Die lebensbedrohliche Vergiftung von Dawn Sturgess (44) und Charles Rowley (45) in Südengland vier Monate nach dem Anschlag auf Sergej Skripal löst neue Ängste bei den Menschen in der Region aus.
In Südengland geht erneut die Angst um. Nach dem russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und seiner Tochter, sind nun zwei andere Personen in Kontakt mit dem Nervengift Nowitschok gekommen. «Wir dürfen den Effekt nicht unterschätzen, der von der schockierenden Nachricht eines zweiten solch schweren Vorfalls binnen derart kurzer Zeit ausgeht», warnte der Polizeichef der Grafschaft Wiltshire, Kier Pritchard, in der Nacht zum Donnerstag.
Die Ermittler prüfen einem Bericht zufolge, ob das im Fall Skripal verwendete Behältnis für das Nervengift ungewollt auch die nun erkrankten Briten in Lebensgefahr gebracht haben könnte.
Verdacht auf KreuzkontaminationAm späten Mittwochabend hatte Scotland Yard mitgeteilt, dass zwei am Wochenende in Südengland kollabierte Briten ebenfalls durch Nowitschok vergiftet worden waren. Das in Lebensgefahr schwebende Paar liegt in derselben Klinik der Stadt Salisbury, in der schon der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal (67) und seine Tochter Julia (33) behandelt wurden.
Statt der Theorie eines zweiten Anschlags prüfen die Ermittler auch den Verdacht einer sogenannten Kreuzkontamination. Der vor der Attacke auf die Skripals verwendete Behälter zur Aufbewahrung des Nervengifts sei bis heute nicht gefunden worden, sagte eine ranghohe Regierungsquelle der PA. Denkbar sei deshalb, dass das Paar mit demselben Gegenstand in Berührung kam.
Als Reaktion auf den neuerlichen Vergiftungsfall tritt der Sicherheitsrat der Regierung, das sogenannte Cobra-Komitee, am Donnerstag zu einer Krisensitzung unter Führung des britischen Innenministers Sajid Javid zusammen. Federführend bei den Ermittlungen ist die mit über 100 Kräften beteiligte Anti-Terror-Sektion der Polizei.
Stadtteile abgesperrt
Die Bevölkerung erwartet Antworten - viele Menschen in der Region fürchten um ihre eigenen Gesundheit, zumal auch diesmal wieder einige Bereiche in Salisbury und in dem Wohnort des Paares, dem rund 13 Kilometer weiter nördlich gelegenen Amesbury, vorsichtshalber abgesperrt wurden. Die Gesundheitsbehörde ging zunächst zwar nicht von einer «bedeutenden Gesundheitsgefährdung» für die Öffentlichkeit aus, doch die allgemeine Skepsis vermochte das nicht auszuräumen.
Schon im März waren Teile der Innenstadt von Salisbury abgeriegelt worden, nachdem die Skripals mit dem Kampfstoff vergiftet worden waren. Sie sassen bewusstlos auf einer Parkbank. Grossbritannien bezichtigte Russland, als Drahtzieher hinter der Tat zu stehen. Nowitschok war in der früheren Sowjetunion hergestellt worden.
Das Attentat auf die Skripals löste eine schwere internationale Krise aus. Zahlreiche westliche Staaten, auch Deutschland, wiesen Dutzende russische Diplomaten aus. Moskau reagierte mit ähnlichen Massnahmen. Die Skripals leben inzwischen an einem unbekannten Ort.
Opfer sind aus der RegionBei den nun vergifteten Opfern handelt es sich nach Polizeiangaben um den arbeitslosen Automechaniker Charles Rowley (45) und die 44-jährige Dawn Sturgess aus der Region. Zunächst sei die Frau am Samstag kollabiert, später mussten die Ärzte auch den Mann ins Spital bringen. Wissenschaftler prüfen nun, ob das Gift mit der Substanz identisch ist, die bei den Skripals verwendet worden war. Unter dem Begriff Nowitschok läuft eine ganze Gruppe eines bestimmten Nervengifts, das nach Hautberührung oder Einatmen binnen 30 Sekunden bis zwei Minuten Folgen beim Opfer zeigt.
