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Updated: 1 day 13 hours ago

Toter lag auf dem Seegrund: Kinder finden leblosen Körper im Genfersee

Sun, 07/29/2018 - 15:18

GLAND VD - In drei Meter Tiefe haben Kinder am Samstagabend einen Toten im Genfersee entdeckt. Es soll sich dabei um einen Franzosen handeln.

Badende Kinder haben am Samstagabend im Genfersee bei Gland VD einen leblosen Mann entdeckt. Persönliche Gegenstände des Toten wurden später in der Nähe gefunden.

Der Tote lag in zwei bis drei Metern Tiefe auf dem Seegrund und trug eine Badehose, wie die Waadtländer Kantonspolizei am Sonntag schrieb. Abklärungen ergaben, dass es sich um einen in Frankreich wohnhaften Mann handelte, der in der Region arbeitete. Ermittlungen zur genauen Todesursache des Mannes wurden eingeleitet. (SDA)

Categories: Swiss News

Was grilliert ein Metzger am 1. August? «Schweizer Kunden sind ein bisschen langweilig»

Sun, 07/29/2018 - 15:02

Urs Keller (57) über das Nationalgut Cervelat – und über die Schwierigkeit, ein ganzes Tier zu verkaufen.

Herr Keller, was grilliert ein Metzger am 1. August?
Urs Keller:
Vor allem Würste. Kalbsbratwurst, unsere eigene Wiediker Wurst und vielleicht noch einen Cervelat.

Ist der Cervelat eine würdige Nationalwurst?
Das ist er. Aber er wird nicht mehr in dem Ausmass konsumiert wie vor 20 oder 30 Jahren. 

Ist der Cervelat unbeliebt geworden?
Nicht unbeliebt. Es gibt heute einfach mehr Alternativen. Nehmen wir ein Fussball-Grümpelturnier – Gradmesser für den Erfolg von Würsten. Früher lieferte man zu 50 Prozent Cervelats. Heute sinds vielleicht noch 20 Prozent.

Würsten wird nachgesagt, dass in ihnen das Abfallfleisch landet.
Abfallfleisch?! Ich weiss gar nicht, woher der Begriff kommt. Abfall gehört in den Abfall! Was stimmt: Bei einer Wurst kommt es nicht drauf an, aus was für einem Stück ich das Fleisch nehme. Aber es muss frisch sein.

Woher kommt dann nach Ihrer Meinung das schlechte Image?
Ich glaube, das Image hat sich massiv verbessert. Um Wurstwaren gibt es einen Hype. Das erlebe ich oft. Da kommen auch junge, schlanke Damen und sagen, sie ässen zwischendurch einfach am liebsten eine richtige Wurst. 

Verkaufen Sie auch ausländisches Fleisch?
Ja. Aber die Leitplanken sind sehr eng gesetzt. Wir können nicht alles Fleisch importieren, sondern nur das, wovon es zu wenig gibt. Das sind im Wesentlichen: Filets, Huft, Entrecôte und Hohrücken.

Wie läuft das?
Alle vier Wochen legt das Bundesamt für Landwirtschaft fest, wie viel Kilo Fleisch importiert werden dürfen. So wird das Preisniveau der inländischen Schlachttiere künstlich hoch gehalten. Das importierte Fleisch wird versteigert. Fast wie in einer Planwirtschaft (lacht).

Sind Schweizer Kunden vielleicht so verwöhnt, dass sie nur die Edelstücke kaufen?
Ich provoziere jetzt: Sie sind einfach ein bisschen langweilig. Wir beliefern in Zürich mehrere Hundert Restaurants. Jedes bietet ein Rindsfilet an. Selbst Trendrestaurants. Ich sage denen oft: «Warum müsst ihr ein Filet auf der Karte haben? Bietet doch mal was anderes, Cooles an!»

Was wäre denn etwas Cooles?
Second Cuts. Die kosten einen Bruchteil des Filets. Aus ihnen kann man zum Beispiel ein Long Rib, ein Flank Steak oder Kalbstafelspitz machen. 

Was machen Sie mit dem restlichen Fleisch?
Wir verwerten ein Tier von A bis Z. Pro Vieh sind 1,5 Prozent Filet. 4,5 Prozent sind Entrecôte. Circa 30 Prozent sind RagoÛt, Brät und Hackfleisch. Ich will das Tier linear – also alle Teile – abverkaufen können. Also müssen wir kreativ werden im Laden. Wir machen Burger, Siedfleisch, Vitello tonnato ...

Ist Biofleisch besser?
Bio ist ein Hype. Ich würde gerne mehr Biofleisch verkaufen. Aber das ist nicht so einfach. Auch ein Biotier muss ich linear abverkaufen. Die Filets sind schnell ausverkauft. Der Rest halt nicht.

Wie deckt man die Nachfrage?
Es gibt gute Alternativen ohne Bio-Label. Die sind qualitativ genau gleich.

Warum ist Metzger kein beliebter Beruf?
Das frage ich mich auch. Früher hatten wir drei Lehrlinge. Dieses Jahr bekamen wir nicht einmal mehr eine Bewerbung. Dabei ist der Beruf attraktiv. Wir bieten ­einen Kreislauf, den sonst kein anderes Handwerk bietet. Wir haben geregelte Arbeitszeiten. Und man verdient gut.

  

Categories: Swiss News

Medizin: Kampf gegen resistente Krebszellen

Sun, 07/29/2018 - 14:58

BERN - BE - Eine internationale Forschungsgruppe mit Schweizer Beteiligung hat verschiedene Mechanismen der Krebstherapieresistenz entschlüsselt. Dank der Erkenntnisse lassen sich resistente Tumore besser bekämpfen.

Die DNA in den menschlichen Zellen ist ständig Schädigungen ausgesetzt, die insbesondere durch den normalen Stoffwechsel der Zellen verursacht werden. Gesunde Zellen sind aber imstande, diese Schäden zu reparieren.

Oft kommen bei den Reparaturen die Proteine BRCA1 und BRCA2 zum Einsatz. Sind diese allerdings defekt, gibt es mehr DNA-Mutationen, und dies kann zu Krebs führen. Vor allem die Entstehung von Brust- und Eierstockkrebs wird mit Schäden an diesen beiden Reparatur-Proteinen in Verbindung gebracht, wie aus einer Mitteilung der Universität Bern hervorgeht.

Tumore, die einen solchen Defekt aufweisen, können mithilfe einer neuen Therapie mit sogenannten Parp-Inhibitoren bekämpft werden. Wird das Protein Parp, das ebenfalls an der DNA-Reparatur beteiligt ist, zusätzlich zu den defekten Reparatur-Proteinen blockiert, sterben die Krebszellen ab. Die gesunden Körperzellen, deren Reparatur-Proteine funktionieren, überleben hingegen. Leider entwickeln Patientinnen und Patienten häufig eine Resistenz gegen die Parp-Inhibitoren.

Ein Forschungsteam unter Co-Leitung der Universität Bern und des Niederländischen Krebsforschungszentrums (NKI) hat unter Mitarbeit britischer, dänischer, kanadischer und schwedischer Wissenschaftler nun drei verschiedene Resistenzmechanismen gegen diese Parp-Inhibitoren identifiziert. Dafür untersuchten die Forscher mithilfe der sogenannten Genschere Crispr/Cas9, welche Gene die Zellreparatur im Zusammenhang mit der Krebsbehandlung steuern. Dafür schalteten sie gewisse Gene zielgerichtet ab.

Sie veränderten Millionen von BRCA-mutierten Krebszellen genetisch. Nachdem diese Millionen von Zellen dann mit Parp-Inhibitoren behandelt wurden, blieben jene Zellen übrig, die aufgrund bestimmter genetischer Veränderungen resistent wurden und die Behandlung überlebten.

