US-Präsident Donald Trump hat einen neuen Verteidigungshaushalt über 716 Milliarden Dollar bewilligt. Er unterschrieb das entsprechende Gesetz am Montag im Armeestützpunkt Fort Drum im Bundesstaat New York.
US-Präsident Donald Trump hat einen neuen Verteidigungshaushalt über 716 Milliarden Dollar bewilligt. Er unterschrieb das entsprechende Gesetz am Montag im Armeestützpunkt Fort Drum im Bundesstaat New York.
Trump zufolge handelt es sich um die «bedeutendste Investition» in das US-Militär in der modernen Geschichte des Landes. Allerdings hat das Zentrum für strategische und internationale Studien in Washington berechnet, dass die drei ersten Verteidigungsetats unter Trumps Vorgänger Barack Obama höher ausfielen, wenn man sie um die Inflation bereinigt.
Das von Trump unterzeichnete Gesetz trägt den Namen des US-Senators von Arizona, John McCain, der ein scharfer parteiinterner Kritiker des US-Präsidenten ist. Trump war auf der Rückreise nach Washington von einem zwölftägigen Arbeitsurlaub in seinem Golf-Club in New Jersey.
Trump will WeltraumarmeeGleichzeitig verteidigte Trump an der Veranstaltung seine Pläne für eine Weltraumarmee. «Wie der Himmel, die Erde und das Meer ist der Weltraum zum Schlachtfeld geworden», sagte Trump am Montag weiter.
Trump will eine Weltraumarmee zum eigenständigen sechsten Arm des US-Militärs machen. Eigene Weltraumstreitkräfte würden den USA Dominanz über ihre Rivalen geben, betonte Trump am Montag. Diese hätten bereits begonnen, «den Weltraum zu bewaffnen», sagte Trump. «Eine Präsenz der USA im Weltraum reicht nicht aus, wir müssen eine Dominanz der USA im Weltraum haben.» Trump warnte in diesem Zusammenhang speziell vor China. Russland, das ebenfalls über «Weltraumtruppen» verfügt, nannte er aber nicht.
Das Ausgabengesetz für das Pentagon beinhaltet mehrere wichtige Verfügungen, darunter ein Lieferverbot von F-35-Kampfflugzeugen an die Türkei. Das Verbot für den Nato-Partner, mit dem sich die USA in einem erbitterten Streit über die Inhaftierung des US-Pastors Andrew Brunson befinden, gilt, so lange Ankara sich nicht von russischer Technologie lossagt. Das Gesetz erweitert zudem eine Beschränkung bei der militärischen Zusammenarbeit mit Russland. (SDA)
Bei einer Familientragödie in Kalifornien sind drei kleine Kinder getötet worden. Ein viertes Kind wurde zudem durch Schüsse verletzt, wie US-Medien berichteten.
Bei einer Familientragödie in Clearlake, Kalifornien sind drei kleine Kinder getötet worden. Ein viertes Kind wurde zudem durch Schüsse verletzt, wie US-Medien berichteten.
Der tatverdächtige 39-jährige Vater habe sich danach selbst das Leben genommen, meldete die Zeitung «Press Democrat». Die 25 Jahre alte Mutter der Kinder sei geflüchtet, um Hilfe zu holen, als der Mann zu schiessen begann, teilte die Polizei in der Ortschaft Clearlake weiter mit. Die Opfer waren zwischen neun Monate und fünf Jahre alt.
Ein Motiv für die Tat nannten die Ermittler zunächst nicht. Der Vater sei allerdings in diesem Jahr bereits zweimal wegen Verdachts auf häusliche Gewalt festgenommen worden, hiess es. (SDA)
Die Sportwelt ist sich einig: Die European Championships in Glasgow und Berlin waren ein voller Erfolg. Jetzt laufen Gespräche, um Mini-Olympia in die Schweiz zu holen.
Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl hat sich den neu geborenen Event in Berlin angeschaut. Andere Swiss-Olympic-Vertreter waren in Glasgow. Stahl ist vom Gesehenen begeistert. «Ich habe die ganzen Championships aufgesaugt, wie viele andere auch», sagt der SVP-Nationalrat.
Swiss Olympic führt nun Gespräche mit den diversen Verbänden über die European Championships in der Schweiz. Und man will auch Kontakt zu den Initianten um den Schweizer Marc Jörg treten.
Doch nach dem Walliser Nein zur Sittener Olympia-Kandidatur im Juni ist Stahl vorsichtig: «Wir diskutieren das ausführlich mit den Verbänden. Aber es ist zu früh für Konkretes und um in Euphorie auszubrechen.»
Auch alt Bundesrat Adolf Ogi steckt das Olympia-Nein in den Knochen. «Ich bin immer noch sehr enttäuscht, weil wir mit dem Nein zu Sion 2026 eine riesengrosse Chance vergeben haben. Denn wenn wir immer nur Nein sagen zu grossen Titelkämpfen in der Schweiz, werden wir als Sportnation immer schwächer werden», ist Ogi überzeugt.
Er sei deshalb ein «absoluter Befürworter einer Kandidatur» für Mini-Olympia. Am liebsten auf mehrere Städte verteilt. So müssten im Sinne der Nachhaltigkeit keine neuen Sportstätten gebaut werden. Denn eins ist klar für Ogi: «Man sollte auf bestehende Anlagen zurückgreifen.»
Die Bosse von betroffenen Verbänden würden Mini-Olympia in der Schweiz auch begrüssen. «Die Schweiz braucht wieder einmal einen grossen Sportanlass und könnte diesen auch durchführen. Es würde uns guttun», sagt Christian Stofer, Präsident des Ruderverbands. Und Thomas Peter, Chef Leistungssport bei Swiss Cycling, ergänzt: «Diese Multisport-EM ist ein sehr gutes Format. Und es ist ein Event, den auch die Schweiz packen kann.»
Schliesslich brauche es kein olympisches Dorf oder Ähnliches. Peter: «Wir haben die Stadien und die Hotels. Und die Verbände der diversen Sportarten organisieren sich selbst.»
Peter Bohnenblust, Geschäftsführer von Swiss Athletics, ist dagegen skeptisch: «Die Idee klingt tatsächlich schön. Sportlich sehr gerne, infrastrukturell wäre das aber extrem schwierig. Aus Swiss-Athletics-Sicht müssen wir die Trainings-Infrastruktur an vielen Orten verbessern. Das ist viel wichtiger, als eine teure Wettkampf-Infrastruktur zu realisieren.»
