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Nachrichten und Pressemitteilungen
Updated: 3 weeks 2 days ago

Marcel Fratzscher: „Wahlergebnis in Thüringen und Sachsen wird erhebliche Konsequenzen haben“

Sun, 09/01/2024 - 19:59

Zu den möglichen Folgen der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen äußert sich Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), wie folgt:

Der Erfolg vor allem der AfD und auch des BSW in Sachsen und Thüringen wird erhebliche wirtschaftliche und soziale Konsequenzen haben. Vor allem die AfD steht für eine extrem neoliberale Wirtschaftspolitik, für Protektionismus und eine Abschottung von Europa, für weniger Zuwanderung von Fachkräften und eine geringere Offenheit und Vielfalt. 

Auch wenn die AfD in beiden Bundesländern nicht in Regierungsverantwortung kommen sollte, wird ihr Erfolg vermutlich einen erheblichen Einfluss auf die künftige Politik in Thüringen und Sachsen in Bezug auf Wirtschaft, Soziales und Zuwanderung haben. Die Gefahr ist groß, dass dieser Erfolg die Wirtschaft und den Wohlstand in beiden Bundesländern schmälern und die großen wirtschaftlichen Erfolge der Vergangenheit infrage stellen wird. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass dieses Wahlergebnis zu einer Abwanderung von Unternehmen und auch Fachkräften aus beiden Regionen führen wird. Vor allem junge, gut qualifizierte und hochmotivierte Bürgerinnen und Bürger werden die beiden Bundesländer verlassen und dorthin gehen, wo sie mehr Offenheit und Wertschätzung erfahren. Dies dürfte einen Anstieg der Insolvenzen und einen Exodus von Unternehmen zur Folge haben. 

Die Wählerinnen und Wähler der AfD werden zu den großen Verlierern dieser Entwicklung gehören. Auch daher ist es so wichtig, dass die neuen Landesregierungen und die Bundesregierung deutlich mehr in eine gute Infrastruktur, in Bildung, Innovation und die Daseinsvorsorge investieren. Dafür muss die Schuldenbremse reformiert, Bürokratie und Regulierung vereinfacht und auch mehr in Klimaschutz investiert werden.

Leitung des Bereichs Surveymethodik und -management im SOEP

Fri, 08/30/2024 - 14:11

Die am DIW Berlin angesiedelte forschungsbasierte Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist eine der größten und am längsten laufenden multidisziplinären Panelstudien weltweit, für die derzeit jährlich etwa 30.000 Menschen in knapp 15.000 Haushalten befragt werden. Das SOEP hat den Anspruch den gesellschaftlichen Wandel zu erfassen und steht somit immer neuen und vielfältigen Themen- und Aufgabenfelder gegenüber. Seine Datenerhebung und -generierung folgt dem Konzept des Survey bzw. Data Life Cycle.

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir eine kommissarische Leitung des Bereichs Surveymethodik und -management (w/m/div) (Vollzeit / 39 Std. pro Woche).


Studentische Hilfskraft (w/m/div) im SOEP

Fri, 08/30/2024 - 09:51

Die am DIW Berlin angesiedelte forschungsbasierte Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine studentische Hilfskraft (w/m/div) (für 10 Wochenstunden).


Marcel Fratzscher: „Wirtschaftliche Schwäche ist Kehrseite des Inflationsrückgangs“

Thu, 08/29/2024 - 15:19

Erstmals seit rund dreieinhalb Jahren ist die Inflationsrate in Deutschland unter die Zwei-Prozent-Marke gefallen. Es folgt eine Einordnung von Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):

Der deutliche Rückgang der Inflation auf 1,9 Prozent ist eine gute Nachricht für Konsumentinnen und Konsumenten. Dies unterstreicht den Erfolg der Europäischen Zentralbank und ihrer Geldpolitik, die Inflation wieder schnell in den Griff zu bekommen und eine baldige Rückkehr zur Preisstabilität zu gewährleisten. Die EZB hat dies schneller geschafft als die meisten anderen Zentralbanken.