«Die Veränderungen in diesen Zellen gaben uns dann einen Hinweis, welche Gene in der Resistenzentwicklung involviert sind», wird Sven Rottenberg von der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern in der Mitteilung zitiert. Hierzu kultivierten die Forschenden die Tumorzellen auch in einer dreidimensionalen Matrix. Dies bietet den Vorteil, dass diese Zellkulturen den echten Tumoren ähnlicher sind.

Mit Hilfe dieser Tests entdeckten die Wissenschaftler, dass der Erfolg der Parp-Inhibitoren abhängig ist von der Funktion von weiteren Proteinen, welche ebenfalls in die Reparatur von DNA-Brüchen involviert sind. Fällt die Funktion dieser zum Teil neu entdeckten Proteine aus, kommt es zur Resistenz gegen die Parp-Inhibitoren. Über ihre Befunde berichteten die Forschenden in den Fachzeitschriften «Cancer Cell», «Cell Reports» und «Nature».

Die Erkenntnisse sollen in neue Ansätze gegen Therapieresistenzen einfliessen. «In unseren Modellen haben wir gesehen, dass die Tumore, die gegen eine Behandlung durch Parp-Inhibitoren resistent sind - aufgrund des Ausfalls von weiteren DNA Reparatur-Proteinen -, durch Radiotherapie oder bereits etablierte Krebsmedikamente wie Temozolamid bekämpft werden können», so Rottenberg.

Unterstützt wurde die Forschung vom Schweizer Nationalfonds (SNF), der Krebsliga Schweiz, der Niederländischen Krebsliga (KWF), sowie der EU (European Research Council, ERC). In einem nächsten Schritt arbeiten die Forscher nun daran, weitere Schwachstellen der resistenten Tumore zu finden. (SDA)

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Hunderte schlafen auf Feldbetten: 330 Flüge fallen in München aus

Sun, 07/29/2018 - 14:56

Fast 330 Flüge sind infolge einer Sicherheitspanne am Münchner Flughafen zwischen Samstagmorgen und Sonntagnachmittag ausgefallen. Mehr als 32'000 Passagiere waren inmitten der Hauptreisezeit zu Beginn der Sommerferien in Bayern betroffen.

Rund 700 Gestrandete verbrachten die Nacht auf Feldbetten im Airport, wie ein Sprecher des Flughafens München sagte. Hunderte weitere wurden in Hotels untergebracht. Am Sonntag standen erneut Tausende Menschen vor den Schaltern an, um Flüge umzubuchen.

Nach Einschätzung des Flughafensprechers dürften vor allem Kunden der Lufthansa und ihrer Partnerairlines vom Bündnis Star Alliance, wozu auch die Swiss gehört, von den Ausfällen betroffen gewesen sein.

Von der Lufthansa gab es zunächst keine Auskunft zum Ausmass der Probleme und des Schadens bei der Airline. Sie wies ihre Kunden darauf hin, dass es zu längeren Wartezeiten an den Schaltern kommen könne. Passagiere sollten sich über die Homepage der Airline über Abflugzeiten informieren.

Die Räumung von zwei Abflughallen hatten am Samstag zu chaotischen Zuständen in Terminal 2 des Airports geführt. Grund war eine Frau, die am Morgen aus bislang ungeklärten Gründen unkontrolliert in den Sicherheitsbereich gelangt war. Wegen des Sommerferienbeginns in Bayern waren besonders viele Menschen am Flughafen unterwegs. Von etwa 800 geplanten Flügen von Terminal 2 wurden rund 300 gestrichen.

Am Samstagabend hatten Behörden die Frau identifiziert, die in den Sicherheitsbereich gelangt war. Nach Angaben der Regierung von Oberbayern, die für die Fluggastkontrollen zuständig ist, handelte es um eine etwa 40-Jährige.

Warum sie ohne von Sicherheitsleuten kontrolliert zu werden in den gesicherten Bereich der Abflughalle gelangen konnte, war am Sonntagmittag ungeklärt.

Nachdem die Bundespolizei am Samstag die Abflughallen evakuiert hatte, drängten sich Tausende im Check-in-Bereich des Terminals und vor den Sicherheitsschleusen. Zunächst hatte es wenige Informationen für die Reisenden gegeben.

Per Lautsprecher wurde dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren. Flughafenpersonal gab Wasser an die Wartenden aus. Mit speziellen Grosslüftern blies die Feuerwehr zudem frische Luft in die überhitzte Wartehalle. Sanitäter versorgten rund 30 Menschen wegen Kreislaufproblemen.

Auch am Tag nach dem grossen Chaos bildeten sich lange Schlangen an den Schaltern der Airlines. Hunderte Passagiere warteten geduldig, um Flüge umzubuchen oder Informationen über alternative Reisemöglichkeiten, etwa mit der Bahn, zu erhalten.

Die Lufthansa hatte ihre Passagiere am Samstag gebeten, bei Reisen im Inland auf Züge umzusteigen. Die Probleme in München wirkten sich auch an den Zielflughäfen aus, Flugpläne gerieten völlig durcheinander.

Der Airport München besteht aus zwei Abfertigungsgebäuden. Das betroffene Terminal 2 wird gemeinsam von einer Betreibergesellschaft und der Lufthansa gemanagt. Von dort aus heben die Maschinen von Deutschlands grösster Fluggesellschaft und deren Partner-Airlines ab. Kaum betroffen von den chaotischen Zuständen war das Terminal 1. (SDA)

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Folklore: 700 Schafe auf der Gemmi

Sun, 07/29/2018 - 14:48

KANDERSTEG - BE - Zum 61. Mal haben Berner und Walliser am Sonntag auf der Gemmi das Schäferfest gefeiert. Höhepunkt des folkloristischen Anlasses war das Zusammentreiben der rund 700 Schafe von den umliegenden Sommerweiden.

Mit dem «Gläck», einer Kleiemischung, die die Schafe fürs Leben gern haben, wurden die wolligen Vierbeiner angelockt. Die Schafe liessen sich nicht zwei Mal bitten und rannten und sprangen über Stock und Stein von den steilen Hängen hinunter ans Ufer des Daubensees, wo die Leckerei auf sie wartete.

Das Schäferfest wurde umrahmt von einem Feldgottesdienst und musikalischen Darbietungen. Am Nachmittag massen Berner und Walliser beim Seilziehen ihre Kräfte.

Nach dem Willen der Organisatoren soll das Fest die Zusammengehörigkeit zwischen den Kantonen Bern und Wallis fördern. Es wurde 1957 von Walliser Schäfern ins Leben gerufen und findet genau in der Mitte zwischen Alpauf- und Alpabzug statt.

Eine Woche nach dem Schäferfest auf der Gemmi findet im nahen Gasterntal ein weiterer, traditionsreicher Anlass statt: die Gasternpredigt. Seit 300 Jahren wird an dem Berggottesdienst jeweils aus der alten Gasternbibel gelesen. Sie wurde der Bevölkerung des Tales 1696 geschenkt, weil der Gang zum nächsten Gotteshaus in Frutigen oft nicht möglich war.

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Seit «Wetten dass..?» im Rollstuhl: «Ich entscheide, ob ich mich entwürdigen lasse»

Sun, 07/29/2018 - 14:46

Der deutsche Schauspieler Samuel Koch (30) ist seit einem Unfall bei «Wetten, dass ..?» vom Hals abwärts gelähmt. In seinem ersten Kinofilm spielt er jemanden, der er im echten Leben nie sein könnte.

Herr Koch, sitzen Sie in Ihren Träumen im Rollstuhl?
Samuel Koch: Ja, aber ich bin nicht gelähmt und mache auf den Armlehnen den Handstand. Ich lief in meinen Träumen lange Zeit. Inzwischen ist der Rollstuhl zu einem Bestandteil von ihnen geworden.