Und was sagen unsere Sportler? Turner Oliver Hegi: «Das wäre eine coole Sache für die Schweiz.» Triathletin Nicola Spirig: «Der Event in Glasgow war mega cool. Natürlich fände ich es super, wenn das in die Schweiz käme.» Mountainbikerin Jolanda Neff: «Das wäre für das ganze Land ein megalässiger Sommer-Anlass.»
Mitarbeit: Marcel W. Perren, Hans-Peter Hildbrand, Carl Schönenberger und Marc Ribolla
ZÜRICH - In der Schweiz ist der Wert nachrichtenloser Vermögen auf mehr als sieben Milliarden Franken angeschwollen. Allein fünf Milliarden Vorsorgegelder warten auf ihre Eigentümer. Dass es jedes Jahr mehr wird, ist auch dem Negativzinsumfeld geschuldet.
Wegen vergessener Vorsorgegelder kommt es immer wieder zu Härtefällen. So lebte ein 61-jährigen Alkoholiker im Kanton Bern seit Jahren von der Sozialhilfe und wusste nichts von seinem Vorsorgevermögen in der Höhe von 350'000 Franken. Er erzählte Pensionsberater Markus Kaltenrieder (75) letztes Jahr, dass er wohl noch irgendwo Altersgelder parkiert habe. Kaltenrieder ging für ihn auf die Suche. Verlorene Vermögen zu finden, sieht er als seine Mission. «Inzwischen haben wir den Mann von der Sozialhilfe abnabeln können», freut er sich.
Verantwortung für Altersguthaben überfordertBei 5,1 Milliarden Franken Vorsorgeguthaben fehlt von den Besitzern jede Spur. Vergessene Vorsorgegelder betreffen Menschen aus allen Schichten: Sie verlieren ihr angespartes Guthaben, weil sie sich beim Austritt nicht an die Anweisung ihrer Arbeitgeber halten. Diese teilen in den Austrittsunterlagen mit, dass der Austretende die Überweisung seiner Vorsorgegelder auf ein Pensionskassenkonto des neuen Arbeitgebers oder einer Freizügigkeitseinrichtung selber veranlassen und seine frühere Pensionskasse darüber in Kenntnis setzen muss.
Offenbar tun sich immer mehr Ausgetretene schwer damit. Das Volumen der vergessenen Vorsorgeguthaben stieg in den letzten Jahren markant – allein 2017 um 600 Millionen Franken. Betroffen sind total 830'000 Vorsorgekonti. Der grösste Teil davon liegt bei der Stiftung Auffangfonds BVG. Konkret sind es 3,6 Milliarden Franken. Weitere über 1,5 Milliarden Franken liegen gemäss des Vereins Vorsorge Schweiz (VVS) bei Freizügigkeits-Stiftungen von Banken und Versicherungen.
Studenten und Mütter in der BabypauseHinter den kontaktlosen Konti stehen vier Typen von Menschen. Bei Saisonniers stellen sich die Sprache und Unkenntnis über das Vorsorgesystem als grösste Hindernisse dar. Doch auch gut ausgebildete Schweizer machen einen Grossteil der unauffindbaren Besitzer aus. Dazu zählen neben Wegzügern mit Adressänderungen auch Studenten. Sie jobben unregelmässig und ziehen oft um.
Eine weitere Kategorie, die oft kontaktlose Konti hinterlässt, sind Arbeitnehmende, die gewollt oder ungewollt eine Weile nicht arbeiten. Dazu zählen Mütter in der Babypause, Gelegenheitsarbeiter in Tieflohnsektoren sowie Arbeitslose.
Kritik an PensionskassenSofern die Pensionskassen die Eigentümer innert zwei Jahren nicht kontaktieren können, überweisen sie die Guthaben der Stiftung Auffangeinrichtung BVG. Der Direktor der Stiftung, Marc Gamba, sieht einen klaren Grund für die Explosion der Gelder: «Seit die Schweizerische Nationalbank im Jahr 2015 Negativzinsen einführte, haben die Banken und Pensionskassen nicht mehr dasselbe Interesse an Freizügigkeitskonten.» Anstatt dass die Pensionskassen die Guthaben nach der Maximalfrist von zwei Jahren überweisen würden, transferierten sie die Austrittsguthaben bereits nach der Minimalfrist von sechs Monaten.
Beim Schweizerischen Pensionskassenverband (Asip) sei die Zunahme kontaktloser Vorsorgevermögen bisher kein Thema, sagt Sprecher Michael Lauener.
Mehr Aufwand für AuffangeinrichtungWährend die Besitzer der Altersguthaben wegen des schnellen Abschiebens weniger Zeit haben, um sich bei der ehemaligen Pensionskasse zu melden, steht der Auffangeinrichtung mehr Arbeit ins Haus. Mit dem Eintritt der berechtigten Person ins Rentenalter muss sie zusammen mit der Zentralstelle 2. Säule aktiv nach den Inhabern suchen.
Die Zentralstelle ist dem Sicherheitsfonds BVG angeschlossen. Dieser ist quasi das Überlaufbecken für nachrichtenlose Konti. Zehn Jahre nach dem Pensionsalter übertragen die Auffangeinrichtung BVG sowie die privaten Freizügigkeitsstiftungen die vergessenen Vermögen dem Sicherheitsfonds. Bei der Zentralstelle kann jeder Angestellte und ehemalige Angestellte einen Suchauftrag eingeben.
CVP-Präsident will Geldblase eindämmenDrei Viertel der kontaktlosen Vermögen sind Beträge unter 5000 Franken. Diese Minisummen sind Nationalrat und CVP-Präsident Gerhard Pfister (55) ein Dorn im Auge. «Die Beträge sind zu klein, um für die Höhe der Rente wirksam zu sein, aber es ist stossend, dass das Geld nicht denjenigen zugute kommt, die es ansparten», sagt Pfister dem BLICK.
In der Herbstsession wird Pfister eine Motion einreichen, um die Zahl kleiner kontaktloser Vorsorgevermögen unter 5000 Franken zu verringern. Neu sollen Versicherte eine Barauszahlung verlangen können, wenn sie nicht innert drei Monaten eine neue Stelle haben.
DÜBENDORF ZH - 13 Tage nach dem tragischen Unglück mit 20 Toten nimmt die Ju-Air schon am Freitag den Flugbetrieb wieder auf. BLICK sprach mit dem Chefpiloten über Absturz, Crew und die Zukunft der Rundflug-Airline.
Noch stehen die beiden verbliebenen Ju-52-Maschinen im Hangar. Schon diesen Freitag sollen sie wieder abheben. Nur 13 Tage nach dem Absturz ihrer baugleichen Schwester-Maschine. Diese flog beim tragischen Unglück am Piz Segnas mit 20 Menschen in den Tod.
