und AHV-Vorlage von der Mehrheit der Parteien getragen wird und diese mit der Verwendung der SNB-Gelder überflüssig würde.
Momentan komme eine Verknüpfung von Nationalbankgeldern zur Finanzierung der AHV nicht infrage, sagte SP-Nationalrat und Kommissionsmitglied Corrado Pardini (53) ebenfalls gegenüber der «SonntagsZeitung». Er vermute, dass Matter mit seinem Vorschlag vielmehr die jetzige Steuervorlage torpedieren wolle. (mat)
HOFHEIM - Mit einem ungewöhnlichen Angebot hat sich das Möbelhaus Ikea gemeldet: In zunächst fünf deutschen Filialen werde man ab dem 1. September gebrauchte Möbel aus dem eigenen Sortiment an- und gleich auch wieder verkaufen.
Das kündigte der deutsche Marktführer am Montag an. Der Test ist zunächst auf einige Produktgruppen beschränkt und soll dem Unternehmen zufolge der Nachhaltigkeit dienen.
Was der Handel bislang einigen Sozialträgern mit ihren Gebrauchtkaufhäusern überlassen hat, soll nunmehr den Einstieg in die Kreislaufwirtschaft darstellen. Umweltaktivisten und Handelsexperten reagieren aber skeptisch.
Achtung, Haken!Ein paar Haken gibt es bei der «zweiten Chance» für Billy und Co. ohnehin. Der künftige Wiederverkäufer soll nach einer unverbindlichen Preis-Offerte aus dem Internet mit dem aufgebauten Produkt im Markt erscheinen, wo es noch einmal in Augenschein genommen wird. Kommt der Deal zustande, gibt es einen Warengutschein im Wert von bis zu 50 Prozent des Neupreises, aber kein Bargeld. Die erworbenen Gebrauchtmöbel will Ikea dann in seinen «Fundgruben» vermarkten. Geld verdiene man daran nicht, sondern schlage lediglich die Mehrwertsteuer auf den Ankaufspreis, kündigt Ikea Deutschland an.
Stefan Peter vom Berliner Obdachlosenverein Motz ist von den Absatzchancen gebrauchter Schweden-Möbel aus eigener Erfahrung nicht überzeugt. «Ikea-Möbel laufen in unserem Kaufhaus ganz schlecht, weil da immer einer sagt: »Das kriegen wir auch neu billig.«» Eine echte Konkurrenz fürchte er daher nicht, wenn Ikea jetzt in den Second-Hand-Markt einsteige.
Auch andere Handelsunternehmen haben bereits ähnliche Aktionen auf den Weg gebracht. Der Textilversender Zalando versucht, mit seinem «Wardrobe» (Kleiderschrank) ein soziales Netzwerk zu knüpfen, in dem die Nutzer untereinander Kleiderstücke weiterverkaufen können. Der Textil-Filialist H&M gibt in seinen Läden Warengutscheine gegen Kleiderspenden aus. Hersteller von Essbestecken und Töpfen gewähren Rabatt beim Eintausch älterer Produkte gegen neue.
Den Naturschutz freutsDas Ziel, meint der Handelsfachmann Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU, sei immer das gleiche: «Jeder von uns hat zu viele Möbel und zu viel Kleidung. Für die Unternehmen geht es darum, zusätzliche Kauf-Impulse zu setzen.» Für Ikea stehe wie bei den Rückgabe-Richtlinien sicherlich nicht die Nachhaltigkeit im Vordergrund, sondern die Schaffung zusätzlicher Kaufimpulse. «Sie wollen es ihren Kunden leicht machen, neue Möbel zu kaufen, indem man die alten problemlos zurücknimmt.» Unter dem Strich werde sich die Strategie für das Unternehmen rechnen.
Der Naturschutzbund Deutschland setzt sich für eine Stärkung des Gebrauchtmöbel-Marktes und gegen die verbreitete Ex-und-Hopp-Mentalität ein. «Heute gehen viel zu viele ausrangierte Möbel in die Verbrennung», erklärt Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller gleich in der Ikea-Pressemitteilung. Von einer längeren Nutzung der Möbel könne die Umwelt nur profitieren.
Greenpeace ist da nicht ganz so euphorisch und will sich zunächst in der Praxis anschauen, wo die gebrauchten Ikea-Möbel am Ende wirklich landen. «Die Gutscheinregelung zeigt, dass es nicht um die Ressourcen geht, sondern darum, den Konsum weiter anzukurbeln», sagt Sprecherin Viola Wohlgemuth. Man begrüsse aber auf der anderen Seite alle Ansätze, in denen Firmen anfingen, eine erweiterte Produktverantwortung zu übernehmen.
KonsumkritikDie Umweltorganisation hat bislang vor allen die Textilbranche im Visier ihrer Konsumkritik. «Die Schnelllebigkeit der Modebranche, die immer noch weiter wachsen will, obwohl in jedem Kleidungsstück wertvolle und knappe Ressourcen stecken, ist neben allen sozialen Problemen auch ökologisch unverantwortlich», sagt Wohlgemuth. «Besonders schlimm ist es, dass für die Firmen die Vernichtung einmal produzierter Waren billiger ist, als sie wieder in den Warenkreislauf zu bringen.»
Das Prinzip der «fast fashion» springe zunehmend auf andere Branchen über. «Die Leute konsumieren nicht mehr, weil sie Dinge benötigen, sondern weil sie auf der Jagd nach dem neuesten Modell sind. Das sehen wir beispielsweise bei Smartphones, aber auch bei Einrichtungsgegenständen und Möbeln.» (SDA)
Wartet auf Tom Lüthi in der Moto2 eine rosige Zukunft? Nicht unbedingt. Schon viele sind vor ihm den Weg von der MotoGP in die mittlere Klasse gegangen. Fast alle sind zu Beginn gescheitert.