Tun Sie sich leid?
Ich nerve mich natürlich manchmal über mich. Dass ich einmal so einen Blödsinn gemacht habe und dieser millisekundenlange Fehler so viel Ärger mit sich bringt. Aber ob ich mir leid tue? Eigentlich nicht. Auch wenn ich jeden Morgen hundert Gründe dafür finden könnte. Ich versuche, weniger an mir herunter zu schauen und mich nicht um meinen eigenen Mikrokosmos zu drehen. Ich behaupte, es gibt mindestens genauso viele Dinge, über die ich mich freuen kann, wie solche, die mir Leid verschaffen.

In Ihrem Kinodebüt «Draussen in meinem Kopf» spielen Sie einen jungen Mann, der Muskelschwund hat und sich nicht ­bewegen kann. Was hat Sie an der Figur des Sven gereizt?
Dass er mir fremd ist, auch wenn es körperliche Parallelen zwischen uns gibt. Er ist Waise, hat sein ganzes Leben nur in Heimen verbracht.

Und er weiss, dass er bald ­sterben wird. Sein Zustand ­verschlechtert sich zunehmend.
Der Film basiert ja auf einer ­wahren Begebenheit, die sich vor 15 Jahren in Hamburg abspielte. Ein Zivildienstleistender half einem Patienten zu sterben und wurde dafür verurteilt.

Sven ist manipulativ und ver­bittert, was man als Zuschauer nachvollziehen kann. Haben Sie auch Momente, in denen es Ihnen schwerfällt, mit Menschen, die ­Ihnen helfen, nett zu sein?
Natürlich wäre ich gerne unabhängiger. Aber das Schöne ist, dass es Menschen gibt, die für mich da sind. Mir fällt keine Situation ein, in der ich mich forsch, unhöflich oder gar tyrannisch gegeben hätte aufgrund meines Zustands. Wie in allen Beziehungen gibt es auch in meiner Meinungsverschiedenheiten, die man ausdiskutiert.

Bereits vor Ihrem Unfall vor acht Jahren begannen Sie, Schauspiel zu studieren. Danach setzten Sie die Ausbildung fort. Es gibt ­geeignetere Tätigkeiten für einen Tetraplegiker.
Es war für alle ein Experiment. Ich war wahrscheinlich der grösste Skeptiker und mit Sicherheit der erste Rollstuhlfahrer, der ein staatliches Schauspielstudium absolvierte. Ich hatte es ursprünglich ­gewählt, weil im Lehrplan Fechten verankert war, Reiten, Stepptanz und Akrobatik. Alles Dinge, auf die ich nach dem Unfall nicht mehr ­geprüft werden konnte.

Warum kam Ihnen die Schule entgegen?
Die Verantwortlichen sagten: Wir haben den nicht wegen seinem ­Körper genommen, sondern wegen ­seiner ausgereiften Fantasie, s­einer Kreativität, seinem Gefühl für Rhythmus. Wir probieren das! Ein Professor kam sogar in die Reha nach Nottwil, um mit mir Texte zu lernen. Ich sass das erste Mal im Rollstuhl und trug eine Halskrause. Er schrie mich an, wenn ich Fehler machte. Eine Art, mich zu fordern, die mir rückblickend gut tat.

Gab es auch Widerstand?
Es gab Professoren, die gesagt ­haben: «Also bitte, wir arbeiten hier nur professionell, also nicht mit Behinderten, die haben hier nichts verloren.»

Sie spielen beim Staatstheater Darmstadt. Für ein Stück von Kafka lassen Sie sich an den ­Körper eines Schauspielers ­binden, der Sie wie eine Puppe bewegt. Kommt Ihnen Ihr Leben auch manchmal kafkaesk vor?
Mit Sicherheit.

In welchen Situationen?
Kürzlich war ich an der Abschlussparty eines Theaterstücks. Ich wollte einfach nur entspannen und ein Bier trinken. Doch bereits am ­Eingang erzählt mir ein Gast über eine Stunde lang von seinen pflegebedürftigen Eltern. Danach komme ich mit einer Schauspielerin ins Gespräch, die mir von ihren Existenzängsten berichtet. Anschliessend vertraut mir jemand an, dass sich seine Freundin von einem Hochhaus stürzte. Dabei war ich doch nur auf der Suche nach Pommes ...

Ziehen Sie das an, dass sich Menschen bei Ihnen ausheulen?
Manchmal scheint es so. An dieser Party war ich umgeben von weinenden, existenziell geängstigten Personen.

Liegt es daran, dass sich manche bei Ihrem Anblick an ihre eigene Verletzlichkeit erinnert fühlen? Oder, dass sie ein schlechtes ­Gewissen haben, verschont ­geblieben zu sein?
Vielleicht bei manchen. Bei anderen ist es das Gegenteil. Im Stil von: Ach, gehts mir gut, wenn ich sehe, wie schlecht es dir geht.

Werden Sie angefeindet?
Viele schreiben mir: «Hau ab aus dem Fernsehen und den Zeitungen. Du bist selbst schuld an deiner Lage. Das jetzt auch noch zu vermarkten, ist ja grauenvoll.» Ich kann das verstehen, würde es aber nicht zu jemandem sagen, den ich nicht kenne.

Ihren Unfall sahen acht Millionen Menschen live am Fernsehen, das Video gibts auf Youtube in Zeitlupe und aus verschiedenen Kamerawinkeln. Warum schauen sich Menschen das an?
Warum gibts Gaffer-Stau bei einem Unfall auf der Autobahn, der dann weitere Unfälle verursacht? Der ­Voyeurismus der Menschen ist ein Rätsel. Der Mensch scheint fasziniert von Dingen, die ausserhalb der Norm passieren. Ich würde mich da nicht ausschliessen.

Sie sind vom Hals abwärts ­gelähmt, können mit der Kraft der Schultern die Arme bewegen und damit indirekt den Rollstuhl steuern. Wie viele Personen ­helfen Ihnen im Alltag?
Drei Festangestellte und zwei Aushilfen. Das würde nicht reichen, wenn mir nicht Freunde und Familie unter die Arme greifen würden. Wenn ich, wie jetzt, ein paar Tage frei habe, bin ich meistens in meinem Elternhaus, wo sich mein 23-jähriger Bruder um mich kümmert.

Sie sind seit zwei Jahren mit der Schauspielerin Sarah Elena ­Timpe respektive Koch verhei­ratet. Übernimmt sie manchmal die Funktion einer Pflegerin?
Wir trennen das. Ich will, dass sie nur meine Frau ist. In der Ehe steht man in einem Abhängigkeits­verhältnis. Einem Positiven. Ich will nicht, dass wir in ein zusätzliches geraten.

Sie haben sich bei den Dreh­arbeiten der ARD-Serie «Sturm der Liebe» ineinander verliebt. Sie spielten einen verunfallten Rennfahrer, der im Rollstuhl ­landet, worauf seine Freundin sich von ihm abwendet. Die Freundin aus der Serie ist im ­echten Leben Ihre Frau geworden.
Das ist wirklich sehr absurd. In der Serie landet sie dann ja nach einem Reitunfall selbst im Rollstuhl und kommt wieder mit ihrem Ex zusammen. Auf die Idee muss man erst einmal kommen.

Was bei Filmen mit Gelähmten auffällt: Meistens wollen sie ­sterben oder sind zumindest ­lebensmüde. «Ziemlich beste Freunde» ist so ein Beispiel, aber auch der Film, in dem Sie jetzt mitspielen.
Das ist eine berechtigte Kritik. Im Fall von «Draussen in meinem Kopf» ist es halt einfach die Realität. Es gibt aber auch lebensbejahende Darstellungen, wie etwa in der Serie «Game of Thrones». Dort ist eine Hauptfigur kleinwüchsig, eine andere gelähmt. Das wird gar nicht gross thematisiert.