Das Paar soll unter anderem eine Veranstaltung in einer Kirche besucht haben, bevor es am Samstag erkrankte. Die Beamten waren zunächst davon ausgegangen, dass die beiden möglicherweise verunreinigtes Heroin oder Crack-Kokain eingenommen haben könnten und sich daher im kritischen Zustand befinden. Rowley und Strugess hatten schon mehrmals Kontakt zu Drogen.
Das Forschungslabor für Chemiewaffen im nahe gelegenen Porton Down wurde mit den Untersuchungen befasst. Dort war auch das Nervengift Nowitschok im Fall Skripal identifiziert worden. Unabhängige Untersuchungen der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) bestätigten damals das Ergebnis. (SDA/man)
Caracas – Als Reaktion auf US-Medienberichte, wonach US-Präsident Donald Trump einen Einmarsch nach Venezuela in Betracht gezogen haben soll, hat der venezolanische Staatschef Nicolás Maduro die Armee zur Wachsamkeit aufgefordert. Diese dürfe «keine Sekunde lang» nachlassen.
Es gelte, «das Leben in Frieden» zu verteidigen, sagte Maduro am Mittwoch bei einer Militärveranstaltung.
Maduro berief sich auf Presseberichte, wonach Trump im August vergangenen Jahres seine aussenpolitischen Berater zu der Möglichkeit eines Einmarschs in Venezuela befragt haben soll. Dem Sender CNN zufolge lehnten diese ebenso wie Staats- und Regierungschefs anderer lateinamerikanischer Länder Trumps Vorstoss ab.
Maduro sagte, er sehe sich nun in seinem Verdacht bestätigt, dass die USA einen Militärangriff gegen Venezuela planten, um an die grossen Ölreserven des Landes zu kommen.
Mit sieben Sitzen war der Hyundai Santa Fe schon immer ein geräumiger Familien-SUV. Die Neuauflage kümmert sich jetzt noch mehr um unsere Lieben.
Kaum etwas ist uns Schweizern wichtiger als die Familie. Wir arbeiten, um ihr ein schönes Zuhause zu bieten, damit sie sich geborgen fühlt. Diese Geborgenheit soll auch das Familienauto bieten. Die vierte Auflage des Hyundai Santa Fe verfügt deshalb über zwei neue Funktionen, die Insassen auf dem Rücksitz noch besser schützt.
Sichere Rücksitze
Das wäre der Insassen-Alarm: Öffnen wir die Fahrertür und es sitzt noch jemand im Fond, werden wir darüber informiert. Steigen wir dennoch aus und verschliessen das Auto, gehen Hupe und Scheinwerfer an, sobald ein Ultraschallsensor auf den Rücksitzen eine Bewegung ausmacht. Das Alarm-System funktioniert selbst bei schlafenden Babys oder Haustieren. Zudem verriegelt der neue Santa Fe automatisch seine Fond-Türen, wenn Kinder aussteigen wollen, sich von hinten aber ein Auto nähert.
Eleganter Innenraum
Im Innenraum verdient sich der Familien-SUV den Titel als Flaggschiff von Hyundai. Erstmals gibts für den Fahrer ein Head-up-Display und digitale Instrumente. Das Armaturenbrett ist mit Leder eingefasst, es gibt Holzeinlagen und der Dachhimmel ist mit feinem Stoff verkleidet. Schade: Der Hartplastik im oberen Bereich der Türen passt nicht zum sonst edel verarbeiteten Interieur. Hinten gibts USB-Anschlüsse und eine Steckdose sowie eine auf Smartphones abgestimmte Ablage in der Mittelkonsole. Die dritte Sitzreihe ist für Kinder sehr geräumig und auf kürzeren Strecken gar Erwachsenen zuzumuten. Der Kofferraum fasst 547 bis 1625 Liter.