Während draussen die Fahnen noch immer auf Halbmast hängen und ein Blumenbouquet an die drei verstorbenen Crew-Mitglieder erinnert, möchte die Ju-Air schnellstmöglich zur Normalität zurückkehren.
Andreas Pfisterer (49), Chefpilot der Ju-Air, gesteht im Gespräch mit BLICK: «Den optimalen Zeitpunkt gibt es nicht. Für die einen kommt er zu früh, für die anderen zu spät. Für uns steht aber fest: Wir wollen, dass es weitergeht.» Das sei man den 160 Freiwilligen, die sich ehrenamtlich für die Rundflug-Airline engagieren, schuldig.
Seine persönliche Überzeugung, dass es richtig ist, bald wieder in die Luft zu gehen, gewann der Ex-Swissair-Pilot bei einem Schlüsselerlebnis: Letzte Woche seien Angehörige gekommen, um das Auto ihrer Verstorbenen abzuholen.
«Wir standen alle unter Schock. Ich bin mit ihnen in den Hangar gegangen und habe ihnen die Ju-52 gezeigt. Beim Abschied sagten sie: ‹Fliegt weiter! Wir wollen das!›», schildert Pfisterer. «Ich fühle mich in der Pflicht weiterzufliegen.» Auch seine Familie unterstütze ihn in dieser Absicht.
Zehn Prozent der Passagiere sagen abDas schlimmste Schweizer Luftfahrtunglück seit 2001 trifft die Ju-Air hart. Zehn Prozent aller Passagiere sind von ihren Flügen zurückgetreten, weitere zehn Prozent möchten ihr Abenteuer verschieben.
Andreas Pfisterer selbst steigt schon am Freitag wieder ins Cockpit: Nachdem der Erstflug nach Bensheim (D) abgehoben ist, pilotiert er einen Abendflug mit der zweiten Ju-52.
«Es wird Emotionen geben und Gefühle auslösen. Natürlich denkt man beim Einsteigen auch an die verunglückten Kollegen. Ganz ausblenden kann man einen solchen Unfall nie», gibt der Chefpilot zu.
Technische Ursache praktisch ausgeschlossenAber man sei gut aufgestellt, die Crews äusserst erfahren. «Die Flugfähigkeit muss und wird gewährleistet sein», verspricht der ehemalige Bazl-Fluginspektor. Man werde sich deutlich mehr Zeit für Flugvorbereitung und Gespräche nehmen als sonst.
Und wer sich seiner Sache nicht sicher ist, fliegt nicht. Die Sicherheit stehe an erster Stelle. «Es gibt keinen Hinweis auf technische Mängel. Und ich habe keinen Zweifel daran, dass die Flugzeuge hundertprozentig sicher sind!»
Was bei der Ursachensuche das Verhalten der Piloten in den Vordergrund rückt. «Für mich ist es unerklärlich, wie sie in diese Situation gekommen sind», sagt Pfisterer.
Chefpilot kann Verhalten der verunglückten Crew nicht nachvollziehenLaut Augenzeugen schlug die Ju-52 am Ende einer scharfen Linkskurve am Fusse des Segnas-Passes ein. Sekunden vor dem Aufprall habe es sich senkrecht und in freiem Fall befunden.
Ein klares Indiz für einen Strömungsabriss, einen sogenannten Stall. Ein seltenes Ereignis. «Ich selbst habe das mit der Ju noch nicht erlebt», sagt Pfisterer.
Klar scheint: Die Hitze alleine dürfte kaum der Grund sein. Solche Bedingungen seien für eine erfahrene Crew «Routine», befindet der Chefpilot.
Mit «Plan B» ins Unglück?Auch eine damit verbundene zu geringe Flughöhe hinterlässt Fragezeichen. «Schliesslich sind sie nach dem Start in Locarno ja über die erste Alpenkette gekommen.»
Und selbst wenn die Ju-52 zu tief gewesen wäre: «Wenn man über einen Pass fliegt, gibt es Optionen, falls man nicht über die Krete kommt. Man hat einen Plan B», erklärt Chef-Flieger Pfisterer.
Führte dieser dann zur verhängnisvollen Linkskurve? Momentan pure Spekulation. «Ich glaube an eine Verkettung unglücklicher Umstände. Auch erfahrene Piloten können Fehler machen», sagt der Mann, der seit 2003 für die Ju-Air fliegt.
Verhaltensvorgaben für Piloten geplantAls Konsequenz wird Pfisterer vor der Wiederaufnahme des Betriebs am Freitag «freiwillige Massnahmen» prüfen. Sie werden das Resultat einer internen Analyse sein und dürften den Piloten gewisse Vorgaben im Flugverhalten machen.
Es ist der Kampf um das Vertrauen der Passagiere und die Zukunft der Ju-52. «Die Faszination ist der Oldtimer an sich. Man fliegt einen Mythos. Und das soll noch lange so sein», beschreibt Andreas Pfisterer seine Leidenschaft.
Klimawandel oder Klimalüge? Nach der Hitzwelle des Sommers widmete sich der BLICK-Talk einer Frage, die in den letzten Wochen die Schweiz umtrieb.
Die Schweiz erlebte die trockenste Frühling-Sommer-Periode seit Beginn der Aufzeichnungen 1864. Die Armee musste Wasser auf zahlreiche Alpen fliegen, damit das Vieh nicht verdurstet. Landwirte müssen ihre Tiere früher von der Alp nehmen, weil es nicht mehr genügend Gras gibt.
In den Gewässern verendete wegen der Hitze ein Teil der Fische. In der Aare in Bern war es mit 23,48 Grad gar wärmer als im Hitzesommer 2003. Während Wissenschaftler warnen, solche Extremsommer häuften sich künftig, glauben SVP-Exponenten noch immer nicht an den menschengemachten Klimawandel.
Es trafen Weltanschauungen aufeinanderBLICK hat die beiden Parteien am Montag im BLICK-Talk an einen Tisch gebracht: Klimaphysiker Thomas Stocker (59) von der Uni Bern und SVP-Nationalrat Christian Imark (36). Wie beim BLICK-Talk üblich, ergänzte auch in der dritten Ausgabe mit Rosmarie Wydler-Wälti (68) eine Leserin die Runde. Der Chefredaktor der Blick-Gruppe, Christian Dorer (43), moderierte die Debatte.
