Ein Mercedes G63 geht am Samstag in Wetzikon ZH in Flammen auf. Zwei 19-Jährige und zwei 20-Jährige hatten das Auto zuvor gemietet. Einer der jungen Männer wird beim Unfall verletzt.
Vier junge Männer im Alter zwischen 19 und 20 Jahren wollen sich einen Bubentraum erfüllen: Einmal mit einem Luxus-Offroader rumfahren. Sie mieten sich am Samstagnachmittag bei einem Autocenter im Aargau einen Mercedes G63. Preis für zwölf Stunden: 850 Franken. Neupreis des Wagens: Rund 200'000 Franken!
Sie fahren damit nach Wetzikon ZH und drehen auf einem Parkplatz an der Kastellstrasse ihre Kreise, als der Wagen plötzlich auf die Seite kippt und Feuer fängt. Yunus F.* sitzt auf dem Beifahrersitz. «Wir waren so vom Sound des Autos fasziniert, da hat mein Kumpel wohl zu viel Gas gegeben und das Auto ist gleich auf die rechte Seite gekippt. Es ging alles so schnell», sagt der 19-Jährige zu BLICK.
«Konnten aus dem Fenster klettern»Der Mercedes fängt Feuer – die Brandursache ist unklar. «Zum Glück war das Fenster auf der Seite des Fahrers offen, da konnten wir alle rausklettern. Nur mein Kumpel, der hinten sass und zuletzt ausstieg, hat sich am rechten Arm verbrannt. Es geht ihm jetzt aber gut», sagt Yunus. Die anderen drei jungen Männer bleiben bis auf ein paar leichte Schürfwunden unverletzt.
Als die Feuerwehr kurz nach 17 Uhr eintrifft, steht das Fahrzeug bereits in Vollbrand. Die Feuerwehr leitet umgehend einen Löscheinsatz ein. Trotzdem brennt der gemietete Mercedes komplett aus. «Wir stehen alle unter Schock und sind froh, dass wir noch leben. Das hätte viel schlimmer enden können», sagt Yunus.
Die vier Freunde seien zum ersten Mal mit einem solch grossen Offroader gefahren. «Das war uns allen eine Lehre. Ich werde bestimmt nie wieder in ein solches Auto steigen», sagt er. Ob der Unfall hätte verhindert werden können? «Der Vermieter hat uns gar nicht über die Gefahren aufgeklärt», sagt der Wetziker.
Der Vermieter des Luxus-Schlittens wollte sich auf Anfrage nicht zum Unfall äussern. Die Kantonspolizei Zürich hat Ermittlungen aufgenommen.
«Die Leute unterschätzen die Gefahr!»Dass man einem 20-Jährigen ein solches Auto vermietet, versteht Philipp Hafner von «Swiss Elite Cars» gar nicht. «Das ist grobfahrlässig. Um mit einem solch schweren und leistungsfähigen Auto zu fahren, braucht man Erfahrung. Sie fehlt den meisten Jungen. Deswegen vermieten wir solche Fahrzeuge erst an Leute ab 21 Jahren, die mindestens drei Jahre den Führerschein haben», sagt er zu BLICK. «Die Leute unterschätzen die Gefahr und bauen dann einen Unfall. Schliesslich ist das kein kleiner Smart, das ist ein Panzer. Ein Mercedes G36 braucht einen ganz anderen Umgang als ein VW-Golf», sagt Hafner.
Er glaubt, dass eine hohe Fahrgeschwindigkeit eine Rolle beim Unfall gespielt haben könnte. «Wenn man unerfahren ist und mit diesem Mercedes etwas zu schnell in die Kurve fährt, dann kann er im Vergleich zu einem kleineren Auto viel eher auf die Seite kippen», erklärt Hafner, der selber ein solches Exemplar im Angebot hat.
Darum sei es das Wichtigste, Kunden vor der Schlüsselübergabe richtig zu instruieren. «Ich sage den Leuten immer, die Fahrt soll Spass machen, aber sie müssen mit nötigem Verstand fahren. Ansonsten kann das sehr teuer werden», sagt Hafner. Denn je nach Fall übernimmt die Versicherung keine Kosten oder nimmt zumindest Kürzungen vor. (man)
* Name geändert
Für ihre waghalsigen Nackt-Shoots landete Marisa Papen in Ägypten schon im Gefängnis. Das hält die Belgierin aber nicht davon ab, auch in Israel für rote Köpfe zu sorgen.
Das Bild ist gleich auf den ersten Blick kontrovers. Breitbeinig sitzt Marisa Papen auf einem Plastikstuhl und sonnt sich splitterfasernackt. Im Hintergrund zu sehen: die Klagemauer, eine der wichtigsten religiösen Stätten im jüdischen Glauben. Mit dem Schnappschuss hat das Nacktmodel in Israel eine riesige Diskussion ausgelöst.
«Es ist eine peinliche Angelegenheit»Der für die Klagemauer zuständige Rabbi Shmuel Rabinovich beschreibt die Aktion gegenüber der israelischen Zeitung «Yedioth Ahronoth» als «gravierend und bedauernswert»: «Es ist eine peinliche Angelegenheit, die nicht nur die Heiligkeit der Mauer, sondern auch die Gefühle der Besucher der heiligen Stätte beleidigt.»
Auf Twitter und auf ihrer Facebook-Seite gibt es weitere wütende Stimmen. «Das ist respektlos, du solltest dich schämen», heisst es da etwa. Oder: «Du willst einfach nur Aufmerksamkeit. Was du tust, ist keine Kunst.»
Die Polizei fands nicht witzigPapen selbst kann den Wirbel um ihr Foto nicht verstehen. In einem Statement nach den ersten wütenden Reaktionen schreibt sie: «Ich kann nicht verstehen, wie Leute, die glauben, dass ein Gott unsere Körper geschaffen hat (ja, auch unsere Nippel und Geschlechtsteile), sich von nackter Haut beleidigt fühlen können.»
Im letzten Jahr wurde das Nacktmodel für eine ähnliche Aktion verhaftet. Im ägyptischen Luxor hat sie sich vor einem antiken Tempel entblättert. Die örtliche Polizei fand das weniger witzig, das Model musste die Nacht im Gefängnis verbringen. (klm)
WIMBLEDON - Für Sportpsychologe Neil Endicott ist Federers mentale Stärke der Schlüssel zum Erfolg. Auch in Wimbledon ist ab heute (live ab 14 Uhr auf BLICK) ein starker Kopf gefragt.
Ob Roger Federer letzte Nacht gut schlief? Zum achten Mal eröffnet er heute um 14 Uhr (live auf BLICK) gegen den Serben Dusan Lajovic (ATP 57) die Wimbledon-Bühne. Gänsehaut-Feeling pur – auch für Roger selbst: «Die ganze Atmosphäre ändert an Tag 1 von Wimbledon», sagt er, «das ist eine grosse, Nerven aufreibende Sache.» Umso mehr, weil der 36-Jährige hier nicht auf ewig spielen kann. Je rarer die Chancen, desto preziöser sind sie. Umso mehr steigt der Druck, vielleicht sogar auch die Versagens-Angst.
Wieso Federer 65 Prozent aller Tie Breaks gewinntWenn einer damit umgehen kann, dann Roger Federer, weiss Neil Endicott von tennismentalskills.com. Der Tennispsychologe will das Geheimnis hinter der Stärke des Schweizers geknackt haben: Achtsamkeit, heisst das Zauberwort. Obwohl ihm die Nerven oder negative Gedanken manchmal einen Streich spielen, könne Federer brillant spielen.
Endicott beruft sich dabei auf dessen Aussagen zu Beginn diesen Jahres: Vor und beim Australian Open-Final, wo es um den 20. Major-Titel ging, hätten ihn die Nerven fast aufgefressen. In Rotterdam, als er die älteste Nummer 1 der Geschichte werden konnte, gab er zu, sich selbst als positiver Mensch den Negativ-Gedanken nicht entziehen zu können.
Weil er mit den schwierigen Gefühlen achtsam umgehe, nicht gegen sie ankämpfe, sondern sie akzeptiere, lasse er sich nicht vom Kurs abbringen, ist Meditations-Trainer Endicott überzeugt. Nur deshalb habe Federer 82 Prozent aller Matches, zwei Drittel aller Grand-Slam-Finals und 65 Prozent aller Tie Breaks gewonnen.
Alles Quatsch? Nein, Roger bestätigte die Theorie schon vor ein paar Jahren: «Früher dachte ich immer, es gehe vor allem um Technik und Taktik. Aber mittlerweile ist fast jedes Spiel eine mentale und physische Frage.» In dem Bereich habe er über die Jahre die grössten Fortschritte erzielt. «Unter Druck sehe ich die Dinge meist sehr klar.»