Ein Allrad-Diesel für die SchweizVorerst bietet Hyundai den Santa Fe in der Schweiz nur mit dem überarbeiteten 2,2-Liter-Turbodiesel und neuer 8-Gang-Automatik sowie 4x4 an. Die 200 PS und 440 Nm sind kein Ausbund an Sportlichkeit (0-100 km/h in 9,3 s, 205 km/h Spitze). Beim Anfahren gönnt sich der gut zwei Tonnen schwere SUV eine Gedenksekunde, sonst gleitet er souverän, ohne sich in Kurven gross zur Seite zu neigen. Der neue Santa Fe ist ab sofort und mit guter Serienausstattung ab 63'900 Franken erhältlich. Eine weitere, schwächere Dieselvariante sowie eine Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Version werden folgen.
Exeter – Die Asiatische Hornisse jagt einheimische Honigbienen und andere Bestäuber. Um ihre Ausbreitung in Europa zu stoppen, haben Forscher Minisender an den Tieren befestigt und so ihre Nester entdeckt - um diese zu zerstören.
Die Wissenschaftler schnürten auf der britischen Insel Jersey und in Südfrankreich winzig kleine elektronische Funkmarken per Nähgarn an die Hornissen. Danach verfolgten sie die Insekten mit einem Ortungsgerät, was sie zu ihren Nestern führte. Ihre Vorgehensweise haben sie im Fachjournal «Communications Biology» beschrieben.
«Es ist entscheidend, diese Nester früh in der Saison zu finden, um die Verbreitung der Hornissen vorzubeugen, da später im Jahr hunderte neue Königinnen entstehen und sich von jedem Nest aus verteilen, jede mit dem Potenzial, neue Nester zu gründen», sagte Co-Autorin Juliet Osborne von der britischen Universität Exeter.
Die Insekten bauen ihre Nester oft freihängend in Baumwipfeln, wodurch sie schwer zu sehen sind. Erstmals sind nun den Forschern zufolge zuvor unbekannte Nester der Hornissen mit Hilfe der Mini-Sender gefunden worden.
Asiatische Hornissen (Vespa velutina) lassen sich gut von den etwas grösseren, heimischen Europäische Hornissen (Vespa crabro) unterscheiden. Sie haben ein oranges Gesicht und einen fast komplett schwarzen Körper, wohingegen Gesicht und Hinterkopf der Europäische Hornisse gelb sind.
Die invasive Art droht sich auch in der Schweiz breit zu machen: Im Kanton Jura wurde Ende April 2017 eine fortpflanzungsfähige Königin der Asiatischen Hornisse gefangen. 2004 war sie zum ersten Mal in Europa im Südwesten Frankreichs aufgetaucht. Für Menschen ist sie laut Experten nicht gefährlicher als die Europäische Hornisse.
One of the offices in Buenos Aires of La Poderosa, the social organisation that publishes the magazine La Garganta Poderosa and is involved in a number of activities, ranging from soup kitchens to skills training for adults and workshops for youngsters in the “villas” or slums in the capital and the rest of Argentina. Credit: Daniel Gutman/IPS
By Daniel Gutman
Jul 5 2018 (IPS)
Between the dimly-lit, narrow alleyways of Villa 21, only 30 minutes by bus from the centre of the Argentine capital, more than 50,000 people live in poverty. It was there that La Garganta Poderosa (which means powerful throat), the magazine that gave a voice to the “villeros” or slum-dwellers and whose members today feel threatened, emerged in 2010.
“’Villeros’ don’t generally reach the media in Argentina. Others see us as people who don’t want to work, or as people who are dangerous. La Garganta Poderosa is the cry that comes from our soul,” says Marcos Basualdo, in one of the organisation’s offices, a narrow shop with a cement floor and unpainted walls, where the only furniture is an old metal cabinet where copies of the magazine are stored.