Im Gespräch zwischen Stocker und Imark trafen zwei Weltanschauungen aufeinander: Der Klimaforscher bekräftigte: «Die Beweislage ist eindeutig.» Der Nationalrat entgegnete: «Das Klima verändert sich immer.» Imark musste dann aber einschränken, dass das, was zum Klimawandel im SVP-Programm steht, in die Jahre gekommen sei.
Wir alle müssen den Experten glaubenLeserin Wydler-Wälti, Co-Präsidentin des Vereins Klima-Seniorinnen, hat mit ihrer Gruppe den Bundesrat wegen dessen Untätigkeit verklagt. Sie befand, dass bereits unser ökologischer Fussabdruck zu hoch sei. Ziehe man aber noch heran, welche Auswirkungen die Geschäftstätigkeit von Schweizer Firmen im Ausland habe, sei unser Einfluss aufs Klima noch viel grösser.
Imark musste immer mal wieder einschränken, dass er die Zahlen und Statistiken, die er zitierte, nicht überprüfen könne. Ihm geht es dabei wie Otto Normalbürger: Wer nicht vom Fach ist, muss den Experten glauben.
Dennoch kann man wie Imark einwenden, dass Klimaschutz teuer ist: Wenn die Schweiz nur für etwa 1 Promille des globalen CO2-Ausstosses verantwortlich ist, hat Imark einen Punkt, wenn für ihn die Kosten für Massnahmen zu hoch sind, da unser Land doch gar nicht ins Gewicht fällt.
Dagegen wenden Anhänger von Klimamassnahmen sogleich ein, dass uns die Massnahmen zwar heute etwas kosten, dass es die Schweiz in Zukunft aber viel teurer komme, wenn sie heute nichts mache.
Wir wissen es ja besserDie zentrale Frage warf dann BLICK-Chefredaktor Dorer auf: Er wollte wissen, ob denn der Kampf ums Klima nicht schon verloren sei. Wir alle wüssten, dass es nicht gut sei, für 116 Franken nach Sevilla zu fliegen, täten es aber trotzdem.
Hier kommt jeder ins Grübeln. Doch was kann man tun? Wydler-Wälti setzt auf die Wahlen 2019. Für sie haben es die Wähler in der Hand, für die richtigen Mehrheiten zu sorgen. Imark hingegen sagt: «Es kommt schon gut!»
Im Irak und in Syrien halten sich trotz der militärischen Rückschläge noch 20'000 bis 30'000 Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf. Mit tausenden dieser Kämpfer stamme noch ein «grosser Teil» aus dem Ausland.
Im Irak und in Syrien halten sich trotz der militärischen Rückschläge noch 20'000 bis 30'000Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf. Mit tausenden dieser Kämpfer stamme noch ein «grosser Teil» aus dem Ausland.
Der Zustrom ausländischer Kämpfer nach Syrien und in den Irak nehme aber ab und sei «schwächer als erwartet», heisst es in einem am Montag vorgelegten Bericht von Uno-Experten.
IS nach wie vor zu Anschlägen in der LageDie IS-Miliz, die 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und dort ein «Kalifat» ausgerufen hatte, kontrolliert mittlerweile nur noch wenige Gebiete in Syrien. Der IS sei trotz dieser Rückschläge aber immer noch der Lage, Anschläge in Syrien zu verüben, warnen die UN-Experten. Auch im Irak, wo der IS keine Gebiete mehr kontrolliere, seien die Dschihadisten noch über versteckte «Schläferzellen» aktiv.
3000 bis 4000 IS-Kämpfer halten sich dem Bericht zufolge in Libyen auf. Die wichtigsten Anführer der Miliz werden demnach mittlerweile aber in Afghanistan vermutet. In Afghanistan halten sich nach Einschätzung der UN-Experten insgesamt 3500 bis 4500 IS-Kämpfer auf, deren Zahl demnach auch weiter zunimmt. (SDA)
Der als Kartell-Schreck bekannt gewordene Adam Quadroni (48) muss vor dem Bundesgericht eine Niederlage einstecken. Es ging um das Besuchsrecht für seine Kinder.
Kartell-Schreck Adam Quadroni (48) ist vor dem Bundesgericht abgeblitzt. Es ging um das Besuchsrecht. Denn nach der umstrittenen Verhaftung durch die Bündner Kantonspolizei am 15. Juni 2017, war seine Frau mit den Kindern untergetaucht.
Seit dem kämpfte er vor Gericht um das Recht seine Kinder zu sehen. Doch damit ist er nun gescheitert, wie die romanische Nachrichtenagentur berichtet.
Quadroni liess das Bündner Baukartell auffliegen. Über Jahre hatten Baugeschäfte im Engadin untereinander Preise abgesprochen und ordentlich abkassiert. Mittendrin BDP-Regierungsrat Jon Domenic Parolini (58), der damals als Gemeindepräsident von Scuol über die Absprachen Bescheid wusste. (jmh)
Buenos Aires – Argentiniens frühere Präsidentin Cristina Kirchner ist am Montag in einem neuen Korruptionsskandal vor Gericht erschienen. Die neuen Vorwürfe waren Anfang August durch einen Bericht der Zeitung «La Nación» bekannt worden.
Demnach soll Kirchner in ihren Residenzen Bestechungsgelder in Millionenhöhe von Bauunternehmen erhalten haben. In einer Erklärung an das Gericht in Buenos Aires beklagte Kirchner einen «parteiischen» Richter sowie «politische Verfolgung».
Der Staatsanwaltschaft zufolge geht um umgerechnet 140 Millionen Euro an Schmiergeldern, die zwischen 2005 und 2015 übergeben worden sein sollen. Grundlage für die Ermittlungen ist die akribische Dokumentation der Zahlungen durch einen Chauffeur, der für die Geldlieferungen zuständig gewesen sein soll.
Bei den Zahlungen soll es sich um Schmiergelder von Bauunternehmen an die Regierungen von Kirchner und ihrem Ehemann und Vorgänger Néstor Kirchner für die Vergabe öffentlicher Bauaufträge gehandelt haben. In dem Skandal wurden bereits mehr als ein dutzend Regierungsmitarbeiter und Firmenchefs aus der Baubranche festgenommen. Bislang haben acht der Geschäftsleute die Vorwürfe eingeräumt.
Kirchner war von 2007 bis 2015 Präsidentin. Als Senatorin geniesst die 65-Jährige zwar Immunität vor einer Inhaftierung, sie kann aber strafrechtlich verfolgt werden. Richter Claudio Bonadio hat bereits beim Senat beantragt, ihre Immunität aufzuheben. Er will auch Kirchners Residenz durchsuchen lassen.