Gibt es Fettnäpfchen im Umgang mit Rollstuhlfahrern?
Ich bin der Meinung: Lieber mal ­einen Schritt zu weit gehen mit dem Risiko, in ein Fettnäpfchen zu treten, als einen Bogen um jemanden zu machen, weil man unsicher ist.

Wo liegt die Grenze zwischen ­unbeholfen und taktlos?
Es gibt viele Rollstuhlfahrer, die regen sich tierisch auf, wenn jemand sagt: «Du bist an den Rollstuhl gefesselt.» Das sind Terminologien, über die man streiten kann. Zu mir bückten sich schon Leute herunter, kniffen mich in die Wangen und fragten laut und langsam, ob ich sie verstehen könne. Von einer körperlichen Behinderung auf eine geistige zu schliessen, ist natürlich unnötig. Mir ist das aber relativ wurscht.

Fühlen Sie sich nie in Ihrer Würde verletzt?
Ich diskutiere gerade oft mit dem Neurobiologen Gerald Hüther über das Thema. Er sagt, wer sich seiner Würde bewusst sei, könne nicht entwürdigt werden. Im Fall von ­Extremsituationen wie bei einer Vergewaltigung ist die Behauptung grenzwertig. In meinem Fall ist aber etwas dran.

Wie meinen Sie das?
Es ist immer noch meine Entscheidung, ob ich mich entwürdigen ­lasse.

Beim Unfall haben Sie Ihren ­Tastsinn grösstenteils verloren. Wo spüren Sie noch etwas?
Vor allem im Gesicht, am Kopf, dem Hals. Glücklicherweise ist in den letzten Jahren etwas von meinem Tastsinn wiedergekommen. Das Sensibelste, was mich erst vor ­wenigen Wochen überraschte, war Wind, den ich auf dem Handrücken spürte. Oder eine Fliege.

Sie sagten in vergangenen Interviews, dass Sie glauben, eines Tages wieder gehen zu können.
Ich hoffe es, habe aber damit auf­gehört, täglich das Internet aus­zulesen deswegen. Das ist nicht gut für die Work-Live-Balance, wenn man das so ausdrücken kann. Der Gedanke ans Laufen soll nicht mein Leben bestimmen. Ich würde schon informiert werden, wenn sich in der Medizin etwas tut.

Sie haben den Durchhaltewillen des Spitzensportlers, der Sie ­einmal waren. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie ­Gelähmte ­sehen, die resignieren?
Es ist eine Entscheidung, die ich ­respektiere. Die Figur Sven im Film hätte ich am liebsten geschüttelt und gesagt: Mensch, du hast doch irgendwelche Wünsche oder Träume. Wenn du mal Boot fahren oder deine Lieblingsband spielen hören willst, dann organisiere ich das für dich.

Es scheint, als fiele Ihnen alles leicht.
Auch ich muss mich dazu überwinden, meinen Wohlfühlbereich zu verlassen. Am wohlsten ist mir zu Hause, wo es warm ist. Bei Kälte verkrampfen meine Muskeln, und das Titan in meinem Nacken zieht sich zusammen. Aber ich weiss nun einmal, dass sich das Leben draussen abspielt. 

 

 

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Wegen Facebook-Absturz: Nationalbank verliert 360 Mio Franken

Sun, 07/29/2018 - 14:43

Die Schweizerische Notenbank (SNB) ist Grossinvestorin bei Facebook. Am Donnerstag erlitt das US-Unternehmen den grössten Tagesverlust der Börsengeschichte. Mit Millionenfolgen für die SNB.

Nie zuvor haben Ak­tionäre eines Unternehmens so viel Geld an einem Tag verloren: 120 Milliarden Franken verloren Aktien von Facebook am Donnerstag. Das Desaster traf natürlich auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg – er musste 16 Milliarden Dollar in den Wind schreiben. Und einen prominenten Schweizer.

Thomas Jordan hält als Präsident des Direkto­riums der Schweizerischen Nationalbank (SNB) fast neun Millionen Aktien von Facebook. Die aber sind heute rund 360 Millionen Franken weniger wert als noch am Mittwoch.

Um die SNB muss man sich trotzdem keine Sorgen machen. Erstens darf sie bei Bedarf Banknoten drucken. Zweitens sitzt sie auf einem 750 Milliarden Franken teuren Berg von Anlagen. Ein Fünftel ist in Aktien angelegt – rund 0,25 Prozent der Weltmarktkapitalisierung aller Börsen.

Trotzdem Milliardengewinn

In rund 6600 verschiedene Titel hat die SNB investiert. Ungeachtet des Facebook-Verlusts wird sie auch in diesem Jahr wieder einen Milliardengewinn mit Aktien machen. Allein im zweiten Quartal 2018 dürften somit rund drei Milliarden Franken in ihre Kassen fliessen.

Den Kurseinbruch bei Facebook gabs im Wesentlichen, weil dass die Verantwortlichen an einer Telefonkonferenz mitteilten, dass der Internetgigant künftig nicht mehr so schnell wachsen werde.

Experten glauben, dass Technologie-Investoren darum Facebook-Aktien verkauft haben, um in Apple- und Google-Aktien zu investieren. Beide Titel gewannen diese Woche.

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Freizeit: 1000 Teilnehmer an Genfersee-Schwimmen

Sun, 07/29/2018 - 14:01

BERN - BE - Fast 1000 Schwimmerinnen und Schwimmer haben an der dritten Genfer Seeüberquerung teilgenommen. Sie konnten die rund 1800 Meter lange Strecke im 24 Grad warmen Wasser zurücklegen.

Die 1014 Angemeldeten liessen sich je nach Niveau in Gruppen einteilen. Morgens um 8 Uhr stieg die erste Gruppe - erkennbar an den blauen Bademützen - am linken Seeufer ins Wasser. Ihnen folgten die Grünen, die Violetten und schliesslich die Grauen.

Die schnellsten Schwimmer waren zwei 19- und 21-jährige Brüder. Sie legten die Strecke in rund 23 Minuten zurück, nach einem Stopp auf einer Badeplattform. Preise gab es nicht zu gewinnen, aber am Chronometer am Ufer konnte jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer seine persönliche Zeit ablesen.

Älteste Teilnehmerin im Feld war eine 84-jährige Frau. Sie brauchte für die Strecke durch das Genfer Seebecken eine Stunde und 14 Minuten. Das Seeschwimmen fand zum dritten Mal statt.

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Jubiläumsspiel gegen YB: Lugano macht gegen den Meister auf Retro

Sun, 07/29/2018 - 13:55

Der FC Lugano feiert sein 110-Jahr-Jubiläum mit einem speziellen Trikot im Spiel gegen Meister YB. Vermiest dieser die Party und baut den Vorsprung auf Basel auf 5 Punkte aus? Verfolgen Sie den Match ab 16 Uhr im Liveticker auf BLICK!

Am Sonntag wird in Lugano schon Stunden vor dem Anpfiff gefeiert! Die Tessiner feiern rund um die Partie gegen YB ihr 110-Jahr-Jubiläum. Schon zur Mittagszeit geht’s in einem grossen Festzelt neben dem Stadion los: Musik und Pasta für die Fans.

Am Abend werden die Cupsieger-Spieler von 1968 und 1993 geehrt. Die drei Meistertitel 1938, 1941 und 1949 liegen zu lange zurück.