Basualdo, 28, says that it was after his house was destroyed by a fire in 2015 that he joined La Poderosa, the social organisation that created the magazine, which is made up of 79 neighbourhood assemblies of “villas” or shantytowns across the country.
From that time, Basualdo recalls that “people from different political parties asked me what I needed, but nobody gave me anything.”
“Then the people of La Poderosa brought me clothes, blankets, food, without asking me for anything in return. So I decided to join this self-managed organisation, which helps us help each other and helps us realize that we can,” he tells IPS.
Villa 21, the largest shantytown in Buenos Aires, is on the south side of the city, on the banks of the Riachuelo, a river polluted for at least two centuries, recently described as an “open sewer” by the Environment Ministry, which has failed to comply with a Supreme Court ruling ordering its clean-up.
Small naked cement and brick homes are piled on each other and crowded together along the narrow alleyways in the shantytowns and families have no basic services or privacy.
As you walk through the neighbourhood, you see sights that are inconceivable in other parts of the city, such as police officers carrying semi-automatic weapons at the ready.
Across the country, villas have continued to grow over the last few decades. Official and social organisation surveys show that at least three million of the 44 million people in this South American country live in slums, without access to basic services, which means approximately 10 percent of the urban population.
In this alleyway in Villa 21, a slum in the capital of Argentina, is located the house where nine-year-old Kevin Molina was hit and killed by a stray bullet in a shootout between drug gangs in 2013, and the police refused to intervene, according to reports. Credit: Daniel Gutman/IPS
La Garganta Poderosa, whose editorial board is made up of “all the members of all the assemblies” of the villas, also grew, both in its monthly print edition and in its active participation in social networks and other projects, such as a book, radio programmes, videos and a film.
It has interviewed politicians such as former presidents Dilma Rousseff or Brazil and José “Pepe” Mujica of Uruguay or sports stars like Lionel Messi and Diego Maradona of Argentina, and has established itself as a cultural reference in Argentina, with its characteristic covers generally showing the main subjects of that edition with their mouths wide open as if screaming.
The writing style is more typical of spoken than written communication, using idioms and vocabulary generally heard in the villas, and the magazine’s journalism is internationally recognised and is studied as an example of alternative communication at some local universities.
The work this organisation carries out, as a means of creative and peaceful expression of a community living in a hostile environment, was even highlighted by the U.N. Special Rapporteur against Torture, Nils Melzer, who visited the villa in April.
However, recently, after the magazine denounced abuses and arbitrary detentions by security forces in Villa 21, the government accused it of being an accomplice to drug trafficking.
On Jun. 7, all media outlets were summoned by e-mail to a press conference at the Ministry of National Security, “to unmask the lies told by La Garganta Poderosa.”
Activists from La Poderosa, on Avenida Iriarte, the main street of Villa 21 in Buenos Aires, on Jun. 1, as they leave for the courthouse to follow a trial against six police officers for alleged brutality against two teenagers from the slum. Credit: Courtesy of La Garganta Poderosa
The next day, Minister Patricia Bullrich stated that the magazine and the social organisation that supports it are seeking to “free the neighbourhood so that it is not controlled by a state of law but by the illegal state.”
“This is a message that authorises violence against us. The minister showed images of our main leader, Nacho Levy, and since that day he has been receiving threats,” one of La Poderosa’s members told IPS, asking to remain anonymous for security reasons.
A few minutes walk from La Poderosa’s premises is the house where Kevin Molina, a nine-year-old boy, was shot in the head inside his house during a shootout between two drug gangs, in 2013.
“The neighbours called the police, but they didn’t want to get involved and said they would come and get the bodies the next day,” says the La Poderosa’s activist.
In recent weeks, the situation has become more tense.
Minister Bullrich’s accusation was a response to the repercussions from the arrest of La Garganta Poderosa photographer Roque Azcurriare and his brother-in-law. It happened on the night of May 26 and they were only released two days later.