Gegen Kirchner laufen noch weitere Verfahren, unter anderem wegen Strafvereitelung im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag auf ein jüdisches Zentrum in Buenos Aires mit 85 Toten im Jahr 1994. Die linksgerichtete Oppositionspolitikerin weist alle Beschuldigungen zurück und bezeichnet sie als politisch motiviert.
Cathy Lugner fischt nach Komplimenten, Jessica Alba zeigt ihr Familienglück und Xenia Tchoumitcheva gibt Ratschläge fürs Leben. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
Immer in den Ferien fällt es uns besonders schwer, uns beim Essen zu beherrschen. Denn dann hat man so richtig Zeit, um zu geniessen. Und man gönnt sich viel öfters als sonst einen Besuch in einem schönen Restaurant. Und da möchte man sich nicht unbedingt extrem einschränken. Man ist ja schliesslich in den Ferien!
Problematisch ist das vor allem, wenn man nur faul am Strand herumliegt. Denn dann schlägt man nicht nur beim Essen über die Stränge, sondern bewegt sich auch noch weniger als im Alltag.
Haben sich hier und dort über die Sommerferien ein paar überflüssige Kilos eingeschlichen? Dann warten Sie nicht länger ab, sondern legen Sie jetzt mit Abnehmen los. Wir zeigen, wie es mit dem Start klappt und welche Verhaltensmuster am besten gleich abgelegt werden, damit der Erfolg nicht lange auf sich warten lässt.
4 Dont's um richtig zu startenDos für Abnehmen mit Erfolg
Drehen Sie den Spiess um, nehmen Sie Ihre ganz persönliche Alltagssituation als Basis und passen Sie die Umstellung von Ess- und Bewegungsgewohnheiten Ihren Bedürfnissen an. So gehen Sie vor:
Kein Grund also, das Vorhaben auf morgen zu verschieben, der günstigste Moment ist jetzt!
SAN FRANCISCO (USA) - Grosse Tech-Firmen verpflegen ihre Angestellten grosszügig. Das nervt die örtlichen Beizer, bringt sie an den Rande des Ruins. Jetzt greift die Politik ein.
Die grossen Firmen im Silicon Valley locken ihre Angestellten mit allerlei Annehmlichkeiten an. Gratisparkplätze, modernst eingerichtete Grossraumbüros, in denen man sich auch mal auf einem Sofa erholen kann – und vor allem Gratisessen. Und zwar vom Frühstück übers Mittagessen bis hin zum Znacht. Selbstverständlich, dass da auch Getränke und eine Frucht zwischendurch nichts kosten.
Das nervt das örtliche Gewerbe und die Beizer! Ihnen entgehen Gewinne in Millionenhöhe. Viele können sich kaum noch über Wasser halten, weil all die Angestellten sich komplett in den Firmen wie Facebook, Apple oder Google verpflegen.
Nur noch 50 Prozent RabattDen Stadtvätern von New Mountain ist nun der Kragen geplatzt. Sie wollen die kostenlosen Kantinen einschränken. Die 2000 Facebook-Angestellten erhalten nur noch 50 Prozent der Kantinengerichte bezahlt. Für den Rest müssen sie selber aufkommen.
Mit dieser Massnahme will New Mountain nicht nur den einheimischen Gastronomen eine Chance gegen die übermächtigen Tech-Giganten geben. Auch das Leben in der Innenstadt soll wieder einen Schub bekommen, wenn nach der Arbeit die Facebook-Leute bei einem Bier zusammensitzen und den Feierabend geniessen.
Weitere Städte planen ähnliche Massnahmen, warten aber erst ab, wie der Versuch in New Mountain ankommt.
BERN - Eine gesunde, kräftige Kuh wiegt gut und gerne mal 800 Kilogramm. Zu viel für viele Bauern. Es gibt Platzprobleme im Stall, die Weiden leiden untern den schweren Tieren. Jetzt sollen die Kühe kleiner und leichter werden.
Kräftige Hintern, grosse Mäuler und ein zünftiger Appetit – Schweizer Kühen geht es prächtig. Sie werden immer grösser. Das bereitet den Bauern sorgen, wie die «Berliner Zeitung» schreibt. Denn in den Ställen und auf den Weiden wird es langsam eng.
Viele Schweizer Kühe würden für die zarten Alpenwiesen zu schwer, für die Ställe zu breit und für die Bauern zu teuer, weil sie zu viel fressen, heisst es im Artikel. Manche Tiere wiegen schon stolze 800 Kilogramm - das bei einer Grösse von 1.60 Metern. Gewisse Kühe leiden unter ihrem Gewicht.
Es wird eng in den Ställen«Viele Ställe wurden vor 30 Jahren nach der damaligen Grösse der Tiere gebaut», sagt einer Experte zur «Berliner Zeitung». Vor allem wenn die Kühe liegen, werde es in den alten Ställen schon mal eng für die Tiere. Und die Schwergewichte richten auf den Wiesen Landschäden an, statt leckere Alpenkräuter zu fressen.
Pro Jahr werden Schweizer Kühe 0,3 Zentimeter grösser. Diesen Trend wollen Schweizer Züchter nun stoppen. Sie wollen nicht mehr Stiere zur Besamung aussuchen, die möglichst grosse Euter versprechen. Denn: Grosse Euter bedeutet automatisch auch eine kräftige, schwere Kuh.
Kleiner und leichterDie «IG Neue Schweizer Kuh» will die Zucht in den nächsten Jahren umstellen. Künftig sollen Kühe höchstens noch 500 bis 600 Kilogramm schwer und 1,40 bis 1,45 Meter gross sein. Wie dieser Vorschlag bei den Bauern ankommt, ist noch nicht klar. (pbe)
Pablo Brägger gibt die Reck-Krone ab – an seinen Kumpel Oliver Hegi. «Schön, dass der Titel in der Schweiz bleibt», sagt der abtretende Champion.
Am Königsgerät des Kunstturnens sind die Schweizer eine Macht. Oliver Hegi turnt am Sonntag in Glasgow zu Gold und beerbt damit Pablo Brägger, der 2017 triumphierte. «Ich bin einfach froh, dass der Titel in der Schweiz bleibt», sagt der rekonvaleszente Brägger.
Der 25-Jährige hat wegen Kniebeschwerden daheim zuschauen müssen, wie Hegi zu Gold turnte. «Ich habe am TV live mitgefiebert und war recht nervös. Es ist sensationell, dass Oliver sich den Titel holt. Ich habe ihm vorher noch viel Glück gewünscht.» Es hat geholfen.
Da die Verletzung mittlerweile ausgestanden ist und Brägger sich wieder im Aufbau befindet, war das Zuschauen aber nicht einfach. Die richtige Entscheidung sei es aber sicher gewesen. «Und ich wurde ja super vertreten!»
