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Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung

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Nachrichten und Pressemitteilungen
Updated: 2 weeks 2 days ago

„Ostsee-Erdgaspipeline aus Russland nach Deutschland ist energiewirtschaftlich nicht notwendig“: Interview mit Claudia Kemfert

Wed, 07/04/2018 - 09:00

Frau Kemfert, der Bau einer zweiten Ostsee-Erdgaspipeline (Nord Stream 2) ist sehr umstritten. Ist diese  Pipeline, wie die Projektbetreiber argumentieren, für die Versorgungssicherheit Deutschlands und Europas notwendig?

Die geplante zweite Ostseepipeline Nord Stream 2 ist zur Sicherung der Erdgasversorgung in Deutschland und
Europa nicht notwendig. Zum einen haben wir ausreichende Infrastrukturmöglichkeiten. Es gibt sehr viele Pipelines, die
genutzt werden können, und die Option, Flüssiggas nach Deutschland und Europa zu transportieren, wird in der Zukunft intensiver genutzt. Zum anderen zeigen Szenarien, dass der Erdgasbedarf eher zurückgehen als steigen wird. [...]

Das Interview mit Claudia Kemfert ist aus dem DIW Wochenbericht 27/2018. Hier gibt es das Interview als PDF-Dokument und als Podcast


Der Teufelskreis aus Staats- und Bankenkrise kann durchbrochen werden. Kommentar von Alexander Kriwoluzky

Wed, 07/04/2018 - 08:40
Auch wenn der jüngste EU-Gipfel von der Flüchtlingsdebatte geprägt war, darf dies nicht darüber hinweg täuschen, dass eigentlich existentiellere Probleme im Euroraum gelöst werden müssten. Gerade die Vorgänge in Italien haben wieder einmal gezeigt, wie dringend Reformen nötig sind, wenn die Währungsunion nicht immer wieder Gefahr laufen soll, auseinanderzubrechen. Dass die Haushaltspolitik eines einzelnen Landes gleich zu solchen Verwerfungen im gesamten Euroraum führt, sollte schwer zu denken geben. Doch die Eurogruppe hat erst kürzlich eine Reform verworfen, die die Stabilität mit Hilfe von sicheren Anleihen enorm erhöht hätte, ohne dass wirtschaftlich stabile Staaten bei Zahlungsausfällen in Mithaftung genommen würden.

Der vollständige Kommentar im Wochenbericht 27/2018


Linking Cap-and-Trade Systems

Tue, 07/03/2018 - 12:00
Zusammenfassung:

Linking cap-and-trade systems promises gains in cost effectiveness and signals a strong commitment to carbon policy. Linking is also seen as one possible way of converging from regional climate policy initiatives toward a global climate policy architecture. Two linked systems have been established recently, one in Europe and one in North America. However, linking also comes with challenges, such as increased exposure to shocks originating in other parts of the linked system and a greater need for policy coordination. We first consider the benefits and challenges of linking conceptually. We then present some of the main features of the European and North American linked systems and outline the process that led to their establishment. Finally, we consider preliminary evidence on the workings of each linked system.


Neues Vierteljahrsheft zur Wirtschaftsforschung: Finanzkompetenz für alle Lebenslagen: Bessere Finanzentscheidungen für heute und morgen