Das Projekt MotoGP ist für Tom Lüthi endgültig gescheitert. Schon nach einer Saison – in der er bisher noch immer ohne Punkte ist – wird er die Königsklasse wieder verlassen. Er kehrt zurück in die Moto2 zum deutschen Team Dynavolt-Intact.
Der Traum von einer erfolgreicheren Zukunft lebt. Von Siegen, Podestplätzen und sogar vom WM-Titel. «2019 kann ich wieder angreifen und um den WM-Titel kämpfen», lässt er sich von der Nachrichtenagentur «sda» zitieren.
Doch die Geschichte der Moto2 lehrt uns: Ein Selbstläufer wird das nicht. Lüthi ist nämlich nicht der erste Pilot, der den Schritt von der MotoGP zurück in die Moto2 wagt – und eigentlich ist am Anfang fast jeder gescheitert.
Ein paar Beispiele? Mika Kallio brauchte nach der Rückkehr zwei Jahre, ehe er wieder top war. Mattia Pasini gurkte fünf Jahre hinterher, ehe er wieder aufs Podest fuhr. Hector Barbera war nach 8 MotoGP-Jahren in dieser Saison chancenlos.
Und da ist noch das aktuelle Beispiel von Sam Lowes. Er ging im Vorjahr als zweifacher Moto2-Saisonsieger in die MotoGP und fuhr dort wie Lüthi hinterher. Jetzt ist er wieder in der Moto2 und aktuell WM-Zwölfter, weit weg von irgendwelchen Top-Resultaten.
Rückschritt mental schwierigKeiner von ihnen hat es wirklich verdaut, es in der Königsklasse nicht geschafft zu haben. Mental ist der Rückschritt eine schwierige Sache.
Viel entscheidender ist aber der Umstand, dass die Rennhärte verloren geht, wenn man ein Jahr lang hinter dem Feld her dümpelt. Es ist, wie wenn aus gefährlichen Raubkatzen zahme Stubentiger werden.
An der Spitze der Moto2 wird mit Haken und Ösen gekämpft. Die Ellbogen werden ausgefahren – oft über dem Limit. Da muss man sich erst wieder reinfinden, nachdem man ein Jahr lang fast ohne Zweikämpfe auskommen muss.
Es gibt aber auch Argumente für eine erfolgreiche Lüthi-Rückkehr in die Moto2. Nächstes Jahr erfindet sich die mittlere Klasse neu. Andere Motoren, neue Motorräder. Eine der wichtigsten Neuerungen: Es wird viel mehr Elektronik geben. Und damit hat Lüthi in seinem MotoGP-Jahr nun bereits Erfahrungen gemacht.
Und da ist Toni Elias, der gleich zweimal von der MotoGP in die Moto2 zurückkehrte. Während dies beim zweiten Mal ebenfalls komplett in die Hose ging, war es beim ersten Versuch ein voller Erfolg. Er kehrte 2010 im ersten Moto2-Jahr aus der Königsklasse zurück und wurde auf Anhieb Weltmeister. Ein Kunststück, das ja vielleicht auch Lüthi gelingt.
Washington – Rechtsextremisten mobilisieren für einen Aufmarsch vor dem Weissen Haus, ausgerechnet am Jahrestag der Proteste von Charlottesville. Am Ende sind die Strassen voll - mit Gegendemonstranten. Deren Protest richtet sich längst nicht nur gegen die Extremisten.
Ein Jahr nach den tödlichen Protesten in Charlottesville haben Rechtsextremisten in den USA eine empfindliche Niederlage einstecken müssen: Zu einem vielbeachteten Aufmarsch vor dem Weissen Haus in Washington unter dem Motto «Vereint die Rechte 2» erschienen nur wenige Dutzend Teilnehmer. Zugleich gingen Tausende Gegendemonstranten auf die Strasse - und ihr wütender Protest richtete sich auch gegen US-Präsident Donald Trump.
Die Polizei musste die Extremisten mit einem massiven Aufgebot von der U-Bahn zu der genehmigten Demonstration vor dem Weissen Haus geleiten. Sicherheitskräfte riegelten die Veranstaltung weiträumig ab und vermieden somit Zusammenstösse zwischen den beiden Gruppen.
Die Polizei wollte keine Details zu der Grösse der Demonstrationen herausgeben. Schätzungen zufolge nahmen an dem Protest der Rechten gerade einmal zwischen 20 und 30 Menschen teil, während die Gegendemonstranten deutlich in der Überzahl waren.
Im Zuge der Demonstration «Vereint die Rechte» in Charlottesville war es am 12. August 2017 zu schweren Ausschreitungen gekommen. Ein Rechtsextremist steuerte ein Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten. Die 32-jährige Heather Heyer starb, viele Menschen wurden verletzt. Damals waren weitaus mehr Rechtsextremisten aufmarschiert. Teile der rechtsextremen Szene hatten sich vor der Kundgebung am Sonntag davon distanziert und sie als «destruktiv» kritisiert.
Am Sonntag störten Gegendemonstranten an der Absperrung die rechte Veranstaltung mit Sprechchören wie «Geht nach Hause, Nazis» oder «Schande, Schande, Schande», wie ein dpa-Reporter berichtete. Auf Transparenten war «Stoppt rassistische Angriffe» und «Nur ein toter Faschist ist ein guter Faschist» zu lesen. Auf Bildern von Trump stand in roten Lettern das Wort «Rassist», auf Plakaten wurde die Ablösung Trumps und seines Vizepräsidenten Mike Pence gefordert.