Der Angriff als bestes Mittel gegen das ZitterhändchenAuch in Halle, wo es vorletzte Woche um den Erhalt der Weltnummer 1 ging, und er bis in den Final einige heikle Situationen überstanden hatte, bestätigte er: «Natürlich geht bei mir der Puls hoch, wenn es eng wird. Du darfst dich dann nicht frustrieren lassen, musst, so gut es geht, positiv bleiben bis zum bitteren Ende.» Er wähle dann den Angriff als beste Verteidigung gegen das Zitterhändchen. «Irgendwann spiele ich halt den wilden Stil. Als hätte ich nichts zu verlieren, rede mir fast ein bisschen ein: Was solls, dann verliere ich halt!»
Wenn das passiere, müsse er sich wenigstens nicht vorwerfen, zu wenig versucht zu haben. «Die richtige Balance ist wichtig. Risiko wagen, aber nicht kopflos in die wichtigen Punkte reingehen.» Einfach sei das auch für ihn nicht immer. «Aber in solchen Momenten besinne ich mich zurück, wie hart ich in den letzten Monaten gearbeitet und was ich in den letzten Stunden alles richtig gemacht habe. Und hoffe, dass meine Beine auch das Richtige tun und nicht an Koordination verlieren.»
Für Wimbledon hat Roger die Sandsaison geopfert und hart trainiert. Mit acht Siegen und einer Niederlage auf Rasen geht er in sein Match gegen den Serben Dusan Lajovic. Und auf dem jungfräulichen Rasen werden ihn seine Beine sicherlich nicht im Stich lassen. Bis jetzt hat er alles richtig gemacht – viel muss passieren, bis er sich heute sagt: «Was solls, dann verliere ich halt.»
Die Partie Roger Federer gegen Dusan Lajovic gibts ab 14 Uhr live auf BLICK!
Noch einmal wollen sich die Streithähne der deutschen CSU und CDU gemeinsam an einen Tisch setzen. Doch was, wenn die Verhandlungen abermals scheitern? BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen.
Die Deutschen haben ein gewaltiges Regierungs-Problem. An einem Asyl-Streit zwischen den Koalitionspartnern CDU und CSU droht nicht nur die 70-jährige Partnerschaft, sondern auch die Regentschaft von Angela Merkel zu zerbrechen. BLICK erklärt, worum es beim Krach geht und welche Szenarien denkbar sind.
Worüber wird gestritten?Der Zankapfel sind unterschiedliche Auffassungen in Sachen Migrationspolitik. Während Seehofer Flüchtlinge an der Grenze zurückweisen lassen will, wenn sie bereits in einem anderen EU-Land als asylsuchend registriert sind, hält die Kanzlerin wenig davon. Merkel lehnt nationale Alleingänge ab. Die CSU steht hinter Seehofer, die CDU hält zu Merkel.
Dabei kommt dem Wort «wirkungsgleich» eine entscheidende Rolle zu. Seehofer kündigte vor wenigen Wochen an, seinen Plan umzusetzen, sollte der EU-Gipfel keine wirkungsgleichen Lösungen liefern. Dieser Gipfel fand am Wochenende statt. Merkel nahm anschliessend den Ball auf, sagte «die Ergebnisse seien mehr als wirkungsgleich», was Seehofer völlig anders sieht. Gespräche mit der Kanzlerin seien «wirkungslos» verlaufen.
Was hat Merkel erreicht?Konkret konnte sich die Kanzlerin mit Spanien und Griechenland auf ein Rücknahmeabkommen einigen. Die Länder sagten zu, Flüchtlinge zurückzunehmen, die bereits bei ihnen registriert worden waren. Einem Schreiben der Kanzlerin an Partei- und Fraktionsvorsitzende von SPD und CSU zufolge soll sie ähnliche Zusagen auch von 14 weiteren Ländern erhalten haben. Ungarn, Tschechien und Polen bestreiten jedoch, einem solchen Abkommen zugestimmt zu haben.
Zudem einigten sich die Regierungsvertreter darauf, dass EU-Staaten freiwillig darüber entscheiden können, Asylzentren aufzubauen. Flüchtlinge, die auf See gerettet werden, sollen in Aufnahmezentren in Nordafrika gebracht werden.
Warum eskaliert die Situation nun?Die Situation ist schon lange angespannt. Doch Merkel war überzeugt, mit den am Gipfel beschlossenen Massnahmen den Koalitionspartner zufriedengestellt zu haben. Von wegen! In der Sitzung vom Sonntag soll Seehofer die Resultate und Pläne Merkels als «unzureichend» bezeichnet haben, berichteten deutsche Medien. Ausserdem seien die Vorschläge keine Lösung, und führten zu «mehr Migration und nicht weniger». Seehofer ist derart enttäuscht von Merkel (und seiner Partei, weil er nicht die volle Rückendeckung spürt), dass er seinen Rücktritt anbot. Die CSU bat ihn, heute einen letzten Versuch zur Kompromissfindung zu unternehmen (BLICK berichtete).
Merkel hingegen sagte laut Informationen vom «Spiegel»: «Wenn wir trotz der letzten Erfolge in Brüssel jetzt trotzdem zurückweisen, dann muss ich mich auf europäischer Ebene nicht mehr blicken lassen.»
Warum lenkt niemand ein?Merkel ist seit jeher Verfechterin eines gemeinsamen europäischen Handelns. Sie würde ihre gesamte Politik aufs Spiel setzen, sollte sie sich kompromissbereit zeigen. Bei der CSU ist es komplizierter. Es wird vermutet, dass der bayrische Ministerpräsident Markus Söder Drahtzieher des Ganzen ist. Bayern ist das einzige Bundesland, in dem die CSU zur Wahl antritt. Im Oktober sind dort Landtagswahlen, von einer Mehrheit ist die CSU derzeit weit entfernt. Söder hofft offenbar, dass seine Partei mit harter Integrationspolitik punkten kann, doch bisher verliert er eher noch weiter an Sympathien.
Was steht auf dem Spiel?Die Zukunft von Deutschland. Wenn CSU und CDU keinen Kompromiss in der Flüchtlingsfrage finden, dürfte das Chaos endgültig ausbrechen. Es ist möglich, dass sich Innenminister Seehofer dann gegen die Kanzlerin stellt. Er könnte etwa die Bundespolizei anweisen, alle Flüchtlinge, die bereits in einem anderen Land Asyl beantragt haben, direkt an der Grenze abzuweisen. Dann bliebe Merkel wohl keine andere Möglichkeit, als Seehofer zu entlassen. Die CSU könnte dann einen Ersatz für Seehofer nominieren, doch nach den Wortmeldungen von Sonntag ist davon auszugehen, dass die Partei stattdessen sämtliche Minister abzieht und aus der 70-jährigen Partnerschaft mit der CDU austritt. Die Koalition wäre am Ende.
Wie könnte ein Kompromiss aussehen?Seehofer hat am Sonntag drei Szenarien skizziert: Seinen Rücktritt, ein Einlenken in die CDU-Strategie oder die Zurückweisungen an der Grenze gegen den Willen der Kanzlerin anzuordnen. Alle drei Strategien dürften die Probleme noch grösser machen. Friedensstiftend wäre möglicherweise, wenn Merkel Seehofer die Erlaubnis erteilt, einen nationalen Alleingang zu machen – dieser allerdings vorerst nicht davon Gebrauch macht. Danach kann Merkel andere Staaten um die Erlaubnis bitten, dass Deutschland künftig Flüchtlinge an der Grenze zurückweisen darf. Egal wie die Staaten entscheiden, Merkel und Seehofer hätten das Gesicht gewahrt und könnten erneut entscheiden, ob sie den Alleingang wagen wollen. Allerdings wäre dieses Vorgehen eine Abkehr von allem, was Merkel bisher zu dem Thema sagte.
Tritt Merkel zurück?Merkel kann nicht einfach so zurücktreten, das ist verfassungsmässig festgehalten. Sie könnte erst gehen, wenn ihr vom Bundestag das Misstrauen ausgesprochen wird. Dann würde es in Deutschland zu Neuwahlen kommen. Dazu müsste sie allerdings zuerst die Vertrauensfrage stellen. So kam übrigens Angela Merkel an die Macht: Gerhard Schröder (SPD) stellte 2005 die Vertrauensfrage und verlor - wie geplant - zehn Wochen später war Merkel Kanzlerin.