Lucy Mercado and Marcos Basualdo, two members of La Poderosa’s social organisation, pose in front of a mural in Villa 21, a slum in Buenos Aires, that pays tribute to Marielle Franco, the Brazilian politician and human rights activist who was murdered in March in Rio de Janeiro. Credit: Daniel Gutman/IPS
Using his cell-phone, Azcurriare tried to film police officers entering his house, which is located at the end of a short alleyway next to the house of Iván Navarro, a teenager who a few days earlier had testified about police brutality, during a public oral trial.
Navarro said that one night in September 2016, he and his friend Ezequiel were detained without cause in a street in the villa. He said the police beat them, threatened to kill them, stripped them naked, tried to force them to jump into the Riachuelo, and finally ordered them to run for their lives.
In connection with this case, which has been covered and supported by La Poderosa, six police officers are currently being held in pretrial detention awaiting a sentence expected in the next few weeks.
“Ivan Navarro was arrested because he was wearing a nice sports jacket. That’s how things are here in the villa. When someone is wearing brand-name sneakers, the police never think they bought them with their wages, but just assume that they’re stolen,” says Lucy Mercado, a 40-year-old woman born in Ciudad del Este, on the Triple Border between Paraguay, Brazil and Argentina, who has lived in Villa 21 since she was a little girl.
“It’s no coincidence that this is happening now. In April we had filed six complaints of torture by the police. And this very important oral trial. Never in the history of our organisation have we achieved anything like this,” another La Poderosa activist told IPS, who also asked not to be identified.
Azcurriare’s arrest gave more visibility in Argentina to the trial of the six police officers, to the point that on Jun. 1 there was a march from Villa 21 to the courthouse, in which hundreds of members of human rights organisations participated.
“We will no longer stay silent because it is not a question of harassing a charismatic reporter, but of systematically clamping down on all villa-dwellers,” La Garganta Poderosa stated on its social network accounts.
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BERN - Die Knacknuss beim Rahmenabkommen ist der gute Schweizer Arbeitnehmerschutz. Dieser ist der EU ein Dorn im Auge. Aber die Gewerkschaften schalten auf stur. Werden sie zu den Totengräbern des Rahmenabkommens?
Der Bundesrat bleibt gegen aussen hart: An den roten Linien für die Verhandlungen mit der EU über ein Rahmenabkommen wird nicht gerüttelt. Das heisst, der Bundesrat will keine Unionsbürgerschaft, keine Anpassungen bei den Sozialversicherungen und vor allem auch keine Senkung des Lohnschutzniveaus.
«Die Acht-Tage-Regel steht nicht zur Diskussion», sagte Aussenminister Ignazio Cassis (57). Gemäss dieser müssen EU-Firmen einen Auftrag in der Schweiz mindestens acht Tage vorab den hiesigen Behörden melden.
Ohne Deal beim Lohnschutz kein RahmenabkommenDoch das ist nicht die ganze Wahrheit. Die Regelung stellt Cassis sehr wohl zur Diskussion. Denn: «Die Knacknuss zum Abschluss des Rahmenabkommens sind die flankierenden Massnahmen», so der Tessiner. Die EU verlangt hier ganz offensichtlich ein substanzielles Entgegenkommen der Schweiz.
Inoffiziell heisst es aus dem Aussendepartement gar: Ohne Bewegung bei den flankierenden Massnahmen gibt es auch kein Rahmenabkommen, kein Stromabkommen und auch keine Börsenanerkennung.
Cassis verlegt Gefecht an innenpolitische FrontBrüssel und Bern verharren also im Stellungskrieg. Deshalb verlegt Cassis das Gefecht nun an die innenpolitische Front. Über den Sommer will der Bundesrat nun mit Arbeitgebern, Gewerkschaften und den Kantonen ausloten, welche Alternativen möglich sind, um doch noch einen Kompromiss mit der EU zu finden. «Rote Linien sind auszulegen», meint Cassis.