Mon, 07/02/2018 - 10:37

Komplexe Finanzprodukte und eine vermehrte Eigenverantwortung durch die Teilprivatisierung der Altersvorsorge verlangen von den privaten Haushalten schwierige Entscheidungen zu Konsum, Sparen und Anlegen. Falsche Entscheidungen bewirken womöglich individuell und gesamtgesellschaftlich hohe finanzielle Schäden. Das vorliegende Vierteljahrsheft liefert zwei grundlegende Befunde. Erstens kann finanzielle Bildung Finanzwissen und -handlungen positiv beeinflussen. Zweitens sind trotz vorhandener Grundkenntnisse über Verzinsung und Inflation erhebliche Defizite beim fortgeschrittenen Finanzwissen erkennbar. Das Wissensniveau wird vor allem durch die von den Eltern geprägte finanzielle Sozialisation und durch den in der Kindheit erlernten Umgang mit Taschengeld beeinflusst. Unter Defiziten in der Finanzbildung leidet auch die Altersvorsorge. Menschen mit geringen Kenntnissen setzen sich nur ungern mit Finanz- und Anlageentscheidungen auseinander. Frauen schneiden im Finanzwissen tendenziell schlechter ab als Männer. Da Frauen aber traditionell vorsichtiger bei ihren finanziellen Angelegenheiten sind und zukunftsbezogener agieren, weisen sie trotzdem das gleiche finanzielle Wohlbefinden auf wie Männer. Bildung und Einkommen sowie eine geringere Arbeitsmarktpartizipation von Frauen werden für die Geschlechterlücke im Finanzwissen verantwortlich gemacht. Als Konsequenz fordern Autoren eine gendersensible, lebenslange Finanzbildung. Insgesamt lässt sich feststellen, dass eine höhere (finanzielle) Bildung – insbesondere mathematische Fähigkeiten – ein besseres Finanzverhalten befördert.

Inhalt der Ausgabe 4/2017:

Editorial von Antonia Grohmann und Kornelia Hagen
Finanzkompetenz für alle Lebenslagen: Bessere Finanzentscheidungen für heute und morgen

Vorwort von Lukas Menkhoff
Gute Finanzbildung braucht randomisierte Experimente

Tim Kaiser
Finanzielle Sozialisation und finanzielles Wissen

Tobias Schmidt und Panagiota Tzamourani
Zur finanziellen Bildung der privaten Haushalte in Deutschland: Ausgewählte Ergebnisse aus der Studie „Private Haushalte und ihre Finanzen (PHF)“

Tobias Aufenanger und Matthias Wrede
Schützt finanzielle Bildung vor der Unsicherheitsfalle?

Michael Walter und Lydia Welbers
Wie „ticken“ Kleinanleger auf dem Finanzmarkt? Einblicke in ein qualitatives Forschungsprojekt

Johannes Leinert
Welchen Einfluss hat Financial Literacy auf die Altersvorsorge?

Marlene Haupt und Aysel Yollu-Tok
Finanzwissen und -kompetenzen bei Frauen – vom Sollen, Wollen und Können

Bettina Greimel-Fuhrmann und Maria Silgoner
Finanzwissen und finanzielles Wohlbefinden – Frauen sind nicht grundsätzlich im Nachteil

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 4/2017


Katja Görlitz unterstützt die Abteilung Bildung und Familie

Mon, 07/02/2018 - 09:21
Seit Mitte April arbeitet Katja Görlitz nebenberuflich als wissenschaftliche Mitarbeiterin am DIW Berlin in der Abteilung Bildung und Familie. Sie ist Juniorprofessorin für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik an der Freien Universität Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der bildungspolitischen Evaluationsforschung und in der Aus- und Weiterbildung. Zusammen mit Kolleginnen der Abteilung arbeitet sie zu ganztägigen Schulangeboten.

Francine D. Blau zu Besuch am DIW Berlin

Thu, 06/28/2018 - 10:15

Am 27. Juni besuchte Francine D. Blau, Research Fellow der Abteilung Bildung und Familie, das DIW Berlin um den Raum zu besichtigen, der nach ihr benannt ist. Im Rahmen des BeNA Guru Talks war sie zu Gast am Institut.


Neuer DIW-Wochenbericht zu Bildungsungleichheiten - mehr zum Thema Ungleichheit erfahren Sie bei der 4. Gender Studies Tagung am 29.07.2018

Thu, 06/28/2018 - 02:00

DIW-Studie untersucht Auswirkungen gezielt bereitgestellter Informationen zum Studium – AbiturientInnen studieren durch Infoworkshop häufiger, insbesondere, wenn sie Eltern ohne Hochschulabschluss haben und bereits vor dem Workshop eine Studienabsicht äußern – Infoworkshop ist effektives Mittel, um Bildungsungleichheiten zu reduzieren