 

Aber auch die Partie gegen den Meister aus Bern ist integraler Teil der Jubiläumsparty. Lugano tritt in einem Retro-Trikot ohne Sponsorenaufdrucke an.

Es ist schwarz-weiss, noch ohne das später eingeführte markante weisse «V» auf der Brust. Dazu das Stadtwappen mit den Buchstaben LVGA.

Es ist aber nicht das Trikot, dass die Klub-Gründerväter 1908 trugen. Denn in den ersten Jahren experimentierte Lugano mit diversen Farbkombinationen wie weiss-rot, weiss-blau und sogar gelb-schwarz wie der heutige Gegner YB. Von den Retro-Trikots werden 110 Stück hergestellt und nächste Woche versteigert.

 

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Luzern verliert erneut 1:2: Thun dreht Spiel innert fünf Minuten

Sun, 07/29/2018 - 13:54

Noch läuft der Luzerner Schürpf-Motor nicht auf Hochtouren. Gegen Thun soll das geändert werden. Verfolgen Sie die Partie ab 16 Uhr im Stream und Ticker.

Für Pascal Schürpf war es bisher ein Sommer wie aus dem Bilderbuch. Erst schoss er in der Rückrunde für Luzern in elf Partien zehn Tore, war damit massgebend am Höhenflug der Innerschweizer und dem starken dritten Schlussrang in der Meisterschaft beteiligt. Von den Fans gabs als Dankeschön und als Anerkennung für die starken Leistungen einen Schürpf-Song, der nun während den Spielen aus dem Luzern-Sektor hallt. 

Ausserdem machte der Rechtsfuss, der vor 15 Tagen seinen 29. Geburtstag feierte, in den Sommerferien seiner Jennifer Bosshard einen Heiratsantrag. Bei einem romantischen Dinner ging der Baselbieter in Italien vor seiner Herzdame auf die Knie. Und die «Glanz&Gloria»-Moderatorin hat Ja gesagt. Überstürzen wollen die beiden Frischvermählten aber nichts, geheiratet wird erst in zwei Jahren.

Schürpfs Wundersommer kam letzte Woche aber etwas ins Stocken. Gegen Aufsteiger Xamax gabs eine saftige 0:2-Pleite zum Auftakt der neuen Saison. Der Flügelspieler konnte noch nicht an seine starken Leistungen aus der vergangenen Rückrunde anknüpfen, er vergab gegen die Neuenburger zwei Chancen per Kopf, war sonst unauffällig.

Zwei Stürmer fallen aus

Dabei wäre er aktuell für den FCL wichtiger denn je. In dieser kadertechnisch schwierigen Phase ist Schürpf mit seinem Torriecher einer, der die Kohle für seine Farben aus dem Feuer holen kann. Denn das Kader der Luzerner ist dünn. Und in der Offensive fallen mit Tomi Juric (verletzt) und Neuzugang Blessing Eleke (noch nicht spielberechtigt) noch zwei wichtige Spieler aus.

Nach der Pleite gegen Xamax ist der FCL in Thun bereits unter Zugzwang. Die ersten Saisontore müssen her. Ob Schürpf im Berner Oberland zurück in die Spur findet und seine Farben zum ersten Sieg unter René Weiler schiesst? Nach diesem Wundersommer ist es ihm jedenfalls zuzutrauen.

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Kurz vor Überdosis des US-Popstars: Video aus Demi Lovatos Drogennacht aufgetaucht

Sun, 07/29/2018 - 13:48

Kurz vor ihrer Drogenüberdosis wirkt Demi Lovato abwesend und teilnahmslos, wie ein neues Video der fatalen Nacht zeigt.

Vor wenigen Tagen erlitt Demi Lovato (25) einen tragischen Drogenrückfall und musste mit einer Überdosis ins Spital eingeliefert werden (Blick berichtete). Nun ist ein Video aufgetaucht, das den US-Pop-Star am Abend kurz vor ihrem Zusammenbruch zeigt.

Der Clip wurde von Lovatos Freundin Janelle Hanson gefilmt und auf ihrem Account hochgeladen. «Daily Mail» hat das Video veröffentlicht.

Lovato schien teilnahmslos

Laut dem britischen Boulevardblatt war die Gruppe um Lovato in der «Saddle Ranch» in West Hollywood unterwegs. Sie feierten den 28. Geburtstag der Tänzerin Dani Vitale, die Demi auf ihrer Tour begleitet. Auf dem Clip zu sehen: Die ganze Gruppe feiert ausgelassen. Alle lachen, nur Demi Lovato scheint teilnahmslos zu sein. Augenzeugen berichten gegenüber US-Medien, der berühmte Gast sei sehr still gewesen, man habe sie deshalb erst gar nicht erkannt.

Jeanelle Hanson hat das Video auf ihrem Account unterdessen wieder gelöscht. Auch alle anderen Aufnahmen des Abends, die Geburtstagsgäste auf Instagram gepostet hatten, wurden sofort gelöscht, nachdem Lovato am Dienstag ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

Familie drängt auf Rehab

Laut US-Medienberichten befindet sich die Sängerin weiterhin zur Beobachtung im Krankenhaus. Danach soll Lovato wieder professionelle Hilfe im Kampf gegen die Drogen in Anspruch nehmen, wie «People» berichtet. «Demis Familie drängt auf Reha», sagt ein Insider zum US-Magazin und fügt an, dass «verschiedene Optionen» untersucht würden. 

Welche Drogen die «Solo»-Sängerin einnahm, ist offiziell nicht bekannt. Laut der US-Webseite «The Blast» konsumierte Lovato vor ihrer Überdosis am Dienstag die Horror-Droge Crystal Meth. (brc) 

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Selbst-Unfall in Erstfeld UR: Junglenker (20) prallt gegen Baum

Sun, 07/29/2018 - 13:38

ERSTFELD UR - Ein Urner hat am Sonntag einen Unfall gebaut. Das Auto krachte in zwei Kandelaber und prallte danach in einen Baum.

Sonntagmorgen kurz nach 8 Uhr: Ein Urner (20) ist mit seinem Kollegen (21) in einem Kleinwagen auf der Gotthardstrasse von Schattdorf UR her Richtung Erstfeld UR unterwegs. Vor der Ortseinfahrt passiert es: Der Lenker verliert nach der Eisenbahnunterführung die Kontrolle. Das Auto knallt gegen den Randstein, schleudert über den Gehsteig, kracht gegen zwei Kandelaber und prallt danach in einen Baum.

Mit viel Glück blieben die beiden Insassen ohne Verletzungen. Aufgrund des Verdachts auf Alkohol- und Drogenmissbrauch wurde dem 20-Jährigen noch an der Unfallstelle der Führerausweis entzogen. Die Staatsanwaltschaft Uri hat eine Blut- und Urinprobe angeordnet.

Der Schaden beläuft sich auf rund 25'000 Franken, wie die Kantonspolizei Uri in einer Mitteilung schreibt. (jmh)

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Live! Letzter GP vor den Sommerferien: Siegt ein Ferrari für Marchionne (†) in Ungarn?

Sun, 07/29/2018 - 13:25

In Ungarn steigt der letzte Formel-1-GP vor der Sommerpause. Es ist das erste Rennen seit dem Tod von Fiat- und Ferrari-Chef Sergio Marchionne. Hier kommt der Boxenstopp von F1-Experte Roger Benoit. Verfolgen Sie den GP ab 15.10 Uhr live!

Ferrari trägt nach Marchionnes Tod am Mittwoch in Zürich Trauerflor. Die schwarze Binde hätte auch zur verlorenen Regenschlacht gegen Mercedes in der Qualifikation von Budapest gepasst.

Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel hatten im Trockenen klar das schnellste Auto. Doch heute startet das Ferrari-Duo zusammen nur aus der zweiten Reihe. Hinter Pole-Mann Hamilton (zum 77. Mal) und dessen Teamkollege Bottas.