Den Titel gönnt er seinem Kumpel Hegi. Die beiden verstehen sich super. «Er ist ein recht ruhiger Typ, vor allem je näher der Wettkampf kommt. Aber er ist auch ausserhalb der Halle sehr angenehm.»
Und wenn sich Hegi etwas in den Kopf setzt, dann zieht er es auch durch. Wie jetzt mit der Goldmedaille. Ein entscheidender Faktor auf dem Weg zu Gold: Hegi hat gelernt, seine Nerven im Zaum zu halten.
«Früher hat er im Training schnell die Nerven verloren und den Kopf in den Sand gesteckt. Da gab es ab und zu einen Ausraster», erzählt Brägger. Da habe der Aargauer geflucht, seine Sachen in die Ecke geschmissen und brauchte eine Auszeit. «Aber da hat er sich enorm gebessert. Es kommt fast gar nicht mehr vor.»
Was dafür in Zukunft öfters vorkommen soll, sind heisse Duelle zwischen den Europameistern Brägger und Hegi. «Wir spornen uns gegenseitig zu Top-Leistungen an. Das könnte noch das eine oder andere schöne Duell werden.»
Das nächste Mal wohl an der Schweizer Meisterschaft Ende September in Frauenfeld. Und dann an der Turn-WM Ende Oktober in Doha (Katar). Dann wollen es beide mit der Weltspitze aufnehmen.
Sie sonnen sich auf Luxus-Yachten oder flanieren an traumhaften Strandpromenaden: Der Sommer zeigt sich von seiner besten Seite und die Stars geniessen die Zeit am Strand in vollen Zügen. BLICK zeigt in der grossen Sommer-Star-Galerie die schönste Jahreszeit in Bildern.
ZÜRICH - Viel bekommen Anleger zurzeit für ihre Aktien von A Small World nicht mehr. Seit April haben die Titel fast 20 Franken eingebüsst. Selbst dem schwerreichen Unternehmer Patrick Liotard-Vogt dürfte das Strahlen mittlerweile vergangen sein.
Die Welt des exklusiven Netzwerks A Small World (ASW) von Patrick Liotard-Vogt (34), ein Erbe des früheren Nestlé-CEO, ist strahlend schön. Das zeigen zumindest Partybilder auf Facebook, Twitter und Instagram. Nichts zu strahlen haben derzeit aber die Anleger.
Am Freitag ging es wieder kräftig bergab mit dem Titel. Im Verlauf des Tages stand ASWN – so das Aktiensymbol des sogenannten Facebook für Reiche – fast sechs Prozent im Minus, bevor sich der Kurs wieder leicht erholte. Zeitweise gab es für den Titel aber nur noch 2.92 Franken.
Damit verstärkt sich der Negativtrend. Denn wie BLICK Anfang Juli berichtete, läuft es für die ASW-Aktie schon seit Börsenstart im März wenig rund. Vom Höchstpreis von 22.45 Franken Ende April müssen Anleger inzwischen fast 20 Franken als Verlust abbuchen.
Auch der CEO ist nicht zufriedenDer Finanzblog «Inside Paradeplatz» sieht das sogenannte Facebook für Reiche schon als Pennystock – die Aktie also weniger als einen Franken wert ist. Viel fehlt nicht mehr dazu. Eine aktuelle Umfrage zu den Börsenneulingen 2018 des Portals «Cash» zeigt ebenfalls, dass das Vertrauen in den Titel klein ist. Nur vier Prozent der Abstimmenden könnten sich ein Investment in ASW vorstellen.
«Wir können natürlich mit der Kursentwicklung der letzten Wochen nicht zufrieden sein», sagt CEO Jan Luescher (37) gegenüber BLICK. Diese Preisentwicklung komme für sie überraschend, da sich die Geschäftsentwicklung eigentlich positiv darstelle. Allerdings will Luescher das nicht ausführen und vertröstet auf Mitte September und das Halbjahresupdate.
Aber: «In den letzten Tagen hatten wir einige Anfragen von institutionellen Anlegern, die starkes Interesse gezeigt haben und auch angefangen haben, ihre Positionen auszubauen. In Folge ist der Kurs auch von drei Franken in der letzten Woche, um 40 Prozent auf 4.20 Franken angestiegen», so Luescher. Das stimme ihn zuversichtlich, dass die Aktie den Tiefpunkt hinter sich habe.
Dringend gute Nachrichten gefragtWeiter auf Kurs seien sie beim angestrebten Kauf einer Firma im Luxusreisebereich. «Wir stehen kurz vor Ende des Due-Diligence-Prozesses», so Luescher. Gleichzeitig würden sie auch diverse Optionen für die Finanzierung prüfen. Ein Grossteil sei gesichert – dank einer Kapitalerhöhung im Mai. Noch bis November 2018 bleibe Zeit für die Übernahme.
Für den Markt kann eine positive Meldung nicht früh genug kommen. Denn Anleger scheinen immer weniger an die strahlende Zukunft von ASW zu glauben, das Liotard-Vogt vor rund zehn Jahren dem US-Filmproduzenten Harvey Weinstein abgekauft hat.
Man darf also gespannt sein, wie es in den nächsten Tagen weitergeht mit der Reichen-Aktie.
Dass Handys in der Schule verboten werden wie in Frankreich, ist in der Schweiz unmöglich. Hier dient das Smartphone als Werkzeug zum Lernen.
Smartphones stören den Unterricht, begünstigen Mobbing, machen dumm und unsozial – Gegner von Smartphones in der Schule lassen Argumente wie Kanonen auffahren. Frankreich hat gerade ein generelles Verbot von Smartphones an seinen Schulen beschlossen.
Ein derart rigides Vorgehen ist an Schweizer Schulen undenkbar, erklärt Beat W. Zemp (63), Zentralpräsident vom Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz. Das liege in erster Linie am Föderalismus, in der Schweiz ist Bildung Kantonshoheit. Ob das Handy nur in der Pause benutzt werden darf, wann es stumm im Rucksack zu bleiben hat, ob es auf dem Tisch liegen bleiben kann – all das bestimmt zuallererst der Lehrer. Die zweite Instanz ist die Schulleitung. An dritter Stelle folgt der Kanton.
Schulanfänger brauchen keine HandysGrundsätzlich gilt in der Schweiz aber noch: In den ersten beiden Klassen ist das Smartphone an der Schule kein Thema. «Kinder in diesem Alter brauchen das nicht», sagt Zemp. Allenfalls erlaubt ist, dass die Kleinen ein klassisches Handy mitbringen, wo die berufstätigen Eltern schnell mal anrufen können, um zu sagen, dass sie es später abholen oder ähnliches. Aber im Unterricht ist es bei den Kleinen unerwünscht.