Informationen über Nutzen und Kosten eines Studiums, die SchülerInnen ein Jahr vor dem Abitur in Form eines Workshops in der Schule vermittelt werden, erhöhen die Studienaufnahme. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die auf dem Berliner Studienberechtigten-Panel, kurz „Best Up“, basiert. Die Informationen bestärken demzufolge vor allem SchülerInnen, die bereits vor dem Abitur eine Studienabsicht äußern, diese später tatsächlich umzusetzen. Das gilt insbesondere für AbiturientInnen, deren Eltern keinen Hochschulabschluss haben. „Gezielte Informationen zum Studium sind ein effektives Mittel, um Bildungsungleichheiten in der Studienaufnahme zu reduzieren“, schlussfolgert C. Katharina Spieß, Leiterin der Abteilung Bildung und Familie am DIW Berlin und gemeinsam mit Frauke Peter und Vaishali Zambre Autorin der Studie. „Entsprechende Infoworkshops sollten daher von Ländern, Kommunen und Schulen verstärkt in Betracht gezogen werden, zumal sie eine vergleichsweise kostengünstige und wenig zeitintensive bildungspolitische Maßnahme sind.“

Lesen Sie hier den vollständigen DIW Wochenbericht 26/2018

DIW Wochenbericht 26/2018 als E-Book

Interview mit C. Katharina Spieß: "Infoworkshop bestärkt vor allem Nichtakademikerkinder in ihrer Studienabsicht" (Print und Podcast)

4. Gender Studies Tagung "(Un)gleich besser?! - Die Dimension Geschlecht in der aktuellen Ungleichheitsdebatte"

Am 27. September 2018 findet die 4. Gender Studies Tagung des DIW Berlin in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) statt.

Thema: "(Un)gleich besser?! - Die Dimension Geschlecht in der aktuellen Ungleichheitsdebatte".

Bitte notieren Sie den Termin im Kalender.

Mit hochkarätigen Gästen wollen wir unter anderem die Zusammenhänge zwischen der zunehmenden Einkommens- und Vermögensungleichheit und der Ungleichheit zwischen Männern und Frauen diskutieren. In den letzten Jahren wurde viel unternommen, um die Chancengleichheit von Frauen und Männern zu verbessern. Ist das gelungen? Wem nützen die gleichstellungspolitischen Neuerungen des letzten Jahrzehnts und aktuelle Vorhaben? Wer profitiert von Elterngeld und Frauenquote? Nur eine erfolgreiche karriereorientierte Mittelschicht? In welchem Zielkonflikt stehen Gleichstellungspolitik und Verteilungspolitik? Kann dieser Konflikt aufgelöst werden und wenn ja, wie?

Hier kommen Sie zur Veranstaltungsseite.


Politik muss umgehend in vier Bereichen handeln, um Emissionen im Grundstoffsektor zu senken

Wed, 06/27/2018 - 11:00
Zusammenfassung:

Grundstoffsektor kann bedeutende Rolle bei Erreichung der Klimaschutzziele spielen – Bisher werden Potentiale zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei Grundstoffen wie Stahl und Zement zu wenig ausgeschöpft, weil kohärenter politischer Rahmen fehlt – Forschungsarbeit des DIW Berlin identifiziert vier Felder, in denen unmittelbar gehandelt werden sollte

Rund ein Viertel der weltweiten CO2-Emissionen fallen bei der Herstellung und Nutzung von Grundstoffen (Zement, Eisen und Stahl, Papier und Pappe, Petrochemie- und Chemieprodukte) an. Bisher hat dieser Sektor, im Gegensatz zum Beispiel zur Stromerzeugung, wenig im Fokus der Klimapolitik gestanden. Auch im heute veröffentlichten Monitoring-Bericht zur Energiewende des Wirtschaftsministeriums spielt der Grundstoffsektor trotz seiner Bedeutung für die Wirtschaft und den Klimaschutz keine Rolle.