Welche Alternativen zu Neuwahlen gibt es?Kommt es zum Bruch von CDU und CSU, kann Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Kanzlerin bitten, andere Koalitionsoptionen zu prüfen. Gemeinsam mit der SPD fehlen der CDU derzeit nur zwei Stimmen zur Regierungsmehrheit. Auch andere Koalitionen sind denkbar, derzeit wird vor allem über eine Kenia-Koalition – CDU, SPD und Grüne – spekuliert. Sollten sich die Koalitionspartner auf einen neuen Kanzler einigen, könnte Merkel zurücktreten.
Gesetzlich wäre auch eine Minderheitsregierung denkbar, dass also die CDU alleine weiterregiert und sich für ihre Gesetzesvorhaben jeweils Zweck-Partnerschaften im Bundestag sucht. Das gab es in der Geschichte Deutschlands schon vier Mal, die Minderheitsregierungen hielten allerdings stets nur wenige Wochen durch.
Theoretisch kann Merkel auch abgewählt werden, das ist aber sehr unwahrscheinlich. Dafür müssten sich die anderen Parteien auf einen Kandidaten einigen können, der mehr Stimmen erhält als Merkel. Dass sich AFD, FDP, Grüne, Linke und CSU finden, ist praktisch ausgeschlossen.
Drei grosse Brände haben die Feuerwehrleute im US-Bundesstaat Kalifornien am Wochenende in Atem gehalten. Jetzt müssen Anwohner ihre Häuser verlassen.
Angesichts mehrerer Buschbrände haben die Behörden im US-Bundesstaat Kalifornien Evakuierungen eingeleitet. Drei grosse Brände hielten am Wochenende hunderte Feuerwehrleute in Atem. Insgesamt war eine Fläche von rund 14'000 Hektar betroffen.
Das neueste Feuer brach im Bezirk Yolo aus, am Sonntagnachmittag waren auch Gebiete im benachbarten Napa County betroffen. Das «County Fire» breitete sich nach Angaben der Feuerwehr auf rund 9000 Hektar Fläche aus. Bislang blieben alle Versuche erfolglos, es einzudämmen. Mehr als hundert Feuerwehrfahrzeuge und rund ein dutzend Helikopter waren im Einsatz.
Zwei weitere Brände, das «Pawnee Fire» im Lake County und das «Waverly Fire» im San Joaquin County waren beide jeweils zu Dreivierteln unter Kontrolle.
Im vergangenen Jahr gab es in Kalifornien aussergewöhnlich schwere Waldbrände. Das «Thomas"-Feuer, das am 4. Dezember ausbrach, war der schlimmste Brand in der jüngeren Geschichte des US-Bundesstaats. Mehr als 110'000 Hektar Land und über 1063 Gebäude wurden zerstört. Zwei Menschen kamen ums Leben. (SDA)
MÜNCHENBUCHSEE BE - Vor 40 Jahren provozierte die Sendung «Telearena» einen Skandal: Zum ersten Mal sprach man öffentlich über Homosexualität. Schwulenaktivist Martin Fröhlich sass in der ersten Reihe.
Wenn die die Schwulensendung falsch machen, gibt es Tote. Das ging Martin Fröhlich durch den Kopf, als er von den Plänen des Schweizer Fernsehens hörte. Und er sollte recht behalten. 1978 galten Homosexuelle als krank, wurden verachtet, ja gejagt. Es gehörte zur Tagesordnung, dass an ihren Wohnungstüren «Schwule Sau»-Zettel klebten. Oder dass Polizisten an Schwulentreffpunkten Männer schikanierten. Sie nahmen sie fest, verhörten sie, verhöhnten sie und vermerkten ihre Namen im «Homo-Register».
Viele Opfer landeten bei Martin Fröhlich. In der Homosexuellen Arbeitsgruppe Zürich (HAZ) kümmerte er sich als «Mutter Fröhlich» um die verlorenen Söhne. Um jene also, die aus dem Elternhaus geflogen waren, weil sie an einem Sonntagnachmittag bei Kaffee und Kuchen dem Vater endlich gebeichtet hatten, dass sie eben «anderschume» sind.
Tabubruch fürs Fernsehen und die GesellschaftDie Zeiten haben sich geändert. Heute sind Ex-Missen und Models wie Dominique Rinderknecht und Tamy Glauser die Poster-Girls der Lesbenbewegung. An der Pride marschieren 24 000 Menschen mit – und die Medien berichten ausführlich über deren Forderungen. Damals aber, vor 40 Jahren, wagte sich das Schweizer Fernsehen zum ersten Mal überhaupt an das Thema Homosexualität heran. In der «Telearena» kamen Schwule, Lesben und Kritiker unter Leitung von Moderator Hansueli Indermaur zu Wort. Ein Tabubruch! Nicht nur fürs Fernsehen, sondern auch für die Gesellschaft: Erstmals wurde in der breiten Öffentlichkeit über gleichgeschlechtliche Liebe gesprochen.
Die Sendung wurde zum Meilenstein für die Homosexuellen. Doch das ahnte damals niemand. Zuletzt die Schwulen und Lesben selbst. «Wir waren einfach nur überrascht, als wir von den Plänen hörten», sagt der heute 78-jährige Fröhlich in seiner Wohnung in Münchenbuchsee BE. Sofort trommelten er und seine Brüder im Vorfeld alle zusammen, die sie kannten, und machten einen Schlachtplan: «Die Perversengegner und Bibelzitierer sollten auf keinen Fall die Oberhand gewinnen.»
Der Plan ging auf. Als am 12. April 1978 in Leutschenbach endlich die Kamera lief, gabs einen Schlagabtausch, bei dem die Homos für einmal die Starken waren. Jetzt lachten sie aus, stellten bloss und buhten dazwischen, wenn einer rief: «Es gibt einen guten Seelenarzt, der frei macht, und das ist Christus.» Oder ein anderer dozierte: «Die Grundlage des Staats ist die Familie mit Frau und Mann. Ich habe noch nie gesehen, dass Homosexuelle dem Gnägi Ruedi (Alt-Bundesrat) einen Soldat gestellt haben.» Die Sendung versank im Chaos – und Moderator Indermaur verkam zur hilflosen Randfigur.
Einige nahmen sich nach der Sendung das LebenDie Underdogs hatten einen Sieg errungen. Nicht aber, ohne einen Preis dafür zu zahlen. «In den Tagen danach kam der grosse Kater», weiss Fröhlich, der dem Gnägi Ruedi stets zu Diensten war – sein Offiziersdolch hängt jetzt noch über dem Bett. Die Schweiz war sauer. «Schwulenpack»-Beschimpfungen füllten die Leserbriefspalten. Und auf der Strasse überzog man die «Telearena»-Teilnehmer mit «Grüsel»-Rufen. Einige verloren sogar ihre Stelle oder flogen aus der Wohnung. Andere nahmen sich das Leben. Die Sendung habe ihm seine aussichtslose Situation vor Augen geführt, schrieb ein junger Mann in einem Abschiedsbrief an seine Familie.
Wenn Heidi Oberli heute darüber nachdenkt, tut ihr das weh, ja, aber sie hat einen anderen Blick auf die Ereignisse. Sie protestierte damals in der «Telearena» dagegen, dass die Lesben sich die Teilnahme erkämpfen mussten. Als gäbe es nur Schwule. «Die Sendung war der Anstoss zu einem Aufbruch», sagt Oberli. Nun outeten sich so viele Frauen und Männer wie nie zuvor.
Sie alle suchten Rat bei Aktivisten wie Oberli und Fröhlich. Die Bewegung hatte grossen Zulauf, und die Anliegen der Lesben und Schwulen erhielten öffentlich mehr Aufmerksamkeit. Also plante man bald den nächsten Schritt: 1979 organisierten die Schwulen- und Lesbenorganisationen den ersten nationalen «Christopher Street Day» – die Vorgängerdemo der heutigen Pride.
«Uns kam es im Traum nicht in den Sinn, eine Homoheirat zu fordern», sagt Martin Fröhlich. Anders als heute, wo «Ehe für alle» in fetten Lettern auf den Protestplakaten steht. Damals wollte man einfach in Ruhe gelassen werden. Man wollte die «Homoregister» loswerden. Und schaffte es. Schritt für Schritt gaben Zürich, Winterthur, Bern und Basel die Listen auf. So versprachen es die Polizeioberen jedenfalls. Fröhlich ist noch immer überzeugt, dass sie die «Notizen einfach in den Computer übertragen» haben. Misstrauisch bis ins hohe Alter – er kann nicht anders. Er hat den Absturz miterlebt, der auf den Aufbruch folgte, er sass bei der «Aids-Katastrophe» in der ersten Reihe.