Das ändert sich mit zunehmendem Alter. Denn das Smartphone gehört heute zur Gesellschaft wie Auto und Fernseher, die Eltern zu Hause hängen dauernd dran, und die Nutzer werden jünger, vor allem: immer mehr. In Deutschland kam gerade eine Studie des Kinderbuchverlags Egmont Mediasolutions heraus, wonach fast jedes vierte deutsche Kind zwischen sechs und 13 Jahren ein Telefon mit Zusatzfunktionen besitzt – fast doppelt so viele Kinder wie im Jahr zuvor. Mit 13 Jahren hat praktisch jedes Kind ein Handy, auch in der Schweiz. «De facto ist ein Sechstklässler ohne Handy ein Exot», sagt Zemp.
Handys sogar in Prüfungen erlaubt
In der Schweiz sind lediglich die Rudolf Steiner Schulen streng. Dort sind Handys selbst in der Mittelschulstufe/Stufe Sek II nur in Pausen erlaubt, und auch das nur teilweise. Ansonsten nutzen die Schulen die neue Technologie pragmatisch. «Das Handy ist heute ein Teil der Persönlichkeit», sagt Stefan Schneider (54), Rektor an der Kantonsschule Romanshorn TG «Die Beherrschung von WLAN, i-pad und Smartphone gehört heute dazu wie Lesen und Schreiben«, erklärt Beat W. Zemp. Ein Total-Verbot wie in Frankreich hält er für eine «Scheinlösung».
Von der Mittelstufe an wird das Handy zum didaktischen Werkzeug: Es eröffnet die Chance einer neuen Art des Lernens und Unterrichtens. Mal müssen die Schüler Handy-Fotos von den Tafelaufschrieben machen und sie in ihre Materialien kopieren, mal brauchen sie es für Fotoprojekte oder das Vokabel-Lernen. An Stefan Schneiders Schule ist es manchmal sogar in Prüfungen erlaubt – weil es den Schülern gar nichts nützt. Stupides Auswendiglernen – «Welches ist der längste Fluss Afrikas?» – ist nicht mehr gefragt, statt dessen müssen die Schüler Vorgänge analysieren respektive interpretieren. An Schneiders Schule heisst es für die 15- bis 19-Jährigen: «bring your own device», das heisst, sie müssen ihr digitales Endgerät dabei haben wie die Bücher.
Flankierend ist das Modul «Medien und Informatik» im Lehrplan 21 zum neuen Schuljahr in der Schweiz fast flächendeckend umgesetzt. Im Rahmen dieser Medienerziehung lernen die Schüler, was passiert, wenn sie Bilder von sich ins Netz stellen, wie man sich vor Cyber-Mobbing schützt oder was es mit Fake News auf sich hat. «Ziel der Ausbildung ist ja der Umgang mit diesen Medien», sagt Rektor Schneider.
Teheran – Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei will keinen Krieg mit den USA, lehnt aber auch neue Verhandlungen ab. «Es wird weder Krieg geben, noch werden wir mit den USA verhandeln», schrieb Chamenei am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Für die aktuelle Wirtschaftskrise im Iran, die zuletzt zu Protesten gegen die Regierung geführt hatte, machte er in erster Linie interne Probleme verantwortlich.
Es sei zwar nicht so, dass die kürzlich verhängten US-Finanz- und Handelssanktionen keinen Einfluss hätten, «aber der wesentliche Faktor ist, wie wir mit ihnen umgehen», sagte Chamenei laut seinem offiziellen Twitter-Konto bei einer Rede in Teheran. Für die aktuellen Wirtschaftsprobleme im Iran sei die politische Misswirtschaft verantwortlich. Mit einer besseren, klügeren und rechtzeitigen Leistung könnten Sanktionen ausgehalten werden.
Zu den USA sagte Chamenei, sie würden unverhohlen von «Krieg und Verhandlungen» sprechen, doch wolle er klarstellen, dass es mit den USA weder Verhandlungen noch Krieg geben werde. Chamenei, der in der iranischen Politik das letzte Wort hat, hat wiederholt neue Verhandlungen zurückgewiesen, da den USA nach ihrem einseitigen Austritt aus dem internationalen Atomabkommen von 2015 nicht länger zu trauen sei.
Trotz weltweiter Kritik hatte US-Präsident Donald Trump im Mai den Rückzug seines Landes aus der bindenden Vereinbarung verkündet und neue Sanktionen gegen den Iran verhängt, die am vergangenen Dienstag in Kraft traten. Zuvor hatte er der iranischen Führung überraschend neue Gespräche über ein «umfassendes» Atomabkommen angeboten, doch wiesen führende Politiker im Iran dieses Angebot zurück.
Die US-Sanktionen sind ein schwerer Schlag für die iranische Wirtschaft, doch haben sie in vieler Hinsicht nur bereits vorhandene Probleme verschärft. Die Regierung von Präsident Hassan Ruhani steht schon seit Monaten wegen der schwächelnden Wirtschaft, der hohen Arbeitslosigkeit und der steigenden Inflation unter Druck. In den vergangenen Wochen gab es wiederholt Streiks und Proteste gegen Korruption und Misswirtschaft.
Im Juli ersetzte die Regierung den Zentralbankchef, da der Rial binnen sechs Monaten fast zwei Drittel seines Werts verloren hat. Zudem wurden 67 Menschen wegen des Verdachts auf Korruption festgenommen, während mehr als hundert Regierungsmitarbeitern untersagt wurde, das Land zu verlassen. Chamenei genehmigte zudem die Einrichtung von Revolutionsgerichten für Wirtschaftsdelikte, um Profiteure der Krise zu verfolgen.
Die Krise droht sich noch zu verschärfen, wenn Anfang November eine zweite Welle von US-Sanktionen in Kraft tritt, die sich vor allem gegen den wichtigen Ölsektor richten. Der Iran will daher seine Exporte nach Asien ausbauen. Wie die Nachrichtenagentur Irna meldete, werden künftig auf Rohölverkäufe an asiatische Abnehmer Preisnachlässe gewährt. Wichtige Kunden wie Indien und China haben bereits angekündigt, die US-Sanktionen zu ignorieren.