Wie verhasst Trump bei den Gegendemonstranten ist, bekam ein Paar zu spüren, das sich auf ihre Seite der Absperrung verirrte - und das im Partnerlook mit «Trump-2020»-T-Shirts für dessen Wiederwahl warb. Als das Paar entdeckt wurde, kam es zu einem Gerangel, das zu eskalieren drohte. Ordner aus den Reihen der Gegendemonstranten mussten einen Ring um den Mann und die Frau bilden und sie durch die aufgebrachte Menge zur Polizei eskortieren.
Auf dem rund fünfminütigen Weg zur Polizei wurden die beiden Trump-Anhänger als «Nazis» beschimpft, geschubst, gestossen, mit Wasser übergossen und mit Plastikflaschen beworfen. Ein Gegendemonstrant sprühte silberne Farbe auf die langen Haare des Mannes. Die beiden Trump-Unterstützer blieben dabei friedlich.
Trump war nach dem tödlichen Protest vor einem Jahr dafür kritisiert worden, die rechtsextreme Gewalt nicht eindeutig verurteilt zu haben. «Ich denke, dass die Schuld auf beiden Seiten liegt», hatte er damals gesagt. Es habe auf beiden Seiten auch «sehr gute Menschen» gegeben. Trump hatte damit Empörung ausgelöst - die unter seinen Kritikern bis heute anhält.
Vor dem Jahrestag hatte der US-Präsident am Samstag zwar auf Twitter mitgeteilt, er verurteile «alle Formen von Rassismus und Gewalttaten». David Barrows (71), der am Sonntag gegen die Rechten auf die Strasse ging, meinte dazu allerdings: «Er lügt.» Auf Barrows T-Shirt prangte die Aufschrift «Trump ist ein rassistisches Schwein». Die Demonstrantin Alex Bloomfield (28) sagte zu Trumps Aussage: «Das ist Bullshit. Er sagt das, weil er das sagen muss.»
Deutlicher als Trump - dessen Tweet man wieder so lesen könnte, dass er die Gewalt von links womöglich mit der von rechts gleichsetzt - bezog seine Tochter Ivanka Trump Stellung gegen Rechtsextremismus. Sie schrieb auf Twitter: «In unserem grossartigen Land gibt es keinen Platz für weisse Vorherrschaft, Rassismus und Neonazismus.»
Trump selber war während des rechten Aufmarschs nicht im Weissen Haus, sondern machte Urlaub in einem seiner Golfresorts - er wurde erst am Montag wieder zurück in Washington erwartet. Das Thema Rassismus dürfte ihm erhalten bleiben. Der Sender CBS veröffentlichte am Jahrestag der Proteste von Charlottesville eine Umfrage, wonach 58 Prozent der Amerikaner seinen Umgang mit dem Thema missbilligen, nur 41 Prozent heissen es gut. 61 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Rassenspannungen im vergangenen Jahr zugenommen haben. (SDA)
Hamburg – Tesla-Chef Elon Musk hat bei seinen Plänen für einen Rückzug des Elektroautobauers von der Börse nach eigenen Angaben die Rückendeckung des Verwaltungsrats.
Er habe dem Gremium seine Pläne unlängst erläutert und erklärt, warum dies von langfristigem Interesse von Tesla sein könne, teilte der Milliardär am Montag in einem Blogeintrag mit. Am Ende dieses Treffens sei vereinbart worden, dass er als nächsten Schritt einige der grössten Aktionäre von Tesla ansprechen solle. Der saudi-arabische Staatsfonds habe mit ihm seit fast zwei Jahren über einen Rückzug des Unternehmens von der Börse gesprochen. Er habe seit seiner Ankündigung vergangene Woche immer wieder Kontakt zu den Saudis gehabt.
Musk machte klar, dass ein Grossteil des benötigten Kapitals für den Rückzug von der Börse durch Aktien aufgebracht und nicht durch Schulden finanziert werden solle. Berichte über einen Kapitalbedarf von angeblich rund 70 Milliarden Dollar bezeichnete er als masslos übertrieben. Er gehe davon aus, dass zwei Drittel des Kapitals nicht den Besitzer wechseln würden. (SDA)
BELLACH SO - Beim Abbiegen übersah ein Rentner ein Töff in Bellach SO, es kam zu einem Frontal-Crash.
Montag, kurz vor 10 Uhr, in Bellach SO: Ein Rentner (79) will mit seinem Wagen von Turm- in die Gewerbestrasse einbiegen. Dann passiert es: Er übersieht ein Kleinmotorrad. Es kommt zum Frontal-Crash. Die Töff-Lenkerin stürzt und verletzt sich. Sie muss mit einem Heli ins Spital geflogen werden.
Der Rentner blieb bei dem Unfall unverletzt. Der Automobilist blieb unverletzt. Für die Landung des Helikopters musste die Strasse im Bereich der Unfallstelle für rund eine halbe Stunde gesperrt werden. (jmh)
Michael Avenatti, der Anwalt von Pornostar Stormy Daniels könnte bei den nächsten Präsidentschaftswahlen in den USA zum Kontrahenten von Donald Trump werden. Er überlegt sich eine Teilnahme an den Vorwahlen der Demokraten.
Der Anwalt der Pornodarstellerin Stormy Daniels, Michael Avenatti, erwägt eine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2020. Dies sagte der Jurist und Medienprofi der Zeitung «Des Moines Register» aus Iowa.