Homosexuelle sind noch immer benachteiligt1982 wurde der erste Fall in der Schweiz bekannt. Drei Jahre später waren es mehrere Hundert. Betroffen waren vor allem Schwule. Der Aktivist musste zusehen, wie ein Dutzend seiner Freunde immer mehr an Gewicht verloren und schliesslich ganz verschwanden. Er erlebte auch, wie plötzlich die ganze Schweiz nur noch von der «Schwulenpest» redete. «Für die Öffentlichkeit waren wir Schwule nur noch Aids-Kranke.» Solche, die sich den Tod durch ihre ständigen Partnerwechsel selbst eingehandelt hatten.
Martin Fröhlich ist trotz allem zuversichtlich geblieben, von Bitterkeit keine Spur. Er bedauert höchstens, dass er nicht mehr in das letzte aller Berner Schwulenlokale kann. «Meine Knochen sind zu alt für die Kellertreppe.» Was hat sich seit der «Telearena» von 1978 verändert? «Die schummrigen Homolokale von damals haben ausgedient.» Heute muss sich niemand mehr verstecken. Auch hat eine neue Generation von Aktivisten übernommen. Eine, bei der Schwule und Lesben an einem Strang ziehen. «Das brachten wir nie fertig.» Grund zur Euphorie besteht dennoch nicht: Schwule und Lesben werden in der Schweiz noch immer benachteiligt. Heiraten, ein Kind adoptieren oder eine künstliche Befruchtung machen lassen – all das dürfen sie nicht. Und noch etwas sagt Martin Fröhlich: «Das Homosexuellen-Heftli schicken sie immer noch in blickdichter Folie.»
Kühlgeräte sollen auch in Hitzenächten die Temperaturen auf ein vernünftiges Mass runterbringen. Doch welche Gadgets schaffen das wirklich? BLICK hat fünf von 49 bis 599 Franken getestet.
Evapolar Klimagerät mini (249 Fr. bei Mediamarkt.ch)So funktionierts: Kreiert ein Mikroklima in einem Bereich von vier Quadratmetern. Kühlt mit Ventilator und Wasser. Eine Tankfüllung reicht für vier bis sechs Stunden.
Vorteile: Klein, mobil und kompakt. Ansprechendes Design mit LED-Licht. Kann über USB-Kabel mit Strom versorgt werden. Im Luftstrom und rund um das Gerät ist die Kühlwirkung durchaus spürbar. Einfache Bedienung über Touch-Wheel.
Nachteile: Ventilator ist recht laut und surrt nicht besonders angenehm. Alles Wasser muss verdunstet sein, bevor man das Gerät bewegen kann, sonst läuft es heraus. Keine Kühlwirkung in grossen Räumen.
BLICK-Schlafzimmertest: In einer Stunde von 27,7 Grad auf 25,7 Grad = minus 2 Grad
Fazit: Ideal für den Bürotisch oder die Sofaecke. Man muss nahe dran sein, damit man die Wirkung spürt. Dann ist es sehr angenehm, wenn einen die Lautstärke nicht stört.
Furber Cool Standventilator (49 Fr. bei Brack.ch)
So funktionierts: Der 40-cm-Propeller liefert ein frisches Lüftchen in drei Geschwindigkeiten. Zusätzlich Schwenkfunktion und mehrere Modi etwa für die Nacht sowie eine Zeitschaltuhr.
Vorteile: Günstig, erstaunlich leise auch bei voller Leistung. Umfassende Ausstattung mit Fernbedienung und unzähligen Modi. Auf Wunsch fühlt es sich an wie ein natürlicher Luftzug.
Nachteile: Wirklich gekühlt wird nicht, auch wenn sich Wind ja immer erfrischend anfühlt. Viele Teile aus eher günstigem Plastik und daher kein wirklich schickes Gadget.
BLICK-Schlafzimmertest: In einer Stunde von 26,6 Grad auf 25,4 Grad = minus 1,2 Grad
Fazit: Günstige Lösung, die überall einsetzbar ist. Allerdings ist der Kühlungseffekt bald dahin, sobald man den Ventilator abschaltet.
Dyson Pure Cool (398 Fr. bei Mediamarkt.ch)So funktionierts: Der Turmventilator bläst Luft und reinigt sich gleichzeitig mit einem Hepa-Filter. Sensoren prüfen die Luftqualität und schalten den Dyson automatisch ein. Über eine App lässt sich alles überwachen.
Vorteile: Umfassende und automatische Luftreinigung. Alles lässt sich detailliert und individuell einstellen, etwa wohin die Luft strömt. Auch auf Stufe 10 noch angenehm leise. Windet weniger als ein Ventilator. Schickes Design, das überall gut aussieht.
Nachteile: Teures Gadget, das keine echte Kühlleistung vollbringt.
BLICK-Schlafzimmertest: In einer Stunde von 28,1 Grad auf 26,4 Grad = minus 1,7 Grad
Fazit: Der Pure Cool macht nur Sinn, wenn man alle Funktionen nutzt, also auch die automatische Reinigung. Der Kühleffekt ist wie bei allen Ventilatoren nur da, wenn die Luft strömt.
Sichler Klimagerät (99 Fr. bei Pearl.ch)So funktionierts: Das Gerät funktioniert ebenfalls mit Wasser. Es ist Luftbefeuchter, Luftreiniger und Kühler in einem. Der Wassertank fasst 4 Liter, maximal 550 m³ Luft pro Stunde werden durchs Gerät geblasen.
Vorteile: Günstig, erstaunlich leise auch bei voller Leistung. Umfassende Ausstattung mit Fernbedienung und unzähligen Modi. Auf Wunsch fühlt es sich an wie ein natürlicher Luftzug.
Nachteile: Wirklich gekühlt wird nicht, auch wenn sich Wind ja immer erfrischend anfühlt.
BLICK-Schlafzimmertest: In einer Stunde von 26,6 Grad auf 24,4 Grad = minus 2,2 Grad
Fazit: Günstige Lösung, die überall einsetzbar ist. Allerdings verschwindet der Kühlungseffekt, sobald man den Ventilator abschaltet.
Electrolux Chill Flex Pro (599 Fr. bei Galaxus.ch)So funktionierts: Eine Klimaanlage für Zimmer bis zu 40 Quadratmeter, die auch heizen kann. Nutzt Propan als natürliches Kältemittel, das relativ umweltfreundlich ist.
Vorteile: Echte Klimaanlage, die eine massive Kühlleistung bringt. So kann man hohe Temperaturen wirklich senken. Lässt sich leise betreiben und hält automatisch eine gewünschte Temperatur. Viele Einstellmöglichkeiten.
Nachteile: Gross, schwer und teuer. Schlauch für Abluft muss durch ein Fenster gelegt werden, was je nachdem einen recht grossen Effizienzverlust bedeutet. Braucht recht viel Energie.
BLICK-Schlafzimmertest: In einer Stunde von 25,8 Grad auf 19,3 Grad = minus 6,5 Grad
Fazit: Die Klimaanlage schafft als einzige in einer Stunde eine signifikante Temperatursenkung. Der Electrolux ist immerhin relativ effizient und lässt sich vielseitig einsetzen, auch als Zusatzheizung.
Das BLICK-Testfazit aller fünf KlimageräteErfrischung bringen alle getesteten Gadgets. Wird aber nur Luft geblasen, ist der Effekt schnell vorbei, wenn man den Ventilator abstellt. Mit einem Verdunster ist die Kühlleistung etwas besser, dafür sind diese Geräte deutlich lauter.
Wer die Raumtemperatur auf 20 Grad senken will, kommt um eine echte Klimaanlage nicht herum. 300 Franken muss man dafür mindestens rechnen, gute und effiziente Geräte kosten nochmals ein paar Hundert Franken mehr. Ob man die wirklich für die paar heissen Nächte in der Schweiz braucht, muss jeder selbst entscheiden.
Istanbul – Trotz eines Verbots der Behörden haben sich in Istanbul am Sonntag rund tausend Menschen zur Gay-Pride-Parade versammelt. Aktivisten und Vertreter von Gruppen für die Rechte von Homosexuellen fanden sich nahe der berühmten Istiklal-Strasse und des Taksim-Platzes ein.
Dort hatten die Veranstalter die Parade ursprünglich abhalten wollen. Die Aktivisten entfalteten eine riesige Regenbogenfahne und verlasen eine Erklärung.
Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort und forderte die Aktivisten anschliessend auf, die Veranstaltung aufzulösen. Die Sicherheitskräfte setzten Gummigeschosse gegen einige Demonstranten ein, die versuchten, auf die Istiklal-Strasse zu kommen.