Dabei existieren ein Portfolio von Optionen, um die CO2-Emission sowohl bei der Herstellung als auch durch die effiziente Nutzung von Materialien zu senken, wie eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) feststellt. Zu diesen Optionen zählen nicht zur CO2-arme oder -neutrale Produktionsprozesse und neue Grundstoffe wie klimafreundlichere Zemente, sondern auch Verbesserungen im Design von Gebäuden, Produkten und Verpackungen zur Einsparung von Grundstoffen und zur Verbesserung des späteren Recyclings. „Die verschiedenen Optionen der Emissionsminderungen ergänzen sich und entfalten am besten im Zusammenspiel miteinander ihre Wirkung“, so Studienautorin Olga Chiappinelli. „Setzt man zum Beispiel auf klimafreundliche Produktionsprozesse, so entsteht ein großer Energiebedarf, für den die heimischen Ressourcen an Wind- und Solarenergie kaum ausreichen werden. Wird aber parallel umfassend recycelt und mit einem besseren Design weniger Material verbraucht, reduziert sich der Energiebedarf.“ Die Politikinstrumente, die diese verschiedenen Ansätze anregen und begleiten können, existierten zum Teil auch schon, auf nationaler wie auf europäischer Ebene, so Olga Chiappinelli – sie würden aber nicht kohärent genug eingesetzt und es fehle die notwendige Priorisierung.   


DIW Konjunkturbarometer Juni 2018: Wirtschaftsentwicklung nur noch durchschnittlich

Wed, 06/27/2018 - 10:00
Zusammenfassung:

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat sich im Juni erneut leicht eingetrübt: Es liegt mit 101 Punkten nur noch geringfügig über der 100-Punkte-Marke, die für ein durchschnittliches Wachstum steht. Im zweiten Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent gestiegen sein.


Gezielte Informationen zu Nutzen und Kosten eines Studiums erhöhen die Studienaufnahme

Wed, 06/27/2018 - 09:29
Zusammenfassung:

DIW-Studie untersucht Auswirkungen gezielt bereitgestellter Informationen zum Studium – AbiturientInnen studieren durch Infoworkshop häufiger, insbesondere, wenn sie Eltern ohne Hochschulabschluss haben und bereits vor dem Workshop eine Studienabsicht äußern – Infoworkshop ist effektives Mittel, um Bildungsungleichheiten zu reduzieren

Informationen über Nutzen und Kosten eines Studiums, die SchülerInnen ein Jahr vor dem Abitur in Form eines Workshops in der Schule vermittelt werden, erhöhen die Studienaufnahme. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die auf dem Berliner Studienberechtigten-Panel, kurz „Best Up“, basiert. Die Informationen bestärken demzufolge vor allem SchülerInnen, die bereits vor dem Abitur eine Studienabsicht äußern, diese später tatsächlich umzusetzen. Das gilt insbesondere für AbiturientInnen, deren Eltern keinen Hochschulabschluss haben. „Gezielte Informationen zum Studium sind ein effektives Mittel, um Bildungsungleichheiten in der Studienaufnahme zu reduzieren“, schlussfolgert C. Katharina Spieß, Leiterin der Abteilung Bildung und Familie am DIW Berlin und gemeinsam mit Frauke Peter und Vaishali Zambre Autorin der Studie. „Entsprechende Infoworkshops sollten daher von Ländern, Kommunen und Schulen verstärkt in Betracht gezogen werden, zumal sie eine vergleichsweise kostengünstige und wenig zeitintensive bildungspolitische Maßnahme sind.“


„Infoworkshop bestärkt vor allem Nichtakademikerkinder in ihrer Studienabsicht“: Interview mit C. Katharina Spieß

Wed, 06/27/2018 - 08:59

Frau Spieß, das DIW Berlin hat die Wirkung eines Informationsworkshops für AbiturientInnen untersucht. Worum geht es dabei?

Der Ausgangspunkt unserer Untersuchung war, dass es nach wie vor einen sehr großen Education Gap bei der Studienaufnahme gibt. Das heißt, dass nach wie vor viel mehr AbiturientInnen, deren Eltern einen akademischen Abschluss haben, ein Studium aufnehmen als AbiturientInnen, deren Eltern keinen Hochschulabschluss haben. Bei der Frage, wie man vermeiden kann, dass gleich gute AbiturientInnen seltener studieren, nur weil sie aus Nichtakademikerelternhäusern kommen, haben wir am Informationsdefizit mit Blick auf Nutzen und Finanzierungsmöglichkeiten eines Studiums, das diese SchülerInnen mit weniger gebildeten Eltern häufig haben, angesetzt. Das war der Hintergrund unserer Untersuchung. [...]

Das Interview mit C. Katharina Spieß wurde im Wochenbericht 26/2018 veröffentlicht. Hier gibt es das Interview als PDF-Dokument und als Podcast.