Unterdessen enthüllte Verteidigungsminister Amir Hatami eine neue Generation von Kurzstreckenraketen Laut dem Staatsfernsehen kann die Rakete Ziele am Boden und im Wasser treffen und wurde bereits erfolgreich getestet. Der Iran sieht sein Raketenprogramm als notwendigen Teil der Landesverteidigung, während die USA, Israel und Saudi-Arabien es als Bedrohung betrachten und fordern, es genauso wie das Atomprogramm einzustellen.
WASHINGTON - Ein FBI-Mitarbeiter, der mit kritischen Nachrichten über Donald Trump für Aufsehen sorgte, ist nach Angaben seines Anwalts entlassen worden.
Peter Strzok sei am Freitag vom FBI gefeuert worden, obwohl ein internes Disziplinarverfahren lediglich eine Suspendierung für 60 Tage sowie eine Herabstufung seines Dienstgrades empfohlen habe, sagte sein Anwalt Aitan Goelman dem Portal «Politico» und anderen US-Medien.
Das FBI wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Fall äussern. Trump schrieb auf Twitter, Strzok sei endlich gefeuert worden.
Strzok war einer der Ermittler in der E-Mail-Affäre um die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und wurde später Teil der Russland-Untersuchung, die eine Verstrickung von Trumps Wahlkampflager in die mutmassliche russische Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl 2016 prüft.
Strzok verliess das Team von Sonderermittler Robert Mueller aber im Juli 2017, nachdem Textnachrichten von ihm und der FBI-Anwältin Lisa Page, mit der er eine Affäre hatte, entdeckt wurden. In einer der Nachrichten aus dem Jahr 2016 schrieb Page, Trump werde doch hoffentlich niemals Präsident werden? Strzok antwortete: «Nein. Nein, wird er nicht. Wir werden das stoppen.»
Untersuchung ist ein SchwindelTrump sieht darin einen Beleg, dass die Ermittlungen in der Russland-Affäre politisch motiviert seien. In seiner Twitternachricht bekräftigte der Präsident, dass die Untersuchung ein «totaler Schwindel» sei. Er forderte zudem, dass die Untersuchung gegen Clinton wegen der Nutzung privater Server neu aufgerollt werden müsse.
Strzok wurde vor kurzem zehn Stunden vom Justizausschuss des US-Repräsentantenhauses befragt. Zu der Textnachricht sagte er, sie sei eine Reaktion auf beleidigende Äusserungen Trumps gegen die Familie eines gefallenen US-Soldaten gewesen. (SDA)
ZÜRICH - Die Hüllen fielen an der Street Parade – und damit die Hemmungen vieler Männer. So kam es am Samstag zu zahlreichen Übergriffen auf Frauen. Sie sollen selbst schuld sein – so der Tenor der Leserkommentare.
Die Schattenseiten der heissen Street Parade bekamen am Wochenende vor allem Frauen zu spüren: Während der Parade wurde gegrapscht, was das Zeug hält. Zahlreiche Frauen haben sich bereits bei BLICK gemeldet und ihre Erlebnisse geschildert (BLICK berichtete). So auch Anina* – sie wurde auf der Brücke am Zürcher Bürkliplatz mehrmals am Po begrapscht. Und das auch ohne freizügige Kleidung. «Es wird Jahr für Jahr schlimmer an der Street Parade», findet sie.
Für Karin Moos von der Frauenberatung Sexuelle Gewalt sind solche Geschichten Alltag: «Sexuelle Gewalt gegen Frauen passiert leider täglich», sagt sie. An solchen Grossereignissen wie der Street Parade jedoch würden die Vorfälle konzentrierter passieren. Denn die Männer haben einfaches Spiel. Sie verschwinden schneller in der Masse und kommen so ungestraft davon. Moos macht klar, dass diese Übergriffe nicht sexuell motiviert seien. Vielmehr gehe es um Dominanz. «Solche Männer planen diese Übergriffe meist im Voraus. Ihnen geht es darum, Macht auszuüben.» Alkohol und Drogen würden bei einer Street Parade solchen Männern noch die letzten Hemmungen nehmen.
Frauen sollen durch Verharmlosung verstummenIn den Leserkommentaren zum BLICK-Artikel zu den Grapsch-Attacken haben auffällig viele Leser den Frauen die Schuld an den Übergriffen gegeben: «Frauen, die sich so anziehen, wollen es doch selbst» – so lautete einer der Kommentare. Woher kommt diese Haltung? «Das ist nicht neu. Es handelt sich dabei um hartnäckige Vergewaltigungsmythen à la ‹das passiert nur der Frau im Mini-Röckli›. Das stimmt nicht. Sexuelle Übergriffe passieren, egal wie eine Frau angezogen ist», sagt Moos.
«Die Schuld ist immer beim Täter! Sicher nie beim Opfer. Denn ein Nein ist ein Nein.» Dass sich Leser so äussern, habe auch mit einer Machtausübung zu tun. Im anonym geschützten Rahmen würden gerade Männer so gerne die sexuelle Gewalt verharmlosen. Dies mit dem Ziel, die Frauen zum Verstummen zu bringen.
Wie aber können solche Attacken verhindert werden? Die Frauen berichten gegenüber BLICK, dass es meistens Hände in der Menge sind, die sie überall am Körper begrapschten. «In solchen Momenten muss man laut werden. Die Frauen sollen schreien und um Hilfe rufen. Die Frauen müssen sich das unbedingt getrauen. Die Männer rechnen schon damit, dass die Frauen sich nicht wehren.» Doch das sei klar falsch. «Sexuelle Gewalt darf nie akzeptiert werden.» Aber wie es scheint, ist sie für jede dritte Frau in der Schweiz Alltag – so schreibt es die Statistik. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein.
Jeder Vorfall ist ernst zu nehmen«Frauen rechnen mittlerweile schon damit, im Ausgang belästigt zu werden. Ich höre immer wieder: Das ist doch normal. Darum werden viele Vorfälle auch nicht mehr gemeldet», meint Moos. Diese Haltung muss aus den Köpfen der Frauen.
Aktionen wie der Hashtag «Metoo» oder die aktuellen Demonstrationen gegen Gewalt an Frauen in den letzten Tagen würden dabei helfen. «Die Frauen müssen sich wehren – laut werden.» Moos ist überzeugt, dass die Menschen in der Schweiz dadurch sensibilisierter werden. Auch die Kampagne Luisa würde dabei helfen. Wer in einer Bar belästigt werde, kann mit dem Codewort Luisa an der Bar Hilfe ersuchen. «Diese Aktion wird schon in vielen Bars aktiv genutzt.»
Jetzt sei Zivilcourage gefordert, findet Moos. «Ich glaube nicht, dass die Gesellschaft solche Übergriffe toleriert.»