Der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge wurden elf Menschen festgenommen. Überdies sei Tränengas gegen einige Aktivisten eingesetzt worden.
Die jährliche Gay-Pride-Parade ist das wichtigste Schwulen- und Lesben-Event in einem muslimischen Land in der Region. Es war das vierte Jahr in Folge, in dem die türkischen Behörden die Veranstaltung verboten. Zwar ist Homosexualität in der Türkei legal, Schwule und Lesben berichten aber regelmässig von Übergriffen und Belästigung.
Mexiko-Stadt – Mexiko bekommt voraussichtlich einen linken Präsidenten. Einer Wahltagsbefragung des Instituts Parametria am Sonntag (Ortszeit) zufolge kommt der ehemaligen Bürgermeister von Mexiko-Stadt, Andres Manuel Lopez Obrador, auf 53 bis 59 Prozent der Wählerstimmen.
Sein Rivale Ricardo Anaya kann demnach als Zweitplatzierter lediglich mit 19 bis 25 Prozent der Stimmen rechnen. Das offizielle Ergebnis wird erst in einigen Stunden erwartet.
Lopez Obrador wäre der erste linksgerichtete Präsident seit Jahrzehnten in Lateinamerikas zweitgrösster Volkswirtschaft. Der 64-jährige blieb bei den Details seiner politischen Pläne bisher vage. Er versprach einen Bruch mit den etablierten Parteien, den Abbau sozialer Ungleichheit, höhere Löhne und bessere Sozialleistungen. Zugleich will er die Staatsausgaben im Zaum halten.
Der Wahlkampf war überschattet von der Ermordung von mehr als 100 Politikern, die mutmasslich Drogenbanden zum Opfer fielen. Amtsinhaber Enrique Pena Nieto darf laut Verfassung nicht erneut antreten.
Rund 89 Millionen Menschen waren wahlberechtigt. Die Präsidentschaft dauert sechs Jahre, eine zweite Wahlrunde gibt es nicht.
Oxford – Medien in Europa fürchten kaum negative Brexit-Folgen für ihre Länder. Das geht aus einem am Montag im britischen Oxford veröffentlichten Bericht des Reuters-Instituts für Journalismus-Studien hervor.
Für die Untersuchung wurde die Brexit-Berichterstattung von 39 Zeitungen, Magazinen und TV-Sendern in acht Ländern der Europäischen Union zwischen September 2017 und März 2018 untersucht. Die grösste Aufmerksamkeit bekam der Brexit in diesem Zeitraum in Irland, gefolgt von Deutschland. Weitere untersuchte Länder waren Frankreich, Spanien, Italien, Polen, Schweden und Griechenland.
Mit Ausnahme Irlands herrscht bei europäischen Medien weitgehend eine «fehlende Besorgnis» mit Blick auf den Brexit, so die Autoren der Studie. Für das Thema Sicherheit und Verteidigung im Zusammenhang mit dem EU-Ausstieg gibt es beispielsweise so gut wie gar kein Interesse.
Medien in den untersuchten Ländern beziehen nur selten Position zur Trennung Grossbritanniens von der EU. Berichtet wird überwiegend neutral. Wird das Thema kommentiert, dann der Studie zufolge ganz überwiegend gegen den Brexit. Kritisiert wird auch die Rolle der britischen Regierung im Austrittsprozess.
Die meisten Anti-Brexit-Stimmen gibt es in Griechenland, Spanien, Schweden und Irland. In Frankreich, Italien und Polen sind die Kommentare eher auch mal gemischt oder befürworten den Brexit, so der Bericht. Am häufigsten zitiert wird die britische Premierministerin Theresa May, gefolgt von EU-Chefunterhändler Michel Barnier.
BERN - Ab heute gilt der Inländervorrang. Wie viele Arbeitslose dank dem eine Stelle finden werden, ist ungewiss. Für ältere Arbeitslose dürfte sich so viel nicht ändern. Ihr Risiko, in der Sozialhilfe zu landen, bleibt hoch.
Jetzt gilt der Inländervorrang light. Die Massnahme zur Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative verlangt, dass Arbeitgeber in Berufsgruppen mit einer Arbeitslosigkeit von mehr als acht Prozent freie Stellen den regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) melden müssen.
Betroffene Berufsarten sind beispielsweise:
Und so funktioniert das: Nach der Meldung senden RAV-Mitarbeiter den Arbeitgebern passende Dossiers zu. Für die Unternehmen besteht aber keine Pflicht, eine vom RAV vorgeschlagene Person anzustellen. Eine kurze Meldung ans RAV reicht, und wenige Tage später darf die Firma wie gewohnt Personal rekrutieren. Immerhin erhalten beim RAV gemeldete Arbeitslose einen Zeitvorsprung.
Wie viele Stellensuchende dadurch einen Jobs finden, muss sich weisen. Ältere Arbeitslose werden es nach wie vor schwer haben. Doch genau diese leiden schon heute unter der grossen Konkurrenz, die der freie Personenverkehr ausgelöst hat. Denn ältere Arbeitnehmer sind teurer, und sie gelten bei vielen Unternehmen als weniger leistungsfähig.
Über 55-Jährige werden zwar weniger häufig arbeitslos als Jüngere, stehen sie aber erst einmal auf der Strasse, finden sie nur schwer wieder eine Anstellung. Sie werden deshalb auch überdurchschnittlich häufig ausgesteuert.
Wenn sie ihre Ersparnisse aufgebraucht haben, landen sie in der Sozialhilfe: Zwischen 2010 und 2016 stieg der Anteil der über 55-Jährigen in der Sozialhilfe um mehr als 50 Prozent auf rund 30'000 Personen, wie Zahlen der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (Skos) zeigen.
Wie es bei der Skos heisst, sind zunehmend auch Fachkräfte betroffen. Wenn die Taggelder der Arbeitslosenversicherung zu Ende gehen und das Privatvermögen verbraucht ist, folgt der Absturz: Irgendwann kommt der einst stolze Techniker oder die frühere Kauffrau nicht mehr um den Gang zum Sozialamt herum.
Wer sich nun vom Inländervorrang Besserung erhofft, wird wohl enttäuscht. Daniel Neugart (56) mahnt, den Ball flach zu halten. «Der Inländervorrang ist nicht griffig genug», sagt der Präsident des Fachkräfteverbands Save 50Plus. Er berät über 50-jährige Arbeitslose auf dem Weg zurück in die Erwerbstätigkeit und kennt die Sorgen auch aus eigener Erfahrung genau – er verlor seinen Job mit 40.
Ob mit oder ohne Inländervorrang: Ausschlaggebend ist die Wirtschaft. Solange sie alte Mitarbeiter entlässt und durch junge ersetzt, hilft auch ein zeitlicher Vorsprung für Jobsuchende nicht.
New York – Die Dinosaurier aus der «Jurassic World» dominieren weiter die nordamerikanischen Kinocharts. Der Film spielte an seinem zweiten Wochenende rund 60 Millionen Dollar ein und damit mehr als jeder andere Film in den USA und Kanada.
Dies berichtete der «Hollywood Reporter» am Sonntag. Auch auf dem zweiten Platz blieb alles wie in der Vorwoche: Der Animationsfilm «Incredibles 2» von Disney und Pixar spielte rund 46 Millionen Dollar ein und verteidigte den zweiten Platz.
Erst dahinter landeten mit dem Gangsterfilm «Sicario 2» (19 Millionen Dollar) und der Sportkomödie «Uncle Drew» (16 Millionen Dollar) zwei Neueinsteiger.
Lange genoss der einstige Mister Schweiz und Bachelor das Image des Dauersingles und Cowboys. Beides hat er hinter sich gelassen. Wie auch viele Einstellungen, was Konsum und Nachhaltigkeit anbelangt.
«Ich habe keine Lust mehr auf Luxus und Konsum», sagt Tobias Rentsch (41). Der Bachelor aus dem Jahr 2015 entrümpelt gerade sein Leben, freut sich auf Verzicht und wahre Werte. Seine 148 Quadratmeter grosse Luxuseigentumswohnung in Oensingen SO hat er zur Miete auf Facebook ausgeschrieben.
Denn er zieht ab August in einen neun Meter langen Wohnwagen, den er als Occasion für 30'000 Franken gekauft hat. Damit wird er sich in Buchs SG installieren. «Ich freue mich irrsinnig darauf. Mir sagt materieller Besitz je länger, je weniger. Dies möchte ich auch so leben.»