Schlagwort „Open Source“: Algorithmen können und müssen anhand von Beispielfällen transparent gemacht werden: Kommentar von Gert G. Wagner

Wed, 06/27/2018 - 08:58

Man muss nicht mal besonders schreckhaft sein, um vor „selbstlernenden Computeralgorithmen“, die etwa die Kreditwürdigkeit eines Einzelnen bestimmen, Angst zu haben. Auch nüchterne Betriebswirte oder Ingenieure fürchten sich davor, dass „Künstliche Intelligenz“ sie nicht nur überflüssig macht, sondern auch, dass Computer, die sich selbst was Neues beibringen, die Macht übernehmen. Die Maschinen sind allerdings bei weitem noch nicht so schlau, und verstehen kann man sie auch. Man darf freilich nicht jede Schlagzeile über Big Data blind vertrauen. [...]

Der vollständige Kommentar von Gert G. Wagner aus dem DIW Wochenbericht 26/2018


DIW Berlin: Solidaritätszuschlag mittelfristig abschaffen und bei Hochverdienenden in den Einkommensteuertarif integrieren

Tue, 06/26/2018 - 04:40

Der Solidaritätszuschlag sollte mittelfristig abgeschafft und bei Hochverdienenden in den Einkommensteuertarif integriert werden. Dafür spricht sich der Steuerexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Stefan Bach, am Mittwoch im Rahmen eines Fachgesprächs vor dem Finanzausschuss des Deutschen Bundestages aus. Drei Jahrzehnte nach der Wende sei der Solidaritätszuschlag nicht mehr zu rechtfertigen. Eine vollständige Abschaffung würde fast nur Besser- und Hochverdiener entlasten, da sich das „Soli“-Aufkommen stark auf diese Einkommensgruppen konzentriert: Die reichsten 20 Prozent der Bevölkerung zahlen 78 Prozent des Aufkommens, die reichsten 10 Prozent zahlen 62 Prozent und allein das reichste Hundertstel 28 Prozent. Angesichts der bestehenden Gesamtsteuerlastverteilung und der Steuerentlastungen für Hochverdienende in der Vergangenheit sollten Steuer- und Abgabenentlastungen auf Haushalte mit mittleren und niedrigeren Einkommen zielen, die in Relation zu ihrem Einkommen stark mit indirekten Steuern und Sozialabgaben belastet werden. Grundlage der Stellungnahme sind Anträge der Bundestagsfraktionen von AfD und FDP zur Abschaffung des Solidaritätszuschlags.

Stellungnahme Stefan Bach


Eurokrise: Austrittserwartungen aus dem Euroraum spiegeln sich in Zinsaufschlägen wider

Fri, 06/22/2018 - 10:00
Zusammenfassung:

Von Alexander Kriwoluzky, Christian Bayer und Chi Hyun Kim

Mit der schwierigen Regierungsbildung in Italien und dem auf Steuersenkungen ausgerichteten und europaskeptischen Programm der italienischen Koalition droht die schon überwunden geglaubte Krise im Euroraum wieder aufzulodern. Dies führt zu Risikoaufschlägen für italienische Staatsanleihen, die AnlegerInnen nicht nur für direkte Zahlungsausfälle, sondern auch für das Risiko, in einer anderen Währung als Euro ausgezahlt zu werden, verlangen. In der Krise 2010 bis 2014 konnte die Europäische Zentralbank (EZB) das Fortbestehen des Euroraums glaubhaft machen, damit die Risikoaufschläge deutlich verringern und so letztlich die Zinssätze angleichen. Die erneut aufkommenden Austrittserwartungen machen deutlich, in welch schwierigem wirtschaftspolitischem Umfeld sich die EZB noch immer bewegt, und zeigen den Reformbedarf im Euroraum.