Am Donnerstag besuchte Avenatti die Messe Iowa State Fair - ein nahezu obligatorischer Programmpunkt für Anwärter auf die US-Präsidentschaft. Im Bundesstaat Iowa im Mittleren Westen der USA finden traditionell die ersten Vorwahlen für Präsidentschaftsbewerber der Parteien statt.
Einen Tag später hielt Avenatti dann eine Rede bei einem Abendessen der Demokraten des Bundesstaates. Trump habe «nicht den Charakter, das Herz, das Wissen oder die Weisheit, um Präsident der Vereinigten Staaten zu sein», sagte er. In einem Interview mit dem Sender ABC legte Avenatti am Sonntag nach. Er werde Trump «vor Gericht stellen». Die «einzige Frage» sei, wie viele Geschworene die Jury habe.
Trumps Affäre mit Stormy DanielsDer Rechtsstreit zwischen dem Pornostar und Trump machte Avenatti einem grösseren Publikum bekannt. Dabei geht es um ein Sexabenteuer, das Stormy Daniels - mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford - im Jahr 2006 mit Trump gehabt haben will.
Sie hatte wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl 2016 mit Trumps damaligem Anwalt Michael Cohen eine Vereinbarung unterzeichnet, in der sie sich verpflichtete, die Eskapade nicht auszuplaudern. Im Gegenzug zahlte der Trump-Anwalt ihr 130.000 Dollar.
Der 47-jährige Avenatti streitet vor Gericht dafür, seine Mandantin von der Schweigevereinbarung entbinden zu lassen. Er verstand es, aus dem Gerichtsverfahren ein Politikum zu machen.
Für den unermüdlich twitternden und auch in den traditionellen Medien allgegenwärtigen Avenatti geht es in dem Fall um Trumps Haltung zu seinem Amt. Die angeblichen Vertuschungsversuche des Präsidenten und seines Teams prangert der Anwalt als Wählertäuschung an: Die Bürger hätten das Recht, von ihren gewählten Vertretern «nicht belogen zu werden».
Bekannte Fälle von AvenattiMit Hilfe des Pornostars ist der Mann mit den stahlblauen Augen und dem glattrasierten Schädel selbst zum Star geworden. Doch ein Unbekannter war er vorher keineswegs. Im vergangenen Jahr erzielte er seinen bislang spektakulärsten Erfolg - mit einer Sammelklage gegen Hersteller von OP-Kitteln, die nicht ausreichend gegen Ebola und andere Viren geschützt haben sollen. Eine Jury verurteilte zwei Firmen zu Zahlungen in der Rekordhöhe von 454 Millionen Dollar. Der Fall ist allerdings noch in der Berufung.
Auch einige prominente Mandanten hatte Avenatti bereits, darunter die Popsängerin Christina Aguilera und die Schauspielerin Zeta Graff, die er in einem Streit mit dem Partygirl Paris Hilton vertrat. Und auch mit Trump hatte Avenatti bereits zu tun: Er vertrat einst einen Mandanten, der anführte, die Idee zu Trumps TV-Show «The Apprentice» sei von ihm geklaut. Der Streit wurde 2006 aussergerichtlich beigelegt.
Avenatti wuchs überwiegend in Missouri im Mittleren Westen der USA auf. Er studierte Politologie an der University of Pennsylvania sowie Jura an der George Washington University in Washington. Seine Studien finanzierte er sich unter anderem mit Jobs für Wahlkampagnen von Republikanern wie Demokraten, indem er Recherchen über die jeweiligen politischen Gegner anstellte.
Neben dem Anwaltsberuf gibt es in Avenattis Leben noch eine zweite Leidenschaft. In seiner Freizeit fährt er Autorennen. Sogar beim 24- Stunden-Rennen im französischen Le Mans war er schon dabei. (SDA)
UVRIER VS - Ein junger Raser ist mit 125 km/h in Uvrier VS geblitzt worden. Nach Abzug der Toleranz war er damit 69 km/h zu schnell
Da hatte es aber einer eilig: Ein junger Töff-Fahrer ist am Samstag mit 125 km/h durch Uvrier VS gerast – und mitten in einer Polizeikontrolle. Nach Abzug der
Toleranz von 6 km/h war der 22-Jährige noch 69 km/h zu schnell.
Beim Lenker handelt es sich um einen 22-jährigen Walliser mit Wohnsitz im
Zentralwallis.
Eine Untersuchung wurde eingeleitet. Der Führerausweis wurde entzogen. Neben einer hohen Geldstrafe und dem Entzug des Führerausweises für mindestens zwei Jahre, droht dem Fahrer zudem eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr. (jmh)
Mehr als heisse Luft, aber mit Vorsicht zu geniessen! Denn nicht alle Lern-Apps sind gleich sinnvoll. Der Experte warnt vor zu viel Bildschirmzeit für Kinder.
Seien es Zahlen, Buchstaben oder auch Koreanisch – mit der passenden App lernt das Kind scheinbar ganz von selbst. Nicht alle der sogenannten Lern-Apps sind aber gleich sinnvoll – wenn nicht schlicht Zeitverschwendung.
«Man muss genau hinschauen», sagt Psychologe und Lerncoach Fabian Grolimund (39). Zwar sind die gängigen auf dem Markt angebotenen Lern-Spiele grafisch oft sehr schön und liebevoll gestaltet, der wirkliche Lerneffekt hält sich aber in Grenzen. «Wirkliches Lernen ist immer verbunden mit Konzentration und Anstrengung», so Grolimund.
So kann auch die anregendste App die Mühsal des Lernens nicht verstecken. «Der Spass soll zum Lernen dazukommen, das Lernen aber nicht primär Spass machen», meint der Lerncoach. Sogenannte Lern-Apps, die zu bunt und spielerisch sind, lenken vor allem ab und die Kinder verlernen, sich zu konzentrieren. Zudem sei die Annahme vieler Eltern falsch, je mehr Spass, desto mehr lerne das Kind. Lernen mit spassigen Apps führe oft nur dazu, dass das Kind noch mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringt.