Verzicht auf PlastiksäckliIn seinem Wohnwagen will er nicht nur ein Sommerabenteuer geniessen, sondern fix darin leben. Platz hats nur für das Nötigste. «Ich liebe die Vorstellung, zu reduzieren und minimalistisch zu leben. Ich habe von allem mehr als genug. Kleider kaufe ich mir schon seit Jahren nicht mehr.»
Rentsch sorgt sich dabei auch um die Umwelt. «Schon lange verzichte ich auf Plastiksäckli, stelle das Wasser während des Zähneputzens ab, gehe generell sparsam mit unseren Naturressourcen um», so der Mister Schweiz von 2001. Er ergänzt: «Ich trinke lieber ein Bier vor dem Wohnwagen, als mich zu duschen.» Sich zu waschen, reiche völlig, er würde auch so fein duften, wie er sagt. «Duschen wird überbewertet», so der Solothurner.
Seit einem Jahr in einer offenen BeziehungEr sei fasziniert von Menschen, die mit 100 Gegenständen leben. «Je weniger Besitz man hat, desto mehr hat man Platz und Zeit für die wichtigen und wahren Werte wie Liebe, Freundschaft, Familie und bewusstes Leben.»
Vor wenigen Wochen hat Rentsch auch seinen Cowboy-Job an den Nagel gehängt. Ein Jahr lang fütterte er Pferde, mistete Ställe aus und organisierte Events in der Go West Ranch in Wolfwil SO. «Meine Geschäftspartnerin wollte weniger Anlässe, alles wieder im kleineren Rahmen halten.»
Rentsch übernimmt nun ab dem 1. August die Geschäftsführung des Alpenchique-Clubs in Schaan (FL). Seine Freundin Daniela Villiger (31), mit der er seit einem Jahr eine offene Beziehung lebt, bleibt im Zürcher Oberland. «Sie findet meinen neuen Lifestyle faszinierend und unterstützt mich dabei.» Sie habe an seinem luxuriösen Heim auch mehr Freude gehabt als er. «Nun steht Wohnwagenromantik auf dem Programm. Wir freuen uns beide sehr darauf.»
VEVEY VD - Per sofort gibt es das Kitkat aus der neuen Schoggi-Sorte Ruby auch in der Schweiz. Der Nestlé-Konzern setzt grosse Hoffnungen in die rosa Neuheit.
Nach dem Megakrach um die Zulieferpreise mit Coop – der Detailhändler boykottierte dieses Frühjahr monatelang Nestlé-Produkte – scheint zwischen den Unternehmen wieder zuckersüsse Einigkeit zu herrschen: «Die Verhandlungen liegen hinter uns, und wir schauen gemeinsam nach vorne», sagt Olivier Quillet (52), Chef des Schweizer Süsswarengeschäfts von Nestlé, zu BLICK.
Der Alles-wieder-bestens-Beweis: Heute lanciert Nestlé sein neustes Produkt für den Schweizer Markt, die Ruby-Variante von Kitkat, in den Regalen der meisten Coop-Filialen der Schweiz. Kein anderer Detailhändler kommt sonst zum Handkuss. Der neue Riegel ist rosa statt braun und aus einer ganz neuen Schoggisorte. Produziert wird in Hamburg (D), der Geschmack ist ein bisschen fruchtiger als derjenige herkömmlicher Schokolade.
Teurer als das normale KitkatSchon im Januar lancierte Nestlé die rosa Prügeli in Japan und Südkorea. Quillet: «In einigen Supermärkten war der Vorrat innert 30 Minuten leer gekauft.» Hintergrund: Die Ostasiaten sind Kitkat-Freaks, es gibt von Melone über das scharfe Wasabi bis hin zum Sake-Reiswein rund 300 verschiedene Geschmacksvarianten. In Europa ist das Ruby-Kitkat bisher in Belgien, Grossbritannien oder Deutschland zu haben – und laut Nestlé ein Erfolg.
In Deutschland liegt der Preis bei 1.49 Euro, umgerechnet also gut 1.70 Franken. Im Coop dagegen wird die neue Variante 2.50 Franken kosten – 80 Rappen mehr als in Deutschland und 70 Rappen mehr als das klassische Milchschoggi-Kitkat. «Letztlich bestimmt der Handel den Preis. Wir hoffen aber, dass diese exklusive Innovation bei Coop bei den Schweizer Kunden gut ankommt», rechtfertigt Quillet den Aufschlag. Und lässt durchblicken, dass der Einkauf der speziellen Ruby-Bohnen teurer ist. Dieser erfolgt beim Zürcher Konzern Barry Callebaut – dem grössten Schokoladeproduzenten der Welt.
Neue Strategie für CaillerMöglich, dass Coop ebenfalls die Türen eingerannt werden. Es gilt die Regel: «Es hät, solang s hät» – nachproduziert wird vorerst nicht. «Wir testen jetzt, wie die Schweiz auf Ruby reagiert», sagt Quillet. «Es ist denkbar, dass wir auch bei anderen Schokolademarken Ruby-Varianten auf den Markt bringen.» Zum Beispiel bei Cailler. Mit der Traditionsschoggi wollte Nestlé vor drei Jahren noch die Welt erobern, malte sich grosse Chancen dank Onlinevertrieb via Amazon aus.
Drei Jahre später scheint die Strategie gescheitert. «Wir fokussieren uns wieder vor allem auf den Heimmarkt, wir sehen hier noch grosses Potenzial», sagt Quillet. «Vor allem im traditionellen, stationären Handel. Schokolade ist ein Genussprodukt. Die Leute wollen es spüren, erleben.»
Dieser Logik folgt auch die Ruby-Kitkat-Lancierung: zum Anfassen im Supermarkt, ohne grosses Online-Chichi. Jetzt muss es den Konsumenten nur noch schmecken.
In einem von zahlreichen Flüchtlingen bewohnten Apartmentgebäude in den USA hat ein Mann neun Menschen niedergestochen, darunter sechs Kinder. Vier Personen wurden lebensgefährlich verletzt.
In einem von zahlreichen Flüchtlingen bewohnten Apartmentgebäude in den USA hat ein Mann neun Menschen niedergestochen, darunter sechs Kinder. Vier der Opfer seien bei dem Vorfall in Boise im Bundesstaat Idaho in der Nacht zum Sonntag lebensgefährlich verletzt worden, teilte die Polizei mit.
Der 30-jährige mutmassliche Täter wohnte selbst in dem Gebäude, er sollte demnach sein Apartment aber am Freitag räumen. Er selbst ist laut Polizei kein Flüchtling. Seine Motive waren zunächst unklar.
Boise hat rund 220'000 Einwohner. Idaho hat nur eine kleine, aber stetig wachsende Einwanderergemeinde. Sechs Prozent der Gesamtbevölkerung in dem westlichen Bundesstaat sind Immigranten. (SDA)
ZÜRICH - Morgen um 16 Uhr ist Anpfiff zum WM-Knaller Schweiz gegen Schweden. Eine Umfrage von BLICK bei grossen Schweizer Arbeitgebern zeigt: Die meisten Verkäuferinnen müssen schuften, viele Banker dürfen freimachen.
Morgen steigt die Fussball-Party. Die Schweiz trifft im WM-Achtelfinal auf Schweden. Der Anpfiff fällt jedoch auf eine undankbare Zeit. Um 16 Uhr sitzen die meisten der gut fünf Millionen Erwerbstätigen in der Schweiz noch im Büro, an der Kasse oder halten die Produktion am Laufen.
Eine Umfrage von BLICK bei grossen und bekannten Arbeitgebern zeigt, wer unersetzlich ist. Denn während der WM-Knaller läuft, dürfen Finanzleute freimachen, Verkäuferinnen und Bähnler müssen schuften.
Grosszügig sind Versicherer. Zum Beispiel Markus Leibundgut, CEO Swiss Life Schweiz. Sein Unternehmen ist seit Juli 2004 Sponsor der Schweizer Fussballnationalmannschaften. Über seinen Sprecher Martin Läderach lässt er ausrichten: «Unsere Mitarbeitenden können das Achtelfinal am Dienstag natürlich schauen. Und sie dürfen dafür auch die technischen Einrichtungen in den Sitzungszimmern nutzen.» Klar sei, dass Stellvertretungen in kundennahen Funktionen sichergestellt werden müssten.