Trotzdem ist Vorsicht geboten. Denn der Rückgang der Inflation ist nicht überall in der Eurozone so stark wie in Deutschland. Zudem dürfte vor allem die enttäuschende wirtschaftliche Erholung eine wichtige Erklärung für den deutlichen Rückgang der Inflation sein. Vor allem die schwache Konsumnachfrage in Deutschland ist eine der Kehrseiten des deutlichen Rückgangs der Inflation. Viele Menschen mit mittleren und geringen Einkommen haben trotz steigender Reallöhne noch immer weniger Kaufkraft als vor zwei oder drei Jahren. Eine Rückkehr zur Preisstabilität bedeutet nicht, dass Preise fallen, sondern dass sie lediglich nicht mehr weiter steigen. Ein positiver Aspekt ist der deutliche Rückgang der Energiekosten. Lebensmittelpreise bleiben jedoch nach wie vor sehr hoch und bedeuten eine erhebliche Belastung für Menschen mit geringen Einkommen.

Ich erwarte, dass die EZB im September die Zinsen erneut senken und ihren Pfad der Zinssenkung beschleunigen wird. Dies ist richtig, auch wenn wir uns noch ein oder zwei Jahre auf eine volatile Inflationsrate einstellen müssen. Auch die US-Notenbank wird nachziehen, wie auch andere Zentralbanken der Industrieländer. Die Bundesregierung sollte die wirtschaftliche Schwäche und den Rückgang der Inflation als Warnsignal verstehen und die Risiken einer zu restriktiven Finanzpolitik nicht unterschätzen.

Head of the SOEP Innovation Sample (f/m/div)

Mon, 08/19/2024 - 11:29

The Socio-Economic Panel (SOEP), a research-driven infrastructure based at DIW Berlin, is one of the largest and longest running multidisciplinary panel studies worldwide, and currently surveys around 30,000 people in nearly 15,000 households. SOEP aims to capture social change and thus handles a constant stream of new and diverse topics and tasks. Its data collection and generation adhere to the concept of the survey or data life cycle.

Starting on October 1st 2024, DIW Berlin is looking for a Head of the SOEP Innovation Sample (f/m/div) (Full time).

The Innovation Sample of the longitudinal Socioeconomic Panel Survey (SOEP-IS) allows researchers at scientific institutions worldwide to collect specific data for their own research projects, contribute to shaping the questionnaire, and subsequently analyze the data in a timely manner.

We are currently looking for an individual to lead the SOEP-IS, who has a proven track record of excellent survey methodological expertise with a particular focus on survey operations, novel methodological designs, research ethics, survey interviewers, and inclusive samples.


Marcel Fratzscher: „Mit Nachverhandlungen zum Bundeshaushalt erneut viel Vertrauen zerstört“

Fri, 08/16/2024 - 17:58

Zur neuerlichen Einigung der Ampelkoalition auf einen Bundeshaushalt 2025 äußert sich Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), wie folgt:

Die Nachverhandlungen zum Bundeshaushalt 2025 waren unnötig und kontraproduktiv, denn Darlehen an staatliche Institutionen waren auch in der Vergangenheit üblich. Das rechtliche Gutachten hat die Zulässigkeit solcher Darlehen nochmals bestätigt. Der Bundesfinanzminister hat kluge Kompromisslösungen abgelehnt. Es gibt keine fachliche Grundlage für die Verweigerung des Bundesfinanzministers mit Blick auf das Darlehen an die Autobahn GmbH. Das Verhalten des Bundesfinanzministeriums lässt Zweifel an der Professionalität der Finanzpolitik aufkeimen.

Der Entwurf des Bundeshaushalts enthält gute Elemente, beispielsweise das Wachstumspaket – auch wenn er deutlich mehr Ausgaben für öffentlichen Investitionen hätte enthalten sollen.