Schwierigkeitsgrad dem Kind anpassenStatt selber nach Apps zu suchen, rät Grolimund, in der Schule nachzufragen, welche Apps am besten zum Schulstoff passen. Besonders sinnvoll seien Apps für die Mathematik oder zum Voci-Lernen, weil da auch gleichaltrige Kinder stark unterschiedlich weit fortgeschritten sein können. So können Kinder zuhause ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen entsprechend üben. Dabei hat die App unendliche Geduld! Sie ist nie genervt, auch wenn fünfmal der gleiche Fehler passiert, es kommt nie ein negativer Kommentar. Dadurch, dass wichtige Gedächtnisprinzien gleich in die App integriert sind, kann sie den Schwierigkeitsgrad dem Kind anpassen, oft falsch Gelöstes wiederholen und so den Lernfortschritt unterstützen.
Zwar können solche Apps den Unterricht ergänzen, die Lehrerinnen und Lehrer ganz ersetzen aber nicht – und das wird auch in Zukunft so bleiben. «Die Lehrperson bleibt das wichtigste. Sie ist die Bezugsperson, die die Kinder inspiriert und zum Lernen anleitet – das kann Technik nicht ersetzen», davon ist Grolimund überzeugt. Wenn die Lehrpersonen die Individualisierung des Unterricht an die Technik delegieren können, bleibt mehr Zeit für Persönliches: den direkten Austausch und Kontakt mit den Kindern.
Für Eltern, die ihre Kinder mit Spielen auf Smartphone oder Tablet auf den Schulstart einstimmen wollen, hat BLICK mit dem Elternmagazin Fritz+Fränzi untenstehende Liste zusammengestellt.
1. Montessori NumberlandMit der App Numberland können Kinder Zahlen lernen und schreiben üben. Basierend auf der Montessori-Pädagogik werden die Kinder interaktiv in die Zahlenwelt von 0 bis 9 eingeführt.
3 bis 5 Jahre, 5 Franken
2. Peterssons ErfindungenBei diesem kniffligen Spiel müssen die Kinder den beliebten Kinderbuchfiguren Petersson und Findus dabei helfen, ihre kuriosen Maschinen zusammenzubauen. Werden die noch unvollständigen Erfindungen mit dem richtigen Gegenstand ergänzt, beginnt die Maschine zu laufen. Das Kind wird so spielerisch zum logischen Denken angeregt und macht erste Erfahrungen mit den Gesetzen der Physik.
6 bis 8 Jahre, 5 Franken, Bundle mit vier Apps für 14 Franken
3. DrawnimalIn der App Drawnimal wird analog und digital kombiniert: Durch das fertig malen von einfachen Tierbildern mit Tieren von A bis Z üben die Kinder gleichzeitig den Umgang mit dem Stift und das ABC.
bis 5 Jahre, 2 Franken
4. Kami 2In dieser digitalen Version des chinesischen Gedulds- und Logikpuzzles Tangram müssen Puzzleteile in so wenigen Zügen wie möglich richtig eingefärbt werden. Neben einer beruhigenden Wirkung fördert das Spiel auch die Kreativität, indem eigene Puzzle-Kreationen entworfen udn geteilt werden können.
ab 9 Jahren, gratis
5. Stell die Uhr - Uhr lesen lernenMit Stell die Uhr lernen Kinder die Uhr richtig zu stellen, sie zu lesen und digitale Ziffern in Worte zu fassen. Für ältere Kinder besteht die Möglichkeit, auch auf andere Sprachen – zum Beispiel Chinesisch! – die Uhrzeit zu lernen.
6 bis 8 Jahre, 1 Franken
6. Barefoot WeltatlasMit dem interaktiven 3D-Globus von Barefoot Weltatlas können die Kinder mit hunderten animierten Elementen die Länder, Kulturen und religionen der Welt entdecken. die Informationen zu den Ländern sind ergänzt mit Fotografien, Illustrationen und Quizfragen.
9 bis 11 Jahre, 5 Franken
7. Schweizer Kantone - QuizIn drei wählbaren Spielmodi lassen sich alle 26 Kantone der Schweiz lernen, indem Karte, Wappen, Kantonsname und -hauptort verknüpft und einander zugeordnet werden müssen.
ab 9 Jahren, gratis
8. QuizletMit Quizlet können Kinder eigene Karteikarten und Lernsets erstellen oder aus solchen auswählen, die entweder gleich vom Lehrer oder von anderen Schülern hochgeladen wurden. Im Lernen- und Zuordnen-Modus können nicht nur Fremdsprachen-Vokabular, sondern auch Tabellen, Karten, Bilder und Grafiken anderer Schulfächer gelernt und getestet werden.
ab 9 Jahren, gratis
9. FinanceMission HeroesIm actiongeladenen Lern-Spiel FinanceMission Heroes wird eine Stadt von geldgierigen Robotern belagert. Ziel ist es, durch geschicktes Investieren und clevere Finanzentscheide die Stadt zu befreien und sie vor dem finanziellen Ruin zu retten. Basierend auf dem Lehrplan der Sekundarstufe I üben die Jugendliche spielend den Umgang mit Geld und ihren eigenen Konsumbedürfnissen.
ab 9 Jahren, gratis
Baby Alex kam taub auf die Welt. Fünf Monate nach seiner Geburt kann er endlich die Stimmen seiner Eltern hören.