Die Zurich-Mitarbeitenden am Hauptsitz in Oerlikon können, «in Absprache mit den Teamleitungen», wie es heisst, das Spiel der Nati auf Grossbildschirmen verfolgen. Beim Versicherer Axa hängen in den Pausenräumen TV-Screens an der Wand. «Wir erwarten dort morgen um 16 Uhr volle Ränge und Feststimmung», sagt Sprecherin Melanie Ade. Die Axa drücke der Schweizer Nationalmannschaft die Daumen. Lediglich Schichtdienstler und Service-Center-Mitarbeiter müssten sich koordinieren, um die Erreichbarkeit sicherzustellen.
UBS: Bitte kein Livestreaming!Fussball-Fieber herrscht auch bei den Banken. «Wir haben eine Reihe von TV-Geräten in unseren Büros zum gemeinsamen Schauen des Matches», sagt UBS-Sprecherin Eveline Müller Eichenberger. «Wir freuen uns auf ein tolles Spiel!» An der Kundenfront sei der Spielraum verständlicherweise kleiner. «Wichtig ist, dass unsere Mitarbeiter ihre Arbeitsgeräte nicht für Livestreams nutzen», sagt die Sprecherin. Der Grund: Interne Systeme würden durch die Datenmengen verlangsamt.
«Hopp Schwiiz!», heisst es bei Nati-Partner Credit Suisse. «Die ganze Bank in der Schweiz feuert unser Nati-Team an», erklärt Sprecher Andreas Kern. «Unsere Mitarbeiter können das Spiel während der Arbeitszeit live verfolgen – ob am Arbeitsplatz, im Sitzungszimmer oder an einem von uns organisierten Mitarbeiter-Viewing.» Man stelle sicher, dass das Kunden- und Tagesgeschäft nicht beeinträchtigt werde.
Bei der Swisscom heisst es: «Wir setzen auf Eigenverantwortung unserer Mitarbeitenden und blockieren das Streamen von WM-Spielen nicht.» Selbstverständlich könnten sich die Angestellten auch organisieren, um gemeinsam das Spiel anzuschauen, sagt Sprecher Armin Schädeli.
Nicht reagiert auf die BLICK-Umfrage haben Raiffeisen, die Post sowie die Industrieriesen ABB und Stadler Rail.
Schuften an der VerkaufsfrontIm Detailhandel wird geschuftet: Bei Coop gilt generell das Anschauen von WM-Spielen nicht als Arbeitszeit, sagt Sprecherin Alena Kress. «Hier wollen wir gerecht und fair sein zu den über 90 Prozent unserer Mitarbeitenden im Verkauf und der Logistik. Sie haben keine Möglichkeit, am Arbeitsplatz fernzusehen.»
Die Migros-Zentrale in Zürich mit ihren 2700 Angestellten teilt mit: «Wer ein WM-Fussballspiel schaut, tut dies in seiner Freizeit», so Migros-Sprecher Patrick Stöpper. «Mitarbeiter können sich aber gerne organisieren und gemeinsam das Spiel der Schweiz schauen, wenn ihnen bewusst ist, dass sie die verlorene Arbeitszeit auch wieder einholen müssen.» Im Migros-Personalrestaurant Guggi gebe es einen grossen Fernseher.
Und wie halten es die SBB mit ihren Fussball-Fans? «Natürlich fiebern wir mit», sagt Sprecher Reto Schärli. «Die Bahn muss aber trotzdem rollen.» Durchsagen mit Spielständen gebe es morgen nicht. Die Lokführer müssten sich wie immer voll auf die Arbeit konzentrieren. Schärli erinnert die Bahnkunden, die zur Matchzeit unterwegs sind, an das Gratis-Wi-Fi in den 80 grössten Bahnhöfen.
ZÜRICH - Morgen um 16 Uhr ist Anpfiff zum WM-Knaller Schweiz gegen Schweden. Eine Umfrage von BLICK bei grossen Schweizer Arbeitgebern zeigt: Die meisten Verkäuferinnen müssen schuften, viele Banker dürfen freimachen.
Morgen steigt die Fussball-Party. Die Schweiz trifft im WM-Achtelfinal auf Schweden. Der Anpfiff fällt jedoch auf eine undankbare Zeit. Um 16 Uhr sitzen die meisten der gut fünf Millionen Erwerbstätigen in der Schweiz noch im Büro, an der Kasse oder halten die Produktion am Laufen.
Eine Umfrage von BLICK bei grossen und bekannten Arbeitgebern zeigt, wer unersetzlich ist. Denn während der WM-Knaller läuft, dürfen Finanzleute freimachen, Verkäuferinnen und Bähnler müssen schuften.
Grosszügig sind Versicherer. Zum Beispiel Markus Leibundgut, CEO Swiss Life Schweiz. Sein Unternehmen ist seit Juli 2004 Sponsor der Schweizer Fussballnationalmannschaften. Über seinen Sprecher Martin Läderach lässt er ausrichten: «Unsere Mitarbeitenden können das Achtelfinal am Dienstag natürlich schauen. Und sie dürfen dafür auch die technischen Einrichtungen in den Sitzungszimmern nutzen.» Klar sei, dass Stellvertretungen in kundennahen Funktionen sichergestellt werden müssten.
Die Zurich-Mitarbeitenden am Hauptsitz in Oerlikon können, «in Absprache mit den Teamleitungen», wie es heisst, das Spiel der Nati auf Grossbildschirmen verfolgen. Beim Versicherer Axa hängen in den Pausenräumen TV-Screens an der Wand. «Wir erwarten dort morgen um 16 Uhr volle Ränge und Feststimmung», sagt Sprecherin Melanie Ade. Die Axa drücke der Schweizer Nationalmannschaft die Daumen. Lediglich Schichtdienstler und Service-Center-Mitarbeiter müssten sich koordinieren, um die Erreichbarkeit sicherzustellen.
UBS: Bitte kein Livestreaming!Fussball-Fieber herrscht auch bei den Banken. «Wir haben eine Reihe von TV-Geräten in unseren Büros zum gemeinsamen Schauen des Matches», sagt UBS-Sprecherin Eveline Müller Eichenberger. «Wir freuen uns auf ein tolles Spiel!» An der Kundenfront sei der Spielraum verständlicherweise kleiner. «Wichtig ist, dass unsere Mitarbeiter ihre Arbeitsgeräte nicht für Livestreams nutzen», sagt die Sprecherin. Der Grund: Interne Systeme würden durch die Datenmengen verlangsamt.
«Hopp Schwiiz!», heisst es bei Nati-Partner Credit Suisse. «Die ganze Bank in der Schweiz feuert unser Nati-Team an», erklärt Sprecher Andreas Kern. «Unsere Mitarbeiter können das Spiel während der Arbeitszeit live verfolgen – ob am Arbeitsplatz, im Sitzungszimmer oder an einem von uns organisierten Mitarbeiter-Viewing.» Man stelle sicher, dass das Kunden- und Tagesgeschäft nicht beeinträchtigt werde.
Bei der Swisscom heisst es: «Wir setzen auf Eigenverantwortung unserer Mitarbeitenden und blockieren das Streamen von WM-Spielen nicht.» Selbstverständlich könnten sich die Angestellten auch organisieren, um gemeinsam das Spiel anzuschauen, sagt Sprecher Armin Schädeli.
Nicht reagiert auf die BLICK-Umfrage haben Raiffeisen, die Post sowie die Industrieriesen ABB und Stadler Rail.
Schuften an der VerkaufsfrontIm Detailhandel wird geschuftet: Bei Coop gilt generell das Anschauen von WM-Spielen nicht als Arbeitszeit, sagt Sprecherin Alena Kress. «Hier wollen wir gerecht und fair sein zu den über 90 Prozent unserer Mitarbeitenden im Verkauf und der Logistik. Sie haben keine Möglichkeit, dem Arbeitsplatz fernzubleiben.»
Die Migros-Zentrale in Zürich mit ihren 2700 Angestellten teilt mit: «Wer ein WM-Fussballspiel schaut, tut dies in seiner Freizeit», so Migros-Sprecher Patrick Stöpper. «Mitarbeiter können sich aber gerne organisieren und gemeinsam das Spiel der Schweiz schauen, wenn ihnen bewusst ist, dass sie die verlorene Arbeitszeit auch wieder einholen müssen.» Im Migros-Personalrestaurant Guggi gebe es einen grossen Fernseher.
Und wie halten es die SBB mit ihren Fussball-Fans? «Natürlich fiebern wir mit», sagt Sprecher Reto Schärli. «Die Bahn muss aber trotzdem rollen.» Durchsagen mit Spielständen gebe es morgen nicht. Die Lokführer müssten sich wie immer voll auf die Arbeit konzentrieren. Schärli erinnert die Bahnkunden, die zur Matchzeit unterwegs sind, an das Gratis-Wi-Fi in den 80 grössten Bahnhöfen.