Doch die Gewerkschaften schalten vollends auf stur. «Es gibt nichts zu verhandeln», sagt Gewerkschafts-Boss Paul Rechsteiner (65) – und lässt offen, ob er überhaupt an den Gesprächen teilnehmen wird.
Chef-Verhandler geht fischenBis mindestens Ende August liegen die Verhandlungen mit der EU nun auf Eis.
Sodass sich Europa-Staatssekretär Roberto Balzaretti (53) in längere Ferien verabschiedet. Am 11. Juli ist in Brüssel nur noch eine Koordinationssitzung angesetzt – danach geht er «acht Wochen fischen auf Sardinien», wie er sagt.
Ende Sommer will der Bundesrat entscheiden, wie es weitergeht. Viel Zeit bleibt dann nicht mehr. Bis im Oktober müsse das Abkommen stehen, danach schalte die EU in den Wahlmodus, so Cassis.
Schalten wiederum die Sozialpartner schon vorher auf stur, bleiben die roten Linien bestehen. Der FDP-Magistrat müsste mit leeren Händen nach Brüssel reisen – und dürfte dann auch mit leeren Händen heimkommen.
Er schliesst ein Scheitern der Verhandlungen jedenfalls nicht aus. Er spielt damit die Verantwortung über Sieg oder Niederlage in Brüssel den Sozialpartnern zu. «Die Schweiz überlebt auch ohne Rahmenabkommen. Die Frage ist aber: zu welchem Preis?»
Bei einer Hitzewelle in Kanada sind in den vergangenen Tagen mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Allein in der Metropole Montréal in der östlichen Provinz Québec habe es zwölf Tote gegeben, teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit.
Bei einer Hitzewelle in Kanada sind in den vergangenen Tagen mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Allein in der Metropole Montréal in der östlichen Provinz Québec habe es zwölf Tote gegeben, teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit.
Weitere fünf Tote gab es örtlichen Medienberichten zufolge in einem ländlichen Gebiet östlich der Stadt.
Deutlich über 30 Grad«Meine Gedanken sind bei den Angehörigen derjenigen, die in Québec während dieser Hitzewelle gestorben sind», schrieb Kanadas Premierminister Justin Trudeau im Kurzbotschaftendienst Twitter. Trudeau warnte, dass die Rekordtemperaturen noch weiter anhalten dürften. «Stellen Sie sicher, dass sie wissen, wie Sie sich und Ihre Familie schützen», schrieb er.
Nach Angaben des Wetterdienstes haben die Temperaturen zuletzt die 34-Grad-Marke geknackt. Angesichts der hohen Luftfeuchtigkeit fühle es sich aber eher wie 40 Grad Celsius an. Die Regierung hat eine Hitzewarnung ausgegeben.
Im Jahr 2010 waren bei einer Hitzewelle in der Gegend von Montréal rund hundert Menschen ums Leben gekommen.
Nach dem Scheitern der Gespräche mit Rebellen im Süden Syriens haben die syrischen Regierungstruppen und ihr Verbündeter Russland nach Angaben von Aktivisten die Region erneut aus der Luft bombardiert.
Nach dem Scheitern der Gespräche mit Rebellen im Süden Syriens haben die syrischen Regierungstruppen und ihr Verbündeter Russland nach Angaben von Aktivisten die Region erneut aus der Luft bombardiert. Mehrere Gebiete seien bombardiert worden.
Wie die in Grossbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch mitteilte, waren es die ersten Angriffe seit vier Tagen. Die Organisation stützt sich auf ein Netzwerk von Aktivisten vor Ort.
Rebellen wollen sich nicht auf einen Schlag entwaffnen lassenZuvor waren Verhandlungen zwischen den Rebellen und Vertretern Russlands über einen Abzug der oppositionellen Kämpfer aus ihren verbliebenen Gebieten vorerst gescheitert. Die Rebellen weigerten sich nach eigenen Angaben, auf die Forderung Moskaus einzugehen, ihre schweren Waffen auf einen Schlag abzugeben.