 

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Die Wintertests der Formel 1 sind längst zum Glaubenskrieg geworden. Die traditionelle Spielwiese Barcelona ist in Gefahr, gehts nach 2014 wieder an den Golf nach Bahrain?

Die zweimal vier Testtage sind bekannt, die Hotelbuchungen laufen: 18. bis 21. Februar und 26. Februar bis 1. März. Aber eben: Wo? Der Saisonstart ist 2019 ja bereits am 17. März in Melbourne.

Barcelona ist im Winter immer ein Wetterrisiko mit Kälte und Nässe. Das nervt vor allem Reifensolist Pirelli, der dieses Jahr erstmals mit neun Mischungen antritt. Zwei davon sind für nasse Bedingungen: die grünen Intermediates und eben die blauen «Full Wet».

Die «Flucht» nach Bahrain käme Pirelli entgegen. Und die neuen Formel-1-Besitzer von Liberty (USA) wären auch für einen königlichen Auftritt bei den Scheichs. Denn wie sagte jetzt Marketingchef Sean Bratches: «Die Formel 1 ist kein Sport, sondern muss eine globale Unterhaltungsindustrie werden!»

Liberty will mehr Öffentlichkeit

Das heisst: Der GP-Zirkus soll seine Tore öffnen. Vor allem für die Fans und Medien. Die lästigen Stellwände, die den Spionage-Blick in die Garagen verhindern, will man verbieten. Ja, die Arbeit der Ingenieure an den Autos soll sogar vom TV gefilmt werden.

Weil Bahrain den Teams einige Mehrkosten bringt, will jetzt Liberty sogar in die eigenen Taschen greifen.

Doch Ferrari, Haas-Ferrari, Sauber und Renault sind (noch) gegen den Wüstentrip. Sauber-Teammanager Beat Zehnder: «2008 hatten wir in Bahrain vier Tage Sandsturm!»

Der spanische Kompromissvorschlag liegt auch vor: vier Tage in Jerez (wo endlich ein neuer Asphalt liegt) und vier Tage in Barcelona. Garantiert sind im Winter an beiden Orten in Andalusien und Katalonien zumindest tiefe Temperaturen. Steht Bahrain mit 30 Grad plus wirklich auf der Pole-Position? Oder jettet man vielleicht für acht Tage nach Jerez de la Frontera, das keine GP-Piste ist?

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Nach 64 Jahren – dank Facebook: Rätsel um Toten vom Matterhorn gelöst

Sun, 07/29/2018 - 13:20

Vor 13 Jahren war eine Leiche aus dem Gletschereis auf der italienischen Seite des Matterhorns geborgen worden. Nun wurde der Tote identifiziert.

Bei dem toten Tourengeher handelt es sich um Henri Joseph Leonce Le Masne – 1919 in Alencon in Frankreich geboren. Der Beamte im französischen Finanzministerium war an seinem 35. Geburtstag am 26. März 1954 zu einer Wanderung aufgebrochen, deren Ziel eine Berghütte in Cervinia war. Danach verlor sich seine Spur. Sein um vier Jahre jüngerer Bruder suchte ihn einen Monat lang vergebens zwischen Turin und Cervinia.

Erst kürzlich hat die Polizei mittels Facebook zur Mithilfe bei der Identifizierung des nach wie vor unbekannten Toten aufgerufen. Mit Erfolg.

Der Tote, der 1,65 Meter gross war, trug einen grünen Pullover. Bei ihm wurden Skier der Marke Rossignol und Stöcke aus Metall gefunden, die sich damals nur wenige leisten konnten. Seine Uhr liess die Vermutung zu, dass es sich bei dem Mann um einen Franzosen handelte.

Kürzlich hörte dessen Nichte einen Appell der italienischen Polizei im Radio, Informationen über den Toten zu liefern, berichtete die italienische Tageszeitung «Corriere della Sera». 

Die Frau stellte der Polizei ein Bild ihres Onkels zur Verfügung. Identifiziert wurde er zunächst anhand seiner Brille und schliesslich durch einen DNA-Vergleich. Die Leiche soll jetzt nach Paris überführt werden, wo eine Beerdigung stattfindet. (SDA)

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So denken Zugezogene über die Schweiz: «Ich liebe die Schweiz für ihre Gesetze»

Sun, 07/29/2018 - 12:31

Menschen aus aller Welt haben hier bei uns in der Schweiz ein neues Zuhause gefunden. Zehn von ihnen sprachen mit SonntagsBlick über ihre Beziehung zur neuen Heimat und verrieten, was sie der Schweiz zum bevorstehenden Geburtstag wünschen.

        

Abdol (47), Kolsum (45) Amiri, Thalwil ZH, aus Afghanistan, 5 Jahre in der Schweiz, Kioskbetreiber

«Auch in der Schweiz muss man kämpfen. Von überall kommen die Rechnungen. Früher lebten wir vom Sozialamt. Ich (Abdol) wollte unbedingt arbeiten, seit meinem elften Lebensjahr arbeite ich. Nun haben wir unseren Kiosk. Der Tag startet um 3.30 Uhr, endet um 21.30 Uhr. Wir sind zufrieden, eine richtige Arbeit ist gut. Die Schweizer unterstützen uns, indem sie gezielt bei uns einkaufen. Die afghanische Gastfreundschaft vermissen wir. Gäste gehören bei uns wie zur Familie.»

Hildaci Kuhn (66), Effretikon ZH, aus Brasilien, 41 Jahre in der Schweiz, Kultur-Dolmetscherin

«Falls ich Kindheitserinnerungen wachrufen will, finde ich hier in der Schweiz mittlerweile viele brasilianische Produkte. Wer stark unter Heimweh leidet, sollte allerdings heimgehen. Heimweh ist ungesund und unerträglich für die Mitmenschen. Inte­gration muss man sich erarbeiten. Als ich neu hier war, half ich in der Ludothek mit. Das war genau, was mir gefehlt hat: neue Leute zu treffen. Im Quartier bin ich weniger für meine Caipirinha bekannt als dafür, mit einer grossen Enkelschar unterwegs zu sein. Was ich an der Schweiz so schätze: Sie gibt jedem Menschen die Möglichkeit, frei und sich selber zu sein.»

Losang Tsephel Dimetsang, Zürich, aus Tibet, 7 Jahre in der Schweiz, Koch

«In Tibet müssen die Kinder ihre Eltern mit Respekt behandeln. Die Jungen schauen zu den Älteren, kochen für sie, pflegen sie. Hier ist das weniger der Fall. Mehr Respekt vor dem Alter, das wünsche ich der Schweiz zum Geburtstag. Ich bin dem Land für immer dankbar. Als meine Frau starb, bekam ich für meine Kinder innert Monaten ein Visum. Ich vermisse meine Familie, die Berge, die Landschaft. Und natürlich den Alpsommer mit den Yaks.»

Ana Carvalho (35), Köniz bei Bern, aus Portugal, 4 Jahre in der Schweiz, Lehrerin

«Die Schweizer sind sehr nett, aber auch zurückhaltend. Freunde zu finden, ist nicht ganz einfach. Das politische System ist einmalig. Die Portugiesen engagieren sich bei politischen Prozessen kaum, die Schweizer dagegen schon. Und sie sind sehr pünktlich, dafür weniger spontan. Ich habe mich angepasst. Die Wochenenden plane ich auch im Voraus. Was auffällt: Die Leute gehen raus, um das Wetter und die Natur zu geniessen.»