Der Radiosender Energy und BLICK fordern: «Liebe Chefs, gebt uns fussballfrei, dort wo es möglich ist und wo die Sicherheit nicht bedroht ist. Denn die geht natürlich vor. Sorgt dafür, dass morgen beim Nati-Spiel ab 16 Uhr in jeder Firma der Fernseher läuft.» Egal, ob im Steueramt, auf der Bank oder auf der Baustelle: «Wir wollen das grösste Public Viewing der Schweiz!» (((Kommt als Kasten ans Textende)))
Alle Indizien deuten darauf hin, dass David von Ballmoos (23) Kultgoalie Marco Wölfli (35) als Nummer eins wieder ablöst. Klar gesagt hat das aber noch niemand.
BLICK: Wenn man Sie im Trainingscamp in Fügen sieht, scheint klar: Sie sind wieder bei hundert Prozent!
David von Ballmoos: Ich war schon Ende letzter Saison sehr weit. Gut hatte ich die nötige Zeit, damit auch der letzte Zacken zurückkam.
Das Vertrauen ist auch zurück?
Absolut! Irgendwann merkt man, nach hundert Mal, dass die Schulter hält. Und wenn man mit gestrecktem Arm voll draufspringt, weiss man es endgültig.
Eine Schulterluxation kann mitunter bedeuten, dass auch die andere Schulter anfällig ist.
Die beiden Körperhälften sind ähnlich, das ist so. Wegen meiner Körpergrösse sind Gelenke und Bänder extremen Belastungen ausgesetzt. Deshalb muss ich diese mit Muskelkraft schützen, also viel Krafttraining betreiben.
Beim ganzen Meister-Hype um Marco Wölfli hat man fast vergessen, dass Sie ebenso Meistergoalie sind, die ganze Vorrunde gespielt haben…
Das geht halt enorm schnell im Fussball (lacht). Aber ich glaube die Leute haben schon zur Kenntnis genommen, welch grossen Schritt ich letzte Saison gemacht habe.
Nach dem schweren Erbe von Yvon Mvogo müssen sie nun erneut aus einem langen Schatten treten. Jenem des Wolfs.
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich irgendjemandem etwas beweisen muss. All das, was passiert ist, macht meine Leistungen nicht schlechter. Ich beginne nicht bei Null.
Beginnen Sie als deklarierte Nummer eins?
Die Philosophie von YB ist klar. Weshalb sonst wäre mein Vertrag um vier Jahre verlängert worden? Das ist ein klares Zeichen.
Aber der Trainer hat ihnen noch nicht gesagt: Dave, die bist die Eins!
Wir hatten noch keine Zeit darüber zu sprechen. Bisher ging es darum, wieder in den Rhythmus zu kommen. Einen Konkurrenzkampf wird es aber immer geben. Wenn es dann so kommt, dass ich die Nummer eins bin, so ist das kein Freifahrtschein. Diese Position musst Du Dir permanent erarbeiten.
Was sagen Sie zu den Goalieleistungen an der WM? Da hatte es einige unglaubliche Böcke drin!
Fehler gibts immer wieder. Worauf ich genau schaue: Wie reagiert ein Goalie auf einen solchen Fehler. Denn der Druck danach ist enorm. Man möchte im Boden versunken, muss aber weiterspielen. Aber ich jammere nicht über den Job. Ich will ja keinen anderen.
Warum?
Letzthin hat mir ein Kollege wieder mal gesagt, wieso ich mir das antue. Wenn der Goalie einen Fehler macht, ist er fast immer der Depp. Die Leute sehen aber oft nur das Schlechte an diesem Job. Ich sehe das Schöne. Wenn man mit einer starken Leistung seinem Team Punkte retten kann.
Älpler-Drama im Kandertal! Die ganze Familie will sich den Fussweg sparen und steigt leichtsinnig in das Transportbähnchen. Das Seil reisst – die Reise endet im Spital.
Die Alp Unterniesen oberhalb von Reichenbach BE im Kandertal: Hier sind Bauer Alois K.* (56) und seine Frau Monika K. (46) am Werk, stellen ihren in der Region prämierten Alpkäse her. Zu Hand gehen ihnen ihre beiden Töchter, auch der Freund einer Tochter hilft tatkräftig mit.
Hinunter zur Talstation auf 1650 Meter führt ein kleines Transportbähnchen. Dann die fatale Entscheidung: Zu fünft quetscht sich die Älplerfamilie an diesem Samstag in die kleine Holzkiste! Sie ist eigentlich nur für Waren gedacht. Sicherungen an der Seite gibt es nicht. Zu Fuss dauert diese Strecke im Steilhang rund 45 Minuten.
Die Polizei ermitteltDann das Drama: Das Seil reisst – die Insassen stürzen aus rund zehn Metern zu Boden! Der Unfall wird der Kantonspolizei Bern um 13.50 Uhr gemeldet. Das Gelände ist unwegsam, zwei Rega-Helis und ein Heli der Air-Glaciers rücken aus. Denn das Ehepaar hat sich beim Sturz schwere Verletzungen zugezogen. Das Ehepaar wird ins Inselspital gebracht, der Vater muss notoperiert werden.
Aufatmen: Der Zustand des Paars sei aber nicht kritisch, wie Sarah Wahlen, Sprecherin der Kapo Bern, gegenüber BLICK sagt. Die beiden Töchter von Alois und Monika K. kommen mit leichten Verletzungen davon. Sie können noch am gleichen Tag das Spital verlassen. Riesiges Glück hat der Begleiter: Er bleibt gar unverletzt.
Doch wie konnte der Unfall passieren? Die Kantonspolizei Bern hat nun Ermittlungen aufgenommen. «Ob mit dieser Seilbahn Personen befördert werden dürfen, muss nun abgeklärt werden», sagt Mediensprecherin Sarah Wahlen.
Freund der Familie ist schwer geschocktBei der Talstation liegt das Stahlseil am Boden. Rund 100 Meter weiter oben ist die Transportkiste am Boden, sie ist voller Blut. Als BLICK vor Ort ist, steigt ein älteres Ehepaar hinunter. Der Mann schwingt einen Wanderstock und brüllt: «Ich bin der Besitzer dieses Geländes und auch der Transportbahn. Verschwinden Sie, ich verständige gleich die Polizei.»
Ein guter Bekannter von Alois K. ist schwer geschockt, als er vom Unfall hört. Er kennt die Transportbahn, kann kaum glauben, dass die Familie zu fünft darin sass: «Alois ist so ein verantwortungsvoller Vater! Der hätte das doch nie zugelassen. Er würde niemals seine Familie in Gefahr bringen.»
In Reichenbach unten erzählt man sich, dass die Transportbahn wegen des vielen Schnees im letzten Winter diesen Frühling geflickt werden musste. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass da etwas schieflief», sagt der Nachbar. «Die Bahn muss ja regelmässig gewartet und kontrolliert werden.»
* Name geändert
Beschimpfung beim Costa-Rica-Spiel! Nach dem Doppeladler-Jubel wird der Schweizerische Fussballverband von der Fifa schon wieder gebüsst. Was geschah genau?
Die Nati ist nach einem etwas über zweistündigen Flug gut in St. Petersburg gelandet vor dem Achtelfinal-Knüller vom Dienstag gegen Schweden. Und doch flattert dem Schweizerischen Fussball-Verband wieder böse Post ins Haus!
Die Fifa teilt mit: «Die Disziplinar-Kommission hat den Schweizerischen Fussball-Verband mit einer Busse von 35 000 Franken und einer Verwarnung belegt für ihr Verhalten von mehreren Mitgliedern während des Spiels gegen Costa Rica.»
Und weiter: «Drei Offizielle erzwangen ihren Zugang zum Spielfeld ohne Tragen ihrer Akkreditierung und einer von ihnen beleidigte den Fifa-Sicherheits-Chef.»
BLICK erfuhr: Einzelne Staff-Mitglieder trugen offenbar keine Akkreditierung, als sie beim Warm-Up aufs Feld gingen. Dies war bei den ersten beiden Spielen kein Problem. Als die Fifa-Angestellten weiter darauf beharrten, fielen offenbar ein paar laute Worte. Der SFV kann innerhalb von 10 Tagen gegen diese Busse Rekurs einlegen.
Die 35'000 Franken Busse sind das Resultat davon. Nach dem Doppeladler-Jubel (siehe Video oben) hatte die Fifa Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri mit je 10'000 Franken gebüsst, Stephan Lichtsteiner mit 5000. Damit sprach der Weltfussballverband schon 60'000 Franken an Bussen gegen die Schweiz aus.