Russland hatte den Rebellen zuvor ein Ultimatum gestellt. Die Oppositionskämpfer sollten demnach kapitulieren und ihre Gebiete an die syrische Regierung übergeben. Andernfalls drohten weitere Angriffe.
Die syrische Armee geht seit dem 19. Juni mit Unterstützung russischer Kampfflugzeuge in einer grossen Offensive gegen Rebellen im Süden des Landes vor. Nach Uno-Angaben wurden seither zwischen 270'000 und 330'000 Menschen in die Flucht getrieben. Zugleich tritt Moskau als Vermittler zwischen den Rebellen und Damaskus auf. Am Donnerstag kommt der Uno-Sicherheitsrat zu einer Dringlichkeitssitzung zur Lage im Süden Syriens zusammen. (SDA)
Am Dienstag fiel Iggy Pop (71) von der Bühne, verlor einen Zahn und spielte dennoch weiter. Am Mittwoch erinnerten Deep Purple mit «Smoke On The Water» an den Casino-Brand. Das Montreux Jazz Festival überzeugt auch 2018 mit Musik, Show und Dramatik!
Das Montreux Jazz Festival ist bekannt für seine historischen Konzerte, doch am Dienstagabend erlebte das Publikum beinahe einen historisch dramatischen Moment. Iggy Pop (71) liess es im grossen Saal vor über 4000 begeisterten Zuschauern von der ersten Minute an gewaltig krachen und sich selber bereits beim ersten Song «I Wanna Be Your Dog» theatralisch ins Publikum fallen.
Doch nach einer Stunde fiel der exzessive Rockstar ungewollt von der Bühne, blieb liegen und musste weggetragen werden. Das Publikum hielt den Atem an: Fast schien es, als ob Iggy Pop dasselbe Schicksal drohte wie Marlene Dietrich (†90), die nach einem Sturz von der Konzertbühne mit einem Beinbruch liegen blieb und ihre Karriere beenden musste.
Iggy Pop verlor einen SchneidezahnDoch der erste und letzte Punker der Welt demonstrierte nach bangen Augenblicken seine Unverwüstlichkeit und tanzte sich auf die Bühne im Auditorium Stravinsky zurück. «I lost my tooth, enchanté!», kommentierte der König des Punk seinen Unfall und sang trotz abgebrochenem Schneidezahn weiter, als ob nichts gewesen wäre.
Deep Purple verdanken Montreux ihren grössten HitErinnerungen an dramatische Ereignisse wurden auch gestern Abend wach, als Deep Purple ihren grössten Hit «Smoke On The Water» spielten – eine Hommage an den Brand des alten Casinos.
Am 4. Dezember 1971 weilte die Band in Montreux, um ein neues Album aufzunehmen. Am gleichen Abend gaben Frank Zappa (†52) und The Mothers of Invention ein Konzert im Casino, als ein Feuer ausbrach. Angeblich hatte ein Schweizer Fan mit einer Signalpistole an die Decke des Konzertsaals geschossen.
«Funky Claude» Nobs wurde ein musikalisches Denkmal gesetztDank Zappas Nervenstärke waren keine Toten oder Verletzten zu beklagen, denn er spielte weiter, bis der Konzertsaal evakuiert war. Der Titel des Deep-Purple-Songs bezieht sich auf den Rauch, der sich über dem Genfersee ausbreitete.
«Es war das richtige Lied am richtigen Ort zur richtigen Zeit», erinnert sich Deep- Purple-Bassist Roger Glover (72). Der «Funky Claude», der im Lied besungen wird, war Claude Nobs (†77). Der Mann, der als Gründer und Direktor die Einzigartigkeit und Dramatik des Montreux Jazz Festivals begründete – bis heute!