Zuerst sitzt der kleine Alex noch etwas irritiert auf Papa's Schoss. Doch dann huscht ein Lächeln über sein Gesicht, seine Augen beginnen zu leuchten und er will in die Arme seiner Mutter.
Es ist ein grosser Moment für den fünf Monate alten Alex aus England: Er hat gerade zum ersten Mal die Stimme seiner Mutter gehört. Die Worte «Hey Alex, hier ist Mummy» bedeuten die Welt für ihn. Sein Vater kann kaum aufhören zu lächeln, während er immer wieder mit einem Tuch über das Gesicht seines Sohnes wischt. Der Stimme der Mutter ist anzuhören, wie sehr sie sich freut, dass ihr Junge sie endlich richtig hören kann.
Das «Alder Hey Children’s Hospital» im englischen Liverpool hat die bewegende Szene festgehalten und ins Netz gestellt. Schon über 800'000 mal wurde das Video auf Twitter angeschaut.
Der kleine Alex kam taub zur Welt. Damit er wieder hören kann,trägt der Bub auf jedem Ohr ein Hörgerät. (sga)
EBIKON LU - Die Luft im Schulhaus Höfli in Ebikon LU ist mit dem Gift Naphthalin verseucht. Trotzdem sollte dort noch bis im Herbst unterrichtet werden – protestierende Eltern wurden verspottet. Jetzt macht der Ebikoner Gemeinderat eine Kehrwende.
In Ebikon LU ist die Luft im Primarschulhaus Höfli massiv mit Naphthalin belastet. Ein Stoff, der früher im Bau verwendet wurde und die Atemwege der Schüler und Lehrpersonen angreift. Messungen in Ebikon zeigen: Der Naphthalin-Wert liegt dort bis zu 21-mal über dem WHO-Richtwert.
Eltern verspottet – Problem kleingeredetTrotzdem wollte der Ebikoner Gemeinderat den Schulbetrieb im Höfli bis diesen Herbst weiterführen. Das sorgte für heftige Kritik. (BLICK berichtete)
Nicht zuletzt, weil der Gemeinderat besorgte Eltern, die ihre Kinder nicht mehr in die Schule schicken wollten, übel verspottet hatte. «Es gibt wie auch sonst immer Eltern, die besonders besorgt sind und andere Massnahmen ergreifen möchten», liess sich der Geschäftsführer der Gemeinde Ebikon, Alex Mathis, noch vor den Sommerferien im BLICK zitieren. Gar von «Helikopter-Eltern» war die Rede.
Spektakuläre KehrtwendeZu diesem Zeitpunkt behauptete der Gemeinderat auch noch, mit Lüftungsanlagen in Schulräumen könne gut auf die Naphthalin-Werte reagiert werden – der Schulbetrieb nach den Sommerferien sei unproblematisch.
Kurz vor dem Start des neuen Schuljahrs macht der Ebikoner Gemeinderat nun aber eine spektakuläre Kehrtwende. So teilte er am Montag mit, dass das Schulhaus Höfli per sofort geschlossen werde. Die Primarschüler werden auf die umliegenden Schulhäuser verteilt, ehe sie nach den Herbstferien in ein Provisorium ziehen.
Lüftung brachte nichtsGrund: Trotz Lüftung konnte der Messwert nicht unter den WHO-Richtwert gebracht werden. Eltern von Primarschulkindern atmen auf. «Es wäre schön gewesen, hätte man uns von Anfang an ernst genommen», sagt A. S.*, Mutter eines Schülers, zu BLICK.
* Name geändert
Roger Assalé wird das Rennen gegen die Zeit wohl verlieren, in einer Woche für die Champions-League-Quali wieder fit zu sein. Sein Backup heisst überraschend Nicolas Moumi Ngamaleu.
Im zweiten Saisonspiel in Lugano (2:0 für YB) muss Assalé nach einer guten Stunde raus. Die leichten Schmerzen, die er verspürt, erweisen sich als Innenbandverletzung, an welcher er seither herumlaboriert. Wie lange er ausfällt, darüber macht YB keine Angaben. Immerhin sagt Trainer Gerry Seoane nach dem mühevollen 3:2-Sieg in Luzern: «Roger ist noch nicht wieder im Teamtraining. Aber er sollte bald zurückkehren.» Was konkret für das Champions-League-Playoff-Hinspiel vom kommenden Dienstag bedeutet? «Bis dann ist noch eine gute Woche Zeit. Roger hat die gesamte Vorbereitung verletzungsfrei mitgemacht. Wir werden sehen.»
Was wiederum noch konkreter bedeutet: Es wird nicht reichen! So, und da brauchts einen Ersatz. Und in den beiden Spielen ohne Assalé war der Sturmpartner von Guillaume Hoarau nicht etwa Meisterschütze Jean-Pierre Nsame, sondern Ngamaleu (24). Einer der Edeljoker aus der Meistersaison.
Er ist ein Zuzug noch aus der Ära Adi Hütter. Der Kameruner war in seiner Saison bei Bundesligist Altach einer der Shooting-Stars der Saison 2016/17: Wettbewerbsübergreifend buchte er zehn Tore und drei Assists. Er kam mit der Referenz von sechs Spielen und zwei Toren sowie zwei Jokereinsätzen am Confederations-Cup in Russland in der Kamerun-Nati letzten Sommer nach Bern. Und er kostete eine Stange Geld: YB zahlte zwei Millionen Franken für Ngamaleu. Übrigens: Seit seiner Altacher Zeit ist Moumi ein Kumpel von Basel-Stürmer Dimitri Oberlin, mit dem er dort zusammenspielte. Auch Oberlin kommt aus Kameruns Millionenmetropole Yaoundé.