Neuer Zeitschriftenartikel zu Ganztagsschule und Hort

Thu, 06/21/2018 - 12:32
Der Artikel "School entry, afternoon care, and mothers’ labour supply" von Ludovica Gambaro, Jan Marcus und Frauke Peter ist bei der Zeitschrift "Empirical Economics" zur Veröffentlichung angenommen worden. In dem Artikel zeigen die drei DIW-Bildungsforscher, dass Mütter durch die nachmittägliche Betreuung ihrer Kinder in Ganztagsschule und Hort den Umfang ihrer Erwerbstätigkeit ausweiten. Auch die Wahrscheinlichkeit überhaupt eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen steigt. Bei Vätern sind keine derartigen Effekte durch die nachmittägliche Betreuung von Grundschulkindern festzustellen.
Hier geht es zum Link

Deutschland muss seine Digitalstrategie überdenken

Thu, 06/21/2018 - 09:00
Zusammenfassung:

DIW-Studien zeigen Nachholbedarf bei Glasfaseranschlüssen – Deutschland bei Gigabitfähigkeit abgehängt - Bisherige Fördermaßnahmen zwar punktuell erfolgreich, aber staatliche Subventionierung allein nicht der Königsweg – Abkehr von Netzneutralität aus ökonomischer Sicht sinnvoll

Beim Breitbandausbau hinkt Deutschland seinen selbstgesteckten Zielen, bis Ende des Jahres eine flächendeckende Verfügbarkeit von 50 Megabit-Bandbreiten zu erreichen, weit hinterher. Der Anteil liegt derzeit bei nur 75 Prozent der Haushalte. Eine flächendeckende Versorgung mit gigabitfähiger Technologie ist noch fernere Zukunftsmusik. Staatliche Förderung hilft zwar, wird aber künftig so teuer, dass Alternativen überlegt werden müssen, die mehr Investitionsanreize für Privatunternehmen setzen. Dazu sollte der Regulierungsrahmen angepasst werden. Auch eine Abkehr von der Netzneutralität könnte die Investitionsanreize der Netzbetreiber erhöhen und den Privathaushalten zugutekommen. Das sind die wesentlichen Ergebnisse dreier Studien zum Thema „Digitale Infrastruktur“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).


„Beim Gigabitausbau nicht alles auf eine Technologie setzen“: Interview mit Tomaso Duso

Thu, 06/21/2018 - 08:59

Herr Duso, wie ist es um die digitale Infrastruktur in Deutschland bestellt?

Die Breitbandverfügbarkeit hat sich in den vergangenen Jahren langsam, aber stetig verbessert. Im Jahr 2017 standen fast allen Haushalten Bandbreiten mit mindestens sechs Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und knapp drei Vierteln der Haushalte 50 Mbit/s oder mehr zur Verfügung. Allerdings sollten bis Ende dieses Jahres 50 Mbit/s für alle Haushalte erreicht sein, aber das ist nicht der Fall. Und besonders bei gigabitfähigen Anschlüssen hat Deutschland noch viel Aufholpotential, vor allem in dünn besiedelten Regionen. Außerdem kommt es innerhalb von Städten dazu, dass benachbarten Straßenzügen äußerst unterschiedliche Bandbreiten zur Verfügung stehen. [...]

Das Interview mit Tomaso Duso wurde im Wochenbericht 25/2018 veröffentlicht. Hier gibt es das Interview als PDF-Dokument und als Podcast.


Rückkehrrecht in Vollzeit: Ein überfälliger Baustein moderner Arbeitszeitpolitik. Kommentar von Kai-Uwe Müller

Thu, 06/21/2018 - 08:57

Der neue Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil hat auf den Weg gebracht, was schon seit langem ein Anliegen des kleineren Koalitionspartners SPD war: das Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit. Von dem neuen Gesetz werden vor allem Arbeitnehmerinnen profitieren, aber auch die Unternehmen, die mit innovativen Arbeitszeitstrategien qualifizierte Arbeitskräfte an sich binden können.

Der vollständige Kommentar von Kai-Uwe Müller aus dem DIW Wochenbericht 25/2018


Neues Vierteljahrsheft zur Wirtschaftsforschung: Finanzkompetenz für alle Lebenslagen: Finanzielle Bildung – Wird die Jugend für die Zukunft gewappnet?