Ate Attaklita (37), Winterthur ZH, aus Eritrea, 7 Jahre in der Schweiz, Lastwagenchauffeur

«In der Schweiz ist alles so perfekt ordentlich. Sogar die Bäume am Strassenrand haben immer exakt den gleichen Abstand. Das Wichtigste aber: Hier gibt es Frieden, Sicherheit und Menschenrechte. Ich bin darum sehr dankbar, dass ich mit meiner Familie hier leben darf. Die Schweizer sind zudem sehr hilfsbereite Menschen. Was ich vermisse, ist einzig, dass bei Festen alle gemeinsam von ­einem grossen Teller essen. In Eritrea macht man das so – das ist schön.»

Lamija Schäfer (54), Winterthur ZH, aus Bosnien, 27 Jahre in der Schweiz, OP-Schwester

«Die Schweiz ist weltweit eine tolle Ausnahme, die Bürger dürfen bei allem mitreden. Und Arbeit gilt hier etwas. Diese Arbeitsmoral würde Bosnien auch guttun. Ich bin über die Jahre ebenfalls so geworden. Vor 27 Jahren hätte ich ohne schlechtes Gewissen blaugemacht. Heute würde mir beim Flunkern die Stimme zittern. Was mich irritiert: dass ich noch immer als Jugo bezeichnet werde. Die Schweiz ist meine Heimat. Unten erkenne ich nichts wieder: Die Gebäude, die Leute, sogar die Natur ist anders.»

Mili Mehmedi (28), Reinach AG, 24 Jahre in der Schweiz, aus Mazedonien, Verkäufer

«Hier muss man manchmal fast zu perfekt sein, um überleben zu können. Fährst du
ein bisschen zu schnell, hast du gleich eine Busse. Zugleich liebe ich die Schweiz für ihre Gesetze. In meiner Heimat gibt es Unfälle, weil sich keiner an die Regeln hält. Hier bekommst du einen Job, wenn du als Person und mit deinen Fähigkeiten überzeugst. Zu Hause entscheidet das Parteibuch. In meinem Heimatland fühle ich mich eher als Schweizer. Bin ich hier, eher als Albaner. Wir sind arme Sieche – überall Ausländer!

Natascha Dhillon (32), Bern, aus Deutschland, 21/2 Jahre in der Schweiz, Schneiderin

«Im Alltag sind die Schweizer locker drauf und darum sympathisch. Die Deutschen sind schon hektischer. Hier sind alle sehr, sehr freundlich. Zu Beginn wusste ich nicht, wie ich das interpretieren soll. Mit der Zeit merkte ich, dass das die Natur der Leute ist. Manchmal könnte es eine Spur zackiger, direkter gehen. Auch mal zum Punkt kommen. Die Deutschen könnten dafür ein bisschen langsamer und höflicher werden. Was mich hier noch immer irritiert, sind die Preise. Im Vergleich ist wirklich alles teurer.»

Dishad Mohammad (37), Menziken AG, aus dem Irak, 15 Jahre in der Schweiz, Installateur

«Es bedeutet mir viel, dass ich mich in der Schweiz immer frei und sicher fühlen kann. Im Irak wusste ich nicht, ob ich je zurückkomme, wenn ich zur Haustür hinausging. Frei macht es mich auch zu wissen: Selbst wenn es mir schlecht geht, beispielsweise weil ich krank bin, muss ich mich nicht sorgen – dank der guten Versicherungen hier. Der 1. August ist auch mein Geburtstag. Ich geniesse den Tag also gleich doppelt.»

 

Maria Bosshard (80), St. Gallen, aus Italien, 55 Jahre in der Schweiz, Rentnerin

«Ich gehe gern heim nach Italien. Mein Zuhause aber ist die Schweiz. Als mein Bruder meinte, dass es im Familiengrab meines Heimatdorfs auch Platz für mich gibt, sagte ich ihm: Ich bleibe hier. Ich will einmal neben meinem Mann liegen. Wer die Schweiz respektiert, der hat hier keine Probleme und ein gutes Leben. Geblieben ist die italienische Küche. Ich koche wie meine Nonna. Alles selber gemacht. Keine modernen Sachen. Das mögen auch die Schweizer.»

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Notoperation nach Auseinandersetzung vor «Quai 61»: Mann in Zürich niedergestochen

Sun, 07/29/2018 - 12:22

ZÜRICH - In Zürich ist es in der Nacht auf Sonntag zu einer blutigen Auseinandersetzung gekommen. Vor dem Restaurant Quai 61 wurde ein Mann niedergestochen. Vier Personen wurden verhaftet.

Kurz vor 2 Uhr in der Nacht ist es beim Restaurant Quai 61 am Ufer des Zürichsees zu einem wüsten Streit zwischen mehreren Personen gekommen. Ein Mann wurde dabei mit einem Messer niedergestochen. Er musste mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Spital gebracht werden, wie die Stadtpolizei Zürich mitteilt.

Das Opfer musste nach dem Vorfall notoperiert werden. Nach der Auseinandersetzung konnte die Polizei vier Männer im Alter zwischen 20 und 28 Jahren festnehmen. Warum es genau zu dem Streit gekommen ist, wird derzeit noch abgeklärt. Die Polizei sucht dafür Zeugen, die Angaben zu dem Vorfall machen können. (cat)

 

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Pasta-Verbot im britischen Palast: Queen verbietet Meghans Lieblingsessen

Sun, 07/29/2018 - 12:20

Seit Meghan Herzogin ist, muss sie mit einigen Veränderungen in ihrem Leben klarkommen und sich den Regeln der Queen unterordnen.

Bei dem Gedanken an einen Teller Pasta mit Meeresfrüchten läuft Herzogin Meghan (36) das Wasser im Mund zusammen. Es ist ihr Lieblingsgericht, wie sie früher häufig in Interviews betonte.

Nudeln und Meeresfrüchte gibts bei der Queen nicht

Doch im Buckingham-Palast wird diese Mahlzeit niemals auf den Tisch kommen. Speist Meghan mit Queen Elizabeth II. (92), muss sie sich an die kulinarischen Regeln der Königin halten. Und die achtet penibel auf ihre Gesundheit. Kohlenhydrate kommen beim Oberhaupt der britischen Royals nicht auf den Tisch, wie Chefkoch Darren McGrady (56) der Internetseite «Express» verriet. Damit sind Teigwaren schon einmal vom Speiseplan gestrichen.

Auch Meeresfrüchte sind tabu. Zu gross sei die Gefahr, sich eine Lebensmittelvergiftung einzufangen. «Es ist ein sehr vernünftiger Schritt, auf Meeresfrüchte zu verzichten, wenn man in der Öffentlichkeit unterwegs ist», so der Koch.

Meghan hat schlaflose Nächte

Doch das ist nur eine von vielen Einschränkungen, die Meghan in ihrem neuen Leben hinnehmen muss. Ein Insider sagte zur US-amerikanischen «Life & Style», dass die ehemalige Schauspielerin oft «den Tränen nahe sei». Denn: «Egal, wie sehr sich Meghan anstrengt, sie habe das Gefühl, als könne sie nie etwas richtig machen.» Sie habe vor öffentlichen Auftritten schlaflose Nächte.

Kein Wunder, bekommt sie doch dauernd auf den Deckel – seien es ihre falsch gekreuzten Beine, ihre teure Kleidung oder ihr Wunsch, in der Öffentlichkeit die Hand von Prinz Harry (33) zu halten. Mutter Doria (61) kann nicht schnell vorbeikommen, um Meghan zu trösten, denn sie lebt in Los Angeles. «Sie hat sich noch nie so allein gefühlt.»