«Er kommt immer besser in Fahrt»Schon der Saisonstart gelingt. Ngamaleu sichert YB mit seinem Jokertor zum 2:0 gegen GC den Sieg. Beim überzeugenden 4:0 gegen den FCZ spielt er erstmals von Beginn weg, und dazu ganz vorne, neben Hoarau. Zuvor war er nur als Flügel zum Einsatz gekommen, wo er an Sulejmani und Fassnacht nie vorbeikam. Es gelingen ihm trotz Chancen weder ein Tor noch ein Assist gegen den FCZ.
Das spart er sich für das Spiel in Luzern auf, wo er das 2:1 bucht. Und Lob von Seoane einheimst: «Er kommt immer besser in Fahrt. Ich bin sehr zufrieden mit ihm.» Ngamaleu selber ist froh, im zweiten Spiel von Beginn weg getroffen zu haben: «Denn wenn man mit Guillaume zusammen im Sturm spielt, kommt man immer schnell hinter die Abwehr und zu Chancen.»
Keine markigen Worte. Umso mehr müssen die Taten sprechen. Mit Toren in den Champions-League-Playoffs wohl gegen Dinamo Zagreb kann Ngamaleu in Bern unsterblich werden.
Beatrice Egli singt normalerweise auf Hochdeutsch. Nun erklärt sie, warum sie auf ihrem neuen Album eine Ausnahme macht – und dennoch ihre Mühe hat mit Schweizerdeutsch.
Schlagerschätzli Beatrice Egli (30) ist bekannt für ihre hochdeutschen Songs. Auf ihrem im März erschienen Album «Wohlfühlgarantie» singt sie aber zum ersten Mal ein Lied auf Schweizerdeutsch: ein Cover von Polo Hofers (1945–2017) grösstem Hit «Alperose». Doch warum dauerte es so lange, bis Egli endlich in ihrer Muttersprache singt?
Hochdeutsch ist besser«Ich bin seit jeher der deutschen Sprache verfallen», erklärt sie der «Allgemeinen Zeitung». Sie liebe es, auf Hochdeutsch zu singen. Mit der Sprache, die sie von Kindesbeinen an spricht, hat sie musikalisch offenbar grössere Probleme: «Schweizerdeutsch kracht einfach sehr», lautet ihr wenig schmeichelhaftes Urteil.
Trotzdem war für sie klar, dass sie «Alperose» unbedingt auf ihrem Album will. «Ich bin mit dem Song aufgewachsen, er ist schon seit fünf Jahren in meinem Liveprogramm», erzählt sie. Polo Hofer sei für sie eine Legende. Weil er im letzten Jahr verstorben ist, freue sie sich, dass der Song so auch über die Schweizer Grenzen hinaus veröffentlicht werde.
Bedenken vorhandenTrotzdem scheint auch Egli ihre Bedenken daran gehabt zu haben, ob sie den Song wirklich veröffentlichen will. «Viele, die ‹Alperose› zum ersten Mal hören, denken bestimmt, mit dem Lied ist was kaputt», sagt sie mit einem Lachen. Dem Album scheint der Song jedenfalls gutgetan zu haben, in Deutschland landet das Album auf dem zweiten Platz der Charts und in der Schweiz gar auf dem ersten Platz. (bnr)
Im September findet der BLICK E-Mountainbike Plausch in Pontresina statt. Nehmen Sie jetzt teil und mit etwas Glück sind Sie bei der Tour vom 20. bis 23. September gratis mit dabei!
So können Sie gewinnenSenden Sie ein SMS mit BLWIN1 an die Nummer 797 (1.50 Fr./SMS). Oder wählen Sie die Nummer 0901 333 182 (1.50 Fr./Anruf). Chancengleiche Teilnahme via Mobile Internet (WAP) ohne Zusatzkosten: http://win.wap.my797.ch.
Fahren Sie am Blick E-Mountainbike-Plausch in Pontresina mit!Erleben Sie die wunderschöne Bergwelt und den goldenen Herbst des Engadins. Während diesen 4 Tagen werden Sie die schönsten Plätze des Ortes kennenlernen. Unter anderem entdecken Sie Idyllische Bergseen, fotogene Seitentäler, imposante Berge, eindrückliche Gletscherwelten und vieles mehr. Jeden Tag brechen Sie mit Ihrer persönlichen kleinen Gruppe mit etwa 10 Leuten in eine andere Himmelsrichtung auf, mit Ausfahrten zwischen 30 - 40 Kilometern und ca. 500 - 1000 Höhenmetern.
Mit Guides, Support, Pannenhilfe und Bus-Transporten des Teams von e-mountainbikereisen.ch stehen Ihnen echte Profis in allen Belangen zur Seite. Nach den Eindrücken des Tages finden Abends spassige Events, Livekonzerte und Workshops zu Ihrem Vergnügen statt. Es ist ein elektrisierendes Rundumerlebniss für jedes Radlerniveau, egal ob Einsteiger oder Fortgeschrittene.
Am ersten Tag findet ein Workshop statt für Tipps und Tricks rund ums E-Bike. Nach zwei Tourtagen stossen Sie am Livekonzert im Sporthotel mit Ihren Radlerkollegen an. Am Abschlussabend können Sie sich über Comedian Rolf Schmid oder Miss Helvetia freuen. Während dem grossen Tour-Finale treffen Sie illustre Gäste beim Lunch wie beispielsweise Curdin Perl oder andere «Engadiner Perlen» und im Anschluss des Events wird unter allen Teilnehmern ein brandneues Merida eOne-Sixty 900 im Wert von 5990 Franken verlost.