Tue, 06/19/2018 - 11:00

Der komplexe Finanzmarkt erfordert gut überlegte, informierte Finanzentscheidungen. Viele Menschen verfügen aber nur über geringes Finanzwissen. Wir wissen, Kindheit prägt das Finanzverhalten Erwachsener mit. Wie aber kann der Jugend Finanzwissen vermittelt werden? Die Debatte darüber wird vorrangig in Bildungsökonomie und Fachdidaktik geführt. Bildungsziele und Kompetenzmodelle stehen zur Diskussion: Soll persönliches Finanzmanagement oder Systemwissen über den Finanzmarkt und unsere Ökonomie vermittelt werden? Dissens besteht auch über die Verankerung finanzieller Bildung in der Schule: Kann ein separates Fach (Wirtschaft) ausreichend multiperspektivisch sein, und können korrespondierende Fachwissenschaften berücksichtigt werden? Disput gibt es auch über das Kontroversitätsgebot. Es wird moniert, die Kontroversität sei oft zu gering, das Bildungsziel der Mündigkeit gefährdet. Das Vierteljahrsheft präsentiert mit mehreren Beiträgen einen Ausschnitt über diesen spannenden Diskurs. Zudem stellen wir die „Werkstattberichte“ von drei gesellschaftlich relevanten außerschulischen Institutionen über ihre Initiativen zur Finanzbildung vor, die auf unterschiedliche Zielgruppen zielen.

Inhalt der Ausgabe 3/2017

Antonia Grohmann und Kornelia Hagen
Finanzkompetenz für alle Lebenslagen: Finanzielle Bildung – Wird die Jugend für die Zukunft gewappnet?

Andreas Lutter
Zielfiguren finanzieller Bildung: Begriffe – Konzepte – Herausforderungen

Birgit Weber
Finanzielle Bildung in der Sekundarstufe I – Curriculare Verankerung und Herausforderungen

Franziska Birke
Mehrperspektivität im Fach Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung in Baden-Württemberg: eine wirtschaftsdidaktische Analyse

Silvia Blum und Till van Treeck
Familien- gleich Staatshaushalt? Wie denken Lehramtsstudierende über individuelle Finanzkompetenzen und Wirtschaftspolitik?

Günther Seeber und Thomas Retzmann
Financial Literacy – Finanzielle (Grund-)Bildung – Ökonomische Bildung

Judith Feyrer und Elisabeth Ulbrich
Initiativen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zur Vermittlung finanzieller Kompetenzen in Österreich

Korina Dörr
Portrait: Finanzielle Bildung als gesellschaftlicher Auftrag der Sparkassen-Finanzgruppe

Ingrid Majid, Marit Buddensiek und Petra Maier
„Get in!“ – Ein Projekt der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zur Unterstützung der Finanzkompetenz geflüchteter Menschen 

Gastkommentar von Thomas Beschorner
Ökonomische Allgemeinbildung: Das kann Schule machen

Gastkommentar von Gert G. Wagner
Statt „finanzieller Bildung“ besser Statistik- Methodenkenntnisse lehren

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 3/2017


Fußball-WM-Prognose: Favoriten Frankreich und Spanien liegen nach Marktwert-Methode sehr eng beieinander

Thu, 06/14/2018 - 10:08
Zusammenfassung:

Von Gert G. Wagner

Wer wird Fußball-Weltmeister? Mit Hilfe der Marktwerte der Spieler der teilnehmenden Teams konnten die Gewinner der Fußball-WM der Männer 2006 und 2010 richtig prognostiziert werden (Italien und Spanien). Im Jahr 2014 gelang dies nicht, da die teuerste Mannschaft, das spanische Team, vorzeitig ausschied – aber immerhin wurde mit Deutschland die zweitteuerste Mannschaft Weltmeister. Die Prognose war schwieriger als 2010, da die Marktwerte der favorisierten Mannschaften 2014 enger beieinander lagen. Auch für die kommende WM kann mit Hilfe der Marktwerte kein eindeutiger Favorit bestimmt werden, zu dicht liegen die drei beziehungsweise vier Spitzenteams zusammen – und erst recht die beiden Top-Teams: Frankreich und Spanien sind mit Marktwerten von je etwas mehr als einer Milliarde Euro praktisch gleichauf. Klar ist aber auch: Das Team aus Deutschland zählt zur Spitzengruppe – allerdings nur auf Rang vier und mit deutlichem Abstand zu Brasilien auf Rang drei, dessen Marktwert als Mannschaft aber signifikant vom Superstar Neymar abhängt.


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