Statt den Bundeshaushalt als guten Kompromiss darzustellen, kommen bei diesem Vorgehen erneut Zweifel auf, ob wirklich alle drei Ampelparteien einen erfolgreichen Abschluss des Bundeshaushalts 2025 wünschen oder ob sie die Arbeit der Bundesregierung unterminieren wollen. Erneut wird bei Unternehmen und Bürger*innen durch das Vorgehen in der Finanzpolitik viel Vertrauen zerstört.

Postdoc (w/m/div)

Wed, 08/14/2024 - 12:02

Die am DIW Berlin angesiedelte forschungsbasierte Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist eine der größten und am längsten laufenden multidisziplinären Panelstudien weltweit, für die derzeit jährlich etwa 30.000 Menschen in knapp 15.000 Haushalten befragt werden. Das SOEP hat den Anspruch den gesellschaftlichen Wandel zu erfassen und steht somit immer neuen und vielfältigen Themen- und Aufgabenfelder gegenüber. Seine Datenerhebung und -generierung folgt dem Konzept des Survey bzw. Data Life Cycle.

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir eine*n Postdoc (w/m/div) (Teilzeit mit 50%).


Doktorand*in (w/m/div) im SOEP

Wed, 08/14/2024 - 10:27

Die am DIW Berlin angesiedelte forschungsbasierte Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) ist eine der größten und am längsten laufenden multidisziplinären Panelstudien weltweit, für die derzeit jährlich etwa 30.000 Menschen in knapp 15.000 Haushalten befragt werden. Das SOEP hat den Anspruch den gesellschaftlichen Wandel zu erfassen und steht somit immer neuen und vielfältigen Themen- und Aufgabenfeldern gegenüber. Seine Datenerhebung und -generierung folgt dem Konzept des Survey bzw. Data Life Cycle.

 Zum 01.10.2024 suchen wir eine*n Doktorand*in (w/m/div) (Teilzeit / 65%).

 Diese Stelle ist zur wissenschaftlichen Qualifizierung gemäß § 2 (1) WissZeitVG geeignet.


Studentische Hilfskraft (w/m/div) in der Abt. Makroökonomie

Tue, 08/13/2024 - 14:37

Die Abteilung Makroökonomie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) sucht zum 01.10.2024 eine studentische Hilfskraft (w/m/div) (für 10 Wochenstunden).


30 Jahre DIW-Vorschlag zur ökologischen Steuerreform: Verpasste Chance für den Klimaschutz

Tue, 08/13/2024 - 10:35
Zusammenfassung:

13. August 2024 Vor 30 Jahren hat das DIW Berlin eine einflussreiche Studie mit dem Vorschlag zu einer ökologischen Steuerreform vorgelegt. Untersucht wurde eine langfristig steigende Energiesteuer, die ein Aufkommen von bis zu fünf Prozent der Wirtschaftsleistung erzielt hätte. Mit den Einnahmen sollten die Sozialbeiträge der Arbeitgeber*innen gesenkt und ein „Öko-Bonus“ an die privaten Haushalte gezahlt werden. Energieverbrauch und CO2-Emissionen wären langfristig spürbar zurückgegangen, das Wirtschaftswachstum kaum beeinträchtigt worden und die Beschäftigung gestiegen. Realisieren ließen sich diese Vorschläge damals nicht. Ab 1998 erhöhte die neue rot-grüne Bundesregierung die Energiesteuer nur bei Kraftstoffen nennenswert. Sozialpolitisch war das erfolgreich, die Einnahmen stabilisieren bis heute Rentenbeiträge und Renten – für das Klima hat es aber nicht viel gebracht. Die Klimapolitik setzte stattdessen auf Förderprogramme, vor allem für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Seit einigen Jahren wird die CO2-Bepreisung über Emissionshandelssysteme gestärkt. Wäre Deutschland in den 1990er Jahren den damaligen Reformvorschlägen für eine langfristig angelegte Energiesteuer und ökologische Steuerreform gefolgt, stünde Deutschland beim Klimaschutz heute deutlich besser da.


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