Wenn auch Sie dieses spannende Event miterleben möchten, versuchen Sie ihr Glück bei unserem Gewinnspiel. BLICK verlost 3 x 2 Plätze für die Tour, inklusive Übernachtung mit Frühstück auf der Tour im Sporthotel Pontresina, Hotel Allegra und Hotel Palü. Ein Merida E-Bike kann optional für 79 Franken gemietet werden.
Teilnahmeschluss ist am 26. August 2018. Die Gewinner werden anschliessend benachrichtigt. Die Teilnehmer müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Mit der Teilnahme erklären Sie sich mit den AGB und Datenschutzbestimmungen einverstanden.
Chinesen kaufen Schweizer Unternehmen auf. Das könnte in Zukunft schwieriger werden – denn die Bedenken, damit wertvolles Know-how zu verlieren, ist unterdessen auch im Bundesrat angekommen. Infrastruktur-Ministerin Doris Leuthard fordert Massnahmen.
Die Chinesen sind auf Shopping-Tour: In den letzten Monaten kauften sie sich die Schweizer Unternehmen Sigg, Syngenta, Bally, Mercuria, Gategroup, Swissport – um nur einige zu nennen.
In der Schweizer Politik trifft das auf wenig Gegenliebe – die liberale Grundhaltung, die weite Teile der Parteien in Sachen internationale Verflechtung teilen, kommt an ihre Grenzen, wenn das Schweizer Tafelsilber ins Reich der Mitte verschachert wird. Im Parlament sind daher mehrere Vorstösse hängig, die den Ausverkauf der Schweizer Wirtschaft nach China unterbinden wollen (BLICK berichtete).
Nun schlägt sich CVP-Bundesrätin Doris Leuthard (55) auf die Seite der Schweiz-Schützer: Sie halte die parlamentarischen Vorstösse für berechtigt, so Leuthard im Interview mit der «Aargauer Zeitung»: «Bei strategisch wichtigen Unternehmen wäre es aus meiner Sicht angezeigt, dass sie mehrheitlich in Schweizer Hand bleiben», so die Infrastruktur-Ministerin. «Wir müssen – wie das Deutschland längst tut – die Diskussion führen, wie wir mit dem Übernahmehunger chinesischer Konzerne umgehen.»
Sie sieht vor allem die Wettbewerbskommission in der Pflicht, solche Verkäufe genauer anzuschauen. Und sie fordert Gegenrecht: Denn während die Chinesen Schweizer Unternehmen ohne Auflagen übernehmen können, haben Schweizer Investoren diese Möglichkeit in China nicht: Sie müssen sich mit Joint Ventures – also Kooperationen mit chinesischen Unternehmen zufriedengeben.
«Die Schweiz muss sich verteidigen»Denn Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66) war es bei den Verhandlungen über das Freihandelsabkommen nicht gelungen, gleich lange Spiesse für die Schweiz durchzusetzen. Und noch letztes Jahr sperrte er sich gegen Protektionismus: Er könne mit dem Ausverkauf leben, sagte er damals, «wenn Technologie und Innovationen hier bleiben – und damit auch die Jobs».
Dafür erntete er wenig Verständnis von Parlamentariern. «China führt einen Wirtschaftskrieg um Schlüsseltechnologien», begründete beispielsweise die Zürcher Nationalrätin Jacqueline Badran (55) eine Motion, die sie 2016 eingereicht hatte. «Die Schweiz muss sich dagegen verteidigen und darf dem Ausverkauf nicht tatenlos zusehen.»
Umdenken bei Schneider-AmmannBadran hat vor allem die strategischen Infrastrukturen der Energiewirtschaft im Visier: Wasserkraftwerke, Strom- und Gasnetze. Deren Verkauf ans Ausland soll verboten werden. Ihre Parteikollegin Susanne Leutenegger Oberholzer (69) forderte hingegen die Einrichtung eines Staatsfonds durch die Nationalbank. Dieser könne sich dann an strategisch wichtigen Unternehmungen beteiligen – und Verkäufe dadurch erschweren.
Auch in anderen Parteien wird China als Gefahr angesehen: SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt (47) sagt, die Firmenkäufe seien «Teil eines von der chinesischen Führung beschlossenen Masterplans». Systematisch würden Know-how, Technologien und ganze Wertschöpfungsketten aufgekauft, die in der Schweiz dann fehlten.
Das hat unterdessen auch Schneider-Ammann erkannt. In der Sommersession sagte er, er habe «eine vorsichtigere Haltung eingenommen als auch schon». Er sehe, dass gewisse Länder «eher politisch als wirtschaftlich und betriebswirtschaftlich» begründet Unternehmen aufkauften. (sf)
BONDO GR - Ein Jahr ist es her seit dem verheerenden Bergsturz im Bündner Bergdorf Bondo. Heute haben die Behörden in Stampa GR über die aktuelle Situation in Bondo informiert.
Es war einer der grössten und verheerendsten Bergstürze in der Schweiz seit über 130 Jahren: Am Vormittag des 23. August 2017 krachten über drei Millionen Kubikmeter Felsmaterial vom Piz Cengalo ins Seitental Val Bondasca hinunter. Zahlreiche Häuser im Dorf Bondo wurden von den Ausläufern des gewaltigen Abbruchs getroffen. Acht Bergwanderer - je zwei aus Deutschland, Österreich und aus der Schweiz - kamen ums Leben.
Ein Jahr ist dies nun her. Heute findet dazu eine Pressekonferenz in Bondo statt. Wie steht es um das Bergdorf heute? Um 14 Uhr fand dazu eine Pressekonferenz mit Bundesrat Guy Parmelin statt. (nbb)