Um seine Liebste aufzumuntern, serviert Harry ihr vielleicht einen Teller Nudeln mit frischen Meeresfrüchten. Denn in ihren eigenen vier Wänden dürfte Meghans Lieblingsessen kein Problem sein. (paf)

 

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Für die Uhrenmesse ists fünf vor zwölf: Swatch verlässt die Baselworld

Sun, 07/29/2018 - 11:57

BASEL/BIEL BE - Hat die Baselworld noch eine Zukunft? Nach der Halbierung der Ausstellerzahl auf die Ausführung im vergangenen Frühling springt mit der Swatch-Gruppe jetzt auch noch der grösste Aussteller ab.

Mit der Swatch Group verlässt der bisher grösste Aussteller die Baselworld. Das Unternehmen mit einem Messebudget von über 50 Millionen Franken habe beschlossen, ab 2019 nicht mehr an der Uhren- und Schmuckmesse präsent zu sein, erklärte Konzernchef Nick Hayek der «NZZ am Sonntag».

Die traditionellen Uhrenmessen seien für Swatch nicht mehr sinnvoll, begründete Hayek den Rückzug. Sein Unternehmen hatte während Jahren mit fast allen seinen 18 Marken – dazu gehören etwa Omega oder Longines – teilgenommen. Zuvor hatten sich bereits Hermès, Ulysse Nardin und Girard-Perregaux der SIHH-Uhrenmesse in Genf angeschlossen.

Messe am Abgrund?

Kritische Stimmen aus der Branche verlangen unter anderem neue Ansätze bei der Organisation und der Durchführung der Basler Messe (BLICK berichtete). In Basel waren dieses Jahr im März mit 650 Ausstellern nur noch halb so viele wie im Vorjahr dabei. Mit dem Rückzug von Swatch steht dem Bericht zufolge auch die Zukunft der Messefirma MCH auf dem Spiel, die sich zur Hälfte im Besitz der drei Kantone Basel-Stadt, Basel-Land und Zürich befindet.

Messechef Michel Loris-Melikoff will die Messe 2019 «möglichst attraktiv in einem neuen Stil und in einer neuen Denkart durchführen». Er lasse dabei nichts unversucht, Swatch doch noch zu halten. Wesentliche Neuerungen seien für 2020 vorgesehen. (SDA)

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Brandgefährliche Produktion der Importware: Feuer und Flamme für China

Sun, 07/29/2018 - 11:36

Die meisten Böller und Raketen am 1. August sind Importware. 2017 kamen 1300 Tonnen aus China, wo bei der Produktion immer wieder Arbeiter verletzt werden – oder sterben.

Freunde von Raketen und Böllern haben am 1. August einen schweren Stand: Die Trockenheit hat manche Kantone bewogen, Verbote zu verhängen. Viele traditionelle Feuerwerke wurden abgesagt.

Das wahre Drama aber spielt sich nicht am Schweizer Nationalfeiertag ab. Die Zustände in Fabriken Chinas, dem Geburtsland des Feuerwerks, wo auch ein Grossteil der 1.-August-Ware hergestellt wird, sind prekär.

Dies zeigt eine Untersuchung der Nichtregierungsorganisation Solidar Suisse in Kooperation mit Gewerkschaftern aus Hongkong.

Obwohl die Regierung in Peking seit einigen Jahren Druck auf die Hersteller ausübt, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, sind Unfälle mit den explosiven Materialien häufig: Die Gewerkschafter ermittelten, dass allein zwischen 2015 und 2017 in diesen Fabriken oder ihren Zulieferbetrieben 92 chinesische Arbeiter ums Leben kamen, 141 wurden verletzt.

Mangelnde Regulierung

«Die Branche ändert sich», erklärt Studienmitautor Sanjiv Pandita (45), der für Solidar Suisse in Hongkong tätig ist. Obwohl sich die Arbeitsbedingungen auf dem Papier verbessern, reisst die Serie der Unfälle nicht ab, denn vielerorts sei die Arbeit nach wie vor nicht reguliert.

Krankheiten durch die Arbeit mit den gefährlichen Chemika­lien kommen noch hinzu. «Über diese Risiken gibt es keine Erhebungen», so Pandita.

Rund 90 Prozent der Raketen, die an Silvester oder am Nationalfeiertag den Schweizer Himmel erleuchten, werden aus dem Ausland importiert. Der grösste Teil davon stammt aus dem Reich der Mitte.

1300 Tonnen aus China

Allein 2017 wurden mehr als 1300 Tonnen Feuerwerk im Wert von circa fünfeinhalb Millionen Franken aus China importiert. Ob die Produkte auch aus Fabriken stammten, in denen die Unfälle geschahen, lasse sich nicht mit Sicherheit sagen, räumt Pandita ein.

Allerdings hätten sich einige in jenen Regionen ereignet, in denen vornehmlich für den Export produziert wird. Es sei also durchaus möglich, dass auch Feuerwerk aus diesen Unternehmen in die Schweiz verschifft worden sei.

Dennoch ruft Pandita nicht zum Boykott chinesischer Ware auf. «Ich denke nicht, dass dies das Problem lösen würde.» Allerdings müsse der Käufer verlangen, Transparenz über den Herstellungsprozess zu schaffen. Dies sei der erste Schritt zu besseren Arbeitsbedingungen.

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«Buurezmorge» zum 1. August: Viele Bauern verzichten

Sun, 07/29/2018 - 11:33

In den letzten zwanzig Jahren sind 200 Landwirte von dem beliebten «Buurezmorge» abgesprungen. Das hat auch mit rüpelhaften Gästen zu tun.

Das «Buurezmorge» gehört für viele zum 1. August wie die Lampions mit dem Schweizerkreuz: Vielerorts sind die Höfe ausgebucht, Interessierte müssen sich sputen. Für die Bauern und ihren Verband ist es der Werbeanlass des Jahres. 150'000 Gäste verköstigten sie letztes Jahr. Auch manche Bundesräte finden an diesem Tag ihren Weg auf einen Bauernhof.

Bei der Bevölkerung ist die Nachfrage ungebrochen. Vielen Bauern aber scheint die Lust auf den 1.-August-Brunch vergangen zu sein. Machten 1995 noch 550 Betriebe mit, waren es zwanzig Jahre später nur noch 353 – rund 200 Bauernhöfe weniger in zwei Jahrzehnten. Der Rückgang ist ­einer Statistik des Schweizer Bauernverbandes zu entnehmen. In jüngster Zeit hat sich die Teilnehmerzahl wieder bei 360 Betrieben eingependelt.

Zu viel Bürokratie

Doch warum überhaupt dieser deutliche Rückgang? Hinter vorgehaltener Hand stöhnen manche Bauern über den Aufwand. Sie beklagen vor allem die Formular-Flut: Angefangen bei der Bewilligung der Gemeinde bis hin zum Lebensmittelkontrolleur, der jederzeit vorbeikommen könne.

«Es gibt sicher den einen oder anderen, dem der Aufwand zu gross wird», bestätigt Andrea Oldani vom Bauernverband. Der Aufwand sei in der Tat nicht zu unterschätzen.

Die Standesorganisa­tion sieht jedoch vor allem ein anderes Hauptmotiv für den Rückgang: In der Schweiz gebe es ganz allgemein immer weniger Bauernhöfe. «In 25 Jahren hat sich – plus minus – die Anzahl der Bauernhöfe halbiert», sagt Oldani.

Gäste plündern Buffets

Derweil berichten nicht wenige Landwirte von einer weiteren Veränderung der letzten 25 Jahre: Manche Gäste wüssten sich einfach nicht mehr zu benehmen. Ganze Buffets würden geplündert, Brote und Kuchen eingepackt, Hundehalter liessen ihre Vierbeiner ihr Geschäft mitten auf den Äckern verrichten.

Dabei müsse es sich um Einzelfälle handeln, relativiert Oldani vom Verband. «Wir hören und sehen aber auch, dass sich das Publikum verändert hat.»

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